Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Geschichten und Gespräche

Szivarspakt und Götterschutz (Schwarzer Mond 6)

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Mira:
Mira kauerte neben Svenja, versuchte ihrer Herrin etwas Trost und Hilfe zu spenden in dieser schwierigen Lage, verunsichert über die Geschehnisse, die da um sie herum passierten. Verzweiflung darüber was als nächstes passieren würde.
„Wir sollten anfangen.“
Svenjas Stimme ließ Mira zusammenzucken. Unruhig und von einem komischen Gefühl begleitet, beobachtete sie wie Svenja und Sasha ins Gebet versanken.
"Nedra, Herrin des Wildes, Herrin des Waldes, Göttin der Jagd..."

Nach einer schier endlos wirkenden Zeit sah Mira wie Svenjas Kopf auf den Brustkorb von Gorix sank. Sie schien aber etwas erleichtert.
Mira schaute irritiert zwischen den Anwesenden hin und her.
“Das sind überraschend gute Neuigkeiten. Und es ist ein Glück für Gorix, dass Askar und Nedra allem Anschein nach einen gewissen Anspruch auf seine Seele haben.”
Hoffnung keimte bei den Worten Ysanders in ihr auf.
“Wenn Askar sich erstmal dazu entschlossen hat, eine Seele unter seine Fittiche zu nehmen, dann lässt er sie nicht mehr so schnell gehen.”
>Gab es wirklich Hoffnung?< Mira schaute erwartungsvoll zu Sasha.
“Und ich kann mir gut vorstellen, dass Nedra ähnlich ist. Vor allem wenn es sich um einen Mann handelt, der es geschafft hat, ihren Respekt zu erlangen.”

Ysander holte eine Kladde aus seiner Tasche und öffnete sie sorgfältig.
“Er steht in der Gunst der Götter, soviel steht fest.
Nur dieser Schleier, der seinen Geist umgibt, macht mir Sorgen. Wenn Gorix in diesen Gedanken gefangen ist, dass der Pakt ein Erfolg war, dann wird er nicht aufhören, sich umbringen zu wollen.
Und ihr wisst alle, wie er ist, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat…"
Der Elja-Priester schaute in die Runde.
“Ich habe da eine Idee. Aber die wird euch wahrscheinlich nicht sonderlich gefallen.”

>Was passiert nun? Kann ich helfen? Was soll ich tun?<
Das beklemmende Gefühl, welches Mira umgab, wurde immer stärker, während Ysander schilderte, woher das Pergament kam, was er aus seiner Tasche gezogen hatte und was er damit vor hatte.
Ja, Angst kam über sie. Aber sie wollte stark sein. Sie musste stark sein - für ihren Baron und ihre Baronin und Herrin. >Reiß dich zusammen! Ich werde alles tun um zu helfen. Auch wenn ich nicht genau weiß was das bedeutet.<

Mit zittriger Hand schrieb Mira etwas auf die Seite. Als sie sie weiterreichte, hatte sie bereits vergessen, was es gewesen war. >Hoffentlich hilft es!<

Vanion:
"Der Baron ist unpässlich."
Keine Freude lag in Vanions Stimme. Auch keine Müdigkeit. Nur kalte Höflichkeit, die denen, die keine Rücksicht auf das, was geschehen war, nehmen wollten, unmissverständlich klar machten, dass der Baron an diesem Abend nicht mehr zu sprechen sein würde.

Gerüchte machten bereits die Runde. An den Lagerfeuern tuschelten sie, über den Magier, der sich selbst hatte richten wollen. Kaum jemand verstand, was geschehen war, doch als das aufgebrachte Rudel sich gesammelt hatte, als auch der Ritter aus Voranenburg erfuhr, was geschehen war, da war es laut geworden.

Halt die Fresse! Halt endlich deine Fresse!

Es war nie vorgekommen, dass er und Sasha einander auf diese Art angeschrien hatten. Dies war kein Streit unter Freunden gewesen. Dies war der unabdingbare Wille, Gorix am Leben zu halten gewesen, der gegen die unerbittliche Treue eines Ritters zu seinem Eid gestoßen war. Mit blanker Klinge hatte Vanion über dem regungslosen Leib des Magiers gestanden, dem er stets treu gedient - und dem er Vieles zu verdanken hatte. Seine Lippen hatten gebebt, seine Hände gezittert, als ihm klar geworden war, welch schreckliche Pflicht ihm auferlegt war.

Wie hatte Gorix Feuerklinge, Baron von Feuerklinge, dessen Feuer weithin leuchten sollte als glühendes Vorbild gegen die Inquisition, als Zeichen dafür, dass Magier mehr sein konnten als eine Gefahr für die Welt, wie es die Inquisition überall predigte - wie hatte dieser Mann nur vergessen können, was sein Eid bedeutete, den er Voranenburg geschworen hatte?

Wie hatte es soweit kommen können, dass der einzige Weg, den Vanion noch gesehen hatte, bedeutete, Gorix zu einem Märtyrer werden zu lassen?

Höret die Geschichte des Magiers von Feuerklinge, der in der Stunde der höchsten Not sein Leben gab und sich selbst richtete ...

Wäre es eine Gnade Lavinias gewesen, Gorix' Treueschwur an den Täuscher so zu brechen?
Wäre es eine Sünde gegen Lavinia gewesen, ihn ohne Gnade, ohne Liebe wie ein krankes Tier zu schlachten?

Die Nacht wurde länger und länger. In dem Zelt hinter ihm brandete immer wieder Getuschel auf, dann wurde es lange still.

Dann trat Havald aus dem Zelt heraus und nickte dem Ritter knapp zu. Wenig später hörte er Sasha sprechen.

"Wir sollten anfangen."


Ein Gebet an Lavinia war das erste, was Vanion sprach, nachdem Ysander ihn über die Ergebnisse der ... Untersuchungen unterrichtet hatte. Die Erleichterung und Freude brannte wie guter Schnaps in seinem Magen und durchströmte ihn mit einer Wärme, die das schönste Feuer nicht hätte spenden können. Dann ging das Pergament herum, das aus dem Buche des Chronisten stammte. Vanion starrte darauf, als die Feder in den Händen der anderen über das Papier kratzte. Die Leere, die an die Stelle der teuren, teuren Erinnerung trat, die man dort aufschrieb, kannte er nur zu genüge.

Als die Reihe an ihn kam, tunkte er die Feder in die Tinte. Sorgfältig strich er den dicken Tropfen ab, das Licht der Kerzen flackerte und die Flammen spiegelten sich in der schwarzen Flüssigkeit, die außen am Glas herab lief. Sein Blick verlor sich in diesen Facetten, und erst ein Knuff von Sasha brachte ihn wieder zu sich. Er sah in Sashas Gesicht, dann wandte er den Kopf und musterte jeden einzelnen derer, die das Buch des Chronisten mit ihren Geschichten gesegnet hatten.

Dann schüttelte er langsam den Kopf und legte die Feder beiseite.
"Ich kann nicht", sagte er leise.

Dann erhob der Herr Ritter sich und verließ das Zelt, die erstaunten Blicke der anderen nicht achtend.


Arienne:
Arienne hatte das Zelt verlassen, als nach der ersten Besprechung verlassen. Was danach kam ging sie nichts an.
Eine Weile hatte sie noch bei den Lordriern gesessen und ihnen schließlich eine gute Nacht gewünscht. Auf dem Weg zum Zelt nickte sie Havald und dem Chevalier zu und wünschte beiden eine gute Nacht, auch wenn es ihr angesichts der Umstände fast unpassend erschien.
Bevor sie zu Bett ging schickte Arienne noch Gebete zu den Göttern. Sie hoffte, dass dem Baron geholfen werden würden. Kaum hatte sie das letzte Gebet beendet, forderten Ereignisse der letzen Tage ihren Tribut und Arienne gähnte. Sie trank noch einen Schluck und legte sich hin. Ihr Schlaf war tief und fest, so bekam sie nicht mit wie Lyra geweckt wurde und irgendwann zurück kam.

Am nächsten morgen wachte die junge Frau mit einer Schwere im Magen auf, wie vor einer Schlacht. 'Wie wohl die Nacht war?' fragte sie sich. Arienne suchte ihre Sachen zusammen und trat wenig später hinaus in einen trüben Morgen. Sie setzte sich an den Tisch und frühstückte, trotz der Schwere hatte sie Hunger. Es dauerte eine ganze Weile bis andere Mitglieder der Hauses Feuerklinge erschienen. Ihre Mienen wirkten erleichtert. Auf vorsichtiges Nachfragen erfuhr Arienne was der enge Kreis in der Nacht herausgefunden hatte und der Knoten in ihrem Bauch löste sich.

Akela:
OT: Wenn noch jemand Lust hat, die Nacht zu bespielen oder gerne gewisse Infos haben möchte: hier geht's lang!

http://larpverein.de/forum/index.php?topic=6996.msg155460;topicseen#new

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