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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Mel am 18. Mär 15, 10:23

Titel: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 18. Mär 15, 10:23
Sie waren von Georgsweiler am Lorinan vor einigen Tagen aufgebrochen, mit neuen Erkenntnissen und jeder hing seinen Gedanken nach.
Die Ahrn hatten sie überquert und die Löwenburg passiert.
Lorainne erinnerte sich nur vage an ihre Zeit dort, beschützt von Kassos und dem Orden, seelenlos.
Nur eine leere Hülle.
Sie schüttelte den Gedanken an Lyras Worte ab, wollte die Ereignisse von Georgsweiler und die Gedanken an Tannjew hinter sich lassen.

Sie überquerten die Droor und folgten der alten Reichsstraße gen Nordosten. Als Goldbach hinter ihnen lag, schien sich die Reisegeschwindigkeit zu erhöhen, so als wollten alle wieder schnell zurück in den Wald.

Als sich der Tag dem Ende zuneigte, tauchte das Kloster endlich vor ihnen auf.
Der Empfang war herzlich, mit ein paar bekannten Gesichtern wechselte sie freundliche Worte und schließlich wurden sie in den Gästetrakt des Klosters geleitet, an der ehemaligen Bibliothek vorbei.

Die Zimmer im Gästetrakt waren größer als die Gemächer der Mönche und Nonnen. Es gab feine, saubere Handtücher und nach Rosen duftende Seife.
Die untergehende Sonne tauchte die Zimmer und rotgoldenes Licht.
Als würde es brennen, dachte Lorainne.

Sie hatte das große Eckzimmer zusammen mit Sophie bezogen, Mina war links neben ihr untergebracht worden, DIe Äxte ihr gegenüber, Benjen rechts daneben.
Es war seltsam still und so konnte sie hören, wie es an die Türen klopfte und eine junge Novizin sich erkundigte, ob sie alle noch etwas benötigten, bevor das Abendessen in der Halle eingenommen werden sollte.
Seufzend liess Lorainne sich von Sophie aus ihren Sachen helfen, um sich frisch zu machen. Als sie aus Gewohnheit, wieder in ihre Hosen schlüpfen wollte, schnalzte ihr ehemaliges Kindermädchen missbilligend mit der Zunge und Lorainne liess sich nur widerwillig in ihr Kleid helfen.
Sophie fand, dass es dem Anlass angemessener war.
Schliesslich musterte Lorainne sich unsicher. Der Stirnreif drückte leicht und Stoff des Kleides raschelte bei jeder Bewegung.

Schließlich schaute Sophie nach den Übrigen ihrer kleinen Gruppe, sie würden gemeinsam zumAbendessen gehen.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 18. Mär 15, 13:45
Die meiste Zeit war sie schweigend geritten. Zu viel war passiert, zu viel musste bedacht werden. Mina war froh, nicht mehr alleine zu sein und dennoch war sie innerlich angespannt. Noch war alles so neu... konnte sie sich wirklich als Teil dieser Gemeinschaft fühlen? Stand ihr das zu? Und wenn ja, welche Rolle sollte sie hier einnehmen? Manchmal hatte sie das Gefühl, dass die Gruppe ja auch gut ohne sie zurecht gekommen war... nur in dieser Ausnahmesituation mit so vielen Verwundeten war jede helfende Hand von Nutzen gewesen. Zu Hause hatte Mina immer eine Aufgabe gehabt.. es gab so viel zu tun, dass sie sich jetzt in der Tat etwas merkwürdig fühlte. Also hatte sich Mina während des Ritts auf das beschränkt, was sie ohnehin gerne tat: Mit gerunzelter Stirn dem erwachenden Frühling zu lauschen.
Jetzt hatten sie in diesem Kloster halt gemacht. Mina hatte so ein Gebäude noch nie betreten. Ohnehin kannte sie wenig von den Göttern. Zu Hause kam immer mal jemand von der Gemeinschaft des großen Drachen vorbei und es gab den ein oder anderen Ritus. Dieses Gebäude wirkte freundlich und doch war Mina etwas verunsichert. Nachdem sie ihr Pony versorgt hatte, wusch sie sich so gut es ging am Brunnen im Hof und wechselte in ihrem Zimmer die Kleidung. Ihre Sachen hatten unter der langen Reise gelitten und waren ohnehin nichts besonderes gewesen. Sie zog den braun schwarzen Rock an, der dem Drachen sei Dank wenigstens noch keinen Flicken hatte, eine grobe Bluse und ihre schon verblichene dunkle Miederweste. Sie wollte sich gerade erkundigen, ob sie am Brunnen ihre Reisekleidung waschen konnte, als sie unverhofft fast mit Lorainne zusammnstieß, die gefolgt von Sophie, gerade ihr Zimmer verließ.
Mina taumelte zurück und starrte Lorainne mit offenem Mund an. Fast hätte sie sie nicht erkannt! Lorainne trug ein wunderbares Kleid und ihre Stirn zierte ein filigraner Stirnreif.. Mund zu!schalt sich Mina und doch konnte sie ein Kichern kaum unterdrücken, den Lorainnes Gesichtsausdruck sprach Bände und sie wirkte irgendwie verkleidet.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 18. Mär 15, 13:50
"Hoppla."
Lorainne zog ihre Augenbrauen hoch, als sie Mina kichern hörte.
"Oh, still jetzt. Ich weiss, dass es lächerlich aussieht."
Doch kam sie nicht umhin, selbst zu grinsen.
"Weisst Du, ob die anderen schon fertig sind? Ich habe nämlich Hunger und wir sollten pünktlich zum Gebet da sein."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 18. Mär 15, 14:00
Auch Beorn, der seine Waffen ausserhalb des Klosters in einem hohlen Baum abseits des Weges versteckt hatte zog sich um. Der dicke Gambesson und sein Wappenrock landeten im Beutel und wurden durch ein in Georgsweiler erstandenes blaues Hemd und die dicke Wolltunika ersetzt, sein Schultertuch mit den Zeichen der Hesinde und Peraine hielt er für unangemessen, aber seine Tasche mit dem Heilerbesteck würde er wohl mitnehmen können. Auch ein paar Münzen für den Opferbeutel wären wohl angemessen ...
Auf dem Gang brauchte Beorn einige Sekunden, um seine Soldherrin zu erkennen. Da ihm nichts besseres einfiel, als er ihren gequälten Gesichtsausdruck sah, grinste er sie nur an.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Jelena am 18. Mär 15, 14:05
"Chere Lavinia, tu es la foi, l'espérance, la charité..."
Ertönte die leicht schräge aber nichtsdestotrotz inbrünstige Stimme einer der Schwestern die mit einem Wäschekorb bewaffnet und vor sich hin singend um die Ecke bog. Sie sammelte Handtücher und Schmutzwäsche ein und blieb vor den Frauen stehen.
"Bonjour, Mesdames! Ca va bien? Habt ihr Wäsche die gewaschen werden muss? Morgen ist Waschtag und ich will der Wurm sein der den Vogel findet!"
Sie legte die Stirn in Falten und schien zu überlegen:
"Oder war es der Vogel? N'importe comment... jedenfalls früh." meinte sie lächelnd.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 18. Mär 15, 14:19
Nachdem Sophie allen Bescheid gegeben hatte, dass Lorainne wartete, winkte sie die Schwester in das Zimmer.
Es gab einige Dinge, die gewaschen werden wollten. Danach würde sie die gröbsten Schäden ausbessern, damit Lorainne wieder einigermaßen präsentabel war.
Darum hatte sie auch auf das Kleid bestanden, die Tunika war an den Säumen ausgefranst und die Hose hatte ein Loch über dem Knie, ganz zu Schweigen von den Stiefeln...
Das Kleid war vermutlich das einzige Kleidungsstück, was sauber und vorzeigbar war.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 18. Mär 15, 14:25
Auch bei den Äxten gab es einige Stücke, bei denen die Wäsche lange überfällig war. "Ähmm, also ich hab hier noch nen Haufen gebrauchtes Verbandszeug, das müsste auch gewaschen werden bevor man wieder verwenden kann, darf ich dir das auch mitgeben?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Jelena am 18. Mär 15, 14:49
"Bien sur! Wir haben einen Kessel wo wir auch Bandagen kochen. Es wird sein schnell wie Donner!"
Sie sammelte alles ein und verschwand summend Richtung Wirtschaftshof.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 18. Mär 15, 19:10
"Aber..." stammelte Mina und sah sprachlos der Schwester hinterher, die ihr einfach das Bündel Wäsche aus der Hand genommen hatte. Noch nie hatte irgendjemand für sie Wäsche gewaschen! Verlegen trat sie von einem Bein aufs andere und wäre am liebsten hinterher gegangen. Doch die anderen deuteten an, dass sie zum gemeinsamen Abendessen erwartet wurde. Mina sah verlegen an ihren abgetragenen Sachen herunter, versuchte eine Haarsträhne zurecht zu stecken und folgte seufzend.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 18. Mär 15, 19:10
Sophie hatte sich wohl aus Gewohnheit an alte Zeit auch bemüht Benjen etwas hinzulegen.
Er kleidete sich in eine einfache Tunika, eine Hose und die Reiterstiefel. Ansonsten Schmückten ihn nur der Anhänger mit der Distel und ein Ring seines Vaters.
Nachdem er die Stimmen der Damen auf dem Flur hörte verließ er sein Zimmer.
Eine höfliche Verbeugung vor beiden.
"Lorainne, Mina"

Er war etwas verwundert über den Anblick Lorainne im Kleid zu sehen. Dennoch behielt er Haltung.
"Darf ich euch zum Speisesaal begleiten?" Und er hielt Lorainne den Arm hin.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 18. Mär 15, 20:13
Lorainne fühlte sich bei seinem Blick noch ein bisschen unwohler. Neidisch musterte sie seinen Aufzug und sehnte sich nach ihren Hosen und Stiefeln.
Sein Blick sprach Bände, auch wenn die anderen nichts zu bemerken schienen.
Wäre sie jetzt noch 10 Jahre alt, hätte sie ihm vermutlich kräftig vors Schienenbein getreten und ihm die Zunge rausgestreckt.
Doch leider war sie nicht mehr 10, wie sie wehmütig feststellte.
Also nahm sie seinen Arm und funkelte ihn warnend an.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 18. Mär 15, 20:28
Benjen schaute sie an und musste kurz schmunzeln. Er schaute sie einmal von unten bis oben an und dann wieder in ihr Gesicht.
An ihrem Blick merkte er sie würde ihn gerade lieber die Zunge rausstrecken oder kräftig vors Schienbein treten so wie vor vielen Jahren.
"Darf ich bitten?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 18. Mär 15, 20:33
"Solange Du mich nicht zum Tanz bittest, ja."
Sie wandte sich um und stellte fest, dass Ulric noch fehlte.
"Oú est Ulric?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 18. Mär 15, 20:40
"Oh ich bin sicher da wird es andere geben die das machen."
"Aber ich glaube hier ist nicht der richtige Ort zum Tanzen."
Er blickte zurück um auf Ulric zu warten.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 18. Mär 15, 21:43
"Ehm... "
Lorainne wurde rot, als sie an ihren ersten Tanz dachte. Damals, ihn Brega mit William. Im Kleid.
"Gehen wir besser, wir kommen zu spät zum Gebet."
 Sie gingen in die kühle Abendluft, durch den Säulengang, der das kleine Peristyl mit dem kleinen Brunnen umgab, hinuüber zum Speisesaal.
Dort war es noch sehr geschäftig, offenbar kamen sie noch pünktlich.
Eine lange Tafel war gedeckt und unzählige Kerzen erleuchteten den Raum. und es roch nach Blumen und Immergrün.
Die Fenster waren groß unc tauchten den Raum tags in warmes Licht, während sie bei nacht das Licht der Kerzen reflektierten.
Es war heimelig und Lorainne entspannte sich ein wenig.
 Als sie entdeckt wurden, bekamen sie ihre Plätze zugewiesen, inmitten der Klosterangehörigen.
Nur Benjen und Lorainne wurden an den Kopf der Tafel zur Mutter Oberin geleitet, die Lorainne gewohnt herzlich begrüßte.
Dann stellte sie Benjen vor und versuchte herauszufinden, ob der Name ihr etwas sagte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 18. Mär 15, 22:01
Benjen verbeugte sich höflich.
"Werte Mutter Oberin mein Name ist Benjen Kyme."
"Habt Danke das auch ich als neuer Begleiter von Chevalier  Lorainne de la Follye des Joux Unterkunft und Kost bei euch bekomme."
"Wenn ihr  erlaubt man sagte mir ihre Schwester sein hier beigesetzt? Mit eurer Erlaubnis würde ich gerne das Grab besuchen."
"Sie stand mir sehr nahe."
Sein Blick fiel kurz zu Boden dann erhob er ihn wieder.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Ulrich am 18. Mär 15, 23:36
Das Zimmer war groß und praktisch eingerichtet. Die Laken sauber und die Betten gemacht.. das einzige was nicht sauber war war Er. Schon die Ladung Wasser im Gesicht hatte geholfen wieder ein wenig munterer zu werden.. Aber Saubere Kleidung ? Er brauchte sowas recht selten.. bei ihm ging immer pratisch über schön.. Das eine helle Hemd welches er besaß und die Braune Hose. Die Tunika mit Borte und die Wadenwickel. Zum ersten mal seit Monaten tauschte er auch die schweren Stiefel gegen die Bundschuhe die er früher sogern getragen hatte die sich jedoch bei dem leichtesten Anzeichen von Wasser nicht mehr angenehm tragen ließen. Das ganze mit den Wadenwickeln und den kleinen Bronzefiebeln seines Vaters machte zwar keinen sehr schicken aber einen sauberen Eindruck. Sein Schwert blieb zwar auf dem Zimmer aber auch im Kloster Trug er einen Dolch am Gürtel. Lavinia hin oder her. Böse Menschen , und schon gar nicht die die hinter uns her sind, schrecken davor zurück auch hier zuzuschlagen.
Als er auf den Gang trat sah er gerade noch Lorainne mit Benjen um die Flurecke biegen. Es war wohl seit für die Andacht. Gebete richtete er selten an die Götter. ER hatte da eine andere Auffassung des Glaubens aber auch er würde heute einmal wieder ein Gebet an Lavinia sprechen. Danach würde gegessen und dann könnte man endlich einmal lange schlafen. Luxus genug.
Der Arm war inzwischen einigermaßen verheilt. Er war zwar lange nicht so kräftig wie vor der Verletzung aber das würde wieder kommen. Auch das Knie machte weit weniger Probleme.

Langsam schritt er den Gang hinuter in die selbe Richtung wie Lorainne.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 19. Mär 15, 09:39
Schon von weitem hörte man die Glocken, die die Bewohner des Klosters zum abendlichen Gebet riefen. Dieses Geräusch spornte die müden Reiter um Vanion an.
Endlich hatten sie das Kloster erreicht. Es war nicht einfach gewesen, Savarics Häscher an den Ausläufern des Foret d'Artroux zu umgehen, doch hatten sie es Dank Anders' findigen Wegen, Silas' Kundschafterkönnen und auch Dank Richard, einem der Männer des grünen Ritters, der den Wald wie seine Westentasche zu kennen schien, geschafft.

Endlich an der Klosterpforte angekommen, stieg Vanion von seinem Pferd und klopfte laut gegen das Holz.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Jelena am 19. Mär 15, 11:50
Die Mutter Oberin war eine inzwischen betagte Frau die ihr Leben seit mehr als einem halben Jahrhundert in den Dienst Lavinias gestellt hatte. Ihr Gesicht war rund und strahlte große Güte aus, aber in ihren Augen sah man das sie bereits viel gesehen und erlebt hatte.
Das Feuer vor einiger Zeit und der Tod ihrer Mitschwestern, die sie in vielen Fällen mehr als Töchter angesehen hatte, als als etwas anderes, hatte sie gramgebeugt und sie ging seit einiger Zeit am Stab.
Sie begrüßte Lorainne mit echter Freude und gab ihr den Platz neben sich. Als Benjen vor ihr stand und nach Marguerite fragte, stutzte sie. Schließlich nahm sie sein Gesicht in ihre Hand und hob es ganz langsam bis sie ihm in die Augen blicken konnte.
Sie nickte verständnisvoll, aber als sie sprach schien sie nur seine Frage beantworten zu wollen:
"Naturelemet, mon fils. Es wird Zeit dafür sein. Doch jetzt wollen wir Lavinia preisen und zu Abend essen, n'est-ce pas ?"
Sie stützte sich auf Benjens Arm und ließ sich von ihm zu ihrem Platz am Kopf der Tafel geleiten. Sie legte den Stab zur Seite und nahm den Kelch um den abendlichen Segen zu sprechen.
Danach wandte sie sich zu Lorainne und segnete sie mit einem Kuss auf die Stirn, so dass sie den Segen weitergeben konnte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 19. Mär 15, 15:58
Benjen setze sich auf dem ihm zugewiesenen Platz.
Ihn machte die ehrwürdige Mutter Oberin ein wenig nachdenklich. Doch versuchte er seine Gedanken für einen Zeit beiseite zu schieben.
Er saß in der Runde und ließ erstmal ihren Ablauf geschehen.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 19. Mär 15, 18:31
Lorainne lächelte unbeschwert.
So sehr sie die Mauern des Klosters als Kind gehasst hatte, so she liebte sie sie jetzt, boten sie ihr doch eine gewisse Zuflucht und innere Einkehr.
Sie wandte sich an die junge Schwester neben sich und sprach die Segensworte um ihr ebenfalls die Stirn zu küssen.
So ging der Segen die gesamte Tafel entlang.
Zufrieden beobachtete sie das Geschehen und schien die Welt vergessen zu haben.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 19. Mär 15, 18:36
Leicht verwirrt beobachtete Beorn dieses für ihn neue Ritual. Leicht versteift, um auch ja nicht negativ aufzufallen gab auch er den Kuss weiter, da meinte er ein dumpfes Pochen am Tor zu höhren. Unwillkürlich fuhr seine Hand ein Stück richtung Gürtel, wo normalerweise sein Dolch hing. Verdammt, ich war zu lang in der Fremde.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 19. Mär 15, 20:39
Mina nahm stock steif den Kuss von Sophie entgegen. Sie drehte sich um und dort saß Ulric.
Beim großen Drachen, was zur Hölle ist das für ein Segens-Ritual?
Sie murmelte etwas unverständlich die Segensworte, da sie sich nicht sicher war, ob sie die richtig erlauscht hatte. Diese Firngarder hatten einen unmöglichen Akzent und die Hälfte verstand sie sowieso nicht. Vorsichtig beugte sie sich vor und hauchte einen Kuss auf Ulrics unrasierte Wange... an die Stirn wäre sie ohnehin nicht gekommen, so groß wie er war.
Verdammte Axt...
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 19. Mär 15, 21:13
Benjen schaute wie das Ritual seine Runde ging, bis einen junge Ordensschwester ihm den Segen gab und er mit dem Kuss auf die Stirn der  Mutteroberin den Kreislauf schloß.
Er genoss die Speise und betrachtet nach einander seine Begleiter.
Seine Gedanken dreht sich, je näher er dem Grab wohl war um so weniger spürte er gerade den Schmerz er hatte die Liebe seines Lebens verloren und es wurde langsam Zeit loslassen zu können. Es viel ihm immer noch schwer, er spürte immer noch Schuld.
Und nun saß er in einer Runde von dem ihm eine Person eigentlich nur noch am nächsten war.
Sein Blick verweilte auf Lorainne.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Ulrich am 19. Mär 15, 22:52
Mina schaute verwirrt drein. Ihr musste dieser Segen seltsam vorkommen. Eingereiht im Kreis der anderen Gab auch er den Kuss an seinen nächsten weiter.
`Lorainne sieht auf einmal wieder glücklich aus. Manchmal durchschaue ich diese Frau einfach nicht. Sie weiß genau was auf sie zu kommt und trotzdem scheint sie ab und an gänzlich abzugleiten und nicht mehr dran zu denken. ´
Er beobachtete den Rest der Gemeinde im Raum.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 20. Mär 15, 02:54
Lorainne schien die Blicke zu spüren und schaute auf. Ulric saß genau in ihrem Blickfeld. Sie neigte leicht den Kopf ind prostete ihm zu.
Der Honigwein schmeckte leicht und süßlich, wie sonst nirgends.
Vielleicht lag es am Wein, vielleicht auch nur daran, dass dieser Ort seit dem Duell mit Simon eine Zuflucht für sie geworden war, aber in diesem Moment fühlte sie sich Lavinia sehr nah.
Ich müßte endlich mal wieder beten.

Ihre seelische Dunkelheit wat erleuchtet und sie spürte, wie sie heilte, Ängste von ihr abfielen und sie ihren inneren Frieden fand.
Kindlicher Zorn war verraucht, der Verlust, den sie beim letzten Besuch noch verspürt hatte, als sie am Grab ihrer Schwester stand, schien wei5 weniger Schwer zu wiegen.
Immerhin hatten ihr die Götter einen alten Freund geschickt.
Sie schaute zu Benjen und ihre Blicke trafen sich. Fragend legte sie den Kopf schief.



Vanion musste nicht lange warten, bis ihm ein altes Männlein day Tor öffnete.
"Ihr kommt zu spät zum Gebet, aber zu früh zum Essen." Er erkannte Vanion und liess sein Blick über die Gruppe gleiten.
"Die Tafel ist voll und alle sind beim Gebet. Setzt euch in die Küche und wärmt euch auf. Die Pferde werden versorgt, ich werde der Chavalier bescheid geben lassen."
Er winkte einen jungen Burschen heran, der ihnen den Weg wies und humpelte summend davon
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 20. Mär 15, 11:55
"Habt Dank, Bruder." Als der Ältere ihnen den Rücken zuwandte und einen Jüngeren heranwinkte, folge die kleine Gruppe diesem, ohne viel zu sprechen. Die Pferde wurden im Stall untergebracht, und das Gepäck landete erstmal auf einem großen Haufen nahe der Tür.
"Adiutor, seid so gut und findet heraus, ob und wo wir Quartier beziehen können."

Das warme Feuer in der Küche tat gut, und ein Becher heißen Tees wurde vor Vanions Nase gestellt. Begierig trank er einen Schluck und wärmte die kalten Hände an der warmen Tasse.

Auch die anderen genossen es offensichtlich, auf etwas anderem als einem Pferderücken zu sitzen. Prüfend warf Vanion einen Blick auf Anders' Schulter. Das hatte er in den letzten Tagen immer wieder getan, doch wirkliche Beschwerden schien der Kender nicht zu haben. Auch Silas wirkte endlich wieder gesund, sein bleiches Gesicht hatte immer mehr Farbe bekommen, seine Bewegungen waren natürlicher geworden. Die Hüfte des Knappen schmerzte bei zu schnellen Bewegungen noch immer, doch war es eher ein unangenehmes Ziehen als wirklich Schmerz. Fast so, als würde die Verletzung ihn erinnern wollen, dass sie immer noch da wäre.

Nun verscheuchte er diese Gedanken jedoch. Sie waren schließlich in einem warmen Kloster, hatten warme Getränke und gewiss gab es bald etwas zu Essen. Auf Nachfrage bestätigte ihm die Köchin, dass Lorainne und auch Benjen hier waren.

Ich frage mich, ob Lorainne bereits Marguerites Grab besucht hat. Gewiss würde Lorainne eine Andacht nicht auslassen. Auch Marie lag hier begraben, und der Gedanke an sie brachte Wehmut mit sich. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken. Statt dessen lächelte er die Köchin an und dankte ihr, als diese einen Korb, der mit warmen Brotstücken gefüllt war, brachte, und reichte ihn herum. "Greift nur zu! Lorainne wird früh genug Zeit für uns haben. Wenn ich mich recht erinnere, ist ein Großteil der Klostergemeinschaft bei der allabendlichen Andacht, und wir sollten das Gebet nicht stören. Also esst nur!"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 20. Mär 15, 12:35
Eine junge Frau reichte schüchtern Eintopf in kleinen Schalen.
Ihre Hände waren mit Narbengewebe übersät und als der Ärmel ihres Kleides beim Anreichen der Schüsselchen hochrutschte, sah man, dass diese Narben auch die Arme hochreichten.
Auch in ihrem Gesicht konnte man Brandnarben erkennen, die ihr bis zum Haaransatz reichten.
"S'il vous plait."
Sie wandte sich an Vanion:"Monsieur, Sie haben gerade erst den Segen empfangen und beginnen jetzt erst mit dem Essen. Danach, wenn sie alle Zerstreuung in der Musik oder in Gedichten suchen, wird Zeit sein. Vielleicht wollt ihr solange Eure Quartiere im Gästehaus beziehen?!"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 20. Mär 15, 13:07
Mit Erschrecken sah Vanion das Gesicht der Frau an. Sie war fast noch ein Mädchen! Erneut flammte purer Hass in ihm auf, Hass auf Savaric. Doch er nahm sich zusammen und bemühte sich, keinen Abscheu zu zeigen, so sehr ihn das Äußerliche auch abstieß.
"Merci, mademoiselle. Nous allons mettre en place notre chambre après le dîner." Oder so. "Lavinia peut toujours tenir la main sur vous."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 20. Mär 15, 19:13
Als er merkte wie sie ihn ansah musste er grinsen. Freude das hat man wohl sehr wenig in letzter Zeit auf seinem Gesicht gesehen.
Er fühlte sich als ob er irgendetwas sagen wollte aber warum? So hatte er nur ein Funkeln in den Augen und löste dann erschrocken seinen Blick.
Benjen merkte das ein wenig Aufruhr im Kloster war, vermutlich noch mehr Reisende.
Als letztes erhob er seinen Kelch gegenüber Lorainne.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 21. Mär 15, 01:03
Sein Grinsen war ansteckend und sie grinste zurück, als sie ebenfalls ihr Glas erhob.
Doch dann verdunkelt sich jäh sein Blick und er war wieder so disanziert wie zuvor.
Nachdenklich wande sie ab.

Da Essen wurde aufgetragen, ein einfacher Eintopf mit Kräuern gewürzt und frischem warmen Brot.
Anschliessend liess eine Schwester ihre Finger über eine Harfe gleiten, während sie eine alte firngardische Weise sang:
"C'est pour accueillir une âme
Une fleur qui s'ouvre au jour
A peine, à peine une flamme
Encore faible qui réclame
Protection, tendresse, amour... "

Andächtig lauschte Lorainne dem Gesang, bis ein alter Mann sie ansprach und ihr von Vanions Ankunft berichtete.
Lorainne wandte sich an die Mutter Oberin und entschuldigte sich, dann huschte sie leise aus dem Saal.

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Die junge Magd zog nur eine Augenbraue ob Vanions schlechter Aussprache hoch, lächelte aber.
"Merci beaucoup pour..." weiter kam sie nicht, da das Männlein zurückkehrte.
"Die Mademoiselle erwartet Euch alle in der Bibliothek- der neuen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 21. Mär 15, 11:10
Beorn, der nach dem guten Essen und einigen Gläsern Wein schon viel entspannter war, lehnte auf seinem Stuhl zurrück.
Er verstand zwar kein Wort von dem was gesungen wurde, doch fühlte er sich ein wenig an zuhause erinnert, wo sich im langen Winter oft das halbe Dorf in einem der Langhäuser versammelte um gemeinsam zu essen, zu singen und vor allem zu trinken. "Sag mal, was singt sie da eigentlich?" fragte Beorn die Schwester, die neben ihm saß. "Ich verstehe diese Sprache leider nicht."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 21. Mär 15, 12:42
Die Schwester lächelte und erklärte:"Es geht um die ewige Liebe, die durch keine Entfernung, keinen Krieg und nicht einmal durch den Tod gebrochen werden kann. Sie bleibt immer."
Sie beugte sie zu ihm hinüber und begann leise zu übersetzen:
"Sie ist da um die Seele aufzunehmen,
wie eine Blume, die sich am Tage öffnet.
Kaum eine Flamme, noch schwach, die nach Schutz,
Zuneigung, gar nach Liebe verlangt."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 21. Mär 15, 17:08
Nachdem sein Blick sich gelöst hatte und er kurz in Gedanken verschwunden war erhob er sich mit seinem Kelch vom Tisch.
Benjen verließ die Halle und und streifte langsam durch das Kloster.
Verschleiert durch seine Gedanken fand sich Benjen schließlich in einem Innenhof wieder.
Er blickte Richtung Himmel und betrachtet die Sterne. Er versuchte die Bilder wieder zuerkennen die ihm einst sein Vater gezeigt hatte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 22. Mär 15, 12:44
Der neue Bibliothekstrakt war ein schlichtes, aber stabiles Gebäude, ein frischer Anbau an das Hauptgebäude des Klosters. Nachdem Vanion und seine Freunde fertig gegessen hatten, ihre Zimmer bezogen und auch ihr Gepäck verstaut hatten, machte Vanion sich auf den Weg. Nicht ohne sich vorher ein wenig erfrischt und gewaschen zu haben, zu guter Letzt hatte er sich von einem Adiutor in seiner Größe frische und saubere Kleidung geliehen. Ein dunkelblaues Wams auf einer wollenen Hose - ungewohnte Farben. 

Als er die Tür zur Bibliothek öffnete, empfing ihn ein ungewohnter Anblick: eine Lorainne im Kleid. Sie wirkte ungleich weicher und verwundbarer, doch auch ungleich schöner und anziehender. Langsam schritt er durch die Stille des Raumes. Er roch die alten Buchseiten, das frische Holz, diesen Geruch nach Neuem, der frische Bauten stets umgab. Doch die vielen Bücher, Schriftrollen und Papiere schafften die Illusion der Ewigkeit, machten die Bibliothek zu einem Ort, der wohl schon immer stand und immer stehen würde. Wie zur Erinnerung an das Unglück hing eine Note von Asche, von kalter Glut, in der Luft. Zahlreiche Bücher hatten Brandflecken, waren teilweise zerstört, und hier und da sah man Pulte mit zerstörten Werken, die man über Abschriften versuchte, zu retten.

Vielleicht versteckt sich in diesen Rollen ein Beweis meiner Herkunft. Irgendwo in einem Regal, irgendwo.. Als er schließlich vor Lorainne angekommen war, kniete er nieder und senkte den Kopf. Es tat gut, wieder bei seiner Chevalière zu sein, und er wollte sie ehren und ihr zeigen, dass die Ereignisse der letzten Wochen nichts geändert hatten.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 22. Mär 15, 13:26
"Vanion! Da bist du ja! Sind Bran und Anders und die anderen auch da?" brach es aus Beorn hervor bevor er merkte, dass ein wenig Gedult unter diesen Umständen angebracht wäre.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 22. Mär 15, 18:44
"Ich bin hier. Bran ist bei uns."
Lautlos trat die Kenderin hinter einem Regal hervor.

Es war eine beschwerliche Reise gewesen, sie hatten sich vorsichtig und langsam bewegen müssen. Immer wieder kleine Umwege, immer wieder etwas warten. Aber schlussendlich hatten sie das Kloster unversehrt erreicht. Anders die in diesem Kloster schon mal gewesen war hatte den Weg gut wiederfinden können und zur Not gab es ja auch Silas. Angekommen hatten sie ihre Sachen ablegen und eine Mahlzeit genießen können. Und nun umgezogen und erfrischt hatte sie sich wie Vanion ebenfalls auf den Weg in die Bibliothek gemacht. Sie trug seit langem zum ersten Mal wieder ihren Rock und das Mieder, im Wald waren Hosen einfach nur unpraktisch. Die Wunde an der Wange war gut abgeheilt, nur eine Narbe würde bleiben. Ein kurzes Lächeln flackerte zu Beorn rüber, dann ging sie an ihm vorbei um Lorainne zu begrüßen. Bevor er in die Bibliothek gekommen war hatte sie an den Regalen geklebt. Sie hatte noch nie so viel Schrift auf einmal gesehen und am liebsten hätte sie einfach ein paar Rollen heraus gezogen um zu sehen ob sie es lesen konnte. Sie musste das wirklich üben. Naja später war auch noch Zeit dazu.
Vanion hatte sich zu Lorainnes Füßen gekniet und sie stellte sich neben ihn und neigte den Kopf. Als sie wieder aufsah war da ein kleines erleichtertes Lächeln. Lorainne schien es gut genug zu gehen um ein Kleid anzuziehen. "Schön das du wieder da bist. In deiner Abwesenheit haben wir das Lager noch einmal ein kleines Stück verlegt, aber da wo es jetzt ist sollte es sicher sein fürs erste. Ist bei euch alles gut gelaufen?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 22. Mär 15, 19:39
Das Fenster war geöffnet und Lorainne hatte die kalte klare Nachtluft genossen, als Vanion endlich kam.
Lächelnd wandte sie sich um.
Als der Kanppe sich vor sie kniete, berührte sie sanft seinen Schopf, damit er sie ansah.
Hier hatte sich ihre Familie also wieder zusammengefunden. Ein Roquefort, ein Kender und Benjen.
Vanion hob den Kopf und sie legte ihre Hand unter sein Kinn, um ihn zu betrachten. "Du bist also wieder auf den Beine? Ich habe mir große Sorgen um Dich gemacht. Wäre Beorn nicht gewesen, wärst Du fast gestorben."
Sie deutete ihm, sich zu erheben, was ihm anscheinend noch etwas schwer fiel.
Da er fast so groß war, wie sie, konnte sie ihm nun in die Augen blicken. Sein BLick war klar und offen,sie lege den Kopf ein wenig schief und ihre Hand an seine Wange.
"Schön, dich wieder gesund zu sehen."

Ihre Hand sank hinab, als Anders neben Vanion trat und ihr Lächeln verschwand aus dem Gesicht.
So sorgfältig, wie sie Vanion zuvor gemustert hatte, musterte sie nun Anders.
Dann öffnete sie ihre Arme, wie eine Einladung.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 22. Mär 15, 20:14
Anders beobachtete die vertraute Szene zwischen Lorainne und Vanion. Eine angenehme Stille war in der Bibliothek, nur das flackern der Kerzen beleuchtete die Siluette. Vanion schien auch froh endlich wieder hier zu sein.
Als Lorainne fertig war und sich ihr zu wannte blickte sie ihr in die Augen. Erst war da dieses Mustern, sie schien zu überlegen. Aber dann... Anders Augen weiteten sich ein kleines Stück.
DAS hatte Lorainne wirklich noch nie getan.
Dennoch breitete sich ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht aus, ein ehrliches. Mit zwei schnellen Schritten überwand sie die Distanz und schloss die Ritterin in die Arme.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 22. Mär 15, 20:17
Der Moment berührte Vanion. Die Stille, die Kerzen, die Bücher - es tat ihm fast Leid um Beorn, dass er nicht Teil dieser Intimität, dieser Familie war. Just in diesem Moment stürmte Anders an ihm vorbei und warf sich in Lorainnes Arme. Leise trat er zwei Schritte zurück und ließ den Damen ihre Zeit. Er neigte seinen Kopf in Richtung Beorn und wisperte, um den Moment nicht zu stören: "Ich verdanke dir mein Leben. Die Götter mögen dir Licht und Segen auf deinem Weg schenken."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 22. Mär 15, 20:42
Erleichtert schloß Lorainne Anders in die Arme und drückte ihre Wange in das Haar der kleinen Kenderin.
Nach einem kurzen Moment, der ewig zu dauern schien, löste sie sich und blinzelte eine Träne weg.
"Wie geht es Dir?" fragte sie leise und es war klar, was sie meinte.

Als Beorn die Szene störte, verdrehte Lorainne kaum merklich die Augen. Offenbar konnte sie sich nichtmal mehr in einem harmlosen Kloster fortbewegen ohne, dass jemand auf sie achtgab.
Und dennoch rührte sie diese Sorge, die weit über die getroffenen Vereinbarungen hinaus ging.

"Beorn- wie gefällt es Dir hier?"
Sie fasste sanft Anders Arm, sie würden später reden.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 22. Mär 15, 21:06
Benjen war auf dem Weg zurück zum Haupthaus und sein Kelche war leer. Sei Weg führte am Bibliothekstrakt vorbei, Neugierde leitete ihn herein. Doch als er Lorainne, Vanion, Anders und die Anderen bemerkte hielt er sich im Hintergrund, bevor jemand auf ihn aufmerksam wurde verließ er den Trakt.
Er bat einen Schwester ihn bitte zu den Gräbern zu bringen, er wollte es jetzt endlich sehen. Sie schaute ihn etwas stutzig an jedoch kam sie seiner Bitte nach. "Se il vous plaît, folgt mir."
Am Eingang eins weiteren Innenhofes lies sie ihn alleine. Seine Schritte wurden schwerer und sein Herz pochte, es fühlte sich an als wollte es Ihm aus der Brust herausschlagen. Benjen wusste doch was ihn erwarten würde, trotzdem wollte er es nicht war haben.
Ihr Grab war leicht zu finden und für einen Moment fühlte es sich an als würde die Zeit still stehen. Er blickte auf einen einfache Platte mit dem gemeißelten Namen "Marguerithe" es flüsterte leise über seinen Lippen. Auf dem Grab waren vereinzelte Schneeglöckchen die aber nun von Krokussen vertrieben worden. Er griff nach der vertrockneten Distel die auf dem Grabstein lag, er hob sie hoch und betrachtete sie. Er drehte sie spielend zwischen den Fingern, bis Benjen auf etwas anderes aufmerksam wurde. Er lies die Distel zu Boden fallen und griff nach einem Ringen.
Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt er ihn in die Höhe um ihn dann in seine Faust einzuschließen welche er an den Kopf hielt.
Ihr Verlobungsring! Kälte stieg in ihm auf gefolgt von einem Schmerz, er sackte auf die Knie. Seine Kräfte und der Lebenswillen schienen ihn gerade zu verlassen. "Was habe ich getan, NEIN."
Verzweiflung, Schuld, Treue, Versprechen alles ging ihm durch den Kopf immer werden dadurch andere zum Leid gezwungen.
Sie war seine grosse Liebe und er hätte wohl alles für sie getan. Und seine Entscheidung hätte das richtige sein sollen, doch hatte es ihr das Herz gebrochen.

Er saß mit dem Kelch in der Hand vor ihrem Grab und lehnte sich an die Wand zurück. Er merkte wie der Wein zu wirken anfing und seine Gedanken waren hin und her gerissen zwischen Erinnerungen und erhofften Ereignissen. "Maquerite, ich wäre so gerne bei dir, du fehlst mir!" "Ich brauche Rat, wie soll ich helfen? Ihr seit alle fort."
"Ich habe nur noch Lorainne, wie soll ich deine Schwester schützen? Ich kann nicht weg, sie ist der letzte Mensch den ich noch habe und ich möchte niemanden mehr verlieren."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 22. Mär 15, 21:10
"Für sowas bin ich hier. Mach dir keinen Kopf drum, ich befürchte du würst früher als uns lieb ist Gelegenheit kriegen diesen Gefallen zu erwiedern."
An Loraine gewandt: "Es ist... schwer zu beschreiben. Auf der einen Seite steht die Verehrung einer mir komplett fremden Gottheit, andererseits wirkt Vieles sehr vertraut, da es viele Parallelen unter anderm zum Traviakult gibt. Aber ich glaube theologische Debatten sind es nicht was dich interessiert. Es ist ein schöner, ruhiger Ort. Und er ist zu nah an..."Allem"den Ereignissen. Wir sollten nicht länger als nötig bleiben."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 22. Mär 15, 21:19
Anders spürte die Wärme die von Lorainnes Körper ausging. Sie war so froh... so froh, das die anderen sich schnell genug um sie gekümmert hatten. In gewisser Weise war sie sogar froh, das Dorn sie so früh fort gebracht hatte. Auch wenn dieses Lager... Sie schob die Gedanken beiseite. Sie würde heute schon die ganze Nacht etwas davon haben. Da brauchte sie das jetzt nicht mehr.
Auf Lorainnes Frage sagte ihr Blick so vieles, aber sie sagte nichts, nickte nur zu dem stummen verschieben des Gespräches und drehte sich dann wieder zu den anderen um.
"Also ich mags hier... Ich hab noch nie so viel Schrift gesehen. Auf einem Haufen meine ich...", sagte sie leise.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 22. Mär 15, 21:22
"Loraine, erzählst du... erzählt ihr Vanion und Anders was wir erfahren haben? Dann erzähle ich Bran was wir erfahren haben."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 22. Mär 15, 21:29
"Doch gerade die theolgische Debatte interessiert mich, ich weiss rein gar nicht über Travia und würde gerne mehr über Deine Götter erfahren. Aber jetzt ist tatsächlich nicht der rechte Zeitpunkt. Ich habe das Kloster nur gewählt, damit wir einen sicheren Ort haben, um die Anderen zu treffen", sie deutete auf Vanion, "und damit Benjen... nunja."
Sie zuckte mit den Schultern.
"Also, als nächstes würde ich gerne nach Haubach reisen, wenn ihr schon soviel von Eurem Fest schwärmt, sollten wir uns das nicht entgehen lassen. Und ich darf ja ohnehin keinen Schritt mehr tun, ohne dass mir einer von Euch auf den Fersen ist. " Sie grinste.
"Außerdem wäre es vernünftig, wenn wir uns ein wenig vom Wald fernhalten- vor allem Benjen, ihn hat er gesehen und ich möchte nicht, dass ihm noch etwas zustößt."

"Ehm, ich denke, wir sollten dazu alle zusammenrufen. Am besten reden wir hier. Holst Du die Anderen? Mina vor allem. sie war ja da. und Sofie und Benjen sollten auch dabei sein." bat sie Beorn.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 22. Mär 15, 21:36
"Aye."
Beorn machte sich auf um die anderen zusammenzusuchen. Vor allem die Suche nach Benjen erwies sich als kompliziert, aber eine junge Schwester konnte Auskunft geben und führt Beorn auf den Friedhof.
Benjen, noch immer in Gedanken, bemerkte Beorn nicht, worüber dieser froh war. "Könntet ihr hier auf ihn warten und ihm Bescheid geben, wenn er soweit ist?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 22. Mär 15, 22:11
Benjen wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Aber er merkte das die Schwester zurückgekehrt war und sie ein wenig nervös schien.
Es ist Zeit sich erstmal zu verabschieden dachte er. Benjen öffnete die Hand, küsste den Ring und legte ich dann zurück auf den Grabstein.
"Ich habe dich immer geliebt, aber ich kann dich leider nicht dahin begleiten wo du jetzt bist."
Dabei liefen ihm einige Tränen über die Wangen. Mit dem Ärmel wischte er sie beiseite und ging zur Schwester.

Nachdem sie ihn von Lorainne´s Anliegen unterrichtet hatte ging er zur Bibliothek. Die meisten hatten sich schon hier versammelt und er nickte ihnen begrüssend zu.
 
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 22. Mär 15, 22:48
Nach und nach hatte sich der Saal geleert. Mina war unschlüssig sitzen geblieben. Sie fühlte sich doch etwas unwohl unter den fremden Göttern und Menschen. Vielleicht konnte sie doch wenigstens noch bei der Wäsche helfen. Sie erhob sich und folgte einer der Schwestern, die Teller in den Küchenbereich brachte.
Am Ende des Ganges stand eine Tür offen. Mondlicht schien hinein. Mina trat zögerlich hinaus. Auch wenn tagsüber schon der Frühling in der Luft hing, war die Nachtluft noch bitter kalt. Mina fröstelte. Die Tür führte auf einen kleinen Innenhof. In der Mitte stand eine Statue, eine Frauenfigur mit nach oben geöffneten Händen. So eine Gestik gab es in vielen Religionen. Auch das Symbol für die Liebe des Großen Drachen, war die geöffnete Hand.
Es ist nicht klar, ob sie Liebe auffängt oder abgibt... das ist wohl das Geheimnis.
Am Ende des Hofes war ein Torbogen und Mina schritt gerade hindurch, als sie Beorn rufen hörte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Ulrich am 22. Mär 15, 23:00
Die große Klosterkappelle hatte etwas beruhigendes an sich. Er ging durch den Gemauterten Haupttrakt und sog alles auf. Der Geruch von altem Holz und Stein.. den von Leinentuch und Rauch.. All das ließ Sorgen weit entfernt scheinen. Da wo er herkam waren Steinbauten selten. Er betrachtete die kunsvollen Steinsäulen auf denen das Hauptdach ruhte. Die Bleiverglasten Fenster die es daheim nicht gab waren wundervoll. Die Handgeschnitzen bänke und Wandverzierungen.  Er ging durch die Flure und kehrte gänzlich ein.
Dankend sandte er während dieses Spaziergangs ein Gebet an Lavinia und war froh noch hier zu sein.
Er wusste nicht viel über den Ort und dessen Geschichte aber Lorainne zog es anscheinend hier her. Draußen wurde es langsam dunkel und die Sonner ging in einer Orangenen Scheibe hinter dem Nahen Wald unter und tauchte dabei den Himmel in ein Tiefes rot.
`Das Frühlingsfest ist in weniger als einem Monat, der Weg ist sehr weit wir sollten nicht so lange hier verweilen´
Als er das Hauptgebäude verließ war es fast Dunkel. Die letzten Sonnenstrahlen fielen auf das Dach des Klosters. ER würde Lorainne suchen und sehen ob die anderen mitlerweile auch angekommen waren.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 22. Mär 15, 23:09
Vanion nickte Benjen höflich zu, als er den Raum betrat. Er konnte den fremden Ritter nicht recht einschätzen, doch im Forêt d'Artroux schien er sehr vertraut mit Lorainne gewesen zu sein. Vertraut, und doch wieder nicht. Sofort nahm er die roten Augen des Mannes wahr. Hat er geweint? Warum? Was brachte einen Ritter in einem Kloster zum Weinen? Lorainnes Worte ließen gewisse Rückschlüsse zu. Ihre Schwester lag hier begraben, und Lorainne und Benjen schienen sich aus glücklicheren Zeiten zu kennen. Nun, solange ihn keiner darauf ansprach, ging es den Knappen wohl auch nichts an.

Als Ulric die Bibliothek betrat, stahl sich ein breites Lächeln auf Vanions Gesicht. Er war schlicht froh, den großgewachsenen Mann aus Andarra wiederzusehen. Sie wechselten ein paar Grußworte, und mit halbem Ohr lauschte er Beorn, der ein wenig von seinen Göttern erzählte. Als Mina schließlich den Raum betrat, wunderte er sich, ein neues Gesicht zu sehen, das offensichtlich nicht zum Kloster gehörte, doch machte sie keine Anstalten, sich vorzustellen. Die anderen kannte sie offensichtlich bereits. Höflich wartete er, bis Lorainnes Gespräch eine Pause fand, dann fragte er: "Mademoiselle, wer ist das?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 22. Mär 15, 23:33
Lorainnes Blick ruhte lange auf Benjen. Offensichtlich hatte er das Grab gefunden.
"Hm?" Sie wandte sich an Vanion.
"Achja, Für die von Euch, die sie noch nicht kennen: Mina. Einige haben ihr und Beorn ihr Leben zu verdanken. Aufgrund der Nachrichten, die.. Savaric", sie vermied es, seinen Namen vollständig auszusprechen, "erhalten hat, vermuten wir, dass er mächtige Freunde hat, vor allem in Salmar. Daher hatte Mina sich zu Tannjew aufgemacht, sie sollte sich ein wenig umhören. Vielleicht erzählst Du selbst, Mina?"
Während sie sprach, hatte sie den Raum durchquert, bis sie neben Benjen stand.
Sie wandte sich sich an Mina und nickte ihr ermutigend zu.

Sie schaute Benjen kurz von der Seite an, nur einen Wimpernschlag lang. Unauffällig stahl sich ihre Hand in sein und sie drückte leicht zu, wie er es getan hatte, als sie noch seines Schutzes bedurft hatte.
Doch heute versprach ihr Händedrück eben diesen Schutz.
Und auch Trost.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 22. Mär 15, 23:46
Er merkte wie sie seine Hand griff.
Ein flüchtiger Blick zu den Händen und dann in ihr Gesicht.
Sein Daumen streichelte über ihren Handrücken. Er war dankbar das sie da war hatte es eben noch so sehr weh getan.
Benjens Mundwinkel hoben sie ein Stück, lächelte.
Dieser Griff war ihm nicht fremd, nur waren ihre Hände jetzt grösser.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 23. Mär 15, 00:01
Lorainne drückte nocheinmal kurz zu, liess aber nicht los. Sie hätte ihm gerne noch Trost zugesprochen, doch wusste sie nicht, was sie sagen sollte.
Und irgendwie bedurfte es keiner weiteren Worte.
Sie lauschte Minas Ausführen mit ernster Miene zuhörte und versuchte, sich auf das Gesagte zu konzentrieren.
Doch ihre Gedanken schweiften immer wieder ab.

Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 23. Mär 15, 08:29
Mina sah sich im Saal um. Offensichtlich hatten es auch Vanion und Bran hierher geschafft. Es tat gut, sie so wohl auf zu sehen. Offensichtlich war ihre und Beorns Mühe nicht umsonst gewesen. Und Anders war auch wieder da. Irgendwie fühlte Mina sich erleichtert, warum auch immer.
Als Lorainne sie ansprach, klopfte ihr Herz schneller... sie sollte sprechen? Nun ja, schließlich war sie die einzige gewesen, die bei den Ereignissen dabei gewesen war. Und im Grunde war sie ja auch nicht auf den Mund gefallen...

„Tannjew hat eine gewissen Lady Isiria dabei unterstützt, ein besonderes magisches Heilkraut für sie zu finden. Eine unangenehme Frau. Irgendwie dachte ich mir direkt, dass hier etwas nicht stimmt... besonders nach den Ereignissen des Schützenturniers.“ Mina stockte  „Sie... sie umgab die gleiche Aura wie diese Beraterin Roqueforts... Wir haben diese wirkmächtige blaue Blume tatsächlich gefunden und Tannjew war so blauäugig, trotz unserer Warnungen, mit der Lady und der Blume nachts in den Wald zu gehen, um den Göttern zu danken. Sein Trupp wurde niedergemacht... von dunklen Lupus Umbra Anhängern... kontrolliert von Lady Isiria. Das Ganze war eine Falle gewesen...“ Minas Stimme stockte, aber sie riss sich zusammen. „ In einem Ritual hat diese Hexe mit Hilfe der blauen Blume  Tannjews Herz durch ein Herz aus Stein ersetzt und ist dann in den Wald geflohen. Tannjew hatte sich wohl geweigert, einen Vertrag zu unterschreiben, so dass vermutlich der Zauber nicht seine volle Wirkung entfaltet. Er wird vermutlich zur Zeit noch von den Magiern untersucht...“ Minas Stimme wurde fester: „Noch schlimmer ist jedoch, dass ein geheimes Schriftstück gefunden und entziffert werden konnte. Daraus ging hervor, dass Tannjew nicht der einzige ist, mit einem Steinherzen, sondern lauter hohe Herren und Damen aus unterschiedlichen Provinzen Engoniens... unter anderem auch...“ sie traute sich kaum, es auszusprechen, „ Savaric de Roqueford“
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 23. Mär 15, 09:02
Benjen schluckte kurz als er den Bericht von Mina zuhörte. Eigentlich wollte er Lorainne´s Hand wieder losgelassen haben, nur wusste er jetzt nicht mehr so ganz wer wem beistehen müsste und ihm Halt geben sollte. So lies er den Griff nicht los.
"Ihr sagt also das man vermutet das Roqufort ebenfalls so ein Steinherz haben soll? Und diese Magier versuchen es zu untersuchen, was alles in diesen Schriften steht?"
Sollte er jetzt wirklich seine Bedenken äußern?
"Euch ist schon bewusst das Lorainne, dadurch das sie in seiner Gewalt war vielleicht mit in ihren Fokus rücken könnte?"
"Und mit Verlaub ich weis nicht wie viel Vertrauen ich ihnen für solche Überlegungen entgegen bringen kann."
"Sie könnten behaupten das alle die in diesem Kreise sind und mit den Leuten auf der Liste zu tun haben durch eine dunkle Machte gesteuert werden."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 23. Mär 15, 09:22
Anders hatte sich setzten müssen. Minas Erzählung war keine schöne, aber so wie sie alle hier standen sprach die Wahrheit für sich, auch wenn sie Mina nie der Lüge bezichtigt hätte.
Menschen mit Herzen aus Stein... Menschen mit Herzen aus Stein.... Herzen die durch Steine ersetzt wurden. Äußerst blass um die Nasenspitze geworden betrachtete sie ihre Hände.
 //Sie machen Marionetten. Sie machen das was auch mit mir gemacht wurd nur ...anders?//
Es fiel ihr schwer zu begreifen, das auch Leute hier auf diese Idee kamen, aber ehe sie etwas sagen konnte erhob Benjen die Stimme.
Was sollte das bedeuten?
Wie meinte er das?
War das auf sie bezogen?
Leicht krallten sich die Hände in ihren Rock.
"Die Magier sind sehr gut in dem was sie tun.", sprach sie leise, aber gut hörbar und hob den Blick um Benjen in die Augen zu sehen.
"Wenn es keine Gründe gibt werden sie so etwas nicht behaupten. Das gäbe sonst keinen Sinn."
Sie schluckte leicht, aber ihr Blick blieb ungekannt fest: "Und selbst wenn würden sie wohl fragen ob sie das einmal untersuchen dürften. Was auch nicht schlimm ist. Die Magier sind nicht böse!"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 23. Mär 15, 09:34
Was sagt er da?! Benjens Worte ließen Vanion Einspruch erheben. "Bei meiner Ehre, Tannjew und Savaric mögen ein Herz aus Stein haben, doch Lorainne ist gesund und wohlauf! Ich vertraue ihr, voll und ganz. Ich vertraue ihr mein Leben an!"

Der Knappe verstand durchaus Benjens Bedenken. Nur zu genau wusste Vanion, dass er, genauso, wie er sich entschieden hatte, Lorainne zu vertrauen, sich eben auch dafür entschieden hatte, Rania zu misstrauen. Diese Entscheidung musste jeder für sich treffen, auch Benjen.
Aus seinen Worten klang keine Wut, keine Aufregung, vielmehr war es eine einfache Feststellung, eine Bekräftigung seiner Loyalität zu Lorainne de La Follye. Er würde nicht zweifeln. Er glaubte an sie.

Dann erinnerte er sich an seine Manieren. Benjen war ein Ritter, und er nur ein Knappe. Etwas distanzierter, höflicher, fuhr er fort:

"Chevalier Benjen, mit Verlaub, doch solche Dinge sind es, die den Täuscher dazu bringen, zu lachen und sich die Hände zu reiben. Ich hab hier meine Familie gefunden, und Lorainne hat mich mit offenen Armen empfangen." Mich, einen Roquefort. Ob Benjen es wusste?
"Unsere Gemeinschaft lebt von Vertrauen, Hingabe und Opferbereitschaft." Mehr wollte Vanion nicht sagen - er wusste nicht, was Benjen überhaupt alles erfahren hatte, und er kannte den Ritter nicht. Es stand ihm nicht zu, einen Höhergestellten zu belehren, und erst recht nicht, irgendetwas zu erzählen, was Lorainne vielleicht nicht erwähnt hatte.

"Verzeiht mir, dass ich vorlaut bin, Chevalier. Die letzten Wochen haben unser aller Nerven aufgerieben. Ich glaube, wenn mir die Offenheit erlaubt ist.." Prüfend blickte Vanion Lorainne an, und als diese nickte, fuhr er fort: "..dass grade die Menschen in diesem Raum einander vertrauen können." Und sollten.

In das entstehende Schweigen schlich sich Anders' leise Stimme ein, und Vanions Augen verengten sich. Sie kann doch nicht glauben, dass Lorainne..? Ein wenig fühlte er sich verloren. Sollten sie doch Lorainne misstrauen, Vanion vertraute ihr.


Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 23. Mär 15, 09:37
Mina nahm all ihren Mut zusammen: "Ich verstehe von diesen Dingen nichts. Aber ich denke schon, dass es hierbei um Kontrolle und Macht geht. Inwieweit Tannjew jetzt kontrolliert werden kann, ist nicht klar, denn soweit ich das sehe, gilt ein Vertrag nur, wenn beide Seiten unterschrieben haben. Und wer übt dann die Kontrolle aus? Roquefort hatte diese Hexe beständig an seiner Seite, bei Tannjew sollte es offensichtlich diese Isiria sein. Aber da ist ja wohl was schief gegangen. Wenn auch hier speziell Lorainne, die aber nicht auf der Liete stand, Gefahr drohen würde, dann müsste ja eine Person... " Mina brach ab... Ihr wurde schwindelig...
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 23. Mär 15, 09:54
"Du hast Unrecht." Lorainne zog ihre Hand zurück.
"Sie kennen mich. Seit Jahren. Ich bin bestimmt nicht mit in ihren Fokus gerückt!"
Entschlossen reckte sie ihr Kinn, doch ihr Blick strafte ihrer Worte Lügen.
Eine leere Hülle.
Wenn sogar Lyra so dachte, die naive Fee, wie würde dann erst Kadegar darüber denken? Und Stella?
Plötzlich wurde sie von nackter Panik erfasst, unbeschreibliche Angst, dass die, deren Hilfe sie brauchte, sich gegen sie stellen würden.
"Mein Herz wurde ganz bestimmt nicht ausgetauscht!"
Ihre Stimme war zwar ein wenig zittrig, aber es sprach Bestimmtheit daraus.

In die darauffolgende Stille sprach nun Anders.
"Wenn es keine Gründe gibt?"Lorainne stimme war gefährlich leise.
Sie beugte sich vor, um sich auf dem Tisch abzustützen, genau gegenüber von Anders, und schaute sie direkt an.
"MANCHMAL können sie VIELLECIHT helfen. Aber es ist und bleibt immer gefährlich. Irgendwas geht immer schief. Du hast es selbst erlebt, als Stella... als ihr mich... zurückgeholt habt."
Es fiel ihr sichtlich schwer, sich zu beherrschen.
"Ob sie böse sind oder nicht, sie lassen sich mit mächten ein, die sie nicht immer kontrollieren können. Ich weiss, wie sehr Du leidest, bei den Göttern, und ich habe mit Kadegar gesprochen. SIe wollen versuchen, dIr zu helfen. Aber verlange nicht, dass ich tatenlos zusehen, wenn etwas... passiert. Und ganz bestimmt werde ICH mich nicht einem ihrer Zauber aussetzen, nur weil sie mir nicht mehr trauen."
Ihr Hände hatten sich zu Fäusten geballt und die Fingerknöchel waren weiss. Ebenso wie Lorainnes Gesicht, so dass ihr Blick noch finstrer wirkte.
"Und was Tannjew angeht: IHM merkt man an, dass er kein Herz mehr hat, er war eigentlich immer ein fröhlicher Mensch, und jetzt war er... desinteressiert. Emotionslos."
Sie wandte sich an Ulric und Beorn:"Ihr habt ihn doch gesehen, bei den Göttern. DAS ist nicht Tannjew, wie ich ihn kenne. Und was Savaric," sie hob den Kopf und sah Vanion direkt an:"Nun, möglicherweise hat er ein Steinherz. Das Böse, was er mir angetan hat, würde niemand tun, bei dem es nicht so ist. Vielleicht hat er aber auch keins, denn er hatte seine Spaß an.. der Folter."
Ihr Stimme war sonderbar fest und ausdrucklos, so als würde das alles sie gar nicht betreffen.
"WIr wissen nicht, was mit ihm ist. Wenn er aber eines hat, dann besteht die Mögichkeit, dass Tannjew ebenso wird. Wenn dieses Ritual nicht beendet werden konnte, wird... sie... -Isiria?- versuchen, es zu Ende zu bringen. Tannjew ist also in großer Gefahr, mehr als jeder andere. Und wir müssen verhindern, dass er wird wie.. Savaric."


Vanions Worte ließen sie erstarren. Glaubte Benjen wirklich...
Lorainne Körper versteifte sich, wie in einem Kampf, bereit, ihren Gegner mit dem schwert zu durchbohren.
SIe brachte Distanz zwischen ihm und sich, indem sie um den Tisch herum Schritt, und sich zwischen Ulric und Bran stellte.
"Mir haben sie DAS nicht angetan. Ich meine, würde ich sonst... glaubst DU das wirklich?" Absolutes Unverständnis sprach aus ihrer Stimme.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 23. Mär 15, 10:04
Benjen musste durchatmen. Seine Blicke wanderten zwischen Anders und Vanion hin und her bis er Anders fixiert. "Ich sagte nicht ich traue den Magiern nicht sondern der Magie an sich. Ich glaube gerade das du es doch Wissen müsstest wie einfach es ist die Magie zu nutzen damit man alle Freundschaften und Bande vergisst. Und wer vollzog dann die Handlung man selbst oder die Magie? Und wenn man an Fäden ziehen will um Freundschaften und Familien zu zerstören dann wäre hier eine Möglichkeit?"
Er wendete sich Vanion zu.
"Ich glaube ihr missversteht mich Lorainne ist abgesehen von Silas der letzte Mensch der mir noch geblieben ist. Sie ist der letzte der von meine Familie die ich einst hatte übrig geblieben. Ich vertraue ihr und ich gebe mein Leben dafür selbst wenn ich dann mit in den Untergang gehe."
"Hier ist kein Platz für Schuldzuweisungen in diesem Raum. Ihr seit die Familie die sie hat egal wo ihr herkommt, wer ihr seit und wo eure Wurzeln liegen." Bei den letzten Worten schaute er Vanion an.
"Ich stehe mit jedem von euch hier in dem selbem Raum hier und weder hege ich Missvertrauen noch Groll gegen jemand n hier!"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 23. Mär 15, 10:11
Müde stand Vanion auf, seine Hüfte schmerzte bei der Bewegung. Die frisch verheilte Naht spannte sich, das wunde Fleisch unter der Haut juckte und stach. Schweigend nahm er seinen Platz hinter Lorainne ein, einen Meter hinter ihr, zu ihrer Rechten. Wachsam glitt sein Blick über die Anwesenden. Lorainnes Körper war gespannt wie eine Bogensehne, ihre Hand ruhte auf ihrem Dolch. Beorn und Ulric fühlten sich sichtlich unwohl, und der Knappe meinte, Verwirrung ob der Situation in ihren Gesichtern lesen zu können.

In seinem Inneren kämpften Vernunft und Loyalität gegeneinander. Er verstand Benjens Vorsicht; grade im Lichte dessen, was Anders vor wenigen Wochen getan hatte, konnte aus einem möglichen Szenario blankes Misstrauen erwachsen. Er wollte beruhigen, die Wogen glätten. Andererseits sollten die Äxte, Anders und auch Benjen ruhig wissen, dass Lorainne ihre Freundschaft nicht leichtfertig gab. Vertrauen ist beidseitig! Kurz überlegte er, ob er Benjen seine wahre Herkunft ins Gesicht schleudern sollte - doch das würde alles nur noch schlimmer machen, und so schwieg er. Stattdessen machte er ein entschlossenes Gesicht und hielt sich bereit. Falls es zu Handgreiflichkeiten kommen sollte, wollte er zumindest dafür sorgen, dass niemand etwas Dummes tat, was man später bereuen würde.

Als Benjen gesprochen hatte, war Vanion klar, dass der Ritter genau wusste, wer der Knappe war. Er bemühte sich, keine Miene zu verziehen, doch nickte er Benjen anerkennend und auch dankbar zu. Anscheinend verurteilte er ihn nicht für seine Geburt.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 23. Mär 15, 10:19
"Das beantwortet aber MEINE Frage nicht."
Lorainne fixierte Benjen mit ihrem Blick, nicht bereit selbigen als Erste zu senken.
"Und Du siehst es völlig falsch. Anders hat es eben nicht vergessen. Und das ist etwas völlig Anderes. Etwas zu tun, weil einem diese Bande nicht mehr wichtig ist, ist eine Sache. Aber das kannst Du nicht damit vergleichen, wenn man sich nicht mehr kontrollieren kann. Wenn man, genau weiss, WAS man tut, es aber nicht will. DU müsstest doch am besten wissen, wie das ist, oder WOLLTEST Du damals gehen?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Und doch hast Du die Notwendigkeit gesehen, es aus guten Gründen getan, obwohl es DIch nahezu alles gekostet hat. Aber Du hattest wenigstens die Möglichkeit, zu entscheiden. DU hättest nicht gehen brauchen, oder früher wiederkommen können. Bei Anders oder... jedem anderen" mir "ist es aber nicht so gewesen. Wir hatten keine Macht über unsere Handlungen, der Wille war nicht her über sie. Doch Anders hat es am schlimmsten getroffen, denn sie wusste, was um sie herum geschieht" im Gegensatz zu mir.

Vanion war hinter sie getreten und Lorainne entspannte sich langsam.
"Ein Roquefort vertraut mir, und ich ihm. Kannst Du das auch?"
Als sie es ausgesprochen hatte, erkannte sie, wie sehr sie sich vor der Antwort fürchtete.
Wenn er jetzt verneinen würde, würden sich ihre Wege trennen. Vermutlich für immer.

Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 23. Mär 15, 11:57
Benjen legt die Hände auf den Tisch er erhob seinen Blick zu Lorainne.
Seine Stimme war laut und klar, sie wollte das nicht wirklich von mir wissen. OH Maquerite was muss ich noch alles tun damit deine Schwester endlich versteht was mir diese Familie bedeutet.
"Wagst du es wirklich gerade mir so eine Frage zu stellen? Ja ich weis um die Herkunft deines Knappen, das weist du selbst am besten! Und ich weis auch um die Taten die der Bursche für DICH auf sich genommen hat. Bei den Götter dafür gebührt ihm sogar mein Respekt! Aber du kannst nicht von mir verlangen das ich jemanden Vertraue mit dem ich wenige Worte gewechselt habe, noch die an einer Tafel sass geschweigen den mit ihm angestoßen habe. Ich verurteile ihn nicht und das ist dir zu wenig?" Es war Zorn in seiner Stimme zu spüren, Zorn darüber was sie verlangte von ihm zu hören, sie ging mit ihm Seite an Seite nicht Benjen wie soll er ihm da vertrauen können er kennt ihn nicht mal.
"Und ja ich war freier in meiner Entscheidung als andere." Er griff nach der Kette mit der Distel löste sie vom Hals und schmieß sie vor Lorainne auf den Tisch.
"Jahre lang habe ich sie getragen. Jahre voller Hoffnung alle wieder zu sehen, das war das Einzigste was ich von euch hatte. Und nun? versuchst du mich daran zweifeln zu lassen das meine Entscheidung falsch war zurück zu kehren? Willst du mir wirklich gerade diesen Dolch ins Herz stossen?"
Sein Hand griff nach dem Anhänger, dieses letzte Geschenk wollte er nicht hergeben zu viele Erinnerung, Freude, Trauer und Schmerz hingen daran. So schloss er sie wieder in der Hand ein.
"Meinst du la Follye bedeutet mir nichts? Meinst du die Menschen dort bedeuten mir nichts? Meinst du wirklich DU bedeutest mir nichts?"
"Sie dich um wenn sollten die meinst hier mir misstrauen! Und nicht ich ihnen. Aber das tue ich noch nicht mal misstrauen tue ich hier keinem weder deinem Knappen Vanion, noch Anders, egal ob sie mich verletzten wollte oder dich in diesem Moment."
"Ja dieser deiner Leute war ehrlich zu mir als ich mit ihm sprach!" sein Finger zeigte auf Ulric "Er hat verdient sich mein Vertrauen langsam, neben ihm stelle ich mich auch zum Kampf."
"Lorainne dir vertraue ich doch am meisten, deinen Entscheidungen die du triffst. Ich stehe immer noch hier nicht nur weil ich Maquerite Grab sehen wollte. Sondern auch weil ich dich nicht mehr alleine lassen will."
"Ich glaube nicht an ein Steinherz in deiner Brust oder das dich irgendeine andere Hand führt. Aber ich will dich davor schützen das nicht Leute die dieser Meinung seien könnten, dir gegenüber etwas unüberlegtes tun!"
Um der Wut etwas Luft zu verschaffen schlug er mit der Faust auf den Tisch.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Jelena am 23. Mär 15, 12:13
"Mes enfants." ertönte die leise aber bestimmte Stimme der Mutter Oberin, die im Türrahmen stand.
"Dies ist ein Ort der Ruhe und Einkehr. So verbunden ich euch bin, aber solltet ihr die Regeln dieses Ortes nicht achten können, so muss ich euch bitten zu gehen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 23. Mär 15, 12:28
Benjen trat neben Lorainne. "Wenn du es nun immer noch nicht weist, dann weis ich auch nicht mehr weiter."
"Ich denke du weist wo du mich finden kannst."
Er trat vor die Mutter Oberin. "Verzeiht mir erwürdige Mutter Oberin, ich habe mich zu sehr von den Gefühlen und Emotionen leiten lassen."
"Wenn ich euer Lavinia und euer Haus beleidigt habe bitte ich um Vergebung. Lorainne und ihr Gefolge trifft keine Schuld, wenn sollte nur ich gehen müssen und sonst niemand anders hier." Während seiner Worte sank er auf ein Knie und senkte sein Haupt vor ihr.

Nachdem sie ihn entließ suchte er erneut den Weg zu Maquerite´s Grab.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 23. Mär 15, 12:55
Sein Zorn traf sie unvermittelt.
In dem Raum hallte seine Stimme von allen Seiten wieder, ein unheilvolles Echo in ihrem Herzen.
Als die Distel klirrend auf den Tisch fiel, fuhr ihr der Schmerz durch alle Glieder.
Ein Schlag in ihr Gesicht wäre ihr fast lieber gewesen.
Wie versteinert stand sie da, unfähig ein Wort zu erwiedern oder seinem Blick länger Stand zu halten.
Gerade als sie eine schritt nach vorn machen wollte, um die Kette zu greifen, schloss er schon wieder seine Hand darum.
Unsicher blieb sie stehen.
Als sie den Blick hob, stand er vor ihr und sprach leise.
"Benjen, es..." Doch sie wurde von der Mutter Oberin unterbrochen.
Ohnehin hörte Benjen ihr nicht mehr zu.
Enttäuscht, wütend hatte er sich abgewandt und war nach einer Entschuldigung aus dem Raum geschritten. Seine schweren Stiefel liessen seine sich entfernenden Schritte laut hallen und jeder Schritt war ein Hieb in ihren Magen.

Niemand wagte zu sprechen.
Lorainne schluckte ihre Gefühle hinunter und straffte den Rücken.
"Pardonnez moi. Ich habe ihn..heruasgefordert."

Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 23. Mär 15, 12:59
Eine betretene Stille erfüllte den Raum. Die Gestalt der Mutter Oberin in der Tür hatte einen Mantel der Ruhe über die Gesellschaft ausgebreitet, doch darunter schien es zu brodeln. Nun, da Benjen den Raum verlassen hatte, sah Vanion keinen Bedarf mehr, die Form zu wahren.

"Lorainne, ich werde mit ihm sprechen. Der Chevalier de Kyme scheint von Zweifeln und Angst erfüllt zu sein. Ich habe selbst eine Zeit durchgemacht, in der es mir schwerfiel, Hoffnung zu fassen." Eine wirkliche Reaktion zeigte Lorainne nicht. Der Knappe beugte sich zu Anders hinüber und bat sie leise, sich um Lorainne zu kümmern. Sie wirkte unglaublich fragil, verletzt.
Dann verließ er schnellen Schrittes den Saal, nicht ohne der Mutter Oberin mit einer Verbeugung die Ehre zu erweisen.
Er hatte so eine Ahnung, wo er Benjen finden würde.

Tatsächlich fand er den Ritter an Marguerites Grab knien. Wortlos schnitt Vanion eine grade erblühte Narzisse aus einem nahen Beet, dann legte er diese auf das Grab und sprach ein leises Gebet für Lorainnes Schwester. Die Stille zwischen den beiden Männern war angespannt, fast aggressiv. Benjen war verletzlich, ein Mann, der vieles verloren hatte und, als er zurückgekehrt war, nicht das gefunden hatte, was er gesucht hatte. Unendlich langsam stand Vanion auf, dann bot er Benjen die Hand an.

"Die dunkelste Stunde ist die Stunde vor dem Morgengrauen, Chevalier Benjen. Hier liegt Marguerite de la Follye begraben, und sie lächelt aus Lavinias Armen auf Euch herab. Allein Eure Trauer kann sie nicht zurückholen, keine Macht von dieser Welt kann das. Und doch endet mit ihrem Leben nicht das Eure. Aus Eurem Leid soll Hoffnung erwachsen, keine Verzweiflung. Verwahrt die kostbare Erinnerung an Eure Liebe in Eurem Herzen, doch lasst nicht zu, dass der Verlust Euer Herz verfaulen lässt.

Mir scheint, Ihr seid durch Szivars Hölle gegangen, allein um hierher zurückzukehren und Eure Hoffnung in Trümmern zu sehen. Doch das ist sie nicht! In Lorainne lebt Marguerite fort. Ihr wart der Knappe ihres Vaters, ihr habt dem Hause La Follye die Treue gelobt. Lasst nun nicht alles fahren. Chevalière Lorainne ist ein wahrer Ritter, größer und großherziger als so mancher. Bei all dem Leid, dass Ihr erlitten habt, dürft Ihr nicht vergessen, dass Lorainne ebenso unter den Händen Savarics, meines dreifach verfluchten Onkels, gelitten hat. Sie wurde entführt und gefoltert. Als wir - als wir sie fanden, sie retteten, da war sie gebrochen. Ein einfacher Satz war alles, was von ihren Lippen kam: 'Ja, ich will.' Immer und immer wieder sagte sie das. Ich bitte Euch, Chevalier Benjen de Kyme, werft nicht Euren Kummer gegen Lorainnes Kummer in die Waagschale. Ihr vertraut Lorainne, und sie vertraut Euch. Lernt die Männer der Chevalière kennen, und urteilt erst dann.

Noch sind Worte allein Worte. Kein Magier wird Lorainne gegen ihren Willen untersuchen können, erst Recht nicht aufgrund eines unbegründeten Verdachtmomentes. Mademoiselle wird das zu verhindern wissen, und ich werde ihr dabei helfen. Habt keine Furcht! Verzagt nicht. Momentan mag der Welten Last Euch erdrücken und niederschlagen, doch Ihr müsst nichts allein tragen. Wir sind - bei den Göttern, wir sind eine Familie. Nicht durch Blut, doch durch Taten."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 23. Mär 15, 15:29
Anders schaute Benjen hinter her. Er schien wirklich sehr verletzt. Sie wusste nicht woher jetzt auf einmal die Anschuldigungen gekommen waren, aber wahrscheinlich war das wieder irgendwas menschliches. Die Frau aus dem Kloster stand auf jeden Fall immer noch in der Tür, schien aber beruhigter als bevor sie durch die Tür gekommen war.
Sie blickte zu Lorainne. "Ihr müsst viel durchgemacht haben. Ich glaube es ist gut wenn wir erstmal vom Wald wegkommen."
Wieder wanderte ihr Blick über die Regale. So viele Schriften. Da würde sie definitiv noch die Nase reinstecken.
Sie setzte sich nun erstmal wieder auf den Stuhl an dem kleinen Tisch. Sie verstand auch nicht warum Lorainne ihm immer noch misstraute. Sie schien gleichermaßen erleichtert wie ... beunruhigt über seine Rückkehr zu sein.
Aber das würde sich bessern. Jedenfalls stand für sie fest das hier niemand ein Herz aus Stein hatte. So viel wie gebrüllt, Gestritten und dennoch geliebt wurde. Außerdem wäre es sehr sehr schwer, mit einem Herz aus Stein das Firngardische Temperament nachzuspielen. Das war selbst hier klar.
Wieder wurde ihr kalt. Noch mehr Marionetten. Noch mehr... die so sein würden wie sie, nur... anders. Sie kannte diesen Taje... Tanje... diesen Mann mit dem komischen Namen nicht, aber ihr Herz tat weh wenn sie daran dachte was man ihm angetan hatte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Bran am 23. Mär 15, 17:32
Beunruhigt über die plötzliche Stille nach den lauten Worten stand Bran nur da und sah in die Runde.
Er hatte nach ihrer Ankunft im Kloster auch schnell etwas gegessen und sich ein einfaches Hemd geben lassen. Noch nicht einmal  die anderen hatte er begrüßen können bevor die Diskussion begonnen hatte.

Bei allem was lebt, ein Herz aus Stein? wie kann denn soetwas möglich sein?

Misstrauen tat er Lorainne nicht. Jemand der manchmal so irrational und emotional handelte wie sie, konnte wahrlich nur ein Herz aus Fleisch in sich tragen. Und auch Benjen schien ein grundauf guter Mensch zu sein. Wenn auch er anscheinend zu Gefühlsausbrüchen neigte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 23. Mär 15, 18:28
Auch Beorn konnte diesem Wortwechsel nur verdattert folgen.
Bei allen Göttern. Da lob ich mir meine Heimat. Mehr gebrochene Nasen aber dafür is der Streit auch viel schneller vorbei.... meistens.
"Wie gehen wir weiter vor? Auch nach dem Frühlingsfest meine ich. Ihr könntet einige Zeit in Aventurien verbringen, dort wärt ihr sicher." Beorn sah das wütende Funkeln in Loraines Augen. Diese Frau würde sich nicht verkriechen, das hatte sie mit seinem Volk gemein.
"Oder wir werben einige Leute an, die Roschfurt nicht kennt, sie könnten versuchen mehr Informationen über seine Truppenstärke zu sammeln."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 23. Mär 15, 19:49
Stirnrunzelnd dachte sie nach.
Beorn Frage liess sie sich wieder auf das Wichtige konzentrieren.
"Das wäre sicher eine Möglichkeit, kommt für mich aber nicht in Frage. Wie lange wäre ich da sicher? Wenn ich mich einmal in fremden Landen verkrieche, kann ich irgendwann gar nicht mehr zurück. Und wenn ich vielleicht doch eines Tages zurückkehren würde, würden mich wohl nicht nur freundliche Arme empfangen.... oh".
Erst jetzt fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
DAS war es. nicht Maguerites Tod, Jules Tod. Keine Schuldgefühle.
Er hatte diegleichen Bedenken und Ängste durchmachen müssen, vor denen sie sich fürchtete.
Immerhin war er fortgegangen. Und nicht wieder freundlich aufgenommen worden, vor allem von ihr nicht.
Sie hatte nicht daran gedacht, dass ausgerechnet er Angst haben könnte und genauso verletzlich war, wie jeder Andere von ihnen. Er war immer ihr Retter gewesen, der Antoine und ihr oft geholfen hatte, den Unsinn, den sie angestellt hatten, zu verheimlichen oder die Konsequenzen zu ertragen.

Zerknirscht biss sie sich auf die Lippe. Doch zuerst würde sie ihm Zeit geben, sich zu beruhigen- und sich selbst die Zeit, um ihre Worte sorgfältiger zu wählen.

Sie schaute noch einmal die Mutter Oberin an, aber sie kannte Teile der Geschichte und war stets ein wohlinformierte Frau gewesen, die immer die richtigen Schlüsse gezogen hatte. Zudem hatte sie ihr die Beweise für Vanions Abstammung anvertraut und Leah war hier auf die Welt gekommen.
Nein, sie war sicher, dass sie vor ihr nichts verheimlichen musste.

"Nein, das kommt gar nicht in Frage. Erstmal muss sich die Lage wieder beruhigen, wir müssen Benjen hier fortschaffen, nach ihm wird er in jedem Fall suchen. Die Hochzeit steht immer noch im Raum, wenn ich nicht schnell etwas finde, was seine Untaten beweist, muss ich dem Befehl meines Herrn Folge leisten."
Diese Möglichkeit schien ihr mehr Unbehagen zu bereiten als alles andere.

Sie wandte sich wieder an die Laviniageweihte:"Ist wirklich alles verbrannt? Man hat nichts gefunden, was zumindest Vanions Abstammung beweisen würde?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 23. Mär 15, 22:57
Benjen blickte auf zu Vanion, er ist wohl einer deren die er hier am wenigsten erwartet hatte.
Aber ihm gegenüber hatte er Anstand und dafür sollte er ihn auch nicht abweisen. Er griff die Hand und richtete sich auf.
"Ich denke meine Schmerzen kann man nicht mit denen von Lorainne vergleichen. Ihr Leid war wesentlich schwerer."
Sein Blick viel auf Marquerite Grab "Ich kann ihr nicht einmal verübel das sie mir Vorwürfe macht, ich war nicht da. Also Kind konnte sie immer zu mir kommen. Sich verstecken, trosten finden, und Geschichten hören. Und dann war ich einfach fort."
"Marquerite kann mir niemand zurückbringen da habt ihr recht, aber sie hat immer ein Platz in meinem Herzen. Ich werde sie nie vergessen."
"Ich kann aber nicht das Aufgeben was ich vor Jahren begonnen haben, ihre Familie und sie zu beschützen."
"Und die Person die mir die meiste Kälte und den meisten Frust entgegenbringt ist sie!"
"Aber auch das verstehe ich das sie so fühlt. Nur ist es dann schwer wieder einen Platz zu finden."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 23. Mär 15, 23:13
Langsam löste sich Minas Anspannung. Sie hatte die Szene verfolgt und ihr war es ein bisschen peinlich, Zeugin eines so intimen Familienstreits gewesen zu sein. Dass es zwischen Lorainne und Benjen nicht immer gut lief, war ihr schon vorher aufgefallen. Und dennoch schien sie ein tiefes, inniges Band miteinander zu verbinden.

In gewisser Weise erinnern sie mich an meinen Vater und meine Stiefmutter mit ihrem kharkovschen Temperament.
Mina musste grinsen und biss sich – in Anbetracht des Ernstes der Lage – schnell auf die Lippen.

Irgendwie war es dennoch komisch, dass niemand an ihrer Loyalität zweifelte, obwohl sie mit Sicherheit die jenige war, über die die Anwesenden am wenigsten wussten. Mina seufzte,
Sei froh und nimm dich einfach nicht so wichtig.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 23. Mär 15, 23:19
"Was immer zwischen euch beiden liegen mag, es ist doch bereits zuviel geschehen, um kleinlich zu sein und so etwas zwischen euch treten zu lassen. Ihr seid einer der wenigen Vertrauten Lorainnes, sie kennt Euch noch aus ihrer Kindheit. Schlagt das nicht leichtfertig in den Wind."
Vanion seufze.
"Einen Eid, wie Ihr ihn geschworen habt, kann man nicht ablegen. Doch kann man davon entbunden werden. Bittet Lorainne darum, und sie wird Euch gewiss von Eurer Verwantwortung erlösen, ohne dass Eure Ehre in Zweifel gezogen werden wird. Oder - erneuert für Lorainne den Eid, den Ihr La Follye geschworen habt.
Ihr sucht einen Platz - er liegt gleich vor Euch, zum Greifen nah! Ihr seid Benjen de Kyme, ein aufrechter Ritter Caldriens.
Savaric de Roquefort möchte Euch tot sehen, weil er weiß, wie treu Ihr zu La Follye steht. Steht also erneut treu zu Lorainne, Jules und auch Marguerite!
Ihr habt Eure Geliebte verloren. Lorainne jedoch verlor Ihren Vater, fand ihn erneut und musste zusehen, wie er vor ihren Augen im Kampfe fiel, oben, in Bourvis. Wenige Wochen später erfuhr sie vom Tod ihrer Schwester. Und nun kehrt Ihr zurück. Was immer Ihr Lorainne bedeutet habt, sie hatte Erwartungen an Euch. Vielleicht ist sie deshalb so hart zu Euch - vielleicht glaubt sie, dass mit Euch an ihrer Seite vieles anders gekommen wäre. Ich weiß es nicht. Doch was ich weiß, ist, dass Ihr noch am Tage, als ich Euch das erste Mal sah, bereit wart, Euer Leben für Lorainne zu geben. Und das weiß Lorainne auch. Das vergisst sie nicht."

Eine lange, lange Pause entstand. Vanion schauderte, ein kalter Wind wehte durch die mittlerweile eingebrochene Nacht. Er rieb sich die Hände und pustete hinein, dann wechselte er ganz bewusst von der höflichen, förmlichen, gestelzten Sprache zu einem vertrauteren Ton.

"Chevalier de Kyme, wenn's mir erlaubt ist, offen zu sein: Lorainne hat genug gelitten. Ein Freund, ein Vertrauter aus Kindertagen, wäre Balsam für ihre Seele und würde ihr helfen, wieder.. wieder zu sich selbst zu finden." Der Knappe ließ offen, was er mit diesen Worten meinte. Lorainnes Taten gingen Benjen nichts an - oder zumindest sollte er davon aus ihrem eigenen Mund hören. Kurz dachte er an Alain, dann fuhr er fort: "Ich bitte Euch, bleibt bei uns. Ein starker Arm und ein gutes Schwert sind im Kampf gegen Savaric sehr viel wert, doch vor allem würdet Ihr Lorainne zeigen, dass sie längst nicht so alleine ist, wie sie manchmal vielleicht denkt."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 23. Mär 15, 23:32
Benjen rollte die Augen "Ich will gar nicht gehen, aber diese ewigen Streitereien nehmen mir die Kraft habe ich das Gefühl."
"Ich habe meinen Eid geleistet und bin auch nicht gewillt das man mich davon entbindet. Deshalb brauche ich auch keinen neuen Eid leisten."
"Ich möchte ihr helfen aber wie soll ich das machen wenn sie mich dauernd herausfordert?"
"Herr Vanion ihr scheint ein aufrechter guter Mann zu sein. Ich will la Follye nicht verlassen und Lorainne schon ganz und gar nicht. Und was ich noch viel mehr verhinder will das sie diesen Lügner heiraten soll. Und seine Begleiterin, mit der bin ich noch nicht fertig, die hätte mich am liebsten schon auf dem Turnier umgebracht und so wie es den Anschein machte am liebsten selbst."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 23. Mär 15, 23:45
Auf ihre Frage erntete Lorainne nur bedauerndes Kopfschütteln.
"Alors, dann müssen wir einen anderen Weg finden. Ich schaue nach Vanion und Benjen, danach überlegen wir weiter."
Sie lächelte und es sprach mehr Zuversicht daraus, als sie tatsächlich empfand.

Als sie den Friedhof betrat, erkannte Benjen und Vanion schon von weitem.
Immerhin schienen sie nicht zu streiten.
Langsam ging sie auf die beiden zu, noch wollte sie das Gespräch nicht stören. Ohnehin suchte sie noch nach den rechten Worten.
Benjen stand mit dem Rücken zu ihr, den Blick immer noch auf das Grab gerichtet.

Sie räusperte sich, damit die die beiden Männer sie bemerkten.
Der Eine, ein Roquefort, ihr aber trotzdem verbunden.
Der Andere ein Teil ihrer Familie und doch so fremd.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 23. Mär 15, 23:49
Noch wollte er sich nicht umdrehen.
"Du warst vor einer Weile schon mal hier. Und ich denke mal sie hat dir den Ring damals gegeben?"
Er drehte sich zu ihr um. Und schaute ihr in die Augen, eigentlich recht warm und herzlich.
"Was kann ich für dich tun?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 23. Mär 15, 23:53
Als Vanion Lorainne hinter Benjens Rücken herankommen sah, verstummte er. Er hatte grade zu einer aufmunternden Antwort angesetzt, aber das schien nicht mehr nötig zu sein. Höflich trat er ein paar Schritte zurück, murmelte etwas von "Bei den Göttern, ist das kalt hier!" und machte Anstalten, wieder zurück in die Bibliothek zu gehen.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Bran am 24. Mär 15, 00:07
Als Lorainne ging verließ auch die Oberin die Bibliothek.
Nun standen nur noch die Äxte und Mina hier und sahen sich an. Bran gab sich einen Ruck und trat auf seine Kameraden zu. Er schlug mit Ihnen allen den Kriegergruß. Bei Widukind, den er lange nicht mehr gesehen hatte drückte er ein wenig fester und nickte ihm dabei kurz zu.
Auch Mina erkannte er wieder und gab ihr etwas förmlicher, jedoch nicht so tief verbunden die Hand.

"Was nun Freunde? Glaubt ihr in einem Kloster der Geselligen findet man ein paar Humpen Bier damit eure Kehlen nicht so austrocknen wenn ihr mir die Geschichte von diesem Steinherzen erzählt?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 24. Mär 15, 00:11
In diesem Moment kam Vanion wieder zur Tür herein. "Allerdings, Bran. Bier gibt's hier, auch wenn hier kein Platz für Saufen ist. In Maßen genießen, aber nichtsdestotrotz - genießen." Grinsend ging er auf die anderen zu. Es wurde Zeit, ein wenig zu feiern. Schließlich waren sie alle wohlauf und wieder beisammen.
"Also, Freunde - begleitet mich doch in die Küche, da finden wir gewiss am ehesten, was wir brauchen. Und wenn wir da sind, dann erzählt ihr erst einmal, was Bran und Anders und ich verpasst haben. Du, Mina - woher kommst du eigentlich?"

Auf dem Weg in die Küche begannen die ersten Gespräche. Vanion war wirklich gespannt, zu erfahren, was denn nun geschehen war. Außerdem wollte er mehr über Mina wissen. Also setzte er sich in die Runde und trank ein wenig, während er den Gesprächen vor allem lauschte, ohne selbst viel zu reden.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 00:51
Als er zu sprechen begann, stieß sie mit einem Seufzen die Luft aus, die sie zuvor angehalten hatte.
Langsam kam sie näher, bis sie direkt vor ihm stand.
Sein Blick verjagte die Kälte der Nacht und zündete einen Funken in ihrem Innersten an.

„Ja, ich war hier. kurz bevor wir uns wiedergesehen haben. Ich... ich hatte vorher keine Gelegenheit mich zu verabschieden.“
Er hielt noch immer die Kette fest umschlossen in der Faust und sanft nahm Lorainne sie an sich.
Nachdenklich drehte sie sie in ihrer Hand.
Wie schwer musste das Gewicht um seinen Hals gewesen sein. Wie schwer sein Herz.
„Margurite gab mir den Ring, als sie ins Kloster eingetreten ist. Sie war überzeugt, dass Lavinia ihr gewogen ist, obwohl Du fort warst. Und der Ring sollte mich daran erinnern, immer auf Lavinia zu vertrauen. Und Lavinia war mir bei mir. Als meine Seele nur die Dunkelheit kannte, schickte sie mir ein Licht, dass mir den Weg wies.“
Rania. Ihr Licht und Vanions Verderben.
„Sie ist an dem Tag gestorben, an dem Du gegangen bist. Erst hier hat sie wieder ihren Frieden gefunden. Aber sie hat nie aufgehört, Dich zu lieben. Wie könnte sie auch.“
Sie schaute auf die Kette, damit er ihren Blick nicht sah und schloss kurz die Augen, als wolle sie sie vor der Wahrheit verschließen.

Heiser fuhr sie fort:“Wenn ich könnte, würde ich sie Dir wiederbringen, aber das steht nicht in meiner Macht. Und.. ich brauche Dich an meiner Seite. Ich kämpfe hier gegen einen Gegener, den ich nicht einschätzen kann und ich brauche Deinen Rat. Aber den kannst Du mir nur geben, wenn Dein Geist klar ist und nicht von Trauer vernebelt.“
Lorainne öffnete die Kette und legte sie wieder um seinen Hals. Sie richtete das Medaillon und liess ihre Hand schließlich auf seiner Brust ruhen.
„Du musst sie loslassen, Benjen. Wenn Du mir eine Hilfe sein willst, darfst Du nicht länger um sie Trauern und dich mit Selbstvorfürfen kasteien.“
Sie sprach leise und sah ihm direkt in die Augen.
Lavinia steh mir bei.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 24. Mär 15, 01:05
Benjen umschloss die Hand die auf seiner Brust ruhte, sie fühlte sich kalt an. Mit der anderen Hand streichelte er ihr über die Wange.
Er suchte eine Antwort in ihren Augen doch konnte er sie nicht finden.
Leise verliesen die Worte seinen Mund. "Dann konnte sie wenigstens in dieser Zeit bei dir sein, mir blieb er verwährt."
"Wie könnte sie auch? Ich habe sie hier gelassen, vielleicht hätte ich drum bitten sollen das sie mit mir kommt."
"Du kannst mir aber auch nicht immer deine Wut entgegen schleudern wenn ich dir eine Hilfe sein soll. es fällt dir doch schwer meinen Rat anzunehmen."
Dies sollten die letzten Tränen für Maquerite sein.
"Ich wünsche mir das sie ihre Ruhe finden kann, im Leben war sie für mich die Sonne die mir wärme im Herzen gab. Nun hoffe ich das sie das Licht in meinen dunklen Stunden sein kann."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 01:26
Sie starrte auf seine Hand, die auf ihrer ruhte. So warm.
Vorsichtig zog sie ihre Hand zurück.
Ihre Wangen glühten und sie wich seinem Blick aus.

Als Lorainne antwortete, klang ihre Stimme fremd in ihren Ohren.
"Aber sie war doch die ganze Zeit bei Dir."
denk an mich, zärtlich
wie an einen traum
erinnere dich,
keine macht trennt uns
außer zeit und raum


"Sie wäre mit Dir gegangen."
Traurig schaute sie auf das Grab.
Lavinia nahm, und Lavinia gab.
"Wir sollten die Toten ruhen lassen. und mit ihnen das, was hinter uns liegt."
Sie drehte sich um, um den Friedhof zu verlassen und Vanion zu folgen.

"Wirst Du uns begleiten- und bleiben? Ich möchte übermorgen nach Haubach aufbrechen, es wird eine lange Reise."
Bitte sag nicht nein. Verlass mich nicht.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 24. Mär 15, 01:29
"Lorainne suchst du wirklich immer noch nach dieser Antwort ob ich dich begleite?"
Er griff ihre Hand und zog sie mit sich.
Bestimmend aber nicht grob.
"Komm lass uns reingehen es ist kalt, wir sollten sie ruhen lassen und es eine lange Reise die wir vor uns haben."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 02:02
"Ich... nein. Aber ich dachte, du brauchst noch etwas Zeit." Sie deutete auf das Grab.

Doch er schien den dunklen Gedanken nicht mehr nachzuhängen. Und es war wirklich schrecklich kalt geworden.
Sie befreite ihre Hand aus seinem Griff und rieb ihre Hände aneinander.
"Komm mit zur küche. Da ist es wunderbar warm. Und es gibt noch wein. So wie ich vanion kenne, sitzen alle gemütlich im warmen und tauschen heldengeschichten aus. Weisst du noch, als du...."
Lachend tauschten sie ein paar erinnerungen aus und es war fast ein bisschen wie früher.

Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 24. Mär 15, 08:39
Ein wenig wie in vergangenen Tag gingen sie durch die Gänge des Klosters und lachten ab  und an ein wenig.
Und suchten den Weg zu Küche in der Hoffnung etwas zu Trinken zu finden.
Vergessen war seine Trauer nicht aber er konnte sie nun etwas besser verkraften.
Auch wenn es Zeit war los zu lassen würde er noch eine Weile brauchen damit alles vergangen war.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 09:35
Sie sie gingen durch die Küche in den Gesinderaum, wo die anderen saßen.
Lorainne erinnerte dich, wo oft man sich hier getroffen hatte, die neusten Gerüchte austauschte oder versuchte, wenn man als Schülerin der Schule Strafdienste verrichten musste, wenn man die Regeln nicht befolgt hatte, zwischen den Mahlzeiten eine Leckerei zu stibitzen. Immer unter den lächelnden Augen der Köchin.

Als sie den Raum betraten, stockten die Gespräche und alle starrten sie gespannt an.
Lorainne hatte eine Geschichte Benjens gelauscht und lachte.
Und sogleich wich die Anspannung aus dem Raum.
Vanion war aufgesprungen und bot ihr einen Stuhl an.
Sie nahm Platz und blickte gespannt in die Runde.
"Also, Vorschläge? Es ist wahrscheinlich, dass Savaric Rückendeckung hat. Und ich persönlich lasse mich nur ungern auf einen Feind ein, der mit dunlen Mächten im Bunde steht. Doch ich würde diese Sache gerne so schnell wie möglich hinter mich bringen. Die Leute in La Follye leiden. Also, Ideen und Vorschläge?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 24. Mär 15, 09:46
Benjen setze sich auf die Tischkante und nahm einen Krug Bier.
Er blickte in die Runde und wartet, er wollte jetzt nicht wieder der sein der eine Diskussion auslöst.
Wir können ihn nicht hinterrücks umbringen, das hätte er auch auf dem Turnier machen können als er ihm den Pfeil vor die Füsse schoß.
Er wollte das man erkannte was Roquefort für Intrigen gesponnen hatte.
Doch dann erhob er doch die Stimme. "Wir brauchen beweise gegen ihn. Der grüne Ritter kann immer wieder zuschlagen und ihm Stiche versetzen, aber Lorainne kann dies nicht. Und wir brauchen la Follye zurück."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 24. Mär 15, 10:11
"Informationen gewinnen Kriege... Hat mal irgendein schlauer Feldherr gesagt. Wenn wir gerauskriegen könnten wer Roschfurt ubterstützt, und besser noch.wen er zum Feind hat, wären.wir nen Schritt weiter. Ich kenn mich in politischen Dingen nicht besonders gut aus, aber niemand wurd mächtig ohne den ein oder anderen zu verärgern."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 24. Mär 15, 10:33
Entspannt einen Schluck von seinem Bier trinkend, nickte Vanion.
"Beorn hat einen guten Gedanken. Doch wenn ich mich nicht irre, sind die Hohergestellten, vor allem Marnois, die ewige Fehde zwischen La Follye und Roquefort leid. Darum wurde ja die Hochzeit zwischen Lorainne und Savaric arrangiert. Nach oben gibt Savaric das Opfer, schließlich ist der grüne Ritter nichts anderes als ein besserer Wegelagerer in den Augen derer, die nicht um Roqueforts wahres Wesen wissen. Wir müssen nicht nur mit Waffengewalt gewinnen. Wir müssen beweisen, was für ein Verbrecher Savaric ist."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 10:38
Lorainne angelte ebenfalls nach einem Krug.
"Ja, natürlich gewinnen Informationen Kriege." Lorainnes hatte aufmerksam zugehört und nippte gelegentlich an ihrem Bier.
"Aber wie lange soll ich noch warten und nach Beweisen suchen, die es vermutlich nichtmal gibt? Ich meine, jeder, der soviel... Dreck am Stecken hat, wie ein Savaric de Roquefort, der wird ja wohl sehr vorsichtig sein und jeden Beweis vernichten. Er wäre dumm, wenn er es nicht tun würde."
Lorainne lehnte sich nachdenklich nach hinten und zog den Stirnreif vom Kopf.
Schweigend betrachtete sie den goldenen Reig in ihrer Hand und ließ ihn auf den Tisch fallen, bevor sie sich durch die Haare fuhr.
"Nein, ich WILL nicht länger warten. Was mir fehlt, sind mehr Männer, die mit Waffen umgehen können. Den Winter will ich vor dem Kamin La Follyes verbringen."
Sie schaute kurz zu Benjen, würde er dann immer noch an ihrer Seite sein?

Ein kräftiger Schluck Bier kühlte sie von innen herunter.
Auf Vanions Einwand ergriff sie erneut das Wort:"Nein, nicht mein Onkel ist die Fehde leid, sondern mein Herr, Blanchefleur. Marnois will lediglich das Gebiet um La Follye und eine durch die Heirat meiner Mutter hatte er darauf spekuliert. Und jetzt hofft er darauf, dass ich ihm gegenüber loyal bin, wenn er mir hilft. Deswegen kann ich seine Hilfe nicht annehmen. das würde zu einem Krieg führen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 24. Mär 15, 11:11
Ein Blick in seinen Krup, verdammt der ist schon leer.
"Vielleicht ist aber gerade ein Krieg das was man jetzt braucht? Vielleicht nicht von Lorainne aus aber jemand anders der Savaric die Stirn bieten würde? Aber ich wüsste nicht wer?"
"Was passiert eigentlich wenn Lorainne einen anderen heiratet?"
Benjen schritt etwas auf und ab.
Er schaute sie dabei an und er wusste das letzte würde ihr gar nicht gefallen sie würde ihren Gemahl selbst wählen wollen und auch nur wenn sie ihm wirklich sein Herz geben könnte.
"Vergesst das letzte was ich gesagt habe."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 11:19
Lorainne verschluckte sich an ihrem Bier.
Hustend und Prustend schaute sie auf, ihre Augen tränten.
"Quoi? Heiraten? Ich?"
Dann erfasste sie seine Worte und ein gefärhrliches Funkeln stahl sich in ihre Augen, bevor sie loslachte.
"Ich kann nicht einfach jemand anderen heiraten. Wen sollte ich auch heiraten? DIch etwa?"
Immer noch kichernd schüttelte sie den Kopf. Wobei... eigentlich. Aber besser nicht.
"Nein, ich denke nicht, dass ich heiraten will. Dafür ist... "
Sie winkte ab, das Lächeln in ihrem Gesicht verblasste viel zu schnell.

"Und in diesem Krieg würde niemand Roquefort die Stirn bieten. Er würde zwischen Marnois und Blanchefleur ausgetragen. Und Roquefort würde treu an der Seite Blanchefleurs stehen, da er sich davon eine Menge verspricht. Und ich bin nunmal die Nichte des Barons von Marnois. Das alleine reicht schon, mich fallen zu lassen. Nein, so gehts nicht. Und Fehden sind verboten, wir KÖNNEN nicht offen gegen ihn kämpfen, so gerne ich es würde."

Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 24. Mär 15, 11:35
"Bitte mich? Aber... Was denkst du?"
Er blickte sie an, für einen Moment, nein das darfst du nicht machen.
"Dann fehlen uns aber immer noch Beweise für eine andere Lösung."
Was schaut sie mich bitte gerade so an?
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 24. Mär 15, 11:45
Bei dem Gedanken an eine Hochzeit zwischen Loraine und Benjen prustete Beorn in sein Bier. Schaum spritzte auf seine Sitznachbarn.
"Entschuldigt,... hab mich verschluckt."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 11:49
Fragend schaute Lorainne in die Runde:" Sonst noch jemand, der sich verschlucken möchte? Non? Dann können wir uns ja auf das Wesentliche konzentrieren..."
Benjens Blick wich sie aus.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Ulrich am 24. Mär 15, 12:57
Die letzte Stunde war nervenaufreibend.. Ein Streitgesrpäch und man selbst hat keine schlichtenden Worte. Auf den Vertrauenausspruch seitens Benjens nickte er und die Kampfeslust flammte in seinem Andarraner Herzen auf.
Was ollte man aber auch sagen ?
Der Eintritt der Mutter Oberin war eine Wilkommene Unterbrechung und beruhigte die Gemüter. Die berüßung von Branwin und Widukin war herzlich und er war froh die beiden zu sehen. Still war er den anderen in die Küche gefolgt. In seinem Kopf arbeitete alles.. so viele Nachrichten .. so viel Ungewisses.
Das einzige was ihn zurzeit erfreute war das alle seine Freunde wohl auf waren. Anders sah zwar schrecklich aus und auch Bran war nicht besser dran. Er selbst sah vermutlich auch nicht mehr ganz so frisch aus aber hier hatte jeder seine Narben und bei einigen waren diese tiefer als bei manch anderem. Aber jetzt galt es eine Lösung zu finden für das Problem und er überlegte schon sehr lange.
Als sie alle da saßen und die Humpen vor sich hatten richtete er seine Worte an Lorainne und Benjen.
" Mademoiselle ? Benjen ? Für euch zwei ist es zur Zeit sehr gefährlich und ich fürchte das wenn ihr öffentlich in Aktion gegen Savaric tretet man euch das anlasten kann. Daher denke ich das wir euren Vater, den grünen Ritter, und dessen Legende am leben halten müssen und mit ihm als Anfang und ... Vanion als Flamme .. einen Aufstand unter der Bevölkerung la Folleys anzetteln sollten. Ich weiß nicht wie ihr darüber denkt aber ich vertraue Vanion und das tut ihr auch. Und ich denke das er die zentrale Person eines Aufstandes sein könnte. Ihr sagt wir brauchen mehr Männer. Da gebe ich euch recht. Aber was für Männer ? Und woher ? Und vor allem in der kurzen Zeit ? Nein ! Das wird nicht funktionieren. Vor allem können wir nicht jedem trauen vor allem nicht anderen Söldnern oder sonstigen Kampfverbänden. Aber den Menschen die hier leben und von Savaric gequält und unterdrückt werden wie mir ja auf dem Turnier gesehen haben.. da müssen wir zuschlagen. "

Auf seine Worte folge seine Lange stille. Er sah in die Gesichter der anderen und hier und da erkannte er dieses Feuer in den Augen. Nur bei Vanion wusste er nicht wie er darauf reagieren würde.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 13:11
Lorainne lächelte Ulric herzlich an.
"Du sprichst mir aus dem Herzen. Genau darauf möchte ich hinaus. Die Legende muss bestehen bleiben. Einen Schritt dahin haben wir auf dem Turnier machen können und die Leute haben wieder Hoffnung geschöpft. Nicht zuletzt, weil Du wieder da bist." Sie schaute Benjen kurz an und wandte sich wieder an die Runde.
"Was wir brauchen, ist Rückhalt. Um La Follye mache ich mir da weniger Gedanken, aber wenn wir noch die Leute aus Roquefort für unsere Sache begeistern können, werden vielleicht mehr mitziehen. Jedenfalls darf es nicht nach einer offenen fehde aussehen, denn eine solche verstößt gegen geltendes Recht."
Sie machte ine kurze Pause.
"Ich muss so oder so Ende des Frühlings an den Hof, denn dann läuft die Frist, die man mir zugesprochen hat ab. Und wenn ich bis dahin nicht vorbringen kann, was seine Untaten beweist..." Sie zuckte mit den Schultern.
Vermutlich wusste ohnehin jeder, worauf sie hinauswollte.

"Allerdings glaube ich, dass die Gefahr für Benjen weitaus größer ist, als für mich. Ihn kann man leicht verschwinden lassen, da ihn zuwenige kennen. Und wenn ich verschwinden würde, nun dann würde Simon zumindest anfangen, unbequeme Fragen zu stellen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 24. Mär 15, 14:01
"Gut." Vanion holte tief Luft. Er verspürte große Unsicherheit und auch Angst,  aber Ulrics Worte forderten eine Antwort.

"Ich bin Vanion de Roquefort, Sohn des Baraque de Roquefort, der der ältere Bruder Savarics war. Beide wurden als Bastarde geboren, und beide vor dem Tod des alten Roquefort legitimiert, da der eheliche Sohn durch einen Unfall.. starb. Ich habe durch Geburt jedes Recht und jede Pflicht, das Savaric für sich beansprucht. Ich habe vor den Priestern des Alamar bewiesen, dass ich würdig bin, in den Ritterstand einzutreten, noch bevor ich um mein Erbe wusste.

Vielleicht ist es Zeit, die Politik zu erschüttern. Ich bin eine unbekannte Größe, und gleichzeitig eine Gefahr für Savaric, vielleicht größer als irgendjemand aus La Follye. Selbst wenn seine Verbrechen nicht aufgedeckt werden, kann durch meinen Anspruch, solange ich lebe, alles, was er zu erreichen sucht, zunichte gemacht werden. Doch wie hilft uns das? Ohne Beweise bin ich nur ein Bauernsohn aus Tangara."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 14:11
Lorainne dachte lange nach, bevor sie zu einer antwort ansetzte.
"Nun... als... ihr mich... zurückgeholt habt... "
Sie stockte, es fiel ihr schwer darüber zu sprechen.
"Ihr habt dinge.. gesehen, die ich erlebt habe. Wenn ihr meine erinnerungen teilt, dann wisst ihr, was ich gefunden habe. Und könntet vielleicht als zeugen fungieren."
Nervös griff sie abermal nach dem krug, hob ihn aber nicht an.
Ihre hände waren zu zittrig.
Nach einer kurzen pause fuhr sie fort;"das könnte zumindest vanions anspruch legitimieren. Wir müssen nur jemanden finden, der uns glaubt. Und da sehe ich die größten probleme."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 24. Mär 15, 14:13
"Erinnerungen teilen? Wie meinst du das? Das klingt nach Magie."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 14:21
"Ja. Und dabei ist irgendetwas schief gegangen." Lorainne richtete ihren Blick auf Vanion.
Warm und offen. Knappe. Retter. Freund.
"Ich war nicht... also, vielleicht berichtest Du besser? Oder Anders?"
Lorainne schaute die kleine Kenderin an, die sie nun besser kannte, und doch immer noch manchmal Angst vor ihr zu haben schien.
Die beiden würden schon einschätzen könne, welche Dinge sie lieber für sich behalten sollten.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 24. Mär 15, 15:24
Anders schaute von ihrem Becher Wasser auf. Sie war in Gedanken versunken gewesen und hatte für sich das Problem beleuchtet. Egal wie man es drehte und wendete Vanion stand im Mittelpunkt als vielleicht mächtige Waffe gegen den Anspruch von  Roquefort. Allerdings gab es da diese Problem mit seiner Herkunft. Die Beweise aus Lorainnes Erinnerungen und die späteren erleuterungen in der Zwischendimension waren ihr noch klar vor Augen, aber es war halt in ihrem Kopf und nicht auf Papier. Dennoch... Sie hätte keine Probleme anderen diese Erinnerungen zu zeigen. Roquefort schien sich auf jedenfall sorgen zu machen. Wieder schwebte Dorns irres grinsen vor ihrem Gesicht.
 // Roquefort wird kommen. Er hat ein paar Fragen an dich. Über Lorainne und diesen Jungen der bei ihr ist. Vanion Bachlauf. Er hat da etwas gehört und möchte genaueres erfahren. Und du wirst es ihm doch sicher gerne sagen. Oder? ODER Sandrose?//
Wieso machte sich Roquefort Sorgen? Wenn alle Beweise vernichtet waren, Vanions Vater Tod und dessen Familie nicht um seine wirkliche Abstammung wussten musste er sich eigentlich Sicher fühlen. Er dürfte in seinen Augen keine Gefahr geben aus die Worte einer Frau deren Seele gefoltert worden war. Anders nagte leicht an ihrer Lippe.
Angst hatten nur Leute die etwas verbargen und die wussten das dieses Verbrogene entdeckt werden könnte.
Was bedeutete... das es noch Beweise gab, die Roquefort gefährlich werden konnten. Und sie befanden sich in seiner Nähe, aber vielleicht nicht unbedingt in Reichweite.
Anders wusste das die Menschen von allen möglichen Dingen Abschriften anfertigten und gerade Stammbäume, so hatte man ihr erklärt, waren wichtig. Zu wichtig als das es nur ein einziges Exemplar davon geben konnte. Außerdem gab es auch Abstammungsbücher, soweit sie wusste aus denen Stammbäume gefertigt wurden und in denen noch mehr Informationen zu den Personen standen.
Es konnte also durchaus möglich sein, das entweder Vanions Vater etwas hinterlegt hatte von dem keiner wusste, oder das es jemanden gab der von Vanions Vater wusste. Und so ein jemand.......
So ein jemand war Stammbaumschreiber!
Stambäume mussten sicher in Auftrag gegeben werden und sicher hatte jemand wie Roquefort einen Schreiber für soetwas. Bei so jemandem könnte man auch Informationen hinterlegen für spätere Generationen und solche Leute kannten in der Regel auch auftraggeber und Familie.
Man könnte also geziehlt nach dem Stammbaumschreiber suchen. Das wäre weniger eine Nadel im Heuhaufen als alles andere.
Die Kenderin hatte bis dato höchst konzentriert auf den Tisch geguckt, die Fingerspitzen aneinander gelegt. Als Lorainne sie nun ansprach schaute sie sie einen Moment irritiert an, ehe sie begriff was sie von ihr wollte.

"Ähm.. gut. Also Ich weiu nur das war ich miterlebt habe oder mir erzählt wurde. Aber die grobe Vorgeschichte ist die."
Sie setzte sich gerader hin und schaute in die Runde. "Lorainne war verschwunden und wir wollten sie suchen. Bzw Vanion. Er hatte einen von Roquefort finanzierten Suchtrupp zusammen gesellte die sich in den Wald wagten wo die Kutsche von Lorainne überfallen worden war. Ich aruch dabei und ein paar Freunde. Während unserer Suche fanden wir herraus das Roquefort den Trupp finanziert hatte um uns im Wald töten zu lassen und das was darin verborgen war zu schützen. Wir haben aber überlebt und uns weiter hinein gewagt. Dort stieUen wir auf einen hexen Zirkel die ein Ritual durchführten. Da haben wir auch Lorainne und Ranja gefunden, sie ist eine Laviniapriesterin. Allerdings ging es beiden nicht so gut. Stella hat mir erklärt, das ihre Seelen nicht mehr bei den Körpern sind und das wir sie zurück hohlen müssen. Also haben wir nach einer möglichkeit gesucht und sie gefunden. Dieser Zauber hat es geschafft uns in die Köpfe der beiden zu bringen sodass wir ihre Seelen suchen konnten. Dabei haben wir viele Erinnerungen gesehen und sind selbst mit den dunklen Dingen die sie verzaubert hatten in Berührung gekommen. In einer Erinnerung die hier im Kloster zu hause ist, konnte man Schriftstücke sehen die Vanion als Erben von Roquefort ausstellten. Ich glaube das meint Lorainne. Weil wir sie alle gesehen haben ist dise erinnerung nun auch in unseren Köpfen."
Sie schaute urz zur Ritterin ob das so richtig gewesen war und schwieg dann nochmals kurz. "Ich hatte gerade noch eine Idee wegen den Beweisen. Ich weiß aber nicht wie gut sie ist."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 24. Mär 15, 15:48
"Hmm, nicht dass ich Zweifel an deiner Geschichte anmelden möchte, aber vermutet ihr, dass jemand uns glauben schenken würde? Loraine und diese Laviniapriesterin würden vielleicht Gehör finden, allerdings wart ihr unter Einfluss eines Zaubers, der auf irgendeine Art mit erinnerungen herumgepfuscht hat, was eure Glaubwürdigkeit in diesen Punkten angreifbar macht. Vanion müsste erst seine Abstammung beweisen, für ihn gibt es einiges zu gewinnen. Auch kein guter Anfang. Ich weiss nicht wie die hiesigen bestimmungen aussehn, aber zumindest in den meisten Gebieten Aventuriens gelten alle Beweise, die durch Magie erbracht werden als ungültig, seien es erzwungene Geständnisse oder das durchforsten fremder Erinnerungen, selbst bei Magiergerichten."
Und wieder rede ich alles mies...
"Aber wenn vielleicht diese Schriften noch existieren, irgendwo wo Roschfurt sie nicht erreichen kann..."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 24. Mär 15, 20:28
"Anders hat es bereits sehr gut berichtet, doch hat sie einige Details ausgelassen und sehr schnell gesprochen. Fangen wir von vorne an. Nach dem Bürgerkrieg kehrte, wie ihr alle wisst, ein brüchiger Frieden ein, der bis heute hält. Die meisten Dinge begannen, geregelte Wege zu gehen, und in Firngard begann man, aufzuräumen. Während des Krieges war Jules de La Follye, Lorainnes Vater, beschuldigt worden, mit dem Lupus Umbra" - Vanion wandte sich an die Äxte, "einem Ritterorden, der dem alten Weg Tiors folgte und den falschen Kaiser Konar stützte, zusammen zu arbeiten. Dafür wurde er vermeintlich aufgehängt, als Verräter."

Ein rascher Blick zu Lorainne überzeugte Vanion, dass es in Ordnung wäre, fortzufahren. Er hatte noch nie die ganze Geschichte erzählt, und erst recht nicht einem Kreis von Menschen, die er nicht allzu lange kannte.

"Nun, ein Teil dieses Aufräumens war es, die Streitigkeiten zwischen La Follye und Roquefort beizulegen. Die beiden Familien sind seit langem entzweit und im Streit, und Lorainne hatte Grund zu der Annahme, dass die vermeintlichen Verbrechen ihres Vaters die Frucht eines Komplotts waren und die Anschuldigen haltlos.
Doch sie hatte keine Beweise, und Savaric de Roquefort war das Lehen der La Follyes zugesprochen worden. Antoine, Lorainnes Bruder und der Erbe von Jules, war tot. Lorainne selbst war im Krieg. Um nach dem Krieg weiteres Blutvergießen zu verhindern, sollte Lorainne de la Follye ebenjenen Savaric de Roquefort ehelichen, auf Geheiß des Barons von Blanchefleur.

Ich selbst, gemeinsam mit einigen tapferen anderen Seelen, begleitete Lorainne in den Forêt d'Artroux." Vanion sah bereits jetzt, wie Lorainnes Haltung angespannt wurde, doch er fuhr fort: "Wir wollten den Wald durchqueren, um die Braut dem Bräutigam zu bringen. An einem Treffpunkt sollten wir Wachen und Gardisten von Savaric begegnen, doch wir kamen gar nicht so weit. Pfeile kamen aus den Bäumen, und vermummte Männer rannten auf uns zu. Ich sah, wie Lorainne ihr Schwert zog und einen erschlug, dann wurde sie vom Pferd gezerrt. Um mich herum fielen die Männer, und ich selbst - ich weiß nicht, was geschehen ist, doch mir wurde schwarz vor Augen. Stunden später wachte ich auf, Blut lief mir vom Kopfe über das Gesicht. Man hatte mich für tot gehalten und liegen gelassen."

Den Blick voll Dankbarkeit, sah Vanion Anders an. "So hab ich den kleinen Kender hier kennengelernt. Wenn ich mich recht erinnere, hat sie, gemeinsam mit der Dame von York, meine Wunde verbunden. Auch Bran hab ich dort zum ersten Mal gesehen. Nun, ich möchte ein wenig abkürzen. Lorainne war entführt, und wir wussten alle nicht weiter. Wir durchsuchten den Forêt, so gut es ging, doch fanden wir nichts, außer ein paar Spuren, die alt waren und aus dem Wald herausführten. Wir begegneten an diesem Tage bereits den Männern des Grünen Ritters - sie halfen uns, als wir auf Banditen und auch auf Diener des verfluchten Täuschers stießen. Wir fragten uns, ob die Szivarspaktierer und Lorainnes Entführung etwas miteinander zu tun hatten, doch konnten wir keine Antwort finden."

Seine Kehle war trocken, und so hob Vanion den Krug und nahm einen tiefen Schluck. Er sah in die Runde: gebannte Gesichter. Hier und dort sah er, wie ein Blick ins Leere ging - Bran schien sich zu erinnern, Anders jedoch schien mit den Gedanken woanders zu sein und über etwas zu grübeln.

"Über ein Jahr lang suchten wir nach Lorainne, verfolgten Spuren, wurden immer verzweifelter. Am Ende führte unsere beste Spur zurück in den Forêt d'Artroux, dort, wo alles begonnen hatte. Solch eine Suche braucht Mittel, Geldmittel. Wir wurden von Savaric bezahlt. Die ganze Zeit. Er ließ uns im Kreis laufen, und er wusste stets, was wir taten. Nun, zumindest wusste er darüber Bescheid, wann wir in Caldrien ankamen. Und so ließ er uns auch dieses Mal in den Wald hineinlaufen, und lockte uns in einen Hinterhalt. Wir überlebten und fanden eine Note, die Savarics Befehle beinhaltete. Der Regen hatte fast alles unleserlich gemacht, doch das R, mit dem unterschrieben war, konnten wir klar erkennen. Am Ende - am Ende konnten wir Lorainne retten. Doch nur mit Hilfe des Grünen Ritters! Als wir den Ritualplatz betraten, hatten wir keine Wahl, als in diese geifernde, stinkende, blutbespritzte Horde hineinzurennen und um uns zu schlagen, so gut es nur ging. Es sah schlecht für uns aus, und niemand hätte diesen Wald wieder verlassen, wenn nicht, mit der Sonne im Rücken, der Grüne Ritter selbst, zu Pferde, uns gerettet hätte. Er ritt auf einem Pferd durch diesen Wald, und niemand konnte seinem Schwert widerstehen. Seine Männer schossen Pfeil um Pfeil in die Bäuche der Kultisten, und gemeinsam schafften wir es, Lorainne zu retten.

Jetzt, da wir wissen, was mit Tannjew und wohl auch mit Savaric geschehen ist, glaube ich, dass dieses Ritual einzig einem Zweck dienen sollte: Lorainnes Herz durch eines aus Stein zu ersetzen." Erstaunen stahl sich auf die Gesichter der anderen, als sie sahen, dass Vanion lächelte und Lorainne liebevoll ansah.
"Nun, wir kamen rechtzeitig. Ihr Herz ist ganz das ihre und wohlauf, das kann ich vor Göttern und Menschen bezeugen." Bei diesen Worten sah er Benjen ernst an. Er hoffte, auch die letzten Zweifel, die der Ritter vielleicht hatte, ausräumen zu können.
"Benjen, ich möchte Euch nicht noch mehr verletzen - macht euch mit den nächsten Worten keine Hoffnungen! Es gehört zur Geschichte, es zu erzählen, sonst würde ich darüber schweigen.
Ich kniete also vor Lorainnes geschundenem, geschlagenen Körper, ihren Kopf in meinen Händen, und weinte vor Freude. Da schwang sich der Grüne Ritter aus dem Sattel und kniete sich über sie. Den Helm hatte er abgenommen, doch war sein Gesicht von grünem Tuch verhüllt. Als er sich den Schweiß und das Blut von der Stirn wischte, löste sich dieses jedoch - und ich erkannte ihn. Jules. Lorainnes Vater. Sein Tod war eine Lüge gewesen, wen immer man gehängt hatte, es war nicht Jules gewesen. Ich grüßte ihn, erwies ihm die Ehre, doch er fuhr mir über den Mund und befahl mir, zu schweigen. Er wollte sich nicht zu erkennen geben. So ging dieser Tag also glücklich zu Ende, doch waren mehr Fragen als vorher aufgeworfen."

Vanion legte eine Pause ein und ließ den anderen Zeit, das Gehörte zu verarbeiten.

"Das Jahr in Savarics Händen.. es war.. es hatte Lorainne nicht unberührt gelassen."
Sanft lockerte er Lorainnes Griff um ihren Kelch, unauffällig genug, dass die anderen die Geste hoffentlich nicht bemerkten. Ihre Knöchel waren weiß vor Anspannung.
"Sie sprach nur noch drei Worte: 'Ja, ich will". Savaric hatte sie gebrochen, und die Mächte Szivars hatten ihre Seele aus ihrem Körper gesprengt. Und das ist etwas, wovon ich überhaupt nichts weiß. Fragt mich nicht nach Details, ich bitte euch. Mit Stella Silbersterns Hilfe, und auch mit der Hilfe Ysanders, eines Priesters begannen wir in Bourvis, wo Lorainne versteckt wurde, einen Zauber, der uns tief, tief in eine andere Welt schicken sollte: in die Erinnerungen, Hoffnungen und Wünsche von Lorainne de la Follye. An diesem Ort hofften wir, ihre Seele heilen zu können. Doch etwas ging schief: Schatten tauchten auf, taten uns weh, spielten mit uns, mit unseren Ängsten und Träumen. Ich.."

Vanions Stimme erstickte. Er wollte es erzählen, es wollte aus ihm heraus! Doch er hatte blanke Angst. Dass er Lorainnes Hand, die er immer noch festhielt, nun gradezu umklammerte, bemerkte er nicht. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Als ich vor wenigen Wochen dem Tode so nahe war, da hatte ich Panik! Jetzt weiß ich, warum! Er war dort gestorben. Der Schalk, diese schreckliche Kreatur, hatte ihn umgebracht, mit einem Wort: Tot! Du bist tot!, hatte er gekichert, und Vanion war gestorben. Und wiedererweckt worden. Eine Traumwelt, das war es gewesen - ein Traum, und Realität, und doch nur ein Traum.
Bilder stürmten auf ihn ein, Rania, Laura, Marie, Lorainne, Rugier, der an einem verwesenden Bein kaute, Anders, die über Vanions toten Körper gebeugt kniete und weinte, Yorik und Leonie.. HALT! Nur mit äußerster Mühe bekam er sich wieder in den Griff und verdrängte die Bilder aus diesen schrecklichen Tagen. Mit Erschrecken stellte er fest, dass er zitterte.

"Wir alle haben unsere innersten Ängste gespürt an diesem Ort. Und jeder von uns hat Lorainnes Ängste und Hoffnungen durchlebt. Es gelang uns, Lorainnes Seele zu heilen, und irgendwie schafften es die Magier" - Stella! Sie hat uns alle gerettet an diesem Tag! - "uns wieder zurück in die Wirklichkeit zu bringen. Lorainne lag in tiefem Schlaf, und wir konnten sie nicht wecken, aber die Farbe war in ihr Gesicht zurückgekehrt, und ein Lächeln spielte auf ihren Lippen. Ein Lächeln, das bald wieder erlöschen sollte. Savarics Männer griffen uns an, sie hatten erfahren, wo wir waren. Jules kämpfte heldenhaft, wir alle taten das. Und dann - im härtesten Kampfgetümmel - eine weiße Gestalt, mit einem Schrei auf den Lippen und einem Schwert in der Hand, stürmte an mir vorbei. Lorainne! Lorainne war erwacht! Wir schlugen die Angreifer. Wir hatten gewonnen - und doch verloren. Jules lag auf den Tod verwundet am Boden."

Eine lange Stille erfüllte den Raum, niemand sprach. Schlussendlich wandte sich Vanion an Beorn:
"Magie ist mächtig. Ich glaube, mächtiger als das Schwert und der Bogen, doch auch ungleich gefährlicher für den, der sie wirkt. Und doch hat uns die Magie ermöglicht, Lorainnes Seele zu heilen. Wir haben Lorainnes Erinnerungen geteilt, nein - wir haben sie gelebt. Wir waren Lorainne in einem gewissen Sinne. Anders und ich kennen Lorainnes schlimmste und schönste Stunden." Es tat weh, dermaßen offen zu sprechen, doch Beorn sollte verstehen, was geschehen war. "Eine dieser Erinnerungen fand hier statt, in diesem Kloster. Lorainne saß an einem Tisch, und Marguerite stand hinter ihr, forderte sie auf, ihre Hochzeitsvorbereitungen ernster zu nehmen. Lorainne murmelte nur etwas von 'ja, gleich', und ihre Schwester verließ den Raum. Lorainne hatte herausgefunden, wer ich war. Oder vielmehr, wer mein Vater war: ein Bastard des alten Roqueforts. Sie fand ein Dokument, das irgendjemanden benachrichtigte, dass mein Vater nicht aufzufinden war. Ihm sollte mitgeteilt werden, dass er legitimiert worden war, aber mein Vater hatte zu diesem Zeitpunkt bereits meine Mutter kennengelernt, geheiratet, und war nach Tangara gezogen, in ein kleines Dorf namens Norodar. Diese Erinnerung haben viele erlebt. Ausgerechnet ich nicht.

Nun verstehst du vielleicht ein wenig besser, was mit "Zeugen" gemeint ist, Beorn. In gewissem Sinne wäre es nicht einmal eine Lüge, wenn einer von uns sagen würde, dass er die Beweise gesehen habe."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 24. Mär 15, 20:54
Minas Kopf schwirrte... so viele Informationen, so viel Leid... sie versuchte zu verstehen...
Sie sah sich um. Alle saßen vor ihren leeren Krügen und starrten vor sich hin. Die einen versuchten zu erfassen, was sie gerade gehört hatten, die anderen waren offensichtlich tief in ihren Erinnerungen versunken.
Mina erhob sich und sammelte die Krüge ein. Einen weiteren Schluck des kräftigen dunklen Bieres konnten alle gebrauchen.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Ulrich am 24. Mär 15, 20:55

Ein tiefes Schweigen lag im Raum. Bilder flammten vor Ulrics Augen auf. Bilder aus dem Wald... dieser Blutige Schauplatz einer Schlacht und der bewusstlose Vanion unter all den Leichen. Und auch der Kampf als sie in den Wald zurück gekehrt waren war noch in seinem Gedächtnis... den Berg rauf umgeben von Szivargezücht und lauten manischen Schreien der Priester dieser verfluchten Gottheit. Einmal in die Hölle und beinahe nicht mehr raus.
Er hatte in dieser Senke einige Narben bekommen und in diesem Moment fuhr er unbewusst über eine davon.
Was in Lorainnes Geist geschehen war konnte er nicht bezeugen .. er war Söldner und kein Magier und hatte mit dem ganzen Ritual nichts am Hut gehabt. Innerlich wünschte er sich jedoch dabei gewesen zu sein.
Als Mina mit den gefüllten Krügen zurückkam und Vanion fertig war und alle auf ihn sahen sprach Ulric: " Aber all das hat sich gelohnt.. all die Mühen und Schmerzen wie auch die Verluste und Opfer waren nicht vergebens... Lorainne lebt und steht hier vor uns.. Und darauf sollten wir alle Anstoßen. Es mag zwar noch zu viel zu Früh sein zum Feiern aber dennoch sollten Wir auf alle die ihr Leben gaben dafür das wir heute hier sitzen die Humpen heben und sie Ehren denn das schulden wir jedem einzelnen. Mehr als das ! " Mit diesen Worten hob er den Steinernen Krug. "Ein Tost auf all diejenigen die für uns gefallen sind die wir hier sitzen und in ihrem Namen gegen den Täuscher in den Kampf ziehen werden !"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 24. Mär 15, 20:59
"Auf unsere Kameraden!"
An Vanion gerichtet fuhr Beorn nach einigen ruhigen sekunden fort:
"Das klingt... kompliziert. Wenn ich eine Sache madig rede, dann tue ich das nicht, um euch davon abzuhalten sie durchzuziehen. Vielmehr versuche ich, mögliche Gegenargumente vorwegzunehmen, damit wir auf diese schon eine Antwort finden können. Ich bin, das wissen die Götter, kein Hellseher, doch bin ich mir ziemlich sicher dass Roschfurt damit argumentieren wird, dass diese Magie nur zu Sinnestäuschungen geführt hat und euch keine echten Erinnerungen hat sehen lassen. Aber du hast gesagt ihr hättet eine Notiz von Roschfurt gefunden die euren Tod befahl? Hast du diese noch?"
Der letzte Satz hatte einen ziemlich drängenden Unterton.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 24. Mär 15, 21:07
"Auf die Toten - und auch auf die Lebenden." Der Knappe trank gierig. "Beorn, es war eher eine.. Erzählung als eine Argumentation. Mein Onkel wird gewiss alles tun, um so eine Erzählung als Lüge, als Fantasterei abzutun. Und vergiss nicht: dieses Dokument war eine Erinnerung. Das wirkliche Dokument ist hier verbrannt, bei dem Unfall, der auch Marguerite das Leben kostete."

Und Maries Leben. Plötzlich durchfuhr Vanion Wut und Eifersucht. Benjen und Lorainne wetteiferten darin, wer verletzter war, und Benjen bekam jeden Trost, den er brauchte. Doch auch Vanion hatte bei diesem Brand jemanden verloren: Marie, die Mutter seiner Tochter. Er mochte sie nicht geliebt haben, sie war eine Magd gewesen, die ihm einige Stunden versüßt hatte - doch hatte er für sie sorgen wollen, und sie stets mit Respekt und Zuneigung behandelt. Er hatte noch etwas sagen wollen, doch es war vergessen. "Auf die Toten", murmelte er leise, und trank erneut.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 24. Mär 15, 21:13
"Die Notiz, die den Tod des Suchtrupps befahl. Die ihr bei Roschfurts Leuten im Forre Dartrus gefunden habt."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 24. Mär 15, 21:14
Vanion hob den Kopf. Seine Gedanken waren abgeschweift, in glücklichere Zeiten.
"Verzeih, ich hab wohl nicht richtig zugehört. Nicht, dass ich wüsste - es war ohnehin kaum etwas zu lesen. Es regnete an diesem Tag, und die Tinte war verwischt. Unterschrieben war mit einem R., nicht mit Savarics vollem Namen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 21:20
Lorainnes Körper war angespannt, sie wagte kaum zu atmen.
Als Vanion ihrer Finger löste, war es, als übertrug sich ihre Anspannung auf ihn. Er verkrampfte sich, klammerte sich an ihre Hand und Lorainne konnte den Druck nur erwiedern.
Beide harderten sie mit dem, was sie waren. Dass sie nun etwas sein sollten, wofür sie nie geboren waren.
Ein Jahr... und sie hatte Vanion mit in dieses Reich hinabgezogen, indem Angst und Dunkelheit herrschten.
Vanions Hand zitterte in ihrer und sie hielt sie, als würde sie sie nie wieder loslassen wollen.
Ulrics laute Stuimme riss sie aus ihren Gedanken.
Verlegen lächelte sie und erhob ihrern Krug. "Auf Euch. Mögen die Götter ewig die Hand über Euch halten." Sie schaute sich um, Menschen, die sie beschützt hatten, ohne sie zu kennen. Menschen die ihr folgten, obwohl sie selbst nicht wusste wohin.
Und Benjen... ihr Blick blieb einen Moment zu lange an ihm hängen, dann schaute sie wieder in die Runde.
In Anbetracht des Ortes setzte sie noch hinzu :"Und Lavinias Segen für Euch."
Lorainne setzte den Krug an und leerte ihn in einem Zug. Sie wollte sich betrinken, so wie an dem Abend als William vor ihr kniete und...
 Lorainne wandte den Blick ab, und Vanions fiel ihr ins Auge. Eben noch hatte er so selbstbewusst gesprochen und jetzt war er in sich gekehrt.
Sie stand auf und schritt durch den raum, während sie sprach. Meist konnte sie dabei besser nachdenken.
"Nun, zum einen ist La Follye nicht mein Erbe. Es ist das meiner Schwester. Und seins." Ihr Kopf ruckte in Benjens Richtung.
"Ich weiss nicht warum, aber mein Vater hat ihn weggeschickt, mit dem Schwert, dass ihr  im Wald gesucht habt. Offenbar gibt es noch einen Teil der Geschichte den wir nicht kennen."
Sie stand neben Vanion und schaute Benjen erwartungsvoll an.

Vorsichtig legte sie Vanion die Hand auf die Schulter, scheinbar um sich abzustützen, doch vielmehr um ihn bei sich zu halten. Und sie wusste, wo er war, würde auch Anders sein. Zwei, die sie durch und durch kannten, ihr vertrauten.
Und sie vertraute ihnen ebenso.
Wie sie da stand, die Hand auf Vanions Schulter und ihren Blick immer wieder über die Anwesenden gleiten ließ, wusste sie wo ihr Platz war.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 24. Mär 15, 21:23
//Jaque, der grüne Ritter, Dorn... //
Anders hob ebenfalls ihren Krug den Mina ihr hingestellt hatte. Dann nahm sie einen Schluck, hustete und stellte ihn mit einem Gesichtsverziehen wieder auf den Tisch. Nein... Bier schmeckte ihr nicht. Sie wechselte wieder auf Wasser und sah in die Runde. Alle schienen traurig... und wieder bedrückt. Die Traurigkeit schien kollektiv auf ihren Schultern zu lasten.
"Nun wie gesagt habe ich auch noch eine Idee."
Sie schaute in die Runde, dann zu Lorainne. "So ein Stammbaum ist doch ein ziemlich wichtiges Dokument. Roquefort wird auf jedenfall einen bei sich haben, aber vielleicht gibt es ja auch eine Abschrift. Diese muss angefertigt werden bei einem Menschen der das kann darf und meistens kennt er die Familie dann auch noch. Roquefort macht sich unglaubliche sorgen wegen Vanion, das würde er nicht tun wenn wirklich alle Beweise vernichtete wären. Bedeutet es gibt noch etwas was ihm gefährlich werden könnte! Vielleicht weiß so ein Mensch der Stammbäume macht jemand bei dem Mann Dinge hinterlegen könnte, oder neue Stammbäume in Auftrag gibt. Je nachdem wie vollständig der Aktuelle ist, wäre es sogar möglich das eine retuschierte oder zensierte Ausgabe gefordert wird um das Original vernichten zu können."
Sie blickte wieder in die Runde und senkte den Blick dann wieder. "War nur ne Idee."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 24. Mär 15, 23:21
Benjen hatte Vanions Geschichte gelauscht.
Teile hatte ihm Lorainne schon selbst erzählt, doch konnte er jetzt erst begreifen, was mit ihr Geschehen war.
Hatte sie wirklich ein Jahr, ein ganzes Jahr und dieser Höhle zugebracht? Sie hatte ihm diese Geschichte nicht wirklich erzählt. Er wusste wie sehr sie als Kind immer Angst im Dunkeln hatte. Oft genug hatte er sie aus der kleinen Kellerkammer geholt, ihre Tränen getrocknet, sie in die Arme geschlossen und Trost gespendet. Ein zitterndes verängstigtes Kind.
Wie sehr musste sie gelitten haben. Und er, ihm wurde das Herz zerissen, aber ihr auch noch die Seele.
Die Schuldgefühle holten ihn erneut ein und drohten seine Seele zu zerfressen. Wie gerne hätte er jetzt ihr Hand gehalten, doch da war Vanion, an ihrer Seite.
Und sie war längst kein Kind mehr. Seine Zeit war vorbei in der sie seine Nähe und Schulter gesucht hatte, vielleicht war es auch besser so.
Plötzlich sahen ihn alle an. Hatte er Lorainne zu lange so nachdenklich angestarrt?
Er nahm sich einen neuen Bierkrug und fing an
„Jules de La Follye schickte mich fort. Immer wieder hatte er mit mir gesprochen, dass er eine Gefahr kommen sah. Aber nie hatte er mir etwas genaueres erzählt, wer oder was auf uns zu kam. In all den Jahren blieb Jules den Hofe fern aber er hielt immer noch kontakt und immer wieder erinnerte er mich an seinen Wunsch, an meinen Eid. Irgendwas hat er erfahren, aber er wollte mich nicht mit dieser Bürde belasten. An diesem Abend auf la Follye, er war gereizt, die Aufgabe duldete keinen Aufschub. Das Versprechen was er gab, Maquerite´s Hand, langsam befürchte ich er wusste das er es nicht erfüllen könnte. La Follye ist nicht meins, es war Maquerite´s. Mir wurde ihre Hand versprochen nicht la Follye“
Jetzt sah er Lorainne seinerseits an. „Ich konnte mich nichteinmal verabschieden. Bei Nacht und Nebel musste ich fort. Mit dem Schwert. Es gibt einige Legenden darum, aber es ist vielmehr ein“
Er musste nach Worten suchen. Das war ihm noch nie passiert.
„Eine Art Symbol. Für die Standhaftigkeit der La Follyes. Für ihre Prinzipien. Bei uns glaubt man, dass wenn dieses Schwert verschwindet, die Familie auseinanderbricht.“
Dieses UNS in seinem Satz klang seltsam. Doch es fühlte sich richtig an.
„Und das wollte er verhindern und das Schwert in Sicherheit wissen."
Vielmehr wusste er selbst nicht.
„Also habe ich getan, worum er mich bat. Und doch wurde dadurch nichts verhindert. Sowohl Lorainnes, als auch meine eigene Familie sind zerbrochen und alle sind tot.“
Doch Lorainne hatte sich ihre eigen Familie aufgebaut, und wie sie so dastand und sich auf Vanions Schulter abstützte, fühlte er sich irgendwie ausgeschlossen.Er war ein Teil ihrer Vergangenheit, aber kein Teil der Gegenwart. Er hatte sie als Kind gekannt, aber die Frau, die jetzt ihm gegenüber stand kannte er kaum. Er stellte sich wieder die Frage ob er wirklich zuhause sei.
Er nahm einen Schlug aus dem Krug und wannte sich ab.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 24. Mär 15, 23:35
Lorainnes Hand auf seiner Schulter fühlte sich gut an, vertraut - doch vor allem gab sie ihm Halt. Es wirkte, als würde Lorainne sich auf ihn stützen, aber Vanion wusste genau, was diese Geste in Wahrheit bedeutete. Das, was geschehen war, hatte ihn getroffen, und bisher hatte er das Meiste verdrängt, weggesperrt in eine kleine Kammer, die er nicht öffnen wollte. Auch die Gedanken an Rania schlummerten in dieser Kammer. Die lange Geschichte, die er erzählt hatte, hatte die Tür zu dieser Kammer wieder ein Stück geöffnet, und Lorainne half ihm nun, die Kammer wieder zu schließen und den Schlüssel im Schloss umzudrehen.
Eines Tages würde er den Schlüssel hervorholen und sich dem stellen, was geschehen war, doch das war eine Aufgabe für Friedenszeiten.
Jeder trug seine Dämonen mit sich herum, auch Vanion.

Er schwieg. Benjens Worte warfen Fragen auf, und das frustrierte ihn. Bei den Göttern, kann es nicht einmal einfach sein? Warum wollte Jules, dass das Schwert versteckt wird? Hatte er Angst um sein Lehen, um sein Leben? Was oder wen fürchtete er? Wusste er um irgendeine Bedrohung? Hat er Savaric erwartet, hat er all das vorhergesehen, was über La Follye hereingebrochen ist?

Benjens Geschichte hatte die Überlegungen, die Anders eingeworfen hatte, in den Hintergrund rücken lassen, doch Vanion versuchte zu rekapitulieren, was der Kender gesagt hatte. Ein Stammbaum. Gewiss gab es Familienstammbäume in Caldrien, oder nicht? Das erste Mal verfluchte Vanion die Tatsache, dass er als Tangaraner aufgewachsen war. Er wusste so wenig über Caldrien, so wenig über Firngard. Die Sprache mochte er immer besser beherrschen, doch ein wahrer Caldrier zu werden, das erforderte viel mehr. Aber Anders' Gedanken besaßen einen unumstößlichen Kern: Savaric würde niemals den Stammbaum der eigenen Familie vernichten. Da Savaric noch nicht an der Macht gewesen war, als sein Vater ihn und seinen Bruder legitimierte, mussten sowohl Baraque als auch Savaric in diesem Stammbaum auftauchen. Wer immer die beiden da eingetragen hatte, musste also wissen, dass ein älterer Bruder existierte. Konnte es so einfach sein? Konnte irgendwo ein Stammbaum sein, der bewies, dass Savaric einen älteren Bruder hatte? Dann besteht die eigentliche Arbeit darin, zu beweisen, dass ich der Sohn meines Vaters bin - und dass mein Vater, der tangaranische Bauer, Barak Bachlauf, ebenjener Baraque de Roquefort aus Firngard ist.

"Nun.. weswegen hat Jules Euch fortgeschickt, Benjen? Wisst Ihr irgendetwas darüber? Wovon hat er gesprochen? Wusste er irgendetwas?" Vanion war der festen Überzeugung, dass es irgendeinen Hinweis geben musst, irgendetwas, was Aufschluss geben musste. Zumindest hoffte er fest darauf.
"Und ihr anderen, was haltet ihr davon? Was denkt ihr über das, was Anders gesagt hat?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 24. Mär 15, 23:53
Enttäuscht verzog Lorainne den Mund. Sie hatte sich mehr Antworten von Benjen erhofft.
Sie spürte seinen Blick, wie er sie genau musterte. Doch sie sah nicht hin, wollte nicht schon wieder seine Fragen in den Augen sehen.
Scjliesslich winkte sie ab.
"Das Schwert ist ein altes Familienerbstück. Seit Generationen weitergegeben. Eiegtnlich ist es schon immer in unserer Familie gewesen, deswegen behauptet man, dass die Familie auseinanderbricht, wenn man es verliert und natürlich geschieht dann meist etwas schlimmes." Sie lächelte.
"Nun, an den meisten Legenden ist sicher etwas wahres dran. Aber zu Deinem Vorschlag Anders."
Lorainne  nahm die Hand von Vanions Schulter, wich aber nicht von seiner Seite.
"In der Regel werden Dokumente jeder Art von Schreibern oder Angehörigen der Alamarkirche angefertigt und manchmal auch aufgehoben. Oder sie werden hier verwahrt. In der alten Bibliothek gab es so viele Urkunden und Nachlässe längst verstorbener Ritter. Wenn es aber von einem namenlosem Schreiber angefertigt wurde- nun, wenn man ihn tötet, würde ihn niemand vermissen."
Alain. Sein Geist schwebte abermals über ihr.
"Allerdings werden in der Regel Zeugen hinzugezogen, meistens im Stand gleich. Aber ich kann mich jetzt nicht an die Namen erinnern, ich bin..." einen Gähnen unterbrach ihren Satz und sie hielt sich rasch die Hand vor den Mund und lächelte entschuldigend.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 25. Mär 15, 00:06
"Wenn so eine Person noch lebt, müssen wir uns beeilen. Roschfurt könnte auf die gleiche Idee kommen, und wenn, dann weiss er wahrscheinlich sogar wen er loswerden muss."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 07:56
Lorainne schüttelte den Kopf um die Müdigkeit zu vertreiben.
"Non, ich bezweifle, dass das von Erfolg gekrönt sein wird. Die Zeit hat für Savaric gespielt."
Als sie Beorns ratloses Gesicht sah, fuhr sie fort:"Alors, wann wurde dieser Stammbaum geschrieben? Bevor oder kurz nachdem Baraque Roquefort verlassen hat, also noch VOR Vanions Geburt. Vielleicht mag noch jemand leben, der davon weiß, aber wenn er all die Jahre geschwiegen hat, warum sollte er das Schweigen nun brechen? Zudem hätte Savaric mehr als 20 Jahre Zeit gehabt, sich dieses Problems zu entledigen. Nein, wir müssen IHN dazu bringen, es zuzugeben, vor Zeugen, dessen Wort mehr Gewicht hat, als unseres."
Sie schaute Benjen an.
"Wir werden jetzt erstmal nach Haubach reisen, danach werde ich mich aufmachen nach Reines und eingestehen müssen, dass ich keine Beweise gegen Savaric in der Hand habe. Und dann... werde ich nach La Follye gehen. Ich bin sicher, dass ich bei IHM etwas finden würde. Und nach all den.. Geschehnissen und Anschuldigungen wird er mir nichts antun können."
Vorerst.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 25. Mär 15, 10:54
"Du willst den Schleimbeutel doch nicht etwa doch heiraten? Sobald er dich in seine Finger kriegt, bist du tot!"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 11:18
Sein Fauxpas entging ihr nicht und sie schob es auf die offensichtliche Fassungslosigkeit.
"Von wollen kann gar keine Rede sein. Aber ich bin nunmal nur ein einfacher Chevalier und an den Befehl meines Herrn gebunden. Und der ist eindeutig."
Als sie sah, wie Beorn ihr ins Wort fallen wollte, hob sie beschwichtigend die Hand.
"Non, m´ecoute! Ich kann mich seinem Befehl nicht wiedersetzen, außerdem sind Fehden verboten, offen können wir so oder so nicht gegen ihn vorgehen. Mir bleibt kaum eine andere Möglichkeit. Aber ich werde nicht allein gehen. Sophie begleitet mich und Mina, dir entgeht so schnell nichts, Dich hätte ich auch gerne an meiner Seite. Und ihr alle, werdet mit Benjen und Vanion einen Aufstand organisieren, der Blanchefleur erschüttern und Roquefort vernichten wird. Äxte, ich baue auf Euch!"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 25. Mär 15, 11:45
"Du...Ihr geht gradewegs in Euren Tod. Oder schlimmeres."
Hesinde hilf! Wie kann sie einfach blind so einem Befehl folgen?
"Es gibt immer eine Wahl. Wir könnten Euren Tod auf dem Weg vom Frühlingsfest vortäuschen, wir könnten meine Otta, meine Sippe bitten, das Schiff auf der Rückreise zu kapern. Überfälle durch Thorwaler vor der Nordwestküste sind keine Seltenheit. Oder Ihr könntet die Regeln brechen! Was hat es einen Sinn, sich an einen Befehl zu halten, der dich in den Sicheren Tod schickt?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 12:01
"Beorn, so gern ich es würde, kann ich mich nicht aus meiner Verantwortung ziehen. Ich habe nicht nur eine Verpflichtung gegenüber meinem Herrn sondern auch gegenüber meinen Leuten. Die Menschen in La Follye verlassen sich auf mich. Das ist loyalitè."
Jetzt blickte sie doch wieder zu Benjen, obwohl sie es nicht wollte. Es war, als würde er ihren Blick magisch anziehen.
Sie sprach ihn direkt an:"Hast du mich nicht diese Tugenden gelehrt? Wie oft hast du mir von den Idealen eines Ritters erzählt, von Drachen und schönen Jungfrauen. Und nie hat einer den leichteren Weg gewählt. Du auch nicht." Sie wandte sich wieder an Beorn. "Wenn ich mich verstecken würde, würde ich alle meine Prinzipien verraten, meinen Stand, alles, woran ich glaube. Und welches Licht würde es auf meine Familie werfen, wenn ich mich ausgerechnet von Thirwalern töten lassen würde? Sie stammen ebenso wie die Skaldier von meinen Vorfahren ab." Lorainne Rede war immer heftiger geworden, erst am Ende kam sie wieder ein wenig zur Ruhe und sprach weniger emotional.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 25. Mär 15, 12:15
Sie ist verrückt. Pure Fassungslosigkeit sprach aus Vanions Gesicht, sein Mund stand offen. Lorainne stand immer noch hinter ihm, und er wandte den Kopf und sah sie an, die Augen ungläubig geweitet. Doch was im ersten Moment unglaublich und wahnsinning klang, machte bei näherer Betrachtung Sinn. Dann hörte er Beorns Worte.

"Wir haben bereits Lorainnes Tod vorgetäuscht. Wie sonst hätten wir verhindern sollen, dass Savaric seine Meuchler auf die hilflose, seelenlose Lorainne losgelassen hätte, während wir nach wegen suchten, sie zu heilen? Als wir Lorainne retteten, sorgten wir dafür, dass Lorainne für tot gehalten wurde. Ich belog zahlreiche hohe Herren und setzte meine Ehre auf's Spiel! Sir William of York glaubte, Lorainne sei tot. Die Baronin von Goldbach wurde benachrichtigt, bei der Lorainne als Mündel aufgewachsen war. Ich belog Freunde, Kameraden aus dem Pilgerzug! Nur wenige hatten Verständnis dafür, als die Wahrheit schließlich ans Licht kam. Außerdem sind die Zeiten des Versteckens vorbei, zumindest für Lorainne.

Ich glaube, Lorainnes Idee ist gut. Solange sie in aller Öffentlichkeit bei Savaric ist, kann er ihr nichts tun. Jede Handlung wird auf ihn zurückfallen, selbst ein noch so gut vorgetäuschter Unfall. Blanchefleur will Frieden, nicht den Tod von Jules' Tochter."

Nachdenklich rieb er sich über die Hüfte und spürte die dicke, breite Wulst, aus der bald eine Narbe werden würde.

"Lorainne soll nicht lange an Savarics Seite sein. Im Gegenteil, je kürzer, desto besser. Denn wenn aus ihrer Anwesenheit dort erstmal Gewohnheit wird, wird selbst das wachsamste und argwöhnigste Auge irgendwann wegsehen - und dann würde Savaric sie umbringen.
Aber ich sehe eine große Schwäche in diesem Plan. Wenn, und nur wenn, das Aufwiegeln der Männer La Follyes erfolgreich ist und ein Aufstand ausbricht, und wenn, nur wenn, dieser Aufstand Erfolg hat - dann wird Savaric mit dem Rücken zu Wand stehen und nichts mehr zu verlieren haben. In diesem Moment wird er die Maske des Edelmannes fallen lassen und Lorainne einen Dolch an ihre Kehle setzen. Vielleicht, um sich selbst zu retten, aber im schlimmsten Fall um soviel Tod und Leid zu säen, wie er kann, bevor er selbst stirbt. Sie ist umgeben von seinen Männern, und, bei allem Respekt, Sophie und Mina wären die ersten, die sterben würden. Ihr Opfer wäre tapfer, doch umsonst."

Doch genauso würde Lorainne nah an Savaric sein. Sie würde den finalen Schlag führen können, bevor Savaric auch nur klar werden würde, dass seine Herrschaft beendet war.
Lorainne, willst du dich opfern? Für La Follye, für Roquefort? Würde Lorainne versuchen, Savaric zu töten, wenn erst alles gewonnen war, und wenn der Versuch, selbst im Erfolgsfall, sie das Leben kosten würde? Ja, das würde sie. Bei den Göttern, es gibt nicht mehr viel, was sie an diese Welt bindet. Sie hat soviel verloren, soviel durchgemacht.. Die Pflicht wog schwerer als das eigene Leben für einen wahren Ritter.
In diesem Moment erkannte Vanion, dass Lorainne für mehr kämpfte als nur für Rache. Seit sie wieder geheilt war, hatte er gedacht, dass Lorainnes Feuer allein brannte, um Savaric und seine Häscher zu verbrennen. Doch das Feuer, das in ihr schwelte, wurde gespeist von der Trauer um das Leid La Follyes und der Pflicht, die sie als Ritter trug. Ein warmes Gefühl durchströmte Vanion. In seinem Inneren hatte er immer gehofft, dass Lorainne nicht nur aus Rache handelte, aber er hatte sich jeden Gedanken daran verboten, aus Angst vor einer möglichen, schlimmen Antwort. Nun fasste er Hoffnung.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 12:29
Williams Erwähnung versetzte ihr einen Stich.
Er hat mich für tot gehalten. Und sich damit abgefunden.
Offenbar überdauerte Liebe nicht den Tod. Doch bei Benjen war sie sich nicht so sicher. Jahre und Entfernung hatten seine Liebe nicht brechen können. Auch Marguerites Tod würde daran nichts ändern.

"Sobald er mit dem Rücken zur Wand steht, wird jeder erkennen, wer... WAS er ist. Und wenn mir etwas passieren sollte.... ich habe immer noch seine Tochter. Sie ist sicher untergebracht und meine Garantie. Er kann mir nichts antun."
In dieser Beziehung vertraute sie ganz auf Robert. Der Valkensteiner war der richtige Mann für soetwas.

"Ansonsten:wer eine bessere Idee hat- ich bin für Virschläge offen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 25. Mär 15, 12:38
Sophie und Mina wären die ersten, die sterben würden

Vanions Worte tropfen langsam wie heißes Wachs in Minas Bewusstsein. Sterben... in der Fremde... für Fremde... waren es wirklich noch Fremde?

Mina schüttelte sich wie ein nasser Hund. Eben noch war sie so überrascht gewesen, dass Lorainne ihr zutraute, sie begleiten zu können.... es stimmte, sie auf sie achtete kaum jemand, daher konnte sie sich überall dazu stellen und Informationen sammeln. Das Gesinde tratschete ohnehin gerne. Sie schien so gutmütig auf andere zu wirken, dass selbst Lorainne, die allen Grund hatte, Fremden zu misstrauen, nicht auf die Idee kam, dass sie etwas böses wollte. Mina wusste, dass Lorainne Recht hatte.
Aber sterben?  Hier im Warmen, von schützenden Mauern umgeben, weit weg von Roquefort, kam ihr die Bedrohung so unwirklich vor..
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 25. Mär 15, 12:59
"Du glaubst, dass sein Herz aus Stein ist. Glaubst du, dass er soviel Liebe für seine Tochter empfindet, dass er ihr Leben über das seine oder das deine stellt?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 25. Mär 15, 13:03
Anders starrte Lorainne an. Das Wieso stand ihr auf der Stirn geschrieben in großen Lettern und sie wusste nicht was sie sagen sollte. Dennoch spürte wie jetzt plötzlich in ihr Wut hochkochte. Wie oft wollte Lorainne das noch machen? Wie oft?
Immer wieder musste sie sich von ihren Freunden anhören, dass sie sich in Gefahr brachte ohne zu überlegen. Das stimmte zwar so nicht, aber man hörte ihr ja nicht zu. Gerade von Lorainne. Und sie selbst?
Beim Turnier hätten sie sie fast verloren, und jetzt wollte sie ihrem Feind direkt in den Rachen springen. Zu Roquefort wo auch die Hexen waren? In Anders schüttelte sich alles. Das war eine sehr sehr dumme Idee, wieso ... wieso wurde sie dann so wenig abgestritten?
Auf sie würde eh keiner hören!
Mit einem Ruck erhob sie sich und verließ ohne ein Wort die Küche! Menschen! Sie verstand sie nicht! Die ganze zeit machten sie so widersprüchliche Sachen, und das was Lorainne plante war ... tödlich. Wenn sich zwei verfeindete Raubtiere an den Reviergrenzen begegneten kam es immer zu Kämpfen.
Es machte sie traurig, traurig und wütend das Lorainne so etwas plante, dass sie einfach alles in den Topf schmiss ohne  ....
Arrrgh, Menschliche Politik. Simon hatte versucht ihr das zu erklären, mit den Befehlen und der Ehre und dem ganzen anderen Kram, aber wirklich verstanden hatte sie es nicht.
Lautlos lief sie durch die Gänge, weg von der Küche. Sie musste jetzt einfach die Sterne sehen und sich vergewissern, das die Welt sich noch drehte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 25. Mär 15, 13:05
"Es wäre nur traurig wenn Lorainne, Sophie und Mina die Hochzeit gar nicht erst erreichen würden!"
Benjen ging durch den Raum nahm Sophie's Hände.
"Sophie hat dich vom ersten Moment erlebt als du das Licht der Welt erblickt hat und vermutlich würde sie auch mit dir gehen bis es dunkel werden wird! Aber bei Lavinia dieser Zeitpunkt ist noch fern und es ist keine Option irgendwen in den Tod zu schicken. Unsere Familien haben genug geblutet genug Schmerz erlebt! La Follys Bewohner haben genug Leid erlebt." Er lies ihre Hände los und ging weiter.
"Vanion als Gesicht eines Aufstandes? Glaubt ihr etwa er könnte das nicht schaffen? Man muss ihm den Rücken stärken. Er muss einen kräftigen Schatten haben. Und der grüne Ritter wird ihm den Schatten stärken! Ich weder ihm den Schatten stärken!"
Ein stolzer und stärker Blick durch die Runde einen Moment ruhte er war auf Lorainne.
Nicht Lorainne wird sich ihm gegenüber erheben la Follye wird sich erheben und wird Savaric zu Fehlern zwingen! Wir werden laFollye ernähren und er wird uns die Mittel dafür geben!"
"Ja ich habe dich viele Tugenden gelehrt, bedauernswerter Weise legen viele die Tugenden im Krieg anders oder zu ihren Vorteilen aus. Ich weder sie nie vergessen!"
"Aber Lorainne braucht dafür jeden von euch ohne groß zu überlegen jeder muss wissen wo in dieser Situation sein Platz ist!"
Sein Blick führte zurück zu Lorainne.
Titel: Re: Frühjar 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 25. Mär 15, 15:11
"Ihr wollt also sterben, weil ihr ein Pflicht gegenüber Blanchefleur habt. Gratuliere. Für die Pflicht zu sterben ist der leichteste Weg sich vor einer Verantwortung zu drücken. Vieleicht sterbt ihr nicht sofort, sobald ihr wieder in LaFollye seid, doch überleben werdeit Ihr die Sache nicht. Wie lange glaubt ihr dauert es, bis Euer Herz auch ausgetauscht ist? `Die Reise hat Chevaliere Loraine sehr erschöpft, sie hat sich eine leichte Grippe eingefangen´. Nach ein paar Tagen stehst du wieder neben Roschfurt, als seine strahlende Braut. Im besten Fall weisst du garnicht, dass du nichtmehr freiwillig handelst. In meiner Heimat gibt es Geschichten über Leute die über Jahre unter der Kontrolle schwarzer Magier waren. Sie glaubten aus freiem Willen zu handeln, verübten schlimmste Verbrechen. Und dann, irgendwann, lies die Kontrolle nach und die Betroffenen erkannten, was sie getan hatten. Willst du das?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Ulrich am 25. Mär 15, 16:37
"Beorn ! Genug jetzt. Wenn du keine andere Idee hast die besser als diese ist dann beschwör keine dunklen Dinge. Lorainne hat ihr Entscheidung getroffen und diese haben wir zu resprektieren und genau wie du und ich den Befehlen unsere Großäxte folge zu leisten haben steht Lorainne in genau so einem Verhältnis zu ihren Herren. Ich glaueb kaum das Savaric Lorainne etwas antun wird.. er würde damit alles verlieren was er hat. Damit hat Lorainne recht. Mir wäre es auch anders lieber aber so einfach ist es numal nicht. Die Äxte handeln so wie wir es von den Großäxten und Lorainne befohlen bekommen. Lange Diskussionen stehen uns Kriegern nicht zu und bringen uns auch nicht nach vorne ... wir führen aus. Gerade jetzt wo die Zeit onehin gegen uns spielt und es so viel vorzubereiten gibt bleibt keine Zeit für langes Pläne schmieden. Also hör auf dich zu beschweren und nimm es wie es ist . "
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 25. Mär 15, 17:03
"Aye, hast recht"
An Loraine gewandt fuhr er in gezwungendem Ton fort:
"Entschuldigung, das war unangebracht."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Bran am 25. Mär 15, 17:09
"Aye! Auch Ihr Thorwaller habt seltsame Ehrbegriffe. Du selbst sagtest mir mal das es bei euch mit Walfängern und Sklavenhändlern selten Verhandlungen gibt und oft blind getötet wird."

Als Beorn sich entschuldigte beruhigte Bran sich wieder ein wenig.

"Wir sollten uns an das geplante halten und uns darauf vorbereiten alles zum Guten zu wenden. Diese Schwarzseherei um die Zukunft, um das Vertrauen in unserer Gemeinschaft, um überflüssige Ehre und Vergangenes bringt uns nicht weiter.
Worauf wir uns als nächstes konzentrieren müssen ist sicher nach Haubach zu gelangen.
Danach gibt es einige Ansätze:
Savaric auskundschaften und infiltrieren, seine Gewohnheiten kennen lernen und vielleicht jemanden von uns in seine Nähe am Hofe bringen.
Dann müssen wir Vanions Herkunft bekräftigen wozu wir einen Stammbaum der Roqueforts brauchen. Von einem Schreiber von damals, von Roquefort selbst oder jemanden der alles mitbekommen hat.
Und dann natürlich die Bevölkerung La Follyes gegen Savaric aufbringen und einen Aufstand anzetteln.
Wenn wir das alles schaffen bevor Lorainne zur Hochzeit aufbricht müssen wir uns auch um ihre Sicherheit bei Ihm keine Sorgen machen.
Vieleicht teilen wir uns dafür alle auf und kümmern uns parallel um diese Aufgaben."

Vorrausgesetzt es kommt nichts dazwischen

"Und nun bin ich müde. Ich werde mich schlafen legen und hoffe dass Ihr es auch bald werdet. Diese Mauern mögen Sicher sein, doch je eher wir in Haubach sind, desto besser."

Er stand auf, nickte in die Runde und ging aus der Küche. Vielleicht würde er ja auf Anders treffen, die so plötzlich aus der Küche gegangen war ohne sich zu verabschieden.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 25. Mär 15, 17:23
"Natürlich greifen wir Walfänger und Sklavenhändler an, warum auch nicht? Dass dabei mal jemand stirbt, gehört halt zum Berufsrisiko, genauso wie als Söldner in die Schlacht zu ziehen. Aber niemand würde sich befehlen lassen, in den sicheren Tod zu ziehen. Und warum mit solchen Leuten verhandeln? Sie wissen was ihnen bevorsteht wenn ein Drachenboot auftaucht, das ist ihr Berufsrisiko."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 17:25
"Selbstverständlich tut er das. Er ist ihr Vater, Herz aus Stein oder nicht. So etwas vergisst man nicht." Sie antwortete heftiger und lauter als beabsichtigt auf Vanions Frage, sie wollte noch mehr sagen, als sie die Tür zu schlagen hörte.
Anders!
Sie fuhr sich durch die Haare, ihre Gedanken wirbelten.
Schmerzerfüllt starrte sie auf die Tür, als Benjen mit einer feurigen Rede begann. Dankbar lächelte sie ihn an.

Sie verstand Beorns Einwände, hatteselbst nächtelang das Für und Wider abgewogen, doch sah sie keine andere Möglichkeit.
"Assez!"Ihre Stimme schnitt durch die Luft.
Äußerlich ruhig, doch innerlich aufgewühlt, versuchte sie sich erneut an einer Erklärung.
"Beorn, ich WILL ganz bestimmt nicht sterben. Aber der Tod begleitet mich, wo ich auch hingehe. Dazu sind Krieger geboren."
Wie sie so sprach, erinnerte sie sich an den Tag, als Benjen nach La Follye gekommen war und hörte ihren vater dieselben Worte sagen.
"Mein Junge, Du wirst viele Niederlagen einstecken müssen, bis Du Dein Ziel erreicht hast. Doch ein Kämpfer muss immer wieder aufstehen. Egal wie schwer das Schicksal zu ertragen ist, es wird immer Menschen geben, die dich brauchen. Ein Krieger hat die Bürde zu tragen, dass er jeden Tag sterben kann, der Tod begleitet ihn mit jedem seiner Schritte. Darum muss er kämpfen und sich verteidigen können, damit das niemals geschieht....."

Nachdenklich schaute sie auf ihre Hände, als ihr bewusst wurde, dass sie nun doch wie ihr Vater klang. Hatte sie sich nicht geschworen, dass sie niemals so klingen wollte wie er, dass sie nie so werden wollte?

"Ich verlange von keinem von Euch, dass er mich begleitet, wenn er nicht will. nach den neuen Erkenntnissen, ist der Vertrag hinfällig. Ihr seid mir nicht länger verpflichtet. Ich bitte Euch nur darum mir zu helfen, und mir zur Seite zu stehen. Ulric, wie oft hast Du mir mittlerweile das Leben gerettet? Und Benjens? Bran, du ebenso. Und Beorn, Du und Mina habt uns alle versorgt, Silas und Vanion wären sicher jetzt tot, wenn ihr nicht so eisern um sie gekäpft hättet. Ich stehe jetzt schon tiefer in Eurer Schuld, als ich es je vergelten könnte. Schon gar nicht mit dem lausigen Betrag, den wir damals in Brega ausgehandelt haben, als wir über die Ausmaße noch nichts wussten."
Sie brauchte was zu trinken, ihr Krug war leer, also griff sie nach dem nächstbesten Krug auf dem Tich und genoß das kühle Bier in ihrer Kehle.
Sie sah Beorn in die Augen:"Ja, ich habe Angst zu sterben. Aber wenn ich damit Roquefort aus La Follye vertreiben kann, dann wäre mein Tod nicht umsonst. Aber ich würde mich wohler fühlen, wenn ihr mich begleitet, denn dann weiss ich, ist das Risiko zu sterben viel geringer."
rotz dieser aufgeladenen Stimmung, trotz ihrer Angst musste sie lächeln.
"Ja, vielleicht stecke ich in einer verzweifelten Lage. Aber solange ihr mir zur Seite steht, gibt es Hoffnung. Beorn, es ist wie Ulric sagt- würdest Du einen Befehl eurer Großäxte nicht folge leisten?"

Schließlich nickte Beorn, immer noch grummelnd.
"Non, es war nicht unangebracht, aber das es gefährlich ist, ist mir bewusst."

"Bran hat recht, es ist schon viel zu spät und wir drehen uns im Kreis. Wir brauchen Schlaf und ein wenig Ruhe und morgen reden wir weiter. Vielleicht haben wir ja auch etwas übersehen und es fällt uns mit morgen ein besserer Plan ein."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 25. Mär 15, 17:36
"Ich sage nicht, dass ich Euch nicht folgen werde. Im Gegenteil. Doch Teil des Vertrags, wenn es auch nicht wörtlich so drinsteht, ist es wohl, Euch am Leben zu halten, und genau das versuche ich. Selbstverständlich werde ich den Befehlen, die ich bekomme, Folge leisten, immer im Vertrauen, dass für die Befehlsgeber unter anderm die Priorität so liegt, unnötige Opfer zu vermeiden. Vanion, deine Wunde scheint dich immernoch zu plagen, versuch es nicht zu verbergen, ich sehe, wie du dich bewegst. Hier im Kloster gibt es bestimmt einen Kräutergarten und bessere Möglichkeiten zur Versorgung. Lass mich nochmal drüberschaun bevor wir uns schlafen legen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 17:48
"Ich werde auch noch eine ganze Weile am Leben bleiben, das ist zumindest der Plan. Ich muss zum Ende des Frühjahr lediglich an den Hof. Erst dann wird die Hochzeit überhaupt erst ins Auge gefasst. Falls wir bis dahin nicht noch des Rätsels Lösung finden, doch das halte ich für unwahrscheinlich. Ich werde soviel Zeit wie möglich herausschlagen. Und selbstverständlich wird es ein rauschendes Fest werden, wo Blanchefleur hoffentlich selbst zugegen ist. Alle, deren Hilfe wir kriegen können, sollten sich unter die Gäste mischen, es würde kaum auffallen. Und dann wird der Sturm losbrechen. Doch ersteinmal muss sich die Lage hier beruhigen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 25. Mär 15, 20:02
Mina sah Bran hinterher. Seine Rede hatte sie beeindruckt. Endlich jemand, der einen kühlen Kopf zu behalten schien und in geordneten Bahnen dachte. Er war ihr schon beim Schützenturnier aufgefallen... wie besonnen er seine Pfeile ins Ziel brachte.
Sie folgte ihm in die Küche, um neues Bier zu holen. Ihr war nicht entgangen, dass Lorainne im Eifer des Gefechts aus Vanions Humpen getrunken hatte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 25. Mär 15, 23:03
"Nun gut ich möchte keinen vom Schlafen abhalten, habt einen ruhige und erholsame Nacht. Wir sehen uns zum Frühstück."
"Lorainne wenn du noch reden möchtest würde es mich freuen wenn du mich begleiten magst!"
Benjen nahm sich einen Krug mit und ging zur Halle um sich dort noch etwas ans Feuer zu setzen.
Er legte einen Holzscheid nach und stand am Kaminsims.
Vor dem Kamin stand eine Liege bedeckt mit Fell. Der Raum war im Moment mehr von Kälte erfüllt.
Benjen nahm einen Schluck aus dem Krug und schaute in die Flamme.
Er war noch alleine und seine Gedanken gerade leer.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 23:11
"Das versteht er also unter ´begleiten´". Lorainne schnaufte, ergab sich aber schließlich ihrem Schicksal.
Offenbar brannte ihm immer noch etwas auf der Seele, also folgte sie ihm leise, der Rest würde ohnehin ins Bett gehen, oder seinen eigenen Gedanken nachhängen.

Er stand mit dem Rücken zu ihr und Lorainne nutzte die Gelegenheit ihn unbeobachtet zu mustern.
Sie hatte ihn größer in Erinnerung gehabt, aber bei weitem nicht so schön. Breite Schultern, starke Arme, und seine Augen.
Lorainne hielt die Luft an.
Lavinia, hilf mir! Nicht er. Nicht jetzt!
#auf zittrigen Beinen kam sie näher und stellte sich neben ihm. Ebenso schweigsam wie er starrte sie in die Flammen.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 25. Mär 15, 23:14
"Ich denke wir sollten hier das letzte mal die ehren die lieben die bereits von uns gegangen sind. Wer weis ob wir nochmal hier so stehen werden. Lebt wohl, ihr fehlt mir!"
Er nahm erneut einen Schluck und gab den Krug zu Lorainne.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 23:21
Sie nickte:"Ja, Du hast recht, wohlgesprochen." und nahm den Krug, trank und goß einen großzügigen Schluck ins Feuer.
"Lavinia Recepta, nimm die Seelen, derer, die wir lieben auf und lass sie an Deiner Güte teilhaben. Auf dass wir sie eines ages wiedersehen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 25. Mär 15, 23:27
"Hast du drüber nachgedacht wenn du la Follye zurück hast was dann geschehen wir? Wie es dann weiter gehen soll?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 23:32
"Eeeehm.... wie soll es denn schon weitergehen? Es soll wieder der friedvolle Ort werden, der es einst war. Vanion muss weiter ausgebildet werden, er sollte heiraten, um seinen Platz zu festigen."
Lorainne zuckte mit den Schultern.
"Ich werde wieder auf die Hügel klettern und durch die Wälder streifen."
Sie lächelte, weit entfernt mir ihren Gedanken.
"es wäre schön, wenn es so werden würde."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 25. Mär 15, 23:36
"Du willst wieder auf Hügel klettern? Dann muss ich ja beleiben um deine Schrammen zu verbinden. Dafür sorgen das dich keiner in den dreckigen Klamotten sieht.!"
Er musste lachen, wäre strahlte über sein Gesicht und das Lächeln.
Benjen ging zurück und lies sich auch die Liege fallen. " Tja um die auf den Schoß zu setzen und dir Geschichten anzuhören bist du jetzt zu groß!"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 23:41
Ein wenig schockiert starrte sie ihn an: "in der Tat, das bin ich. Und den Dreck bürstet wohl wieder Sophie aus den Sachen."
Sie grinste ihn an:"Und für die Schrammen brauche ich mittlerweile wohl fähige Heiler, die mich zusammenflicken. Aber was ist mit Dir? Wirst Du bleiben?"
Ihr Herz klopfte bis zum Hals.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 25. Mär 15, 23:44
"Ist den dort überhaupt noch Platz für mich? Lorainne irgendwann wirst du einen Mann finden und du wirst deine Zeit mit ihm verbringen!"
Kurz schaute er in die Flammen dann wieder in ihr Gesicht.
"Aber bis dahin kann ich sicher bei dir bleiben!"
Bei dir oder auf la Follye dachte er sich was hab ich denn da gerade gesagt?
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 23:47
Das Gespräch wurde ihr unangenehm.
"Mann? Den brauche ich nicht. La Follye gehört mir und ich brauche keinen Mann, der mir da reinredet. Außerdem..."
William. Ein gebrochenes Herz. Juliana.
Sie starrte in die Flammen und als sie ihn wieder anschaute, meinte er etwas wie Wehmut in ihre Augen zu erkennen.
"Außerdem nunja, mit Hochzeiten habe ich nicht die besten Erfahrungen gemacht."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 25. Mär 15, 23:50
Er stand auf und ging zu ihr. Sanft legte er die Hände auf ihre Schultern.
"Aber das ist doch kein Grund, es zwingt dich keiner. Und meinst du nicht doch das dein Herz nicht für irgendjemanden wieder schlagen kann?"
"Du bist so einen stolze Frau aber warum solltest du alleine bleiben?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 25. Mär 15, 23:56
Sie riss die Augen auf. Ihr Herz musste einen schlag ausgesetzt haben, die Luft wurde ihr abgeschnürt.
"Also... ehm...."
Sie drehte sich um und ging ein paar Schritte, Abstand war genau das rictige, sie konnte plötzlich nicht mehr klar denken und schalt sich eine Närrin.
"Nein, gezwungen wohl nicht, aber es wird erwartet. Aber ich glaube, ein Mann gehört nicht an meine Seite." Du gehörst dahin. "Mein Herz schlägt für La Follye. Das ist meine einzige Liebe." Und tatsächlich stimmte es irgendwie.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 26. Mär 15, 00:01
Tue ich jetzt das richtige?
Was hatte sie so erschreckt? Er ging auf sie zu und nahm ihre Hände in seine.
"Lorianne du wirkst gerade wie jemand der zu etwas gezwungen werden soll. Aber wir tun alles dafür das du deine Entscheidungen treffen kannst. So wie du sie möchtest! Wenn du keinen Mann willst dann ist es deine Entscheidung."
Er schaute ihr in die Augen, es fühlte sie eigenartig an. Nein das darfst du nicht.
"Ich denke es ist an der Zeit in die Betten zu gehen."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 26. Mär 15, 00:07
"Das ist es wohl." Widerwillig zog sie ihre hand zurück.
"Du.. eh... ja. wir sollten schlafen gehen. Es ist schon zu spät. Bonne nuit."
Sie hauchte ihm einen freundschaftlichen Kuß auf die Wange und huschte aus dem Raum. Hochrote Wangen, sie floh förmlich in ihre Kamme. Das Bier. Es war sicher das Bier. Und Marguerite. Trauer um Freunde, Angst vor der Zukunft.
Es gab genug Dinge, die sie emotional aufwühlten.
Es lag nicht an ihm.
Ganz sicher nicht.
Nein.
Auf gar keinen Fall!
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 26. Mär 15, 00:13
Benjen blieb überrascht stehen.
Was war das? Was war mit ihr?
So hatte er sie nie erlebt.
Vielleicht hatte sie etwas zu viel getrunken?
Er suchte den Weg in sein Bett. In seinem Zimmer verteilte er auf dem Weg ins Bett
seine Stiefel und seine Kleidung. Hoffentlich wird Sophie nicht so früh hereinkommen um ihn wecken zu wollen.
Vor allem nicht bei dem Chaos was er gerade veranstaltet hatten.
Einen Moment dachte er noch an Lorainne ´s flüchtigen Kuss.
Dann vielen ihm die Augen zu.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 26. Mär 15, 00:18
Nachdem Beorn Vanions Wunde noch einmal gesäubert und mit einer Salbe aus der Klosterapotheke behandelt hatte, kramte er nochmal in seiner Tasche. Da war es. Ein Beutel Salz.
Hoffentlich reicht es....
Nachdem auch Vanion in seinem Zimmer verschwunden war, nahm Beorn sein Beutelchen, und zog mit dem Salz eine dünne Linie vor jede Zimmertür. Als er mit seinem Werk zufrieden war, ging er in das Zimmer der Äxte, zog auch dort eine Linie, und ging zu Bett.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 26. Mär 15, 08:44
Na ein wenig Schlaf hatte Benjen sich in den Innenhof begeben. Die Sonne kam gerade erst zum Vorschein.
In der Zeit wo er außerhalb Engoniens war hatte er das Schwert ablegen müssen um zu verhindern das man Rückschlüße auf seine Herkunft machen könnte.
Er hatte sich im Umgang mit dem Stab geübt und auch jetzt wo er Zeit fand versuchte er seine Fertigkeiten zu verbessern.
Mit Hemd, Hose und Stiefel gekleidet vollzog er seine Übungen.
Drehte den Stab durch die Hände und ließ seine Gedanken fallen.
Er versuchte nicht an gestern Abend zu denken wo beide scheinbar durch den Alkohol nicht so ganz wussten was sie taten und in vermutlich alte Tugenden verfallen waren.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 26. Mär 15, 10:17
Anders hatte wie in letzter Zeit üblich eine kurze Nacht hinter sich. Sie scheute sich vor dem zu Bett gehen und hatte von daher einen Teil der Nacht draußen,einen anderen in der Bibliothek und einen kleinen nötigen im Bett verbracht.
Früher als die anderen war sie auch wieder auf den Beinen, unterdrückte das Gähnen und versuchte den unschönen Traumwust abzuschütteln indem sie sich an die Schriftstücke erinnerte in denen sie geblättert hatte. Sie hatte sich still und heimlich in die Bibliothek verkrochen mit einer Kerze und das lesen geübt. Sie hatte zwar immer noch Lyras Briefe an denen sie übte allerdings konnte sie die mittlerweile auswenig, weshalb es eher ein rezitieren als ein lesen war. Lyra.... Sie hatte gesagt sie wolle ihr schreiben. Aber allein der Gedanke das geschehene auf Papier zu bringen... Sie unterdrückte ein Schaudern und schlüpfte in ihre Stifel und verließ leise den Raum. Dennoch sie musste ihr bald schreibenä Si ewürde sich furchtbare Sorgen machen...

Sie hatte nicht alle Worte verstanden die sie gelesen hatte, manches hatte sie halblaut gemurmelt vorgelesen um sich den Klang zu erschließen, aber selbst dann nicht begriffen. Quaste ... zum Beispiel.. was war das? Oder Läuterung...? Keine Ahnung. Aber immerhin ging es mit dem lesen etwas besser und natürlich hatte sie alles wieder so weggeräumt das niemand bemerken würde das sie da gewesenwar.
Müde und mit leichten Ringen unter den Augen trat sie auf den Hof.
Ihr Ärger über Lorainne war verraucht, und einem stillen Gefühl gewichen welches sie nicht ganz deuten konnte. Sie wollte garnicht wissen ob der unseelige Plan von gestern noch stand, der schlug ihr auf den Magen.
Sie entdeckte Bejen wie er einen Stab durch die Luft kreisen ließ und beobachtete ihn fasziniert um sich die Bewegungen zu merken ind es vielleicht auch mal auszuprobieren.
Allerdings beschloss sie ihn nicht zu stören und wanderte von daher weiter über das Gelände. So kam sie in den Klostergarten der zu dieser Jahreszeit noch recht Kahl wirkte aber hier und dort waren schon Knospen zu sehen. Langsam bewegte sie sich weiter durch den erwachenden Garten und bemerkte schließlich einen unnatürlich grünen Fleck. Der gehörte dort aber nicht hin. Vorsichtig näherte sie sich und erkannte Vanion der vor einem Stein hockte. Was machte er da? Beim Näher kommen erkannte Anders das es sich um ein Grab handelte wie es hier in Engonien üblich war. Als sie ihn erreicht hatte setzte sie sich still neben ihn ins das kühle nasse Gras. Brrrr
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 26. Mär 15, 10:44
Noch vor dem ersten Sonnenstrahl hatte Vanion das Bett wieder verlassen. Irgendein Witzbold hatte Salz vor seiner Kammer verschüttet, und unter müdem Grummeln hatte er es aufgefegt. Nach einem kurzen Frühstück in der Küche führte ihn sein Weg als erstes zu den ebenfalls früh aufgestandenen Adiutores des Klosters. Die Novizen hatten bereits mit dem Tagewerk begonnen, und von ihnen hatte Vanion rasch erfahren, was er wissen wollte.

Im feuchten Tau des anbrechenden Tages kniete er vor Maries Grab. Sanfte Trauer erfüllte ihn. Er verspürte Bedauern und auch ein schlechtes Gewissen ob ihres Todes. Geliebt hatte er die Mutter seiner Tochter nicht, nein, doch war sie ein guter Mensch gewesen. Hübsch anzusehen, mit einer lebensfrohen und leichten Art. Die Zeit mit ihr war stets schön gewesen. Der Knappe hatte immer noch das Gefühl, ihr etwas zu schulden. Sie mochte tot sein; das Feuer, das auch das Leben Marguerites gefordert hatte, hatte auch das ihre genommen. Marie war das unschuldigste Opfer dieser Fehde. Ihr einziger Fehler war es gewesen, Vanion zu vertrauen. Darauf zu vertrauen, dass sie bei ihm, bei Lorainne, in diesem Kloster in Sicherheit war.
Müde, unendlich müde, schüttelte Vanion diese Gedanken ab. Er war hier, um Maries Leben zu gedenken, nicht, um in Selbstmitleid und Zweifel zu baden. Was geschehen war, war geschehen, keine Macht abseits der Götter würde Marie ihr Leben zurückgeben können, egal wie sehr sie es verdient hatte.

Der Knappe vergaß die Zeit. Er versank in Erinnerungen an glücklichere Zeiten. Mochten die ersten Szenen, die ihm in den Sinn kamen, noch mit Marie zu tun haben, verblasste die schlanke Gestalt rasch und schuf Platz für andere Situationen mit anderen Beteiligten. All diese Erinnerungen, die soviel Gutes versprochen hatten - jede einzelne besaß mehr Wert als alles Leid, dass er erlitten hatte, zusammengenommen. Der Sieg vor Engonia, der Tod Konars. Simon, wie er Lorainne den Schlag gab, der nie gesühnt werden würde. Rania, wie er sie das erste Mal tanzen sah, vor fünf langen Jahren. Anders' Gesicht, als er in Lorainnes Traumwelt die Augen aufschlug, und ihre Tränen, die sein Wams benetzten. Nie hatte er sich so sehr darüber gefreut, überhaupt jemanden zu sehen. Trinken und Feiern mit Dylan, Ashgar und Linnea!
Mochten viele dieser Erinnerungen auch nie wiederkehren, mochten viele der Freunde aus vergangener Zeit nun tot sein, Vanion verspürte keinen Schmerz und keine Trauer. Damit hatte er abgeschlossen. Die Zeit, in der Lorainne gefangengehalten wurde, hatte ihm so vieles abverlangt. Er hatte gezweifelt, er hatte geweint, mit seinem Schicksal gehadert - und am Ende dieser Zeit war ein anderer Mann aus ihm geworden.
Noch nie war ihm so deutlich klar gewesen, was eigentlich aus dem verantwortungslosen Suffkopf, dem Tunichtgut und Tagelöhner geworden war. Das Kind, das den Hof seines Vaters verlassen hatte, um trotzig in die Welt zu ziehen und dort zu stehlen, saufen, prügeln und pöbeln, gab es nicht mehr. Seit langem nicht mehr. Vanion Bachlauf gab es nicht mehr. Mit der Schlacht um Engonia war der Tunichtgut gestorben, und in den Jahren danach hatte er lange gebraucht, um zu sich selbst zu finden. Aus Vanion Bachlauf war Vanion de Roquefort geworden.

Tief in seinen Gedanken versunken, nahm Vanion gar nicht wahr, dass Anders sich neben ihn gesetzt hatte. Doch wer genau hinschaute, konnte Vanions Augen leuchten sehen, und ein Lächeln spielte in seinen Mundwinkeln. Der Knappe wirkte zum ersten Mal seit sehr langer Zeit frei von allen Sorgen, und - glücklich.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 26. Mär 15, 12:18
Auch Beorn, der unruhig geschlafen hatte, hielt es nicht allzu lange im Bett. Nachdem er vergeblich versuchte, noch ein wenig länger zu schlafen, stieg er aus dem Bett und schaute aus dem Fenster. Wie es der Zufall so wollte, sah er den übenden Benjen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, musste Beorn an die Zeit zurrückdenken, als sein Bruder, der auf der Akademie in Prem das Kriegerhandwerk lernte ihn damit aufzog, dass man mit nem blöden Stock doch nicht kämpfen könne.
"Hey, Benjen, allein übt es sich nicht besonders gut. Wart kurz, ich mach mit."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 26. Mär 15, 12:58
Anders musterte Vanion von der Seite. Er schien seit langem zum ersten mal wieder glücklich und in sich ruhend. Das wärmte ihr die Seele, auch über die leichte Distanz die sie versuchte zu ihm auf zubauen. Lorainne hatte gesagt das das helfen würde, aber sie hatte den York bei dieser Zeit nicht jeden Tag um sich gehabt.
Dennoch. Das war egal. Ihm ging es gut, er lebte und lächelte.
Mehr brauchte sie nicht.
Nachdenklich schaute sie auf den Stein. Marie...? Marie... Irgendetwas klingelte. Ach ja. Das war die Mutter von seiner Tochter. Er hatte ihr von ihr erzählt. Er hatte ihr von so vielem erzählt. Wenn sie sich genau erinnerte handelte vieles von Frauen... und einem Barden, also auch irgendwas mit Frauen.
Leicht musste sie schmunzeln.
Vielleicht war sie wirklich dumm gewesen, aber sie bereute es nicht sich verliebt zu haben. Auch wenn es nun weh tat. Es wurde besser.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 26. Mär 15, 15:27
Lorainne war früh aufgewesen und hatte an der Morgenandacht der Schwestern teilgenommen.
Eine seltsame Ruhe hatte sich auf sie gelegt, nicht die angespannte Ruhe vor einem Sturm, sondern mehr eine Art Frieden.
Lavinia war an diesem Ort in jeder Ecke zu spüren, sogar in den zarten Blumenknospen, die sich gierig der Sonne entgegenreckten.

Sophie hatte ihr ein grünes Kleid bereitgelegt, welches bei jedem ihrer Schritte mitschwang, als sie mit einer der jüngeren Novizinnen über den Hof kam.
Als sie Beorn und Benjen miteinander üben sah, blieb sie stehen und beobachtete, wie ihre Stäbe gegeneinander schlugen und mal der eine mal der andere an Boden verlor.
Die Bewegungen waren geschmeidig und fließend und es glich eher einem Tanz, denn einem Übungskampf.
Nach einer Weile stand den beiden Männern der Schweiß auf der Stirn und gelegentlich vernahm man ein Stöhnen, wenn ein Hieb traf, welches von den Mauern widerhallte.
Lavinia sei dank haben sich das nicht mit Schwertern im Garten getan.
Sie setzte sich auf den Brunnenrand und genoß die Morgensonne, während sie den Kampf beobachtete und auf sein Ende wartete.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Ulrich am 26. Mär 15, 16:14
In einem Bett schlief er immer gut und das war heute nicht anders. Das Leuten zur Andacht hatte ihn geweckt und als er sah das Beorn und Bran noch schliefen ging er hinaus und saß der Andacht bei. Er selbst war kein guter Sänger aber der gesang der Schwestern war irgendiwie erhaben. In den Hohen steinernen Hallen war der Gesang einfach magisch. In sich gekehrt suchte er nach Antworten auf so viele Fragen. `Wie geht es weiter ? Was wenn die Äxte nicht mit Lorainne mitziehen würden ? Woher bekommen wir Beweise ? ´

Es war so viel geschehen und aus dem Jungen der vor 6 Jahren die Schmiede seines Vaters verlassen hatte war nicht mehr viel übrig. Ein kräftiger und von Narben gezeichneter Mann saß jetzt in dem Kloster und dachte über wichtige und politische Dinge nach.. Dinge von denen er damals nichtmal geträumt hätte.

`Im Vertrag steht ganz deutlich "bis zur rückeroberung la Folleys" und dieses Ziel war längst nicht erreicht. Ich kann mir nicht vorstellen jetzt zu gehen... aber wie sehen das die Großäxte ? ´

Er war in sich gekehrt und sprach auch zu Lavinia und bat um Anworten.

Als er das Leuten der Glocken vernahm sah er auf. Die Schwerstern verließen die Halle zusammen mit Lorainne. Draußen auf dem Hof hatte Beorn einen Trainingskampf mit Benjen bekonnen... Benjen.. Ulric mochte den Mann.. Benjen hatte das selbe Ehrgefühl und Pflichbewusstsein wie er selbst. Der Chevallie konnte gut kämpfen und war immer mit seinem ganzen Herzblut bei der Sache. Es gab wenig an ihm auszusetzen und man konnte ihm vertrauen. Eine seltene Tatsache in diesen Tagen.

Die Sonne stand am Himmel und es war angenehm warm. Er würde sich kurz waschen und sich dann auf eine Abreise vorbereiten denn allzulang würden sie wohl nicht bleiben.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 26. Mär 15, 20:54
Nun erst bemerkte Vanion, dass Anders neben ihm saß. Irgendwie war es nicht die Zeit, um Worte zu sprechen. Es schien ihm, als würde Anders ihn verstehen und auf ihre seltsame, aber unglaublich liebevolle Art selbst zufrieden sein. Er lächelte ihr zu, dann erhob er sich vom kalten Gras, half ihr auf und umarmte sie lange.
Sanft drückte er seine Lippen auf ihre Stirn, dann löste er den Kender sanft aus seinen Armen. Unsicher lächelnd zuckte er fast entschuldigend mit den Schultern. Sie würde auch ohne Worte verstehen, dass er sie liebte, als sei sie seine eigene Schwester, und auch, dass er sie niemals lieben würde, wie ein Mann eine Frau normalerweise liebte.

Als er seinen Weg zurück in den Küchentrakt suchte, um noch ein wenig zu essen, wurde er auf ein Klackern aufmerksam: Lorainne sah Benjen und Beorn bei einem Übungskampf zu. Er wünschte seiner Chevalière einen guten Morgen und lächelte sie an, dann sah er neugierig zu, wie Benjen sich schlug.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 26. Mär 15, 21:14
Lorainne betrachtete den Knappen. Er sah zufrieden auch, wenn acuh immer noch blass.
Schließlich erhob sie sich auch und klatschte in die Hände.
"Das reicht. Wir sollten und langsam auf den Weg machen. Und ihr habt Glück, dass die Mutter Oberin noch mit Studien beschäftigt ist und Euch nicht gesehen hat."
Sie grinste.
Dann schien ihr etwas einzufallen:"Ehm, das Salz vor den Türen, wisst ihr, wer das war? Die Schwestern waren es ganz sicher nicht."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 26. Mär 15, 21:59
"Aye, ich wars. Hält Fluchbringer ab." schnaufte Beorn etwas ausser Atem, während seine Hand kurz zu seiner Sammlung Schutzamulette fuhr.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 26. Mär 15, 22:25
"Was sind Fluchbringer?", fragte Anders die in dem Moment zur Gruppe stieß. Sie streckte sich das Haar  hinter die Ohren, eine seltene Geste, da sie diese normalerweise versteckt hielt. Gestaltete das Reisen und einkehren einfacher.
Sie blickte in die Runde und trotz ihrer Erschöpftheit schien es auch ihr diesen Morgen sehr gut zu gehen.
"Das Salz hab ich auch gesehen, aber ich dachte immer das wäre gehen... Feen. Zumindest hab ich da was gehört."
Dann streckte sie sich und gähnte leise hinter vorgehaltener Hand.
"Scheint ja alle gut geschlafen zu haben."
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 26. Mär 15, 22:39
Benjen verschwand kurz in seinem Zimmer um sich zu waschen.
Eigentlich wollte er nicht mit Beorn üben, nicht wegen ihm sondern weil sowas auf diesem Boden nicht gerne gesehen wird.
Lorainne hatte recht in dem sie sagte das es wohl besser war das die Mutter Oberin noch mit etwas anderem beschäftigt war.

Mit einer frischen Tunika und getrocknet suchte er die Anderen zum Frühstück auf. Das Kloster schien ein wenig mit Leben gefüllt an diesem Morgen. Nur Vanion machte einen betrübten Eindruck als er ihn heute flüchtig gesehen hatte.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: gutemine am 26. Mär 15, 22:52
Mina erwachte vom ersten Vogelgezwitscher... Es war diese Stunde kurz vor dem Sonnenaufgang, wenn die Vögel im Dämmerlicht den neuen Tag ankündigen.
„Es ist definitiv Frühling“ dachte sie. Es war kurz vor Wintereinbruch gewesen, als sie von zu Hause aufgebrochen war. Einem „zu Hause“, das ihr so fremd geworden war und an das sie merkwürdigerweise kaum noch einen Gedanken verschwendet hatte. Vermutlich lag in den Bergen immer noch Schnee, nur an den kürzeren Nächten und lauen Momenten in der Mittagssonne würde man merken, dass es nicht mehr lange bis zur Schneeschmelze dauern würde. Mina drehte sich noch einmal um. Wer weiß, wann sie das nächste Mal in einem Bett schlafen würde. Das Kloster erwachte so langsam zum Leben. Sie hörte Töpfe klappern und eilige Schritte draußen auf dem Pflaster. Schließlich begannen die Glocken zum Morgengebet zu rufen.
Mina dachte an die Gespräche gestern. An den Streit zwischen Lorainne und Benjen... beim Gedanken an die beiden musste Mina lächeln. Irgendwie erinnerten die beiden sie an ihren Stallburschen zu Haus und die Magd vom Nachbarhof... ständig hatten sie sich lautstark in der Wolle, doch die Blicke sprachen Bände... Aber das ging sie nichts an.
Was sie wohl anging, war die Tatsache, dass sie sich einer kleinen Truppe Verschworener angeschlossen hatte, auf die eine schwierige, gefährlich Aufgabe wartete, die vermutlich nicht ohne Opfer zu lösen war. Mina verstand von Politik sehr wenig und wusste auch nicht, ob ihre Sache vor dem Gesetz überhaupt gerecht war. Für sie ging es im Moment rein um Intuition. Und im Moment fühlte es sich richtig an, hier zu bleiben. Mina hatte keinen Vertrag, wie die Äxte, war nicht durch einen Eid gebunden, daher fühlte sie sich frei, jeder Zeit zu sagen: es reicht! Und dieser Zeitpunkt war bis jetzt noch nicht gekommen.
Mina kleidete sich an und machte sich auf, endlich nach der Wäsche zu sehen, wie sie sich schon seit gestern vorgenommen hatte. Als sie über den Hof zum Waschhaus ging, kam sie an Benjen und Beorn vorbei, die in der Morgensonne übten. Lorainne saß dabei und genoss offensichtlich die Wärme auf der Haut, während Vanion und Anders vom Friedhof her kamen und trotzdem - irgendwie unbeschwert wirkten. Mina atmete tief durch. Zum ersten Mal seit Wochen spürte sie keinerlei Spannungen und ging beschwingten Schrittes weiter, um im Waschhaus ihre Sachen zusammenzutragen.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Bran am 27. Mär 15, 09:05
Bran schlief an diesem Morgen länger als gewöhnlich. Er liebte es in der Natur zu nächtigen und oft waren ihm weiche Betten wie dieses unangenehm. Doch in der sicheren Atmosphäre des Klosters entspannte er sich vollkommen und drehte sich nocheinmal um, als die Glocken morgens läuteten.
Erst als Ulric ins Zimmer kam und mit seiner Ausrüstung herumklapperte und auch Benjen kurz darauf eintrat und sich an einer großen Schüssel wusch setzte er sich auf, gähnte ungeniert streckte sich und murmelte ein leises "Morgn" zu den beiden.
Dann begann auch er seine Sachen zusammenzupacken. Das Hemd aus dem Kloster zog er aus und ließ es auf seinem Batt. Dann zog er wie gewohnt seine Lederhose und das braune Hemd an. Den Gambeson und den Wappenrock darüber. Dann überprüfte er noch Windsang und seine Pfeile.
Eine neue Sehne währe mal wieder nötig
Schließlich packte er sein Essbesteck, seine kleinen Beutel und Taschen, sein Seil und auch seinen Verbandsvorrat aus dem großen Rucksack, sortierte es und legte alles wieder ordentlich hinein.
Er war bereit aufzubrechen. Nach dem Frühstück.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 27. Mär 15, 15:20
Beorn hatte nichtmehr viel zu packen, da er, nachdem er Vanion am Vortag nochmal versorgt hatte seine Tasche schon gepackt hatte. So konnte er sih die Zeit nehmen, am Waschhaus vorbeizugehen und dort seine Verbände und die Klamotten seiner Gefährten abzuholn. Als er am Brunnen vorbeiging, kurbelte er einen Eimer voll Wasser nach oben, welchen er sich über den Kopf goss.Frühstück...
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 29. Mär 15, 21:31
Benjen nutze die letzte Gelegenheit und nahm ein Bad.
Bald würde sie aufbrechen und hier im Kloster ist wohl erst mal die letzte Gelegenheit dafür.
Er lies sich in das heiße Wasser sinken. Seine Narbe brannte noch ein wenig als sie vom Wasser berührt wurde.
Nachdem er sich etwas geschrubbt hatte lehnte er sich zurück und schloss einen Moment die Augen.

Viel war in der letzten Zeit passiert das Grab von Maquerite, Lorainne und die vielen neuen Gesichter die sie jetzt begleiten.
Er spürte seinen Körper das Wasser tat gut er konnte ein wenig entspannen und die Ruhe gerade.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Nessi am 29. Mär 15, 21:41
Nessi fand Steingebäude komisch, weshalb es sie nicht störte das sie diesen Ort verließen. Sie packte ihre Habseligkeiten zusammen und folgte den anderen zum Frühstück.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Bran am 31. Mär 15, 20:25
Nachdem sich alle nach und nach in der Küche etwas zum frühstücken besorgt hatten (die Laviniageweihten hatten schon sehr früh gemeinsam gegessen) packten sie alle etwas haltbares Scharzbrot, Hartkäse, Dörrfleisch und einige Nüsse ein. Lorainne sagte sie würde dafür dem Kloster eine großzügige Spende hinterlassen.
Als nun alle versorgt und bereit waren sammelten sie sich im Hof des Klosters. Die Pferde waren von einem Knecht, Vanion und Anders bereitgemacht worden und so standen sie alle vor der Oberin und einigen Geweihten die sich von der Gruppe verabschieden wollten. Es war ein kurzer aber intensiver Abschied. Alle wussten, dass sie eine Weile unterwegs sein würden bis sie wieder einen so sicheren Ort finden würden.

Ulric teilte die Gemeinschaft auf: Silas und Bran würden vorgehen, Anders würde das Bindeglied zwischen Ihnen und der Hauptgruppe sein. Dann würden Benjen, Vanion und Ulric, reiten um Lorainne, Sophie, Isindia (der Hesindegeweihten) und Mina Deckung zu geben. Dahinter würden Silva, Widukind und Beorn reiten. Schangra würde mit Nessi ein Stück weiter hinten die Nachhut bilden.

Ulric hatte wieder Brans schweren Rucksack auf sein Pferd genommen sodass dieser im Wald schneller laufen konnte.

Und so zogen Sie los entgegen der nächsten Küste um sich in einigen Tagen nach Aventurien einzuschiffen.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 31. Mär 15, 21:11
Die letzten Minuten im Kloster hatte er noch einmal an Maquerite Grab verbracht. Keine Entschuldigungen mehr, keine Schuldzuweisung, keine Trauer nur die Hoffnung auf Stärke die sie seiner Seele geben sollte. Ein letzter Kuss auf den Ring der auf ihrem Grab lag.
Er hatte noch eine Aufgabe und er konnte sie nicht alleine gehen lassen, sein Platz war bei der Familie, bei dieser Familie.

Die Äxte hatte sich bereits um alle Vorbereitungen gekümmert. Und Benjen fügte sich der Einteilung, sie hatten noch ein Stück der Reise vor sich bevor sie dann zum Schlag gegen Savaric ausholen würden.

Benjen hielt die Zügel von Lorainne´s Pferd und der Rest von ihnen wartet darauf, dass Lorainne erschien.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 31. Mär 15, 21:38
Lorainne hatte Kleid und Stirnreif wieder gegen Hose, Stiefel und Tunika getauscht.
Ihre Sachen waren frisch gewaschen und ausgebessert und sie bewegte sich deutlich freier und ungezwungener.
"Entschuldigt, ich... äh... die Bibliothek... seid ihr soweit?"

Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 31. Mär 15, 21:43
Benjen lächelte sie an.
"Wir sind bereit und haben auf dich gewartet. Bran hat soweit alles vorbereiten wir müssen jetzt zur Küste."

Er streichelte ihr Pferd und wartet darauf das sie in den Sattel stieg.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Mel am 31. Mär 15, 21:54
"Küste?" Lorainne wurde blaß.
Ja, sie hatte damit gerechnet, dass sie höchstewahrscheinlich den Seeweg würden nehmen müssen, aber eigentlich hatte sie gehofft, dass es anders werden würde.
Sie erinntere sich noch dunkel daran, wie unsicher sie auf den Beinen gestanden hatte, als sie von Williams Turnier zurück gekehrt waren.
Hilfesuchend schaute sie Vanion an, der ähnlich begeistert wirkte.

Benjen hielt ihr demonstrativ den Steigbügel, sie wollten alle los. Lorainne seufte Schicksalsergeben und liess sich auf ihr Pferd helfen.
Sie fügte sich ohne Murren Ulrics Einteilung, er hatte viel riskiert- für sie und sie wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass sie es nicht zu schätzen wüsste.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Isegrim am 31. Mär 15, 21:59
Kurz nachdem Benjen in seinem Sattel saß setzte sich die Gruppe in Bewegung.
Mit Lorainnes Reaktion hatte er eigentlich nicht gerechnet.

Es dauerte eine Weile bis das Kloster hinter ihnen anfing zu verschwinden.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Vanion am 31. Mär 15, 22:57
"Ein Schiff.." Vanion sah Anders an, rollte die Augen und flehte gen Himmel: "Warum ich?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Anders am 31. Mär 15, 23:32
Anders Augen hingegen leuchteten. Etwas von dem alten Strahlen war zurück gekehrt und sie grinste breit. "Ein Schiff! Oh ich mag Schiffe. Ich bin damals aus El Kash mit einem weg, aber auch einem Fluss. Ich hab noch nie die Küste oder das Meer gesehen. Ich hab gehört es soll so groß sein, größer als jeder See und ganz viele Wellen. Und das Wasser ist Salzig. Es ist sehr tief und ... mehr grün als gelb."
Sie kicherte leise, als sie sich wieder an das Gespräch mit dem einen Tiorspriester zurück erinnerte. Wie hieß er noch gleich. Grendar? Ja der mit nur einem Auge.
"Und wir fahren mit einem Schiff über das Meer?"
Sie zog die Füße hoch und hockte sich auf den Sattel ihres Pferdes. "Ich glaube das Meer ist schön.", murmelte sie verträumt und ließ den Blick in die Ferne schweifen.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Ulrich am 31. Mär 15, 23:38
Gen Norden ziehend bestieg die Gruppe in einem der wenigen Handelshäfen die es überhaupt gab eine geeignete zweimastrige Kravelle die ausreichend Platz bot und dank dem Torwalschen Blut in Beorns Adern war auch recht schnell ein annehmbarer Preis mit dem Kapitän ausgehandelt. Anders Augen strahlten als sie das Meer sah.
Als alles verstaut und vertaut war hissten sie die Segel und stachen in See. Das Eismeer war zu dieser Jahreszeit erst seit kurzem überhaupt befahrbar und nicht im geringsten ungefährlich. Die See wogte hoch selbst bei klarstem Wetter und das kleine Schiff wogte mit den gewaltigen Wellen hin und her.
Ulric und Bran hatten die Überfahrt schon einige male hinter sich was man nicht von jedem behaupten konnte. Darunter vor allem Lorainne und Vanion denen es nicht sonderlich gut ging. Nach etwa einer Woche auf hoher See kamen sie langsam aber sicher in Aventurische Gewässer. Das Wetter schlug um und die Wellen glätteten sich zusehens. Die Mannschaft bestand aus 15 tüchtigen Männern die jeden Handgriff an Bord verinnerlicht hatten.
An ruhigen Abenden wurde Seemansgarn gesponnen und der ein oder andere Humpen geleert. Auch die Mademoiselle und ihr Knappe hatten inziwischen die Übelkeit weitesgehend überwunden und schlossen sich dem treiben an, auch wenn es eher Wasser als Bier war was sie zu sich nahmen. Im Bauch des Schiffes waren einige Handelswaren aus Engonien verstaut und gleich daneben gab es einige angelegte Kammern die für die Pferde vorgesehen waren. nach weiteren 3 Tagen sahen sie die ersten Möven die das erste und tyischste Anzeichen für Küste waren. Sie kamen näher.

Die Karavelle würde in Kuslik vor Anker gehen einer der größten und ältesten Städte Aventuriens im Herzen des Horasreiches welches ganz im Westen lag. Im Gegensatz zu Kuslik erscheint die größte Stadt Engoniens geradezu winzig. Die Stadt wird von geschätzt vierzigtausend Menschen bewohnt und das sollen nur die sein die hier offiziell leben. Die Wehrmauern am Hafenkai messen beachtliche 12 Schritt in der Breite und 6 Schritt an der höchsten Stelle. Die Schwere Kette die im Angriffsfall den Eingang zur Hafenbucht nach oben gezogen werden kann soll ganze 11 Ochsenkarren schwer sein.
Die Augen der Reisenden wurden immer größer und das Staunen war berechtigt.
Nach der Verabschiedung bei der Crew und dem Kapitän wuselt sich die kleine Reisegruppe durch die Straßenzüge der Stadt.. Viel gäbe es zu sehen aber dafür ist wenig Zeit. Nach Nordosten zieht sich die Straße an prachtvollen Häusern vorbei zum nordöstlichen Tor. Die Wehrburg die dieses Tor bewacht ist von 40 Mann sowie 3 schweren Rotzen gesichert die die ganze Umgebung im Auge behalten. Jedes einzelne dieser Geräte verschießt Steine von bis zu 30 Stein.
Nach gut einer Stunde lassen sie die gewaltigen Wehranlagen hinter sich und gehen nun auf einer gut ausgebauten und gepflasterten Straße weiter gen Norden. Im Osten sind die Goldfelsen zu erkennen . Der große Gebirgszu der die Wüste Khom vom Horasreich trennt. Entlang dieser zieht sich die Straße gen Norden und hier liegt der Übergang ins Mittelreich.

Die nächste Große Stadt auf der Reise ist Punin die drittgrößte Stadt des Mittelreichs und dem Sitz der Akedemie der Hohen Magie sowie dem Hauptsitz des Boron Ordens. Von hieraus führte sie ihr Weg weiter nach Norden über die Hauptader des Mittelreichs die Reichsstraße bis ins Zentrum und die gewaltigste Stadt in Aventurien, Gareth, den Sitz der Kaiserin Rohaja und die Hochburg der Tempel und Magierakademien. Wehende Banner standen auf den Mauern. Jedes mit einem anderen Wappen verziert. jedes gehörte einem anderen Edelmann der der Kaiserin die Treue geschworen hatte. Lorainne und Vanion sowie Benjen und Sophie aber auch Anders waren sprachlos... Mit geschätzten zweihundertausend Bewohnern und einem  stehenden Heer von etwa 4000 Mann eine wahre Metropole im Herzen des Mittelreiches. Die Gruppe viel auf ihrem Weg nicht sonderlich auf. Es gibt hier viele fahrende Ritter samt Gefolge und die Straßen hier sind gut besucht. Selbst die Gasthöfe sind sicher und einen solchen Anblick gewohnt... von Schlägereien mal abgesehen. Hier ind Gareth kamen sie in einer der Vielen Herbergen unter.

 Inzwischen waren von der Abreise in Engonien 3 Wochen vergangen und noch etwa 2 Wochen lagen vor ihnen...Nach Norden über die Reichstraße verlassend näherten sie sich nun dem alten Darpatien.. oder den heutigen Schildlanden sowie der Wildermark. Einst das Bollwerk des Mittelreichs gegen jedwede Bedrohung aus dem Norden liegt das Land nach der 3ten Dämonenschlacht und dem Endlosen Heerwurm der Dämonenarmee Borbarads in Schutt und Asche. Die einstige Waffenkammer des Mittelreichs Wehrheim war damals die mächtigste Festung weit und breit und hielt den Horden dennoch nicht stand. Seit jenem Tag gehen hier die Seelen derer um die dort gefallen sind. Mittlerweile herrschte mehr oder weniger eine Söldnereinheit die " Wehrheimer Waldlöwen " über die Stadt. Hier legten sie nur eine kurze Rast ein und zogen gen Mittag weiter nach Norden um die Nacht nicht hier verbringen zu müssen. Langsam wurde das Land rauer und die Straßen nicht mehr all zu ausgebaut. Man traf seltener auf Volk und wenn waren sie schüchtern und zurückhaltend oder gingen einem gänzlich aus dem Weg. Kein Wunder bei den täglich wechselnden Machtverhältnissen und den marodierenden Söldnerbanden. Auch wenn die Kaiserlichen hier und dort patroullierten gab es wenig Sicherheit.. zudem waren die Wegzölle horend.

Nach einigen Tagen des Ritts erreichten sie endlich die friedlichere Provinz Weiden. Hier lag Haubach, aber vorrerst galt es noch etwas Weg hinter sich zu bringen. Durch Baliho und Trallop zog sich die Straße und danach um den Neunaugen See. Auf der Gegenüberliegenden Seite liegt Donnerbach. Ein Ort der berühmt ist für seine Magierakademie. Im Nordosten des Sees liegt der kleine Ort Niritul. Hier mündet der Haubach in den den Neunaugensee. Im Norden liegen die Salamandersteine und in diesem Gebirgszug liegt das beschaulicher Dörfchen Haubach. Ein kleines Dorf das durch den Abbau von Steinen und Erzen und dem guten Selbstgebrannten zu lokaler Berühmtheit aufgestiegen war. Und hier zog es die kleine Gruppe hin. Schon in Niritul wurden die Äxte begrüßt denn hier kannste man sie und man gab ihnen Auskunft das schon einige neue Anwerber für die Söldnertruppe in Haubach waren. Der tag neigte sich gerade dem Ende zu und so kehrten die Reisenden hier in der Schänke " Zum rostigen Nagel" ein um die Letzte nacht vor dem Aufstieg nach Haubach zu verbringen.

Müde vom Ritt sattelte Ulric sein Pferd ab und brachte es in den Stall neben dem Gasthaus. "Enlich da" sagte er zu sich selbst, während er dem dem Hengst sein Futter gab. Der Geruch von Fisch hing in der Luft. Niritul hatte einen kleinen Fischereihafen und dort zog es Ulric gerade hin. Er machte kurze Meldung bei Bran und verließ das Haus Richtung Wasser. Ein kleiner Spaziergang in Gewohnter Umgebung war immer gut.
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Widukind am 01. Apr 15, 02:21
"Beim Kupfer, dass die Welt erhält, endlich!" Mit lauten Jammer ließ sich Widukind das Pferd hinabgleiten. Seine Bewegungen waren dabei langsam und ungeschickt, da er versuchte dem Pferderücken mit geringstmöglichem Einsatz seiner Beine zu entkommen. Breitbeinig stand er nun neben dem Tier und lehnte sich erschöpft gegen dessen Seite. "Das war es wahrscheinlich, aus und vorbei, die Familienplanung kann ich vergessen!" Stark verzog er das Gesicht vor dem unangenehmen Schmerz, der ihm sein Schritt bescherte. " Noch wenige Minuten mehr und ich hätte mich als Eunuch bewerben können." Wieder fletschte er kurz die Zähne, als er seine noch etwas o-förmigen Beine in eine natürliche Haltung zu dehnen versuchte.
Er sah sich um. Die Sonne neigte sich bereits und deutete an bald hinter dem Gebirge zu verschwinden. ´Die Berge hatte ich ja total vergessen.´, dachte sich Widukind augenverdrehend. Morgen dürften sie gemeinsam den steilen Antieg nach Haubach bewältigen, der in der Entfernung neben Burg Haubach zu erkennen war, welche majestätisch über dem unwegsamen Gelände thronte. Ein dumpfes grummeln jedoch ließ ihn aufhorchen. "Verdammt!". Es war nichts gutes, was er nun in den letzten Strahlen der Sonne zu sehen glaubt. Große und dunkle Wolken schienen sich am Horizont zu türmen und sollten sie in ihre Richtung wehen, so würde der Aufstieg noch ungemütlicher....und rutschiger.
Während er still betete, dass das Wetter sie verschone schaut er den Anderen beim Absteigen zu. Seine Stimmung hatte gerade einen Tiefpunkt erreicht, doch das freudige Lachen und Singen aus dem Gasthaus versprach baldige Ablenkung.

"Alle da?"
Titel: Re: Frühjahr 265nJ, Laviniakloster
Beitrag von: Beorn am 01. Apr 15, 18:32
"Aye! Alle Einzelteile numeriert und irgendwo verstaut" kam es von Beorn zurrück, der die letzten Tage eher ruhig geblieben war. Man hätte so viel schöner mit einer Kogge von Kuslik bis Salzerhaven schippern können, oder wenigstens an der Küste entlangwandern. Von dort wäre es ein Leichtes gewesen, über Andergast und Greifenfurt bis nach Trallop zu reisen, und so das verfluchte Gebiet um Gareth und Wehrheim zu meiden. Ausserdem war seine Feldflasche, in der er für gewöhnlich Premer Feuer mit sich führte schon viel zu lange alle.
Zum Glück hatten sie sich in Donnerbach lange genug aufgehalten, sodass Beorn in der Akademie noch eine Stange Kairan kaufen konnte, den er für Widukinds Trank brauchen würde. Unauer Salzlake war in Kuslik leicht zu bekommen, und Thonnys, oder Elfenkraut, wie sein Lehrer es immer nannte, gab es in den Ausläufern der Salamandersteine zu genüge.
Ob Marja es zu dem Fest geschafft hatte? Er und Isindia hatten die junge Frau vergangenen Herbst in einer Taverne getroffen, udn als sie erzählte dass sie jemanden sucht, der sie zum Feldscher ausbilden könne, hatte Beorn sie eingeladen. 2 Zusätzliche Hände im Lazaret wären sehr nützlich, wenn es wieder gen la Follye ginge.