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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Anders am 02. Jul 18, 20:14

Titel: Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 02. Jul 18, 20:14
Das Leben auf Burg Goldbach gestaltete sich vollkommen anders, als alles was die junge Kenderin bisher auf ihren Reisen so erlebt hatte. Natürlich war ihr klar gewesen, dass es nicht so sein konnte wie in ihrem Wald und bestimmt nochmal anders als auf dem Rittergut La Follye, aber wie genau das ganze auf einer Burg ablief hatte sie nicht gewusst. Irgendwie bestimmt.

Sie hatte ein wenig Zeit gebraucht um sich anzupassen, Menschen und Abläufe zu beobachten und sich einige Gepflogenheiten einzuprägen. Aber mittlerweile hatte sie für sich einen Platz in diesem großen Bienenkorb gefunden mit dem sie die Burg gerne verglich.
Morgens wurde sie meistens von den Kindern geweckt. Judith schlief mit zwei anderen Kindern in ihrem Alter und einer Kinderfrau in einem Raum und auch Anders hatte dort ein Bett bekommen. Es wurde mit allen zusammen gefrühstückt, es sei denn die Kinder waren spät drann oder nicht so gut drauf und dann zerstreute sich alles in die vier Himmelsrichtungen. Die Kinder gingen nach dem Frühstück meistens zur Baronin und diese schien wie ausgewechselt wenn sie sich mit ihnen umgab. Es war dieser Wechsel der sich irgendwann einstellte dem Anders erstmal regelrecht scheu begegnete.
Sie hatte nicht gewusst das die Baronin so sein konnte.
Sie hatte noch nicht einmal darüber nachgedacht.
Allerdings dauerte es nicht lange und verfiel wieder in ihre offene, ehrliche und herzliche Art.
Allgemein hatte sie vieles überrascht.
Das Essen, die Leute  und die Umgebung.
Sie arbeiteten hart tagsüber und abends saßen alle in der Halle. Es wurde gelacht, gesungen, Geschichten erzählt. Das schien überall so zu sein. Wenn die Sonne unterging versammelte sich alles um das Feuer und saß auch noch dort wenn die Kinder längst im Bett waren. Bei einem dieser abendlichen Gespräche überhörte Anders wie viel im Moment zu tun war was sie promt dazu veranlasste am nächsten Tag ihre Hilfe anzubieten.
Sie lernte schnell, war geschickt im Fallen stellen und jagen und würde sonst überall anpacken wo Hilfe zu brauchen war.
Natürlich stand man ihr anfangs skeptisch gegenüber, aber das war immer so. Daran war sie mittlerweile gewöhnt. Aber schon nach kurzer Zeit merkte sie wie die Leute ihr gegenüber aufgeschlossener wurden. Anscheinend merkte man, dass sie sich Mühe gab und war zufrieden.
Abends lud man sie häufiger in die Runden ein und fragte sie nach einer ihrer zahllosen Geschichten oder Lieder die sie gerne zum Besten gab.
 
Mit Judith verbrachte sie so viel Zeit wie ihr möglich. Es dauert ein wenig bis das kleine Mädchen sich mit ihr anfreundete aber irgendwann hatten sie und die anderen zwei sich an sie gewöhnt. Geduldig beantwortete sie alle Fragen die die Kinder ihr stellten und brachte sie immer wieder mit lustigen Geschichten zum Kichern. Natürlich erzählte sie auch von Lorainne. Sie erfand kleine Spiele, flocht Kränze aus Blumen, Zweigen und Bändern und wenn sie einmal draußen unterwegs waren fing sie Grashüpfer oder holte vorsichtig Schmetterlinge aus der Luft um sie den Kindern zu zeigen ehe sie die Tiere wieder frei ließ. Sie versuchte sich sogar am Basteln einer Puppe und holte sich Abends Ratschläge dafür von den Mägden.

Trotz allem wartete sie. Auf eine Nachricht oder einen Brief und natürlich auf Lorainne. Ihre Gedanken kreisten oft um La Follye und die Dinge die dort geschahen, um die Menschen die dort lebten und um Fulk.
Und so verging die Zeit.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 09. Jul 18, 21:09
Eines der Kinder war die Tochter der Wäschemagd Fleur - die kleine Amelíe.
Amelíe war inzwischen 7 und sah ihrem 8. Geburtstag entgegen. Das hieß auch, dass sie nicht nur Zeit mit den anderen, kleineren Kindern verbrachte, sondern dass sie erste Aufgaben und Verpflichtungen hatte.
Zum einen waren da die Lernstunden, in denen sie Lesen, Schreiben und Rechnen lernte. Zum anderen die täglichen Dinge, die sie zu tun hatte - mal war es das Hüten der Gänse, mal half sie ihrer Mutter mit der Wäsche, an anderen Tagen erledigte sie kleinere Aufgaben und Botengänge für Madame oder andere Mitglieder des Hofes.
Amelíe war ein wissbegieriges Mädchen mit einer raschen Auffassungsgabe und einem erstaunlichen Gedächtnis.
Besonders Abends wuselte sie gerne um Anders herum, hörte ihr zu und kuschelte sich an sie.
Man merkte dem Kind eine gewisse Schwermütigkeit an. Offenbar bedrückte es sie, häufig auf ihre Mutter verzichten zu müssen, die fast stets bei der Baronin anzutreffen war.

Eines Abends saß Amelíe wieder einmal neben Anders und bat um eine Geschichte.
"Duhuu, Anders? Wieso heißt dein tolles Pferd eigentlich Springer?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 09. Jul 18, 23:05
Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Kenderin während sie das Mädchen ansah. Sie mochte Amelié und nahm sich immer gerne Zeit für sie wenn sie ankam und etwas von ihr wollte. Egal ob es sich dabei um eine Geschichte handelte oder eine Flechtfrisur, die Kenderin war gerne dabei.
"Warum Springer Springer heißt?", fragte sie und beugte sich geheimnisvoll vor. "Oh das ist eine einfache Geschichte. Weißt du... vor einigen Jahren konnte ich nicht wirklich reiten. Die meiste Zeit war ich nämlich zu Fuß unterwegs. Viele Jahre bin ich umhergewandert, habe fremde Länder und Menschen getroffen bis ich hier ankam. Und dort bin ich dann ausgerechnet in La Follye gelandet. Nachdem wir Lorainne vor einem Bund böser Hexen gerettet hatten beschloss diese, dass wir ab jetzt schneller unterwegs sein müssten. Das hieß für mich... ich musste Reiten lernen. Aber dafür brauchte ich natürlich erstmal ein Pferd. Wir waren also auf der Suche nach einem Pferd und dabei kamen wir irgendwann in dieses kleine Dorf. Damals hab ich reiten auf einem anderen Pferd geübt, weil Springer war gar nicht mein erstes Pferd. Naja. Da ist dann dieser Bauer und der möchte einen jungen Hengst verkaufen weil der zu verspielt für die Landarbeit ist. Er ist am herumtänzeln, versucht Äpfel zu steheln wenn keiner guckt und lässt sich schlecht einfangen wenn er einmal ausgebüchst ist. Irgendwie mochte ich das und wir haben ihn uns angeguckt. Springer war damals auf einer kleinen Koppel und irgend etwas schien ihn furchtbar gefruet zu haben denn er machte Luftsprünge. Wie ein Kanninchen hüpfte er über die Wiese und wieherte. Lorainne hat ihn dann für ein paar dieser Münzen gekauft und ihn mir geschenkt weil ich ihn sofort ins Herz geschlossen hab. Er war ein kleiner Wildfang, aber wir haben uns schnell aneinander gewöhnt. Und weil er immer noch fröhlich ist und weil er das erste Mal das ich ihn gesehen hab so gehopst ist, hab ich ihn Springer genannt. So kam das."
Anders kicherte bei dem Gedanken an die Erinnerung. Springer war mit der Zeit ein bisschen ruhiger geworden, aber auch heute hatte er immer noch seine verrückten fünf Minuten und dafür liebte sie ihn.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Jul 18, 16:42
Amelíe strahlte über das ganze Gesicht.
"Das ist eine schöne Geschichte!"
Stolz fügte sie hinzu: "Ich kann auch schon ein bisschen reiten! Nesrine lässt mich manchmal auf Jacques reiten. Der ist ein ganz Lieber! Und ich kann schon da lang reiten, wo Nesrine sagt, dass ich hinsoll. Und Kreise. Die heißen Volten."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 10. Jul 18, 21:03
"Das ist ja toll.", lobte die Kenderin und wuschelte dem kleinen Mädchen durch die Haare. "Wenn du weiter schön übst wirst du bestimmt eine großartige Reiterin wenn du groß bist. Wusstest du das es Menschen gibt die allerlei Kunststücke auf dem Pferderücken machen können? Die können sogar im stehen reiten und sogar dabei einen Bogen abschießen. Oder sie reiten ohne Sattel und können dabei Dinge vom Boden aufheben. Man hat den Eindruck sie sind mit dem Pferd verwachsen und nichts kann sie abschüttel."
Sie grinste das kleine Mädchen an. " Das sind ganz wilde Leute, aber auch sehr lustig."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Jul 18, 23:30
Amelíe sah Anders mit großen Augen an.
Sie dachte immer, dass die Chevaliers, Knappen und Boten die besten Reiter waren. Oh, und Madame natürlich.
Stundenlang hätte das Mädchen zuschauen können, wie die Leute mit ihren Rössern trainierten und zu prunkvollen Ausritten aufbrachen. Sie kannte so ziemlich jedes Reittier in den Stallungen mit Namen und wusste, bei welchen es in Ordnung war, einen Apfelkitsch zu füttern und bei welchen sie sich in Acht nehmen sollte.
Da waren einige Schlachtrösser und Zelter, denen sie nicht zu Nahe kommen durfte und natürlich Hexe, das Pferd von der Gardistin Julienne. Andererseits gab es natürlich auch den braven Jacques.

"Meine Mamá mag es nicht, wenn ich reite. Sie sagt, dass das Zeitverschwendung für ein Mädchen meiner Herkunft ist. Aber ich mache es trotzdem gerne!"
Bei dem letzten Satz grinste sie und zeigte einen Mund voller großer, neuer Zähne, die noch nicht recht zu dem kleinen Kindergesicht passen wollten.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 11. Jul 18, 08:39
Ameliés letzte Aussage stimmte die Kenderin sichtlich nachdenklich. Was sollte sie ihr dazu sagen? Normalerweise hätte sie sie gelobt und ermutigt weiter so zu machen, aber jetzt hatte Amelié die Herkunft mit ins Spiel gebracht und darüber dachte Anders normalerweise nicht nach wenn sie Kinder dazu überredet Grenzen auszutesten. Herkunft... "Ich weiß nicht. Vielleicht hat deine Mama recht wenn sie sagt das du das Reiten später nicht brauchen wirst wenn du groß bist... Aber weißt du...", nachdenklich wiegte sie den Kopf ehe sie schließlich eine Entscheidung traf. "Es gab einmal ein kleines Mädchen. Das war ein bisschen älter als du aber es war dir gar nicht so unähnlich. Es war neugierig und fröhlich und hatte viele Freunde, denn es wohnte mit ganze vielen anderen in einem großen Hort. Der Hort war zwar keine Burg wie die hier, aber dennoch genau so groß wenn nicht sogar größer. Sie hatte eine Mutter und einen Vater und sehr viele Onkel, Tanten und sogar Großeltern. Außerdem hatte sie 6 Geschwister und war dabei weder die älteste noch die jüngste. Es gab bestimmte Dinge die die Erwachsenen wollten das das Mädchen lernte. Dazu gehörte z. B. Schnell laufen, sich gut verstecken oder verkleiden können und sich sehr viel gut merken können. Natürlich noch viel mehr, von dem die Erwachsenen dachten, dass das Mädchen es bestimmt brauchen würde wenn es groß war." Anders rutschte etwas und machte Amelié neben sich auf der Bank Platz." Aber eines Tages kam der Tag als das Mädchen feststellte, das ihre ganze große Familie unter einem schrecklichen Unrecht litt. Sie hatten sich daran gewöhnt und ihr alle bei gebracht um mit diesem Unrecht zu leben, aber nichts davon war geeignet um dieses Unrecht zu besiegen. Also musste das Mädchen eines Tages eine schwere Entscheidung treffen. Sollte es bei seiner Familie bleiben und weiter unter diesem Problem leben ohne es bessern zu können oder sollte sie ganz alleine fort gehen um vielleicht etwas neues zu lernen das helfen könnte?
Weißt du, ich bin sicher deine Mama meint es nicht böse wenn sie sagt, dass es Zeitverschwendung für dich ist reiten zu lernen, aber vielleicht wirst du es irgendwann einmal brauchen um ein Problem zu lösen oder dir selbst zu helfen.
Nimm zum Beispiel einmal mich. Ich bin ganz anders als du. Ich kann auch ganz andere Dinge, aber das sind alles Fertigkeiten die ich über lange Zeit gelernt habe. Für mich ist das überlebenswichtig weil nicht alle immer freundlich zu mir waren. Wenn ich an einen fremden Ort komme muss ich möglichst schnell lernen was ich können und wissen muss damit man freundlich zu mir ist. Andererseits musste ich auch lernen was ich tun kann wenn man trotzdem nicht nett zu mir ist. Ich glaube nicht das irgendwann eine Zeit kommt wo du so viel Wissen musst wie ich. Du hast hier ein großes Zuhause und Leute die dich beschützen und auf dich aufpassen. Deshalb brauchst du eigentlich nicht so viel Wissen wie ich könnten andere sagen. " Anders schaute Amelié an um zu sehen ob das Mädchen ihr noch folgen konnte." Aber ich sehe das anders. Ich denke es ist immer gut wenn man etwas mehr weiß und kann als man eigentlich braucht. So kann man auch wenn mal keiner da ist den man fragen kann einen Weg finden. Ich denke es ist gut wenn du etwas hast, dass die Spaß macht und wenn du Fragen stellst."
Nachdenklich tippte sie an ihr Kinn." Irgendwann wird es schwieriger werden, weil je älter du wirst um so mehr werden andere wollen das du etwas bestimmtes bist. Aber wenn du aufgeweckt und klug an die Sache rann gehst wirst du auch dann einen Weg finden Fragen zu stellen ohne das dir irgendwer böse sein kann."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 11. Jul 18, 09:29
Das Mädchen blickte die Kenderin ernst an. Sie hatte gut zugehört, aber teilweise waren die Erklärungen von Anders ein bisschen zu abstrakt gewesen.

Es ratterte in dem kleinen, goldbehaarten Kopf und schließlich sagte Amelíe:
"Ich glaube, es ist gut, viel zu lernen. Ich übe Lesen und Schreiben und Rechnen. Und auch, wenn meine Mamá oft sagt, dass das ein unnötiger Luxus ist, weiß ich, dass sie eigentlich stolz auf mich ist. Sie hat mir eine Tasche geschenkt, wo alle Sachen, die ich zum Lernen brauche, drin sind, weißt du?!"

Das Kind seufzte.

"Ich würde so gerne öfters reiten, aber Nesrine hat nicht so viel Zeit. Sie muss ganz viel aufpassen auf der Mauer und rumreiten und gucken, dass alles friedlich bleibt..."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 11. Jul 18, 09:35
Anders lächelte breit. Hoffentlich würde Amelie so neugierig bleiben. Naja Die würde es wahrscheinlich erfahren. Wieder kam ihr dieser merkwürdige Gedanke und sie fragte sich wie Amelié wohl aussehen würde wenn sie erwachsen war. Sie versuchte sich es vorzustellen, sie noch so wie sie jetzt war und alle anderen älter. Vielleicht mit weißen Haaren... Die Kenderin erschauderte. Diese Vorstellung gruselt sie mehr als alles andere.
Zum Glück holte Amelié sie schnell wieder aus ihren Gedanken. "Wenn du möchtest können wir morgen mit den anderen Kindern mal schauen ob Springer Lust hat. Wir werden bestimmt Zeit finden und er freut sich immer wenn er Besuch bekommt.", schlug sie schließlich vor. "Dann kannst du mir zeigen wie gut du schon reiten kannst."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 11. Jul 18, 16:06
Amelíes Augen strahlten.
"Jaaaaaa!", rief das Mädchen begeistert und fiel der Kenderin um den Hals.


In diesem Moment kam Fleur um die Ecke. Sie sah, dass ihre Tochter durch irgendetwas, das Anders getan oder gesagt haben musste, glücklich war und schenkte der Kenderin ein dankbares Lächeln.
"Bon jour, ihr zwei! Ma petite Amelíe, es ist Zeit für's Bätt! Magst du Andärs gutö Nacht sagön und disch dann schlafön legön?!?", trug die Wäschemagd ihrer Tochter in breitestem Akzent auf.

Amelíes Gesichtszüge entgleisten. Sie schob die Unterlippe vor und verschränkte ihre Ärmchen.
"Aber ich WILL noch nicht schlafen!"

"Ma chére, morgön wird bestimmt wiedär ein langär Tag für disch. Wie sollst du allös schaffön, wenn du nischt ausgeschlafön bist?"
Fleur legte den Kopf schief und zog eine Augenbraue hoch. Doch in ihrem Blick glänzte die Liebe für das Kind.

Amelíe machte den Mund auf, um etwas zu erwiedern, doch dann besann sie sich anders. Sie blickte etwas schalkhaft zu der Kenderin und ein Strahlen überzog ihr Gesicht. Schließlich stand sie lachend auf und hopste zu ihrer Mutter. "Na gut, wenn ich jetzt schlafen gehe, kommt morgen viel schneller! Bon nuit, Mamá!"

Sie umarmte die überraschte Fleur eilig und war schon auf dem Weg zur Türe, als ihr noch einfiel: "Hab dich lieb Mamá, gute Nahaacht! Oh, und gute Nacht Anders!"

Und schwubs, war sie verschwunden.

Fleur blickte ihr skeptisch hinter her. Dann wandte sie sich mit eben jenem Ausdruck zu der Kenderin um.
"Will isch wissön, was ihr zwei ausge'eckt 'abt?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 11. Jul 18, 17:18
Anders zwinkerte dem kleinen Mädchen zu während sie sich davon machte. "Schlaf gut und bis morgen.", rief sie ihr hinter her und grinste leicht. Wahrscheinlich würde Amelie sie morgen bei Sonnenaufgang aus dem Bett hohlen. Leise kichernd setzte sie sich wieder auf um dann Fleurs Blick zu begegnen. "Wir? Gar nichts. Also nicht das ich es aushecken bezeichnen würde.", grinste sie die Wäschemagd an. "Ich hab ihr einfach nur gesagt, dass wenn wir morgen Zeit finden sie auf Springer reiten darf wenn er dazu Lust hat. Sie hat mir erzählt, dass sie gerne reitet und naja Springer ist mein Pferd. Von daher hielt ich das für eine gute Idee." Sie blickte in die Richtung in die Amelié verschwunden war. "Sie ist sehr aufgeweckt.", fügte sie hinzu.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 11. Jul 18, 17:35
Fleur runzelte kurz die Stirn, dann nickte sie ernst.
"Oui, das ist sie. Manschmal ist sie zu aufgeweckt, befürschte isch."

Die Wäschemagd zögerte kurz, dann setzte sie sich zu Anders.

"Isch weiß manschmal nischt, was isch tun soll, wisst Ihr?! Sie ist die Tochtär einär Wäschemagd, als leibeigenö gäborän - da sind die Möglischkeitön, die sie 'at überschaubar. Isch befürschte, sie verste't nischt, wo ihr Platz ist, non?!? Sie lernt lesön und schreibön und all das und sie 'at Spaß am Reitön. Abär ihr Weg wird sie nischt dort'in fü'ren, wo sie diesö Dingö gebrauchön kann..."

Fleur schüttelte betrübt den Kopf.

"Sie sieht Eusch und all die anderön 'ier am 'ofe und glaubt, dass auch sie einös Tagös auszie'ön und Abenteuär erlebön wird..."

Sie rang etwas verzweifelt die Hände.
"Verste't misch nischt falsch - isch würdö es ihr gönnän. Abär sie muss lernön, realistisch zu sein!"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 11. Jul 18, 18:10
Überrascht blickte Anders Fleur an die sich plötzlich neben sie setzte und anfing über ihre Sorgen zu sprechen. Das war ihr zwar nicht neu, schließlich kamen ihre Freunde auch manchmal zu ihr, aber Fleur war ihr nicht so vertraut wie manch anderer.
"Also zuerst mal musst du mich nicht ihrchsen oder euchsen. Ich find das immer komisch, weil ich bin ja keine Dame und so. Ich bin Anders.", erklärte sie zunächst grinsend wurde dann aber ernst und schaue Fleur direkt an.
"Aber muss sie das denn wirklich? Jetzt schon? Ich meine... sie ist jetzt ... acht Sommer? Natürlich muss sie jetzt lernen wie man Wäsche wäscht und so... aber darf sie deshalb nicht mehr träumen? Ich meine... wie lange dauert das bei euch Menschen bis ihr Kinder bekommen könnt? Für sie noch 8 Sommer? 10? Bis dahin wird sie ein ganzes Stück gewachsen sein und auch verstanden haben wie das hier auf Goldbach so funktioniert. Aber selbst dann..."
Anders zuckte die den Schultern. "Wer weiß. Ich meine wenn man wirklich wollen würde das sie nur eine einfache Magd bleibt, warum sie dann mit Aines Schule konfrontieren. Warum soll sie lesen und schreiben können wenn sie es wirklich nie gebrauchen kann? Das ist doch verschwendete Zeit und Mittel so sagt man doch. Und ehrlich in meinen Augen wirkt Goldbach nicht so als würde es Zeit und Mittel einfach so verschenken. Je älter sie wird um so wahrscheinlicher ist, dass sie für irgendetwas ein besonderes Verständnis zeigen wird und so wie ich eure Gemeinschaft hier erlebt habe lasst ihr keine Perle im Schlamm liegen nur weil sie runter gefallen ist."
Sie blickte kurz auf ihre Hände während sie intensiv nachdachte und nickte dann ehe sie sich wieder aufrichtete.
"Nein. Ihr habt begonnen ihren Kopf mit Wissen zu füllen. Jetzt dürft ihr ihr auch das denken nicht verbieten! Aber wenn du dir wirklich Sorgen machst das sie mit ihrer Aufgewecktheit Probleme bekommt dann musst du dafür sorgen, dass sie sie in dem ihr möglichen Ramen einzusetzen beginnt. Ihr habt so viele Leute hier auf Goldbach, da wird es doch den ein oder anderen geben der ihr etwas beibringen kann was ihr nicht im Weg steht. Vielleicht kann ihr jemand etwas zu den Göttern erzählen, oder etwas über Kräuter, oder allgemein wie Dinge organisiert werden. Ich meine... du weißt doch was hier alles anfällt und was getan werden muss. Vielleicht findest du den passenden Ort für sie, der in ihrer Reichweite ist und den sie ausfüllen kann. Ihre Neugier zu bedauern oder weg zu wünschen, dafür ist es viel zu spät. Jetzt kann man ihr nur noch die Möglichkeit geben einen Weg innerhalb ihrer Möglichkeiten zu finden."
Sie schaute Fleur freundlich und fast entschuldigend an.
"Ich bin anders als du und sie. Ich bin anders als so ziemlich jeder hier. Ich hab mir diesen Namen schließlich nicht umsonst gegeben. Ich denke auch anders, aber selbst ich habe es geschafft mich an euch anzupassen oder anders herum. Ich habe mich eingegliedert, mache meine Aufgaben und trete niemandem auf die Füße. Das heiß aber nicht das ich auf den Kopf gefallen bin. Ich glaube meine Ideen sind unter meinen Freunden gleichermaßen willkommen wie gefürchtet. Und ich bin wie sie, neugierig und habe eigentlich nicht viele Chancen. Aber wenn ich das schaffe, dann schafft sie das auch um Längen. Denn sie hat hier bereits eine Gemeinschaft die ihr helfen wird den richtigen Weg zu finden und sie ist stark genug, dabei nicht ihre neugierige Art zu verlieren. Ich würde mir also nicht all zu große Sorgen machen, aber wenn es dich beruhigt kannst du ja ein bisschen voraus denken."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 11. Jul 18, 18:33
Fleur nickte, dankbar für Anders' mutige Worte.

"Oui. Anders. Isch bedankö misch für Eu... deinö Weitsischt. Vermutlisch 'ast du Rescht. Und wer weiß schon, was Lavinia in ihrär Gnadö für ihr Kind geplant 'at."

Die Wäschemagd richtete sich auf und lächelte die Kenderin an.
"Isch danke Eu... dir für die Zeit, die du meinär Tochtär angedei'ön lässt. Und... na, von mir aus 'ast du meinen Segön, sie morgen auf dieses Pfärd steigön zu lassön. Aber wenn sie disch in irgendeinär Weisö belästigt, scheue disch nischt, sie fortzuschickön. Auch das muss sie lernön."

Sie neigte den Kopf, verabschiedete sich und ging davon.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 11. Jul 18, 18:51
"Keine Sorge. Das mach ich schon. Guten Abend Fleur."
Sie nickte der Wäschemagd zu und beobachtete sie wie sie sie verließ. Dann sah sie sich um um etwas zu finden mit dem sie den angebrochenen Abend beschließen konnte. Plötzlich geriet Bewegung in die Menschenmenge in der Halle. Worte wurden weiter gesagt. Anscheinend war irgendwas am Tor los. Neugierig stand die Kenderin auf und schloss sich den anderen an um hinaus in den Hof zu treten. Dort beobachtete sie wie mehrere Leute mit Karren das Tor passierten. Als sie erkannte wer das war schlich sich ein breites Lächeln auf ihr Gesicht.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 11. Jul 18, 20:39
Francois lies die Gruppe durch das Tor vorangehen, er machte wie gewohnt den Abschluss. Eine seiner Marotten, "alle vollzählig", selbst wenn er es nur zu sich selbst sagte, es war wie der Abschluss eines Buchkapitels.
Im Hof standen bereits einige der Burgbewohner und begrüssten die Heimkehrenden. Der Abend würde lang, es gab einiges zu erzählen. Und der Morgen würde nicht viel ruhiger, im Gegenteil...
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 11. Jul 18, 22:35
Was jetzt geschah glich dem Verhalten eines Ameisenhaufens. Viele Leute strömten auf die Wagen zu. Die Reisenden wurden begrüßt und kurz darauf begann man bereits das Gepäck auf verschiedene Leute zu verteilen und fortzutragen. Anders schaute das sie nicht im Weg stand. Wen man sie anwies würde sie mit anpacken, ansonsten würde sie einfach hier stehen bleiben und beobachten. Die Ankunft der Reisenden hatte neuen Schwung in den Abend gebracht und sicher würde noch bis in die späten Stunden geredet werden. Zwischen den ganzen Köpfen entdeckte sie den Waibel, der wie ein Fels im Meer der Köpfe stand. Anders wartete bis sein Blick sich in ihre Richtung verirrte. Dann winkte sie ihm lächelnd zu.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 07:19
Die Knechte waren schnell mit abladen fertig. Ehe Francois sich versah waren Planen und Stangen verstaut, sämtliche kleineren Teile des Lagers dort wo sie hingehörten. Seine Truhe kam an ihm vorbei, nur an die Hellebarde und die Armbrust traute sich niemand.
André und Gregoir schoben mit zwei weiteren Männern den Karren in die Wagenhalle, einer der Fuhrknechte kümmerte sich um das Pferd.
Er erblickte Anders am Rande des Geschehens und nickte ihr zum Grusse zu. Es war ein sonderbarer Anblick,die Kenderin hier zu sehen, aber ein angenehmer dabei.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 07:49
Als sich der Trubel gelegt hatte und sich auch keine Frau oder ähnliches blicken ließ die vielleicht zu ihm wollte löste sich Anders von ihrer Position. Sie sprang die paar Stufen hinab und kam über den Hof zu François hinüber. "Hallo François. Willkommen zurück.", grüßte sie ihn fröhlich. "Wie war deine Reise? Hast du was aufregendes erlebt?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 08:19
„Bonsoir Anders. Merci, es ist schön wieder zuhause zu sein. Die Reise war anstrengend, aber auch interessant. Und ja,wir haben das eine oder andere erlebt. Wie war es bei euch?“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 09:55
Der Blick der Kenderin schweife kurz über François Erscheinungsbild. Gut er schien nicht verletzt. Auch die beiden anderen schienen in Ordnung. "Ich glaube man hat sich an mich gewöhnt. Umgekehrt gilt das selbe. Das heißt nicht das ich mein Zuhause nicht vermisse aber es ist auch nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hab. Manchmal glaube ich traue ich mir zu wenig zu." Sie blickte wieder in François Gesicht und lächelte." Aber du hast bestimmt a Hunger und Durst und bist müde. Wenn du dich ausruhen willst und ich dir auf die Nerven gehe sag einfach bescheid. "
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 12:38
Den kontrollierenden Blick quittierte Francois mit einem Lächeln. Diese Art Blicke kannte er...

„Non,du gehst mir nicht auf die Nerven,alles gut. Es freut mich,dass du dich -eingelebt?- hast... Hat Madame bereits irgenwelche weiteren Äusserungen hinsichtlich deines ... Besuchs... getätigt?“

Eine der Mägde kam bei ihnen vorbei und Francois bat sie, Madame über ihre Ankunft zu informieren, falls Mademoiselle Eponine noch nicht bei ihr wäre.

„Manchmal muss man von zuhause weg,um das zuhause schätzen zu lernen.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 12:51
Auf die Frage zu Ihrem Aufenthalt schüttelte Anders den Kopf. "Nein bisher nicht. Ich hoffe Loraine kommt bald aus diesem Kloster raus." Sie seufzte und sah zur Burg. "Ich hab aber auch ehrlich gesagt noch nicht gefragt." fügte sie dann noch hinzu. "Ich meine noch bin ich ja nicht so lange hier und ich will nicht, daß man denkt ich würde die Sache auf die leichte Schulter nehmen."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 12:58
„Ist vielleicht besser so. Ich kann ja bei Gelegenheit einmal nachhören,was Madame so denkt.“
Bei Lorainnes Erwähnung fiel Francois das Schreiben ein. Er holte es aus seiner Tasche und übergab es.
„Das soll ich dir von der Chevaliere geben. Ich habe sie Nahe Fanada getroffen...“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 14:02
"Wirklich? Das wäre toll. Ich glaube es ist wirklich besser wenn du das machst." Anders strahlte François sichtlich erleichtert an. Als er dann noch den Brief aus der Tasche holte kam Verblüffung dazu. "Lorainne ist frei? Du hast sie getroffen? Was macht sie? Kommt sie bald? Darf sie wieder sprechen? Hat sie nach mir gefragt?" Die Fragen waren schneller raus als sie darüber nachdenken konnte. Ihre Finger zitterten leicht während sie noch überlegte ob sie den Brief jetzt gleich aufmachen sollte.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 14:14
Francois konnte sehr gut nachvollziehen,dass Anders so reagierte.
„Komm,wir holen uns etwas zu Essen und setzen uns irgendwo hin. Dann reden wir.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 15:09
Etwas verdutzt schaute Anders auf, als Francois nicht direkt auf ihre Frage antwortete. Dann nickte sie aber. "Gut. Lass uns das tun.", stimmte sie schließlich zu und folgte Francois in die Halle.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 15:15
Auf einem der Beistelltische war -noch oder schon-  Essen aufgetragen. Sie  luden sich etwas auf Teller,nahmen sich dinen Krug und suchten sich dine Bank etwas abseits von den anderen. Die Blicke,welche ihnen folgten, ignorierte Francois. Es gab nur eine Person auf Goldbach, vor welcher er sich rechtfertigen müsste,weshalb er bestimmte Dinge tat.
„Alors...oui,ich habe die Chevaliere getroffen und wir haben miteinander gesprochen.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 15:37
Vorsichtig die Holzplatte balancierend damit auch kein Essen links oder rechts hinunter rollte setzte sich Anders neben den Waibel. Den Brief hatte sie sich zwischen die Zähne geklemmt und legte ihn jetzt vor sich auf den Tisch.  An Blicke die ihr folgten war sie schon lange gewöhnt, allerdings winkte sie dem ein oder anderen Gesicht fröhlich zu ehe sie sich wieder Fracois zuwandte.
"Wann hast du sie getroffen?"
Ihre Gedanken wanderten im Kreis. Seit wann war Lorainne wieder aus dem Kloster heraus? Wusste sie schon was während dessen passiert war?
"Hat sie nach mir gefragt?", fragte sie vorsichtig.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 18:06
„Vor einigen Tagen,an der Taverne nahe Fanada. Oui,sie hat sich nach dir erkundigt. Und ich war so frei, ihr eine kurze Zusammenfassung zu geben.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 18:28
"Das ist gut. Dann weiß sie ja wie es im Moment aussieht." Nachdenklich biss Anders von einer Scheibe Brot ab. Aber irgendetwas passte hier nicht. Ihr Blick fiel wieder auf den Brief. Sie hob ihn hoch und betrachtete ihn. Warum war Lorainne nicht mit ihm mitgreist? Schließlich hätten sie einen gemeinsammen Weg gehabt. "Hat sie... irgendwas dazu gesagt?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 18:39
Francois schluckte ein Stück Fleisch herunter und spülte mit Bier nach.
Er sah die Kenderin ernst an.
„Es war ihr wichtig, dass du diese Zeilen erhälst. Sie hat noch etwas wichtiges zu erledigen,deshalb konnte sie nicht herkommen. Sie hat mir nichts genaueres gesagt. Ich denke, sie wird dir darin“ er deutete auf das Papier „ nähere Erklärungen geben. Möchtest du für dich sein?“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 19:25
"Oh." Eine leichte Enttäuschung machte sich auf Anders Gesicht breit. Sie schaute wieder auf den Brief schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, nein bleib ruhig hier." Sie legte die Brotkante beiseite und öffnete den Brief. Ihre Augen huschten über die Geschrieben Zeilen und mit jeder Zeile wandelte sich die Enttäuschung mehr in ernste Sorge. Mit, vor Anspannung gerunzelter Stirn erreichte sie das Ende des Briefs.
"Oh jeh...", murmelte sie leise, während ihre Augen wieder einige Zeilen höher hüpften um etwas noch einmal zu lesen. Dabei kaute sie nervös auf ihrer Unterlipper herum. "Jetzt hab ich wirklich ein Problem... Ich soll nach Hause.... Sofort. Die Situation scheint sich schneller verschlimmert zu haben als ich gehofft hatte... Verdammt."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 19:37
Francois hatte bewusst vermieden, den Blick in Richtung des Blattes zu richten. Es ging ihn nichts an, und wenn er etwas wissen müsste, würde er es früh genug erfahren.
Anders´ Aussage bestätigte diese Einstellung...

" Alors, das könnte zu einer Herausforderung werden. So schlimm, hm?! Mir scheint, du solltest doch persönlich mit Madame reden. Allerdings solltest du damit warten, bis ich bei ihr war und sie die Depesche der Chevaliere gelesen hat. Vielleicht erklärt diese einiges und macht das weitere Vorgehen einfacher. Heute Abend wird das aber ehr nicht geschehen, denke ich."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 19:55
Die Kenderin nickte nur stumm. "Ja... irgend etwas geht vor im Wald. Ich habe es schon seit einer ganzen Weile bemerkt... weiß aber nicht was los ist. Und jetzt scheinen die Leute in den umliegenden Dörfen unruhig zu werden. Ich weiß nicht wieso, aber meine Abwesenheit als Wächter scheint die Sache noch schlimmer zu machen." Ander stieß einen tiefen Seufzer aus und vergrub das Gesicht in den Händen.
"Das ist nicht gut... das ist gar nicht gut... Aber ja... ich sollte das definitiv erst morgen ansprechen. Warum muss ich immer schlechte Nachrichten überbringen? Das ist nicht gerecht."
Sie hob den Kopf und sah Francois fast schon verzweifelt an. "Hoffentlich ist die Nachricht an die Baronin gut geschrieben."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 21:04
„Die Götter geben uns immer die Aufgaben,von denen sie wissen,dass wir sie meistern,oder sie uns zu einem besseren Menschen machen.“
Francois bemerkte im Moment der Aussprache den „Fehler“.
„Oder eben zu einem besseren Kender.“

Er legte seine Hand auf ihren Arm.
„Ich bin sicher, die Chevaliere hat ihre Worte so gewählt, dass Madame die Problematik bewusst wird. Und Sie ist kein Unmensch...“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 21:19
Bei dem Wort Mensch sackten Anders Schultern noch ein Stück herab. Sie konnte nicht wirklich etwas dagegen tun. Es passierte einfach von allein wenn diese leidige Thematik aufkam. Irgendwie traf sie das immer an einer wunden Stelle und sie wusste einfach nicht wie sie diese abschirmen konnte. Es war jedes Mal das selbe.
Dennoch schenkte sie Francois ein tapferes Lächeln. "Du hast Recht. Ich darf mich nicht unterkriegen lassen. Ich hab Aufgaben und die muss ich auch erfüllen so gut ich kann. Und ja Lorainne ist kein Unmensch. Ich glaube nur manchmal, dass sie einen zu oft auf den Kopf bekommen hat und deshalb nicht immer alles klar denken kann." Entschlossen richtete sie sich auf und steckte den Brief in eine ihrer Gürteltaschen. "Ich sollte mir nur schonmal überlegen was ich morgen alles sagen will. Und wie. Die Baronin ist schließlich auch kein Unmensch."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 21:32
„Non,Madame ist alles andere,aber kein Unmensch. Und Verpflichtungen sind ihr durchaus nicht  fremd...“
Ihre Reaktion war offensichtlich, „Pardon,habe ich etwas falsches gesagt? Ich wollte dir nicht zunahe treten...“
Er hatte es offenbar geschafft, ein Fettnäpfchen zu erwischen.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 21:56
"Ja... das habe ich in meiner Zeit hier auch gesehen. Ich habe viel dazu gelernt seit ich hier bin."
Auf seine Bemerkung hin verzog sie nur das Gesicht und zuckte hilflos mit den Schultern. "Nein... nein bist du nicht. Ich weiß ja selber nicht mal warum mir das immer so nahe geht... Irgendwie ist das so seit ich Emma getroffen habe. Du erinnerst dich? Die Kenderin die die Äxte begleitet. Ich weiß auch nicht..." Betrübt ließ sie den Kopf hängen und malte mit einem Finger die Holzmaserung auf dem Tisch nach. "Es ist... alle anderen waren so gespannt auf diese Begegnug. Sie haben und regelrecht angestarrt... und während wir uns einfach nur angeguckt haben ... hatte ich das Gefühl als würde man uns miteinander vergleichen. Was ja nichts schlechtes ist." Das letzte beeilte sie sich hinzu zufügen. "Ich meine... ich vergleiche Menschen ja auch öfter miteinander. Nur... ich bin so anders als sie... oder eher... ich war mal wie sie. Sie hat noch nicht viel erlebt. Kommt gerade aus einem Kenderdorf und dort... die Welten sind ganz verschieden. Als ich meinen Hort verließ hatte ich große Probleme mich an die Menschenwelt zu gewöhnen. Manches was ihr tut ergibt einfach keinen Sinn in den Augen eines Kenders. Aber ich habe mich angepasst... und verändert. Ich habe viel nachgedacht und..." Anders seufzte schwer. Die ganze Sache lag ihr tatsächlich mehr auf den Schultern als sie zugeben wollte. Sie beschäftigte sie zwar nicht täglich, meistens vergaß sie sie auch einfach... aber irgendwie war sie ja doch immer da. Sie hob den Kopf und versuchte ein schiefes Lächeln. "Ich glaube als ich Emma getroffen habe ist mir einfach klar geworden... das ich nie mehr zurück kann. Ich stecke einfach fest. Ich mag die Menschen. Ihr seit lustig und stark und mutig, auch wenn ihr manchmal komische, dumme oder gefährliche Sachen macht. Ihr schafft es immer euch irgendwie aufzuraffen. Aber egal was ich tue oder wie sehr ich mich verändere... ich werde niemals ein Mensch sein und genau das sorgt dafür, dass ich manchmal sehr weit von euch, meinen Freunden und Familie, weg bin ob ich will oder nicht. Aber gleichzeitig war ich zu lange nicht mehr unter Kendern fürchte ich. Ich... ich weiß warum wir so handeln wie wir handeln und so denken wie wir denken... aber ich glaube nicht, dass solltet ihr alle irgendwann tod sein und ich mich entscheiden nicht mehr unter Menschen leben zu wollen oder zu können... ich glaube nicht, dass ich zurück in ein Kenderdorf gehen könnte. Als Besuch ja. Aber ich könnte dort nicht für immer bleiben und vielleicht hätte ich auch Schwierigkeiten Freunde zu finden." Unsicher zuckte sie mit den Schultern. "Das klingt alles ... merkwürdig wenn man es so sagt, aber naja so ist es halt. Es ist auch nicht wirklich schlimm. Meistens vergesse ich es sogar einfach oder denke nicht drüber nach. Aber manchmal kommen diese Gedanken einfach. Und dieses Gefühl, dass ich feststecke. Ich kann da gar nichts gegen machen." Sie atmete einmal tief durch und fügte hinzu. "Aber darüber musst du dir keine Gedanken machen. Wie gesagt. So schlimm ist es nicht."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 22:23
Francois hörte einfach zu. Es war etwas in ihrer Stimme... Einsamkeit und -nein,keine Trauer- Ungewissheit.

„Vieles von dem was Menschen tun ergibt auch in Menschenaugen keinen Sinn. Und wir sind nicht mutig,wir sind nur entweder zu feige oder zu stur um wegzulaufen. Ich verstehe,was du mit feststecken meinst. Es ist egal,was man tut und wie man sich bemüht, die Lage wird nicht besser. Es kommt eher noch etwas dazu,dass einen auf den Boden drückt...“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 22:27
Überrascht legte die Kenderin den Kopf schief. Er verstand sie? Wieder mischte sich eine Spur von freundlicher Neugier in ihre Augen.
"Du... du kennst das?", fragte sie zögernd.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Jul 18, 22:31
„Oui,nur zu gut...“

Francois nahm einen weiteren Schluck Bier,setzte den Krug wieder vor sich ab und sah Anders an.

„Weshalb überrascht dich das?“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 12. Jul 18, 22:49
"Du wirkst selten so als würde dich was bedrücken."
Die Antwort war direkt und ehrlich. "Wenn man genau hinsieht erkannt man zwar das dich manchmal etwas beschäftigt, aber meistens hast du dich gut im Griff. Ganz abgesehen davon... bist du der erste der mir sagt, dass er das kennt." Auch Anders griff nach ihrem Becher und leerte ihn in einem Zug. Das Wasser tat sehr gut.
"Ich mach mir deshalb manchmal Sorgen um dich. Ich frag mich dann ob du jemanden hast mit dem du reden kannst wenn es dir nicht gut geht. Als ich angefangen hab dich zu mögen hatte ich Sorge, dass du vielleicht einsammer bist als es den Anschein hat. Ich meine... heute hat ja auch niemand direkt auf dich gewartet wie bei anderen. Aber dann habe ich gesehen wie es unter euch zu geht. Vielleicht habe ich mir umsonst Sorgen gemacht." Deshalb hatte es sie auch gefreut, als sie bemerkt hatte, das er sich mit Edouard anscheinend gut verstand. Irgendwie passten sie zusammen. Der selbe Schlag Mensch so sagte man doch. Nachdenklich betrachtete sie ihre Finger. "Vielleicht hätte ich von selbst darauf kommen können, dass du das kennst wenn ich mehr darüber nachgedacht hätte... Tut mir Leid."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Jul 18, 13:37
„Es gibt nichts,wofür du dich entschuldigen müsstest,wirklich nicht. Und ja,meistens habe ich mich im Griff. Das ist wichtig. Ich habe eine Truppe zu führen. Was nicht heisst,dass mir nicht manchmal zum heulen wäre. Aber es ist halt nicht so einfach...Und wenn andere sagen,es ginge ihnen nicht auch mal so, dann haben sie entweder viel Glück...oder sind grosse Lügner. Es stimmt,gewartet hat niemand auf mich, aber das ist auch in Ordnung so.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 13. Jul 18, 15:16
Anders nickte und schwieg. Es war gut zu wissen, dass jemand ihre Situation verstand. Das machte die ganze Sache nicht so... flüchtig oder ungreifbar. So wusste zwar noch immer nicht ob und was sie dagegen tun konnte, aber das war im Moment auch nicht schlimm.
"Wenn sie Glück gehabt haben hoffe ich, dass sie es weiterhin haben.", erwiederte sie schließllich lächelnt. Da ihr Appetit wieder da war griff sie erneut nach ihrem Abendessen und machte sich darüber her. "Danke das du mir zugehört hast."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Jul 18, 15:43
„Ja,das wünsche ich ihnen auch. Und es ist nicht nötig, sich zu bedanken. Immer gern. Ich sage meinen Gardisten immer, wenn sie über etwas reden wollen,meine Tür steht offen. Und sie steht auch für dich offen,Anders.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Jelena am 13. Jul 18, 15:54
Ivette war froh wieder zu Hause zu sein. So gerne sie die Gardisten auch hatte, manchmal war es als ob sie hinter einem Haufen Kinder aufräumen musste. Ihre Position als Trossmagd sorgte dafür, dass sie regelmäßig unterwegs war und das war etwas um das sie viele beneideten, aber Ivette war sich sicher: sobald sie die ersten zehn Meilen im Schlamm hinter sich gebracht hatten und danach auch noch für alle kochen mussten würde sich dieser Neid ganz schnell in Luft auflösen!
Sie brachte ihr Bündel rasch zu ihrem Bett und nahm Dinge die sie für ein Bad brauchte und packte sie in ihren Korb. Es war so warm, dass sie sich problemlos in der Vitez waschen konnte und mit ein bisschen Glück würde sie die Badestelle der Frauen für sich alleine haben.
Mit einem Versprechen, dass sie den anderen Mägden später ganz bestimmt alles haarklein erzählen würde, verabschiedete sie sich und begab sich zum Fluß um sich den Schweiß und Staub der Straße abzuwaschen.
Ab morgen wartete wieder die Küche und der permanent schlecht gelaunte Maître auf sie.
Oh, welch Glück...
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 13. Jul 18, 16:05
"Das Selbe gilt auch umgekehrt!" Erwiederte die Kenderin mit festem Blick und einem dankbaren Lächeln. Jetzt ging es ihr wirklich besser. Wer hätte gedacht, dass sie ausgerechnet hier in Goldbach wieder einiges dazulernen würde.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Jul 18, 19:04
Mit toternstem Gesicht erwiederte Francois „Dein Zelt hat eine Tür?“
Den vollkommen irritierten Gesichtsausdruck seines Gegenübers quittierte Francois mit unschuldigem Blick und „Stört die nicht bei der Weiterreise?“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 13. Jul 18, 20:27
Tatsächlich war das was in Anders Gesicht stand im ersten Moment vollkommene Unverständnis. Dann fliehl allerdings der Groschen mit einem lauten scheppern und sie prustete los. Was einige irritierte Blicke auf sie zog. Aber das bemerkte sie nicht. "Jedes Zelt hat doch eine Tür. Wie sollte man sonst reinkommen.", lachte die Kenderin und hielt sich den Bauch. "Aber nein. Ich nehme nicht die Tür meiner Hütte mit auf Wanderschaft. Und stelle sie auch nicht vor mein Zelt.", fügte sie grinsend hinzu. "Fühl dich also in beides eingeladen." Sie prustete wieder los. "Eine Tür mitnehmen... Darauf wäre nicht mal ich gekommen."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Jul 18, 21:16
„Naja,ich kenne die Reisegewohnheiten von Kendern ja nicht. Und von dir im Speziellen. Aber beruhigend,dass du die Tür in den Angeln lässt. Und merci, vielleicht sollten wir häufiger reden. Weisst du,das ist eines der Probleme der Menschen, sie reden zu wenig miteinander.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 13. Jul 18, 21:51
Immer noch vor sich hingiggelnt beendete Anders ihr Abendessen. "Wenn ich reise dann meistens Kreuz und quer und mit wenig Gepäck. Da macht es dann auch nichts wenn ich abseits der Wege unterwegs bin." Sie schon Ihr Brett von sich und zog den Becher näher zu sich heran. "Ja... Manchmal habe ich auch den Eindruck das Menschen zu wenig miteinander reden. Erst reden sie gar nicht, dann missverstehen sie sich und dann müssen sie sich prügeln damit alles wieder in Ordnung kommt. Das begründen sie dann mit Ehre." Sie zuckte die Achseln." Noch etwas was ich wohl nie verstehen werde... Mir ist das noch nie passiert und ich sage oft Dinge die man wohl... Wie heißt das unangemessen finden könnte. Hm..." Nachdenklich sah sie sich im Raum um." Streit gibt es immer und überall. Das ist ja auch nicht weiter schlimm. Als Lorainne damals in den Orden gegangen ist was ich so wütend, verletzt, traurig und verwirrt das ich drei Monde verschwunden bin. Aber ich hab mich wieder beruhigt und sie danach gesucht, damit sie ihre Tochter nicht auf der Straße bekommt. Also habe ich mich mir ihr versöhnt."
Ihr Blick kehrte zum Waibel zurück." Ich würde gerne in Zukunft öfter mit Freunden reden. Sonst treiben mich sie und Vanion irgendwann in den Wahnsinn... Und das wird für niemanden gut ausgehen." Sie grinste breit.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Jul 18, 23:16
"Das mit der Ehre ist schwer zu erklären. Vielleicht schaffe ich es irgendwann einmal, während wir uns unterhalten. Da du ja beschlossen hast, mich zu mögen, werden wir wohl in Zukunft häufiger miteinander reden. Vorausgesetzt du möchtest das. Und dieses Band zwischen der Chevaliere und dem Chevalier ist mir in der Tat auch unverständlich. Aber das sind auch Sachen, die ich nicht verstehen muss, ich bin nur der Waibel...""
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 14. Jul 18, 18:15
Die Kenderin schmunzelte. Dann überlegte sie noch einmal kurz. "Ich glaube... Wenn die Baronin den Brief gelesen hat wird sie von selbst mit mir reden wollen. Wenn sie morgen nicht nach mir fragt werde ich übermorgen auf sie zugehen. Ich glaube das ist ein guter Plan." Prüfend schaute sie zu François.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 14. Jul 18, 18:28
Francois erwiederte ihren Blick.
„Oui,das klingt nach einem guten Plan. Bis dahin mach dir nicht zu viele Gedanken. Das hilft nicht und sorgt nur für Sorgenfalten und schlaflose Nächte.“

Ein Blick in seinen Krug zeigte ihm dass dieser leer war.
„Hm, ich muss wohl auffüllen. Wie sieht es bei dir aus?“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 18:04
Mit einem prüfenden Blick in ihren Krug nickte Anders bestätigend. "Ja. Ich könnte mir auch noch was holen." Mit einem Schluck leerte sie den letzten Rest. "Gedanken mach ich mir bis dahin wahrscheinlich keine mehr. Was kommt, kommt eben. Und im allerschlimmsten Fall muss ich eben unangenehme Entscheidungen treffen. Aber das wäre nicht das erste und auch nicht das letzte Mal. Davor bringt es nichts sich verrückt zu machen. Aber genug davon jetzt. Erzähl mir lieber was ihr erlebt habt? Hast du was neues gelernt auf deiner Reise? Mit wem hast du dich am interessantesten Unterhalten?" Mit diesen Worten erhob sich Anders von der Bank um Francois zu begleiten.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 18:26
Die beiden begaben sich zum Tisch, auf dem das Essen und die Getränke hergerichtet waren.
"Alors, wir waren auf einem militärischen Manöver. Es war gut, mal wieder geordnete Schlachtreihen und eindeutige Strukturen zu erleben. Etwas, das mir in letzter Zeit immer seltener unterkommt. Nicht, dass ich unbedingt den Kampf haben muss, aber wenn, dann soll er doch bitte nach einem vernünftigen Muster ablaufen. Ich, und wir, hatten einige sehr interessante Gespräche mit anderen , sagen wir Angehörigen unserer Profession. Chevaliers, Söldner, Waffenknechte...
Ja, ich habe gelernt, dass manche Leute bei kleinsten Dingen an der Hand gehalten werden müssen. Und ich habe die Bestätigung dafür erhalten, dass Stand nicht bedeutet, dass man etwas kann oder weiss."
Francois füllte seinen Krug mit Bier und nahm dann den Wasserkrug, um Anders aufzufüllen.
"Oder doch etwas anderes?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 19:17
Mit flinken Fingern schnabulierte Anders noch von einigen Speisen. Es war eben wirklich lecker. "Nur Wasser für mich bitte. Ich vertrage nicht so gut alles was mit Alkohol zusammen hängt und für Tee ist es mir einfach zu warm. Klingt als hättest du Spaß gehabt. Ist ein militärisches Manöver sowas wie ein Turnier? Nur halt nicht mit Rittern?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 19:33
Francois goss Anders Wasser nach, nahm sich noch etwas Brot und ein Ei, und die beiden begaben sich wieder zu ihrem Tisch.
"Ein Manöver ist eine Art Kriegsübung, viele Chevaliers sowie einfache Waffenträger und Schützen, die auf zwei oder mehr Seiten aufgeteilt werden und gegeneinander kämpfen. Um sich in Übung zu halten und um das Zusammenspiel vieler Männer zu erproben, die sich nicht kennen. Auch dient es den Heerführern dazu, grössere Gewalthaufen zu führen, als sie vielleicht sonst unter sich haben."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 20:15
"Also... üben sie Krieg obwohl kein Krieg ist.", fragte Anders nur um sicher zu gehen das sie das verstanden hatte. Sie verstand nichts von großen Schlachten, oder Reihenkämpfen. Und der Kampf um La Follye der sich für sie wie das was andere Krieg nannten angefühlt hatte; war wohl nichts im Vergleich zum großen Bruderkrieg den sie nicht miterlebt hatte. Was wahrscheinlich auch besser war. Sie würde große Schlachten nicht überleben, das wusste sie. Auch so war sie keine herausragende Kämpferin. Sie hatte ledeglich drei Vorteile. Sie war leise, schnell und man unterschätzte sie in der Regel.
"Wen musstest du denn an die Hand nehmen?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 20:34
„Oui. Es ist besser,vorher zu üben und zu wissen was man kann,als dann wenn es darauf ankommt,nicht zu wissen was man tut,non?!“
Francois setzte sich und arrangierte sein Essen neu.
„Ah,nicht so wichtig.Andere Leute... Aber was war denn hier und in Donnerheim so los, erzähl mal?!“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 20:49
Zum Thema übern zuckte Anders die Schultern. In gewisser Weise hatte er ja Recht, aber manchmal fragte sie sich ... was wenn die Menschen aufhören würden das töten zu üben? Würden sie es dann nicht einfach verlernen? Und wäre das nicht besser?
"Hier? Hm.. Nich viel. Nachdem wir angekommen sind hab ich ein Bett bei Judith und den anderen im Zimmer bekommen. Dann musste ich mich an den Tagesablauf gewöhnen. Ich hab also erstmal nur zugesehen und mir alles gemerkt was mir aufgefallen ist. Da im Moment viel auf den Feldern zu tun ist habe ich dann irgendwann meine Hilfe angeboten. Zuerst waren einige skeptisch aber als sie gemerkt haben, dass ich mir Mühe gebe und hilfreich bin wurden sie schnell freundlicher. Ansonsten hab ich viel Zeit mit den Kindern und dadurch auch mit der Baronin verbracht. Ansonsten erschien mir alles normal was hier so vor geht. Ich konnte nichts ungewöhnliches feststellen. Oh ich hab rausgefunden das Ahornsirup nicht wirklich das Blut von Bäumen ist."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 21:07
„Das ist doch schön. So schlimm ist es hier garnicht,hm?! Aber ich glaube dir,dass es etwas ganz anderes ist, als dein normales Leben. Und das Leben auf La Follye... et non, es ist kein Blut von Bäumen.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 21:22
"Ja. Es ist ganz anders als alles was ich bisher erlebt habe. Anders als mein früheres Leben und auch als mein jetziges. Ihr seit hier wie eine große Familie. Das ist schön. Früher war es bei mir so ähnlich. Es war immer jemand da egal um welche Uhrzeit. Manchmal vermisse ich das ein bisschen." Sie lächelte breit.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 21:33
„Oui, auch das ist Goldbach. Nicht nur das,was man sonst so sieht, wenn Madame auf Reisen ist. Ich glaube dir sehr gern, dass dir so etwas fehlt. Du hattest eine grosse Familie,oui?!“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 21:48
Ein fröhliches Lachen begleitete Anders nächste Worte. "Oh sehr groß. Ich war das dritte von sieben Kindern. Mittlerweile habe ich bestimmt mehr Geschwister die ich nie kennen lernen werde. Ich hatte insgesamt 11 Onkel und Tanten und noch mehr Cousinen und Cousins. Und das über drei Clans verteilt. Mein Vater gehörte zum Clan der Stadtläufer, meine Mutter zu den Höhlenschleichern. Aber ich hatte auch viele Verwandte bei den Wüstengängern. Wir alle und andere Familien lebten zusammen in einem großen Hort, halb unterirdisch und halb in und halb außerhalb der Stadt in der ich gebohren wurde." Ein halb wehmütiger halb trauriger Ausdruck trat auf Anders Gesicht während viele Erinnerungen an andere Zeiten vor ihren Augen erschienen. "Es wurde immer viel Gelacht und gescherzt. Es waren immer genug Kinder zum spielen da und wenn die Älteren abends nach Hause kamen gab es im ganzen Hort viele Feuer. An allen wurde gesungen und Geschichten erzählt. Die kleinen Kender blieben im Hort bis sie drei Zyklen alt waren. Dannach wurden wir ausgebildet in kleinen Gruppen. Da wir bis dahin die vielen Höhlensysteme bis zur gänze erforscht hatten war es uns eigentlich immer möglich über irgend einen Zugang in der Stadt aufzutauchen oder aus ihr zu verschwinden." Anders stellte den Kurg ab und öffnete ihre Gürteltasche um kurz darauf einen kleinen Holzkreisel mit schlankem Hals auf den Tisch zu legen. "Das ist das einzige was ich damals mitgenommen habe. Mein Onkel Sandsturm hat ihn gemacht."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 22:01
"Der ist sehr schön" entgegnete Francois, der sich den Kreisel besah. "Aber er ist nicht das einzige, dass du von dieser Zeit hast. Du hast die Erinnerungen, und die sind das wichtigste. Alles andere kann man dir abnehmen, aber die Erinnerungen bleiben für immer dein Eigentum." Nach einem kurzen Moment fügte er hinzu  "Wie alt bist du eigentlich?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 22:23
Das war auch wieder wahr. Leider traf es auf alle Erinnerungen zu.
"Hm.. Noch gar nicht so alt für meine Rasse. In eurer Zeitrechnung müssten es um die 23 Winter sein. Also noch sehr sehr jung für meine Art."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 22:28
„Wenn du das so betonst, werdet ihr wohl sehr alt,hm? Pardon, aber du bist  einer von drei Kendern die ich kennengelernt habe und die einzige eurer Art,mit der ich mehr zu tun habe als nur flüchtige Floskeln.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 22:34
"Wenn mich niemand vorher umbringt und keine Krankheit mich tötet werde ich wohl um die 400 Winter alt. Vielleicht mehr... vielleicht weniger. Aber etwas in der Art. Also ja... wir werden alt wenn man und lässt."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 22:40
„400? Das ist ein stolzes Alter... also suche ich mir am besten einen Kender, der mein Grab pflegt wenn es einmal soweit ist. Da weiss ich, dass sich lange drum gekümmert wird. Und ab wann ist man bei euch kein Kind mehr?“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 15. Jul 18, 22:50
"Das... Scheint ganz unterschiedlich zu sein je nachdem wo man aufwächst. Ich weiß, dass in Kenderheim viele Familien erstmal nur ein Kind kriegen und es bleibt bei den Eltern bis es das 100 Lebensjahr vollendet hat. Dann zieht es aus und die Eltern haben wieder Zeit sich um ein neues zu kümmern. Aber das habe ich auch erst erfahren auf meinen Reisen. In meinem Clan war das etwas anders. Bei uns... Gab es häufiger Todesfälle. Wir würden früher wie Erwachsene behandelt. Etwa ab dem vierten Zyklus, spätestens aber nach dem 5. Das entspricht ungefähr 12 bis 16 Winter. Wie gesagt. Dort wo ich aufwuchs war es anders als in Kenderheim. Kenderheim scheint sehr geschützt zu sein in seinem großen Wald. Ich würde es gerne einmal sehen... "
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jul 18, 22:56
„Ah,verstehe. Ihr seid auch nicht alle gleich. Und du glaubst nicht, dass du einmal dorthin kannst? Oder hast du Angst, du würdest die ‚alte Heimat‘ noch mehr vermissen, wenn du wieder dort wegmusst?“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 16. Jul 18, 08:19
" Erst einmal müsste ich wissen wo es liegt. Da ich das nicht weiß bräuchte ich einen Begleiter der es weiß. Oder ich müsste auf eigene Faust suchen anhand von Gerüchten. Und als ich das letzte Mal etwas gesucht habe auf Grund von Gerüchten war ich vier Winter unterwegs. Emma von den Äxten kommt aus Kenderheim, aber noch will sie da nicht hin zurück. Also werde ich erst einmal abwarten. Vielleicht begegnet mir auch irgendwann noch ein andere Kender der weiß wo es liegt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dann ich es eines Tages sehen werde."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 16. Jul 18, 09:22
„Ah,ich sehe das Problem... Was bin ich froh,dass Goldbach direkt vor dem Tor liegt und Donnerheim an der Reichsstrasse. Aber ich hoffe für dich, dass du irgendwann da hin kommst und es sehen wirst.“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 16. Jul 18, 10:37
"Ich bin ganz froh das es versteckt ist. Ist glaube ich besser so. Aber ja ich werde es bestimmt irgendwann finden." Anders zog ihren Becher zu sich heran und trank einen Schluck. "Gibt es etwas das du unbedingt finden willst?"
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 16. Jul 18, 12:20
Francois überlegte einen Moment bevor er antwortete.
„Non, derzeit bin ich mit allem soweit zufrieden, was ich habe. Vielleicht ändert sich das in einigen Jahren ja noch. Dann sehen wir weiter...“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 16. Jul 18, 15:31
"Wenn nicht ist es ja nicht schlimm."
Ander streckte die Hand nach dem Kreisel aus und ließ ihn wieder in ihren Beuteln verschwinden. " Na gut. Ich glaube ich werde jetzt langsam schlafen gehen. Ich hab Amelie gesagt, das sie morgen mit den anderen Kindern auf Springer reiten darf. Und allgemein sollte ich morgen wach und munter sein." Sie erhob sich und lächelte den Gardisten an. "Gute Nacht François und willkommen zuhause."
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 16. Jul 18, 15:42
„Bon nuit,Anders. Schlaf gut. Und merci. Bis morgen“
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 16. Jul 18, 16:09
Damit verließ Anders den Speisesaal und schlich sich in ihr Bett um die Kinder nicht zu wecken.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Jul 18, 06:40
Francois überlegte, während er sein Essen beendete, ob er die Posten noch einmal ablaufen sollte. Er entschied sich dann aber dagegen. Er würde morgen wieder in den Tagesdienst einsteigen. Also hielt er sich erst einmal an seinem Bierkrug fest und betrachtete das Treiben in der Halle. Es war gut wieder zuhause zu sein. So gern wie er das Feld hatte, so sehr genoss er die Zeit hier in den Mauern.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Anders am 01. Aug 18, 22:07
Zwei Tage später:

Mit Schwung hob Anders den Rest ihrer Habseligkeiten auf Springers Rücken und band sie fest. Es würde ein brenned heißer Tag werden, dass konnte sie bereits am Himmel erkennen. Deshalb würde sie einen großen Teil der Strecke zu Fuß zurück legen um Springer nicht auch noch mit ihrem Gewicht zu belasten. Um die Mittagszeit würden sie eine Pause machen, dafür dann bis Sonnenuntergang weiter gehen. Ihre Gedanken schweiften zum gestrigen Tag und dem herrlichen Bad im See. Die Baronin hatte mit ihren Frauen im See gebadet und sie hatte mitkommen dürfen. Was für eine Wohltat. Mit einem leichten Grinsen dachte sie an die erschreckten Ausrufe einiger Frauen zurück als sie das erste Mal abgetaucht war. Sie hatten wohl geglaubt sie würde ertrinken. Ja... Wasser war ihnen nicht so ganz geheuer. Schlussendlich war der Waibel gekommen und das hatte sie Ereignisse in Gang gesetzt. Es hatte ein kurzes, klärendes Gespräch zwischen der Baronin und ihr gegeben. Sie hatte wissen wollen, was an den Gerüchten die Lorainne gehört hatte dran war und sie hatte ihr erklärt, dass sie es selber noch nicht genau wusste. Schließlich war sie länger nicht daheim gewesen. Allerdings bestätigte sie, dass ihr wohl mit als erstem merkwürdige Veränderungen im Wald aufgefallen waren, für die sie allerdings keine Erklärung hatte finden können. Da sie Judith nun also hier lassen sollte und würde gab es nichts was sie davon abhielt den Hof wieder zu verlassen. Sie hatte ein ungutes Gefühl. Es ließ ihren Magen zusammen krampfen und raubte ihr den Appetit. Die Lage schien sich wirklich verschlimmert zu haben und jetzt wo der Wächter La Follyes fehlte schien das einige Bauern in Panik versetzt zu haben. Lorainnes Brief an sie selbst hatte sehr ernst geklungen. Sie selbst hatte nicht geahnt welche, anscheinend beruhigende Wirkung ihre Anwesenheit in dem Wald auf das umliegende Land zu haben schien. Dennoch hatte sie das Gefühl dem kommenden nicht gewachsen zu sein. Irgend etwas schien ihr daran zu groß, als dass sie es mit ihren üblichen Tricks hätte bewältigen können. Noch am selben Tag, nur früher hatte sie bereits ein Schreiben gen La Follye geschickt mit der Bitte an Fulk alle grünen Männer die er finden konnte zu sammeln und zu ihrer Hütte zu schicken. Der Wald war zu groß für sie alleine und sie brauchten jetzt schnell Klarheit.  Sie selbst würde so schnell sie konnte nachkommen. Auch war sie ihre Freunde im Geist durchgegangen und hatte überlegt wen sie um Hilfe bitten konnte. Wer würde kommen?
Schlussendlich hatte sie ihre Abreise geplant, eine grobe Route festgelegt und sich mi Proviant eingedeckt, ehe sie sich von Judith und den anderen Kindern verabschiedet hatte. Auch von allen anderen, mit denen sie in der Zeit in der sie hier gewesen war nahm sie Abschied. Dann holte sie Springer aus dem Stall und machte auch ihn reisefertig.
Die Morgensonne stand noch nicht hoch, als sie und Springer den Hof verließen.
Titel: Antw:Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 02. Aug 18, 21:11
Francois schaute ihr hinterher, als sie der Strasse in Richtung Dorf Goldbach folgte. Er wusste nicht, was genau in ihr und in dem Wald vorging, aber er wünschte ihr stumm viel Glück und dass sie gesund aus alledem herauskam.