Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

Früjahr 272 n.J. - An den Ufern des Alva-Sees

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Yorik:
Sobald sie schließlich alle in der schwach beleuchteten Kammer beisammen waren, nickte Yorik seinen Gefährten knapp zu. Das waren sie also, die Männer und Frauen, mit denen er in das Herz der vielleicht gefährlichsten Organisation Engoniens vordringen würde. In jedem einzelnen Gesicht spiegelte sich die Ernsthaftigkeit der Situation sowie die kalte Entschlossenheit von Menschen, die gemeinsam für eine Sache einstehen wollten. "Ich freue mich, dass ihr alle gekommen seid", brach der junge Geweihte schließlich die Stille, "doch ich will es kurz machen, da wir nicht viel Zeit haben. Hendrik und seine Leute sind informiert, zumidest solange mein Bote nicht abgefangen wurde und sie werden in den Höhlen bei den Schwarzen Steinen auf uns warten. Enid und Tarahni, ihr werdet als erstes übersetzen, um die Lage auszukundschaften, wir anderen halten uns zurück und warten auf euer Signal - alles weitere läuft wie besprochen. Wo genau die Boote liegen und wie wir am besten übersetzen wird euch jetzt Esta erklären, dann brechen wir auf. Verstanden?" Fragend schaute er in die Menge, erhielt aber keinen Widerspruch. "Gut. Esta?" Mit diesen Worten schenkte Yorik der reisenden Händlerin einen auffordernden Blick.

Esta:
Esta hatte, kaum dass sie in das kleine Kämmerchen eingetreten war und sich umgeblickt hatte, damit angefangen, die Pfeifen auf dem Tisch auszubreiten und den ersten in die Hand zu drücken.
"Bevor ich beginne...", eröffnet sie, "Das hier sind die Pfeifen, die bei unserer Besprechnung erwähnt wurden. Wenn ihr in sie hereinbläst, wird es wie eine Eule klingen. Verschwendet bitte nicht euren Atem darauf, sie wesentlich lauter klingen zu lassen als es bei einem normalen Stoß hinein kommt. Sie kann nicht mehr, was in der Stille der Nacht aber auch nicht notwendig sein sollte."
Ihr Blick wandert erschöpft und leicht besorgt durch die Runde bevor sie nickt und zu den Karten geht. "Ich habe mit meinen..", sie zögert und schmunzelt leise. "...mit meinen Freunden bereits ein paar Sachen vorbereitet und werde demnach auch direkt nach dem Gespräch hier aufbrechen müssen, um alles rechtzeitig in die Wege zu leiten."
Die Karte wird herangezogen und mit kleinen Kieseln 4 Positionen entlang des nördlichen Ostufers markiert. "Es stehen jetzt doch tatsächlich 8 Boote zur Verfügung, jeweils 2 pro Standort. Ich würde darum bitten, dass Ihr mit Booten von hier und hier", sie deutet auf die oberen beiden Positionen, "als erstes übersetzt. Dort befinden sich die dunklen Decken, die wir zur Tarnung nutzen können."
Ihr Finger wandert zur nördlichen Mündung des Alvasees. "Ich werde von dort aus mit einem Floß starten. Es ist stark genug zu mir hinzu noch fünf weitere Leute zu halten, was natürlich nicht so viel ist, wie wir besprochen hatten. Es war nur nicht anders zu machen, ohne auffällig zu werden." Sie verzieht den Mund und zuckt mit den Schultern, bevor sie auf die unteren beiden Bootsmarker zeigt. "Daher werden sich meine Freunde noch einmal beteiligen und dafür sorgen, dass die restlichen Boote bei mir ankommen, wenn ich etwa an der Mitte des See bin. Danach ziehen sie sich zurück. Auch wenn sie sich mit Freuden auch noch beteiligt hätten, wenn auch nur um der Inquisition in die Suppe zu spucken" , sie nickte Yorik zu, "sie verstehen und halten sich an den Wunsch so wenig Beteiligte an der Aktion wie möglich zu haben. Aber so können die ersten, sofern fahrtüchtig, bereits die andere Hälfte des Weges antreten und ich behalte nur wenige bei mir."
Sie tritt von dem Tisch zurück und überlegte kurz, was noch hinzuzufügen wäre. "Ich...habe ein wenig Verbandsmaterial und etwas Essen..Brot und Käse im Floß vorbereitet. Es wird nur für den notdürftigsten ersten Bissen und die erste Versorgung von Wunden reichen, aber vielleicht kann so etwas Erleichterung verschafft werden." Ihr Blick wandert in die Runde und ihre Stimme wird etwas leiser. "Ich werde euch nicht magisch heilen können...bitte lasst euch nicht leichtfertig verletzen..."

Schangra:
Ach verdammt, jetzt bin ich doch zu spät. dachte sich Schangra, als er in der Dämmerung, durch die jetzt ruhigeren Straßen Bregas, zum Treffpunkt ging. Alles was ihn als Axt kennzeichnete hatte er schon zur Mittagsstunde in seinem Zimmer der Zunft gelassen. Nur den Totschläger und einen jetzt leeren Beutel hatte er dabei. Schangra kannte durch die Zunft einige der Gardisten von Brega und er war gerade am Hafen gewesen um dafür zu sorgen, dass der Mann der heute Nacht dort Wache hielt, genug Geld in der Tasche hatte um sich die Zeit in einer Hafenkneipe zu vertreiben statt wachen Auges jeden zu kontrollieren der zu später Stunde noch anlegte.
Er zog sich die Kapuze seines Mantels tiefer ins Gesicht als er der Taverne näher kam, wo diese nächtliche Aktion starten sollte. Hoffentlich läuft alles glatt und diese Nacht kann im Auftrag Yoriks beendet werden., dachte er sich und klopfte dreimal an die Tür.
"Verzeiht meine Verspätung", sagte er zu den angespannten Gesichtern der anderen, "Ich musste noch etwas erledigen."

Bran:
Bran hatte mit verschränkten Armen am Tisch gestanden und Estas Ausführungen gefolgt.
Er nahm eine der Eulenpfeifen in die Hand und betrachtete sie. Diese war einfach und ohne Verzierungen. Doch er wusste, wie schwierig es war ein solch kleines Instrument zu schnitzen.
Das Floß war ein zentraler Punkt ihn ihrem Plan gewesen. Es war eine halbwegs sichere Zwischenstation zwischen dem feindlichen Ufer auf der ahrnburger Seite und der sicheren tangaranischen Seite des Alva Sees. Das dieses nur fünf der Flüchtenden aufnehmen konnte würde die Sache schwierig machen. Aber wenn Estas Freunde ein paar der dort Wartenden aufsammeln und in Sicherheit bringen würden sollte es funktionieren.
Bei Estas letztem Satz musste der Söldner schmunzeln, als er an die vielen kleinen und einige gr0ße Narben auf seinem Körper dachte. Keine dieser Verletzungen waren leichtfertig zustande gekommen. Außer vielleicht der kleine weiße Fleck auf seinem linken Mittelfinger, welcher bei einem Messerspiel in einer Taverne entstanden war...
Da trat die wohlbekannte Gestalt der anderen Großaxt in den Raum. Er nickte ihm zu und lauschte weiter den Ausführungen.

Als er sicher war, dass Esta fertig war hob er die Pfeife an den Mund und bließ vorsichtig hinein. Und tatsächlich. Der leise aber klar wahrnehmbare Ruf einer Schleiereule war zu hören. Branwin lächelte, wickelte die Pfeife in ein Tuch und verstaute sie in einer der Gürteltaschen.
Dann sah er in die Runde.
"Wohlan. Wenn es nichts weiteres gibt sollten unsere beiden Kundschafter am besten aufbrechen, oder?"

Anders:
Tahrani hatte ebenfalls schweigend und mit höchste Konzentration aus ihrer Ecke gelauscht. Sie hatte Enid bereits grob auf dem Weg hierher über den Plan informiert fand aber, das Esta das nun viel besser als sie gemacht hatte. Und das war gut so. Sie selbst nahm die kleine Pfeife entgegen, betrachtete sie kurz und grinste als Bran hineinblies.
Sie warf Enid einen kurzen ermutigenden Blick zu ehe sie sich wieder an die Runde wandte. "Das mit dem nicht verletzten lassen unterstütze ich. Ich hab nur das nötigste dabei. Also seid leise und vorsichtig. Wie die Füchse in der Nacht."
Viele Sorgen machte sie sich allerdings nicht. Sie kannte die Äxte und ihre Fähigkeiten und wusste wie zuverlässig sie waren.
Wieder schaute sie zu Enid. "Von mir aus können wir aufbrechen. Je eher wir losfahren um so früher können wir uns umsehen. Ich denke wir werden vermutlich am längsten brauchen um einen geeigneten Ort für die Boote zu finden um  an und abzulegen. ich hab einen kleinen Beutel mit hellen Kieselsteinen mitgebracht, für den Fall das wir irgendwas markieren wollen. Die sollten nicht auffallen."
Sie lächelte ihrer Partnerin zu. "Von mir aus können wir los."

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