Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
270 n.J., in Voranenburg
Hermann Schmied:
Für die Besonderheiten der Landschaft während des Ritts hatte Hermann nur selten ein Auge übrig. Seine Gedanken waren eher auf das hoffentlich baldige Ende der Reise gerichtet. Entsprechend hellte sich auch seine Stimmung deutlich auf als der Fähnrich eben dieses in Aussicht stellte.
Als es auf die Umfriedung zu ging war seine Aufmerksamkeit sichtlich auf die Erlkärungen sowohl Spälzers als auch seiner Herrin gerichtet und er stellte an einige Nachfragen zu Nutzen und Art sowie Erbauung der Befestigung.
Als Hauptmann Trutzschliff an die Gruppe heran trat hielt er sich im Hintergrund und überlies wie üblich den Rittern das Gespräch. Und auch Hermann hielt kurz Ausschau nach Herrn Berengar und dessen Knappen. Möglicherweise würde sich ja noch die ein oder andere Gelegenheit für weitere Schwertübungen bieten.
Eleonora:
Die Gespräche über das Errichten der Befestigung und den Nutzen von diesem und jenem hörte Eleonora nicht wirklich zu. Endlich im Lager wurde sie wieder Aufmerksamer um das eigentliche Lazarett zu erspähen.
Berengar von Thurstein:
"Habt Dank für die Depesche, Chevalier." Sein Caldrisch war noch ungleich kruder als seine Aussprache der Handelssprache, doch maß er dieser Unzulänglichkeit keinerlei Gewicht bei. Er trat zur Seite und machte eine einladende Geste. "Ich bringe Euch gleich zum Befehlsstand. Herr von Thurstein wird in Kürze zu Euch stoßen." Einen kurzen Augenblick ließ er den Neuankömmlingen, sich ihm anzuschließen, dann marschierte er zügig los zu einem der Erdhügel, in welche die Unterstände gegraben worden waren.
Die beiden Bewaffneten am Eingang nahmen Haltung an, als der Hauptmann auf sie zumarschierte, und einer salutierte knapp, als er "Abendessen für Vier, Tee, Dünnbier und eine Waschschüssel. Abmarsch" zur Anweisung erhielt. Im Laufschritt war er bereits auf dem Weg, als sie durch den gezimmerten Eingang nach innen traten.
Im Innern befand sich vor Kopf ein Kartentisch, um den gerade 2 hochgewachsene Männer mit bemalten Masken und 2 Soldaten in leichter Rüstung standen, links daneben ein Schreibpult, auf dem sich Papiere stapelten. Rechter Hand befand sich ein Tisch mit mehreren Stühlen, an den sie der Hauptmann führte. Die Männer am Kartentisch sahen kurz auf, grüßten knapp, und vertieften sich dann wieder in ihre gemurmelte Erörterung.
"Bitte, nehmt Platz." Er selbst blieb stehen, wirkte trotz aller militärischen Manierlichkeiten nicht so, als wäre der Besuch ein Ärgernis für ihn. Beim genaueren Hinsehen offenbarte das Licht der Öllampen einiges über ihn. Offenbar hatte er trotz seiner relativen Jugend, er mochte vielleicht Anfang 30 sein, schon viele Schlachten gesehen. Feine Narben überzogen die linke Wange, an der linken Hand fehlten ihm zwei Finger. Dennoch ließ er sich nicht anmerken, ob ihm der Dienst an der Waffe leidig war oder ob er seine Berufung begrüßte.
Vanion:
"Nach dem Weg auf dem Pferderücken werdet ihr verstehen, wenn ich den Rücken für eine Weile durchdrücken möchte", sagte Vanion und lehnte so das Angebot des Hauptmanns ab. Ein Schmunzeln stahl sich auf sein Gesicht, als er an Hermann dachte - der sich äußerst tapfer gehalten hatte, aber für den der Ritt gewiss noch ein wenig länger gewesen war als für die anderen.
Worauf sein Blick traf, fand seine Zufriedenheit. Einmal mehr freute er sich, dass Gorix ein gewisses Händchen dafür hatte, wen man sich zu seinen Freunden machte. Ohne das mehr oder weniger angebrachte Engagement des Barons in Lichttal wären diese Männer wohl kaum hier und würden nun für den Grafen kämpfen. Unwillkürlich kam ihm ein Gedicht in den Sinn, das er vor nicht langer Zeit gelesen hatte. Vorwärts; sie fragen und zagen nicht. Sein Blick fiel auf die verkrüppelte Hand. Vorwärts; sie wanken und schwanken nicht. Einmal mehr wurde ihm bewusst, welchen Zweck dieses Lazarett hatte und für welchen Krieg es gegraben worden war. Vorwärts, gehorchen ist einzige Pflicht.
Dann schüttelte er die finsteren Gedanken ab und wandte sich Iriann zu. "Ich hoffe, Berengar wird bald hier eintreffen. Ich frage mich, was ihn aufhält. Es ist nicht seine Art, jemanden warten zu lassen."
Iriann:
Wachen blickes folgte Iriann dem Hauptmann durchs Lagern, sie nutze solche Gelegenheiten immer gerne um zu beobachten, zu vergleichen und auch um selbst vielleicht noch etwas zu lernen. Gut angelegte Lager sah mal leider nicht so häufig wie es wünscheswert wäre.
Im Zelt angekommen bleibt sie ebenfalls stehen um sich etwas die Beine zu vertreten.
''Nur keine Eile, wir sind immerhin gerade erst angekommen. Ich denke er wird hier viel zu tun haben, das Lager scheint sehr gut organisiert zu sein aber das passiert ja wohl nicht von alleine.'' Iriann schmunzelt etwas bei der der mangelden Geduld, normalerweise war sie es doch der es daran fehlte.
''Zumindest scheint sich aber unser Besuch hier nicht nur für Eleonora zu lohnen, ich denke auch Hermann kann hier neue Erfahrungen sammeln. Sie schaut zu den beiden.
Solltet ihr Fragen haben oder euch etwas ansehen wollen, zögert nicht. Wir werden sehen was wir tun können.''
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