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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Schattenwall-Akademie => Thema gestartet von: Noxius Armatura am 29. Feb 16, 12:52

Titel: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 29. Feb 16, 12:52
Eine massive, schwere Holztüre mit mehreren mechanischen und magischen Schlössern, wovon die magischen Schlösser, die auf die Wirkung bestimmter Zauber zur Öffnung der Türe angewiesen waren mittlerweile deaktiviert wurden, versperrt einem den Zugang zu dem dahinter liegenden, in Kerzenschein gehüllten Raum von ca. 6 Meter tiefe und 4 Meter Breite. Mehrere große Kerzenständer hüllen den Raum in flackerndes Dämmerlicht. Auf der linken Seite des Raums sieht man mehrere deckenhohe Regale mit Büchern, die sich zum Großteil mit Alchemie und Ritualkunde befassen, einige so alt, dass man Angst haben muss, dass sie zerfallen, wenn man sie aus dem Regal nimmt. Andere hingegen sehen frisch gebunden aus.

Auf der Rechten befinden sich einige geschlossene Schränke, in denen der Magister seine Apparaturen und sonstige Ausrüstung aufbewahrt, sowie ein Experimentiertisch mit glattgeschliffener Schieferplatte, auf der ein paar Kolben, teils gefüllt, teils leer experimentierbereit stehen und einige Transmutationszirkel zu sehen sind.

Die Rückwand der fensterlosen Kammer wird von einem großen, deckenhohen, dunklen Wandteppich mit dem Schattenwall-Siegel in Silber geschmückt.
Der Wandteppich stellt den einzigen Schmuck des Raumes dar und wird zur Hälfte von einer Lehrtafel verdeckt die oft mit Formeln und Zirkeln in fachmännischer Ausfertigung einen neuen Transmutationskreis des Magisters präsentiert oder zu Lehrzwecken genutzt wird.

Davor steht ein hoher Lehnstuhl an einem schweren Eichenschreibtisch, auf dem Feder, verschiedene Tinten und Tuschen, Zeichenwerkzeuge, Schriftrollen und ein paar Bücher liegen. Was auf den ersten Blick wie ein heilloses Chaos aussieht hat jedoch ein, nur für den Magister eindeutig definiertes, System.
Zwischen dem großen Schreibtisch und der Tür stehen zwei Schreibpulte mit harten Holzbänken, auf denen Schüler oder auch andere Gäste, aus Ermangelung an anderen Sitzgelegenheiten, Platz nehmen können.
Der hintere Bereich des Raums, samt Schreibtisch, Tafel und Experimentiertisch befindet sich erhöht auf einer Plattform, die durch jeweils zwei Treppenstufen links und rechts vom Schreibtisch zu erreichen ist. Der Schreibtisch des Magisters schließt direkt mit der Kante der Plattform ab, weshalb dort auch keine Stufen zu finden sind.
Von dieser erhöhten Position hat der Magister stets einen guten Überblick und wacht mit strengem Blick über die maximal zwei gleichzeitig schreibenden Schüler (mehr lehnt der Magister aus gründen der Konzentrationsfähigkeit und dem kompakten Raum grundsätzlich ab).
Zugleich bleiben die den Magister besuchenden höherrangigen Besucher der Akademie oftmals lieber stehen, um nicht zum Magister in seinem Sessel aufschauen zu müssen.

Seit der Magister seine Studierstube nach dem Unfall mit dem Schüler wieder bezogen hat, steht auf dem Schreibtisch eine kleine, alchemistische Apparatur, aus der alle paar Sekunden stetig eine Flüssigkeit aus einer Kühlspirale in einen schlichten Kelch darunter tropft, aus dem der Magister von zeit zu Zeit einen Schluck zu trinken pflegt.

Gerüchten unter den Schülern zufolge, ist der Magister nach seinem Unfall und der unbeabsichtigten Verbindung des Blutes mit dem Schüler Garth, dem Drogenkonsum anheim gefallen und stellt sich diese nun selbst her, doch niemand würde diese Vermutung offen äußern.
Die Wahrheit offenbart sich jedem, der weiß, dass der Magister stetig die magische Kraft des Wirtskörpers anzapft um vor Ort existent bleiben zu können und/oder wer in der Lage war die Apparatur auf dem Schreibtisch als fertigen Aufbau zum Brauen von Tränken für die Wiederherstellung magischer Energien zu identifizieren.

Durch das dämmrige Kerzenlicht wirkt der geisterhafte Schein unter der Kapuze des Magisters nur noch schauriger, was den Magister Gerüchten zufolge dazu bewegt haben soll eine magische Beleuchtung abzulehnen. Bisher wurde diese Aussage auch nie dementiert, die offizielle Begründung besagt allerdings, dass jegliche magische Zauberwirkung in diesem Raum seine Experimente im Bereich der Transmutation stören könnten.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 01. Mär 16, 12:31
Nach der Rückkehr vom Besuch der zehnten Tage des Offenen Lernens an der Akademie zu Amonlonde.

Magister Flammbart wälzt in einigen alten Büchern und scheint intensiv mit einem Problem beschäftigt zu sein. Zwischendurch notiert er mit einem Stück Kreide ein paar Zeichen an der Tafel, an der bereits ein großer Transmutationskreis zu sehen ist, den der Magister offenbar momentan zu konstruieren versucht. Der Experimentiertisch ist derzeit nicht in Benutzung. Auf dem Schreibtisch hingegen liegt die Pfeife des Magisters, aus der er von Zeit zu Zeit einen tiefen Zug nimmt und damit den ohnehin dämmrigen Raum mit den Rauchschwaden der Pfeife weiter zu vernebeln. Die starke Manifestation der Rauchschwaden unter der Decke zeigen, dass der Magister offenbar die letzten Stunden nichts anderes getan hat, als zu rauchen und über seinem derzeitiges Problem zu brüten.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Drakonia Noximera am 01. Mär 16, 13:14
"Hier soll dieser Magier also wohl sein.", dachte Drakonia, als sie vor der Tür stand. Sollte sie seine Hilfe nicht brauchen, wäre sie viel lieber in ihrem Zimmer oder in der Bibliothek geblieben. Nach die Ereignissen in ihrer alten Akademie hatte sie Angst vor zu mächtigen Magiern. Aber es war ihr nicht gelungen, den Stab selber zu reparieren und die junge Elfe hatte keine andere Wahl.
Sie sammelte ihre Mut, flüsterte ein kurzes Gebet zu Shillen, die Mondgöttin, wessen Priesterin ihre Mutter einmal war, und klopfte an der massiven Tür.
"Er ist letztendlich kein Ork, wird mich nicht fressen... Aber was er mit Garth gemacht hat lässt mich eher unruhig. Kann ich eigentlich wegrennen, wenn etwas passieren soll?..."
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 01. Mär 16, 13:34
Es dauerte einige Sekunden und Drakonias Geduld wurde auf die Probe gestellt und sie fragte sich, ob sie vielleicht noch ein mal klopfen oder lieber wieder gehen sollte. Doch da hörte sie eine tiefe Männerstimme
Herein
Die Stimme klang fast wie die von Garth, nur ein wenig tiefer. Nun, das mag wohl daran liegen, dass die beiden nun mal im gleichen Körper steckten. Drakonia trat durch die Tür. Sofort stieg ihr der beißende und doch süßliche Duft des verbrennenden Tabaks, den der Magister gern rauchte in die Nase. Da der Magister keinen Besuch erwartet hatte, hatte er lediglich die Kerzen auf seinem Schreibtisch angezündet und eine Laterne in die Nähe der Tafel gestellt.
Jemand, der im Dunkeln nicht gut sehen konnte, hätte in diesem Raum nur noch den Schreibtisch, die Tafel und das glühende Gesicht des Magisters erkennen können. Drakonia genoss den Vorteil, dass sie als Elfe im Dunkeln für gewöhnlich besser sehen kann, was ihr die Orientierung im Raum erheblich erleichterte und somit verhinderte, dass sie unkontrolliert über die Schülertische oder andere Objekte im Raum stolperte

Ich habe heute keinen Unterricht! Also was willst du?!
der Tonfall des Magisters klang vorwurfsvoll. Offenbar fühlte er sich in seiner Arbeit gestört. Dadurch, dass es im Flur heller war als im Zimmer konnte der Magister lediglich die umrisse von Drakonia aus machen und daraus lediglich schließen, dass es keiner seiner Vorgesetzten sein konnte.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Drakonia Noximera am 01. Mär 16, 13:52
Für ein paar Sekunden schaute Drakonia den Magister wortlos an und versuchte, nicht zu zittern. "Der arme Gartholos..." war das einzige, dass ihr einfiel zu denken.
Sie brauchte einige Sekunden um ihre Antwort zu formulieren - die Sprache der Menschen fiel ihr immer noch schwer, obwohl sie diese lange erlernt hatte.
<<Sie sind der Magister Flammbart, nicht wahr?>> sagte sie mit einer leisen, unsicheren Stimme, die ihre Angst verriet. <<Nehmen sie bitte meine Entschuldigung, dass ich Sie bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit störe, das war nicht gezielt oder erwünscht von mir. Ich dachte, ich sollte Sie vielleicht um Hilfe bitten, Sie sind ja letztendlich mächtig genug um mir helfen zu können...>>
Sie schaute sich schnell um. Das Zimmer war ziemlich hell für sie, aber gar nicht so unerträglich wie das Tagelicht außerhalb des Gebäudes. Was sie unruhiger machte, war etwas ganz anderes. "Dieser Raum ist so ähnlich zu dem Studienzimmer von Magister Orin damals."
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 01. Mär 16, 15:06
Der Magister schaute von seinem Buch auf und trank einen Schluck aus dem Kelch, bevor er diesen wieder unter die alchemistische Apparatur abstellte. Der Magister kniff die Augen zusammen um Drakonias umriss besser erkennen zu können. Dabei zog er seine Augenbrauen zusammen. Offenbar störte es ihn nicht genau zu wissen, mit wem er es zu tun hatte. Dann, nach wenigen Sekunden blitzte die Erkenntnis in seinen Augen, als er Drakonia erkannte.

Wenn du meinst, hier einen mächtigen Magier zu finden, dann muss ich dich enttäuschen. Meine Macht ist lange vergangen und kehrt nicht wieder. Die Zeit, in der ich große Macht besessen habe, liegt schon länger begraben als mein eigener Körper und die Macht dieses Burschen hier reicht gerade mal aus, um mich lange genug bei Bewusstsein zu halten, dass ich nicht in der Ewigkeit vergehe.

in seiner Aussage konnte man eine gewisse Verbitterung spüren. Doch wich dieser kurze Moment der Schwäche sehr schnell einem harten Ausdruck in den Augen

Wenn du also gekommen bist, in der Hoffnung dir auf die schnelle dein niedliches Artefakt reparieren zu können, dann hast du dich in mir getäuscht. Wenn du aber gekommen bist um etwas zu lernen, dann schließ die Tür und setz dich. Mein Wissen ist meine größte und einzige verbliebene Macht, die ich noch zu bieten habe.

mit diesen Worten wies er mit dem Pfeifenstiel, den er sich kurz darauf wieder in den Mund schob, auf den Tisch und die Bank links von Drakonia. Ohne Drakonias Reaktion abzuwarten schaute er wieder auf das Buch vor sich.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Drakonia Noximera am 01. Mär 16, 15:20
"Gut, dass die beide sich nicht kennen", dachte sie, "sonst wären die Konsequenzen was zu sehen. Aber wenn er Gedanken liest, soll ich besser aufpassen, was in meinem Kopf fliegt."
Ich erwarte von Ihnen nicht, dass sie die Kugel gleich reparieren, das mache ich selbst. Ich möchte lediglich wissen wie genau.
Sie ging zur Tür, schließ sie und kehrte zurück zu dem Magier. Ihre Angst war fast völlig weg im Moment, als der Magister gesagt hatte, dass seine Macht vergangen war.
Und etwas neues lernen - immer gerne!
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 01. Mär 16, 15:38
Der Magister musterte, wie die Elfe seinen Anweisungen folgte mit Desinteresse.
Als die Tür des Raums geschlossen war, nahm der Magister erneut einen kurzen Schluck aus dem Kelch und erhob sich langsam. Er griff nach dem Spazierstock, den er sich einst für seine Anstellung als Austausch-Magister an der Ayd Owl hatte fertigen lassen und machte sich auf den Weg die Stufen hinab. Scheinbar hatte der Magister, auch wenn er sich im Körper des Schülers fortbewegte, immer noch die gleichen Beschwerden, die ihn schon zu Lebzeiten geplagt hatten. Zumindest schien sein linkes Bein steif und sein Rücken etwas gebeugt. Dennoch strahlte er eine Selbstsicherheit aus, die vermuten lies, dass er sich selbst ohne seine Zauberkraft bestens zu wehren wusste. Er blieb etwa anderthalb Schritt von Drakonia stehen und hielt ihr die offene Hand hin, um den Stab zu empfangen. Dabei schaute er ihr direkt in die Augen. Wenn seine Augen dabei eines ausstrahlten, dann war es Selbstsicherheit.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Drakonia Noximera am 01. Mär 16, 15:56
Als Drakonia ihm den Stab reichte, leuchteten ihre eisgrauen Augen mit etwas, dass seine Selbstsicherheit ähnelte, aber nur beim ersten Blick. Wenn man genauer hinschaute, war eine verfälschte Arroganz zu sehen, die ihre Unsicherheit verbergen sollte. Sie hatte den Stab alleine gebaut. Dieser Magier konnte wahrscheinlich Fehler bei ihrer Arbeit herausfinden, die ihr entgangen waren. Und sie hatte sich immer Mühe gegeben, die beste unter ihren Mitschülern zu sein, obwohl das nicht immer der Fall war.

Kennen sie sich gut mit Artefakten, die die Energiebindung und -orientierung erleichtern?

Sie warf einen Blick zu den Büchern, die am nächsten standen.

Was ist eigentlich ihr Fachgebiet?
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 01. Mär 16, 21:18
Der Magister nahm den Stab und ging damit die Treppen zum Experimentiertisch hinauf, wo er mit einem Griff zur Seite die Lampe von der Tafel auf den Tisch stellte, um den Stab näher in Augenschein zu nehmen. Er überließ Drakonia ihren Beobachtungen

Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass du dich über mich und meine Art der Forschung informiert hast, bevor du mich mit einer Banalität dieser Art in meinen Studien störst.

Dann drehte er sich wieder zu Drakonia um

Meine Forschung beschäftigt sich im Grunde mit der Transmutation. Materie und Energie kann durch entsprechende Matrixgeber sehr genau in eine neue Form gebracht werden. Im Grunde stellt jeder Matrixgeber, jeder meiner Zirkel einen eigenen Zauber, ein kleines Ritual dar.
Die Genauigkeit dieser Transmutationskreise ist wesentlich genauer als die von Hand gewebten Zauber, die spontan aus Kraftfäden geschafft werden, weil die Zaubermatrix vorher genau skizziert wird, und anschließend lediglich ausreichend magische Kraft hineingegeben wird.
Ich erwarte nicht, dass du das verstehst. Zumindest noch nicht. Allerdings muss man die Transmutationskreise zumindest verstehen können um sie vernünftig und gefahrlos anzuwenden.

Ein schmunzeln stiehlt sich über das Gesicht des Magisters. Er realisierte, dass er angefangen hat zu plaudern.

Ein schlecht konstruierter Transmutationskreis birgt allerdings große Risiken. Ein Rückschlag kann schlimme Folgen haben für den Zauberer oder auch seine Umgebung. Doch obwohl ich fast jeden Transmutationskreis konstruieren kann, kann ich deine Frage, ob ich dir helfen kann, nicht mit einem eindeutigen JA beantworten.
Ich bin nicht in der Lage ihn zu benutzen. Und du bist nicht geübt in der Benutzung dieser Kreise. Ich kann dir einen Zirkel schaffen, der deinen Stab rekonstruiert und Stabilisiert. Er wird dadurch nicht unzerstörbar, aber stabiler als zuvor.
Allerdings benötigen wir jemanden, der mit den Transmutationskreisen ausreichend geübt im Umgang ist, da der Zauber über die einfache Komplexität einer Schülerin oder dieses inkompetenten Schülers, in dessen Körper ich stecke, hinaus geht.
Ich würde dich bitten mir den Stab hier zu lassen und Magistra Lyra aufzusuchen. Sie ist deine Lehrmeisterin, wenn ich nicht irre und sollte sich genug mit der Anwendung meiner Transmutationskreise auskennen um uns bei diesem unterfangen zu helfen

Erst nachdem er mit seinem Vortrag geendet hatte und er erneut realisierte, dass er sich selbst gerade angeboten hatte zu helfen, schaute er Drakonia an

Soweit verständlich? Oder muss ich es dir aufschreiben?
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Drakonia Noximera am 01. Mär 16, 23:06
"Nun, hält mich dieser für eine Idiotin, oder was?"
Für einige Sekunden blieb Drakonia ganz ruhig und überlegte sich, wie man auf der menschliche Sprache "Ich wette, dass du gar keine Ahnung hast wie absurd das klingt, wenn du gerade in dem inkompetentesten Schüler dieser Akademie steckst" sagen würde, konnte sich aber mit der Formulierung von einem srakastischen Satz gerade nicht einsetzen und entschied sich, die weiteren scharfen Antworten, die ihr eingefallen hatten, für später zu lassen.

Natürlich verstehe ich das, die Akademie, an der ich gelernt habe, benutzte Matrixkreise für jeden Zauber. Ich habe mich damit beschäftigt als Vorbereitung für eine Prüfung am Ende von vorletztem Frühling. Das System ist ähnlich, wenn nicht ganz analogisch. Wenn ich mich nicht irre, habe ich meinen Spruchbuch mit den Kreisen Gartholos gezeigt. Können Sie seine Errinnerungen hervorrufen?... Oder nein, tun Sie das lieber nicht, das sind letztendlich seine Errinnerungen, nicht ihre.
Wenn ich mich nicht irre, dann könnten Sie jede Magie verstehen, wenn Sie keine Energien mehr fühlen können, wenn sie die entsprechende Zeichen sehen? Ich kenne ihre System für Zeichen nicht, aber wenn Sie mir diese zeigen würden, kann ich ihnen vielleicht die von mir benutzter Magie zeichnen.
Aber wenn Sie das wollen, finde ich Lyra und hole sie hier, nur weißt sie gar nicht, dass ich meinen Stab auf einer so absurden Weise zerbrochen habe.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 02. Mär 16, 08:41
Der Magister zog eine Augenbraue hoch

Interessant.
Nun, ob und inwiefern unsere Zaubermatrizen Analogien haben, lässt sich beizeiten feststellen. Sollte sich herausstellen, dass dort viele Analogien oder Parallelen existieren, kann ich dir nur empfehlen deine Forschungen in diesem Bereich weiter auszubauen. Die Bibliothek hat diesbezüglich einige ... schülerfreundliche Werke mit einer geringen Chance sich selbst umzubringen. Je nach Bildungsstand können wir uns auch dann mit der komplexeren Literatur und der Transmutation in der Alchemie auseinander setzen. Ich bin neugierig auf eure Art der Matrixkreise.

scheinbar hatte er nicht damit gerechnet, dass Drakonia bereits auf einem ähnlichen Forschungszweig gearbeitet hatte und zeigte nun offensichtlich mehr Interesse als vorher.

Wie dem auch sei. Du solltest generell deine Lehrmeisterin hinzu ziehen, wenn du derartige Anfragen an Höhergestellte richtest. Und über das zerbrechen deines Stabs solltest du sie generell auch vorher unterrichten. Nicht, weil sie von allem Kenntnis benötigt, sondern weil sie dir auch einen passenden Ansprechpartner für dein Problem hätte nennen können.
Ich werde einen passenden Transmutationskreis präparieren, das wird allerdings ein bis zwei stunden brauchen.
Du solltest diese Zeit nutzen um Lyra ausfindig zu machen und ihr erzählen, warum dein Stab zerbrochen ist.
Anschließend bringst du Lyra her und wir finalisieren den Transmutationskreis. Dadurch hast du die Gelegenheit etwas über unsere Alchemie zu lernen und deinen Stab repariert zu bekommen.
Bis später.

Mit diesen Worten wandte er sich wieder in Richtung der Tafel, um diese umzudrehen. Auf der Rückseite der Tafel waren ein paar simple Notizen, die er nun mit einem Schwamm entfernte. Anschließend begann er in seinem Regal auf der oberen Ebene nach einem bestimmten Schriftstück zu suchen, öffnete ein Buch, las ein paar Zeilen, schüttelte den Kopf und stellte es wieder zurück, nur um diesen Vorgang erneut zu wiederholen. Zwischendurch, wenn er etwas gefunden hatte, was er brauchen konnte, nahm er das Buch mit zum Schreibtisch, um dort mit Papier und Feder ein paar Notizen anzufertigen oder, um sich Formeln und Elemente des Transmutationskreises auf der Tafel und langsam den Transmutationskreis auf der Platte des Experimentiertisches zu konstruieren. Er machte einen derart geschäftigen Eindruck dabei, dass jeder auf den ersten Blick sehen konnte, dass er nicht gestört werden wollte.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Drakonia Noximera am 02. Mär 16, 14:22
Ein Angebot die Studien in der Richtung, die sie gut kannte, fortzusetzen? Nun, das was etwas, das sie nicht verpassen wollte. Drakonia hoffte, dass der Magister ihre Begeisterung nicht bemerkt hatte und selbst wenn, dass er diese verstehen würde. Obwohl sie schon zwei Ausbildungen hinter sich hatte, kannte sie sich mit der Magie außerhalb des Drachenimperiums nur wenig aus und das war frustrierend. Aber endlich jemanden zu finden, der sich genau damit beschäftigte, was sie neben der... alternativen Heilkunde erlernen sollte, das war eine gute Überraschung.
"Am besten aber spreche ich zuerst mit Lyra. Sie kann mich beraten, was ich in dem Fall tun sollte."

Ich wäre Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie mir erlauben würden, meine Studien in diesem Fachgebiet fortzusetzen. Jetzt hole ich erst mal Lyra, aber zuvor erzähle ich ihr alles, wie Sie mir gesagt haben. An Ihrer Stelle wäre ich aber vorsichtig mit dem Stab, er wirft Funkeln überall ganz unregelmäßig und kann dadurch vielleicht etwas entflammen.

Dannach wand sie sich um und lief schnell aus dem Zimmer um Lyra zu suchen, bevor der Magister etwas sagen konnte.
"Bücher zum Thema gäbe es in der Bibliothek, hat er gesagt? Dann weiß ich ganz genau womit ich mich heute Abend beschäftigen werde." Aber die Bücher im Studienzimmer des Magisters sahen auch ziemlich verlockend aus. "Na ja... Der meinte, später könnte ich diese lesen. Aber er hat keine Bestimmung zu "später" gegeben, eigentlich kann es "in zwei Stunden, während Flammbart und Lyra mit dem Kreis beschäftigt sind" bedeuten." Wie ein zu ihr bekannter Elf ziemlich oft sagte, was soll doch schiefgehen?
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 25. Apr 16, 14:08
Zitat
Unterbrechung des RP wegen inaktivität. Neuer Abschnitt!
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 10. Jun 16, 13:28
Ein Normaler Tag an der Schattenwall Akademie. Magister Flammbart hatte seinen aktuellen Unterricht beendet und wieder zwei Strafarbeiten an Schüler verteilt, die bei ihren Arbeiten wieder massiv geschlampt hatten.
Die beiden waren uneinsichtig ob ihrer angefertigten Matrixgeber und sollten zur Strafe nun nicht nur die Transmutationskreise neu zeichnen, sondern auch gleich eine mehrseitige Abhandlung darüber schreiben, warum die Einhaltung von Proportionen und Maßen bei der Anfertigung von Matrixgebern so wichtig ist.
Allgemein ein sehr beliebter Aufsatz, den der Magister immer wieder zu verordnen pflegte.
Gründliche Vorbereitungen sind nun mal das A und O... und exakte Berechnungen der Komponenten.
Dachte er bei sich, in Gedanken an seine eigenen Berechnungsfehler, die ihn seine Befähigung Zauber zu wirken gekostet hatten.

Er hatte das Labor soweit in Ordnung gebracht, dass er sich nun wieder in Ruhe einem anderen, mindestens genauso wichtigen Thema widmen konnte. Dem Problem des Lich und der Blutfoki.

Magister Flammbart zog seine für diesen Fall angelegte Unterlagenmappe hervor und begann sich ein paar Notizen zu machen.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 13. Jun 16, 12:58
Die Arbeit an den Berechnungen zog sich bereits einige Stunden hin. Die Kerzen waren herunter gebrannt und der Magister hatte es nicht für nötig erachtet neue zu entzünden, abgesehen von den beiden Kerzen, die seinen Schreibtisch und die bereits zahllosen, zerknüllten, herumliegenden Papiere mit fehlgeschlagenen Berechnungen nur marginal beleuchteten. Die Schreibfeder kratzte stetig über das Papier, die Pfeife wurde sofort aufs neue gestopft, sobald diese aufgeraucht war und der Magister hatte bereits einige Gläser seines Geisterbindungstranks hinab gestürzt um seine Konzentration aufrecht erhalten zu können, denn der Körper des Schülers schien stark zu ermüden, während der Magister nicht bereit war, mit der Arbeit aufzuhören, ehe er nicht eine Lösung für das Problem hatte.

Das Grübeln des Magisters wurde zwischendurch zu einem Murmeln, welches je nach Berechnungsergebnis eher nachdenklich oder grimmig war, unterstrichen.
Die Konzentration und die angestrengte Arbeit war dem Magister im Körper des Schülers stark anzusehen. Die Atmosphäre der angestrengten Konzentration war beinahe so fühlbar und dicht, wie die Rauchschwaden der stetig rauchenden Pfeife.

Hätte ein stiller Beobachter den Magister über die Zeit hinweg beobachtet, hätte er sicherlich bemerkt, dass die Stimmung des Magisters mit jeder gescheiterten Formel und Berechnung zunehmend schlechter und seine Handschrift immer unruhiger, ja beinahe aggressiv und hektisch, wurde.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Kadegar am 15. Jun 16, 08:42
Ungefragt öffnet sich die Tür der Studierstube des Magisters als eine wohl bekannte Person sicheren Schrittes den Raum betritt. Der Akademieleiter selbst, Snorgad, kommt mit ernster Miene hereingeschritten. Auch wenn er eine seiner schlichten schwarzen Roben trägt und wie üblich nicheinmal Schuhe angezogen hat, so strahlt er doch die übliche Kompetenz aus die man von ihm kennt.

Ungeachtet höflicher Begrüßungen tritt der Weißhaarige bis zur Mitte des Raumes vor und richtet seinen Blick zum schlecht gelaunten Körper des Schülers Gath, welcher sitzend auf der Erhöhung auf Snorgads Augenhöhe ist.

„Magister Flammbart nehme ich an. Ich dachte mir schon, dass ich euch hier treffen werde. Wie es scheint seit ihr wiedereinmal schwer beschäftigt. Ihr kommt nicht so zurecht wie ihr erwartet nehme ich an?“

Mit starren Blicken aus seinen schwarzen Augen wartet Snorgad die Reaktion seines Gegenüber ab ohne von seiner starren Standposition abzuweichen.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 15. Jun 16, 08:59
Der Magister hatte bis der Akademieleiter ihn ansprach offenbar keine Notiz von dessen Anwesenheit genommen.
Falls er jedoch erschrocken war über dessen plötzliches und ungewöhnliches erscheinen, so ließ er sich dessen nichts anmerken.
Er legte die Pfeife und die Feder auf Seite und setzte sich aufrecht hin.
Eure Spektabilität.
Er neigte den Kopf demütig und müde bevor er weiter sprach
Ich hoffe Ihr kommt nicht um mir mitzuteilen, dass Garth schon wieder etwas in meiner Abwesenheit angestellt hat.
Meine Berechnungen laufen gerade alles andere als gut und ich... ach vergesst was ich gesagt habe. Was hat er  angestellt?
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Kadegar am 15. Jun 16, 09:10
"Mir wurden Dinge zugetragen, welche sich damit beschäftigen was Garth angestellt hat, sondern eher mit Dinge die er nicht angestellt hat. Seine Dozenten tragen mir zu, dass er in Vorlesungen fehlt, schläft oder so unaufmerksam ist, dass er genau so gut fehlen könnte. So als hätte er die Nächte durchgemacht ohne sich daran erinnern zu können, was ihn genau so ermüdet hat."

Snorgad seufzt schwer und nimmt eine deutlich gelassenere Körperhaltung an und begibt sich zu dem müden Magister auf die Erhöhung und schaut ihm über die Schulter auf seine Notizen.

"Mein guter Freund Chrysostomos. Ich bin mir sicher, dass du deine Gründe hast so hart zu arbeiten, doch in letzter Zeit leidet Garth immer mehr darunter. Vergiss nicht, dass es sein Körper ist und nicht deiner. Es ist für euch beide besser, wenn er mehr Zeit von seinem eigenen Körper hat. Also erzähl, was beschäftigt dich?"
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 15. Jun 16, 09:20
Der Magister reibt sich die geröteten Augen und schiebt eines der Blätter mit seinen Energiekalkulationen zurecht, damit Snorgad es besser lesen kann.

Unser Neuzugang Drakonia berichtete mir davon, dass ein Lich auf Engonien, Namens Atos, Blutproben einiger Einwohner genommen hat, indem er sich als Heiler ausgegeben hat. Normalerweise würde mich das nicht kümmern, wären nicht Drakonia und Lyra ebenfalls auf diese List herein gefallen.
Ich habe einen Talisman entworfen, der ein wirksamer Schutz gegen Blutmagie sein könnte, doch egal wo ich ansetze, es fehlt an der Energiemenge einen mächtigen Lich effektiv abzuwehren.
Ich habe sogar darüber nachgedacht die eingehende Magie mit einem speziellen Transmutationskreis in Energie umzuwandeln und damit den Schutz weiter aufzuladen, doch bekomme ich da das Problem, dass die Energie, die sich mit Blutmagie auf eine Person bezieht nicht mehr in eine andere Richtung umlenken kann. Und selbst wenn ich es schaffen würde sie zu entschlüsseln, so müsste sie zwischengespeichert werden, oder abgelenkt werden, was gefährliche Entladungen nach sich ziehen könnte. Im schlimmsten Fall würde der Träger des Amuletts bei lebendigem Leib verbrennen, weil die Energie über ihn abfließt. Und ein Energiespeicher mit genug Kraftkapazitäten würde entweder beinahe unmöglich schwer zu beschaffen sein, als dass wir genug Leute damit ausstatten könnten, zu instabil und gefährlich sein oder zu groß um ihn bei sich zu tragen.
Das ist der Grund, warum ich derzeit die Nächte mit Berechnungen verbringe. Wir müssen schnell handeln, denn wir wissen nicht, wann diese Kreatur das Blut gegen uns einsetzt.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Kadegar am 15. Jun 16, 09:54
Still beugt sich der Akademieleiter über die Notizen des Magisters und schüttelt abschließend den Kopf.

"Und deswegen setzt du die Gesundheit von dir und Garth aufs Spiel? Vielleicht solltest du herausbekommen was Garth davon hält. Mal ganz davon abgesehen, dass ich keinen Grund sehe warum du alleine dich mit diesem Problem beschäftigst. Soviel ich weiß reist Drakonia mit Lyra und Kadegar zusammen, zwei Meister die sich auf ihren folgenden Titel vorbereiten. Wenn du dich weiterhin als verantwortlich für die Betroffenen siehst, solltest du zumindest mit Lyra und Kadegar zusammenarbeiten. Und vorallem, solltest du weiterhin Garth Gesundheit mit deinen Forschungen gefährden..."

Snorgad klopft leicht gegen den Behälter des Geisterbindungstranks und seine gelassene Haltung nimmt wieder die bekannte Ernsthaftigkeit an.

"... könnte es passieren, dass euch die Anwesenheitszeit rationiert wird, werter Magister, denn die Akademie hat sich in gewissen Rahmen um alle seine Mitglieder zu kümmern. Dazu gehören auch Individuen wie Garth."
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 15. Jun 16, 11:11
Der Magister schien einen kurzen Augenblick einen Einwand erheben zu wollen. Dann jedoch atmete er tief durch und schob seine Notizen von sich.
Verzeiht. Ich habe mir keine Gedanken um den Schüler gemacht, da mir das Leben und Wohlergehen von zwei Akademieangehörigen wichtiger erschien als eine temporäre Überbelastung eines einzelnen Schülers. Sein Körper ist jung und ich habe seine Konstitution vielleicht überschätzt. Ich werde eurem Anliegen Folge leisten und dem Schüler seine nächtliche Ruhe gönnen.
Dann schob er die Unterlagen zusammen und verstaute sie in einer Schublade des Schreibtischs.
Es ist schon schwer genug ein Leben von zwei Personen in einem Körper zu führen. Und alleine das ist für diesen eine gewaltige physische Belastung. Ich sollte an die Warnung von der Spektabilität zu Amonlonde, Magister Zylo denken. Mehr als eine Seele in einem Körper fordert auf Dauer seinen Tribut. Ich sollte...
Der Magister im Körper des Schülers kniff plötzlich die Augen zusammen und das geisterhafte leuchten, das den Körper des Schülers während der Anwesenheit des Magisters umgab erlosch.
Der Magister hatte offenbar schon eine ganze weile keinen Schluck mehr aus dem Glas zu seiner rechten genommen und wurde nun vom Geist des Schülers unterbewusst zurück gedrängt. Da sich Garth Seele allerdings schon auf "Schlaf" eingestellt hatte, sackte der Körper nun ein wenig in sich zusammen, sodass der Schüler mehr in dem hohen Stuhl des Magisters lag als saß. Die Auswirkungen waren fast so schnell eingetreten wie die eines Schlafzaubers, sodass der Schüler tief in den hohen Stuhl gerutscht und offenbar schlagartig eingeschlafen war.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Kadegar am 15. Jun 16, 11:21
"Schlafen, alter Freund. Das Wort heißt schlafen."

Mit einem schweren Seufzen lockert sich wieder die Haltung des Weißhaarigen und er macht sich auf dem Weg den Raum zu verlassen, hält jedoch plötzlich für einen Moment inne und dreht wieder um und hält auf eines der Regale zu. Von dort entnimmt er eine kleine leere Phiole und macht sich wieder zum Schreibtisch des schlafenden Garth auf. Dort angekommen entnimmt er eine kleine Probe des Geisterbindungstranks und beobachtet sie einen Moment.

"Wer weiß wofür es gut ist."

Mit einem letzten Blick auf zurück auf Garth führen Snorgad seine Schritte nun entgütlig aus dem Raum des Magisters.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 15. Jun 16, 15:11
-Der nächste Morgen-

Garth wurde wach. Sein Schädel dröhnte, als ob er den Abend über durchgesoffen hätte und sein Rücken schmerzte. Dann realisierte er, dass er im Studierzimmer von Magister Flammbart auf dem Stuhl geschlafen hatte.
Wankend kam er auf die beine und streckte sich.
Die Kerzen waren komplett herunter gebrannt und nur durch die leicht offen stehende Türe drang ein Schimmer des immer gleichen Lichtes in der Schattenwall.
Wie lange hatte er geschlafen? er wusste es nicht. Er wusste auch nicht, wann er eingeschlafen war.
Dann fiel ihm ein, dass er heute morgen eine Hellsicht Übung bei der stellvertretenden Akademieleitung Karona hat, welche nicht für ihre Geduld bekannt ist.
Er brauchte keine Hellsicht-Magie um zu wissen, was ihm blühte, wenn er erneut zu spät kam. Eilig verlies er den Raum, verschloss die Türe und eilte die Gänge hinunter in Richtung des Übungsraumes.

-ENDE DIESES ABSCHNITTS-
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 27. Jun 16, 09:14
Neuer Abschnitt

Ein ganz normaler Abend an der Schattenwall. Garth hatte seine Studien für den Tag beendet und betrat das Studierzimmer des Magisters, welches für ihn mittlerweile beinahe so vertraut war, wie für den Magister selbst.
Für den kommenden Morgen waren keine Vorträge und Übungen geplant, also konnte sich Garth einen angenehmen Abend machen.
Garth und der Magister hatten eine gemeinsame Beschäftigung gefunden. Sie übten sich im Spiel der Könige, dem Schach. Da der Magister zwar die Umgebung des Schülers wahr nahm, nicht jedoch dessen Gedanken lesen konnte, waren die beiden zu routinierten Spielern geworden. nach dem Zug des Magisters überließ dieser dem Schüler den nächsten Zug. Dies war zugleich eine Übung für beide, was die Kontrolle und die Übernahme des Körpers anging.
Garth zeigte in ausgeruhtem Zustand tatsächlich einen Fortschritt in der Kontrolle, da er mittlerweile dazu in der Lage war, den Magister zeitweise in seinem Körper wegzusperren, sodass dieser nicht mehr alles mitbekommen konnte. Allerdings erforderte dies noch große Konzentration. Jedoch hatte Garth eine Idee, wie er diese neue Begabung trainieren konnte.
Statt des üblichen Schachspiels holte er ein Tarot-Deck aus seiner Tasche und eine Anleitung, wie er das neue Spiel spielen wollte.
Er legte dies auf den Arbeitstisch des Magisters, wo er für gewöhnlich das Schachbrett aufbaute und zog sich anschließend in seinen Geist zurück um dem Magister den Vortritt zu lassen, damit dieser sich den neuen Spielvorschlag durchlesen konnte.
Der Magister griff nach dem Dokument und begann zu lesen. Die Regeln waren nicht übermäßig schwer, doch wollten diese erst mal verstanden werden.

Als der Magister bereit war, überließ er dem Schüler wieder den Körper, damit dieser das Spiel vorbereiten konnte.
Garth mischte die Karten gründlich durch und teilte jeweils 5 Karten an beide aus. Dann konzentrierte er sich und sperrte den Magister weg, bevor er seine Karten auf die Hand nahm. Er war versucht, einen Blick unter das Deck des Magisters zu werfen, doch wollte er versuchen ehrlich zu gewinnen... schließlich ging es hier nicht um Geld.
Garth legte zwei Karten verdeckt auf den Tisch.
Dann war der Magister am zug
Dieser nahm seine Karten auf, prüfte diese eingehend und legte anschließend ebenfalls zwei karten aus.

Als die ausgelegten Karten umgedreht wurden, war schon klar, dass diese Runde an Garth ging. Garth hatte fünf der Stäbe und eine Königin der Stäbe gespielt, während der Magister ein Ass der Kelche und den Eremiten ausgelegt hatte.
Da selbst mit einem König der Kelche der hohe Wert von Garths Karten nicht mehr zu toppen war, entschloss sich der Magister das Ass der Kelche zu Opfern und den Eremiten wieder auf die Hand zu nehmen, wie es die Fähigkeit dieser Ereigniskarte war.
Garth kassierte die Armee und Adelskarten ein und legte sie auf seinen Siegesstapel.
So begannen die beiden, abgesehen von kleineren geflüsterten Flüchen bei schlechten Karten, in einem stetigen hin und her das Spiel zu spielen und so Garths Selbstkontrolle zu schulen.

Der Magister war guter Laune, auch wenn er das Spiel ziemlich eindeutig verloren hatte. Es war ein interessantes Spiel gewesen und dennoch eine gute Übung für Garth. er war sich jedoch nicht sicher, ob der Schüler nicht irgendwie geschummelt hatte. Allzu oft schien dieser die Züge des Magisters schon zu kennen, bevor dieser sie tätigte. Hatte er die Karten doch heimlich angesehen? Oder gar Hellsichtmagie benutzt. Er wusste, dass Garth sich gerne an Karten lesen versuchte. Vielleicht hatte der Bursche auch einfach nur Glück gehabt...
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 05. Sep 16, 08:46
Neuer Abschnitt: Ein einsamer Brief

Ein einfacher Brief zwischen den Dokumenten und anderen Briefen auf dem Schreibtisch des Magisters. Einzig und allein durch das einfache Siegel und die geschwungene Handschrift hebt er sich ein bisschen von den anderen ab.
Bei der Sichtung der eingangspost stieß Magister Flammbart auf genau jenen Brief. Er konnte sich nicht daran erinnern jemanden mit einer derart schönen Schrift zu kennen, schüttelte den Kopf und legte den Brief in das Fach mit den unwichtigeren Dokumenten.
Dann zog er eine kleine Taschenuhr aus der Tasche seines Wamses und stellte fest, dass es Zeit war, dass Garth zu den Übungen gehen sollte und stellte vorsorglich eine Portion des Tonikums zur Geisterstärkung bereit, um später noch arbeiten zu können, wenn Garth ausgelaugt vom Training zurück kam.
Dann überließ der Magister den Körper dem Schüler.

Garth blickte ein weiteres mal auf die Uhr des Magisters, sprang in aller Eile auf und rannte aus dem Raum zu den Übungen.

...

Die Übungen nahmen den ganzen Tag ein. Garth, von den Zauberübungen übel zugerichtet (matrixgeber waren explizit nicht erlaubt und wortzauberei lag Garth nun so gar nicht), betrat völlig ausgelaugt und fertig die Studierstube des Magisters.
Er nutzte die Zündhölzer aus seinen Gürteltaschen um die Kerzen zu entzünden, die auf dem Schreibtisch standen. Dort stand das Tonikum, welches der Magister ihm schon bereit gestellt hatte. Aber Garth hatte andere Pläne.
Er zog den Brief, den der Magister so achtlos in das Fach für unwichtige Dokumente geworfen hatte hervor und öffnete ihn.
Ohne Kraftreserven genoss der junge Schüler die kurzen Zeitspannen der Einsamkeit und gleichsam wärmte er sich an dem warmen gefühl der Freundschaft, das ihm das Schreiben gab, welches er darauf hin las, auch wenn der Inhalt ihn zwischendurch ein wenig nachdenklich werden lies.

Als er den Brief gelesen hatte, nahm Garth Schreibfeder und Tinte und verfasste ein Antwortschreiben, welches er in Ermangelung eines eigenen Siegels überlegte mit dem Siegel des Magisters zu siegeln, entschied sich jedoch dagegen und nahm stattdessen ein Geldstück aus Montralur, ein Silberstück in form des großen Wehrturms, und drückte dies in das flüssige Wachs des Umschlags.
Erst als er den Brief in den Stapel mit der ausgangspost geschoben hatte und den erhaltenen Brief in der Kerze entzündet und vollständig verbrannt hatte, trank der Schüler das vom Magister bereitgestellte Tonikum, damit dieser seine abendlichen Forschungen fortführen konnte. Diese fielen seit dem Gespräch mit der Akademieleitung ohnehin schon recht kurz aus, was dem Magister nicht schmeckte, aber er war nicht bereit das Risiko einzugehen, sich mehr ärger einzuhandeln als unbedingt nötig.

Der Magister erwachte.

Nachdem sich Chrysostomos Flammbart von der späten Uhrzeit überzeugt hatte und murrend etwas über Garth Disziplin von sich gab, machte sich der Magister eine Pfeife an und begann an der neuformulierung der Schattenwallschen Zauberformeln in Transmutationskreise als Matrixgeber - Form zu arbeiten. Feder und Zirkel kratzten dabei unablässig über das Papier. Beim späteren durchsortieren fiel dem Magister allerdings auf, dass eine Seite seiner Formeln fehlte. Hatte er sie selbst entsorgt oder hatte Garth sich schon wieder an seinen Unterlagen bedient?
Er wusste es nicht, war aber auch nicht gewillt dieser Sache noch am gleichen Tag nach zu gehen. Er brachte noch die Ausgangspost weg und begab sich bald darauf zur Ruhe.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 12. Sep 16, 09:35
Einige Wochen später: ein neuer Tag ein neuer Brief

Der Akademiealltag an der Schattenwall hatte selbst für das ungleiche Gespann des Magisters und des Schülers, Garth, eine gewisse Eintönigkeit erreicht. Morgens bis in den späten Nachmittag gehörte der Körper dem Schüler, um dem Unterricht nach zu gehen, nur unterbrochen durch die wenigen Unterrichtseinheiten, die der Magister an der Akademie zu lehren Pflegte. Die Abende, nach dem Abendessen, waren dafür ganz der Arbeit des Magisters gewidmet. Denn abseits seiner Lehrtätigkeit war er immer noch Wissenschaftler und Forscher.
Außerdem musste ja jemand die Kontakte mit anderen Alchemisten zwecks Wissensaustausch pflegen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Und erneut fiel dem Magister ein ihm unbekanntes Schreiben in die Finger, welches er achtlos in das Postfach für unwichtige Dokumente warf.
Garth holte eben jenen Brief am nächsten Morgen wieder aus dem Fach und fertigte viel Später, jedoch noch am gleichen Tag, ein Antwortschreiben, welches er wieder zwischen die Post des Magisters schob.
Als der Magister jedoch am folgenden Abend die Post aus dem Postausgang nahm und diese wegbringen wollte, fiel Garth Antwortschreiben aus dem Stapel mit briefen heraus.
Der Magister Zog die Augenbrauen zusammen als er den Absender und den Empfänger auf dem Umschlag las. Auch sah er mit etwas Missmut, dass Garth sich wieder an seinem Briefpapier und seinem Siegelwachs bedient hatte. Aber viel interessanter fand der Magister, dass Garth scheinbar geheimnisse vor ihm zu haben schien und diese bisher erfolgreich verborgen hatte.
Einen Augenblick war der Magister auch versucht, den Brief zu öffnen, zu lesen und anschließend wieder zu verschließen, fand diese Maßnahme jedoch für überzogen und einen zu tiefen Eingriff in die Privatsphäre des jungen Adepten. Schließlich war der Briefkontakt generell nicht verboten und vor allem zu den Partnerakademien auch nicht als riskant einzustufen.
insgeheim musste der Magister anerkennen, dass es dem Schüler bisher sehr erfolgreich gelungen war sein kleines Briefgeheimnis vor ihm zu verbergen, nahm sich jedoch vor von nun an die Briefe, die er erhielt genauer zu prüfen.
Also steckte der Magister den Brief von Garth wieder zwischen seine Briefe und setzte seinen Weg fort.
Titel: Re: Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 17. Okt 16, 16:09
Die Rückkehr von Tremoria


Garth stapfte mit einem Teil seines Gepäcks in den Raum des Magisters. Die beiden waren nun einige Wochen weg gewesen und die Arbeit war natürlich liegen geblieben. Neugierig und in aller Eile stellte Garth die Sachen, die er für den Magister mitgeschleppt hatte auf einem der Schülertische direkt am Eingang ab und eilte die Treppe hinauf, um den Briefestapel auf dem Schreibtisch nach einem bestimmten Brief zu durchsuchen.
Schon kurze zeit später hielt er ihn in Händen. Wie immer in einer feinen Schrift und auf sauberem Papier geschrieben.
In seiner Freude vergaß Garth jegliche Vorsichtsmaßnahmen und riss den Brief auf, um ihn zu lesen.
Erst als er ein paar Zeilen überflogen hatte fiel ihm ein, dass er den Magister dieses mal nicht ausgesperrt hatte. Auf eine gewisse Art beunruhigte es ihn, dem Magister nun sein Seelenleben so offen darzulegen. Andererseits hatte sich durch die Reise und das gemeinsame Kämpfen auch ein wenig verändert, hatte er doch in der Schlacht gegen die Untoten in einer Art Symbiose mit dem Magister gestanden und gekämpft. War es nicht genau das, was Magister Kadegar Magister Flammbart gesagt hatte, also sie vor einiger Zeit in der Kutsche Richtung Fanada saßen? Etwas finden, wo wir intuitiv miteinander kommunizieren? War es das, was er meinte?
Garth griff nach der Feder und holte ein Blatt Papier hervor.
Er ließ seine Worte in das Papier fließen und schrieb einen langen Antwortbrief in dem er alles schrieb, was ihn aktuell bewegte.
Anschließend verschloss er den Umschlag mit einem tropfen Siegelwachs, den er mit einer engonischen Münze siegelte, sodass ein Negativ der Münze auf dem Wachs zurückblieb.
Dann legte er den Brief offen in den Postausgang und begann die Sachen für den Magister in die Schränke zu räumen.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 15. Nov 16, 13:17
Nach den Vorkommnissen im Lavinia-Spital (Inquisition 2)

Die Räumlichkeiten des Magisters wurden seinen Vorgaben gemäß umgebaut. Die Schülertische wurden vorerst aus dem Raum entfernt, da der Magister jegliche Lehrtätigkeit vorerst einstellen musste, stattdessen wurde sein Bett in den Raum gebracht und ein weiterer Tisch und drei Stühle aufgebaut, an dem er saß, wenn er nicht schlief oder an seiner Forschung arbeitete.
Der versteinerte Magister wurde vor einigen Tagen eingeliefert, entsteinert und mit zwei Infusionen dauerversorgt, die seinen Körper am leben erhalten sollten und seine Seele mit genug Kraft versorgen sollten um durchgängig arbeiten zu können, wenn er wach war. Nur in den Pausen konnte man mit Garth kommunizieren, doch auch dieser war sich der verschärften Situation bewusst und erpicht darauf eine Lösung zu finden.
Zu der ohnehin vorhandenen Lehrtafel wurden zwei weitere Tafeln in den hinteren Bereich des Raumes gestellt, die so zu dritt eine große, leicht diagonal gebeugte Tafel ergaben, sodass man, selbst wenn man nah an den Tafeln stand noch alle Informationen lesen und auswerten konnte.
Der Magister lies sich das Essen auf die Studierstube bringen und verlies die Räume nur noch selten. Fieberhaft brütete er über den dicken Wälzern, die er sein eigen nannte und oft lies er sich weitere Bücher aus der Bibliothek bringen, die zum Teil für die Schüler unter Verschluss standen.
Die Formeln an den Tafeln wurden stetig Komplexer und Besuch empfing der Magister nur selten und auch nur, wenn es sich nicht vermeiden lies. Neben der Akademieleitung empfing Flammbart auch lediglich Besucher, die mindestens einen Meistergrad hatten und meist nicht mal die. Lyra und Kadegar wurde erlaubt die Rissbildung im Astralkörper des Magisters und mögliche Gesundheitsschäden einer dauerhaften Exposition der Tinkturen, die der Magister sich zubereiten lies zu untersuchen.
Unter den Schülern begann man zu munkeln, ob der Magister vollends den Verstand verloren hat oder ob er in seinem Raum eingesperrt worden war, weil man ihn für eine Gefahr hielt. Die Gerüchte wurden immer kurioser und mussten alsbald von den Lehrern der Akademie vollständig unterbunden werden um nicht letztendlich zu einer Rufschädigung der Akademie zu werden, wenn diese übertriebenen Gerüchte an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Das Reden über den Gesundheitsstatus des Magisters außerhalb der Akademie wurde von höchster Stelle mit schweren Strafen verhangen und keiner wagte es darauf hin, die eigene Ausbildung an der Akademie deswegen zu riskieren.
Die Türe zur Studierstube war von innen verschlossen und verriegelt. Manchmal antwortete der Magister nicht mal auf heftiges Klopfen und Rufen.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 21. Nov 16, 11:03
Tag und Nacht waren schon bald keine fest greifbare Größe mehr für den Magister, der ohne Fenster und den Außenkontakt so lange zu arbeiten pflegte, bis sein Körper die Ruhe brauchte und er sich schlafen legen musste. Stetig gestärkt und regeneriert durch die Infusionen, vergaß er zeitweise über Tage hinweg zu essen und zu trinken, während er stetig vor sich hin murmelnd die Bücher wälzte und seine Erkenntnisse auf zahllosen Seiten Papier und auf den Tafeln notierte.
Aus dem anfänglich chaotischen Tafelbild ergab sich auch für ein geschultes Auge erst nach einiger Zeit des Einlesens in die Materie ein Sinn hinter den lückenhaften Informationen, die der Magister sammelte. Hierbei zog dieser offenbar alle ihm zur verfügung stehenden Quellen zu rate. Es fanden sich sowohl Hermetisch-Magische, als auch Schamanische, Druidische und Hexische Seelen- und Geistertheorien an der Tafel wieder, genauso wie einige Informationen zu Göttlichen, Dämonischen und Totenbeschwörer Thesen. Auch einige Formeln aus der eigenen Forschung des Magisters fanden sich an der Tafel wieder. So auch die zur Bindung einer Seele über das Blut an einen Gegenstand oder einen fremden Körper. Da er auf diesem Weg an den Körper des Schülers gebunden wurde, schien dies der für ihn beste Ansatz zu sein um als Schnittstelle für andere Magie zu dienen
Doch wirkliche Fortschritte kamen nur schleppend. Wesentlich häufiger kam es vor, dass man hinter den verschlossenen Türen lautes Zetern und Fluchen hörte oder dass der Magister gar nicht auf Klopfen reagierte, während er in seinem Lehrersessel saß, Pfeife rauchte und missmutig auf die Notizen seiner nächsten wissenschaftlichen Sackgasse starrte, die er in den letzten Tagen konstruiert hatte und vermutlich bald schon frustriert verwerfen würde.

Eine Sache war jedoch jetzt schon klar. Er musste eine Lösung finden, denn bereits zu diesem Zeitpunkt war eine Trennung der beiden Seelen unmöglich. Somit schied die Option, die der Magister bis zuletzt als eine der besseren betrachtet hatte, komplett aus. Die beiden Seelen waren zu lange in ein und demselben Körper gewesen und hatten bereits begonnen sich zu verbinden. Dies hatte zuletzt dazu geführt, dass der Körper versuchte, die scheinbar inkompatible Seele abzustoßen. Und damit verbunden das Blut, an dass sie ja gebunden war. Mit dem Tod des einen ist auch der Tod des anderen unausweichlich.

Körperlich setzte trotz der hervorragenden Behandlung durch die Alchemisten und Heilbefähigten der Akademie ein langsamer Verfall des Körpers ein. stetig bildeten sich neue, nässende Wunden an seinem Körper, die nur schwer heilten und mit Heilsalben und Zaubern behandelt werden mussten, wo die Regeneration des eigenen Körpers versagte. Um den Körper nicht gegen jegliche Heilkunst und Alchemie zu immunisieren musste sowohl die Art der Heilung als auch die Infusion in regelmäßigen Abständen durch eine Alternative ersetzt werden. Hierbei lies sich der Magister auch auf Versuche mit neuentdeckten, teils unerprobten Mischungen ein, was die Akademieleitung nur ungern zuließ, da das Wissen und die Erfahrung des Magisters von unschätzbarem Wert für die Schattenwall war und die speziellen Begabungen des Schülers sich vielleicht noch als nützlich erweisen könnten, zumal die andere Option den sicheren Verlust eben jener Erfahrungen und des Wissens darstellen würde.
So kamen alsbald zu den Infusionen immer wieder neue Bandagierungen an den Körperstellen, wo die Haut aufplatzte und das Blut aus dem Körper sickerte, während der Magister fieberhaft an einer Lösung für das Problem arbeitete.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 30. Nov 16, 10:54
Heute war einer der guten Tage und trotzdem hat der Magister noch keinen Handschlag für seine Forschung getan. Heute war es an Garth und Ihm etwas zu erledigen, was sie seit langem nicht mehr getan haben. Es wurde Zeit einen Brief zu schreiben.
Viel zu lange hatten die beiden sich komplett aus dem Weltgeschehen ausgeklinkt und nichts mehr von sich hören lassen und es wurde Zeit jemanden wissen zu lassen, dass man nicht tot ist. Zumindest noch nicht.
So füllten sich binnen kürzester Zeit einige Zeilen, Großteils vom Schüler, teils vom Magister verfasst. Eine Erklärung, vielleicht auch eine Entschuldigung. Mit jeder Zeile spürte Garth, wie der Körper, sein Körper, schwächer wurde.
Zwischendurch machten ihm Krämpfe zu schaffen und seine Hand rutschte unwillkürlich über das Papier. Er musste diesen Brief zu Ende verfassen. Er musste einfach noch ein paar Dinge los werden, die ihm wichtig waren. Er wollte nicht als ein flüchtiger Schatten aus der Welt treten, an den sich schon nach kurzer Zeit niemand mehr erinnert. Die zweite Seite füllte sich mit Worten, so wie Garth Augen mit Tränen, als er seine geschriebenen Zeilen noch einmal überflog. Dann, ein heftiger Hustenkrampf schüttelte den Körper.

Na toll... verfluchter Bluthusten. Jetzt muss ich die Seite erneut schreiben.
Ein weiterer Hustenkrampf..
keine Zeit. Der Körper braucht eine Pause.

Die letzten Zeilen wurden so schnell es ging auf das Papier gebannt, welches noch mit Sand gelöscht und anschließend mit dem Siegel des Magisters verschlossen wird. Mit dem fortschreiten der Seelischen Konvergenz begann mehr und mehr eine stille Übereinkunft stattzufinden. Die Grenzen zwischen den beiden Charakteren begannen bereits zu verschwimmen. Manche Dinge nahm der eine plötzlich als selbstverständlich wahr, die vorher undenkbar waren.
Schnell wurde noch der Adresskopf ausgefüllt. Den Brief würde er den Heilkundigen mitgeben, wenn sie das nächste mal kämen.
Schwer schleppte sich Garth zurück zum Bett.  Kaum dass er lag umfing ihn auch schon bald ein fiebriger aber tiefer Schlaf.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 20. Dez 16, 09:58
Die Forschung verlief eher schleppend als gut. Die körperlichen Umstände machten es nicht einfacher und selbst wenn er sich bester Gesundheit erfreuen würde, wäre diese Arbeit keine einfache. Es taten sich zu Anfang viele Wege auf. Manche verliefen sich schnell wieder in der Theorie, andere endeten in einem unerwünschten Ergebnis.
So kamen schon einige Möglichkeiten von Vornherein nicht in Betracht, wie zum Beispiel das eingehen eines Dämonenpaktes, der beide Seelen zusammenschweißt, dadurch aber einen Wirtskörper erhält, das Trennen der beiden Seelen, da einer der beiden mit Sicherheit stirbt, der andere vermutlich starke Schäden erleidet oder gar das Bannen beider Seelen in ein Phylakterium, um so den Körper zu entlasten, was allerdings zur Folge hätte, dass sich der Anwender in einen Lich verwandelt.

Es gab noch eine andere Option, die dem Magister schon mehrfach durch den Kopf schoss. Sie war riskant und würde größere Ressourcen kosten. Doch war es vielleicht die effektivste Lösung, der Einsatz des Steins, der ihn vor Jahren schon die magische Kraft gekostet hat, als er die Macht des Steins zu seiner eigenen Verjüngung einzusetzen gedachte und dessen Kraft nicht ausreichte. Der Tag, an dem das Schicksal seinen Lauf nahm und er seine Macht verlor.
Doch war das Objekt zu seiner Rettung ausgebrannt, wie er selbst. Es war nicht mehr als schwarzer Kristallstaub von dem einstmals blutroten Stein der Weisen übrig. Darüber hinaus würde für dieses Unterfangen ein wesentlich größerer Stein erforderlich sein als der, den er damals benutzt hat und es müsste jemand an seiner Stelle die Lebensfäden beider Seelen an diesen Stein binden, was kein Unterfangen war, welches er einer ungeübten Person überlassen wollte.
Jedoch würde er so oder so einen neuen Stein brauchen. Der Magister zog einen Bogen Papier für ein offizielles Schreiben an die Akademieleitung aus der Schublade und beantragte alles Nötige, vom Arbeitsmaterial bis hin zur Sondergenehmigung das Ritual in seinem Labor durchführen zu dürfen, statt in den großen Ritualräumen der Akademie, was ja nicht üblich war, jedoch bei seinem geschwächten Zustand durchaus sinnvoll erschien. Außerdem brauchte er hierzu ein paar behilfliche Magier mit guten Ritualkenntnissen und am besten auf dem Gebiet der Transmutation, um den Stein herzustellen. Jedoch sollten diese das vollste Vertrauen der Akademieleitung genießen. Man will schließlich kein Risiko eingehen. Nachdem das Antragsformular vollständig ausgefüllt, gelöscht und gesiegelt war, läutete Magister Flammbart nach seinen Pflegern. Er wollte keine Zeit verschwenden...
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 08. Mär 17, 18:01
3. Mond 267 n.J.

Es war jetzt schon länger als geplant her gewesen, dass Lyra in Montralur gewesen war. Ihren Rechnungen zuvolge sollte der Trank für den Magister und Schüler zwar noch halten, aber dennoch wäre sie gerne früher wieder hier gewesen.  Noch bevor sie Ihre Sachen in ihrem Büro verstaute, ging sie am Büro des Magisters vorbei, um zum einen sein Befinden zu überprüfen und zum zweiten mit ihm einige offene Fragen zu klären, die sich seit dem Abschied des Schülers aus Lichttal ergeben hatten. Noch überlegte sie, wie sie das Thema richtig anging, ohne Runa zu veraten. Ihr schien es wichtig gewesen zu sein, dass Flamgarth nichts von ihren noch vorhandenen Erinnerungen erfuhr.

Kräftig klopfte sie an die schwere Tür
"Magister, ich bin es Lyra. Bitte lasst mich ein"
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 08. Mär 17, 19:19
Als keine Antwort kam prüfte Lyra ob die Türe verschlossen war. Sie schwang ohne weiteres auf und gab den Blick auf das Labor und Krankenlager frei. Die Gestalt des Magisters ..Oder Garth?...saß in dem Boden langen Nachthemd und mit bandagieren Händen und Füßen hinter dem Schreibtisch, den Kopf auf dem Tisch liegend und unbewegt.
Der erste Impuls nach Hilfe zu rufen setzte ein, jedoch bemerkte Lyra noch schnell genug das schwere, rasselnde atmen der schlafenden Gestalt.
Offensichtlich war er  .... Wer auch immer er jetzt auch sein mochte... Bei der Arbeit eingeschlafen.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 09. Mär 17, 15:31
Nachdem sie den ersten Schreck überstanden hatte, haderte sie mit sich, ob sie ihn wecken sollte. entschied sich aber zu warten und trat so leise ein und schloss genauso leise hinter sich die Tür.

Geduldig machte sie es sich in einem der Pulte so bequem, wie es eben auf harten Holzbänken möglich war.
Ihr Gespräch mit dem Magister war wichtig, aber sein Schlaf war noch wichtiger. Auch wenn sein Gebrechen streng genommen keine körperliche Erkrankung war, so  führten doch die Symptome dazu, dass hier ein schwer kranker Mann schlief.

Während sie  wartete, las sie ihre Aufzeichnungen noch einmal quer und sortierte sie leise. Bei zwei Briefen musste sie unwillkürlich lächeln, auch wenn sie sich weder sicher war, wie sie zu dieser Ehre gekommen war, noch wie sie mit ihr umgehen sollte.

So verging die Zeit
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 10. Mär 17, 11:15
Die Zeit schien sich lange hin zu ziehen und Lyras Dokumente waren sortiert und verstaut. Ihr blick glitt über den nur spärlich beleuchteten Raum in dem es seit seiner Erkrankung ständig nach verschiedenen Kräutermischungen roch, mit denen der Körper von Garth behandelt wurde um dem Ausbluten zu entgehen.
da sie nichts besseres mehr zu tun hatte, lies Lyra den Blick durch den Raum schweifen um an den vollgeschriebenen Tafeln mit Flammbarts Notizen hängen zu bleiben.
Die Monate von Recherche und die Jahre der Erfahrung zahlten sich aus, denn Die Formeln waren bereits so komplex, dass Lyra auf den ersten Blick nicht schlau wurde aus dem, was der Magister sich auf den Tafeln notiert hatte. Offenbar hatte er seine Forschung in jede nur erdenkliche Richtung ausgeweitet, die mit der Bindung von Seelen und Körperheilungen zu tun hatte. Selbst einige Göttliche Symbole fanden sich in der skizzierten Zaubermatrix wieder. Um jedoch aus dem Tafelbild schlau zu werden waren wahrscheinlich einige Tage der Recherche notwendig, denn häufig fanden sich nur Formeln und entsprechende Textverweise an der Tafel wieder. Die Stapel von Büchern, die der Magister auf dem Tisch um sich herum aufgetürmt hatte war beachtlich. Und jedes dieser Bücher war alt. Sehr Alt. Wahrscheinlich waren die meisten aus seiner persönlichen Sammlung, die er in seiner Studierstube aufbewahrte und unter Verschluss hielt. Ein seltenes Privileg, welches nur wenige Magister der Schattenwall hatten, denn die meisten griffen auf die offen zugängliche Bibliothek der Akademie zurück. Warum die Akademieleitung Magister Flammbart also die Einrichtung einer eigenen Sammlung, die über ein bis zwei persönliche Werke hinaus ging, gestattet hatte über die Er allein die Hand hielt wussten sonst nur Snorgad und Karona. Abgesehen von Flammbart gab es auch sonst nur drei andere Magister mit ihrer eigenen Sammlung. Und das waren zum einen Karona und Snorgad als Akademieleitung und ansonsten Magistra Felina Schimmer, die eine Handvoll Bücher auf Anweisung der Akademieleitung unter Verschluss hält.
Durch ihr Gespräch mit Runa konnte Lyra jedoch erahnen, warum Flammbart die Anweisung hatte, seine Arbeit geheim zu halten und nur die Spitze des Eisbergs seiner Forschung zu lehren.
Noch bevor Lyra dazu kam sich genauere Gedanken zu machen oder die Tafeln im Detail in Augenschein zu nehmen rührte sich die Gestalt.
Das teilweise bandagiere Gesicht wirkte ausgezehrt und die blutunterlaufenen Augen schauten aus einem Gesicht was so viel älter wirkte als es eigentlich war.
Es war weder an der Haltung noch an etwas anderem ersichtlich mit wem Lyra sprach. Man konnte der Gestalt nur ansehen, dass heute kein guter Tag war. Die Augen schienen Probleme zu haben Lyra zu fixieren und er blinzelte mehrfach und kniff die Augen zusammen um besser zu sehen.
Lyra? Seid ihr das?
Seine stimme war rau und klang ein wenig wie trockenes Laub.
Anschließend wurde der Bandagierte von einem Hustenkrampf geschüttelt. Die Bandagen in seinem Gesicht waren bereits blutgetränkt und mussten bald gewechselt werden. Die Heilkundigen würden vermutlich binnen der nächsten Stunde vorbei kommen um die Salben, Tränke und Bandagen zu erneuern und um sich um den Körper zu kümmern.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 13. Mär 17, 17:28
Während sich die Fee den Haufen der Bücher und die aufwändigen Zeichnungen an der Tafel anschaute und versuchte zumindest teilweise zu verstehen, seuftze sie leise. Eine sicherlich spannende Arbeit, aber viel zu wenig Zeit. Ihr Blick wanderte kurz zu der Gestalt am Schreibtisch. Viel Zeit hatte er nicht mehr. Und die Anstrengung seiner Forschung schienen das bisschen auch noch zu verkürzen. wieder ein kurzes seufzen.
Sie vertiefte sich weiter in die Aufzeichnungen und war sogar etwas überrascht, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich hörte.
"Ja, Magister ich bin es.  kann ich euch irgendetwas bringen, dass eure beschwerben lindert" Sie klang deutlich besorgt
"Leider muss ich euch belästigen, da sich einige Fragen aufgetan haben, bei denen  ich eure Wissen als Experte benötige. Es geht um die Lösung eures Problems
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 14. Mär 17, 10:08
Wir sind nicht mehr der,  der wir einst waren. Und ob wir noch den Titel des Magisters tragen sollten ist auch diskutabel. Wir sind Gefangene unseres Schicksals und sterben zusammen in und mit dem Gefängnis aus Fleisch, das uns den letzten Tropfen Blut raubt, weil zwei sind einer zu viel.

Sein Gerede war fiebrig und wirr. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Heute war wirklich kein guter Tag.

Und alle kommen um uns Fragen zu stellen. Sie sagen sie wollen helfen und gehen wieder. Und es kam Runa und sie ging wieder. Sie war wütend... sie war traurig. Wir sahen den Schock in ihren Augen.

Dann klarte sein Blick etwas auf und er fixierte Lyra mit seinen Augen. Ein wenig der Flammbartschen Strenge war erkennbar darin. Gleichzeitig schimmerte auch die Angst dahinter durch. Angst vor dem Tod.

Also stell deine Fragen und wir werden sehen, ob auch du uns nachher verachtest. Wir haben es wohl verdient. Zumindest wird dann niemand mehr um uns trauern, wenn es dann soweit ist.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 14. Mär 17, 23:50
Behutsam setze sich Lyra so, dass Flamgarth sie gut sehen konnte.
"Das stimmt, wir kommen, stellen Fragen und gehen wieder, aber wir kommen auch wieder. wir gehen um zu helfen und wir kommen her um zu Helfen.
Ihre Stimme klang liebevoll, fast als wenn sie mit ihrem Großvater sprechen würde, und beruhigend.
"Nun,um dir zu helfen, brauche ich Hilfe und Wissen von dir. Wissen darüber, wie ich einen Lebenskraftspeicher herstelle. Wir wir wissen alle beide, dass du es schonmal getan hast und wir wissen auch, dass es eine schreckliche Methode war. Aber vielelicht gibt es alternativen. Wenn auch weniger mächtige Alternativen."
Sie blickt  seitlich zu Boden
"Und jeder von uns hat Dinge getan, die in anderen Augen schrecklich sind, dafür werde ich erstmal niemanden verachten"
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 15. Mär 17, 09:25
Als Lyra den Lebensspeicher erwähnte verfinsterte sich das Gemüt der Gestalt

Die Erforschung des Steins ist eine großes Risiko, höchst unkalkulierbar und der Magister hat damals mit seiner Fähigkeit Magie zu wirken teuer dafür bezahlt, als er mit ihm experimentiert hat. Du warst selbst dabei, als er sich ausgebrannt hat und doch fragst du nach genau dieser Lösung? Es ist eine düstere Wissenschaft, die erfordert, dass man Opfer bringt und deren Weiterentwicklung unter den bisherigen Gegebenheiten von der Akademieleitung nicht gestattet wurde. Die Bücher mit dem Wissen um den Stein musste ich unter Verschluss nehmen und der Stein sollte immer erst als letztes Mittel gewählt werden, wenn es keine andere Option mehr gibt. Sei dir bewusst, dass du das Wissen um den Stein und seine Erschaffung bereuen könntest. Bist du dir sicher, dass...

Er musste seine belehrende Rede, in die er sich akut reingesteigert hatte just unterbrechen, da sein Körper von einem massiven Hustenkrampf geschüttelt wurde, unter dem sich die Gestalt zusammenkrampfte und ein ohnehin schon blutbeflecktes Taschentuch vor den Mund presste, auf welchem anschließend frisches Blut glänzte, als der Hustenkrampf sich wieder legte. Ermattet sank er zurück in dem großen Stuhl, von dem der Magister einst zu unterrichten und zu recherchieren Pflegte, die Hand auf die schmerzende Lungengegend gepresst und die Augen fest geschlossen im schmerzgebeutelten Gesicht, musste er einige Sekunden tief durchatmen. Anschließend öffnete er die Augen und fixierte Lyra

Sei dir bitte sicher, dass du das willst. Wir können dich nicht aufhalten, werden es nicht tun, doch die Akademieleitung verbietet die konventionelle Art der Herstellung des Steins.[color]
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 16. Mär 17, 00:01
Sie blickt ihn direkt an, hält seiner Fixierung stand
"Ich kann nur einen anderen Weg finden einen solchen Speicher herzustellen, wenn ich die Ursprünglichen Forschungen kenne. Und ich möchte ihn nicht benitzen um etwas zu Vverjüngen oder gar unsterblich zu machen, sondern um einem gepeinigten Körper, das vielelicht entscheidene, Quäntchen mehr Lebenskraft zu verschaffen"
Sie holt tief Luft, als sie endet und blickt ihn Entschlossen an
"Ich will euch helfen und dafür sollte ich zumindest alle möglichen Wege kennen, egal ob ich sie am Ende so beschreite oder nicht"
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 16. Mär 17, 15:38
Die Gestalt zog eine Augenbraue hoch.

Dann zuckte er mit den Schultern und öffnete Eine Schublade, holte eine Holzschatulle hervor, die mit einer unbenutzten Bandage zu gebunden und versiegelt war und einen Brief, der ebenfalls versiegelt war und an Ardor adressiert war.
Wir haben auch ein Anliegen. Dieser Umschlag ist für Ardor, genauso wie dieses Kästchen. Der Inhalt ist gut verpackt, dennoch empfehlen wir dir, es nicht auf die Erde zu werfen. Gib es ihm bitte, wenn du ihn das nächste mal siehst und sag ihm, er soll den Inhalt in einer ruhigen Minute studieren, denn sein Inhalt geht sonst niemanden etwas an, verstanden?

Sein Blick sagte so viel wie: Auch dich nicht!
Dann fuhr er unvermittelt fort:

Auch wenn wir nicht mehr Garth und nicht mehr der Magister sind, so kann man es so oder so als Abschiedsgeschenk bezeichnen, denn ganz egal, wie diese Sache ausgeht, wir werden nie wieder dieselben sein wie vorher.

Aus der Schublade holte er eine weitere hölzerne Kiste mit kleinen Sammelfächern darin, in denen teils kleine Kristalle, fremdländische Talismane und auch Fläschchen mit seltsamen Flüssigkeiten ruhten. Die Box hatte außen komplexe Schutzrunen, die vor magischer Erkennung und auch vor der Abstrahlung magischer Energien schützen sollten. Behutsam stellte er die Kiste auf den offenen Büchern auf dem Schreibtisch ab und öffnete den gläsernen Deckel. Zielsicher griff die Gestalt ein Bauchiges Fläschchen mit einem schwarzen Pulver darin aus einem der Sortierfächer und hielt es Lyra hin. Der Beschriftungszettel titulierte seinen Inhalt auf "Stein der Weisen (ausgebrannt)"

Da. Das sollte dir bei deiner Forschung helfen. Meiner Theorie nach, sollten die Überreste helfen um einen neuen Stein herzustellen ohne eine hohe Anzahl Menschenopfer. Man kann die Überreste in Azeton auflösen und mit einem angepassten Transmutationskreis theoretisch statt der Kompletten Lebenskraft, die anteilsmäßig akut freigesetzte Lebenskraft aufnehmen, zum Beispiel von einer gerade stattfindenden Schlacht. Wenn du Zeit hast, solltest du dir nur die dazugehörige Forschung...

er machte eine Handbewegung auf die Tafeln mit den Textverweisen und Notizen

...zu Gemüte führen. Es ist einiges an Lesearbeit... oh und du solltest dir angewöhnen Handschuhe zu tragen beim lesen der Bücher.
Was uns nur interessiert:
wie bist du so schnell auf diesen Lösungsweg gekommen und Was hat dich überhaupt auf diese Idee gebracht? Die Tage, an denen der Magister am Stein geforscht hat, liegen viele Jahre zurück und wenn wir uns vorstelle wie viele Ideen die Adepta Steinhauer vor wenigen Wochen mitbrachte, die allesamt in der Theorie genial und dennoch in diesem Fall nicht zielführend waren, bevor wir schließlich auf die Sache mit dem Stein zu sprechen kamen und was er alles fordert... Am Ende ging Sie mit nichts weiter als einer Zurückweisung. Sie hatte das Glück, dass ihre Erinnerungen zu ihrem eigenen Schutz wieder gelöscht werden konnten, bevor sie die Schattenwall wieder verlassen musste. Einen so jungen und unschuldigen Geist sollte man nicht mit diesem Wissen belastet lassen, nicht wahr?

Die Augen der Gestalt ruhten auf Lyra. Es war der typische Lehrerblick des Magisters nur aus Garth Augen. Sie wusste nicht, ob er etwas von Runa und den noch immer intakten Erinnerungen ahnte oder ob er nur versuchte ihre eigenen Erkenntnisse aus ihr heraus zu kitzeln um seine Forschung voranzutreiben. Sein Blick analysierte jedenfalls jede noch so kleine Mimik in Lyras Gesicht als sie zur Antwort ansetzte.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 16. Mär 17, 18:21
Da der Magister, oder zumindest die  Reste, die noch von ihm existierten, davon ausging, dass Runa sich an nichts erinnern konnte, wollte Lyra ihn auchbnicgt beunruhigen.also entschied sie die Wahrheit etwas zu dehnen.
"Nachdem ihr zu mur gekomnen ward, habe ich nach Lösungen überlegt und da war auch der Stein eineigkiche Lösung. Weitere Forschungen haben zwar noch weitere Möglichkeiten zu Tage gefordert, aber ich hab bei so etwas gerne möglichst viele Asse auf der Hand."
Sie blicktenun auf die Tafel und die Aufzeichnungen. Ihr Blick zeigte die Gedanken an die vielen Stunden bevorstehender Arbeit, aber auch dir Freude auf das Lernen.
"Ich werde mich sofort daran machen, nur werde ich in den nachsten Tagen noch einmal nach Amonlonde reisen.Dort werde ich Ador die Dinge überreichen"
Sie blickt ihn schon fast liebevoll an
'Aber ich werde wiederkommen! Und ihr solltet euch bis dahin überlegen, ob ihr euch dann versteinern lasst, um euer Leben zu stabilisieren"
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 16. Mär 17, 20:38
Als Lyra ihre Begründung angab, zog er die Augenbrauen kritisch zusammen.
Dann, als Lyra den Vorschlag der Versteinerung äußerte erwiderte er mit einem leicht schelmischen funkeln im Blick, was Lyra an Garth erinnerte:

Du verbringst eindeutig zu viel Zeit mit Kadegar. Der Scheint auch jedes Problem mit Versteinerungen lösen zu können.

Dann schmunzelte er. Er wollte gerade ansetzen etwas anderes zu sagen, da klopfte es kurz an der Türe und zwei der Schattenwallschen Heilkundigen betraten das Labor.

Das wurde auch langsam Zeit.
motzte die Gestalt in ihrem hohen Stuhl.

Ich dachte schon, ihr wollt mich endgültig verbluten lassen!

Die pfleger begannen das Krankenbett neu zu beziehen und alles für eine frische Bandagierung vorzubereiten. Unterdessen erhob sich die Gestalt schwerfällig und griff nach der Gehhilfe, die stets an den hohen Stuhl gelehnt war. An Lyra gewandt sagte er beinahe fürsorglich und leise genug, dass die Pfleger es nicht hören konnten:

Deine Studien werden wohl bis nach Amonlonde warten müssen. Zuerst einmal solltest du zusehen, dass du diese Reise abgeschlossen hast, um dich dann vollends auf die Arbeit hier zu konzentrieren. Wir sehen da übrigens eine interessante Parallele zu deinem Leben. Du fängst viel an, ohne das alte Problem abzuschließen und schiebst einen Berg Probleme vor dir her. Bring eines zuende, bevor du dich bemühst und fang nicht an uns zu retten, bevor du nicht dich gerettet hast. Verstanden?

Er wartete nicht erst die Reaktion ab, sondern wedelte ungeduldig mit der Hand in Richtung der Türe. Jetzt erhob er die Stimme, dass sogar die Pfleger es hören konnten.

Jetzt geh und hör auf unsere Zeit zu verschwenden. Komm wieder wenn du mit den Aufgaben fertig bist, die wir dir aufgetragen haben.
Pfleger! Wie lange wollt ihr mich noch warten lassen!?

Zeterte er die beiden Akademiebediensteten an, die diese Emotionalen ausbrüche mittlerweile schon komplett ignorierten. Sie kamen zum Schreibtisch und halfen dem Magister aus dem Nachtgewand, als Lyra den Raum verließ, konnte sie die beinahe komplett mumifizierte Gestalt im dämmrigen licht des Raums kaum noch ausmachen. Dann schloss sie leise die Türe und war auf dem Gang mit ihren Gedanken für sich alleine.

Die Pfleger versorgten unterdessen die Wunden und brachten neue Salben auf, dann brachten Sie die Gestalt zum Bett und verließen schließlich den Raum. Schlafenszeit war dann, wenn er müde war... ganz egal, dass es gerade eigentlich der falsche Zeitpunkt des Tages war. Aber in den fensterlosen Räumen des Labors spielte das auch keine Rolle für ihn.

Im Bett liegend ballte die Gestalt die Fäuste, sodass schon kurz darauf frisches Blut durch die Bandagen sickerte. Während er an die Decke starrte murrte er zornig in die Dunkelheit des leeren Raums hinein:
Warum hast du Runa das nur angetan, Karona?
Eine einzelne Träne rollte über die Wange und wurde alsbald von einer Bandage aufgesogen. Schon kurz darauf war der Mann, der einst zwei war eingeschlafen.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 28. Mär 17, 16:38
3. Mond 267 n.J. (nach den Tagen des offenen Lernens in Amonlonde)


Einige Tage später stand Lyra abermals vor der schweren Holztür. Wieder klopfte sie und wartete eine Antwort ab.
color=limegreen]"Seid ihr wach?"[[/color]
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 29. Mär 17, 13:05
Es dauerte einige Zeit, bis ihr geöffnet wurde.
Die Person, die einst ihr Schüler war und den Geist einer ihrer Lehrer in sich trug war offensichtlich besser dran als bei ihrem letzten Besuch. Zwar war er immer noch bandagiert und ging schwer auf seine Gehhilfe gestützt, aber er öffnete ihr immerhin selbst die Türe zu dem Raum mit dem schummrigen Licht und blickte Lyra aus müden, übernächtigten Augen an.
Wir gehen nicht davon aus, dass du binnen so kurzer Zeit eine Lösung für all unsere Probleme gefunden hast, also müssen wir uns auf eine neue Fragerunde auf Kosten unserer Studienzeit einstellen oder bist du dieses mal hier um im Selbststudium zu arbeiten?
Fragend zog er eine Augenbraue hoch.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 30. Mär 17, 12:58
Die Fee runzelte leicht die Stirn
"Vermutlich beides. Ich bin zum Selbststudium hier, werde euch aber noch die ein oder andere Frage stellen müssen. Zum Beispiel die, wie ihr plant die nächsten Wochen und Moante zu überstehen. Denn wir sind uns wohl einig, dass wenn ihr bis jetzt keine Lösung habt , ich wohl auch länger als ein paar Tage brauchen werden.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 31. Mär 17, 08:04
Die Gestalt murrte und machte sich langsam auf den Weg zurück an den Schreibtisch.

Wie kommst du mit deinem ... eigenen Problem zurande?

fragte die Gestalt während sie die drei Stufen zu dem Podest mit den Tafeln und dem Schreibtisch empor stieg.
Vorsichtig ließ er.. konnte man wirklich von er sprechen, wenn es eigentlich zwei waren?...ließen sie sich auf dem großen Lehrstuhl am Schreibtisch nieder, wo aufwändiges Zeichenwerkzeug und eine komplexe Skizze eines halbfertigen Transmutationskreises auf ihn warteten.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Lyra am 31. Mär 17, 12:55
Lyra trat ein und liesß sich ihrerseits an einem der lernpulte nahe der beschriebenen Tafeln nieder.
"Nun derzeit fehlen mir etwas die Ansatzpunkte und solange kein Mahier mit dem spezialgebiet Temporalmagie oder ein Equilaner melden, werde ich wohl auf weitere erkenntnisse warten müssen. Sich selbst in die Tiefe zu analysieren funktioniert jetzt ja auch nicht grade gut."
Sie grinst etwas schief, wird dann aber schnell wieder ernst
"Also nutze ich meine Zeit, um Themen voranzutreiben, in denen ich derzeit etwas bewirken kann"
Ihr Blick fällt nun auf die vollgeschriebenen tafeln
"Und ich habe das Gefühl, dass ich hier derzeit ziemlich viel erreichen kann. Das ist einiges zu Lesen und zu Verstehen."
Sie räumt einige Bätter und schriebzeug aus ihren Sachen hervor und sie würde sie brauchen.
"Habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wie es weiter gehen soll?"
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 31. Mär 17, 14:06
Die Gestalt hat sich mittlerweile wieder seinem Zeichenwerkzeug gewidmet.
Über das Zeichenpapier gebeugt, räusperte er sich geräuschvoll bevor er zu einer Antwort ansetzte

Man sagt nicht umsonst, dass einen die eigenen Sorgen nachts keine Ruhe finden lassen.
Wie sollen wir dann entscheiden wie fortgefahren wird, wenn wir zum einen noch nicht mal wissen ob man uns helfen können wird, wenn wir zum anderen noch Dinge und Erkenntnisse zu Papier zu bringen haben?

Er sah nur kurz von seinem Papier auf um Lyra einen fragenden Blick mit hochgezogener Augenbraue zuzuwerfen, um sich dann wieder der Arbeit zuzuwenden.
Immer wieder musste er dabei das Husten unterdrücken, um die Anfertigung der Zeichnung nicht zu zerstören. Dies gelang, jedoch nicht immer, dabei musste er immer kurz absetzen um sich abzuhusten.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 13. Jun 17, 17:22

einige Wochen später

Es war beinahe ein ruhiger Tag an der Schattenwall. Die Schüler gingen ihrem Tagwerk nach und die Magister ebenso.
Die laut durch die Gänge hallenden Schritte eines Heilkundigen durchbrachen diese Idylle der perfekten Lehranstalt.
Der Heilkundige stürmte zu den Räumlichkeiten der Akademieleitung. Die Türe fiel schwer ins Schloß nur um wenige Augenblicke später wieder von innen aufgerissen zu werden. Der Akademieleiter, Snorgad von Schattenwall persönlich, verließ mit seiner Stellvertreterin Karona und dem Heiler eilig die Räume und sie eilten durch die Gänge der Akademie zum Labor von Magister Flammbart, die Schüler und Magister der Akademie ließen sie mit fragenden Gesichtern zurück. Die Türe zum Labor wurde hinter den dreien wieder geschlossen, wo sie bereits die anderen Heilkundigen erwarteten, die den Magister für gewöhnlich bandagieren und umsorgen.
Es vergehen einige Minuten ehe die Türe wieder geöffnet wird. Snorgad und Karona verlassen den Raum, das Labor des Magisters und geben  einen kurzen Blick auf den Raum frei. Auf Snorgads Gesicht zeichnete sich für das geübte Auge eine große Sorge ab und die Heilkundigen stehen um das Bett des Schwerkranken Magisters .. oder Garth. Wer wusste dies noch zu unterscheiden?
Die Gestalt lag in ihrem Bett aufgebart als wäre er Tod. Erst der genaue Blick auf den Körper offenbart, dass dieser noch flach atmet. Allerdings scheint sein Zustand nun endgültig dem eines Toten näher zu sein als dem eines lebenden. Der komatöse Körper, eingewickelt in die Bandagen, wirkte gleichzeitig lebendig wie tod. Ein erschütterndes Bild, welches jeden der es betrachtet an die eigene Sterblichkeit erinnert.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 20. Jun 17, 11:46
Es wurde lange darüber diskutiert ob der leblose Körper durch eine Versteinerung besser zu schützen wäre oder ob das spätere entsteinern eventuell einen körperlichen Kollaps herbeiführen könnte.
Letztendlich wurde entschieden, den Körper vorerst weiter im Koma zu belassen und seinen Zustand rund um die Uhr zu bewachen. Sollte sich dieser weiter verschlechtern, würde man schließlich zu einer Versteinerung greifen müssen, jedoch sollte diese nach einem Beschluss der Akademieleitung erst als letztes Mittel der Wahl gewählt werden, wenn es keine andere Option mehr gibt.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 07. Feb 18, 12:02

Einige Tage nach den Ereignissen im gesonderten Beitrag http://larpverein.de/forum/index.php/topic,6596.0.html


Es war wieder Alltag eingekehrt in die alchemistischen Studien. Das Zimmer war gereinigt und gelüftet worden und das Krankenbett war abgebaut worden. Der Raum war aufgeräumt und sortiert und die Tafeln mit den zum teil fragwürdigen Formeln ausgewischt. Magister Flammbart und Garth Schülerkörper in dem dieser steckte hatten sich sehr gut erholt. Man traf ihn regelmäßig bei der körperlichen Ertüchtigung an und der Unterricht der Alchemie wurde wieder aufgenommen. Einzig der Seelische zustand war allen ein großes Rätsel. Wer beherrschte nun diesen Körper? Die Grenzen zwischen den beiden Seelen schien großteils non-existent geworden und einzelne Vorfälle traten nur noch auf, wenn starke charakterliche Widersprüche auftraten. Interessant waren auch die neu-auftretenden Selbstgespräche, die die beiden hin und wieder führten. Alles in allem schien die zusätzliche Energie-zufuhr des Artefakts, welches er über dem Herzen trug das Problem zwar nicht zu beseitigen aber in weite Ferne zu rücken.
Da der Zustand noch nicht als Stabil eingestuft werden konnte, wurde seitens der Akademieleitung ein Verbot verhangen über den Zustand des Magisters und seine Fortschritte zu seiner Genesung nach außen zu tragen. Zuerst wollte man sicher gehen, dass sich der Zustand nicht weiter veränderte.
Auf die Frage hin, wie man ihn jetzt nennen solle, antwortete er schlich mit einem Schulterzucken:
Wenn ihr eine Frage habt, die einen von uns speziell betrifft, könnt ihr dies wohl auch formulieren, wie Ihr uns ansprecht. Bei Themen, bei denen wir uns einig sind, sollte es auch keinen Unterschied machen, wer Euch die Antwort gibt.

Alles in allem für einige Schüler und Lehrkörper keine einfache Sache. Allerdings hatten sich auch viele Probleme von selbst erledigt, da zumeist der Geist des Magisters eingriff bevor Garth Dummheiten bauen konnte. Jedoch stellte sich heraus, dass sie sich offenbar das Bewusstsein und die Erinnerungen großteils teilten und es zu Vermischungen derselben kam, die unerklärlich oder unlogisch erschienen. Da jedoch Flammbart bereits als Ritualist und Alchemist äußerst geschickt war, stellte sich die Frage ob eine weitere Ausbildung von Garth notwendig war, nun wo sie sich ein Bewusstsein teilten. Die Akademieleitung beschloss eine Sonderregelung, wo dem Magister die Vollumfänglichen Rechte des Großmeisters, jedoch auf Probe, wieder anerkannt werden sollten um seine Pflichten als Lehrer der Akademie wieder wahrnehmen zu können.

In seiner jetzt wieder größeren Freizeit begannt der Magister mit der Arbeit am Setzen und Drucken eines umfangreichen Nachschlagewerks, um das Wissen der Schattenwall später in leserlicher Form weiter streuen zu können und andere Akademien zu unterstützen und diese unsäglichen Kleinstausgaben aus den Bibliotheken verbannen zu können.
Es geht doch nichts über ein vernünftig gebundenes Buch
sagte er stets selbstzufrieden, wenn er eine neue Seite für den Druck gesetzt hatte.

In seinen Benotungen blieb der Magister wie früher. Hart und penibel aber gerecht. Jedoch gab es auch dinge, wo er sich plötzlich anders verhielt. Häufiger hörte man ihn andere Kollegen zu Wetten auffordern wenn es um alltägliche Dinge ging oder man sah ihn tatsächlich abends gesellig mit anderen Magistern angeregt ins gespräch vertieft oder einfache Würfelspiele spielen anstatt sich in sein Labor zurückzuziehen, wie er es früher oft getan hatte.
Summa Sumarum konnte man eine gewisse Beeinflussung durch beide Seelen feststellen, wenn man aufmerksam genug war.
Titel: Antw:Studierstube von Magister Flammbart
Beitrag von: Noxius Armatura am 23. Feb 18, 14:40

Ein Abend im Labor...


Der Tag war Ereignisreich. Die Vorbereitungen für das große Fest zu Ehren des Gottes Manto, dem Schutzpatron der Schattenwall, liefen bereits seit einigen Tagen auf hochtouren. Wie jedes Jahr wurden Räumlichkeiten hergerichtet und es sollte ein Fest abgehalten werden. Die meisten Mitglieder der Schattenwall waren guter Stimmung. Selbst Magister Flammbart schien weniger grumpig als er es sonst war. Doch zeitgleich mussten die letzten Prüfungen für die Abgänger vorbereitet werden und die "normale" Arbeit konnte ja nicht liegen bleiben. Als er nach einem ganzen Tag der Vorbereitungen der Alchemieprüfungen in seinem Labor am Schreibtisch saß, seine Pfeife rauchte und einige alte Unterlagen sortierte fiel ihm ein Brief in die Finger, den er vor einer gefühlten Ewigkeit erhalten hatte. Die Schrift war sauber und gründlich und er musste schmunzeln als er an die Person zurückdachte, die ihm diesen Brief hatte zukommen lassen.
Eine fleißige Schülerin
dachte Flammbart bei sich. Zugleich stach ihm der Gedanke ein wenig im Herzen. Er konnte das Gefühl nicht einordnen. Es war mehr als eine Verbundenheit im wissenschaftlichen Interesse, mehr als ein einfaches Vermissen. Ein inneres Band, was ihn scheinbar in seinem Herzen mit ihr verknüpfte und das doch so unwichtig in seinem Kopf verblasst. Er fühlte eine innere Zerrissenheit aufkommen, eine seelisch starke Diskrepanz, die ihm zu schaffen machte, vielleicht sogar die stärkste seit seinem wiedererwachen. Er fühlte eine innere Wärme und gleichzeitig fröstelte es ihn vor Schuldgefühlen. Er musste den Brief beiseite legen und massierte sich die Nasenwurzel gegen den aufkommenden schmerz in seinem Schädel.
Er erhob sich und begann in gewohnter Manier nachdenklich auf- und abzulaufen. Die Erinnerungen waren so zwiespältig und nagten an ihm.

Dann kam ihm ein Gedanke. Er zog einen relativ jungen Wälzer aus dem Regal seiner Privatsammlung. Das Buch mit dem Titel "Animismus und Animantie" hatte er sich zur Recherche angeschafft als sein kleines Seelenproblem noch einer Lösung bedurfte und er hatte eine Meditation zur Seelenreise darin gesehen, welche ihm vielleicht zu einer selbstfindung führen konnte.
Geschickt zog er schnell die nötigen Schutzkreise auf dem Boden und lies sich im Schneidersitz darin nieder.
Er begann mit der inneren Leerung seiner Gedanken und der üblichen Meditation, die an der Schattenwall gelehrt wurde. Anschließend begann er sich auf seine Körperliche Mitte zu konzentrieren und verlagerte diese aus sich und seinem Körper heraus, projezierte sich selbst in den Astralraum hinein und darüber hinaus. Als er seine "Augen" öffnete bot sich ihm ein interessanter, neuer Anblick.
Ähnlich wie bei einer Sphärischen Astralsicht sah er vor sich nun allerdings die Ausprägungen des Menschlichen seins. Seine Sicht zeigte ihm Schemen von Studierenden und Magistern, Angestellten und beseelten Artefakten und... sich selbst. Er konnte seinen Körper beziehungsweise das darin enthaltene Bewusstsein von außen betrachten. ein komisches Gefühl. Er lies seinen Blick schweifen.
Die Schattenwall war hervorragend geschützt gegen Magische Einflüsse und der Magisch versiegelte Stein wirkte auf seine Sicht ein, jedoch waren leuchtende Flecken zu sehen, wo die Kraft der Seelen durch die Wände strahlte. Ein faszinierendes Spiel aus Farben und Formen. Näheres zu den einzelnen Personen und ihrem Bewusstsein lies sich sicher erst sagen, wenn sie im gleichen Raum wären.

Was jedoch gerade seine eigene Aufmerksamkeit weitaus mehr faszinierte, war sein eigenes Bewusstsein. Alsob man dem flirren der Sonnenhitze auf einer Steinplatte zusehen würde, konnte seine Sicht an den Rändern das Bewusstsein nicht genau ausmachen. Offenbar ein Effekt, den sein vermischtes und verworrenes Bewusstsein hervorrief. Egal wie sehr er versuchte sich zu fokussieren, er konnte sein eigenes Bewusstsein nicht genau erfassen.
Schnell ermüdete sein Geist und so kehrte der Magister in seinen Körper zurück. Es war eine ungewohnte Art der Magieanwendung und sie zehrte an den Kräften. Dennoch war es eine lehrreiche Übung gewesen.

Er eilte zurück zum Schreibtisch um seine Erfahrungen zu notieren, als es plötzlich an der Türe klopfte. Flammbart zog verärgert die Augenbrauen zusammen. Er erwartete keinen Besuch und wollte eigentlich jetzt nicht gestört werden.
Was ist denn?
Polterte er genervt. Die Tür wurde geöffnet. Eine Scolaria steckte etwas ängstlich ob der genervten Stimme den Kopf zur Tür herein.

Magister, ich soll euch vom Komitee für die Feierlichkeit fragen, ob Ihr bereits einen Fördergast ausgewählt habt, den Ihr zu unseren Feierlichkeiten einladen wollt oder ob wir wieder jemanden für euch auswählen sollen, wie es die letzten Jahre der Fall war.

Flammbart rollte mit den Augen.
Immer kommen die mit so unwichtigem Blödsinn, wenn man gerade etwas wichtiges zu tun hat.
Er setzte bereits zu einer Erwiederung an, um die Scolaria dazu aufzufordern den nächstbesten Bauern einzuladen, als sein Blick erneut auf den Brief mit der guten Handschrift fiel. Ein spitzbübisches Lächeln huschte über sein Gesicht. Er wusste nun, warum er in sich so zerrissen war und er was nun zu tun ist. Er hatte einer Person, die einem Teil seiner selbst sehr wichtig war weh getan und sie stark verstört mit seinem Wissen. Er sollte ihr im Sinne des Ausgleichs zeigen, dass er und die Schattenwall mehr zu bieten haben, als die dunklen Schatten, dass auch wir Licht und Heilung bringen konnten. So wie es im Sinne Mantos ist, dem Herrn über die Magie, die Erschaffung und die Zerstörung, dem Gott des Schicksals.

Kommt herein Scolaria und nehmt euch Federkiel und Tinte. Wir werden euch einen Brief diktieren. Diesen werdet ihr auf schnellstem Wege an die Ayd'Owl nach Engonien bringen lassen!

Mit dem ersten Morgengrauen wurde ein Bote mit der als "Eilig" gekennzeichneten Post nach Engonien entsandt.