Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach (Frühjahr 270 n.J.)

(1/11) > >>

Lilac:
Fleur stemmte die Hände in ihren Rücken und streckte sich. Der große Wäschekorb aus geflochtener Weide war endlich leer - blendend hell schwangen die Laken im Wind an der Leine. Die Sonne schien von einem mit kleinen Wölkchen besetzten Himmel und es war sehr warm für diese Jahreszeit. Überall hatte ein vorwitziger Frühling Einzug gehalten - die Vögel bauten ihre Nester oder brüteten gar schon, das Umland wurde täglich grüner, die Tiere begannen, ihr Winterfell zu verlieren und Mathilde und Soeur Alexane hatten eine Erkältung nach der nächsten zu behandeln, weil die Leute meinten, auch sie bräuchten ihre warme Kleidung nicht mehr.
Im Garten zeigten sich die ersten Frühlingsblumen und in allen Lebewesen wuchs der Drang, hinaus zu gehen und aktiv zu werden.
Nach einigen sehr regnerischen und kalten Tagen konnte man nun überall Angehörige der Burg sehen, die ihre Tätigkeiten nach draußen verlagerten. Endlich wieder Sonnenlicht und Wärme!

Und so genoss auch Fleur die lebensspendenden Strahlen auf dem Gesicht, als sie einen Moment innehielt und mit geschlossenen Augen da stand.

Dann seufzte sie wohlig, senkte ihr Haupt etwas, damit sie nicht geblendet würde, öffnete die Augen und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Arbeit zu. Sie schnappte sich den leeren Wäschekorb und warf einen letzten prüfenden Blick auf die Laken an der Leine. Als sie sich vergewissert hatte, dass die hölzernen Klemmen dem Wind trotzen und die Stoffe nicht loslassen würden, wandte sie sich um und ging zurück zum Haupthaus. Dort wartete noch einiges an Wäsche auf sie...

Jelena:
"Salut, Fleur!"
rief Ivette ihr zu. Die Küchenmagd hatte sich ein sonniges Plätzchen gesucht und putzte den ersten Rhabarber der Saison. Sie würde einen Teil direkt für Liköre benutzen, einen Teil zu Marmeladen verarbeiten und sogar Seifen damit sieden, wusste sie doch, dass Madame den Geruch besonders mochte und sich gerne damit parfümierte.
Während Maître Gustav unzweifelhaft über alle Küchen Goldbachs herrschte, so hatte er kein Händchen für Süßspeisen und ließ Ivette in Ruhe schalten und walten.
Na ja, fast in Ruhe.

Lilac:
"Salut, Ivette!", grüßte Fleur zurück.
Auf ihrem Weg ins Haus machte die Wäschemagd einen Schlenker und kam lächelnd auf die andere Frau zu.

Jelena:
"Tu vas bien?"
fragte Ivette lächelnd und versuchte sich eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht zu pusten.

Lilac:
"Oui, merci.", antwortete Fleur.
Sie nickte zu dem Wäschekorb, den sie sich zwischen Hüfte und Arm eingeklemmt hatte.
"Das gutö Wättär kommt genau zur reschtön Zeit. Isch 'abö schon zwei von diesön Körbän voll fertig... und mindestöns ein drittär wartöt obän noch auf misch..."
Ihr Blick fiel auf die Rhabarber-Stangen.
"Und isch se'ö, du bist auch sähr fleissisch..."

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln