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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Isabeau Lioncoeur am 30. Dez 14, 09:35

Titel: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 30. Dez 14, 09:35
Der Tempeldistrikt schmiegte sich entlang der Droor im Osten der Stadt an die Stadtmauern. Hier fanden sich die Tempel der fünf großen engonischen Gottheiten, der Halbgötter und Heiligen, die Schreine einiger durch die Händler und Seeleute "importierter" Gottheiten, das Konzil der geistigen Kraft und die diversen Klosterschulen für die Söhne und Töchter von Adligen.
Es war ursprünglich ein am Reissbrett entworfenes Stadtviertel gewesen, doch in den Jahrhunderten hatten sich vor allem die Straßen entlang der Stadtmauer in ein Wirrwarr aus kleinen Gäßchen und überdachten Märkten entwickelt in dem man sich als Fremder rasch verlieren konnte.
Unbeeindruckt davon blieben die breiten Straßen Richtung Schloß an denen die Haupttempel und das Konzil lagen. Hier konnte man auch die Stadthäuser der Gesandten und hohen Adligen finden die auf mehr oder minder subtile Art und Weise ihren Reichtum und ihre Macht demonstrierten.

In einer Abzweigung der Seitenstraße in der Nähe des Laviniatempels und der daran angegliederten Klosterschule stand ein mehrstöckiges Fachwerkhaus mit sorgsam weiß verputzten Wänden und wunderschönen Schnitzereien der dunkel gebeizten Holzbalken. Wer aufmerksam hinsah konnte in den Schnitzereien verschiedene Blüten und immer wieder Ahornblätter erkennen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 04. Jan 15, 10:16
Erik ging durch den Tempeldistrikt, begutachtete die unzähligen Tempel und schüttelte dabei ab und zu mit dem Kopf. Sein weg führte ihn zum Hafen. Hier herrschte ein reges Treiben und Erik blieb einige Zeit. Er blickte hoch zum Himmel. Es ist wohl nun an der Zeit zurück zu kehren. Gerhardt müsste sich langsam für das Abendessen bereit machen.
Mit zügigem Schritt bewegte er sich zurück zu ihrer Unterkunft, er hielt ab und zu bei einem Händler an und nahm ein paar Sachen mit.

Bei seiner Ankunft hatte Ketteline ihm nichts zu berichten außer das Gerhardt mittlerweile wach war.
Er klopfte an die Tür: "Gerhardt? Seit ihr ausgeruht?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 05. Jan 15, 00:33
Die Tür öffnete sich langsam und Gerhardt hielt sich so fest an der Zarge fest dass seine Knöchel weiß hervor traten.
" Ich nehme an das soll eine Art Scherzfrage sein, aber ich bin bereit soweit es mir möglich ist." 
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 05. Jan 15, 09:21
Erik schaute Gerhardt an ohne eine Mine zu verziehen, obwohl er seinen neuen Haarschnitt sah und auch die Konzentration die Gerhardt brauchte um sich festzuhalten.
"Wir sind zum Abendessen geladen und ihr solltet nicht unpünktlich sein."
Erik richtet den Kragen an Gerhardts Samtrobe.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 13. Jan 15, 00:58
Gerhardt fingerte sein Barett hervor und pflanzte es sich auf den Kopf.
"Oh ihr Götter ich muss ja beeindruckend aussehen, verdammtes Gift, meine Haare sehen aus wie von Ratten abgefressen, mein Gang ist leicht und federnd wie der einer Hundertjährigen mit Holzbein und bei meinem Anblick versteinert euer Gesicht das man Dolche dran wetzen könnte."
Er zog eine Sitzfalte auf Eriks Rücken glatt und versuchte ein Lächeln.
"Aber vielleicht bekommen wir es der Baronin ja als die neueste Andarranische Mode verkauft."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 13. Jan 15, 18:44
"Wer weis und vielleicht muss ihr Kammerdiener dann den selben Haarschnitt tragen." Erik lächelte.
Sie machten sich auf den Weg zu den Räumlichkeiten wo sie das Essen mit der Baronin einnehmen sollen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 15, 08:28
Der Weg durch die Stadt war überraschend angenehm: es war zwar kalt aber trocken und die Hauptstraßen frei von Eis. Die Nachtmärkte bauten ihre Stände auf und schon bald erschollen die unterschiedlichsten Rufe von Händlern die ihre Ware anpriesen: in der Nähe des Schlosses noch Rüst- und Waffenschmiede, Tuchhändler und Juweliere, etwas weiter weg Obst- und Gemüsehändler, Gewürzstände und Tonwaren und mit Beginn des Tempeldistrikts schließlich Blumen, Räucherwaren und Opfergaben.
Die Straßen waren voll, aber es war kein Gedränge, so dass man zu Pferde gut vorankam. Nicht lange nachdem der Gong des Alamartempels zum Abendgebet erscholl trafen sie am Haus der Baronin ein.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 16. Jan 15, 19:12
Es war für Gerhardt etwas beschwerlich gewesen sich aufrecht zu halten aber die frische Luft hatte seinen Kreislauf in Schwung gebracht und mittlerweile meldete sich sogar sein Appetit wieder.
Gerhardt nickte in Richtung des Eingangstores.
"Das ist also das HAUS der Baronin."
Sein blick schweifte über das Bauwerk.
"Das passt, das ist sowas von.... ach lassen wir das. Ich denke wir werden uns bei den Herrschaften dort vorn melden müssen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 16. Jan 15, 20:17
"Das ist Donnerheim, Sir Gerhardt." Erik grinste, er ging Gerhardt ein paar Meter voraus. "Bitte kündigen sie der Baronin Sir Oberst Gerhardt Gleitzbach und seinen Begleiter Erik von Sturmfels an." Erik blieb freundlich er wollte die Herren nicht so behandeln wie den Herold.
Er wartet das Gerhardt an ihm vorbeiging und nickte ihm zu.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 16. Jan 15, 21:32
"Oui, Chevalier Gerhardt et Monsieur Erik, ihr werdet erwartet. Bitte, tretet ein!"
Die Wachsoldaten gehörten offenbar zur persönlichen Garde der Baronin und trugen ihre Farben lediglich in dezenten Zinnabzeichen oder als Schärpe. Wappenröcke waren nur für representative Zwecke und das Schlachtfeld.
Bedienstete nahmen sie im Vestibül in Empfang und halfen Ihnen aus Wintermänteln und Handschuhen.
Erik erkannte den Weibel den er bereits in Stejark kennen gelernt hatte. Er nickte beiden respektvoll zu und stand bereit um die Waffen anzunehmen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 16. Jan 15, 21:56
Erik zollte ihm Respekt und übergab ihm sein Ordensschwert und seinen Dolch, es sollte ihm versinnbildliche das Vertrauen was er ihm entgegenbrachte und den Schutz nun in seine Hände übergab.
Er schaute sich um aber Gerhardt schien keine Hilfe zu benötigen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 16. Jan 15, 23:20
Da er kein Schwert umgeschnallt hatte legte er lediglich seinen Dolch ab und gab ihn mit einem müden nicken dem Weibel.
Gerhardt schickte noch ein entschuldigendes lächeln hinterher, schließlich konnte der Mann ja nichts für seine erschöpften Zustand.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 17. Jan 15, 11:18
Der Weibel stutzte und nahm mit hochgezogener Augenbraue Gerhardts Zustand zur Kenntnis. Der Mann war jedoch ein Veteran und Weibel einer der Geheimnisträgerinnen des caldrischen Imperiums. Eher würden die Tiorspriester nackt zum Frühlingsfest mit Blumen bekränzt durch die Straßen tanzen bevor er sich zu einer unbedachten oder unangemessenen Äußerung hinreissen ließ.
Er nahm die Waffen mit Ehrerbietung entgegen und platzierte sie in einem Waffenhalter unterhalb einem Wandteppich mit stilisiertem Goldbacher Wappen.
"Willkommen, Messieurs. Bitte folgt mir."
Der Weibel führte sie die Stufen hinauf und öffnete die Tür zu einem Raum als lautes Kinderkreischen zu hören war und sich den drei Männern ein sehr unerwartetes Bild bot:
mehrere Kleinkinder spielten offensichtlich Fangen mit einer etwas zerzaust aussehenden und sehr ausgelassenen Isabeau Lioncoeur die jedes der Kinder nacheinander durchkitzelte und mit ihnen um die Wette lachte.
Als die Tür sich öffnete blickte sie hoch und rief:
"Attention! Lasst Amelie nicht heraus, sie soll nicht alleine auf den Treppen sein!" noch bevor sie richtig sah wer dort stand.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Lilac am 17. Jan 15, 12:10
Die Kinder bremsten abrupt und ein zierliches Mädchen von etwa vier Jahren mit langen, goldblonden Zöpfen wirbelte zu der Baronin herum und stemmte sichtlich empört die Hände in die Hüften.
"Aber Madame, das kann ich schon alleine!"
"Amelíe!" schalt ein etwas älteres Mädchen, dem bereits bewusst war, mit wem sie da spielten.
Dann jedoch drehte sie sich wieder zu Isabeau um und bestätigte die Jüngere:
"Aber es stimmt, Madame, Amelíe ist die schnellste in den schmalen Dienstboten-Gängen der Burg und 'ier mit den breiten Treppen 'at sie über'aupt keine Probleme."
Sie schloss mit einem kindlichen, aber perfekten Knicks.

Man sah den Kindern an, dass es ihnen gut ging. Ihre Kleidung war von guter Qualität, auch wenn hier oder da ein Flicken oder ein Fleck zu sehen war, was auf viel freies Spielen zurückzuführen schien. Die Wangen der Kinder waren gerötet, das Haar sorgfältig gewaschen und gekämmt (auch wenn es jetzt zum Teil wild aus den ehemaligen Frisuren heraushing) und alle waren von guter körperlicher Verfassung.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 17. Jan 15, 15:19
Erik lächelte, er hätte jetzt nicht damit gerechnet in ein Zimmer zu treten wo so das pur Leben zugegen war.
Er verbeugte sich vor der Baronin und nachdem Gerhardt sie ebenfalls begrüsst hatte verbeugte er sich auch vor den jungen Damen die eben noch so wild umher getobt hatten. Er wurde durch die Mädchen an seine Schwestern erinnert.
Er erinnerte sich an sein Gelübte das Leben zu schütze und es gegen das dunkle zu verteidigen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 17. Jan 15, 16:58
Isabeau wurde rot im Gesicht als sie die Männer in der Tür erkannte. Das war eigentlich nicht ihre Art, diese Seite von ihr vor Fremden zu zeigen. Für die Welt außerhalb der eigenen Mauern war sie nicht Madame Isabeau die mit den Kindern schäckerte und für die Alten im Dorf Schals strickte, sondern Isabeau Lioncoeur, Baronin von Goldbach und genauso oberflächlich wie prunksüchtig.
Sie begrüßte Gerhardt und Erik mit einem etwas verlegenen Lächeln und versuchte sich die Haare zu richten und den Klappmantel unauffällig zurecht zu rücken, während sie einen etwa 10 Monate alten Jungen auf der Hüfte trug.
"Bien sur, Mademoiselle Heloise! Wie ich sehe bin ich übervorsichtig. Bitte nimm gemeinsam mit Amelie die anderen und bring sie in die Kinderstubem oui?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Lilac am 17. Jan 15, 17:12
"Oui Madame.", erwiederte die etwa 7-jährige Heloise und streckte die Hände aus, um der Baronin den Kleinsten abzunehmen.
Dann sortierte sie die anderen durch und alle verschwanden mit kleinen Knicksen und Verbeugungen Hand in Hand aus dem Zimmer.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 17. Jan 15, 19:27
Erik hätte nicht erwartet so viel Wärme in dieser Stadt zu spüren. Kinder sind etwas anderes, ihr Lächeln lässt einen vergessen wie kalt es ist. Viele von ihnen wissen nicht was noch vor ihnen liegt. Ob sie ihr Weg in Schlachten führen wird und vielmehr ob sie der Weg auch wieder hinaus führen wird.
Ein leichtes Schmunzel ließ sich bei ihm nicht verbergen, gerade da er Madame Isabeau in Stejak anders kennengelernt hatte.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 17. Jan 15, 22:35
Der Anblick der Kinder ließ Gerhardts Herz verkrampfen, ein etwa fünf jähriger Junge sah ihn offen und neugierig an, sein jüngster Sohn war in dem gleichen alter gewesen als er ihn vor tausend Jahren das letzte mal gesehen hatte, die Leichen der Kinder in dem drei mal verfluchten Dorf waren in dem gleichen alter gewesen.
Die Augen des Jungen brannten ein Loch in seine Seele und doch lächelte Gerhardt ihn an, knipste ein Auge und deutete eine Verbeugung mit der Faust auf der Brust an.
Der Junge kicherte und verließ das Zimmer.
"Verzeiht wenn wir ungelegen kommen, wir wollten auf keinen Fall eure Beschäftigung unterbrechen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 17. Jan 15, 23:40
"Nein, nein, ich muss mich entschuldigen, bitte verzeiht das déshabillé!"
Sie zog das Obergewand zurecht und wechselte einige Worte mit einer Magd während Gerhardt und Erik ins Zimmer gebeten wurden.
Die Baronin musterte Gerhardt etwas verwirrt, aber auch sie würde sich niemals dazu hinreissen lassen etwas so persönliches zu kommentieren.
"Es ist noch recht früh am Abend und ich bezweifle das ihr Gelegenheit hattet euch wirklich von den Strapazen des Weges zu erholen. Ich würde euch gerne ein Bad und die Dienste meiner Zuberknechte anbieten während das Essen vorbereitet wird. Würde euch das zusagen?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 18. Jan 15, 01:51
"Wir bedanken uns für dieses überaus freundliche Angebot doch wie ihr seht befinde ich mich in einer Art.... Behandlung und heißes Wasser wäre da im Moment wenig hilfreich, wenn ich statt dessen in aller Bescheidenheit um einen Apfel bitten dürfte wäre das eine große Hilfe."
Gerhardt musste etwas durch atmen.
"Entschuldigt meine Verfassung, ich kann euch versichern es ist nur vorübergehend."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 18. Jan 15, 12:40
"Naturelement."
Sie klatschte kurz in die Hände und der Kopf eines Burschen erschien in der Tür. Die Baronin sagte etwas zu ihm in der melodischen Sprache Firngards und der Junge verschwand nach einem kurzen Nicken wieder um kurze Zeit später mit Geschirr, einem Krug frischem Wasser und Obst wieder aufzutauchen.
"Bitte, nehmt Platz und entspannt euch, ich ziehe mich kurz zurück und stehe euch dann wieder zur Verfügung."
Sie nickte beiden zu, Erik lächelnd und Gerhardt besorgt, und verließ das Zimmer auf leisen Sohlen.
Der Page schürte das Feuer im Kamin bis es angenehm warm war und breitete Servietten und Geschirr auf einem kleinen Beistelltisch aus nachdem er die beiden gepolsterten Stühle zurechtgerückt hatte.
Nachdem eine Magd dampfenden Tee und Becher hereingebracht hatte, verabschiedeten sich beide mit dem Hinweis nur einen Ruf entfernt zu sein.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 18. Jan 15, 19:21
Erik hockte sich vor den Kamin und hielt seinen Becher Tee in den Händen, er blickte in die Flammen. Wie fühlt ihr euch Gerhardt?
Erik war schon bewusst das es sicher auch in diesem Haus viele Ohren gab.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 18. Jan 15, 22:46
Gerhardt hatte sich einen Apfel gegriffen und während er ihn, sorgfältig kauend, aß hielt er sich an der Frucht fest wie ein ertrinkender. Neue Lebensgeister erwachten in ihm.
" Es geht schon."
Das ganze kahm zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt doch würde er jetzt nicht klein beigeben, mit zwei gebrochenen Armen hatte er sich in Condra durchgeschlagen, in Montralur war er annähernd in zwei Hälften geschnitten worden und er hatte es überstanden, er hatte Schiffsuntergänge, Feuersbrünste und unzählige Schlachten überlebt. Er hatte nicht vor jetzt klein bei zu geben.
Er grinste.
"Außerdem, wenn Frauen sich kurz zurückziehen um sich fertig zu machen haben wir wohl alle Zeit der Welt."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 19. Jan 15, 18:41
"Gerhardt das meinte ich nicht, wie fühlt ihr euch in so einer Umgebung? Ich denke Stejak ist nicht ganz so prunkvoll wie Donnerheim, aber ihr seit edler untergebracht als in der Kaserne in Port Valkenstein." Erik erhob sich und stand neben Gerhardt "Und die Damen. Mir scheint es ihr zieht doch etwas die Außergewöhnlichen und Interessanten an." Erik grinste etwas schelmisch.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 19. Jan 15, 23:06
Gerhardt lächelte kurz.
"Ihr macht euch keine Vorstellung, Erik ihr seid von edler Geburt und, verzeiht, mit einem goldenen Löffel im Mund zur Welt gekommen. Ich hingegen war ein Dachdecker der seinen eigenen Schiefer in einem Stollen gebrochen hat. Für mich ist es schon prunkvoll wenn keine Ziegen ins Wohnzimmer scheißen."
Er erhob sich und begann im Zimmer auf und ab zu gehen.
"Doch eigentlich interessiert mich das nicht, es ist mir egal, ich möchte tatsächlich etwas für das Land und seine Bevölkerung tun deswegen nehme ich Kontakt zu Menschen auf die mir das ermöglichen. Meine eigene Unterbringung ist mir dabei sowas von egal, ich würde in meinem alten Stollen wohnen wenn das meine Ziele voran bringen würde."
Abrupt blieb Gerhardt an einem der bunten Bogenfenstern stehen.
"Sagt mal habe ich gerade die Baronin draußen herum laufen sehen ?"
 
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 20. Jan 15, 18:05
Besagte Baronin stand gerade in ihrer Kemenate und zog sich was anständiges an. Ihr Gesicht war immer noch rot, war ja klar das die beiden ausgerechnet dann an die Tür klopften wenn sie mit den Kindern herumtollte.
Nun ja, vielleicht auch nicht das schlechteste. Es zeigt diesem Andarraner das wie auch Menschen sind, auch wenn wir uns an anderen Maßstäben messen.
Sie wählte das rote Wollkleid und ließ sich von Fleur mit einem edel beschlagenen Gürtel gürten. Sie verzichtete auf eine komplizierte Frisur und wählte statt dessen ein einfaches Schapel. Sie griff nach einem Schal und schlüpfte in gefütterte Schuhe. Auch wenn sie nicht am Holz sparen ließ so war es doch empfindlich kalt in Donnerheim und durch den nahe gelegenen Fluß kroch im Winter die Feuchtigkeit auch in die solidesten Häuser.
Etwa eine viertel Stunde nachdem sie die beiden alleine gelassen hatte betrat sie wieder das Zimmer im ersten Stock.
"Verzeiht mir noch einmal, meine Herren. Es war ungehörig euch warten zu lassen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 20. Jan 15, 19:13
Erik verbeugte sich höflich. "Frau Isabeau ihr braucht euch nicht entschuldigen. Wir waren bestens versorgt, wir hatten warmen Tee, ein wärmendes Feuer. Und es kam uns nicht vor das ihr lange fort wart."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 20. Jan 15, 19:37
Gerhard rieb sich den Nasenrücken, durch das gewellte Glas des Fensters war es schwer überhaupt etwas von dem geschäftigen Treiben draußen zu erkennen.
Er war gerade versucht seine Nase an der Scheibe platt zu drücken als die Baronin den Raum betrat.
"Ich bitte euch, wir müssen uns entschuldigen ihnen Unannehmlichkeiten bereitet zu haben, wir sind schließlich zu dieser Unzeit bei euch eingefallen.
Machen sie sich also bitte keine Umstände. Wie sagt man?
Tant de bruit pour une Omelette. War das richtig?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 20. Jan 15, 20:01
Isabeau lächelte während sie innerlich ob der Aussprache winselte:
"Wenn ihr davon ausgeht das es heute Abend Eierspeisen gibt, dann ja, dann habt ihr recht."
Der Page steckte wieder den Kopf zur Tür rein und als er sah, dass die Baronin inzwischen da war kam er herein und sprach sie nach kurzer Verbeugung an. Die Stimmen der beiden klangen melodisch und hatte nur entfernt Ähnlichkeit mit Gerhardts Versuch.
Der Junge verbeugte sich und verließ den Raum um kurz danach mit einem Pokal Wein und Gebäck wiederzukehren.
Isabeau nahm ein kunstvoll geschnitztes Trinkhorn aus einem Ständer auf dem Kaminsims und befüllte es mit Wein. Sie trat einen Schritt auf Gerhardt zu und reichte ihm das Trinkhorn mit anmutiger Geste:
"Willkommen in meinem bescheidenen Heim, Herr Gerhardt aus Gleiwitz. Ihr ehrt das Haus Goldbach mit eurem Besuch und erfüllt unsere Hallen mit Freude."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 20. Jan 15, 20:17
Es viel Erik schwer sein Schmunzeln zu verbergen. Bei den Ausrutscher der beiden gerade Gleitzbach werte Dame dachte sich Erik. Und ja Erik sprach auch nicht wirklich gut Caldrisch. Aber er war auch froh nicht in Gerhardt Position stehen zu müssen.
Er bewundert bei ein wenig in ihrer Art, Gerhardt kannte er jetzt länger und er hat auch an seiner Seite gekämpft. Die Baronin hatte er bisher nur in Stejak gesehen und sie mit dem Rest der Truppe beschütz, aber gerade die wenige Zeit die er sie mit den Kindern gesehen hatte rückten sie in eine anderes Bild.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 20. Jan 15, 21:36
Blut schoss in Gerhardts Ohren und ließ sie glühen. Er war überzeugt das es sich bei diesen Worten um eine Zeremonielle Begrüßung handelte und natürlich hatte er nicht die geringste Ahnung welches die korrekte Antwort darauf war, also musste er improvisieren.
"Geehrt nehme ich dieses Willkommen an hochgeborene Isabeau Lionceur Baronin von Goldbach, möge diese Freude euer ständiger Begleiter sein und möge Glück alle Steine in eurem Weg glätten."
Ihm war auf die schnelle nichts anderes eingefallen als der Bergonische Segenswunsch. Mit diesen Worten nahm Gerhardt das Trinkhorn entgegen, verbeugte sich und nahm einen tiefen schluck.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 20. Jan 15, 22:03
Isabeau bedankte sich und nahm das Trinkhorn wieder entgegen um sich dann Erik zuzuwenden und die Begrüßung zu wiederholen.
Anschließend nahm auch sie einen Schluck aus dem Horn und setzte es vorsichtig wieder ab.
"Das Essen wird bald aufgetragen werden. Wir weden heute Abend hier Speisen und nicht gemeinsam mit dem Gesinde. Das dürfte uns die Möglichkeit geben offen miteinander zu sprechen, n'est pas?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: gerhardt am 20. Jan 15, 23:07
"Wie ihr wünscht. "
Gerhardt nahm eine subtile Veränderung im verhalten der Baronin wahr, er konnte nicht genau fest machen woran es lag und ob sein Bauchgefühl überhaupt richtig war doch früher war ihm die Baronin prüfender erschienen, wie jemand der auf dem Markt das Gemüse auf seine Verwertbarkeit untersucht und jetzt schien sie tatsächlich Interesse an seiner Person zu haben.
Das, oder dein verdammter Schädel ist noch total vernebelt von dieser höllischen Arznei.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 27. Mai 15, 13:03
Frühjahr/ Sommer 265 n. J., nach dem Fest in Salmar

Der Tross der Baronin von Goldbach traf am späten Nachmittag in Donnerheim ein und quälte sich durch die immer vollen Straßen bis sie endlich den Tempeldistrikt erreichten und in eine der ruhigen Seitenstraßen abbogen.
Isabeau ließ sich erleichtert vom Pferd helfen und schüttelte ihre Röcke aus bevor sie sich ins Haus begab um mit der Haushälterin die Unterbringung ihrer Gäste zu besprechen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 27. Mai 15, 17:53
Lorainne hatte mit großen Augen das Treiben in Donnerheim beobachtet. Es hatte sie irgendwie an Fanada und Engonia erinnert- nur war hier alles größer und teilweise prunkvoller.
Reines oder Paroi su mar wirkten gegen Donnerheim richtig schlicht und bescheiden, nahezu schmucklos, und diese Städe hatte sie einst für pompös gehalten.
Skeptisch blickte sie an sich herunter. Stiefel, Hose und Tunika waren staubig und verschwitzt von der Reise.
sie hatten einige Damen auf dem Weg hierher gesehen, zart und in wunderbare raschelnde Kleider gehüllt.
Im Vergleich zu ihnen kam sie sich eher wie ein Bauerntrampel vor, mit schwieligen Händen, wettergegerbter Haut und Narben, die von einigen Kämpfen zeugten. Und von höfischen Benehmen verstand sie auch nichts.

Obwohl diese Stadt sie beeindruckte, fühlte sie sich unbehaglich und völlig fremd.
Fast schon widerwillig liess sie sich vom Pferd gleiten.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 27. Mai 15, 20:13
Die Augen der Kenderin strahlten. Donnerheim war ein tolles durcheinander. Ein wenig musste sie sich eingestehen hatte sie das Stadtleben vermisst. Sie liebte ihren Wald über alles, aber ihr fehlte doch ab und zu das gesellige Treiben von Menschen überlaufenen Straßen, der Lärm und die Gerüche und Geräusche.
Aufgeregt war sie auf Springer Rücken hin und her gehibbelt und hatte alle Mühe gehabt nicht aus dem Tross auszubrechen und sich um zusehen.
Hin und wieder war dennoch ein leises erfreutes Kichern von ihr zu hören gewesen.
Was Donnerheim genau war, oder war sie hier waren... das hatte sie Lorainne noch nicht gefragt, aber sie würde es nachholen.
Während der Reise waren alle sehr bedacht darauf gewesen sie nicht in die Nähe der Baronin zu lassen, dabei wäre das gar nicht nötig gewesen. Anders hatte sie von sich aus so gut es ging gemieden.
Sie wusste das alle sich Sorgen machten sie würde irgendwas dummes tun, also warum ihnen nicht die Sorge nehmen und sich gar nicht erst in die Nähe der nicht besonder gesprächigen Frau zu begeben. Sie hatte ganz eigene Sorgen.... Sophie schaute sie in letzter Zeit so komisch an und Anders Ahnte das dieser Blick NICHTS Gutes für sie zu verheißen hatte. GAR NICHTS gutes.
Wenn Zofen so guckten steckte irgendwas im Waschzuber was genau da bleiben sollte.
Auch jetzt spürte sie wieder ihre Blicke im Nacken. Sie hoffte ihr, nun da sie angekommen waren, besser entgehen zu können.
Als nun auch Lorainne vom Pferd glitt, schwang auch Anders die Beine auf die Andere Seite und kam sicher am Boden auf.
Ihr waren auch nicht die Blicke entgangen die man dem Tross zugeworfen hatte auf der Straße, aber ihr war es egal.
Neugierig sah sie sich um und kraulte Springer die Nüstern.
"Na wo sind wir hier wohl?", raunte sie ihrem Pferd zu und grub ihre Nase kurz in seine Mähne. "Wir werden's bald heraus finden und sicher viel Spaß haben."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 27. Mai 15, 20:14
Silas ritt hinter Lorainne und Benjen her. Er rümpfte etwas die Nase, als die Gruppe die Häuser und Gassen Donnerheims passierten. Ihm gefiel es in den Städten einfach nicht, und da machte Donnerheim keine Ausnahme. Er versuchte jedoch, sich nichts anmerken zu lassen, immerhin war er ja hier weil seine Chevaliere ihn anführte; selbst wenn er lieber nach seinem Bruder suchen würde.
Als Lorainne vom Pferd abstieg, hielt Silas Nachtschatten an und lies seinen Blick über den Platz schweifen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 27. Mai 15, 22:39
Aufgrund des begrenzten Platzes wurden die Pferde in einem nahegelegenen Mietstall untergebracht.
Die Adligen erhielten Zimmer im gleichen Stockwerk wie die Hausherrin, das Gefolge Strohsäcke in den Schlafsälen des Gesindes. Es war beengt mit den zusätzlichen Menschen aus Lorainnes Gefolge, aber letztlich fand sich für jeden noch ein Strohsack und ein Nagel für seine Habseligkeiten.
Isabeau wurde unmittelbar nach Betreten des Hauses von Menschen belagert die etwas von ihr wollten und ihr persönlicher Schreiber erschien prompt mit einem Stapel Briefe die offensichtlich ihre sofortige Aufmerksamkeit bedurften.
Sie löste sich kurz aus dem Trubel und rief den beiden Rittern zu:
"Spült euch den Staub mit einem Becher Wein herunter, in Kürze wird der Zuber gerichtet sein! Fleur wird Sophie zeigen wo sie eure Kleidung lüften kann!"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 28. Mai 15, 06:40
Benjen zeigte sich im ersten Moment von Donnerheim beeindruckt, hatte er doch in seinen Jahren die er fort war mehrere Städte gesehen die so prunkvoll waren. Doch hier war es etwas anderes, er wusste selbst nicht warum.
Bei der Ankunft beobachtete er den Rest des Gefolges Silas, Anders, sie wirkten schon sichtlich unwohl und Lorainne, sie wirkte einen Augenblick wieder wie ein kleines Mädchen, doch schnell kam wieder ihr Stolz zurück. Er musste lächeln als er sie so sah.

In Salmar hatte die Baronin etwas entspannter gewirkt und er erinnerte sich an ihre Pläne, dass sie den Winter an einem anderen Ort verbringen wollte.
So betrat er das Haus, wies den Wein ab und bat um etwas Wasser.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 28. Mai 15, 06:56
Lorainne nickte Isabeau zu, da sie beschäftigt schien.
"Fast wie in Goldbach. Sie kommt nach hause und wird von allen gebraucht." Lorainne sprach lwise. Sie wagte nicht, die Stimme zu erheben und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
 Den Wein lehnte sie ebenfalls ab und zig sich mit Sophie in das ihr zugewiesene Zimmer zurück.
Während sue darauf wartete, dass der Zuber bereitet wurde, bestaunte sie das Inventar. Vieles war mit Ahornblättern verziert, geschnitzt oder gemalt. Liebevoll fuhr Lorainne diese mit den Fingern nach und sie entspannte sich ein wenig.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 28. Mai 15, 07:41
Anders war mit Silas und den anderen im Schlafraum des Gesindes untergebracht worden. Sie hatten jeweils einen Strohsack zugewiesen bekommen und die Kenderin genoß es gerade einfach nur sich zu strecken wie eine Katze in der Sonne. Vor allem nach dem langen Ritt, war ein bisschen Räkeln einfach nur schön. Silas hingegen wirkte wie ein eingesperrtes Tier.
//Er vermisst den Wald.//, dachte die Kenderin bei sich, rollte sich auf den Bauch und schaute zu ihm hinüber.
//Wenn ich jetzt wüsste ob wir uns schon umsehen dürfen oder ob wir waren müssen. Ahhhhhhhhh//
Ihr Blick schweifte durch den anstonsten fast leeren Raum. "Silas. Sagmal was ist eigentlich hier in Donnerheim? Warum sind wir hier?", fragte sie und zupfte einen Halm aus dem Sack mit dem sie über die Leinen strich.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 28. Mai 15, 08:37
Es dauerte keine Stunde und sowohl Lorainne als auch Benjen wurden zum Zuber gebeten.
Auf der rückwärtigen Seite des Hauses gab es einen kleinen Wirtschaftshof mit einem Backhaus/ Badehaus wo bei Bedarf die Zuber gefüllt wurden, so dass alles mollig warm war.
Es mangelte in Donnerheim nicht an Badehäusern, aber Isabeau mochte es ab und zu einfach ungestört und vor allem ungehört zu sein.
Der große Zuber war gerichtet worden und mit Leinen ausgeschlagen, durch einen Paravent abgetrennt fand sich eine Waschmöglichkeit um sich den Staub und Dreck der Straße herunterzuschrubben bevor man in den Zuber stieg.
Gesinde wuselte herum und füllte Wasser nach, legte Seifen bereit, richtete Becher und Krüge und stand bereit um die schmutzigen Sachen anzunehmen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 28. Mai 15, 09:12
Benjen folgte der Einladung. Er wusch sich bevor er sich in den Zuber gleiten ließ.
Scheinbar war er der Erste und hoffte das es nicht unhöflich sein bereits im Wasser zu sitzen.
Es tat seinen Muskeln gut, das warme Wasser, hatte er doch in Salmar meist einen Teil seiner Rüstung getragen. Er war keine 20 mehr und merkte die Anstrengung so wesentlich mehr.
In Donnerheim sollte die Möglichkeit bestehen seine Rüstung etwas aufzuwerten und zu reparieren. Er sollte sich Gedanken um ein Schwert machen den es kam der Zeitpunkt immer näher da Lorainne ihr Schwert wieder brauchen und tragen dürfte. Als Chevaliere besaß er derzeit nicht viel, ein Teil seiner Rüstung etwas Kleidung, aber dafür hatte er auch wieder eine Familie und mehr.

Er schloss die Augen und genoss den Moment der Stille und das warme, dampfende Wasser.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 28. Mai 15, 10:14
Isabeau brütete über einigen der Schreiben die sie erhalten hatte und ließ sich von Fleur die Haare ausbürsten und für den Zuber hochstecken.
Sie seufzte und legte die Briefe beiseite. Manches war Geschwätz, manches Einladungen, manches Bitten um Gefallen und einiges weniges tatsächlich so wichtig das sie sich noch heute darum kümmern musste.
Da man den Tross in den Straßen gesehen hatte würde es nicht lange dauern bis die gesamte Stadt wusste das sie wieder da war. Sie hatte bereits eine Meldung in den Palast geschickt und würde morgen früh erwartet.
Sie musste genau abwägen welche Erkenntnisse sie mit dem Rat teilen würde und welche nicht. Sie bezweifelte das ihre Majestät sie direkt morgen empfangen würde, eher in den kommenden Tagen damit sie um Urlaub bitten konnte für die Reise nach Zarorien.
Die nächsten Tage würden stressig werden, die dreisteten Bittsteller würden bereits heute Abend an die Tür klopfen, alle der Meinung das ihr Anliegen das wichtigste von allen war.
Nachdem die Haare hochgesteckt waren schlüpfte sie in einen Klappmantel und begab sich zum Zuber.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 28. Mai 15, 12:39
Lorainne betrat ebenfalls in unterkleid und mantel die räumlichkeiten.
Zögerlich liess sie den mantel von den schltern gleiten und wäre am liebsten samt untergewand in den zuber gestiegen.
Doch das räuspern der magd und der vielsagende blick liessen sie seufzend und mit zitternden fingern das kleid ablegen.
Sich derart entblößt zeigen zu müssen war ihr unangenehm und sie mied jedweden blickkontakt.
Sie schämte sich nicht wegen ihrer Nacktheit, sondern vuelmehr der narben auf ihrem rücken. Sie wusste, dass er schrecklich aussah mit spuren des krieges und der folter in der höhle.
Sophie hatte sie einige male mitleidig angesehen, was lorainne in tränen hatte ausbrechen lassen. Seitdem unterließ sie das und sprach sie nicht darauf an.
Unsicher liess sie sich in das wasser gleiten, darauf bedacht, nicht zuviel zu zeigen.
Sie lehnte den kopf nach hinten und schloss die augen, doch ihre roten wangen verrieten ihre verlegenheit.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 28. Mai 15, 13:24
"Bien, ihr seid bereits da, es tut mir leid das ich euch warten ließ..."
Isabeau  betrat kurze Zeit nach Lorainne das Badehaus und verschwand hinter einem Paravent um sich Staub und Dreck der Reise abzuwaschen bis sie schließlich ebenfalls in den Zuber stieg.
Über die Narben Lorainnes verlor sie kein Wort.

Eine der Mägde legte ihr ein Nackenkissen zurecht und mit einem Seufzer der Erleichterung lehnte sie sich zurück und murmelte etwas schläfrig:
"Ich werde alt. Früher scheint mir das Reisen bei miesem Wetter nicht so viel ausgemacht zu haben, aber heute tut mir nach drei Tagen im Sattel nicht nur mein Hintern weh."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 28. Mai 15, 15:17
Silas schaute auf als Anders ihn ansprach.

Er machte einige Handbewegungen und zuckte mit den Schultern. "Genau weiß ich es nicht." Silas sah sich nochmals in dem Gesinderaum um.
"Ich gehe noch einmal zu den Stallungen und versorge Nachtschatten. Mir ist hier grade zu viel los."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 28. Mai 15, 17:12
Anders beobachtete Silas genau und nickte leicht. Als er dann aufstand sprang sie auch auf die Füße. "Warte. Nimm mich bloß mit.", sagte sie und beeilte sich ihn zu flankieren. "Ich bin sowieso neugierig mich hier ein bisschen um zusehen. Es ist schon lange her das ich mal wieder in einer Stadt war und das ganze Gewusel. Ich habs schon ein bisschen vermisst. Erinnert mich an meine Kindheit. Wir hatten viel Spaß in Menschenmengen. Aber du magst Städte nicht nicht war? Du wirkst richtig angespannt. Aber ich glaube nicht das wir hier Gefahr zu befürchten haben. Sonst wäre Lorainne nicht hier. Und sie scheint dieser Baronin wirklich zu vertrauen. Aber ich denke es sind eher die vielen Menschen."
Im leichten Hopsalauf lief sie neben ihm her.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 28. Mai 15, 20:08
"Ich bin angespannt, dass ist richtig." erwiderte Silas. "Das liegt aber eher daran, dass ich a) Städte nicht mag und b) ich lieber Alain suchen würde als hier Däumchen zu drehen. Vielleicht höre ich mich später in der Stadt mal etwas herum, ob nicht einer ihn gesehen hat."
Silas machte sich auf zu den Ställen. Auf dem Weg dahin nahm er aus dem Vorratsgebäude einige Äpfel mit.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 28. Mai 15, 20:18
Anders nahm sich auch einen Apfel mit und folgte Silas in die Ställe. Immer wieder wenn er auf seinen Bruder zu sprechen kam wusste sie nicht was sie sagen sollte.
//Ich muss Lorainne wirklich sagen, dass sie ihm sagen soll was mit Alain passiert ist.//
"Nimm mich dann bitte mit. Wenn ich hier bleibe findet mich Sophie. Und ich weiß nicht was dann mit mir passiert."
Sie lehnte sich auf den Balken an Springers Box und klopfte ihm den Hals. "Ich weiß sowieso nicht was ich hier tun soll. Ich will nicht die ganze Zeit rumsitzen. Und ich weiß nicht in wie weit ich rumlaufen darf."
Sie seufzte und zog ihr Messer aus dem Gürtel und teilte den Apfel in zwei Hälften.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 28. Mai 15, 20:30
Benjen öffnete die Augen nicht. War es jetzt Scharm oder dachte er es sei Höfflichkeiten den Damen gegenüber? Ein wenig Röte breitete sich über sein Gesicht aus.
"Ihr braucht euch nicht bei uns zu entschuldigen. Vermutlich habt ihr hier jetzt ganz andere Sorgen?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 28. Mai 15, 21:12
Silas lachte kurz auf "Wenn ich dich dahin mitnehne, wo ich hingehen möchte, bekommen wir beide Ärger. Also gehe ich lieber alleine dahin."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 28. Mai 15, 21:40
"Hääää?", war die äußerst intelligente Antwort von der Kenderin die den Apfel in kleine Stücke schnitt und an Springer verfütterte.
"Wie meinst du das? Abgesehen davon woher willst du wissen wo ich schon überall war?"
Sie grinste und nahm sich selbst etwas von dem Apfel.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 28. Mai 15, 21:54
"Ihr braucht euch nicht bei uns zu entschuldigen. Vermutlich habt ihr hier jetzt ganz andere Sorgen?"

Lorainne blinzelte, als Isabeau zu sprechen begann, doch mehr als ein "Mhm" brachte sie kaum heraus.
Sie war immer noch peinlich berührt, auch wenn Isabeau die Narben nur kurz zur Kenntnis genommen hatte, ohne sie weiter zu thematisieren.
Sie streckte die Beine aus und reckte sich, ihr tat zwar nicht alles weh, doch genoß sie die Wärme des Wassers dennoch in vollen Zügen und entspannte sich langsam.
Als ihr eine Magd schließlich noch die Schläfen zu massieren begann, seufzte sie genüßlich auf.
"Bei Lavinia, so könnte es immer sein."
Doch sie bezweifelte, dass sie das lange ertragen würde. Nach kurzer Zeit des Genusses würden ihr vermutlich größere Aufgaben fehlen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 28. Mai 15, 21:59
Er rutschte ein Stück ins Wasser ab und verschluckte etwas Wasser. Als er hochschreckte berührte er Lorainne´s Füsse die sie gerade noch zu vor ausgestreckt hatte. Er hustete, er merkte wie das Wasser ein wenig brannte was ihm in die falsche Röhre gelaufen war.
"Verzeihung bitte"
Nun saß er im Wasser und sah wie die beiden Damen entspannt im Wasser saßen.
Sein Augenmerk viel mehr auf Lorainne die er zuvor noch nie so gesehen hatte.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 28. Mai 15, 22:01
Widerwillig öffnete Lorainne die Augen, als er hustete und bemerkte seinen Blick. Beschämt rutschte sie ein Stückchen tiefer ins Wasser.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 28. Mai 15, 22:07
Es war ihr unangenehm, also lass es dachte er sich.
Warm lächelt er sie an um sich dann wieder zurück zulegen und die Augen zu schließen.

Nach einem kurzen Moment zuckte er leicht zusammen als er fremde Finger an seinem Kopf spürte.
Nun massierte auch ihm eine Magd die Schläfen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 28. Mai 15, 22:53
"Die nächsten Tage werden chaotisch sein." Hörte man Isabeaus müde Stimme.
"Ich werde bereits morgen früh in den Palast müssen und nicht vor dem Abend zurückkehren können. Vielleicht ruht ihr euch einfach erst mal aus? Oder habt ihr bereits Pläne?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 28. Mai 15, 23:01
"Pläne? Mhm, ich möchte mir Donnerheim ansehen. Und ich brauche ein Kleid. Und.... nun, ich möchte mich vorbereiten auf Reines. Ich... nunja. Je besser der Eindruck, den ich hinterlasse, desto eher wird man mir Gehör schenken. Vielleicht erreiche ich dort ja doch etwas. Allerdings bezweifle ich das."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 28. Mai 15, 23:10
"Ich glaub, dass du schon ziemlich viele Orte kennen gelernt hast. Aber heute abend ziehe ich alleine durch die Stadt. Du musst auch mal was ruhen und wieder zu Kräften kommen. ..."
Silas warf drei Äpfel Nachtschatten zu und machte sich danach an seinem Gepäck zu schaffen und holte etwas aus seinem Rucksack heraus und steckte es ein.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Mai 15, 08:11
"Ich werde nebenbei fallen lassen das du hier bist um deine Aussteuer zu komplettieren. Es muss ja niemand wissen das diese aus Rüstteilen und Waffen besteht." grinste Isabeau sie an.
"Glaube mir, nichts reist schneller als ein Gerücht und dieses sollte dir zugute kommen. Wenn du mich an den Hof begleitest solltest du das jedoch nicht als die Frau Lorainne de la Follye des Joux tun sondern als Chevalier. Das ist schließlich dein Stand und du hast ihn teuer genug erkauft. Außerdem sind weibliche Ritter hier im Süden keine so große Sache wie in Firngard."
Sie ließ sich einen Becher Wein reichen und nahm vorsichtig einen Schluck. Fast unmerklich verzog sie das Gesicht und reichte ihn wieder zurück, auch das Essen rührte sie nicht an.
"Was ist mit euch, Chevalier Benjen? Begleitet ihr uns an den Hof?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 08:20
"Als was denn sonst, wenn nicht als chevalier?" grinste Lorainne zurück.
Isabeaus Verhalten quittierte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue, bemühte sich aber, sich ihre Sorge nicht weiter anmerken zu lassen.
"Und ich gebe zu bedenken, dass meine Aussteuer nicht NUR aus Waffen und Rüstung besteht. Was die Gerüchte angeht- nun es gab immer schon Gerede über mich, und meist war es nicht positiv. Ich hoffe, eine fügsame Lorainne de la Follye wird nicht zu unglaubhaft."
Ihre Augen funkelten amüsiert und ihr ihr Körper vibrierte vor unterdrücktem Lachen, so dass kleine Wellen geschlagen wurde.
"Alors, Benjen, du solltest mit an den Hof kommen. Nach den letzten Jahren könntest Du deine Umgangsformen aufpolieren."
AUßerdem würde sie sich selbstsicherer fühlen mit ihm an ihrer Seite.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 09:19
"Mademoiselle Isabeau, wenn ihr es erlaubt begleite ich die beiden Damen gerne an den Hof."
Er zog die Knie an legt die Unterarme darauf ab und saß aufrecht.

Er blickte zu Lorainne zog eine Augenbraue hoch. Ich muss meine Umgangsformen aufpolieren? Vermutlich hast du sogar ein wenig Recht.
"Ich denke im Moment ist eher meine Kleidung das Problem vor den Hofe zu treten."
"Aber wenn du möchtest begleite ich dich gerne und wir haben sich noch etwas Zeit nach etwas entsprechendem zu suchen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 09:27
"Bei den Göttern, Benjen! An Deiner Gaderobe ust wenuger azszusetzen als an meiner, wenn man Sophie glauben schenken darf."
Ungläubig starrte sie ihn an. Er war wohl der erste Mann, der sich derart Gedanken um seine Gaderobe machte.
Sie schloß wieder die Augen und lehnte den Kopf zurück.
"Wenn das mein Vater erleben könnte. Ich in Donnerheim. Am Hif der königin...." murmelte sie leise.
Eine einsame Träne mischte sich mit den Wassertropfen auf ihrer Wange.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Mai 15, 09:58
Isabeau lächelte Benjen zustimmend zu:
"Er tut recht daran auf sein äußeres zu achten, niemand wird sich mit einem Landstreicher abgeben wollen, Lorainne! Das hier ist Donnerheim, vergiß das nicht!"
Sie sah die Träne und hatte nicht mehr das Herz zu schelten. Auch sie vermisste ihren Vater immer noch und verstand sie vielleicht mehr als Lorainne wusste.
"Ma Chere, er weiß es doch..." murmelte sie leise und legte ihre Hand an Lorainnes Wange.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 10:58
Zwar tat ihm der Zuspruch der Baronin gut. Aber es oblag ihm nicht Lorainne damit sticheln zu wollen.
Auch er nahm ihre Stimmung wahr.
Gern hätte er ihr jetzt die Hand gereicht aber in der Situation der Nacktheit aller hielt er es für unangemessen.
Er konnte ihr nicht direkt nachempfinden diesen Schmerz ohne ihren Vater. Für ihn war der Schmerz etwas anders den auch für ihn war es ein Verlust. Aber er war nicht Jules Fleisch und Blut.
So blieben ihm nur die Augen mit denen er Lorainne jetzt ansah.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 11:06
Sie blinzelte die Tränen weg, als sie die Augen öffnete und legte ihre Hand auf Isabeaus. Der BLick, mit dem sie und Benjen sie ansahen, liess sie lächeln.
"Non, es ist nicht schlimm. Meistens. Nur, wenn..." Lorainne wedelte die Gedanken mit der Hand weg.
"Ich hätte ihm einfach nur gerne davon erzählt. Dass wir hier sind. Dass Simon ihm verziehen hat und das Du wieder da bist." Sie schaute Benjen direkt in die Augen.
"Er ist in Frieden gestorben, als er wusste, dass ich lebe. Aber... nunja."
Seufzend chaute sie zu Isabeau, ihr Hand immer noch in ihrer.
Doch Isabeaus Blick liess sie die Stirn runzeln, soviel Verständnis hatte sie nicht erwartet. Und Traurigkeit.
Sie hielt sich nicht mehr zurück, sie machte sich wirklich ernstliche Sorgen.
"Madame, nehmt es mir nicht übel, aber ich mache mir Sorgen um Euch. Schon auf dem Grenzwachtfest wart ihr... leiser. Auf der Reise hierher wart ihr scheigsamer als sonst und auch jetzt. Ihr esst kaum, lacht weniger, ihr seid unscheinbarer geworden. Trauriger."
Lediglich Feststellungen. Zu fragen wagte sie hier nicht. Sie war sich sicher, dass Isabeau von sich aus reden würde- WENN sie denn darüber reden wollte.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Mai 15, 12:50
Isabeau lächelte sie belustigt an:
"Ich war nicht laut? Wenn dir das Sorgen macht, was sagt es dann über meinen Charakter aus, hm? Und das Wort unscheinbar mit mir in Verbindung zu bringen... die Alamarschwestern des Klosters in dem ich erzogen wurde sehen vermutlich gerade schwarze Omen aufziehen."
Sie nickte einer der Mägde zu und diese hielt ein Handtuch, so dass sie den Zuber verlassen konnte.
"Ich muss mich leider bereits zurück ziehen, ich gehe davon aus das die ersten Besucher bereits vor der Tür stehen werden und ich muss in Erfahrung bringen was in meiner Abwesenheit alles geschehen ist. Wir sehen uns zum Abendessen, oui?"
Sie drückte Lorainne einen Kuss auf die Wange und wandte Benjen den Rücken zu um aus dem Zuber zu steigen. Als sie aufstand schlang die Magd das Tuch um sie und sie hatte kaum einen Schritt heraus getan als das Klopfen eines Boten zu hören war:
"Madame? Je suis desolet, une dépeche à Palais!"
"Was auch sonst..." murmelte Isabeau resigniert als sie hinter dem Paravent verschwand, während die Magd das Schreiben annahm.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 14:41
Aus Anstand wannte er den Kopf zur Seite als die Baronin den Zuber verließ.

Nun saßen die beiden alleine im Zuber und Benjen fehlten die Worte um ein Gespräch zu führen.
Er verspürte ein wenig Scharm Lorainne gegenüber.
Dann jedoch versuchte er die Gedanken in eine andere Richtung zu bringen.
"Wollen wir uns vorm Abendessen ein wenig in Donnerheim umsehen?"
"Ich brauche noch neue Kleidung." und er lachte dabei herzhaft.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 14:57
Nachdenklich schaute sie Isabeau hinterher.
"Immerhin ist sie immer noch so beneidenswert charmant, wenn sie Körbe verteilt. Irgendetwas ist los..."
Seufzend sank sie zurück.

"In Donnerheim? Mal eben so, ganz kurz?"
Lorainne lachte.
" mon cher, ich bezweifle, dass wir uns hier ein wenig umsehen können. Das ist Donnerheim. Die Zeit würde wohl kaum reichen. Aber vielleicht können wir uns den Lav... die Tempel anschauen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 15:09
Er wusste ganz genau was sie sagen wollte, doch versuchte er es zu unterdrücken.

"Die Tempel? Wir zwei oder dein ganzes Gefolge? Und es gibt sicher nicht so viele Tempel in Donnerheim?"

Ein Schmunzeln breitet sich auf seinem Gesicht aus.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 15:13
"Ich vermute mal, dass der ein oder andere sicher etwas von Donnerheim sehen möchte, allerdings weiss ich nicht, ob sie nicht zu erschöpft von der Reise sind. Es sei denn Du möchtest nicht, dass uns jemand begleitet, dann wirst Du das allerdings mit Sophie diskutieren müssen."
Lorainne grinste breit.
" oder wir stehlen uns wieder mal heimlich davon."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Mai 15, 15:21
Offensichtlich hatten die beiden vergessen das Isabeau noch hinterm Paravent stand, denn diese trat dahinter vor und meinte mit hochgezogener Augenbraue:
"Die Tempel Donnerheims sind es sicherlich wert besichtigt zu werden, aber ob ich mich dafür davonstehlen würde? Und vor allem: noch einmal?"
Sie hatte die unglaubliche Fähigkeit gestandene Männer dazu zu bringen unbehaglich mit den Füßen zu scharren und die volle Wucht dieses Blickes traf nun Benjen und dann auch Lorainne.
Man konnte förmlich hören wie ihre Gedanken arbeiteten.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 15:36
Erschrocken stand Benjen auf.
Sie hatten vergessen das die Baronin noch in ihrer Nähe war.
Und erst jetzt merkte er das er in der Anwesenheit der Dame auch noch mitten im Zuber stand.
Was sollte er nun machen, etwas Röte im Gesicht. Aber der Mut trieb ihn dann doch voran, so blieb er einfach stehen.
"Aber werte Isabeau gibt es nicht auch Moment wo ihr gerne still und heimlich, wie ein Mäuschen bei etwas lauschen dürft."
"Oder euch ungesehen von allen einmal unbeobachtet bewegen dürft?"
"Und ich glaube nach unserem Gespräch glaube ich nicht das ihr von noch einmal sonderlich überrascht seit?"
"Wohl an sind wir sicher nicht so geschickt wie ihr es an unserer Stelle wärt?"

Er hoffte jetzt einen Punkt bei der Baronin zu treffen das sie die beiden mehr verstehen als jetzt zurechtweisen würde.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 15:41
Den Blick kannte sie. so oft hatte er sie getroffen, als sie mit Catherine Goldbach unsicher gemacht hatte.
Doch mittlerweile schaute sie nicht mehr betreten zu Boden, sondern hielt ihm stand. Auch wenn sie sehr, sehr rot wurde.
"Ehm... ja..."

Und schon stand Benjen mitten im Zuber. NACKT!
Lorainne hielt schockiert die Luft an und die Röte in ihrem Gesicht wurde noch viel intensiver.
Am liebsten hätte sie ihn ins Wasser zurückgezogen, doch wusste sie nicht wie, ohne dass die Situation noch befremdlicher würde.
So räusperte sie sich zaghaft, zog es dann aber vor zu schweigen und ins wasser zu starren.
Puterrot!
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Mai 15, 15:59
Isabeau waren nackte Männer nicht fremd und auch wenn sie den Anblick genießen mochte, so hielt sie doch Blickkontakt mit Benjen und blieb gelassen. Als sie sprach, da war es eher belustigt als tadelnd, doch allen war klar das sie diese Kleinigkeit nicht einfach vergessen würde:
"Lauschen ist unter meiner Würde, Chevalier, die Menschen erzählen meist ganz von alleine was ich wissen möchte. Und was das davonstehlen betrifft: da keinerlei Geschichten über mich kursieren scheine ich darin durchaus geschickter zu sein als ihr beide. Tut mir den Gefallen und seid euch bewusst das in dieser Stadt die Wände Augen und Ohren haben. Es wäre dumm euren Plan zu gefährden weil ihr unachtsam seid. Wie gesagt: nicht reist schneller als ein Gerücht."

Sie schien noch etwas sagen zu wollen, aber ein erneutes Klopfen unterbrach sie:
"Madame? Madame! Eine neue Depesche mit schwarzem Siegel!"

Isabeau schloß einen Augenblick die Augen und schien sich zu stählen. Ohne ein weiteres Wort begab sie sich zur Tür und nahm das Schreiben entgegen. Sie überflog es und ihre Schulter schienen etwas abzusacken.
"Merde."
Sie verschwand Richtung Haupthaus.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 16:11
"Sei so gut und setzt dich bitte wieder hin." Lorainne Stimme war belegt und sie hielt immer noch peinlich berührt den Blick gesenkt.
Lavinia Lubentina, steh mir bei!
Ohne weiter nachzudenken, erhob sie sich und kehrte ihm den Rücken zu, ihre Blöße wollte sie ihm nicht so deutlich zeigen, wie er es tat.

Zu spät fiel ihr ein, dass sie ihm nun komplett frei Sich auf den Rücken gab und sie erstarrte in der Bewegung.
Doch nur kurz, denn schon hielt ihr eine Magd ein großes Tuch bereit,in welches sich Lorainne dankbar einhüllen ließ.
Eine Gänsehaut überzog ihre Arme und sie fröstelte.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 18:38
Benjen wollte seine Scharm bedecken, doch als Lorainne ihm den Rück zudrehte und er die Narben sah blieb er wie versteinert stehen.
Er konnte es nicht so gut vertuschen wie die Baronin. Er musste es ansehen auch wenn es nur diesen kurzen Augenblick war.

Was fühlte er, Schmerz, Trauer, Mitleid, Hass er wusste es nicht. Aber es traf ihm tief in seiner Herzen als hätte man ihn selbst verletzt.

Nachdem Lorainne ihn ein Handtuch gewickelt war stieg er ebenfalls aus dem Zuber.

Sollte er was sagen? Besser nicht, nicht jetzt. Vertrau ihr und sie wird zu dir kommen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 18:58
Lorainne hatte sich unterdessen wieder in Unterkleid und Mantel gehüllt und auch Benjen war wieder angezogen.
Schade eigentlich.
Jetzt, angezogen und somit wieder selbstsicherer, musste sie der Situation wegen grinsen, doch als sie Benjen Blick sah, verschwand es jäh aus ihrem Gesicht.
"Non, je ne veux pas parler, compris?" Ihr fiel ein, dass er diesen firngardischen Dialekt sehr lange nicht gehört hatte und wohl kaum ein Wort verstand, also wechselte sie mühelos die Sprache.
"Ich habe Dir alles erzählt, was Du wissen musst. Also schau mich nicht so an. Du bist weder mein Vater, noch mein Bruder oder Simon."
Seufzend wandte sie sich ab und fragte etwas freundlicher:"Alors, wollen wir uns das Viertel anschauen? Und Sophie oder vanion dazu einladen?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 29. Mai 15, 19:50
Leicht schmollend zog es Anders für den Moment vor nichts zu sagen. Sie verfütterte den Rest des Apfels an  Springer und tätschelte ihm den Hals. Das Pferd schnaubte und stupste sie mit den Nüstern an. Sie lächelte und wuschelte ihm durch den Pony. "Ich hab nicht noch mehr. Du bist ganz schön verfressen.", kicherte sie und kraulte ihm leicht die Ohren.
"Na gut.", brumelte sie schließlich.
Aber sie würde sicher nicht hier bleiben. Allerdings würde sie dann sich erstmal umziehen. Mit ihren grünen Waldklamotten wäre sie hier deutlich fehl am Platz.
Mit einem leichten Hopser hiefte sie sich auf den Balken der Box und ließ die Beine baumeln.
Sie beobachtete wie Silas irgendwas aus seinen Taschen kramte, konnte aber nicht erkennen was es war.
"Soll ich Lorainne sagen wo du bist oder soll ich vergessen dich gesehen zu haben?"
Silas wusste ziemlich gut das die Kenderin nicht lügen konnte, aber sie würde trotzdem nichts sagen wenn er das nicht wollte.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 21:25
"Ja genau ich bin keiner dieser drei Personen ich bin Benjen de Kyme. Und du weist genau wer du für mich bist!"
"Es tut mir leid wenn ich dich so angesehen habe."

Er ging zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schulter.
"Sprich nicht als würde ich dir mit meinem Blick einen Vorwurf machen."
Gerne würde er jetzt seinen Kopf an ihren legen. Aber ihm kamen wieder die Worte der Baronin in den Kopf.
Egal soll Savaric doch in diesem Moment wissen was auf ihn hereinbrechen wird.

So legte er kurz für einen kurzen Augenblick seinen Kopf an den ihren.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 21:34
Lorainne verdrehte die Augen und befreite sich aus seinem Griff.
"Du treibst mich noch in den Wahnsinn, chevalier!"

Mehr sagte sie nicht dazu; sein Blick WAR ein Vorwurf gewesen, doch Lorainne wusste, dass der nicht ihr galt, sondern Roquefort und vielleicht sogar ihm selbst. Und sie hatte wenig Lust, schon wieder mit ihm diskutieren zu müssen.

"Alors, ICH werde mir jetzt die Tempel ansehen. Für den Fall, dass Du mich begleiten willst, solltest Du dir etwas mehr anziehen, als diese dünne Tunika. Ich habe jedenfalls vor, bis zum Abendessen zurück zu sein, denn die Küche hier werde ich mir nicht entgehen lassen. Auf gar keinen Falls. Alors, Allez!"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 21:43
Ohne etwas zu sagen ging er los um sie frische Kleidung anzuziehen.
Gefallen hatte ihm diese Zurückweisung. Scheinbar seine Reaktion aber trotzdem falsch gewesen.

Er zog sich Stiefel, Hose, Tunika und den kurzen grünen Wappenrock an und wartet danach in der Halle.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 22:07
Sein Schweigen war grausam.
Sie verstand ihn nicht, das wurde ihr abermals deutlich. Manchmal waren sie sich so nah, dass sie das Gefühl hatte, ihr Herz würde stehen bleiben, und dann wieder völlig fremd.
Wütend raufte sie sich die Haare und suchte nach etwas, was sie ihm hinterherwerfen könnte- am besten etwas, womit sie ihn auch noch treffen würde.
Vorsorglich hatte die Magd Salbentiegel, Seife und andere zerbrechlichen Gegenstände fortgeräumt. Als sie Lorainnes Blick sah, zog sie ein wenig den Kopf ein.
Sie stapfte in ihr Zimmer, um sich umzuziehen und schritt dann nach unten.
Als sie ihn sah, funkelten ihre Augen immer noch zornig.
"Verdammt seist du, chevalier, wärst Du doch in den Wald gegangen. Warum hab ich dich auch an meiner Seite haben wollen?" zischte  Lorainne ihm leise zu.
"Lass mich nie wieder so wortlos stehen, compris?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 29. Mai 15, 22:39
Jetzt musste sie in seine Augen sehen.
"Verzeih mir aber es fällt mir schwer mit dir manchmal umzugehen. In einem Moment bist du so nah das ich mein Herz schlagen höre und im nächsten Moment werde ich zurückgewiesen."
"Ich hätte dich nicht stehen lassen dürfen, verzeih mir das bitte und ich habe zu deinen Narben nichts gesagt, gar nichts. Du meinst ich weis alles was ich wissen sollten? Ich denke das nicht, aber ich respektiere es und stelle keine weiteren Fragen."
"Und warum bin ich nicht in den Wald gegangen? Warst du es nicht die mich bei sich haben wollte? Warum ich an deiner Seite bin? Habe ich dir nicht alles an diesem Abend in Salmar offenbart?"
Er sprach ruhig es klang eher nach ein wenig Trauer in seiner Stimme.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 29. Mai 15, 23:13
Ihre Hand ballte sich zur Faust.
"Miene Narben gehen Dich nichts an, Du HAST dazu auch nichts zu sagen, verdammt."
Wären Vanion und Sophie nicht just in diesem Moment zu ihnen gestossen, wäre ihr Vortrag wohl länger ausgefallen. So besann sie sich aber.
"Das hier ist nunmal nicht Salmar. Oder Haubach. Das ist Donnerheim, hier wird nichts unverborgen bleiben."
Sie klang beinahe so traurig, wie er.
"Alors, wenn wir dann endlich loskönnten?"
Sie brauchte dringend frische Luft und Bewegung.
Sie hakte sich bei ihm ein und endlich sahen sie sich die Umgebung an.
Lorainne bestaunte hier und da die Gebäude, und versuchte sich die Wege einzuprägen. Mittlerweile war sie immer darauf bedacht, einen geeigneten Fluchteg zu haben.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 30. Mai 15, 01:41
Staunend schritt Vanion hinter Lorainne und Benjen durch Donnerheim. Die hohen Häuser, die prachtvollen (und weniger prachtvollen) Bauten, das Gedränge und Geschiebe - das war eine Stadt! Dagegen wirkte Fanada friedlich und müde und langsam. Munteres caldrisch drang aus allen Ecken, doch auch andere Sprachen konnte man hören. Er fühlte sich wie der Junge vom Land, der er früher gewesen war. Klein, unwichtig, und irgendwie untergehend. Niemand interessierte sich für ihn. Mochte Savaric Spione hier in Donnerheim haben? Vanion wusste es nicht. Auf der Reise nach Donnerheim hatte er halb erwartet, von der Baronin ausgehorcht zu werden, doch war nichts dergleichen geschehen. In Salmar hatte er anerkennende Blicke von der Dame geerntet. Allein das hatte Vanion stolz werden lassen. Die Baronin, für die er nichts als ein tangaranischer Tölpel gewesen war, schien seinen Stand zu akzeptieren. Dass sie das möglicherweise nur wegen seines Namens tat, schob Vanion dezent beiseite. Es gab genug Sorgen vor ihm, eine weitere konnte er nicht brauchen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 30. Mai 15, 10:39
Isabeau zog sich so schnell es möglich war in hoffähige Kleidung um und verfluchte die aktuelle Mode die Schleppkleider vorsah. Ein Schleier bedeckte die Haare, der Schmuck war zurückhaltend.
Letzteres war eher dem Zustand geschuldet das die betreffende Truhe noch nicht in ihrer Kemenate stand als der Tatsache, dass sie eine Aussage treffen wollte.
Sie hatte gehofft zumindest diesen Abend zu haben bevor der Strudel des Hofes sie einfing, aber offensichtlich sollte es nicht so sein.
Sie las sich den Brief noch einmal ausführlich durch und warf ihn dann ins Feuer wo sie ihn im Auge behielt bis nur noch Asche von ihm übrig war.
Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel griff sie nach ihrem Almosenbeutel und begab sich zu ihrem Pferd.
Während ihr Zelter gesattelt und zu ihr geführt wurde wanderten ihre Gedanken noch einmal zu Lorainne und Benjen.
Sie hatte zwar ein gutes Gefühl bei dem Ritter, aber sie kannte ihn nicht. Er hatte das Vertrauen von Lorainne aber wieviel davon war nostalgische Erinnerung und wieviel war wirklich gerechtfertigt?
Sie beschloß die Zeit hier in Donnerheim zu nutzen um ihm auf den Zahn zu fühlen. Falls er etwas verbarg dann würde sie es schon herausfinden.
Und bis dahin... sie dachte an den Zuber zurück und lächelte: ... genieße ich den Anblick.
Keine halbe Stunde nachdem sie das Schreiben erhalten hatte, preschte sie in Begleitung einiger Gardisten Richtung Palast fort.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 30. Mai 15, 22:10
Auf Anders Frage reagierte Silas nur mit einem Schulterzucken. "Wenn du gefragt werden solltest, sag die Wahrheit. Ich möchte nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst."
Er wartete im Anschlusskurz, bis Anders verschwunden war und tauchte dann in die Nacht Donnerheims ein. Er schlug zeilstrebig die Richtung in das etwas verruchtere Viertel ein und hoffte inständig, dort Antworten zu finden.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 30. Mai 15, 22:43
Anders schnaubte. "Als ob ich lügen würde."
Sie sprang auf der anderen Seite vom Balken und klopfte sich die Kleidung ab.
"Na dann... bis später oder morgen oder so. Verirr dich nicht.", meinte sie scherzend und verließ den Stall. Langsam schlenderte sie über den Hof. Es schien immer noch einiges los zu sein und es juckte sie in den Ohrenspitzen sich um zu sehen. Von daher schlenderte sie etwas auf dem Gelände herum. Mal sehen was sie alles so finden würde.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 30. Mai 15, 23:23
Als sich Lorainne bei ihm einhackte lächelte er.
Er war erstaunt von Donnerheim, hatte er jedoch bei der Begleitung der Handelsmänner in seinem Exil ähnliche Städte gesehen.
Doch konnte er keinen passenden Vergleich finden.
Seine Gedanken schweiften ab. Er erinnerte sich an die Tage in Salmar, es fehlte ihn noch an seiner Ritterlichkeit aus halten Tagen. Doch
hatte die Baronin ihn nie scharf zurechtgewiesen, war es Nachsicht? Er konnte keine Antwort darauf finden. Die Worte in der Taverne seine Aktion im Zuber, sie wird das alles wohl nicht vergessen, aber bis dahin war sie milde mit ihm.
Er war in Salmar doch stets um ihren Schutz bedacht. Er würde sich zwar nicht so opfer wie für Lorainne doch empfand er eine gewissen Verantwortung.
Die Worte der anderen holten ihn wieder aus seinen Gedanken zurück. Und so legte er schützend sein Hand auf die ihre.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 31. Mai 15, 23:33
So waren gerade so pünktlich zum abendessen wieder da.
Im Hause war es geschäftig, wie Lorainne es von Goldbach her kannte. Dort wurde meist abends in der großen Halle gemeinsam gegessen, und dass versuchte man auch hier in Donnerheim beizubehalten.
Doch die Dame des Hauses war noch nicht zurück.

"Bon, dann habe ich ja noch Zeit mich umzuziehen. Macht Euch frisch, wir sehen uns zum Essen."
Sie nickte Vanion und Sophie zu und bedeutete ihnen, dass sie sie jetzt nicht brauchte.

Lächeln hakte sie sich bei Benjen ein:"Und, was hälst Du von der Stadt?  Ich hoffe, Isabeau kann uns einiges über sie erzählen, ich weiss so wenig von Donnerheim. Und der Königin."
Sie seufzte und senkte die Stimme:"Kommt sie Dir nicht seltsam vor? Ich meine, Du magst sie zwar nicht gut genug kennen, aber meinst Du nicht auch, dass sie meinen Fragen ausweicht? Ich mache mir Sorgen um sie."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 31. Mai 15, 23:39
"Du hast recht, ich kenne sie nicht so gut wie du und du bist bei ihr aufgewachsen."
Er lächelt sie an und legte seine Hand auf ihre.
"Aber es stimmt, sie machte den Anschein als wollte sie nicht auf alles antworten."
"Ich kenne sie erst eine kurze Zeit, dennoch bin ich von ihr sehr beeindruckt. Nur meinst du nicht wenn sie es meint es ist an der Zeit
oder wenn es wichtig für dich wäre das sie es dir sagen würde?"
"Ich denke sie versucht dich immer noch zu schützen."

"Donnerheim ist wirklich beeindruckend das stimmt. Aber ich vermisse la Follye."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 31. Mai 15, 23:44
Lorainne zog eine Augenbraue fragend in die Höhe:"mich schützen? Aber wovor?"
 Als er LaFollye erwähnte, änderte sich ihr Blick.
"Moi aussi. Ich vermisse es sehr. Aber bald schon werden wir in der Halle sitzen und hierüber Scherze machen. Wir werden ein großes Fest feiern- wie zu Deinem Ritterschlag, weisst du noch?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 31. Mai 15, 23:48
"Ja ich erinnere mich an diesen Tag. Ich war so stolz."
"Ich weis nicht wovor sie dich schützen will, aber ich denke wenn sie Hilfe brauch dann suchst sie es bei denen denen sie vertraut."

Er dachte an die Halle in La Follye als die kleine Lorainne sich Geschichten erzählen lies.
Und dann blickte er in ihre Augen und sah nun jemand Anderes
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 01. Jun 15, 07:43
Sie lachte herzhaft.
"Ich weiss.  Ich hab dich damals gesehen, wie Du den Schwur geübt hast, weil Du so große angst hattest, zu stocken. Mar... manchmal wünsche ich mir, mein Ritterschlag wäre ebenso ausgefallen."
 Seinen Blick schien sie nicht zu bemerken.
"Nun ja, machen wir uns fertig, ich hoffe, sie kommt bald zurück, ich habe nämlich wirklich Hunger."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Jun 15, 10:31
Die Hausherrin erschien nicht zum Essen. Stattdessen kam eine hastig hingekritzelte Botschaft an Lorainne, dass sie nicht auf sie warten sollten, sie wäre weiterhin im Palast gebunden.
Der Gardist zuckte nur hilflos die Achseln als Lorainne wissen wollte, bei wem die Baronin wäre und ob er ihr mehr sagen könnte.
Das Gesinde trug das Abendessen auf und obwohl es ein vergleichsweise bescheidenes Mahl war, so wurde es doch dem Ruf Goldbachs gerecht, denn die Zutaten waren von erlesener Qualität und es gab von allem reichlich.
Der Abend verging ruhig, das Gesinde packte aus und räumte um, ließ Händler vom Nachtmarkt rufen und gab Bestellungen für die nächsten Tage auf. Offensichtlich würde die Baronin hier einige Zeit verbringen, denn auch die schweren Troßwagen wurden abgeladen und die Truhen in die Kemenate verbracht.
Die Reise steckte allen in den Knochen und bald schon hatten sich die meisten in ihre Betten zurückgezogen.
Es war weit nach Mitternacht als Isabeau zurückkehrte. Schwer ließ sie sich vom Pferd gleiten und machte sich dann leicht humpelnd auf den Weg die Stiegen herauf. Eine Magd huschte mit einer Kerze vor ihr her und bemühte sich genauso wenig Lärm zu machen wie ihre Herrin, die darauf bedacht war knarzenden Brettern auszuweichen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 01. Jun 15, 11:03
Benjen hatte sich zurückgezogen er konnte nicht schlafen. So suchte er sich mit einem Krug Bier einen ruhigen Ort auf dem Anwesen.
Er vernahm das Treiben zur späten Stunde, aber er war hier Gast.
Er würde sich nicht anmassen jetzt die Baronin aufzusuchen und sie zur Rede zu stellen.
Sie wird ihre Gründe haben warum sie so spät zurückkehrt.
Hoffentlich stolpert sie nicht über Silas, er war ebenfalls noch nicht zurück und mit einem grinsen konnte er sich denken wo er sich rumtrieb.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Jun 15, 14:25
In ihrer Kemenate angekommen ließ sie sich mit einem erleichterten Seufzen aus den schweren Gewändern helfen und legte ihren Klappmantel an. Sie wartete bis die Magd das Feuer geschürt hatte und schickte sie dann fort.
Sie löste ihre Haare aus der Frisur und genoss das Gefühl einfach mal kein Gewicht von schweren Flechten oder Kopfbedeckungen auf dem Kopf zu haben.
Sie war noch zu aufgedreht von all den Informationen die sie erhalten hatte und beschloss noch einmal in die Küche zu gehen um sich einen Tee zu kochen. Hoffentlich würde sie dann müde genug sein um einfach ins Bett zu fallen.
Auf bloßen Füßen und mit offenen Haaren machte sie sich auf den Weg zu Küche. Als sie am Treppenabsatz in die Alcove blickte sah sie die Gestalt eines Mannes und zuckte erschrocken zurück.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 01. Jun 15, 14:29
"Verzeiht Mademoiselle Isabeau, ich konnte nicht schlafen und war noch draußen. Ich wollte euch nicht erschrecken."
"Eure Angelegenheiten haben euch sehr lange gebunden wie man merkt."

Er verbeugte sich leicht und hielt seinen Krug erstmal hinter seinem Rücken.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Jun 15, 15:12
Sie presste eine Hand auf ihr Herz und atmete erst mal tief durch. Als sie sprach bemühte sie sich leise zu sein, man konnte ihr den Schrecken jedoch anhören:
"Zur alors! Chevalier, ihr habt mich gerade mehrere Monate meines Lebens gekostet. Ich bin auf dem Weg in die Küche. Kommt mit, bevor ihr eine der Mägde zu Tode erschreckt."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 01. Jun 15, 15:15
Es war hart gerade ein Lächeln diesbezüglich zu unterdrücken. Dennoch gelang es ihm.
Benjen hielt der Isabeau den Arm zum einhacken hin.
Und macht sich dann mit ihr auf den Weg zur Küche.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Jun 15, 15:21
"Grinst nicht so blöde, euch will ich mal sehen wenn im Dunkeln plötzlich jemand Fremdes auftaucht!" grummelte Isabeau etwas verstimmt.
In der Küche angekommen zündete sie eine der Kerzen an und stellte sie auf den Tisch bevor sie einen Kessel mit Wasser füllte und diesen über das Feuer hängte.
Sie krempelte die Ärmel des Gewandes zurück und schürte das Feuer bevor sie sich zu Benjen an den Tisch setzte.
"Ich weiß warum ich nicht schlafen kann, aber was ist mit euch? Ihr müsst nach dem Ritt doch hundemüde sein."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 01. Jun 15, 15:28
"Das stimmt wohl. Aber im Moment finden meine Gedanken wohl keine Ruhe."
"Es liegt viel hinter uns und wohl noch mehr vor uns."
"Dies hier sind für uns wohl Tage des Friedens, hier bei euch, aber was uns erwartet."
"Ich kam zurück nach Engonien und die ganze Welt hatte sich verändert."
"Die die man schützen wollte waren alle fort, alle bis auf eine. Und dann frage ich mich war mein handeln damals richtig? Als ich Jules Wunsch befolgte?"

Er blickte in seinen Krug und dann blickte er wieder zu ihr auf.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Jun 15, 15:42
"Was genau war es denn was Jules, Lavinias Friede seiner Seele, damals von euch verlangt hat? Ich habe euch damals nicht gekannt, Benjen de Kyme, nur davon gehört das Jules seine älteste Tochter mit seinem Knappen vermählen wollte."
fragte Isabeau. Sie setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber und stellte die Füße auf die Stuhlkante um ihr Unterkleid über die Beine zu ziehen.
So wie sie da saß, mit den offenen Haaren und den nackten Zehen, sah sie eher aus wie jemandes kleine Schwester als wie die Baronin von Goldbach, eine der mächtigsten Frauen des Imperiums.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 01. Jun 15, 15:50
"Ich sollte das Schwert der Familie in Sicherheit bringen. Jules wusste das man etwas plante und wollte nicht das es in flasche Hände kommt."
"Ja Marquerite war mir damals versprochen, nach meinen Ritterschlag hielt ich um ihre Hand an."
"Ihr kanntet mich vermutlich schon nur war ein Knappe für euch eher unscheinbar in den Momenten wo ihr Jules getroffen habt."

"Ich weis noch nicht mal ob es richtig ist euch das alles zu erzählen."
"Er forderte mich auf zu gehen, mitten in der Nacht. Ich durfte mich von niemanden verabschieden. Ich musste Marquerite zurücklassen."
"Ja hielt der Gedanken an sie meine Hoffnung hoch und dann muss ich feststellen das sie fort ist. Erst im Kloster vor ihrem Grab konnte ich Frieden diesbezüglich finden."
"Ich gab damals Jules de La Follye meinen Eid und ein Versprechen, nur habe ich das gefühl ich konnte beides nicht erfüllen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Jun 15, 16:03
Isabeau runzelte verwirrt die Stirn, es war offensichtlich das sie nicht alles verstand.
"Ihr müsst mir nichts erzählen, Chevalier, aber manchmal tut es gut mit jemandem zu reden der neutral ist."
Sie griff nach seiner Hand und drückte sie aufmunternd:
"Es tut mir sehr leid um euren Verlust. Ihr habt alles geopfert auf die Bitte eures Rittervaters hin. Das ehrt euch über alle Maßen. Ich habe Marguerite in den vergangenen Jahren immer mal wieder getroffen wenn mich mein Weg in das Kloster führte und sie ging in ihrem Dienst dort auf. Niemand weiß wie es in ihrem Inneren aussah, aber sie war all jenen die Hilfe brauchten ein Licht in der Dunkelheit."
Sie warf einige Teeblätter in den Kessel und nahm ihn vorsichtig vom Feuer um ihn ziehen zu lassen.
"Vergebt mir, aber ich begreife immer noch nicht weshalb Jules euch fortschickte. Was hat es mit dem Schwert auf sich? Und wovor hatte er eine solche Angst das er dieses Opfer verlangte?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 01. Jun 15, 16:20
Benjen schluckte, er wusste nicht ob es klug war einer der mächtigsten Personen im Imperium all dies zu erzählen und sie so zu offenbaren.
"Sicher ist es richtig jemand sowas zu er zählen. Aber mit Verlaub ihr seit wohl eine der mächtigsten Personen im Imperium."

Er beugte sich vor und flüsterte ihr ein Gedicht in das Ohr was sie in der Verbindung zu einer Sage stand.

Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Jun 15, 16:30
Isabeaus Augen wurden schmal und ihr Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an. Als Benjen endete und sich zurücklehnte, sah sie ihn etwas bestürzt an. Man konnte ihr ansehen wie sie einzelne Puzzleteile zusammensetzte, aber sie sagte nichts weiter außer:
"Ich verstehe."
Sie seihte den Tee ab und goß zwei Becher auf. Einen nahm sie selbst, den anderen schob sie Benjen zu und stellte ein Gefäß mit Honig auf den Tisch.
Als sie sprach, da schien es über etwas völlig anderes zu sein:
"Ich bin nicht so mächtig wie die Leute glauben, Chevalier. Um genau zu sein ist mein Ruf maßlos übertrieben."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 01. Jun 15, 16:40
"Seit ihr sicher ich kenne euch nicht lang und ihr mich genau so wenig."
"Aber ich war die Tage immer mal wieder an eurer Seite und einem Teil von diesem Ruf werdet ihr sicher gerecht."
"Und jetzt sitze ich mit euch die ich gar nicht kenne in der Küche, genau so wie ihr. Und offenbare mich in vieler Hinsicht."
"Ihr sprecht selbst davon das man hier immer fremde Ohren in der Nähe hat."
"Meint ihr eure Küche ist sicher?"
Er musste lachen und nahm einen Schluck von dem Tee.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Jun 15, 16:46
"So sicher wie es ein Ort in dieser Schlangengrube von imperialem Hof sein kann, Chevalier." meinte Isabeau lächelnd.
"Ich habe das große Glück das meine Familie es geschafft hat sich die Loyalität ihrer Untergebenen zu verdienen. Ich kann also zumindest sicher sein, dass meine privaten Dinge auch privat bleiben. Einer der Gründe weshalb ich so selten im Palast nächtige. Warum? Fühlt ihr euch nicht sicher?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 01. Jun 15, 16:48
"Vielleicht gibt es noch etwas was ihr wissen solltet und ich denke ihr habt eh schon eine Vermutung."
"Zumindest gehe ich davon aus."

Erneut beugte er sich zu ihr.....
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 02. Jun 15, 11:37
Isabeau hörte sich alles ruhig an und lehnte sich dann zurück. Ihr Gesichtsausdruck war auf angenehme Weise nichtssagend. Es war der Ausdruck, den Lorainne das "Hofhaltungsgesicht" nannte und von ihr geschickt benutzt wurde um ihre wahren Gedanken zu verschleiern.
Sie musterte den vor ihr sitzenden Mann und nach einigen wenigen Augenblicken ließ sie die Maske fallen.
Sie lächelte Benjen müde an und aus ihren Augen sprachen Mitgefühl, aber auch Stärke. Ihre Stimme war leise und ernsthaft:
"Ihr Weg ist genau das, Benjen, ihr Weg. Wir können sie ein Stück begleiten, ihr auf eure und ich auf meine Weise, aber beschreiten muss letztendlich sie ihn. Wir können also unsere Energie darauf verwenden uns zu fragen: was wäre wenn? oder aber wir unterstützen sie dort wo sie uns benötigt."
Sie schwieg eine Zeitlang und nippte an ihrem Tee, als sie fortfuhr war ihre Stimme belegt:
"Ich dachte damals sie wäre tot. Das war, was man mir erzählt hatte. Ich habe um sie getrauert und bin zu ihrer Beerdigung gereist nur um festzustellen, dass sie lebte und an ihrer statt Jules gestorben war... ich habe Weihrauch und Sandelholz zu Lavinias Ehren verbrannt weil sie überlebt hatte." Sie seufzte und fuhr sich durch das offene Haar: "Aber manchmal... ihr ist soviel schreckliches widerfahren... manchmal frage ich mich ob es nicht besser gewesen wäre..."
Ihre Stimme verstummte.
Als Benjen protestieren wollte hob sie abwehrend die Hand und sprach weiter:
"Wenn eure Gefühle wahr sind, dann gibt es daran auch nichts auszusetzen, Chevalier. Lavinia lächelt auf die Liebenden herab. Und falls ihr von einer gemeinsamen Zukunft träumt, dann ist es an euch eure Lage so zu ändern, dass ihr dessen würdig seid. Der Krieg hat tiefe Wunden in unsere Generation gerissen und mehr als ein Rittergut sind verwaist. Erweist euch würdig und tretet in den Dienst eines guten Herren, dann stellen sich gewisse Dinge schon ganz anders dar."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 02. Jun 15, 17:45
Er war erstaunt mit so viel Offenheit hatte er jetzt nicht gerechnet.
Für einen Moment betrachtet er sie nur stumm bis er wieder Worte fand.
"Ich muss mich erst Jules gegenüber würde erweisen ich muss dabei helfen, dass seine Erbin wieder auf La Follye ist und Roquefort seiner Verbrechen überführt wird."
"Dann kann ich mich einer neuen Aufgabe hingeben wenn die Götter mir gnädig sind und ich noch lebe."
"Ich möchte ihren Weg mit zu Ende gehen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 03. Jun 15, 10:09
Isabeau nickte zustimmend, mehr gab es dazu nicht zu sagen.
Die beiden saßen noch eine Zeitlang in freundschaftlichem Schweigen da und nippten an ihren Getränken.
Sie trank ihren Tee schließlich aus und gähnte. Nach einem Blick auf's Feuer um sicher zu sein, dass es eingedämmt war stand sie auf und legte ihre kühle Hand auf Benjens.
"Bonne nuit, Chevalier. Der Tag bricht bald an und er wird genauso anstrengend wie der heutige. Versucht zu schlafen."
Sie lächelte ihm auffordernd zu und ging Richtung Tür. Im letzten Augenblick drehte sie sich noch einmal um und meinte grinsend:
"Solltet ihr in diesem großen Haus aus Versehen in das falsche Zimmer stolpen, dann seid bitte leise dabei. Der Ecuyer Vanion schläft soweit ich weiß in der Nebenkammer und ihr erinnert euch doch sicherlich wie erschöpft ihr immer als Knappe gewesen seid."
Sie zwinkerte und verschwand auf leisen Sohlen Richtung Treppe.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 04. Jun 15, 09:49
Benjen sah sie wortlos an. Er war vermutlich knall rot im Gesicht.
Er hätte noch etwas sagen wollen, aber dazu viel ihm nichts mehr ein.
so erhob auch er sich und ging zu seinem Zimmer um etwas Schlaf zu finden.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 04. Jun 15, 15:03
Die nächsten Tage waren ein Wirbelwind aus Besuchen, Einkäufen, Erledigungen und Ausbesserungen am Haus. Isabeau ließ Tuchhändler, Schneider, Putzmacher, Handschuhmacher, Schuster, Knöpfehändler und Sticker anrücken und ordnete eine Generalüberholung der Garderobe an.
Sie war zwar nachsichtig, ließ aber niemanden davonkommen und es ereignete sich eine denkwürdige Szene in der sie drohte Lorainne am Ohr zu ziehen wenn sie sich nicht endlich die Zeit nehmen würde um Maß nehmen zu lassen.
Sobald die Gewandungen fertig gestellt waren würde sie Lorainne, Benjen und Vanion mit an den Hof nehmen damit sie Kontakte knüpfen konnten und sich präsentieren konnten.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 04. Jun 15, 15:14
Benjen fand ein wenig gefallen an dem Trubel, zwar zog er sich immer mal wieder zurück für etwas Ruhe.
Doch musste er schmunzeln wenn man an Lorainne Maß nahm und Sophie auch kontrollierte das alles mit rechten Dingen zu ging.

Er nutze die Zeit und ging in der Begleitung von Silas los um sich eine eigene neue Klinge zu holen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 04. Jun 15, 15:15
Überall waren Leute, immer.
Es gab keine Gelegenheit sich mal ungestört zurück zu ziehen und seine Gedanken baumeln zu lassen.
Lorainne versuchte zu flüchten. Jeden Tag stand sie als erste auf, um so den Troubel zu entgehen. Doch Sophie war ihr zu schnell auf die Schliche gekommen und erwartete sie schließlich in der Küche.
zusammen mit Isabeau, die ihr drohte, schaffte sie es, dass Lorainne sich schließlich im Zentrum des Troubel wiederfand.
"Einen Schildwall zu durchbrechen ist leichter, als an Euch beiden vorbeizukommen." jammerte sie, ergab sich aber seufzend ihrem Schicksal.
Und das Ergebnis war letztlich atemberauben.
Sie besaß nun jeweils ein Kleid in goldenem und silbrig Schimmerndem Stoff und die Stoffe, die sie in Andergast erstanden hatte waren zu einem wunderschönen Kleid in grün und gold verarbeitet worden.
Lorainne starrte in den Spiegel, sie erkannte sich kaum wieder. Plötzlich wirkte sie tatsächlich wie eine Dame.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 04. Jun 15, 15:40
Grünes Wams und enges Beinkleid. Nicht länger die bequeme, braune, weite Hose, die er an den Beinen schnüren konnte. Es war mehr als nur eine Nase gerümpft worden, als die vielen Schnitte und die dicken, schlechten Flicknähte an dieser Hose begutachtet worden waren. Vanion sah an sich herab, während er durch die Gänge des Stadthauses schlenderte, und musste schmunzeln. Das war schon schmucker als die zwar gute und feste, aber auch schrecklich unkleidsame Reisekleidung, die erst meist trug. Es gab hier nicht viele Aufgaben für ihn. Natürlich wartete er Lorainne auf, ab und an verbrachte er eine Übungsstunde auf dem Innenhof, um nicht aus der Übung zu kommen, doch im Großen und Ganzen gab es nicht viel, was zu tun war. Die Pläne waren gemacht.

Donnerheim war riesig. Eine lebendige, verwinkelte Stadt. Aber im Gegensatz zu früher zog es Vanion nicht in den Trubel. Früher hätte er jeden Abend in einer anderen Taverne verbracht, hätte gesungen, gefeiert, und andächtig, mit großen Augen Heldengeschichten von überall her gelauscht. Nun jedoch verbrachte er viel Zeit mit sich selbst. Er sprach so oft es ging caldrisch, und die Sprache ging ihm besser und besser über die Lippen. In Salmar hatte er seinen Freunden von seiner Herkunft erzählt, hier jedoch war er sich nicht sicher, wie offen er sein sollte. Und so stellte er sich meist einfach als "Ecuyer Vanion" vor, bei Nachfragen entschuldigte er sich rasch für sein mangelhaftes Caldrisch und wechselte das Thema, so gut es eben ging.

Das Stadthaus der Baronin war voller Geschäftigkeit, und er hörte seine Schritte durch die Flure hallen. Von weitem sah er eine leicht geöffnete Tür, aus der eine klare Frauenstimme drang. Jemand sang. Ein Lied in caldrischer Sprache, erst traurig und langsam, dann wurde es schneller. Als er an dem Zimmer vorbei kam, warf er einen raschen Blick hinein - die Baronin saß dort und lauschte einer zierlichen, blonden Sängerin. Ihr Blick traf den seinen, und mit einem Nicken und einer Handbewegung winkte sie ihn herein.

Mit einem unsicheren Lächeln trat der Knappe in das Zimmer. Ohne etwas zu sagen, um den Gesang nicht zu stören, verbeugte er sich und nahm auf einem Sessel platz.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 04. Jun 15, 19:12
Anders hatte sich den ganzen Tag irgendwo am Rande des Trubels aufgehalten ubd fasziniert beobachtet wie zahllose Leute es schafften sich nicht auf die Füße zu treten. Unendlich viele Dinge waren hin und her gewandert, sie hatte den ein oder anderen Handschuh oder Knopf betrachtet oder die Bahnen stoff due vorbei getragen worden waren.
Lorainne Benjen und vanion waren wie durch eine Gasse geschleust worden und verändert wieder heraus gekommen. Nun da sich der Trubel gelegt hatte hüpfte sie von einer Korbkiste und näherte sich neugierig Lorainne. Sie sah jetzt ganz anders aus.
Mir einem leicht kritischen Blick mussterte sie Lorainne in dem Kleid. Kämpfen würde sie da drin aber nicht können oder reisen. Sie machte eine kleine Runde um die Ritterin und besah sie sich von der anderen Seite.
Wenn man die unpraktischen Dinge weg ließ sah es aber doch schön aus.
Lorainne konnte so etwas wirklich tragen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 04. Jun 15, 22:43
Benjen saß auf einem Stuhl in der Ecke des Raumes. Eben war er noch bezaubert von Lorainne in dem Kleid, so muss er nun über den Tanz von Anders schmunzeln. Sophie stand hinter im und schüttelte den Kopf.
"Eigentlich müsstest dir diese Art doch sehr bekannt vor kommen?"
Er lachte sie an und das Lächeln konnte auch sie jetzt nicht mehr verbergen.
"Was ist mit dir Anders sollen wir schauen ob wir auch für dich etwas finden?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 04. Jun 15, 23:16
Anders drehte sich auf den Fersen herum um Benjen fassungslos anzugucken. "WAS? Bist du verrückt? Sowas...", sie deutet auf Lorainne und beschrieb mit einer Handbewegung Lorainne und ihr Kleid und alles, "zieh ich ganz bestimmt nicht an."
Bei dem Blick den Sophie ihr zuwarf sprang sie schnell hinter der Ritterin in Sicherheit. "Das ist nichts für mich. Vergiss es.", kam es dann aber doch noch hinter Lorainnes Rücken hervor.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 05. Jun 15, 08:13
"Bien! C'est un plaisir, ma cheré. Merci beaucoup."
Die Sängerin, sie war kaum 13-14 Jahre alt, lächelte stolz und knickste etwas wackelig bevor sie versuchte sittsam den Raum zu verlassen. Kaum war sie zur Tür heraus hörte man das Getrappel von laufenden Schritten und unterdrücktes Kichern.
Isabeau lächelte nachsichtig und wandte sich Vanion zu. Sie fragte mit Blick und Handgeste ob er Wasser oder Wein trinken wolle und goß ihm einen Becher ein.
"Was meint ihr, ecuyer? Wie hat euch das Lied gefallen?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 05. Jun 15, 11:06
"Eine klare und helle Stimme, doch etwas traurig für das Alter, finde ich." Er trank einen Schluck Wein. "Der Text will sich mir nicht gänzlich erschließen. Worum geht es?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 05. Jun 15, 11:57
"Ihr müsstet doch inzwischen wissen das wir Firngarder alle im Grunde unseres Herzens sentimental sind." meinte Isabeau belustigt.
"Und wir saugen diese Schwermut schon mit der Muttermilch auf und nähren sie wann immer es geht mit Balladen und Liedern über die Minniglichkeit und verdammte Liebe unserer Ahnen. So auch hier, Petit Michelle hat das Lied gesungen welches ihr vermutlich unter dem Titel Rabenballade kennt. Ich hab schon gestandene Männer dabei schluchzen sehen."
Der Unterton war scherzend, aber es war durchaus was wahres dran.
"Alors, ecuyer, wie geht es euch? Was haltet ihr von Donnerheim?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 05. Jun 15, 12:58
"Oui, ich glaubte, die Melodie erkannt zu haben!" Vanion schmunzelte. Vielleicht liegt es auch an den Temperaturen. Es ist nicht gerade warm hier oben.

"Donnerheim ist gewaltig. Weitläufig, überwältigend, lebendig, überkochend vor Menschen. Wo man hinschaut, sieht man ein neues Wunder, so scheint es. Der Tempel Lavinias ist eine Augenweide, und auch so gibt es so Vieles zu sehen!" Seine Augen leuchteten, man konnte ihm sehr deutlich ansehen, dass er auf dem Lande aufgewachsen war und in den letzten Jahren mehr vom Sternenhimmel als von einer Zimmerdecke gesehen hatte. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort:

"Man scheint gemerkt zu haben, wo wir untergekommen sind. Man begegnet mir mit Respekt, ohne zuviele Fragen zu stellen, doch zugleich scheint es fast schwer zu sein, jemanden zu finden, mit dem man ein paar unverbindliche, aber doch ernste Worte wechseln kann. Gewiss versteht Ihr, was ich meine - ich habe den Eindruck, dass nur wenige von Beginn an völlig aufrichtig sprechen. Das verwirrt mich. Im Gegensatz zu Euch hatte ich bisher den Luxus, meine Welt in Gut und Böse einteilen zu können, in Freund und Feind. Hier, am Hofe Ihrer Majestät, scheinen sich die Dinge etwas schwieriger zu gestalten."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 05. Jun 15, 14:27
Isabeau nippte aus ihrem eigenen Becher und lehnte sich zurück um den jungen Mann vor sich zu betrachten. Auch wenn er Anspruch auf ein Lehen hatte, so war er doch als tangarianischer Bauer erzogen worden und nicht als caldrischer Adel, erst recht nicht als Firngarder.
Trotz allem hatte er sich in den vergangenen Jahren vor allem durch eines ausgezeichnet: seine unverbrüchliche Treue gegenüber Lorainne.
Er hatte sich durch seine Entwicklung ihren Respekt abgerungen und das war etwas, das nur sehr wenige jemals erreichten.

"Ja, hier in Donnerheim gibt es viele Schattierungen von Grau. Ein Grund mehr seine eigenen Prioritäten genau zu kennen und nicht aus den Augen zu verlieren. Kennt ihr eure?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 05. Jun 15, 16:30
Lorainne musste grinsen, als Anders um sie herumhüpfte und sie aus jedem Blickwinkel musterte und kritisch an dem Kelid herumzupfte.
"Benjen hat recht, wenn Du mich weiter so anguckst, sag ich sophie, sie soll Dir auch ein Kleid machen."
Als sie den Blick zu Benjen und Sophie hob, runzelte sie die Stirn:"Quoi? Ist der Anblick so seltsam? Dann sollte ich wohl dankbar sein, dass Vanion mich nicht in diesem Aufzug sieht. Wo ist er eigentlich?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 05. Jun 15, 17:00
Anders guckte einem Moment gespielt weinerlich um dann quengelnt zu meinen :"Fall mir nicht auch noch in den Rücken."
Allerdings fing sie recht schnell wieder das grinsen an. Im Bezug auf Kleider und sie war sie sich sicher sicher zu sein.
"Hm keine Ahnung. Wahrscheinlich rennt er irgendwo draußen herum."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 05. Jun 15, 18:00
"Ja, hier in Donnerheim gibt es viele Schattierungen von Grau. Ein Grund mehr seine eigenen Prioritäten genau zu kennen und nicht aus den Augen zu verlieren. Kennt ihr eure?"

Ruhig. Bleib ruhig. Vanion glaubte, eine gewisse Schärfe im Blick der Baronin zu erkennen. Eine der Farben Goldbachs war grau, und Isabeau ließ ihn das nicht vergessen. In der kurzen Zeit, die er hatte, wog er ab. Eine unverbindliche Antwort? Eine ehrliche? Oder sollte er schlicht das sagen, was die Dame von ihm hören wollte? Wohl kaum. Sprich die Wahrheit.

"Ich stärke den Rücken meiner Chevalière. Wo sie steht, dort ist auch mein Platz. Ihr und La Follye bin ich verbunden, und ich möchte von ihr lernen und an den Geschehnissen wachsen, um irgendwann meinen Männern auf Roquefort ein guter Chevalier zu sein." Nicht ohne Selbstironie musste er plötzlich daran denken, wie unaufgeregt und langweilig das klang. Einfach ein Ritter Caldriens, oder eher noch, ein einfacher Ritter Caldriens. Kein strahlender Held, der in die Geschichte eingehen würde und besungen werden würde. "Ich bin in Tangara aufgewachsen, das ist kein Geheimnis. Ich kenne meine Heimat, ich weiß, wie die Menschen dort sind. Offen gesagt, nicht viel anders als hier. Und doch bemerke ich, dass ich ein wenig ..ungestümer, leidenschaftlicher bin als die nüchternen, trockenen Gestalten aus Tangara, die ein hitziges, schnelles Wortgefecht immer dem Kräftemessen zwischen zwei Männern vorziehen werden." Geld statt Geburt. Doch manche Dinge blieben besser unausgesprochen, solange er nicht wusste, was beleidigen konnte und was harmlos war. Er war immer noch nervös in der Gesellschaft Isabeaus, doch fühlte er sich nicht mehr wie ein schmutziger Schuljunge in ihrer Umgebung. Auch die Kleider trugen dazu bei, die er nun trug.
"Wenn es erlaubt ist, weshalb stellt Ihr diese Frage?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 05. Jun 15, 20:48
Silas saß im Innenhof etwas zurück gezogen in einer schattigen Ecke und schnitzte an einigen etwa daumendicken Stäben herum. Seine Gedanken kreisten dabei um die letzten Tage.

Seine Schulter tat noch weh, aber es wurde von Tag zu Tag besser. Und zum Glück musste er keine feinen Kleider anprobieren wie die anderen. Dies war nicht wirklich seine Welt. Er mochte lieber die freie Natur. Und außerdem wurde er langsam nervös.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 06. Jun 15, 10:51
"Ihr wisst eure Worte gut zu setzen, ecuyer Vanion, das gefällt mir. Ihr habt euch bereits durch eure Taten bewiesen, doch hier, bei Hofe, wird euch das nur bedingt zum Vorteil gereichen. Es werden Menschen an euch herantreten die euch damit zu ködern versuchen, dass sie euch Unterstützung beim Erringen eures Lehens zusagen. Manche werden sogar anbieten Chevalier de la Follye zu unterstützen."
Unergründliche Augen musterten Vanion.
"Es wird an euch liegen ob ihr eines der Angebote annehmt und was ihr dafür bereit seid zu zahlen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 06. Jun 15, 20:23
Benjen lachte und lehnte sich im Stuhl zurück. Sophie legte ihm die Hand auf die Schulter er sollte sich doch in einem fremden Haus ein wenig zügeln. Aber dafür war es wohl gerade zu späte. Er lachte herzlich und hielt ihre Hand fest bis sie schließlich ebenfalls anfing zu lachen.

Dann schaute er Lorainne in die Augen und versank dort für einen Moment.
Bis er sich mit einem Lächeln im Gesicht wieder lösen konnte.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 06. Jun 15, 21:10
"Die Frage ist, wer hier wem in den Rücken fällt." erwiderte Lorainne spitz, stimmt aber in das Lachen ein, als just in diesem Moment des familiären Beisammenseins, die Tür leise geöffnet wurde ein ein Diener sich für sein Stören entschuldigte.
"Chavaliere, es ist ein Bote für euch angekommen. Aus Blanchefleur." Auf ein Nicken und eine Handbewegung Lorainnes verbeugte sich der Diener und verschwand, nur um kurze Zeit später mit einem hageren Mann, in schwarzen Wappenrock mit einer weißen Lilie gekleidet, zurückzukehren.
"Chavalier Lorainne de la Follye?" fragt dieser unsicher. Lorainne musste grinsen, kannte sie Hrolf doch sehr gut, da er oft Depeschen des Barons an Simon überbracht und stets gewartet hatte, bis Lorainne mit der Antwort fertig war.
"Oui, c´est moi." Auch Hrolf war sie in diesem Aufzug nicht gewohnt, unterschied sie sich doch sehr von der jungen Knappin, an der oft noch der Dreck und das Blut des Schlachtfeldes haftete.
"Oh, excusez moi, mademoiselle..." Lorainne stoppte seinen Entschuldigungsfluß, tauschte ein paar höfliche Floskeln aus und lies sich schließlich einen Brief überreichen.

Das Lächeln schwand nicht aus ihrem Gesicht, als sie das Siegel brach und zu lesen begann. sie lächelte auch immer noch, als sie sich bedankte, und Hrolf zu einer Stärkung in die Küche schickte.
Sie war sicher, Isabeau wusste längst von seiner Anwesenheit und er würde in der Küche versorgt werden.
Erst als Hrolf mitsamt dem Diener den Raum verlassen hatte, verschwand das starre Lächeln aus Lorainnes Gesicht.

"Wo ist Vanion?" Sie musste mit ihm reden, immerhin war es auch seine... Sache. Und wenn sie ehrlich war, brauchte sie ihn jetzt an ihrer Seite, mehr als jeden anderen.
 Sie starrte nochmals auf den Briefbogen, in der Hoffnung, sich geirrt zu haben, in der Hoffnung, das die Worte, die ihr Schicksal besiegelten, verschwinden würden.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 06. Jun 15, 21:28
Seine Mine wurde ernster. "Was ist bitte los?"

Er stand von seinem Stuhl auf.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 06. Jun 15, 21:53
Lorainne Bewegungen waren fahrig, ihr Blick leer und sie war weiß, wie eine Wand.
"Der tag steht fest."

Sie schaute ihn direkt an und als er nicht antwortete, wurde sie etwas lauter.
"Hörst Du, was ich sage, Benjen? Er hatr den Tag festgesetzt. Den Hochzeitstag!"
Sie schaffte es ruhig zu bleiben und nicht hysterisch ob der Panik, die sich in ihr breit machte, zu werden.
Sie musste an ihr Gespräch mit Lyra denken und wünschte sich einen Equielpriester herbei, der die Zeit für sie anhielt oder gar zurückdrehte, wie immer sie es taten.
In Gedanken zählte sie schon Tage und Stunden. Wieviel Zeit ihr noch blieb. Doch es war nicht genug.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 06. Jun 15, 22:06
"Gut, dann müssen wir uns jetzt eilen." Was hätte er ihr auch jetzt anderes sagen sollen.
Wie ihre Stimmung in so einer Situation jetzt war wusste er zu genüge.
Nun eilte die Zeit. Sie hatten nicht mehr  viel.
Da war es ihr Temprament auch dies hatte er schon häufiger gespürt.
Aber was sollte er jetzt sagen vermutlich wäre alles jetzt unangemessen.
Wenn sie ihn bräuchte wird sie es ihm wohl sagen.
Sei Blick versprach etwas Zuversicht.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 06. Jun 15, 22:33
"Ihr wisst eure Worte gut zu setzen, ecuyer Vanion, das gefällt mir. Ihr habt euch bereits durch eure Taten bewiesen, doch hier, bei Hofe, wird euch das nur bedingt zum Vorteil gereichen. Es werden Menschen an euch herantreten die euch damit zu ködern versuchen, dass sie euch Unterstützung beim Erringen eures Lehens zusagen. Manche werden sogar anbieten Chevalier de la Follye zu unterstützen."
Unergründliche Augen musterten Vanion.
"Es wird an euch liegen ob ihr eines der Angebote annehmt und was ihr dafür bereit seid zu zahlen."

"Ich glaube, es steht außer Frage, welchen Preis ich für La Follye bereit bin, zu bezahlen. Doch ich kann nur das geben, was ich besitze. Politische Allianzen und Bündnisse stehen nicht in meiner Reichweite. Ich habe keine Kontakte und streng genommen auch kein Lehen, dass ich in eine - wie auch immer geartete - Waagschale werfen kann. Doch Ihr scheint Euch sicher zu sein, dass jemand an mich herantreten wird. Was bringt Euch zu dieser Annahme?" Etwas hilflos versuchte Vanion, den Blick der Baronin zu erwidern. "Ich bin ein einfacher Knappe, niemand, der besonders wichtig ist."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 06. Jun 15, 23:15
Anders sah von einem zum anderen und merkte wie die Stimmung kippte.
"Soll ich Vanion suchen", fragte sie jetzt sehr ruhig und gefasst.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 09:17
Anders schien verstört und Lorainne legte die Hand unter ihr Kinn.
"Non, ich gehe selber. Alles wird gut, hörst Du?"
Lorainne schüttelte den Kopf und der Hauch eines zuversichtlichen Lächelns erschien auf ihrem Gesicht.
Sowohl Anders als auch Sophie wirkten ebenso schockiert und hilflos wie sie selber
und sogar Benjens Tatendrang war versiegt und er stand in der Gegend herum.

"Isabeau, sie muss Bescheid wissen. Vor allem, wenn wir noch zur Königin wollen, aber jetzt, wo es er bekannt gibt, werden wir nichts mehr an seinem Entschluss ändern können, höchstens mit einem königlichen Erlass. Und warum sollte sie ihn uns geben?"
Lorainne seufzte und faltete das Papier zusammen.
"Dennoch werden wir nichts unversucht lassen, non?"

Sie spürte Hilflosigkeit und Verzweiflung, die sich breit machte, wie es oft vor aussichtslosen Schlachten geschah.
Und doch kämpfte man.
Und manchmal siegte man.
"La Follye braucht uns. Roquefort braucht Vanion.
Die Menschen dort haben ein Leben in Frieden verdient, nach all den Jahren.
Sie standen für meine Familie ein, für meinen Vater.
Jetzt ist es an mir, Ihnen das zu vergelten. Entweder siegen wir, oder wir gehen gemeinsam unter.
Und ich glaube, mir ist mein Leben genauso lieb wie Euch das Eure.
Also bleibt uns nur der Sieg. Und dann ein Leben in Frieden."

Sie schaute die drei an, die -wie Vanion- ihre Familie waren.
Ob sie wirklich kämpfen würden?
Damals bei William hatte sie es vehement abgelehnt, fortzugehen, wie sehr er sie auch darum gebeten hatte.
Heute, mit Benjen, wusste sie, würde sie ihm sofort folgen, wenn er sie darum bitten würde.
Doch würde er das niemals tun. Er liebte La Follye wie sie. So wie es ihr zu Hause war, war es seins.
Und obwohl sie es bedauerte, dass er sie nicht darum bat, mit ihm fortzugehen, war sie darüber erleichtert.
Er verstand, was Heimat bedeutete.

Eine junge Magd betrat nahezu unauffällig den Raum, um Erfrischungen zu bringen und Lorainne wandte sich an sie:
"Sag, wo die die Herrin? Und habt ihr zufällig meinen Knappen gesehen?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 07. Jun 15, 11:40
"Ich glaube, es steht außer Frage, welchen Preis ich für La Follye bereit bin, zu bezahlen. Doch ich kann nur das geben, was ich besitze. Politische Allianzen und Bündnisse stehen nicht in meiner Reichweite. Ich habe keine Kontakte und streng genommen auch kein Lehen, dass ich in eine - wie auch immer geartete - Waagschale werfen kann. Doch Ihr scheint Euch sicher zu sein, dass jemand an mich herantreten wird. Was bringt Euch zu dieser Annahme?" Etwas hilflos versuchte Vanion, den Blick der Baronin zu erwidern. "Ich bin ein einfacher Knappe, niemand, der besonders wichtig ist."

"Ihr unterschätzt die Politik, Vanion. Es geht nicht darum das ihr Geld bezahlt oder aber Land verpfändet, oh nein. Das sind triviale Dinge. Es geht darum, dass ihr und durch euch die um euch herum kompromitiert werden könnten und darum, dass ihr jemandem einen Gefallen schuldet der ihn dann zum denkbar ungeeignetsten Zeitpunkt einfordern wird. Tut ihr nicht was er sagt, habt ihr eure Ehre verwirkt. Begreift ihr?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 07. Jun 15, 11:47
Was sollte er ihr noch sagen? Sie wusste doch alles, sie wusste wie er sich entscheiden wird, wie er sich entschieden hat.
Hoffnung sollte aufblühen. Er blickte Anders und Sophie an. Sein Blick zeigte Entschlossenheit.
Er ging Zu Lorainne und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter.
"Ich soll dich nicht ohne was zu sagen stehen lassen, aber du weist was ich dir sagen würde."
"Ich gehe mit Silas in die Stadt. Wir besorgen noch ein paar Dinge. Mach dir keine Sorgen wir werden rechtzeitig wieder da sein."

Auf dem Weg nach draußen suchte er Silas.
"Komm mein alter Freund. Es ist Zeit wir müssen uns für den Kampf rüsten. So guten Stahl wie hier werden wir nicht mehr bekommen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 07. Jun 15, 14:27
Als Benjen in den Hof kam, hatte Silas gerade einige Bolzen fertig hergestellt.
"Ist es soweit? Ich hab mich was umgeschaut und ich denke, dass ich das ein oder andere Geschäft gefunden habe. Was brauchen wir denn? Und vor allem: wie viel können wir ausgeben?"
 Silas stand bei den Worten auf, klopfte sich die Späne von der Hose und legte das Werkzeug zur Seite.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 07. Jun 15, 14:31
Anders löste sich aus ihrer Starre und begann in ihrem Beutel zu kramen. "Benjen warte kurz."
Sie holte ein kleines Lederbuch heraus welches so aussah als hätte sie es selbst zusammen gebastelt, schlug eine der Hinteren Seiten auf und kramt noch einen Kohlestift hervor. Sie überlegte kurz und begann dann mit relaitv sicheren Strichen ein paar Dinge auf das Blatt zu skizzieren und dann mit vor konzentration gerunzelter Stirn auch noch ein paar Dinge zu notieren.
Dann steckte sie den Stift weg, riss das Blatt aus dem Buch heraus, faltete es und gab es Benjen. "Vielleicht wenn ihr bei einem Schmied vorbei kommt kannst du danach  für mich fragen. Wenn du nicht willst mach ich es später selbst."
Benjen nahm das Blatt und verschwand durch die Tür.
Die Kenderin indess nahm eine Haarsträhne auf und wickelte sie sich um den Finger. "Wir lassen nicht zu das du ihn heiratest. Ich lasse das nicht zu. Ich will nicht das meine Freunde zu Dingen gezwungen werden die sie nicht wollen.", erklärte sie fest und Blickte Lorainne direkt in die Augen.
"Ich lasse nicht zu das du gegen deinen Willen handeln musst."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 19:20
"Keine Sorge. niemand für uns wieder zu Dingen zwingen, die wir nicht wollen."

Die Magd hatte sich aufgemacht, die Baronin zu unterrichten, dass Lorainne mit ihr sprechen wollte, und so waren sie mit Sophie allein.

"Doch manchmal muss man etwas tun, auch wenn man es nicht möchte. Das hat mit Ehre zu tun. Doch ich bezweifle, dass ich ihn heiraten werde. Die Liste derer, die das verhindern möchte, ist lang." Lorainne grinste.
"Mach Dir also keine Sorgen. Zudem schickt er mich erstmal fort, in diplomatischer Mission. Vermutlich, damit ich hier keine Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Wie sieht es auch, hast Du Lust auf ein wenig Abenteuer und begleitest mich?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 07. Jun 15, 19:36
Anders überlegte. Ja diese Sache mit der Ehre. Manchmal hatte sie das Gefühl es verstanden zu haben, aber dann doch wieder nicht. Sie hatte versucht es sich so zu erklären indem sie sich gesagt hatte das Menschen dann wohl für ihre Überzeugungen einstanden, genau so wie sie ja auch nur das machte wovon sie überzeugt war.
So musste es auch mit der Ehre sein. Zumindest glaubte sie das.
Und manchmal... wenn man... naja war jetzt auf jedenfall nicht wichtig. Anders wusste nur eines, sie würde tun was getan werden musste damit es ihren Freunden gut ging.
Für das Glück vieler mussten sich einige eben manchmal die Hände schmutzig machen. Aber das war sie ja schon gewohnt.
Als Lorainne auf Abenteuer zu sprechen kam, hellte sich auf das Gesicht des Kenders auf. "In dem Kleid?", fragte sie kichernd und zupfte nochmal an dem Stoff. "Ich hoffe du ziehst dich vorher nochmal um. Und natürlich hab ich Lust auf Abenteuer. Was für eine Frage."
Sie grinste die Ritterin breit an. "Wohin gehts denn?"
Vielleicht wieder nach Aventurien zu den Äxten. Das wäre etwas tolles. Ode wo ganz anders hin wo sie selbst noch nicht war.
Dann fiel ihr aber noch etwas ein. "Wenn du nachher zu der Baronin gehst. Hast du da eine Aufgabe für mich? Ich will nicht wieder alleine im Schlafsaal sitzen. Ich weiß ja nicht wo ich hier hin gehen kann ohne Ärger zu machen. Ich will nicht das du Ärger wegen mir bekommst. Ich weiß das ich nicht bei der BAronin dabei sein soll, aber... Naja. Ich bin hier in dem Haus ungern allein."
Sie zuckte leicht hilflos die Schultern. "Ich weiß auch nicht wieso."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 07. Jun 15, 19:47
"Ich glaube, es steht außer Frage, welchen Preis ich für La Follye bereit bin, zu bezahlen. Doch ich kann nur das geben, was ich besitze. Politische Allianzen und Bündnisse stehen nicht in meiner Reichweite. Ich habe keine Kontakte und streng genommen auch kein Lehen, dass ich in eine - wie auch immer geartete - Waagschale werfen kann. Doch Ihr scheint Euch sicher zu sein, dass jemand an mich herantreten wird. Was bringt Euch zu dieser Annahme?" Etwas hilflos versuchte Vanion, den Blick der Baronin zu erwidern. "Ich bin ein einfacher Knappe, niemand, der besonders wichtig ist."

"Ihr unterschätzt die Politik, Vanion. Es geht nicht darum das ihr Geld bezahlt oder aber Land verpfändet, oh nein. Das sind triviale Dinge. Es geht darum, dass ihr und durch euch die um euch herum kompromitiert werden könnten und darum, dass ihr jemandem einen Gefallen schuldet der ihn dann zum denkbar ungeeignetsten Zeitpunkt einfordern wird. Tut ihr nicht was er sagt, habt ihr eure Ehre verwirkt. Begreift ihr?"

"Oui. Diese Farce von einer Hochzeit findet mit dem Segen Blanchefleurs statt, und ich glaube, dass ein Hebel in Roquefort für manche Männer gewiss gutes Gold wert ist. Die Politik besteht aus vielen Zahnrädern, und Sand, an der richtigen Stelle gestreut, kann großen Schaden verursachen. Ich möchte keines dieser Zahnräder sein, doch noch weniger möchte ich Sand in jemandes Hände sein. Ich weiß nur zu gut, dass ich jung bin, unerfahren. Ich mag mich in Stahl rüsten können, doch in höfischem Geplänkel bin ich nicht versiert. Was ratet Ihr mir? Was kann ich tun, um mich nicht einfangen zu lassen, einspinnen zu lassen in die Ränke anderer? Sollen wir uns allein auf die Kraft unserer Arme und die Treue zueinander verlassen? Kraft und Treue sind starke Mächte, doch wirken sie klein und unwichtig im Vergleich zu dem menschlichen Abgrund, in den Savaric nur zu gerne hineingreift."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 21:15
"Dann such nach Vanion und schicke ihn zu mir. Ich werde dann gleich mit der Baronin sprechen, es wäre gut, wenn er dabei ist. Und Du auch. Benjen zieht es ja vor, mit Silas ins nächste Bo... die Stadt unsicher zu machen."
Ihr war anzumerken, dass sie ihn lieber an ihrer Seite gehabt hätte.

"Alors, ich sollte mich aber tatsächlich ersteinmal umziehen. Ich brauche eine freien Kopf und den habe ich am ehesten in Sachen, in denen ich mich wohlfühle."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 07. Jun 15, 21:47
Anders nickte und drehte sich in Richtung Tür. "Ich werd ihn schon finden. Und dann bring ich ihn hier her."
Sie blickte noch einmal über die Schulter und meinte mit einem breiteren Lächeln: "Und keine Sorge. Benjen beeilt sich bestimmt." Dann verschwand sie durch die Tür.
Also wo suchte man einen Knappen.
Anders beschloss einfach jeden zu fragen der ihr über den Weg lief. So schwer konnte Vanion in edlen Gewändern nicht zu finden sein. Immerhin konnte sie dann die dreckigeren Plätze ausschließen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 07. Jun 15, 22:36
Lange waren Silas und Benjen nicht unterwegs. Sie hatten schnell gefunden was sie suchten.
Auch die Wünsche von Anders konnten erfüllt werden.
Silas verpackte die Sachen bereits und Benjen ging ins Haus zurück.

Wie stand es um die anderen? Einen nach dem anderen Raum guckte er ob er jemanden finden konnte.

Er erreichte Lorainne´s Zimmer und klopfte an und wartet auf ein herein.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 22:50
"Entre."
Sie rechnete mit der Magd und war überrascht, als Benjen vor ihr stand.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 07. Jun 15, 22:55
Er schloß die Tür hinter sich.
"Wir sind zurück."
"Wie geht es dir?"
"Achja ich hab dir nochwas mitgebracht."
Er fing an in der Tasche zu kramen.
"Da war so eine Kette die sah eigentlich recht schön aus."

Er schien gefunden haben was er suchte und zog es hervor.
"Nur ich denke das du in dieser Zeit mehr gefallen an diesem hier finden würdest."
Sie blickte auf einen unscheinbaren Dolch.
"Es ist nichts besonderes aber der Stahl hier in der Stadt scheint mir um einiges besser."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 23:01
"Aber ich hab doch schon eine Kette.." erwiderte Lorainne irritiert.
Als sie den kleinen Dolch sah, leuchteten ihre Augen auf.
"Der ist für mich?"

Das Holz schmiegte sich sanft in ihre Hand, weich und warm. Mit den Fingern strich sie über den Griff und fuhr die Klinge entlang. Er war wie für sie gemacht. Leicht und klein.

"Danke. Du verstehst es wirklich, eine Frau zu beeindrucken." Keine Spur von Spott in ihrer Stimme. Nur Freude.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 07. Jun 15, 23:05
Er lachte fröhlich.
"Naja ich vermag es wohl eine Frau zu beeindrucken."

"Ich denke du hast an ihm derzeit mehr gefallen."
Es tat gut sie so fröhlich zu sehen.
Er setze sich auf die Bettkante und erfreute sich an ihrem Spiel mit dem Dolche.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 23:07
"He da, runter von dem Bett. Das hat Sophie frisch gemacht und Du bist noch ganz staubig. Nimm den Sessel dort!"

Lorainne schüttelte empört den Kopf.
"Als ob es keine besseren Sitzmöglichkeiten gäbe, oder erwartest Du, dass ich mich mit Dir im Bett balge?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 07. Jun 15, 23:10
"Ob ich das erwarte? Nein dafür bist du jetzt viel zu sehr Dame."
Er lachte sie an.
"Und früher hattest du weder so viel Angst vor Sophie noch hattest du was gegen Staub."
Er erhob sich von der Bettkante.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 23:16
Er zog sie auf, wie immer.
Lorainne quittierte es nur nur einer vielsagend hochgezogenen Augenbraue.
"wenn Du mich weiterhin aufziehen willst, als wäre ich ein kleines Mädchen, werde ich Dir vor das Schienenbein treten, so fest ich kann und Du es in dem Fall verdienst.
und wie Du siehst, trage ich Stiefel, damit tut es bestimmt mehr weh, als in den feinen Schühchen."
Sie goß etwas verdünnten Wein in einen Becher und reichte ihn ihm.
"Also, bist Du nur hier, weil Du mir den Dolch geben wolltest?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 07. Jun 15, 23:20
Temperament hatte sie immer schon das wusste er. Er wusste nur nie welches ihn als nächstes ereilen würde.
Er nahm einen Schluck aus dem Becher.
"Nein ich wollte wissen wie es dir geht nach dem Brief?"
"Und ja ich wollte dir auch eine kleine Freunde machen."
"Wer weis wann wir nochmal so viel Zeit und Ruhe haben wie hier?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 23:29
"Wie soll es mir gehen? Jede andere würde sich darüber freuen, wenn ihr großer Tag bekannt gegeben wird. Sie würde sich Gedanken um ihr Hochzeitskleid machen, welche Familien eingeladen werden müssten, um niemanden zu beleidigen und voller Erwartung der Hochzeitsnacht entgegenfiebern."
Sie nippte lustlos an ihrem Becher und liess sich ihm gegenüber in einem weiteren Sessel nieder.
"Doch ich tue nicht dergleichen. Ich mache mir Gedanken, wie ich meinen Bräutigam am besten töte, wie ich eine Fehde führe, ohne uns alle zum Tode zu verurteilen und was die Hochzeitsnacht angeht, denke ich eher daran, ihm seine Weichteile abzuschneiden und in den Rachen zu stopfen. Und Du fragst, wie es mir geht?"

"Bei Szivars eitrigen Klöten, mir gehts beschissen. Und zu allem Überfluß scheint Blanchefleur etwas zu ahnen, denn er schickt mich fort. Irgendeine Akademie, der er einst eine großzügige Spende hat zukommen lassen, feiert irgendwas und ich soll ihn dort diplomatisch vertreten. Ich. Ausgerchnet! Als ob er nicht genug andere hätte, die ihn dort besser vertreten könnten. Aber dann bin ich weg und kann hier nichts tun. Zeitverschwendung. Und das, ob wohl ich keine Zeit habe!"

Schuldbewusst lächelte sie.
"Entschuldige. ich weiß, dass du nichts dafür kannst."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 07. Jun 15, 23:34
"Genau ich frage dich wie es dir geht. Weil ich es wirklich wissen will. Und das du nicht voller Freude auf dieses Fest bist ist mir klar."
"Mich erfreut auch nicht der Gedanken das du mit ihm vermählt werden sollst."
Kurz viel sein Blick zu Boden.
Dann schaute er sie wieder an. Hoffnung das solltest du ihr geben, Wärme, Stärke und Unterstützung in ihren Vorhaben und Entscheidungen.
"Er schickt dich fort? Was für eine Akademie?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 23:35
"Ach, irgendeine Kriegsakademie. In Westmynd. Die Götter allein wissen, wo genau das ist. Um ein Schiff werde ich wohl nicht herumkommen und in 3 Tagen müssen wir aufbrechen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 07. Jun 15, 23:42
"Wer soll dich begleiten?"

"3 Tage? na dann haben wir noch ein wenig Zeit."
Er ging zu ihr hin und legte ihr die Hände auf die Schultern.
"Ich würde dir gerne deine Sorgen nehmen können. Nur es tut mir leid, mit dieser Gabe wurde ich nicht gesegnet."
"Ich kann dir nur sagen das ich dich begleite. Egal wohin der Weg uns führt, auch wenn es noch so Aussichtlos erscheinen sollte."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 07. Jun 15, 23:48
Mit einem plötzlichen Ruck stand Lorainne auf.
"Lass das. Leg mir nicht die hand auf du schulter, als wärst du mein vater!
Und die sorgen kannst du mir nicht nehmen, nein, aber ich bin zufrieden damit, wenn du mir nicht mehr sorfen bereitest."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 08. Jun 15, 00:00
Er ließ sich mit einem Blick den sie wohl versteht zurück in den Sessel fallen.
"Ich bereite dir Sorgen? Warum ich?"
Er stand mit einem Ruck auf und ging auf sie zu. Die Hüfte leicht nach Außen gedreht und das Bein etwas vorgeschoben.
Mit den Händen griff er nach ihrem Gesicht und legte die Hand auf ihre Wangen.
"Du machst mir mehr Sorgen, nicht wie eine Tochter und nicht wie ein Schwester."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 08. Jun 15, 09:54
"Oui. Diese Farce von einer Hochzeit findet mit dem Segen Blanchefleurs statt, und ich glaube, dass ein Hebel in Roquefort für manche Männer gewiss gutes Gold wert ist. Die Politik besteht aus vielen Zahnrädern, und Sand, an der richtigen Stelle gestreut, kann großen Schaden verursachen. Ich möchte keines dieser Zahnräder sein, doch noch weniger möchte ich Sand in jemandes Hände sein. Ich weiß nur zu gut, dass ich jung bin, unerfahren. Ich mag mich in Stahl rüsten können, doch in höfischem Geplänkel bin ich nicht versiert. Was ratet Ihr mir? Was kann ich tun, um mich nicht einfangen zu lassen, einspinnen zu lassen in die Ränke anderer? Sollen wir uns allein auf die Kraft unserer Arme und die Treue zueinander verlassen? Kraft und Treue sind starke Mächte, doch wirken sie klein und unwichtig im Vergleich zu dem menschlichen Abgrund, in den Savaric nur zu gerne hineingreift."

"Vertraut niemandem außer eurer Chevaliere. Niemandem. Mir nicht, Chevalier Benjen nicht, dem Gefolge nicht und dem begnadeten Attentäter erst recht nicht. Versteht mich nicht falsch, es geht nicht darum jemandem zu misstrauen, sondern darum nicht jeden alles anzuvertrauen, oui? Solltet ihr Angebote bekommen, dann bleibt freundlich und hört euch alles an. Lasst euch nicht dazu verleiten zum Schein auf etwas einzugehen oder vage Andeutungen zu machen um mehr herauszufinden. Das sind Fallstricke die ihr vermeiden müsst. Hört euch das Angebot an, bedankt euch höflich für das Gespräch und geht eurer Wege. Schafft ihr das?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 08. Jun 15, 15:33
"Ich werde mich vor diesem Bienenstock hüten. Ich mag hinschauen, Dinge lernen, aber ich werde keinen Stecken nehmen, um den Honig herauszubekommen. Mein Wort darauf." Vanion füllte seinen Becher erneut und bot auch der Baronin an, nachzuschenken. "Verratet Ihr mir, weshalb ich Euch nicht vertrauen sollte? Lorainne ist als Euer Mündel aufgewachsen. Als ich Euch belogen hatte, Euch und viele andere, da habt Ihr mir verziehen." Als Isabeau zunächst schwieg, dachte Vanion laut nach:
"Wir verdanken Euch bereits Vieles. Dadurch, dass Ihr meine Lüge verziehen habt - im Gegensatz zu Sir William of York, der meine Ehre in Frage stellte, dadurch habt Ihr Einfluss auf mich gewonnen. Ihr habt nicht aus Liebe zu Lorainne gehandelt; nun, vielleicht nicht nur. Der Ring, den ich trage und von Eurer Hand empfing, ist ein einziges, dauerhaftes Angebot, nicht wahr? Ein Angebot, dass mich zu einem Gefallen für Goldbach, für Euch, verpflichten könnte."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 08. Jun 15, 16:16
Isabeau sah ihn mit einem halben Lächeln an:
"Bien, Vanion, ihr scheint zu begreifen. Niemand lebt in einem leeren Raum, wir alle sind auf andere Menschen angewiesen und in einer idealen Welt könnten wir auf die Gnade Lavinias und das Recht Alamars vertrauen. Können wir aber nicht. Jeder von uns steht in einem Geflecht von Verpflichtungen. Wie geht es eigentlich eurer Tochter?"
Sie sah wie Vanion ein wenig bleich wurde und fuhr in einem ruhigen Tonfall fort:
"Ich bin dem Grafen nicht unterstellt. Meine Treue gilt alleine der Imperatorin. Stellt euch jedoch vor ich wäre es und er würde mir den Auftrag geben diese Hochzeit geschehen zu lassen ohne das es zu Schwierigkeiten in der Hochzeitsnacht kommt. Nehmen wir an ich würde in Lorainne keine Schwester sehen, sondern sähe in all dem hier nur die Möglichkeit meinen Einflußbereich auf Blanchfleur auszuweiten... Das." sie zeigte auf den Ring, "wäre ein perfekter Hebel. Eure Tochter ein weiterer."
Sie trank einen Schluck Wein und betrachtete sein Mienenspiel.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 08. Jun 15, 16:40
Sie kann nicht wissen, wo Jeanne ist. Ein Anflug von Panik durchfuhr Vanion. Nur zu gut erinnerte er sich an den Moment, als Lorainne davon gesprochen hatte, Savarics Tochter, seine Cousine, zu töten. Dasselbe Gefühl empfand er nun, Abscheu vor dem Abgrund, zu dem manche Menschen fähig zu sein schienen. Seine Augen verengten sich. In diesem Moment fühlte er nichts als Verachtung für diese Baronin, die ihm vorhielt, was geschehen konnte, wenn Vertrauen fehl am Platze war.
Impulsiv, wie er war, wollte er schon aufstehen und den Raum verlassen, doch dann fiel ihm eines ein: die Baronin hätte das tun können. Sie hatte es aber nicht getan. Was für einen Menschen hab ich da überhaupt vor mir? Als er anhob zu sprechen, bemühte er sich um einen ruhigen, unverbindlichen Tonfall, doch ein Hauch Kälte und Schärfe stahl sich hinein.

"Ihr konstruiert einen schrecklichen Fall. Den Göttern sei Dank, dass die Umstände nicht so geschaffen sind." Doch würdet Ihr, wenn die Umstände tatsächlich so wären - würdet Ihr treu zu Lorainne stehen? Oder würdet Ihr uns ins Verderben stürzen? Er rang mit sich, ob er die Frage aussprechen sollte. Diese Frage war respektlos, fast beleidigend. Oder war sie es nicht?
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 08. Jun 15, 16:53
"Ich möchte das ihr begreift in welcher Situation ihr euch befindet, ecuyer Vanion de Roquefort."
Das Gesicht der Adligen war ruhig, so als ob sie sich über das Wetter unterhalten würden und ihre Stimme war angenehm unduliert.
Ihr Blick jedoch zeigte, dass sie vermutlich mehr von dem verstand was in Vanions Kopf vor sich ging als ihm lieb sein würde.
"Simon würde für Lorainne sterben, aber selbst er würde mit sich ringen wenn er zwischen seiner Treue gegenüber der Imperatorin und seiner Treue Lorainne gegenüber wählen müsste. Noblesse oblige, Vanion de Roquefort, begreift ihr?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 08. Jun 15, 17:13
Wie kann ich das begreifen? Ich bin in Tangara aufgewachsen, ich bin Knappe einer Ritterin, die kein Lehen hat, und auf dem Weg meinen Onkel umzubringen.

"Nein, madame de Lionceur. Ich verstehe, dass jemand von Stand ein adäquates Verhalten an den Tag legen sollte. Ein Ritter sollte seiner Königin und den Göttern dienen, eine starke Schulter sein, wo Not herrscht, und sein Schwert für das Gute erheben. Solche Dinge verstehe ich. Doch Ihr warnt mich vor dem Hofe, Ihr warnt mich davor, mich angreifbar zu machen, davor, manipuliert zu werden. Ist es das, was Ihr meint?"

Unsicher saß Vanion da. Er fühlte sich unwohl, aus einem unverbindlichen Gespräch war etwas Kaltes geworden. Er begann sich zu fragen, wieviel von diesem Gespräch Isabeaus persönlichen Interessen diente und was ehrlicher Anteilnahme entsprang. Er begann, ihr zu misstrauen.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 08. Jun 15, 17:35
Vanion mochte sich irren, aber etwas wie Enttäuschung schien in ihrem Gesicht aufzublitzen, bevor es wieder neutral wurde.
Isabeau runzelte die Stirn, wie sollte sie ihm nur begreiflich machen was auf ihn zukam? Sie seufzte und stellte den Becher beiseite.
"Ihr seid nicht an einem Hof oder in einem adligen Haushalt aufgewachsen. Ihr habt die adligen Tugenden nicht mit der Muttermilch aufgesogen. Das ist keine Wertung, das ist eine Erklärung weshalb wir zwei dieses Gespräch überhaupt führen müssen. Wenn ihr Anspruch auf euren Namen und das damit verbundene Lehen erhebt, dann geht es nicht nur darum Lorainne zu helfen und Die Gräuel zu sühnen die Savaric de Roquefort verschuldet hat. Es geht darum, dass ihr einen Platz in der Welt einnehmt der sowohl mit Privilegien als auch mit Pflichten belegt ist. Ihr werdet an einem Maßstab gemessen der nobel ist aber auch grausam sein kann. Ihr seid eurem Lehnsherrn verpflichtet, eurer Familie und natürlich der Imperatorin. Diese Verpflichtungen werden sich überschneiden oder auch einmal entgegen stehen. Und ihr habt bis jetzt nicht das moralische Rüstzeug um euch in diesem Gewirr zurecht zu finden."
Sie machte eine kurze Pause bevor sie fortfuhr:
"Als Simon Jaques de Molet forderte, da tat er es nicht mit Hass im Herzen, sondern mit Liebe. Er liebte Jaques wie einen Sohn und trotzdem richtete er ihn."
Ihr Blick ging ins leere, so als ob sie weit weg mit ihren Gedanken war.
"Und nicht nur ihn sondern auch seinen Knappen. Er fragte ihn ob er seinem Herrn treu ergeben war und die Antwort dieses 14jährigen Jungen war sich hinzuknien und den Kopf vor dem Schwert zu beugen."
Sie seufzte und rieb sich das Gesicht:
"Das war der Tag an dem Lorainne lernte was Noblesse oblige bedeutet. Ich wünsche euch, dass eure Lektion nicht so harsch ist wie ihre."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 08. Jun 15, 18:07
"Es zählt nicht, wer man ist. Es zählt, als was man geboren ist. Ein Knappe wird ein Ritter und bleibt ein Ritter, und alles, was er tut, wird beurteilt in Hinblick darauf, dass er ein Ritter ist. Man erwartet, dass er das tut, was ein Ritter tut. Durch Geburt besitzt er Privilegien, die ihm ermöglichen sollen, gerecht zu handeln, treu und tapfer zu sein, anderen ein Vorbild zu sein. Die Person, die den Titel trägt, muss immer in die Schablone des Titels passen. Mit allen Rechten und Pflichten und.. Konsequenzen, die damit einher gehen. Jacques de Molets Knappe ist einen ehrenvollen Tod gestorben. Ich bete um eine solche Tapferkeit und Treue."

Mittlerweile nippte Vanion nur noch an seinem Becher - eher, um Zeit zum Nachdenken zu erhalten als um wirklich zu trinken.
Nachdenklich, den Blick nach innen gekehrt, musste er an die Ereignisse auf Bourvis denken, als Simon dem Tode nahe war. Eine Frau, ganz in weiß gekleidet, mit einer lieblichen Stimme und tiefen, dunklen Augen tauchte aus seiner Erinnerung auf. Rasch kniff er die Augen zusammen und hüstelte ungeschickt.

"Die Zerissenheit, die verschiedene Loyalitäten hervorrufen können, habe ich bereits kennengelernt. Ich mag nicht das, wie ihr es nennt, moralische Rüstzeug besitzen, um unbeschadet solche Konflikte überstehen zu können - doch weiß ich zumindest, wovon Ihr redet. Vertraut mir, was das angeht, kenne ich die Gefahren nur zu gut. Und ich stecke ohnehin längst tief darin: seit Lorainne verschwunden war, habe ich meine Familie nicht mehr länger als einige wenige Tage im Jahr gesehen." Meine Tochter wächst ohne ihren Vater auf. Ihre Mutter hat sie bereits verloren. Er verzog das Gesicht, dann straffte er die Schultern.

"Je continue à apprendre. Je ne cesserai jamais d'apprendre. Je ferai ce que la chevalerie et mon seigneur féodal me veut, mieux que je peux. Niemand hat je gesagt, dass es einfach ist."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 08. Jun 15, 18:25
Er leis die Wangen los und schaute ihr nur noch in die Augen.
"Was gedenkst du zu tun? 3 Tage Zeit hast du noch. Was ist mit der Königin? Wolltest du noch zu ihr?"

Waren es jetzt zu viele Fragen?
"Wenn du alleine sein möchtest kann ich auch gehen wenn es dir lieber ist?"
"Oder möchtest du das ich bei dir bleibe?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 08. Jun 15, 19:51
"Bei den Göttern! Wie soll ich mich auf Deine Fragen konzentrieren, wenn Du mir so nah kommst?!"
Ein deutlicher Vorwurf.
Sie hasste es, wenn uhr jemand so nah kam, wenn noch soviele Fragen offen waren. Und doch hatte sie ihre Mauern nicht aufrecht erhalten. Ein schwacher Moment hatte genügt.
Nunja, mehrere schwache Momente, musste sie zugeben. Vom ersten Moment an, als sie ihn am liebsten umgebracht hätte, nur um kurze Zeit später um sein Leben zu bangen.

"Eins nach dem Anderen. Nichteinmal Leah stellt mir soviele Fragen." Ein mildes Lächeln liess ihre Worte weniger barsch klingen.
"Wenn es sich einrichten lässt, möchte ich zur Königin. Doch ich bezweifle, dass ich so kurzfristig noch eine Audienz bekommen werde. Abreise nach Westmynd in 3 Tagen, Anders, Vanion und Sophie nehme ich mit. Dich und Silas, wenn ihr wollt."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 08. Jun 15, 20:05
"Glaubst du wirklich ich lasse dich alleine gehen?"
"Bei den Göttern Lorainne ich folge meinem Herzen, ich folge Dir!"

Er ließ sich zurück in den Sessel fallen.
Und goss beiden noch etwas nach. Schaute er jetzt fragend oder fordernd, er wusste es wohl selbst nicht.

"Und was erwartet uns in Westmynd?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 08. Jun 15, 20:25
"Wenn ich DAS wüsste."
Lorainne griff nach ihrem Becher und starrte hinein.
"Wenn du deinem Herzenfolgst, folgst du la follye. Nicht mir."
Lorainne hob den Nlick und sah ihn geradewegs an.
"Ich weiss, dass du noch oft an sie denkst. Und das ist gut so. Du solltest sie niemals vergessen. Aber..."
Die Frage brannte ihn ihr. Immer wieder fraß sie sich mit ihrem verderblichen Feuer in ihr Bewusstsein.
"Denkst du auch an sie, wenn du bei mir bist?"
Eine sachliche frage. Keine spur von trauer oder eifersucht. Nichts.
Nur eine schlichte frage.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 08. Jun 15, 20:34
"Nein tue ich nicht. Mit dir ist es anders, es fühlt sich richtig an. Deine Nähe gibt mir irgendwie Wärme."
Die Antwort kam schnell, nicht als Vorwurf oder Rechtfertigung, nein er war sich sicher.

"Aber trotzdem vergesse ich sie nicht. Ich habe sie damals sehr geliebt, aber sie ist fort und hoffentlich an einem besseren Ort."
"Nur kann ich mich nicht noch an sie klammern. Sagtest du nicht auch zu mir ich muss sie gehen lassen? Ich habe sie gehen lassen, dennoch halte ich sie in Erinnerung."
"Aber ich bin nun hier. Und verzeih mir du bist kein Ersatz. Nicht weil du sie nicht ersetzen könntest, sondern du bist jemand anderes."
"Du hast mich auf einem anderen Weg gefunden. Du warst bei mir als ich schwer verletzt war. Ich hatte angst Dich zu verlieren als du vergiftest warst."
"Ja sicher schlägt mein Herz für La Follye aber nicht nur dafür!"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 08. Jun 15, 21:36
Lorainne schwieg eine Weile, ohne den Blick abzuwenden.
Als sie zu sprechen begann, klang es, als sei jedes Wort wohlüberlegt.
"Weisst Du, selbst wenn ich wollte, könnte ich sie nicht ersetzen. Sie freute sich über Gedichtbände. Nicht dass ich nicht auch
gerne ein wohlgesetztes Wort zu schätzen weiss, Aber ich brauche diese geschichten nicht mehr. Über Helden oder die Liebe.
Ich war im Pilgerzug, ich war an der Seite der großen Helden, der überall bekannten Gesichter Engoniens. Ich kenne sowohl die schönen Seiten, wenn es um Ehre geht, um große Taten, um die Tugenden. Aber ich kenne auch die andere Seite. Wenn du durch Blut und Gedärme watest, das Stöhnen der Sterbenden hörst. Solche Geschichten halten selten, was sie versprechen."
Lorainne senkte den Blick und betrachtete ihre Schwerthand. Eine feiner Narbe überzog ihre Herzlinie. Zärtlich strich sie über die Narbe.
"Und Geschichten über die Liebe, nunja. Auch die klingen schöner als sie sind. Meist verschweigen sie das Leid, das damit einhergeht. Und doch flicken wir, gleichgültig wie groß das Leid, wie schwer der Schmerz zu tragen war, das Herz wieder mühsam zusammen, nur um das wieder von Beginn an neu zu erleben. Vielleicht istnes das, wovon diese Geschichten eigentlich erzählen. Von der Hoffnung. Die einem die Kraft gibt, jedesmal neu zu beginnen. Und wer weiss, vielleicht..."
Lorainne unterbrach ihren Gedanken und ballte die Hand zur Faust.

"Manchmal mag es keine Rolle spielen, was war und was sein wird. Aber ich glaube, es spielt ein Rolle. Was wäre denn, wenn sie noch leben würde. Wärst Du dann jetzt hier?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 08. Jun 15, 21:49
Ohje das waren Gedanken die er doch gerne vermeiden wollte. Denn sie war nicht hier.

"Nein ihr seit in dieser Art sehr verschieden. Wenn sie hier wäre? Wären wir dann hier? Würde diese Hochzeit dann so geplant sein wie sie es jetzt ist?"
"Weis ich ob sie mich nach der Zeit noch gewollte hätte und sich dann der Plan eures Vater so erfüllt hätte wie er vor Jahren gesprochen hat?" "Wir wissen es bei den nicht weder du noch ich. Ich habe mir die Frage selbst schon gestellt und keine Antwort gefunden den das Schicksal hat einen anderen Weg vorgezogen."

Er griff vorsichtig nach ihren Händen um sie Fest zu umschließen.
"Wir zwei sind nun hier. Wer auch immer das wollte ich weis es nicht, aber ich bin bei dir!"
Er suchte nach einer Antwort in ihren Augen wobei ihre Stimme diese nur geben konnte.
"Jeder von uns hat Tage des Krieges gesehen, du vermutlich sogar mehr als ich. Genau so wie Leid."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 09. Jun 15, 10:31
"Je continue à apprendre. Je ne cesserai jamais d'apprendre. Je ferai ce que la chevalerie et mon seigneur féodal me veut, mieux que je peux. Niemand hat je gesagt, dass es einfach ist."

Isabeau schenkte Vanion ein aufrichtiges Lächeln und diese Anerkennung fühlte sich an als ob er eine große Schlacht gewonnen hätte.
Sie schien noch etwas sagen zu wollen, aber eine Magd kam herein und wisperte ihr etwas ins Ohr. Sie runzelte verwirrt die Stirn und sagte zu ihr:
"Bien, sagt ihr das wir hier sind. Ich glaube es ist eh Zeit für das Mittagessen, lasst hier auftragen, ich muss eh den morgigen Tag mit ihr besprechen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 09. Jun 15, 10:57
Lorainne saß wie erstarrt, als er sich ihr herunterbeugte und es fiel ihr wie Schuppen von den Augen.
Sie hatte zwar viel Leid erlebt, doch hatte sie sich mühsam einen familiären Kreis geschaffen, in dessen Schoß sie Geborgenheit fand. Und er war immer noch allein.
Er wirkte einsam, und fast verzweifelt.
Und statt ihn ihrer Gefühle wegen, endlich in ihrer Familie willkommen zu heißen, hatte sie ihn auf Abstand gehalten, zu präsent war Marguerite.

Und doch waren sie jetzt hier. Er hatte es treffend auf den Punkt gebracht.
Sie befreite sich aus seinem Griff uns zeigte ihm die Narbe in ihrer Hand.

"Damit habe ich einst William von York bei meinem Blute meine Liebe geschworen, und dass er immer zu meiner Familie gehören wird. Und das tut er und einen Teil meines Herzens besitzt er auch. Und doch würde ich dir das gleiche schwören, weil ich weiß, dass es genauso wahr wäre wie damals. Doch Du bist weniger das geliebte Herz, dass er war, sondern mehr Familie, als er es je hätte sein können. Heimat, verstehst Du, was ich meine?"

Es klopfte und die Magd kehrte zurück und richtete Lorainne aus, dass es gleich Mitttag im kleinen Kreis geben würde.
"Sieht aus, als könne ich Vanion und Isabeau zeitgleich das Mittagessen vermiesen. Allez."
Damit erhob sie sich und hakte sich bei ihm unter und liess sich von der Magd ein paar Räume weiter führen, in der Vanion mit der Baronin saß.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 09. Jun 15, 11:22
Als Lorainne den Raum betrat, erhob Vanion sich höflich und bot ihr seinen Platz an. Das Gespräch zwischen ihm und der Baronin hatte, nachdem die Magd gekommen war, nur noch aus höflichen Belanglosigkeiten und Nichtigkeiten bestanden. Sitzgelegenheiten waren zusätzlich herbeigeschafft worden, doch es fehlte noch ein Stuhl für Benjen. Vanion kümmerte sich darum; bis ein Diener einen weiteren Stuhl brachte, würde der Knappe eben stehen. Sein Blick fiel auf Lorainnes Miene, sie wirkte verschlossen. War irgendetwas geschehen?
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 09. Jun 15, 12:16
"Nun denn, was gibt es zu besprechen, Lorainne?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 09. Jun 15, 12:57
Vanions prüfender Blick entging ihr nicht und sie musste lächeln. Manchmal entging ihm einige, zuviel, aber dann schien er wiederum alles mitzubekommen. Die kleinste Regung in einem Gesicht.

Lorainne lehnte den Platz ab, den Vanion ihr anbot, sie würde sich besser konzentrieren können, wenn sie sich würde bewegen können.

Sie lehnte sich an die Wand un wartete, bis ihr auch Vanions Aufmerksamkeit gewiss war, dann stiess sie sich von der Wand ab und schritt zum Tisch.
"Heute erreichte mich eine Nachricht aus Reines. In drei Tagen brechen wir auf, wir sollen Blanchefleur vertreten, bei der einweihung irgendeiner Kriegerakademie. Und wenn wir zurückkehren- werde ich heiraten. Der Tag steht fest."
Sie sprach ruhig, gelassen und weder Stimme noch Gesicht verrieten, wie es in ihr aussah,
ob sie Angst hatte, oder es kaum noch erwarten konnte.

Ihr Blick blieb schließlich an Vanion hängen. An seiner Reaktion, die eines Roqueforts, war sie am meisten interessiert- und hatte am meisten Angst vor ihr.
Würde er ihr jetzt, wo es konkret wurde, weiter folgen?
Und sie unterstützen, wenn sie seine Familie töten würde?
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 09. Jun 15, 13:25
Benjen hatte Platz genommen. Sein Hände ruhte auf den Oberschenkeln und er wartete, dass Lorainne ihre Stimme erhob.
Sein Blick wanderte über ihre Zuhörer und endete schließlich bei Vanion.

Er merkte wie Lorainne ihren Blick auf ihn fixierte, so ließ er davon ab. Betrachtet sie kurz um dann zu warten wer nun das Wort ergreifen würde.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 09. Jun 15, 13:47
Silas war im Innenhof und machte einige Übungen mit seiner Axt. Er trainierte seinen linken Arm, in der Hoffnung, dort zumindest nicht all zu schlecht abzuschneiden.
Während er auf eine Strohpuppe schlug, schweiften seine Gedanken ab und so merkte er zunächst nicht, wie seine Axt den tragnenden Holzpflock für den Kopf entzwei schlug.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 09. Jun 15, 15:14
Es geschieht wirklich. Bis zum letzten Moment hatte Vanion gehofft, dass der Moment niemals kommen würde. Doch nun war es beschlossen, der Tag stand fest.
Schweiß trat auf seine Handflächen. Lorainnes Blick ruhte auf ihm, neugierig und unsicher. Selbst die Baronin schwieg. Er holte tief Luft, doch fand er keine Worte. Savaric war ein Verbrecher, aber auch sein Onkel! Götter, gebt, dass ich nicht das Schwert führen muss.
Langsam, vorsichtig sprach er, die Augen auf seine Hände gerichtet:

"Es beginnt also. Die Karten sind auf dem Tisch, jetzt müssen wir nur noch spielen." Dann hob er den Kopf und sah Lorainne scharf an. "Bald wird diese Geschichte ein Ende finden, zum Guten oder zum Schlechten. Ich folge dir. Egal, was es kostet."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Mel am 09. Jun 15, 19:56
Die Schärfe aus Vanions Blick war ebenso in seiner Stimme.
Lorainne leif es eisig den Rücken herunter, sie konnte sich gut vorstellen, wie er sich fühlte.
Entweder würden sie die kommenden Ereignissen einander näher bringen und sie zusammenschweißen- oder auf ewig entzweien.

Er hatte ihr sooft seine Treue versichert, dass sie es nicht erneut hören musste. Zwar liess er diesen Worten stets Taten folgen- sonst würde sie vermutlich nicht mehr leben-, und doch klangen seine Beteuerungen danach, als müsse er sich das auch immer wieder bewusst machen.
Doch Lorainne vertraute seinem Wort. Seiner Treue, ihm.
Voll und ganz.

"Es wird eine Geschichte zum Guten sein, dessen bin ich mir gewiss. Wie sollte sie auch nach all dem, was wir- ihr für mich auf Euch nehmt, schlecht ausgehen? Doch erst müssen wir fort, ich glaube, Blanchefleur will sicher sein, dass die Hochzeit diesmal stattfindet und reibungslos abläuft."
Sie schaute Benjen an:"Und dass sich diesmal niemand einmischt, oder irgendwelche.... Unglücke geschehen. Lassen wir ihn in diesem Glauben, immerhin haben wir nichts in der Hand."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 09. Jun 15, 21:14
Die Kenderin hatte sich kurz nach Vanion und der Baronin ins Zimmer gestohlen. Sie hatte die beiden auf dem Flur gesehen und war von daher zurück gekommen. Dann hatte sie sich irgendwo hinten im Raum plaziert, Rcken zur Wand und leicht auf den Zehen wippend. Sie hatte von ihrer Position alles eigentlich gut im Blick und beobachtete stumm die anderen. Benjen sagte auch nichts nur Vanion und Lorainne. Und die Baronin taxierte alle wie ein Falke seine Maus.
Vanion wirkte sehr angespannt und Lorainne... sie mochte ruhig wirken aber Anders glaubte nicht das sie es war, nicht nach eben und ihrer Reaktion auf den Brief.
Etwas wirklich neues war bisher ja auch nicht mitgeteilt worden, aber ihr war es trotzdem wichtig gerade hier zu sein.
Wenn Runden geplant wurden sollten alle anwesend sein die wichtige Rollen spielten. Das zeigte Gemeinschaft und auch vertrauen.
Sie war froh hier sein zu dürfen. Nachdenklich strich sie sich über eine Ohrspitze und überlegte wie sie wohl am nützlichsten sein könnte, nachdem was Lorainne für sie geplant hatte.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 09. Jun 15, 21:26
Es lag scheinbar doch eine gewisse Anspannung in der Luft.
Was sollte er sagen Lorainne wusste alles was er ihr sagen würde. So blieb er als stiller Beobachter im Raum.
Beobachtet Anders die sich herein geschlichen hatte.
Er hörte Vanions Worten zu.
Was würde nun die Baronin dazu sagen. Alle Erwartung lang nun auf ihr.
Silas und Benjen hatten sich noch benötigte Sachen besorgt. Anders Wunsch konnte sie auch erfüllen, dafür hatte Silas gesorgt und hütete noch ihr Päckchen.
Mit Metall waren sie gerüstet und im Inneren war er vermutlich auch auf alles vorbereitet.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 11. Jun 15, 08:52
"Bien, wie es scheint ist Blanchfleur das Thema ebenso leid wie andere. Es trifft sich gut, dass wir heute abend eh bei Hofe erscheinen wollten. Die Feierlichkeiten beginnen um die siebte Stunde. Ich schlage vor wir essen zu Mittag und ziehen uns dann alle zurück um uns auf heute Abend vorzubereiten. Ich erwarte das ihr tadellos ausseht und diskret seid, oui?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 11. Jun 15, 13:07
Vanion nutzte die Gelegenheit, sich zurückzuziehen. In seinem Inneren kämpften Entschlossenheit und seine Treue zu Lorainne gegen den Drang an, fortzulaufen. Er drehte sich im Kreis: Savaric war ein Verbrecher, Mörder, Entführer, er hatte jede Strafe verdient. Doch er war auch sein Onkel, und ihn zu töten hieße, sich des Sippenmordes schuldig zu machen. Was war das für ein Mann, der seinen eigenen Onkel erschlug? Was war das für ein Mann, der seine Chevalière im Stich ließ? Hilflose Wut erfüllte ihn, als er durch die Gänge des Stadthauses schritt, ohne ein wirkliches Ziel zu haben. Seine Schritte führten ihn heraus, auf die Straße, und schließlich endete er im Trubel des Vorplatzes des Laviniatempels.

Beten? War das die Lösung? Unwillig schnaubte er. Ein paar Passanten sahen ihn neugierig an, und als er das bemerkte, stellte er sich ein wenig abseits der Menge. Kurzerhand wandte er dem Tempel den Rücken zu. So viele Gebete zu Lavinia hatten nicht geholfen, seine Misere zu lösen, was sollte ein weiteres Gebet nun ändern?

Weiter ging es durch die Straßen und Gassen Donnerheims, bis er sich in einer der heruntergekommeneren Gegenden wiederfand. Ein Schild wies auf eine Taverne hin, doch Vanion hastete an der Tür vorbei, ohne einen zweiten Gedanken ans Trinken zu verschwenden.

Schließlich betrat er einen kleinen Park, voll mit Büschen und Bäumen, nahe den Stadtmauern. Dort kam er zur Ruhe. Nüchtern fragte er sich, weshalb ihm diese Entscheidung so schwer fiel, doch die Antwort wollte ihm nicht gefallen. Es gab drei Familien in seinem Leben. Die seiner Eltern - tangaranische Bauern. Diejenige, mit der er so viel Zeit verbracht hatte, so vieles erlebt hatte, Gutes wie Schlechtes - Lorainne und die ihren. Und dann gab es die Familie, deren Namen er nun trug, der er eindeutig zugehörig war. Roquefort. Der Bauer in ihm war längst entwurzelt worden und hatte keinen Platz mehr gefunden, um weiter zu wachsen. Statt dessen war er auf dem besten Weg gewesen, ein Ritter zu werden, und hatte sich Lorainne anvertraut. Und dann - dann haben sie dieses verfluchte Dokument gefunden, was meine Abstammung beweist! Die Roqueforts waren nicht seine Familie, sie waren es nie gewesen. Niemand aus diesem Geschlecht hatte sich je für seine Sorgen und Nöte, für Freude und Erfolge interessiert. Und doch war Vanion ein Roquefort. Ein Familienmitglied zu sein, bedeutete mehr, als nur den Namen zu tragen. Ich habe den Anspruch meines Vaters, doch auch die Pflichten, die damit einhergehen! Und ist nicht eine der höchsten Pflichten, die man haben kann, treu zur eigenen Familie zu stehen? Wo wäre Lorainne jetzt, wenn nicht ihr Vater treu zu La Follye, zu seinen Kindern gestanden hätte? Sie wäre im Forêt d'Artroux gestorben. Mit welchem Recht urteile ich über meinen Onkel?

Vanion verspürte plötzlich das starke Gefühl, Savaric helfen zu müssen. Gewiss war er nicht abgrundtief böse - vielleicht, vielleicht hatte er sich einfach mit etwas eingelassen, was zu groß für ihn war? Vielleicht hatte er keine Kontrolle mehr über das, was er heraufbeschworen hatte, und war eingesponnen im eigenen Netz. Lorainne hatte selbst zugegeben, dass niemand mehr genau wusste, was die Fehde zwischen Roquefort und La Follye heraufbeschworen hatte. Aber wie, bei allen Göttern aller Welten, selbst wenn ich es wirklich wollte, wie könnte ich Savaric helfen? Ich habe Lorainne immer und immer wieder geschworen, ihr beizustehen, und sie im Stich zu lassen bedeutet nichts anderes, als wie ein feiger Hund in eine Ecke zu kriechen. Er war ein Knappe, verflucht! Er hatte Pflichten, und diese Pflichten würde er erfüllen. Heul nicht rum, Idiot, schalt er sich selbst.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 11. Jun 15, 15:31
Auch Anders hatte isch von der Gruppe getrennt. Sie hatte alles wichtige mitgehört. Dennoch signalisierte sie Lorainne das sie ein auge auf Vanion haben würde.
Dem Knappen ging es nicht gut. Innerhalb der Mauern vom Haus der Baronin bewegte er sich steif und sobald er diese hinter sich gelassen hatte verhielt er sich wie ein gehetztes Tier. Sein Blick war unruhig und oft nach inne gekehrt, die Stirn gerunzelt und auch die Haut über seinen Fingerknöcheln spannte regelmäßig wenn er sich die Finger in den Handballen grub.
Die Kenderin folgte ihm besorgt, aber sie achtete auf genügend Abstand. Sie musste aufpassen ihn im Gewirr der Menschen vor dem Tempel nicht zu verlieren. Die Straßen waren voll und laut, die Gebäude fremd und es juckte sie unter den Nägel in die ein oder andere Gass zu spähen, aber sie riss sich am Riemen.
//Wenn man sich nicht beisammen hällt ist man bald nur noch eine lose Ansammlung von Fragmenten die verstreut in der Welt liegen.//, ermahnte sie sich und warf dennoch einen leicht sehnsüchtigen Blick um eine Ecke. gerade noch rechtzeitig riss sie sich los um zu sehen wie Vanion sich energisch vom tempel abwandte und in die menge eintauchte. //Jetzt aber schnell.//
Hastig schob sie sich in die Menge, zwischen den Leuten hindurch. Sie hörte die Stimmen und das klingeln von Münzen in den gut gefüllten Beuteln. Routiniert sah sie sich nach Wachen um. Tatsächlich einige, aber weiter weg.
//Es wäre so einfach... Lorainne müsste sich keine Sorgen mehr wegen dem geld für die Äxte machen.//
Wieder schüttelte sie den Kopf.
//Nicht hier! Ich darf keinen Ärger machen. Auch wenn hier niemand ein paar Münzen vergessen würde... Aber die Menschen und ihr Metall.//
Hin und hergerissen folgte sie dem Knappen vom Platz hinunter. Er verließ die prunkvollen Straßen und lief nun in die ruhigeren Teile der Stadt. Da war es einfacher ihn im Auge zu behalten.
Wo wollte er nur hin...?
Irgendwie ahnte Anders was ihn beschäftigte. Er hatte ihr gegenüber mehrfach erwähnt wo seine Sorgen bei dieser Unternehmung waren und jetzt wo alles beschlossen war und es kein zurück mehr gab, schien er ganz verwirrt.
Oder so...
Schließlich erreichten sie einen kleinen Park. Fasziniert ließ anders den Blick über die gepflegte Grünfläche streichen, die paar Bäume und Sträucher. Automatisch änderten sich ihre Schritte, als sie vanion schräg versetzt hinter ein paar Büschen folgte. Sie gab sich keine Mühe sich zu verstecken. Er war so in Gedanken, er würde sie nicht bemerken. Als Vanion stehen blieb hielt sie sich weiter im Hintergrund. Er war nicht umsonst weggelaufen.
Sie ging in die Hocke und betrachtete ein paar Gänseblümchen im grünen Gras. Wie kleine Perlen blinkten sie hier und dort durch die Wiese.  Vorsichtig strich sie mit dem Finger über ihre Blütenblätter und lauschte den Geräuschen die sie umgaben.
Es dauerte etwas bis sie sich wieder erhob. Vanion hatte sich mittlerwiele auf eine Sitzmöglichkeit gesetzt und es sah so aus als könnte sie jetzt versuchen ihn nicht zu erschrecken. Sie hatte sich schließlich auch ein paar Gedanken zu den Dingen gemacht die sie erwarteten. Von daher näherte sie sich ihm von forne die Hände hinter dem Rücken verschränkt und den Kopf leicht schief gelegt.
"Schonmal daran gedacht, dass wir ihn garnicht töten müssen?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 11. Jun 15, 16:40
"Was würdest du mit jemandem tun, der foltert, seine Männer auspresst, vor Frauen und Kindern nicht halt macht, seine geschworenen Eide bricht, sich mit den Mächten des Täuschers einlässt? Jemand, der zum Erreichen seiner Ziele keine Gnade, keine Skrupel, kein Maß kennt? Savaric hat sein Leben dreifach verwirkt." Kälte und Bitterkeit spuckte er mit diesen Worten aus. Es überraschte ihn nicht einmal, Anders hier zu sehen. "Ich werde, wenn es sein muss, selbst das Schwert führen." Nur, gegen wen? Er erschrak vor diesem Gedanken, der sich ihm plötzlich aufgedrängt hatte.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 11. Jun 15, 16:50
Die Kenderin schüttelte den Kopf. "Ich weiß. Ich weeeeeeeiiiiiß. Das sagst du sooo oft. Und jedes mal klingt es besser als davor das mal als dus gesagt hast."
Sie strich sich eine Strähne  aus dem Gesicht und überlegte kurz. "Weißt du du musst ihn nicht töten. Jemand anderes kann es tun. Ihr alle müsst ihn nicht töten. Was würde es für euch besser machen? Wenn wir ihn von diesen Hexen freimachen können wir ihn vielleicht gefangen nehmen."
Sie zuckte mit den Achseln und machte eine Handbewegung über die Stadt. "Wir könnten ihn hier hin bringen und eurer Königin vor setzen."
Sie blickte ihm in die kalten Augen und lächelte. "Brauchst mich gar nicht so böse anzugucken. Ich weiß was er alles gemacht hat, ich trage diese Narbe nicht weil ich sie lustig finde.", sie deutete auf ihre Wange.
"Aber er ist doch irgendwie dein Onkel. Er gehört zu deiner Familie auch wenn du sie nicht kennst. Ich glaube es wäre dir sogar relativ egal wenn er nicht dein Onkel wäre und die Leute später nicht mit dem Finger auf dich zeigen könnten und sagen könnten.. ähm.. Sippenmörder oder so nicht? Es ist doch in Ordnung wenn du ihn nicht töten willst."
Sie schwieg kurz und fuhr dann leiser fort. "Ich hätte meinen Bruder auch nicht töten können. Und du weißt.... was er getan hat."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 11. Jun 15, 17:03
"Eine Anklage vor der Königin ist das letzte, was Blanchefleur und die anderen Firngarder Mächtigen wollen. Es ist ein verdammtes Ritterlehen, um das es geht, keine Baronie." Die unwirschen Worte kamen ihm über die Lippen, noch während Anders sprach. Erst ihre Bermerkung über ihren Bruder brachte ihn dazu, ernsthaft nachzudenken. "

Sanft sah er sie an, nur allzu gut wissend, dass sein plötzlicher Stimmungswandel sie verunsichern musste. "Glaubst du, dass ich weniger Blut an den Händen habe, wenn irgendjemand ihn erschlägt und nicht ich? Angenommen, dein Bruder lebte noch und wäre in Gefangenschaft in diesem Gefängnis in El Kash, von dem du mir erzählt hast. Würdest du ihn dort lassen, nach all dem, was er dir angetan hat?" Nun wurde der Blick des Knappen wieder hart. "Familie ist kein leeres Wort, und Blutsbande bleiben Blutsbande. Ich will keine Absolution meiner Taten, verstehst du? Mir geht es nicht darum, was die Leute von mir halten. Es geht mir darum, zu unterscheiden, was richtig und was falsch ist, aber ich weiß es nicht! Savaric ist mein Onkel und seiner Tochter vielleicht sogar ein liebender Vater."

Er hatte nicht vor, Anders zu erzählen, wer Leah wirklich war. Doch die Tatsache, dass sie am Ende ein Mittel zum Zweck für Lorainne war und Lorainne sich dessen nur zu gut bewusst war, machte ihm Angst.

"Ich hab Lorainne einen Eid geschworen und ich habe auch eine Verpflichtung gegenüber meiner Familie. Was wiegt schwerer? Wie ich mich auch entscheide, ich verrate meine eigenen Überzeugungen, so oder so."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 11. Jun 15, 17:18
Die Kenderin trat einen winzigen Schritt zurück als sie so angefahren wurde. Da war es das caldrische Gemüt, aber besser so. Besser er blaffte sie an als sich weiter in mundgerechte Häppchen zu zerreißen.
Dennoch überlegte sie. "Ja ich würde ihn im Gefängnis lassen.", sagte sie schließlich leicht nachdenklich. "Dort könnte er keinem Schaden und er wäre schlau genug durch zu kommen wenn selbst ich das konnte. Außerdem müsste ich zu seiner Rettung nach Jaftan El'Kash zurück kehren."
Sie schüttelte sich. "Ich würde meine Bäume zu sehr vermissen.", meinte sie halb scherzend. "Aber ich würde ihn nicht dort lassen wegen den Dingen die er mir angetan hat. Das ist vergangen. Eher die Dinge die er tun könnte."
Das Roquefort ein Vater war war ihr neu. "Wusste garnicht das du Onkel bist.", meinte und wickelte sich eine Strähne um den Finger.
Die Frage was schwerer wog war für sie eigentlich relativ leicht zu beantworten. Er war immer noch irgendwie Bachlauf. Er war unter dem Namen groß geworden, hatte einen Vater gehabt und Schwestern und alles. Zum alten Roquefort verband ihn nur ein blöder Name der auf einem alten Verstaubten Pergament in einem abgebrannten Laviniakloster gewesen. Ein Name den sie aus den Erinnerungen von Lorainne geholt hatten.
"Du bist nur ein Roqufort, weil irgendwelche Leute irgendwelche Papiere in irgendwelche Gedanken gelesen haben. Noch nicht mal dein Blut verbindet dich direkt mit diesem alten Ritter. Dein Vater hat doch eine Tangarerin geheiratet. Du hast nichts mit Roquefort gemein, außer ein paar Buchstaben in der richtigen Reihenfolge. Du bist vielleicht ein Roquefort, aber du bist der Sohn deines Vaters und nicht von deinem Onkel. Familie ist da wo dein Herz ist und dein Herz ist nicht auf Roquefort. Dein Herz ist bei Lorainne, bei deiner Tochter, bei deinen Schwestern, auf der Straße...", sie schluckte kurz, "und manchmal auch bei anderen Frauen. Aber nicht auf Roquefort."
Etwas hilflos betrachtete sie ihre Hände. "Vielleicht verstehe ich was aber auch wieder falsch."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 11. Jun 15, 17:36
Vanion bekam spontan das Gefühl, Anders umarmen zu wollen. Doch ihre letzten Worte hielten ihn zurück. Ernst sah er sie an.
"Mein Vater war ein Roquefort. Ich bin auch einer. Streng genommen sind auch meine Schwestern Roqueforts. Ich kann nicht die Vorteile, die mir diese Buchstaben bringen, genießen, und zugleich die Pflichten missachten. Ich bin durch ein Gottesurteil erst Knappe geworden, und die Götter haben so geurteilt, weil sie wussten, wer ich wirklich bin, als es noch niemand wusste, wahrscheinlich nicht einmal Savaric. Das kann ich nicht in den Wind schlagen!
Lass es mich ganz stumpf sagen: wie kann ich Chevalier Vanion de Roquefort sein, wenn Roquefort nicht meine Familie und zugleich das Ritterlehen meiner Familie ist? Eine Anklage wäre gerecht, da hast du Recht. Aber dazu wird es niemals kommen. Also habe ich keinen angenehmen Ausweg. Ich verrate Lorainne oder meine Familie. Savaric ist böse, ja, aber eben Teil meiner Familie, verstehst du? Eine Familie steht zueinander in den schlimmsten Nöten, bedingungslos."

Bevor er weiter sprach, sah er sich aufmerksam um. Dann beugte er sich vor und senkte die Stimme: 
"Du weißt genau wie ich, was Lorainne Alain angetan hat! Und verraten wir sie deshalb? Lorainne hat foltern lassen, als wir in Reichsfeld waren. Wir stehen treu zu ihr. Sie würde nicht zögern, unser aller Leben für ihre Sache zu opfern, wenn sie keinen anderen Ausweg wüsste. Doch wir urteilen nicht, nein. Sie ist Familie für uns und wir stehen treu zu ihr. Sie sagt manchmal, dass ich nicht wie mein Onkel, nicht wie andere Roqueforts bin. Es ist an mir, den Leumund, Ruf und die Ehre Roqueforts wiederherzustellen. Wie kann ich das, wenn ich mit einem Sippenmord beginne?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 11. Jun 15, 17:54
Anders nickte. Jetzt verstand sie auch besser. Sie seufzte und ließ sich nun neben ihn auf die Bank fallen. "Eure Politik ist verwirrender als das Schlingpflanzengestrüpp im Foret."
Als Vanion auf Alain zu sprechen kam verdunkelte sich auch das Gesicht des Kenders. "Ich finde Lorainne sollte es Silas endlich sagen! Er sucht nun seit fast einem Jahr vergeblich nach seinem Bruder und... das verändert ihn. Er hat ein Recht es zu erfahren. Sonst gibt das noch ein böses Ende..."
Das Lorainne hatte foltern lassen hatte sie auch nicht gewusst und irgendwie befremdete sie der Gedanke. Zum letzten aber schüttelte sie den Kopf.  "Nicht unser aller Leben Vanion. Deins nicht und auch Benjens nicht. Auch wenn Benjen seind nur zu gerne in die Waagschale werfen würde. Was uns andere betrifft...", sie zuckte sie Schultern.
"Ich hab es schon einmal gesagt. Wir sind nicht wichtig. Nicht für das Ende dieser Gesichte. Wir sorgen einfach nur dafür das ihr an das Ende eures Weges kommt. Gehen müsst ihr ihn allein. Da kann ich euch leider nicht helfen. Aber bei allem anderen schon. Und das tu ich gerne."
Schließlich wurde sie nicht bezahlt wie die Äxte. Sie war aus ganz freien Stücken hier. Als Freund.
"Weißt du was lustig wäre? Wenn Roquefort gar kein Roquefort wäre.", sie grinste leicht. "Aber wenn das so ist bin ich eine La Follye."
Sie blickte zu Vanion und klopfte ihm die Schulter. "Ich denke am Ende wird es sowieso Lorainne sein die das Schwert führt. Wir sollten sie unterstützen damit es soweit kommt. Aber wenn ich eines auf meinem Weg bis hierher gelernt hab ist es... für das Glück von vielen, müssen sich manchmal wenige die Hände schmutzig machen."
Sie stieß leicht mit ihrer Schulter gegen seine und lächelte aufmunternd.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 11. Jun 15, 18:06
Er schwieg lange. Er wusste, Anders wollte ihn ablenken und aufheitern, aber das half nicht. Etwas hilflos lächelte er sie an, dann sagte er halbherzig: "Ja, das wäre gewiss lustig." Doch hinter seiner Stirn arbeitete es. Anders wollte schon fortfahren, Witze zu machen, aber eine unwillige, fast rüde Handbewegung würgte sie ab, bevor es dazu kam.
"Die Hände schmutzig machen, sagst du. Ich glaube, ich kann genau das verhindern." Es galt, einen Entschluss zu fassen. Wankelmut und Unentschlossenheit konnte niemand brauchen, sonst würde er sich vielleicht gar nicht zwischen irgendetwas entscheiden müssen - weil Lorainne längst tot wäre. Die Zeit der Gespräche und des Zwiespalts war nunmal vorüber, da machte er sich nichts vor.
"Ich werde Lorainne unterstützen und, wie ich gesagt habe, zur Not selbst das Schwert führen. Savaric muss sich für das verantworten, was er getan hat. Es ist beschlossen, ihn zu töten, und auch ich habe diesen Entschluss gefällt. Also wird das geschehen. Aber es wird nicht mit schmutzigen Händen geschehen. Er soll erkennen und wissen, weswegen er stirbt, und sein Tod soll schnell und sauber sein. Das ist alles, was ich für ihn tun kann." Mit dem ihm eigenen Humor grinste er Anders verschmitzt an. "Wenn die Königin ein Urteil über ihn fällen würde, würde ich das sofort akzeptieren. Wir wissen um seine Schuld - also ist es fast so, als habe sie geurteilt, nicht wahr?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 11. Jun 15, 18:20
Anders machte große Augen. "Woher soll ich das wissen. Ich kenne eure Königin nicht. Aber wenn du es sagst wird es wohl stimmen."
Sie grinste leicht zurück. "Ich werde dir jetzt trotzdem etwas sagen was Gerhard damals mir gesagt hat. Pass auf das du deine Seele nicht verlierst. Ich hab damals nicht genau gewusst was er meint, aber je länger ich mit euch herum ziehe um so mehr verstehe ich Dinge die mir vorher fremd waren."
Langsam richtete sie ihren Blick zum Himmel.
"Ich ... ", sie brach ab und beobachtete einfach nur ein paar Wolken die vor rüber zogen. Die Wahrheit war, dass sie sich sehr hin und her gerissen fühlte. Sie wusste was sie war, aber sie war so viel mit Menschen unterwegs, manchmal kam sie sich selbst fast wie einer vor. Und dann wieder nicht. Langsam begann auch ihr zu dämmern was sie sich damals für einen Namen ausgesucht hatte. Anders war gut, es bedeutete meistens frischen Wind in verstaubten Fluren und Sonne in der Dunkelheit, aber Anders fragte sich wie sie nun reagieren würde wenn sie auf andere ihres Volkes traf. Sie hatte sie stark verändert, sie war... anders geworden. Wie würden andere Kender auf sie reagieren, Kender die nicht das erlebt hatten was sie erlebt hatte. Sie realisierte langsam aber sicher, das anders zwar etwas gutes war, aber auch bedeutete ... ja... anders als andere. Anders hieß keine Zugehörigkeit. Anders passte halt nirgendwo richtig rein.
//Wenn Lorainne gesiegt hat dann hat sie ihr zuhause zurück. Wo ist mein zuhause?//
Sie würde die anderen sehr vermissen wenn sie  irgendwann danach auf Wanderschaft ging, aber vielleicht war es auch gut. Damit sie nicht vergas was sie war, die Welt würde es schließlich auch nicht tun.
//Ich werde schon ein zu Hause finden. Und dann... dann kann ich alle meine Freunde einladen. Und wir könnten zusammen sitzen und Geschichten erzählen. //
Wieder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Ja der Gedanke gefiel ihr.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 11. Jun 15, 18:54
Vanion war klar, was in Anders vorging. Gerhardts Worte überraschten ihn nicht im Geringsten, er hielt den Valkensteiner ohnehin für einen Menschen, der emotionaler war und tiefer empfand als so mancher. Als Anders' Blick ein wenig ins Leere wanderte, sah er sie fest an. Er schnipste kurz mit den Fingern, und als sie leicht zusammenzuckte, wusste er, dass er wieder ihre Aufmerksamkeit hatte.
"Ein Knappe, der sich nicht für eine Familie entscheiden kann, und ein Kender, der keine Heimat hat, richtig?" Er lächelte. "Wir sind uns gar nicht so unähnlich. Außerdem haben wir beide eine schreckliche Familie." Er zwinkerte. "Ich hab sogar zwei schreckliche Familien, eine anstrengender als die andere. Nun komm, es ist schon später Nachmittag. Ich muss mich dringend frisch machen, heute Abend geht es an den Hof."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 11. Jun 15, 18:59
Das Schnipsen holte sie zurück in die Gegenwart und Anders schaute zu Vanion welcher sie direkt ansah. Als er ihre Situation zusammen fasste lächelte sie breit. Mittlerweile kannten sie einander zu gut. Aber das machte ihr nichts aus. "Was soll ich denn da sagen?", kicherte sie und hüpfte von der Bank. "Schließlich sind meine Freunde auch irgendwie meine Familie und habt ihr eine Ahnung wie Chaotisch ihr eigentlich seit? Manchmal seit ihr schlimmer als ich immer beschrieben werde."
Sie grinste und meinte dann in leicht affektiertem Ton: "Oh der Ekusier muss an den Hof. Muss den Damen aufwarten und sich herausputzen."
Frech blitzte es in ihren Augen, dann verneigte sie sich gespielt. "Nun denn Herr angehender Ritter. Wollen wir uns zurück in das Haus der Baronin begeben? Mit etwas Glück erwischen wir sogar noch etwas ess bareres als Schuhsohlen."
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Vanion am 11. Jun 15, 19:02
Belustigt schaute er auf den putzigen Kender. Einen Kopf kleiner als er, aber fast .. nein, kein Stück elegant. Ihre Füße standen falsch, ein Hofknicks war das nicht gerade. Ein lautes Lachen platzte aus ihm heraus. Immer noch lachend richtete er sich auf und drückte den Rücken durch. Dann bot er Anders den rechten Arm an. "Allez, mademoiselle, darf isch Ihnen das aufrischtige Geleit anbieten?" Mit übertriebenem Akzent sprach er. Als Anders nach seiner Hand griff, lachte er erneut. "Nicht so!" Dann nahm er ihre Hand und legte sie sanft auf seinen Unterarm. "So! Also wirklisch, mademoiselle, isch fürschte, wir müssen noch an Ihren Manieren arbeiten, n'est-ce pas?"
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Anders am 11. Jun 15, 19:05
"Ich fürchte Lorainne wird Sophie dafür verdonnern. Spätestens dann muss ich weg.", grinste Anders und lief nun neben Vanion her. Was schwierig war, denn irgendwie ging er langsamer als sonst. Dieses komische elegante Spazieren gehen was die Adligen an den Tag legten. Mühsam zügelte sie ihren Schritt und ignorierte das breite Grinsen auf seinem Gesicht. "Bevor ich an den Hof gehe, spielt Kadegar freiwillig Helmholzen.", kicherte sie fröhlich.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Torben Menasa am 11. Jun 15, 22:27
Silas war ebenfalls in der Stadt unterwegs. Und wie es der Zufall wollte, war er nicht weit weg von Vanion und Anders unterwegs. Er betrat nochmals die Taverne, in der er vor Tagen schon einmal eine handfeste Diskussion hatte. Er hoffte diesmal Informationen zu bekommen. Ohne sich auf der Straße umzuschauen, stieß er die Tür auf und trat in den mufigen Raum ein.
Titel: Re: Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Beitrag von: Isegrim am 11. Jun 15, 22:50
Benjen hatte sich soweit fertig gemacht. Nach der Runde bei der Baronin hatte er sich wie die meisten zurückgezogen.
Er lag eine Weile auf dem Bett und lies die letzte Zeit nochmal an sich vorbeiziehen. Er belächelte innerlich Moment an die er Dachte, Haubach, das Fest der Grenzen.
Auch führten ihn seine Gedanken zu den Grenzwächter in deren Dienst er die 3 Tage stand, es wird schwierig sein diese Truppe richtig aufstellen zu können. Gerade wenn man sich derzeit noch an Milizen bedienen musste.
Aber wo wollte man die Leute finden die sich dieser Aufgabe gewachsen fühlen?

Er hatte Stiefel und Hose bereits angelegt und zupfte derzeit an seinem Hemd herum. Auf dem Bett lag der neue Wams der hier für ihn angefertigt wurde und die Tür seines Zimmers stand offen.