Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.

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Lorainne:
Das Alter war Schuld an seinen unruhigen Nächten und dass er meist schon lange vor Sonnenaufgang auf den Beinen war, da er ohnehin nicht mehr einschlief.
Meist schlief er dann am Tage in der Schreibstube ein, wenn er zu lange über den Papieren brütete, aber jeder tat so, als würde er es bemerken.
So war der Tag schon durchgeplant, Mägde rumirten im Haus um die Halle zurecht zu machen, Knechte schoben Tische und Bänke umher. Nur auf der kleinen Wiese, wo in der Nähe des Baumes nicht nur die Gedenksteine für Catherine und Jules der ka Gollye aufgestellt waren, sondern auch für Nennen der Kyme, ließ sich niemand blicken. So geschäftig es im Haus war, so ruhig war es hier draußen.

Bran:
Als der Hof zu Leben erwachte und die Geräusche von klapperndem Kochgeschirr, dem Lachen von Kindern und allgemeiner Betriebsamkeit das Haupthaus erfüllten wurde auch Bran wach. Nach einem Schluck Wasser und einer schnellen Katzenwäsche zog er seine gutes, grünes Hemd an und warf seinen Umhang drüber. Er hatte dem Wein gestern nur mäßig zugesprochen, die Stimmung hatte nicht zu einem Gelage gepasst, und so war er erstaunlich wach.
Als er in der Küche nur zwei Mägde antraf, welche ihm sagen konnten, dass die anderen wohl draußen im Hof stünden, begab er sich auch nach draußen.
Die Sonne hatte den Kampf gegen den Nebel schon beinahe gewonnen. Doch einige Schwaden lagen noch über den Wiesen und Wäldchen der Umgebung. Es war ein durch und durch friedlicher Morgen. Er summte leise eine getragene Melodie, als er zu den anderen trat.
"Grüße zusammen. Wie war die Nacht?"

Francois:
„Bonjour! Habe schon schlechter geschlafen.“

Francois war vor dem ersten Kaffee nie gesprächig, und an Tagen wie diesem noch weniger. Er stand also mit verschränkten Armen an der Mauer und wartete ersteinmal wie der morgendliche Ablauf hier wäre. Vielleicht  ähnlich wie auf Goldbach.

Und er hasste es, auf Dinge warten zu müssen...

Ulrich:
Das Klopfen hatte ihn aus dem Halbschlaf gerissen und in windeseile hatte er alles angelegt was man so brauchte. Darauf hin war er zu den anderen im Hof gestoßen.

"Guten Morgen! Wie ich sehe sind alle schon wach. "

Er sah sich kurz auf dem Gehöft um und sah die wuselnde Dienerschaft hier und da zu Werke gehen.

"Und nun?"

Berengar von Thurstein:
Als sie nun alle vereint waren, sah Berengar in die Runde, nickte wie um sich selbst zu versichern, dass es nun so weit war, und sagte dann ruhig "Wir sind ja nicht ohne Grund her gekommen. Ich denke, es ist nun Zeit." Er machte eine einladende Geste mit der freien Hand, und nach einem kurzen Augenblick, setzte er sich ohne eile in Bewegung. Auf dem Weg ließ er den Blick schweifen, sah gelegentlich zu den anderen, und wurde umso gelöster und irgendwie friedvoller, je näher es zum Baum hin ging. Schließlich blieb er stehen und besah sich die Disteln, und den Baum, und den gesamten Ort, lauschte dem Wind und lächelte sacht.

"Hallo Lorainne, bitte verzeih mir, dass es so lange gedauert hat. Schau, ich habe dir Freunde mitgebracht. Oder sie mich, irgendwie stimmt wohl beides. Da sind Enid und Francois, Bran und Ulric. Von Anders soll ich dir liebe Grüße bringen, und dir sagen, dass sie schon zurecht kommt. Du sollst dir keine Sorgen machen." Seine Stimme klang beinahe so, als würde er sie vor sich stehen sehen. "Wenn ich mir deinen Hof so ansehe, dann glaube ich, er ist in guten Händen. Fulk ist unermüdlich und wirkt so unverwüstlich. Alle hier sind freundlich und haben uns gut aufgenommen. Schön hast du es hier..." Kurz schwieg er. Nun musste er doch kurz an sich halten und sah die anderen an. Eine Mischung aus Erlösung und Ratlosigkeit in seinen Zügen.

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