Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

La Follye- Besuch im Spätherbst

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Anders:
Allmählich wurde es ungemütlich auf den Straßen. Wind und Regen hatten in den letzten Tagen aufgefrischt und die Kälte aus dem Norden mitgebracht. Bald würde es sicher schneien. Auf dem Gut waren alle damit beschäftigt die letzten Wintervorbereitungen zu treffen, sodass jede Hand dankend angenommen wurde. Die Kenderin hatte sich nach den Ereignissen in Fanada wieder auf den Weg in den Norden Engoniens gemacht. Zum einen wollte sie dort noch einmal nach dem Rechten sehen, zum anderen wusste sie tief in ihrem inneren das jener Tag nicht mehr fern war. Und irgendetwas zog sie deshalb wieder nach La Follye. Sie ritt schnell und mit wenig Rast.
Ihre Gedanken kreisten wie Vögel am Himmel während sie sich ihrem Zuhause näherte. Um Fulk, um den Baum im hinteren Teil des Gutes, um ihren Wald, um Judith und um...

Kaum war sie angekommen sah sie nach Fulk. Es tat gut den alten Mann wieder zu sehen, auch wenn sie jedes Mal fürchtet dass die Last auf seinen Schultern ihn jeden Moment zusammen brechen lassen konnte. Aber die caldrische Sturheit ließ sich eben von nicht vielem besiegen. Sie half dabei das Gut vorzubereiten, auf den Winter und jenen Tag. Dabei erwischte sie sich immer wieder dabei wie sie irgendwann aufsah und in Richtung Tor blickte.
Irgendwann fragte Fulk: "Was hast du Anders?"
"Ich warte auf jemanden... Und ich glaube... sie ist ganz nah."

Tabea:
Fluchend zog Enid ihren Umhang enger um die Schultern. Das trübe Herbstwetter mit dem grauen Himmel und den immer trostloser wirkenden Bäumen schlug ihr aufs Gemüt. Der beständige Nieselregen trug sein Übriges dazu bei, ihre Laune zu senken.
Wo blieb dieses Gut nur? War es wirklich eine gute Idee gewesen, zu dieser Jahreszeit die Reise in den Norden zu unternehmen? Wollte sie an jenem Tag, der unaufhaltsam näher rückte, wirklich Gesellschaft? Eine quälende Unruhe lag wie ein Knoten in ihrem Magen und ließ ihre Schritte unwillkürlich langsamer werden.
Doch dann wurde ihr Blick wieder weicher, als der kleine Waldgeist, der sie wieder begleitete, Anlauf nahm und kichernd über eine besonders große Wurzel auf dem Weg sprang. Nun, wenn der Waldgeist der Meinung war, sie gingen in die richtige Richtung, dann würde da wohl etwas dran sein. Achselzuckend beschleunigte Enid ihre Schritte wieder.
Nach einer kleinen Weile lichteten sich die Bäume schließlich und gaben den Blick auf ein Gehöft frei. Enid wies den Waldgeist sofort an, sich hinter ihr zu halten und musterte die Mauern prüfend. Vorsichtig ging sie auf das Tor zu.

Anders:
"He Anders! Da ist wer am Tor!"
Die Kenderin hob den Kopf und zwinkerte Fulk zu. "Habe ich es nicht gesagt. Manchmal habe ich es im Gefühl." Sie wischte sich die Hände an der Hose ab und eilte in Richtung des starken Holztores, welches das kleine Gut nach außen hin abschirmte. Kaum war sie davor getreten stahl sich ein breites Lächeln auf ihr Gesicht. "Hallo Enid. Wie schön das du es geschafft hast.", rief sie fröhlich und winkte wild.

Tabea:
Anders enthusiastische Begrüßung ließ Enid schmunzeln. Der kleine Waldgeist winkte mit seiner Kinderhand nicht weniger wild zurück. Die beiden Neuankömmlinge traten durch das Tor und sahen sich neugierig um. Das also war La Follye. Enid nickte Anders zu. „Ich freue mich ebenfalls, hier zu sein. Wann bist du denn eingetroffen?“

Anders:
"Erst gestern Abend. Ich habe auch hier geschlafen. Wenn wir also nacher bei meiner Hütte ankommen werden wir erst einmal ein Feuer anmachen müssen."
Die Kenderin zwinkerte dem Waldgeist zu. "Da sind dann auch nicht so viele Leute.", fügte sie mit einem Blick auf Enid hinzu. Dann warf sie einen prüfenden Blick auf den Himmel. "Hm... Wir müssten dann auch bald los. Sonst haben wir nicht mehr viel Licht. Und der Wald ist an einigen Stellen sehr dunkel. Ich hatte euch ein wenig früher erwartet. Seid ihr zu Pferd unterwegs?"

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