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Eine unheilvolle Jagd? (Frühjahr 269 n.J.)

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Lilac:
Es war früher Morgen, als Philippe "la Patte" Boulanger in die Falknerei der Burg Goldbach kam.
Er ließ die Greifvögel aus ihren Verschlägen, wo sie - sicher vor Marder und anderem schadhaften Getier - die Nacht verbracht hatten.
Je nach individueller Laune kamen die Tiere heraus, um sich in der morgendlichen Sonne zu entspannen, um etwas zu trinken oder sie blieben in der Türe ihrer Behausungen sitzen.
Ares, der Sakerfalke aus Zarorien, schrie den Falkner hungrig an. Dieser lächelte und brummte dem prächtigen Vogel zu: "'eute darfst du jagön, mein Freund. Dann wirst du schon satt wärden!"
Kurze Zeit später tauchte auch Julienne auf.
Sie grüßte verhalten - zum einen war sie noch etwas verschlafen, zum anderen wusste sie um Philippes Maulfaulheit und sein Ruhebedürfnis am frühen Morgen.

Für den Nachmittag hatte die Baronin eine Beizjagd angesetzt - eine Gelegenheit, Madame zu zeigen, in welch prächtiger Verfassung die Greifvögel waren.

Die beiden Menschen begannen mit der täglichen Routine. Sie säuberten die Bereiche, in denen die Vögel lebten, erneuerten das Wasser in den Badebrenten und bereiteten die Dinge vor, die sie später bei der Beizjagd benötigen würden.
Dann übten sie den Faustappell mit einigen Tieren, was im Allgemeinen gut klappte.

Nach der Mittagspause warteten sie nur noch auf das Zeichen von Madame, dass es losgehen sollte.

Endlich wurden sie gerufen und Philippe verhaubte Ares und einige andere Vögel, damit sie beim Reiten ruhig auf der Faust saßen.

Die kleine Jagdgesellschaft bewegte sich gemütlich durch die Landschaft. Es war perfektes Wetter für die Beizjagd - klar, nicht zu warm, kaum Wind.

Bald erreichten sie ein Feld, auf dem es viele Rebhühner und Fasane geben sollte.
Man nahm den Greifvögeln die Hauben ab und diese schauten sich aufmerksam um.

Die erste Runde gebührte Madame. Philippe ließ die Hunde los, welche die Beute aufscheuchen sollten.
Rasch wurden einige der Hühner und Fasane sichtbar, als sie sich, panisch vor den Hunden flüchtend, schwerfällig in die Luft schwangen.
Ares Blick wurde stechend, als er die Tiere erblickte.

Einer der Vögel schien langsamer als der Rest - die perfekte Beute...

Die Baronin ließ Ares losfliegen, der sich sofort auf das langsamere Tier stürzte.
In wenigen Augenblicken hatte er es erfolgreich geschlagen und mit einem kräftigen Biss getötet.

Doch bevor jemand aus der Jagdgesellschaft an ihn herankommen konnte, begann der Falke zu kröpfen. In kürzester Zeit hatte er die Innereien verschlungen.

Philippe trat an Ares heran, schob seinen Handschuh zwischen den Vogel und seine Beute und lockte ihn mit Futter auf seine Faust.

Der Falkner sah kurz auf das Rebhuhn und stutzte. In den kalten, toten Augen meinte er einen seltsamen Schimmer zu sehen.
Doch als er erneut hinsah, war davon nichts mehr zu erkennen.
Philippe "la Patte" Boulanger schüttelte unwirsch den Kopf. So ein Blödsinn! Das Rebhuhn war tot - da gab es keine Schimmer!

Er nahm das tote Tier auf, stopfte es in die Beutesektion seiner Falknertasche und kam mit Ares auf der Faust zurück zur Jagdgesellschaft.

Madame schien zufrieden. Sie genoss nun die Vorstellungen der anderen Vögel, während Ares auf ihrer Faust saß.
Offenbar hatte der Sakerfalke aus Zarorien für heute genug, denn er würdigte die aufflatternden Vögel keines Blickes mehr. Man verhaubte ihn bald danach und für die Jagdgesellschaft war der Rückritt zur Burg angesagt. Alle waren stolz auf die Leistungen ihrer Greifvögel.

Das Rebhuhn, das Ares erbeutet hatte, war zwar "beschädigt", aber es war groß und fett und würde auch so noch in der Küche landen - Innereien hin oder her.

Einen Tag später wurde Ares krank...

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