Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Burg Goldbach (Frühjahr 270 n.J.)
Yorik:
Je länger Francois sprach, desto größer wurden Andrés Augen. Er wusste nicht wirklich, womit er gerechnet hatte, aber damit auf keinen Fall. Nachdem der erste Schock nachgelassen hatte, wurde die ungläubige Mine des Gardisten langsam von einem betroffenen Ausdruck abgelöst und er nickte nur stumm, während er dem Rest des Berichts lauschte. Erst, als der Weibel geendet hatte, fand er seine Sprache wieder.
"Par les dieux", murmelte er, und beinahe automatisch griff er an den kleinen hölzernen Maternoster, der stets an seinem Gürtel hing, "Aimée tot und Édouard verschwunden? Wie konnte das passieren... und was bedeutet das?" Überforderung und Unverständnis spiegelten sich in seinem Gesicht wieder.
Francois:
„Wir wissen nicht, was sein Verschwinden zu bedeuten hat. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Und keine davon gefällt mir...“
Francois packte eine Karte der Baronie auf den Tisch um die nächsten Sätze zu unterstützen.
„Er hat sich von der Isle auf den Weg gemacht, müsste also hier an Land gekommen sein. Und das ist der Punkt, an dem du anfängst...“
Francois gab André einige weitere Anweisungen.
„Hast du noch Fragen?“
Yorik:
Aufmerksam lauschte André den Anweisungen seines Befehlshabers. Zuerst war ihm nicht ganz klar, worauf dieser hinaus wollte, doch je länger Francois sprach, desto mehr dämmerte dem jungen Gardisten, worum es hier ging, und seine Mine wurde sehr ernst. Das war es also. Auf solch eine Gelegenheit wartete er, seit er in den Dienst des Hauses Goldbach eingetreten war... er wünschte sich nur, sie hätte sich unter anderen Umständen geboten.
"Eine einzige Frage, Sergeant", antwortete er. "Warum isch? Wäre das nischt eigentlisch ein Fall für jemanden wie unsere Botenreiter?" In Gedanken schalt André sich selbst für diese Worte. Es war nicht grade klug, ausgerechnet den Auftrag zu hinterfragen, den man sich schon immer erhofft hatte, aber er musste es wissen. Das war eine Menge Verantwortung, die ihm da übertragen wurde.
Francois:
„Weil du Dinge herausbekommst, wenn sie da sind. Einfach so, indem du mit Menschen redest. Und weil du nicht so sehr von dir überzeugt bist, um nicht zu fragen, warum du es tun sollst.“
Francois holte aus seinem Schreibkasten einen Beutel mit Münzen hervor.
„Hier, du wirst es brauchen können.“
Yorik:
Als er die Antwort des Weibels hörte, konnte André nicht anders, als unwillkürlich in sich hineinzuschmunzeln. Ein warmes Gefühl des Stolzes erfüllte ihn, und trotz des Schocks ob der fürcherlichen Neuigkeiten, der ihm immer noch ein wenig in den Knochen steckte, nickte er zuversichtlich in Francois' Richtung. "Vielen Dank Sergeant", erwiderte er, während er den Geldbeutel entegegennahm, "isch danke eusch für diese Chance. Isch werde Eusch nischt enttäuschen."
Die Münzen wurden eingesteckt, dann fiel ihm allerdings noch etwas ein und er suchte erneut den Blick seines Befehlshabers. "Soll isch direkt aubreschen?", fragte er. "Isch 'ätte da eine Idee, wie isch dort möglischst wenig auffallen würde, aber dafür müsste isch noch kurz etwas besorgen."
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