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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Lilac am 19. Jan 17, 12:54

Titel: Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Jan 17, 12:54
Frost glitzerte in der winterlich kargen Vegetation, der leichte Wind brachte die letzten Blätter in den Bäumen zum Rascheln.
Die kleine Goldbach'sche Delegation bewegte sich im Schritttempo gemächlich durch das kalte Land. Julienne ritt an der Spitze, dann folgte der Karren mit dem Magus, Celestine auf ihrem kräftigen Pferdchen und Nesrine machte den Abschluss.
Der gefrorene Boden war tückisch, aber besser zu bereisen, als die schlammigen Wege im Herbst. Der Atem von Menschen und Tieren bildete Dampfwolken und ein jeder Reisende hing seinen eigenen Gedanken nach. Bis auf das Trappeln der Hufe, das Knarzen des Karrens, dem gelegentlichen Klirren der Ausrüstung und dem seltenen Schnauben der Reittiere war es relativ still.

Sie kamen an eine Brücke, die über einen kleinen, gurgelnden Bach führte. Die Ränder des Gewässers waren vereist und auch auf der Brücke glitzerte es verdächtig.
Mit gespitzten Ohren und laut schnaubend beäugte Hexe die einfache Holzkonstruktion argwöhnisch. Doch nach einem nachdrücklichen Schenkeldruck von ihrer Reiterin betrat das Pferd tänzelnd die Planken. Die Stute rutschte mit einem Huf weg, ließ sich jedoch ausnahmsweise einmal nicht beunruhigen.
Julienne rief eine Warnung nach hinten.


Am frühen Abend erreichten sie einen kleinen Weiler und sie beschlossen zur Nacht Halt zu machen. Eine freundliche Bauersfamilie, die sich über das Kupfer freute, dass man ihnen gab, ließ die Tiere in ihrem Stall unterkommen, während die Menschen auf dem darüber liegenden Heuboden ihr Lager aufschlugen. Durch das Vieh war es fast angenehm warm und die Reisenden begaben sich bald zur Ruhe.

Der nächste Morgen wartete mit einer angenehmen Überraschung auf: Die Bäuerin brachte den Goldbachern warmen Haferschleim. Dankbar löffelten die Leute das kräftigende Mahl, bevor sie sich dann wieder auf den Weg machten.

Insgesamt verlief der Tag ereignislos. Einmal brach der Karren in eine vereiste Pfütze und musste von allen wieder hinausgedrängt werden. Ein anderes Mal schreckte die Gruppe einen fast weißen, riesigen Hirsch auf, der sie alle staunend zurückließ.

An diesem Abend kamen sie zu einem Gasthaus mit mehreren Nebengebäuden, das an einer großen Weggabelung gelegen war. Die Rohhautbespannten Fenster leuchteten einladend im Dämmerlicht und die Tiere drängten zum Stall, wo sie Artgenossen und Heu witterten. Ein Schild über der Eingangstür zeigte einen goldenen Amboss. Aus dem Kamin drang eine dünne Rauchfahne, die ein zumindest kleines Feuer im Herd und somit wohlige Wärme im Innenraum versprach.

Der Fuhrknecht übernahm die Tiere, während Julienne in die Gaststube trat und nach dem Wirt rief.
Eine kräftige, große Frau mit dicken, schwarzen Haaren und eisblauen Augen kam überrascht aus einem Nebenraum.
"Oh, verzeiht, ich habe nicht damit gerechnet, dass heute noch jemand kommt!"
Ihr fehlender caldrischer Akzent verriet, dass sie ursprünglich nicht von hier stammte.
"Wir benötigän Platz für drei Pferdö und ein Maultier und Untärkunft für fünf Personön.", erklärte Julienne.
Die Wirtin besah sie von oben bis unten, bemerkte das Wappen Goldbachs, den doppelt genähten Mantel und die feinen Lederhandschuhe.
"Gern. Futter für die Tiere, ein Gemeinschaftszimmer und etwas zu essen?"
Die Gardistin nickte.
Die Frau wandte sich zum Nebenraum und begann zu brüllen: "Reinhold, Wulfgar, Conrad! Kommt her und helft gefälligst!"
Drei junge Männer traten in den Gastraum. Sie kauten zum Teil noch. Der älteste mochte um die 20 Sommer gesehen haben, der jüngste war kaum den allerersten Bartstoppeln entwachsen. Alle hatten sie die gleichen, dicken schwarzen Haare und die eisblauen Augen, die auch die Wirtin ihr eigen nannte.
"Wulfgar, Conrad, geht raus und kümmert euch um die Tiere! Reinhold, du setzt Eintopf auf! Und sieh zu, dass er nicht so dünn wird, wie dein letzter!"
Sie wandte sich wieder an Julienne, nun mit einem Lächeln: "Willkommen im Gasthaus zum goldenen Amboss.!"
Die Gardistin nickte und begab sich dann auch nach draußen.

Bald darauf standen die Tiere zufrieden im Stall und die Menschen saßen bei Eintopf und Bier im Schankraum. Die Wirtin erzählte ihnen, dass sie im Osten die Schmiedekunst gelernt und nach dem Tod ihres Mannes die gemeinsame Schmiede veräußert und hierher gezogen war und das Gasthaus von einem alternden Wirt übernommen hatte.
"Früher hieß es 'Zur goldenen Kreuzung', aber ich wollte dem ganzen mein eigenes Siegel aufdrücken..."

Auch an diesem Abend blieben die Reisenden nicht allzu lange auf, wollten sie doch am kommenden Morgen früh wieder los.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 20. Jan 17, 18:23
Die Reise ging gut voran.
Es dauerte eine Weile, dann geriet die kleine Gruppe eines kalten, klaren Tages in das Umland der großen Stadt Engonia. Die Landstriche waren deutlich dichter besiedelt - Dörfer und kleine Städte wurden häufiger.
Am frühen Nachmittag erreichten die Goldbacher eine Hügelkuppe, von der aus man eine gute Aussicht hatte. Vor ihnen lag die Hauptstadt. Aus schier tausenden von Schornsteinen quoll Rauch der Krach der Bewohner wurde - ebenso wie ihr Gestank - den Reisenden vom Wind entgegen geweht.

Hexe zog die Nüstern kraus und schnaubte. Julienne beugte sich vor und strich der Stute über den Hals.

"Engonia.", sagte die Gardistin zu niemand bestimmtem. Sie, Ardor, Celestine und der Fuhrknecht kannten die riesige Stadt schon von den Reisen der Baronin, aber für Nesrine war sie neu. Und überwältigend.

In großen Scharen waren hier Reisende auf den Straßen unterwegs und so reihten sich die Goldbacher in den stetigen Strom von Leuten ein, die gen Engonia zogen.
Menschen allen Alters, arm und reich, in Gruppen oder allein, zu Fuß, auf dem Karren oder hoch zu Ross, Bauern, Händler, Tagelöhner, Kriegsveteranen, Gardisten, Priester und Geweihte, reiche Kaufleute, Ritter und anderer Adel - alle strömten sie über die gepflasterten Straßen zu den großen Stadttoren.

Julienne hatte nun große Mühe mit Hexe. Die Stute quietschte, tänzelte, scheute, keilte und versuchte zu steigen. Es war ihr einfach zu viel los.
Schließlich gab ihre Reiterin entnervt auf; sie stieg ab und führte das Pferd am kurzen Zügel. Zwar war sie so selbst gefährdeter, einen Tritt abzubekommen, aber in dem Getümmel auf die Schnauze zu fliegen und dann gar keine Kontrolle mehr über ihr Reittier zu haben, schien ihr auch keine gute Option.

Nesrine machte große Augen. Noch nie hatte sie so viele Menschen auf einer Stelle gesehen. Insgeheim hätte sie es gerne wie Hexe gemacht - um sich getreten, geschrieen und alles daran gesetzt, wegzulaufen. Sie riss sich jedoch zusammen, als das Ohrenspiel ihres braven Jaques verriet, dass sich ihre Gefühle auf ihr Reittier übertrugen.

Je näher sie den Stadttoren kamen, desto dichter wurde das Gedränge. Zunächst versuchte man noch für heraneilende Reiter und Kutschen Platz zu machen, doch schon bald staute sich alles hoffnungslos. Nesrine bekam langsam Panik und sie konnte sehr gut nachfühlen, wie es Juliennes Stute ging. Diese zitterte nun am ganzen Leibe, schwitzte heftig und gebärdete sich wie toll.

Endlich kamen sie durch das von vier Wachen in den Farben Engonias flankierte Stadttor. Dahinter verteilte sich die Menschenmenge rasch und die Goldbacher bogen in eine kleinere Straße ab, um eines der Viertel zu erreichen, in denen die guten Gasthäuser zu finden waren.

Hexe beruhigte sich etwas - auch wenn ihr die engen Straßen sichtlich auf das Gemüt schlugen - und auch Nesrine ging es abseits der Hauptstraßen und deren Gedränge besser.

Julienne wandte sich an den Fuhrknecht: "Gerard, wo müssän wir nochmal reschts? 'ier bei döm Brunnön odär dort 'intön bei där Statue?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Jan 17, 08:23
Francois und André suchten sich derweil einen Platz in einem etwas abgelegeneren Gasthaus in der Nähe der Handwerker. Das Essen war reichlich und kräftigend,und man musste keine Sorge haben, dass man jemand auf den Fuss trat, der es allzu übel nehmen würde.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Jan 17, 12:08
Endlich erreichte die Goldbach'sche Reisegesellschaft ihr Ziel: das Gasthaus 'zum roten Hahn'. Dort jedoch erwartete sie eine herbe Enttäuschung: Es gab nicht genügend (bezahlbare) Schlafplätze für die Gruppe.
Zig mal entschuldigte der Wirt sich und hatte dabei sogar noch den Anstand, ihnen nicht die teuren Einzelzimmer anzubieten. Er war voll des Kummers, hatte er doch die Sorge, dass die Frau Baronin sein Gasthaus nicht mehr den anderen vorziehen würde, sollte sie wieder einmal nach Engonia kommen.
Juliennes "Nischt so schlimm, dann kommön wir 'alt auf der nächstön Reisö bei Eusch vorbei!", konnte ihn da kaum beruhigen.

Schließlich nahmen die Goldbacher wieder ihre Plätze auf den Reittieren bzw auf dem Kutschbock ein (Julienne führte Hexe weiterhin) und machten sich auf, in einem anderen Viertel ein Gasthaus zu suchen. Der kleine Rabatt, den sie als Stammgäste im 'roten Hahn' bekommen hätten, galt nicht für die anderen Herbergen hier und so führte Julienne die anderen mit Gerards Hilfe durch die Straßen und Gassen in einen anderen Bereich der Stadt. Die Prunkvollen Häuser des niederen Adels und der reichen Kaufleute wichen einfacheren Gebäuden, es war mehr Dreck auf der Straße und die Luft war voll von Gerüchen und Klängen, wie sie für die verschiedenen Handwerke üblich waren. Sie kamen vorbei an Schmieden, Färbern, Böttchern, Schreinern, Zimmerleuten, Linsenschleifern, Tischlern, Steinmetzen, Töpfern, Webern, Schneidern und Flickschneidern, Kürschnern, Lederern, Sattlern, Korbmachern, Schustern, Wagnern und vielen anderen.

"Nischt zu weit, sonst kommön wir in das Gerberviertöl!", warnte Gerard gerade, als aus einer Seitengasse eine hübsche Schankmagd gerannt kam, gefolgt von einem Betrunkenen in grober Kleidung.

Die junge Frau mit den netten ... Augen(!) lief geradewegs in die Goldbacher hinein, während sie sich im Laufen umdrehte und schimpfte: "Jetzt lass mich endlich in Ruhe, Alrik Fassbinder! Geh nach Haus zu deiner Frau und werd zur Abwechslung mal nüchtern!".

Sie kam schlitternd zum Stehen, kurz bevor sie unliebsame Bekanntschaft mit dem Spieß von Julienne machen konnte. Mit großen Augen sah sie, dass die Spitze der Waffe einen Augenblick auf sie zeigte, bevor die Gardistin den Schaft herumschwenkte, sodass er nun auf besagten Alrik Fassbinder wies.

Dieser jedoch torkelte - offenbar blind für das Geschehen um ihn herum - weiter hinter der Magd her, während er lallte: "Komm schon her meine Hübsche, es wird auch niemand erfahren..."

Nesrine handelte sofort. Nach einem kurzen Blick in die Umgebung trieb sie Jaques an und ritt einfach gegen den Betrunkenen, sodass dieser unsanft zu Boden plumpste. Von dort aus sah er verdattert nach oben und Jaques schrie ihn an, was Alrik dazu veranlasste, erschrocken zurückzuweichen. Die heiseren Rufe des Maultieres und die Reaktion des Mannes ließen alle lachen und vermutlich war es das Gelächter, dass den Betrunkenen - nach einem kurzen Blick in die Runde - sich hastig aufrappeln und unkoordiniert davoneilen ließ.

Immer noch lachend wandte sich die hübsche Schankmagd an ihre 'Retter' und setzte gerade zu sprechen an, als sie stockte. Ihr Blick wanderte von einem Goldbacher zum anderen und ihr Mund stand für einen Augenblick vor Überraschung offen.

"Was?!?", knurrte Gerard argwöhnisch.

"Ihr... ihr tragt das gleiche Wappen, dass ich vorhin erst an zwei Männern sah, die bei uns im Gasthaus eingekehrt sind... ja, ich erinnere mich... das orangene Blatt auf grauem Grund! Genauso hat es ausgesehen!", beeilte sich die junge Frau zu sagen.

Die Goldbacher sahen einander erstaunt an.

"Führe uns 'in!", verlangten Gerard und Julienne gleichzeitig.
Die Magd zuckte eingeschüchtert zusammen und wies der Gruppe dann den Weg.
Sie führte sie durch die Seitengasse bis zu einer Herberge mittlerer Größe. An der Tür war ein Schild angebracht, das einen dunklen Krug voll überquellendem Schaum zeigte.
"Das Gasthaus zum ehernen Humpen.", sagte die junge Frau und knickste. "Wir sind da."

"Isch ge'e!", eröffnete Gerard. Er band die Zügel fest, sprang vom Bock und stapfte in das Gasthaus...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Jan 17, 12:34
Francois und André sassenin einer etwas abgedunkelten Ecke des Schankraumes über ihrem Eintopf mit Brot und einem guten Bier. Gewohnheitsmässig hatte der Waibel die Tür im Blick.
Sie hatten den Platz extra gewählt, da sie nicht direkt auf dem Präsentierteller sitzen wollten.
Die Tür öffnete sich, und Francois glaubte, in den Rauchschwaden ein bekanntes Gesicht zu erkennen...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Jan 17, 12:45
Gerard wusste um die Eigenheiten des Weibels und so sah er gezielt nach strategisch günstig gelegenen Plätzen im Schankraum.
Schnell hatte er die beiden Goldbacher erkannt und ging zu ihnen herüber.
"Mon Weiböl!", grüßte der Fuhrmann und fasste sich an den Hut.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Jan 17, 12:47
Francois setzte den Humpen ab, "Gerard, was treibt dich hierher?" Er rutschte ein Stück auf der Bank. "Setz dich, kostet das selbe."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Jan 17, 13:54
Statt der Aufforderung des Weibels nachzukommen, blieb der Fuhrknecht stehen und zeigte zur Türe.
"Mon Weibel, isch nehmö das Angebot gernö an - nachdem isch den anderen bescheid gegebön 'abe. Isch bin nischt allein. Där Magus Ardor, die Magd Celestin und die beidön Gardistön Julienne und Nesrine sind auch 'ier...", meinte der Mann.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Jan 17, 14:01
André schaute überrascht vom Fuhrknecht zum Waibel und wieder zurück.
Der Waibel zog die Augenbrauen hoch, "Ja, dann sollten wir einen zweiten Tisch besetzen..." Er war wirklich gespannt, was die anderen hierher trieb. "Dann lass die mal nicht draussen die Gegend vollstehen."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Jan 17, 16:29
Gerard nickte und fasste sich erneut an den Hut, bevor er sich abwandte und wieder nach draußen verschwand.
Kurze Zeit später kam er in Begleitung der genannten zurück in die Schankstube.
Ardor und Celestine blieben kurz am Thresen stehen und unterhielten sich mit der Schankmagd, während Julienne und Nesrine grinsend auf den Weibel zuschritten.
Beiden war die Freude und eine gewisse Erleichterung anzusehen, ihren Weibel und André wohlbehalten hier aufzufinden.
"Mon Weibel! Es tut gut, disch bei gutär Gesund'eit anzutreffön!", sagte Julienne fröhlich und Nesrine nickte.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Jan 17, 16:45
Francois lies den Blick kurz über die Gruppe streifen. Den Magier hatte er ein paar Mal auf der Veste gesehen, irgendwann nach dem letzten Fest der Grenzen war er zum ersten Mal erschienen. Es schien ihm, als wäre dieser Mann immer nur sporadisch anwesend...

"Habt ihr alle nichts zu tun? Und setzt euch,ihr zieht Aufmerksamkeit auf euch. Wie seid ihr denn hier rein gekommen?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Jan 17, 17:12
"Zu Fuß", feixte Nesrine, während sie sich setzte. Julienne starrte sie mit offenem Munde an. Sie hatte genau dasselbe sagen wollen!
Die Gardistin klappte ihre Futterluke wieder zu und nahm ebenfalls Platz. Kurz darauf saßen auch der Magus, Celestine und Gerard bei ihnen.
"Wir wollön nach Uld. Celestine soll für Madame dort etwas ab'olön.", begann Julienne.
Sie wurde von der Schankmaid unterbrochen, die ihnen allen einen frischen Krug Bier vor die Nase setzte.
"Das geht auf's Haus. Als Dank für meine... Rettung...", mit einem bezaubernden Wimpernaufschlag und leicht geröteten Wangen sah die hübsche junge Frau sie alle an, doch blieb ihr Blick am längsten an André hängen.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Jan 17, 17:25
Francois sah von einer Gardistin zur anderen. "Zu Fuß, hm..? Ich dachte schon, der Magus hätte Gerard´s Karren hergezaubert und ihr hättet zufällig draufgesessen." Nach einer kurzen Pause fuhr er fort "Ich war 10 Wochen nicht da, und ihr meint, mich mit Witzen begrüßen zu müssen..."

Ihm war der Blick der jungen Frau nicht entgangen "André, die nächste Runde holst du, du dürftest die besten Konditionen bekommen. Was auch immer da draussen los war..."

Nach einem Schluck Bier fügte er hinzu: "Und es gibt keinen Urlaub."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 22. Jan 17, 03:14
Die beiden Gardisten und der Fuhrknecht lachten, als André mit rotem Kopf vom Tisch weg, in Richtung Tresen stolperte.
"Ah, Weibel, es ist gut, eusch wieder zu se'ön!", meinte Gerard und lehnte sich behaglich zurück. Er war ein Mann der die Atmosphäre eines Schankraumes zu würdigen wusste. Die Gesellschaft und der Trubel, die hübschen Schankmaiden.
"Wo bleibt der Kerl bloß mit dem Bier?!?", ließ er verlauten und blinzelte durch den Dunst zur Theke, um zu sehen, ob er André irgendwo entdecken konnte.
"Schäkert bestimmt mit dem Mädel..."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 22. Jan 17, 09:33
"Lass ihn, du warst auch mal jung. Und ausserdem hast du noch was in deinem Krug drin.Also, erzählt mal weiter. Celestine soll etwas in Uld abholen. Wahrscheinlich ist es gross oder schwer, also wird der Fuhrknecht mit Karren mitgeschickt,dazu zwei Mann Bedeckung, Aber was treibt denn unseren Magus daher?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 23. Jan 17, 16:38
Der Weibel wurde auf den neuesten Stand gebracht, während André zurückkehrte und das Bier für alle mitbrachte.
Bald darauf waren Julienne und Nesrine in eine garstige Partie Kampfsolitär verstrickt und die anderen sahen belustigt dabei zu, wie die beiden Frauen sich Karte um Karte bekriegten. Es dauerte eine ganze Weile, dann warf Nesrine triumphierend das letzte Blatt auf einen Stapel.
"Pah", machte Julienne. "Das kriegst du zurück!"
Ihre Spielpartnerin grinste nur höhnisch.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Yorik am 23. Jan 17, 16:47
Während Waibel und Fuhrknecht an ihrem Tisch ins Gespräch vertieft waren, stand André mit trockenem Hals und trommelnden Fingern an der Theke. Nur ein paar Schritte entfernt füllte die herbschöne Schankmaid grade Bier in mehrere Krüge, wobei sie ihm immer mal wieder neckische Seitenblicke zuwarf. Diese entgingen dem Gardisten nicht, und sie waren ihm auch mehr als recht - nur wie genau er darauf jetzt reagieren sollte, darüber war er sich noch nicht ganz so sicher. Denn auch, wenn er durchaus schon seine Erfahrungen mit Frauen gemacht hatten - der junge Mann war mit einem Spieß immer noch geschickter als mit Worten. Als sie ihm dann schließlich das Bier brachte, beließ er es daher erstmal bei einem charmanten Lächeln und einem "Isch danke Dir, meine Schöne", dann kehrte er mit den Krügen zu seinen Kameraden am Tisch zurück.

"Vorsischt, 'ier kommt das Bière", kündigte er sich an, dann stellte er die Behälter ab. Schwungvoll setzte er sich wieder auf seinen Platz, nicht ohne nochmal einen Blick in Richtung Thresen zu werfen. Die junge Frau war ja schon hübsch... Jetzt, wo er wieder saß, wurde er auf das Spiel zwischen Julienne und Nesrine aufmerksam, bei dem die Karten nur so über den Tisch flogen. "Irgendwie verste'e isch dieses Spiel immer noch nischt", seufzte er.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 23. Jan 17, 16:52
Francois sah André verständnisvoll an, "Deswegen reist du ja auch mit mir...ich kann das auch nicht..." Nach einem Blick zur Theke fügte er hinzu "Und, wie heisst sie?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Yorik am 23. Jan 17, 17:20
Im ersten Moment schaute André den Weibel ein wenig verdutzt an, weil er nicht verstand, worauf er hinaus wollte. "Wie heißt wer?", fragte er, doch dann dämmerte es ihm und ein leicht verlegenes Lächeln trat auf seine Lippen. "Miri", antwortete er, "also eigentlisch Mirjam, aber..." Er brach ab, um sich lautstark zu räuspern. "Aber das ist ja auch nischt so wischtig, nischt wahr? Was isch eigentlisch fragen wollte: Was machen wir morgen? Setzen wir unseren Weg ganz normal fort, wie geplant?" Sein Blick glitt zu Julienne, und feixend stichelte er: "Oder braucht ihr noch Unterstützung, um euch auf dem Weg nach Uld nischt zu verlaufen?" Eigentlich war ihre Reiseroute ja klar, aber jetzt, wo sie auf Julienne und die Anderen getroffen waren, kam ihm der Gedanke, morgen einfach wieder auseinanderzugehen, irgendwie komisch vor.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 23. Jan 17, 17:44
"Sehr witzisch!", machte Julienne und machte ein miesepetriges Gesicht.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 23. Jan 17, 17:50
Mit todernstem Gesicht entgegnete Francois: "Natürlich ist es wichtig, zu wissen, wie die Frau heisst. Mirjam, schöner Name, lässt sich auch bestimmt gut ausrufen, wenn es mal hoch hergeht..." Er nahm einen Schluck Bier und fuhr fort "Ich denke, wir werden mit nach Uld ziehen."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 23. Jan 17, 17:54
Nesrine spuckte bei der Bemerkung des Weibels - trocken hervorgebracht, wie immer - fast den Inhalt ihres Mundes über den Tisch. Sie machte ein würgendes Geräusch und klatschte sich die Hand vor das Gesicht, ihre Augen tränten.
Julienne lachte lautstark. Zuerst über den Satz des Weibels, dann über Nesrine. Auch ihre Augen blieben dabei nicht trocken.
Gerard prustete und hustete.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 23. Jan 17, 17:59
Der Waibel sah in die Runde. "Was ist denn mit euch? Wenn man in einem vollen Schankraum schnell ein Bier haben will, ist es gut, wenn man weiss, wie die Schankmaid heisst, damit man sie direkt rufen kann..."
Er leerte seinen Krug "Ich geh mir mal noch eins holen, ich weiss ja nicht, wie sie heisst..."
Damit stand er auf und ging zum Thresen.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 23. Jan 17, 18:01
Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Runde beruhigt hatte...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 23. Jan 17, 18:11
Francois kam zurück zum Tisch " Ihr solltet austrinken, die junge Frau kommt gleich mit einer neuen Lage. Brot und Wurst bringt sie auch noch. Nicht dass ihr mir morgen mit dickem Kopf herumlauft."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 23. Jan 17, 18:15
Immer noch lachend prosteten sich alle zu und leerten ihre Krüge.
Als Mirjam dann mit einem großen Tablett voll Essen und einem Schankkorb voll frischem Bier an den Tisch kam, schaute sie etwas irritiert ob der fröhlichen Blicke, die sie von allen erntete.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 23. Jan 17, 18:27
Der Waibel half ihr mit dem verteilen der Krüge und Platten. "Sagt, junge Frau, wir benötigen Unterkunft für die ganze Gruppe für diese Nacht. Das sollte doch sicher möglich sein,oder?! Und die Tiere müssten versorgt sein."
Er platzierte unauffällig eine Münze in ihrer Hand, gepaart mit einem Lächeln.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 23. Jan 17, 18:43
"Vielen Dank,", bedankte sich die Schankmaid und knickste.
Auf die Frage des Weibels schaute sie wieder etwas irritiert. "Natürlich. Allerdings haben der werte Herr," sie neigte ihren Kopf zum Magus, "und die Dame," sie nickte zu Celestine, "schon einen Schlafplatz geordert."
"Für die anderen hatten wir Betten im großen Schlafsaal eingeplant. Dort solltet auch Ihr Platz finden. Und die Tiere werden natürlich auch nicht vergessen."
Sie lächelte zuckersüß zurück, während sie aus den Augenwinkeln einen Blick auf André warf.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 23. Jan 17, 18:47
"Ah, dann ist das ja geklärt. Vielleicht könntet ihr dem Gardisten André später zeigen, wo wir uns einrichten können. Dann bringen wir unser Gepäck dorthin.Habt vielen Dank."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 23. Jan 17, 20:35
Die Schankmaid lächelte verzückt und knickste erneut. Dann wuselte sie durch den sich langsam füllenden Schankraum davon.
Julienne schlug André kräftig auf die Schulter. "Na, da hast du dir ja was angelacht!", rief sie breit grinsend.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 23. Jan 17, 20:55
"Nanana..."
Der Waibel lies den Blick zwischen den Gardisten wandern und setzte sich.
"Dann lass dir nachher mal zeigen, wo wir uns langlegen können. Und eigentlich wär ein Bad auch eine gute Sache."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Yorik am 24. Jan 17, 09:15
Genau wie Nesrine hatte André bei der Bemerkung des Weibels beinahe sein Bier ausgespuckt. Mit hochrotem Kopf und unfähig, irgendwas zu erwiedern, hatte er stumm in seinen Humpen gestarrt, bis Miri schließlich wieder an den Tisch kam. Zu diesem Zeitpunkt hatte André eigentlich geplant, möglichst selbstbewusst aufzutreten, doch das breite Grinsen seiner Kameraden machte es ihm fast unmöglich, also beließ er es bei einem verhaltenen Lächeln ihr gegenüber. Wenn doch nur die Anderen nicht hier wären! Kaum, dass er dies gedacht hatte, schlug der Weibel vor, dass Miri André das Zimmer zeigen sollte. Der Schankmaid schien diese Idee äußerst gut zu gefallen, und André starrte seinen Vorgesetzten nur sprachlos an. Der alte Fuchs! Noch bevor er etwas sagen konnte, klopfte Julienne dem jungen Gardisten auf die Schulter, der daraufhin in sich hineinlächelte. "Bien sur, Weibel", versicherte er nach dem nächsten Schluck Bier, "isch werde misch darum kümmern."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Jan 17, 10:17
"Ja, kümmer dich darum..."
Francois bediente sich an Brot und Wurst und nahm Julienne ins Auge.
"Also, was istdie letzten Wochen auf Goldbach passiert?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 24. Jan 17, 11:08
"Nischt viel, Weiböl. Wir 'abön Midwintär gefeiört und ansonstön das üblische gemacht, was man 'alt im Wintör so macht. Etienne, der Schmied, ist zum was weiß isch wievieltön Mal Vatör gewordän. Das wurde natürlisch schwer gefeiärt. Noch ein Mädschen soweit isch weiß."
Die Gardistin überlegte.
"Oh, und Madames Stutä ist träschtig. Där Stallmeistör sagt, das Fohlön kommt wohl im Frühsommär."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Jan 17, 12:01
"Da hab ich ja nicht viel verpasst. Hätten wir ja glatt noch in dem Spital bleiben können"
Ein kurzer Seitenblick zu André, doch dieser sass scheinbar nur Gedankenverloren rum.
"Die Schwestern waren eigentlich ganz nett, wenn man bedenkt, dass sie den ganzen Tag mit kranken Menschen zu tun haben. Das geht ja auch nicht an einem vorbei..."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 24. Jan 17, 12:54
Julienne war sich nicht sicher - war da gerade ein Schatten über Francois' Gesicht gehuscht?

Fast ein wenig zaghaft fragte sie nach: "Was ist dort eigentlisch gesche'en?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Jan 17, 13:07
"Was ist da passiert...Viel Schlechtes und Trauriges, etwas weniger Gutes, nichts erheiterndes. Einige Menschen konnten gerettet oder beschützt werden, andere haben Schaden erlitten, auf die eine oder andere Art."
Er spülte den faden Beigeschmack, den die Erinnerung an die Ereignisse mitbrachte mit einem Schluck Bier herunter, zumindest versuchte er es.
"Ihr kennt den Feldwaibel der Valkensteiner?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 24. Jan 17, 13:31
"Nur dem 'örensagön nach... Robärt Mac...irgendwas, oui?", Julienne grub in ihren Erinnerungen. "Ein rescht kleiner Mann, wenn isch misch rescht an die Erzählungön entsinnö..."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Jan 17, 13:40
"Ja, Robert McManahugh... eben jener... er ist dort geblieben..."
Francois setzte den Krug ab und stand auf "Entschuldigt mich..."
Er musste raus. Raus aus diesem Raum...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 24. Jan 17, 14:13
Sie machten Platz, um ihn durchzulassen und sahen sich betreten an. Es brauchte viel, um den Weibel zu erschüttern - umso beunruhigender war es, wenn es tatsächlich mal passierte.
Es dauerte eine Weile und als Francois dann noch immer nicht wieder hereingekommen war, stand Nesrine auf.
"Isch schaue mal nach ihm...", sagte sie und machte einen Schlenker an der Theke vorbei, wo sie sich zwei Pintchen mit dem 'Hauselixier' geben ließ.
Dergestalt 'bewaffnet' trat sie nach draußen und sah sich nach dem Weibel um...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Jan 17, 14:20
Aus der schummrigen Hausecke auf der anderen Strassenseite drang eine Stimme zu ihr "Jetzt sag nicht, ihr habt euch Sorgen um mich gemacht?!"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Yorik am 24. Jan 17, 14:35
Sobald das Gespräch auf die Ereignisse im Spital gekommen war, hatte sich die Stimmung deutlich verändert. André, der bis grade noch in Gedanken an die hübsche Miri vertieft gewesen war, schaute skeptisch zwischen Julienne und dem Weibel hin und her, ziemlich unsicher, wie er jetzt reagieren sollte. Er war es ja gewesen, der aufgrund von Sorge die Heilerin Jelena zurück nach Engonia begleitet hatte; er hatte gesehen, wie sein Vorgesetzter auf Robert McManahughs Tod reagiert hatte. Das Thema war schwer, kompliziert, entzog sich seinem Verständnis... also blieb er still und beobachtete einfach, wie der Weibel den Raum verließ. "Isch... isch glaube es geht ihm nischt gut mit der ganzen Geschischte...", murmelte er dann zögerlich, als er mit seinen Kameraden alleine war. "Der Tod des Zwerges hat im zugesetzt." Nesrine schien das ähnlich zu sehen, also ging sie Francois nach, und André blieb allein mit Julienne und dem Fuhrknecht zurück. "Ein bisschen mache isch mir Sorgen", gab er nun gegenüber den beiden zu. "So wie dort 'abe isch den Weibel noch nischt erlebt..."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 24. Jan 17, 16:32
Nesrine zuckte mit den Schultern, schritt stumm an den Weibel heran und hielt ihm eins von den Pintchen entgegen.

Währenddessen herrschte in der Schankstube am Tisch der Goldbacher betretenes und besorgtes Schweigen. Julienne fühlte mit André und machte sich Vorwürfe, nicht mit ihm zurückgeritten zu sein.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Jan 17, 17:36
Der Waibel nahm das Pintchen und roch an dem Gebräu.
"Alles gut, ich brauchte nur etwas frische Luft..."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 24. Jan 17, 18:40
Nesrine sagte nichts, sondern nickte nur.
Das Zeug in den Pintchen hätte sich vermutlich dazu geeignet, Muster in Metall zu ätzen. Hatte man es im Mund, konnte man zummindest für diesen Moment an nichts anderes denken, als daran, ob man nach dem Schlucken noch alle Zähne hätte.

Die Gardistin machte sowas wie "Uärgs" und sah misstrauisch auf das kleine, tönerne Gefäß in ihrer Hand.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Jan 17, 18:51
Francois musste unweigerlich grinsen. "Tja, das kommt davon, wenn man dem guten Getränk flüchtig wird." Er kippte das Pintchen schnell herunter und verzog das Gesicht. Dann griff er in seine Gürteltasche und holte ein Fläschchen heraus. "Hier, zum wiederbeleben."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 24. Jan 17, 21:31
Nesrine nickte und nahm das Fläschchen dankbar entgegen.
Nach einem guten Schluck machte sie erleichtert "Ahhh, bessär!"


Julienne grummelte mit missmutigem Gesicht vor sich hin. "Isch 'ätte mit eusch reisön sollän. Als du umgekährt bist, 'ätten wir mit dir ge'ön sollän..."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Jan 17, 21:59
Francois verstaute die Flasche wieder in seiner Tasche. "Na los, lass uns reingehen, bevor die anderen meinen, uns wäre etwas passiert."
Damit setzte er sich in Bewegung und betrat das Wirtshaus, um wieder am Tisch bei seinen Leuten Platz zu nehmen.
"Was ist los, habt ihr keinen Hunger?" fragte er beim Blick auf die Platten, die noch immer auf dem Tisch standen.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Yorik am 25. Jan 17, 00:18
Als Julienne mürrisch behauptete, sie hätte André zum Spital begleiten sollen, schüttelte dieser entschieden den Kopf. "Blödsinn", widersprach er, "ihr 'abt das Rischtige getan. In dem Moment, in dem isch mit Jelena zurückgeritten bin, 'abe isch misch unseren Befehlen widersetzt, denn die 'ießen ganz klar: Kehrt zurück nach 'ause." Der Gardist war bis heute überrascht, dass sein Vorgesetzter ihm dafür keine härtere Abreibung verpasst hatte. "Außerdem 'ättet ihr eh nischts mehr tun können", fügte er hinzu, "als Jelena und isch ankamen, war schon alles vorbei. Wir konnten nur noch die Scherben aufsammeln..." Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck nahm er einen Schluck aus seinem Humpen, dann sah er, wie der Weibel und Nesrine wieder den Schankraum betraten. "Doch doch", antwortete er, als er nach seinem Hunger gefragt wurde, "wir wollten nur einfach nischt ohne eusch anfangen!" Das Gespräch lag ihm immer noch im Magen, doch er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 08:18
"Ah...na dann los, bevor die Wurst schlecht und das Brot hart wird." Die Platten waren zügig vernichtet.
`Hatten wohl doch alle genügend Hunger.`

"Und du André, hast wohl noch etwas, worum du dich kümmern musst."
Die Schankmagd kam in diesem Moment mit neuen Krügen. Sie verstand ihr Geschäft, das war klar.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 12:07
André verschwand rasch, wenn auch mit rotem Gesicht (der Arme wurde von seinen Kameraden schon wieder fröhlich angelacht) und kam eine gaaaanze Weile nicht wieder.
Die anderen glucksten und die Stimmung war wieder obenauf. Jeder vermied nun das Thema Spital und so kamen zum Teil etwas flache, dafür aber harmlose Gesprächsthemen auf den Tisch.
Julienne wurde mal wieder Ziel des freundlichen Gespötts wegen ihrer Stute, Hexe. Gerard, der eigentlich mit fast allen Pferden gut klar kam, stellte sich auf die Seite des Weibels und proklamierte, das Vieh gehöre in die Suppe. Nesrine sah etwas ernster drein als der Rest und meinte nur, das Tier sei ein Pulverfass. Ihr ging Juliennes Wohlbefinden nahe, das konnte man ihr ansehen.
"Aaach, ihr 'abt doch allö keinö Ahnung!"

Kurz darauf kramte Nesrine in ihrer Tasche und holte Wurfzabel heraus. Sie und Julienne lieferten sich eine fast schon harmlose Partie, bei der klar wurde, dass letztere das Spiel noch nicht lange kannte.

Irgendwann tauchte André dann wieder auf und sie brachten ihre Sachen in die Schlafräume. Miri hatte zudem noch dafür gesorgt, dass für diejenigen, die wollten, ein Bad bereitstand. In dem kleinen Zuber, der in einem rückwärtigen Raum des Gasthauses aufgestellt worden war, wartete warmes Wasser, das ständig durch eine Magd ausgetauscht wurde. Besagte Magd stellte auch Seifen, Bürsten und Tücher zur Verfügung. (Als André badete, nahm Miri den Platz der Magd ein...) Ein Zugang zum Kamin erlaubte ein Feuer in dem Raum und so war es wirklich eine angenehme Erfahrung für jeden.

Den Rest des Abends blieben sie an ihren Plätzen im Schankraum, der sich mittlerweile gut gefüllt hatte. Viele Handwerker des Viertels kamen nach Arbeitsschluss hierher, um in geselliger Runde ein oder zwei Bier zu trinken. Für die hungrigen hatten die Wirtsleute und die Schankmägde Suppe zubereitet.
Auch die Goldbacher ließen sich welche bringen - ein einfaches, aber wärmendes Mahl, das hauptsächlich Wintergemüse enthielt.
Bei André hingegen schwamm ein großer Markknochen, an dem noch erstaunlich viel Fleisch anhaftete, in der Schale...

Es hagelte wieder amüsierte Blicke und anzügliche Bemerkungen.

Später war es dann an der Zeit, sich ins Bett zu begeben. Die Goldbacher stapften die Treppen zu den Schlafsälen hinauf, verabschiedeten sich im Flur voneinander und verschwanden in ihren jeweiligen Zimmern.
Die Nacht verlief sehr ruhig. Alle waren im zweiten Obergeschoss untergebracht und das Stockwerk zwischen ihnen und der Schankstube schluckte den Lärm, den die Feiernden machten.



Der nächste Morgen war eisig. Es hatte marginal geschneit und die ganze Stadt sah aus, als hätten die Götter sie mit feingemahlenem Zucker bestäubt.
André kam fast zu spät und als er auf sein Pferd stieg, stand eine traurige Miri im Eingang zum Schankraum.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 12:19
Sie bildeten eine ordentliche Marschformation, damit sie in den engen Strassen der Stadt nicht getrennt wurden.Julienne und Nesrine an der Spitze, gefolgt von dem Wagen mit dem Magus und Celestine. André und Francois schlossen nach hinten.
Francois sah noch einmal kurz um und rief "Auf dem Rückweg kommen wir wieder her, wir hoffen auf die selbe Gastfreundschaft..." Den Seitenblick zu André sparte er sich, er konnte sich dessen Gesicht klar vorstellen.
Die Strassen waren zu dieser Zeit relativ frei, die Handwerker waren bereits bei ihren Tätigkeiten, und die restliche Bevölkerung war wohl noch in den eigenen Häudern zugange. So kamen sie zügig aus der Stadt heraus und schlugen eine grössere Strasse in Richtung Süden, entlang des Alva-Sees ein.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 14:53
Die Reise ging gut voran, wenn sie auch wegen Eis und Schnee vorsichtig und mit niedriger Geschwindigkeit unterwegs waren. Vor allem im Gebirge westlich des Alva-Sees hatten sie es mit fiesen Schneefällen, hohen Verwehungen und von Schnee verdeckten Eisflächen auf den Wegen zu tun.
Oft wurde schon am frühen Nachmittag Halt gemacht, da es fahrlässig gewesen wäre, die Tiere in der Dämmerung über die glatten Straßen zu führen. Außerdem wollte es wohl berechnet sein, ob man sich in diesem Gasthaus niederließ, oder es doch noch bis zum nächsten zu schaffen versuchte.

Egal wie gut die Ausrüstung - am Ende eines jeden Tages waren die Goldbacher völlig verfroren und freuten sich über jedes Bisschen Wärme.


Mit der Zeit veränderte sich die Landschaft. Nach dem Gebirge kamen die Ebenen von Ahrnburg, welche auch unter tiefem Schnee begraben lagen. Am südlichen Ende des Sees wartete Brega auf sie. Im Gegensatz zu den ländlichen Gebieten wimmelte es hier vor Leben, wenn sich Brega auch nicht mit der Größe Engonias messen konnte.
Während die einen sich freuten, wieder einmal die Vorzüge einer Stadt genießen zu können, konnte es anderen nicht schnell genug gehen, die engen Gassen, den Gestank und die vielen Leute wieder hinter sich zu lassen.
Nach Brega ging es entlang des Flusses weiter nach Süd-Osten. Die Nähe zu dem großen Gewässer bedeutete zwar mehr Feuchtigkeit in der Luft und somit eine unangenehmere Kälte, doch die Wege quer durchs Land in Richtung Uld zu nehmen wäre zu unsicher gewesen. Hier, am Fluss, gab es viele Siedlungen, wohingegen das wilde Land zwischen dem Strom und dem Wald von Arden mit mannigfaltigen Gefahren aufwartete. Gerade jetzt, im gestrengen Winter, waren Räuber nur ein geringes Übel. Größer war die Gefahr von Wolfsrudeln und anderen Raubtieren, die aufgrund der Witterung jegliche Scheu verloren und in ihrer Verzweiflung sogar in Weiler und Dörfe kamen.

Einmal kam die Reisegruppe an einem späten Vormittag an eine enge Wegbiegung, die durch eine umgestürzte Tanne blockiert wurde. Ein rascher Blick auf den Baum zeigte, dass er nicht gefällt worden, sondern unter einer zu hohen Schneelast umgestürzt war. Dennoch hielten alle die Augen auf; es wäre ein idealer Ort für einen Hinterhalt...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 15:01
 Mit den Tieren hätte man ihn umgehen können, aber den Wagen herüberheben war nun wahrlich keine Option.  Der Baum hatte sie eine Stunde gekostet, bis er mit Hilfe von Seilen und Tragtieren vom Weg gezogen war und der Marsch fortgesetzt werden konnte.
"Wenn das die einzige Komplikation bleibt, dann ists mir Recht."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 16:33
Die Gardisten nickten und blieben wachsam.
Doch dies blieb zum Glück die einzige Überraschung des Tages.

Am frühen Abend machten sie Halt in einem Dorf, das zu einem kleinen Hofgut gehörte und das über ein einfaches Gasthaus verfügte. Das Schild über dem Eingang der Herberge zeigte ein Jagdhorn.
Der Innenraum war es wohlig warm, ein großes Feuer prasselte in einem offenen Kamin an der dem Eingang gegenüberliegenden Seite. Die Wände waren voll mit kleinen Jagdtrophäen - ausgestopfte Tiere, Geweihe und Schädel und die ein oder andere Felldecke schmückten den Raum.

Nesrine und Julienne zogen die Augenbrauen hoch. Einige der Tiere fielen unter die Beschränkung des Jagdrechts für das gemeine Volk.

Der Wirt, der gerade mit Francois über die Konditionen gesprochen hatte, bemerkte die Blicke der beiden.

"Unser Herr, der Junker Alwin von Blaubach ist ein begeisterter Jäger. Und er kehrt nicht nur nach der Jagd gern hier ein. Zum Dank für unsere Dienste gibt er uns von Zeit zu Zeit die ein oder andere Trophäe."
Stolz überberblickte der dickliche Mann das Interieur seines Reiches.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 16:50
"Das ist doch sehr grosszügig von ihm, dass er euch hilft, euren Schankraum gastlich herzurichten."
Der Waibel hoffte, dass das Thema damit erledigt sei.
"Wir können alle etwas kräftiges zu essen gebrauchen, bevor wir uns in die Quartiere begeben.Das wird doch sicher keine Arbeit sein,oder?!"

Der Wirt hatte bereits Humpen mit Bier gefüllt und rief in den hinteren Nebenraum, wohl die Küche.
Ein Bursche von vielleicht 15 Jahren steckte den Kopf heraus, blickte kurz über die neuen Gäste und verchwand wieder.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 18:43
"Essen kommt gleich. Inua, wo bist du?!?", bellte der Wirt.
Eine junge Frau kam die Treppen zum Keller herauf. "Ich bin hier, Vater."
Sie sah dem Jungen extrem ähnlich, war jedoch älter und kräftiger als dieser.
"Es stehen 6 Pferde und ein Maultier im Stall. Kümmer dich darum!", wies der Wirt sie an.
Sie nickte und verschwand durch die Tür.

Während im Gastraum Bier und ein einfaches Mahl serviert wurden, sorgte Inua dafür, dass es den Tieren an nichts fehlte.

Plötzlich waren draußen Hufgetrappel und Stimmen zu hören.
Kurz darauf ging die Türe auf und eine kleine Gruppe und zwei prächtige Jagdhunde betrat den Schankraum.
Der Wirt ließ alles stehen und liegen und katzbuckelte vor einem Mann in einem langen, dunklen Mantel mit einem aufgenähten Wappen und Feder am Hut. Er wurde von zwei Männern begleitet, die das Wappen als kleine Applikation auf ihren Umhängen trugen. Dazu kamen drei weitere Personen, deren noble Garderobe auf Reichtum schließen ließ. Alle trugen Armbrüste.
"Mein Herr! Welche Freude Euch zu sehen! Was darf es sein?"
Der Wirt war außer sich. Er wandte sich zur rückwärtigen Tür und rief erneut nach dem Burschen.
"Tom, der hohe Herr ist da! Sieh zu, dass etwas auf den Tisch kommt!"
Alwin von Blaubach hob abwehrend die Hand: "Keine Umstände, mein Freund, keine Umstände. Wir haben..." der Mann drehte sich zu seinen Kumpanen um und zog verwundert die Augenbrauen hoch.
"Wo ist Travian?"

Besagter kam just in diesem Augenblick, gefolgt von einer rotgesichtigen Inua herein. Die junge Frau hatte vier Kaninchen in den Händen.
Der Junker runzelte verstimmt die Stirn, als er den jungen Mann mit der Wirtstochter sah.
"Ich sehe, du hast unser Geschenk schon überreicht.", bemerkte er kühl.

Inua wandt sich unter dem Blick des Adligen. Sie sah zu Boden und bedankte sich kaum hörbar.
Der Wirt beeilte sich, die Situation zu entschärfen: "Ach, welch schöne Kaninchen, mein Herr! Bitte erlaubt mir, sie für Euch zuzubereiten! TOM!"

Alwin von Blaubach machte eine gönnerhafte Handbewegung und Tom huschte herbei, um Inua die Tiere abzunehmen.
Dann wandten sich der Mann und sein Begleiter um und musterten die Goldbacher...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 20:09
Diese hatten die Szenerie schweigend beobachtet und sich ruhig verhalten, keine Grund auf sich aufmerksam zu machen.Dass sie alle bewaffnet waren, Francois sogar mit Armbrust, war den Blicken nach bereits aufgefallen.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 20:18
Der Junker besah sie ganz genau, nickte ihnen dann zu und forderte seine Mannen auf, an einem der Tische zwischen Theke und Kamin Platz zu nehmen.
Mit eisernem Gesichtsausdruck verfolgte er, wie Travian Inua über den Arm strich, bevor er sich zu den anderen setzte.
Dann wandte er sich erneut an die Goldbacher und kam sogar zu ihnen herüber.
"Den Göttern zum Gruße. Ich bin Alwin von Blaubach. Mit wem habe ich das Vergnügen?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 20:29
Das Nicken wurde von allen erwiedert.
Als er auf sie zukam erhoben der Magus und Francois sich gleichzeitig, was die anderen ihnen gleichtaten.
"Auch Euch. Marschgruppe aus der Baronie Goldbach, auf dem Weg nach Uld. Ich bin Francois, Feldwaibel der Garde des Hauses zu Goldbach. Meister Ardor, unser Hofmagus." Francois machte eine Armbewegung auf den Magus zu.
"Dann seid Ihr der grosszügige Jäger, der diesen Raum mit Trophäen schmückt."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 20:38
Der Junker nickte.
"Magus, Waibel."
Der letzte Satz brachte ein Lächeln auf dem Gesicht des Mannes hervor.
"Ja, der bin ich wohl. Der gute Meister Tom wird nicht müde, mich als seinen Gönner darzustellen. Dabei habe ich es einfach nur gerne gemütlich - wo auch immer ich mich aufhalte."
Er zwinkerte.
"Goldbach.... Ihr seid weit von der Heimat. Und Uld... da liegt noch eine ganz schön gemeine Strecke vor euch. Ich nehme an, ihr wollt über die Reichsstraße von Nelda dorthin? Seid gewarnt - nicht nur in dieser Gegend machen diverse Wolfsrudel die Reise unsicher! Erst heute haben wir ein dreistes Tier geschossen, das uns die Jagdbeute streitig machen wollte."
Er lachte und seine Augen leuchteten: "Der hängt dann demnächst auch hier an der Wand!"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 20:43
"Ja, er spricht in den höchsten Tönen von Euch. Aber die Ausgestaltung des Raumes unterstützt seine Aussagen ja nun mal. Es stimmt, wir haben noch eine ganze Strecke vor uns. Habt Dank für Eure Sorge, wir werden auf uns Acht geben."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 21:02
Alwin von Blaubach nickte erneut.
"Wir haben etwas Wild mitgebracht - der Junge bereitet es wohl gerade zu. Teilt es mit uns, wenn es soweit ist."
Mit diesen Worten und einer verabschiedenden Handbewegung empfahl sich der Mann und ging zurück zu seinen Leuten, wo er sich an den für ihn freigehaltenen Platz am Feuer setzte.

Die Goldbacher setzten sich wieder. Julienne stubste Nesrine sachte in die Seite und nickte in Richtung des jungen Mannes namens Travian. Dieser blickte immer wieder zu Inua, die sich unauffällig im Durchgang zur Küche aufhielt.

"Bei däm Gesischt, dass von Blaubach zieht, läuft da was...", raunte Julienne. Nesrine besah sich Travian und den Junker genauer.
"Isch fress 'nen Besön, wenn die zwei nischt verwandt sind..."
"Da sorgt sisch wohl jemand um die Zukunft seines Erbön...", schaltete sich Gerard leise ein.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 21:10
Man bedankte sich höflich für die Einladung. Da der Tisch des Herrn von Blaubach voll besetzt war, würde man jedoch ersteinmal abwarten, wie es sich ergeben würde.

Francois räusperte sich, unauffällig, aber für seine Leute klar verständlich. Sein Blick tat ein übriges.
"Angenehmer Mensch, sehr höflich. Und kann ja wohl mit der Armbrust um."

Der Junge aus der Küche kam mit Brot und Wurst an den Tisch, und stellte sogleich fest, dass neues Bier gebracht werden könnte.Dieses war zügig auf dem Tisch.

"Ich würde sonstwas tun für einen Kaffee...meine Ration ist aufgebraucht..."
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 21:22
Julienne und Nesrine schenkten sich ein breites Grinsen.
Beide griffen nach ihren Taschen und holten je einen einfachen, weißen Beutel aus grob gewebtem Stoff hervor. Sofort roch es nach Kaffee.
Wortlos, aber weiterhin mit triumphalem Grinsen hielten sie dem Weibel besagte Beutel vor die Nase.
"Wieviel soll's sein, mon Weiböl?", sagte Julienne.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 21:28
Er hätte sich ja denken können, dass die beiden von ihrer Ration noch was hatten...
"Reicht nicht..." entgegnete er knapp und nahm ihr den Beutel ab. Damit ging er an den Thresen und liess sich heisses Wasser geben.Dann kam er mit einem gefüllten Krug zurück und setzte sich wieder.
"Ihr schleppt das Zeug doch schon tagelang mit euch rum,oder? Ist euch nicht mal der Gedanke gekommen, es früher rauszugeben?"
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 25. Jan 17, 21:33
"Mon Weiböl, bislang 'ast du nischt danach gefragt!", gab Julienne keck zurück.
"Und es 'andölt sisch doch um einö NOT-Ration. Bislang warön wir nischt in Not, odär?", pflichtete Nesrine bei.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 25. Jan 17, 21:38
Francois kniff die Augen zusammen. "Ganz dünnes Eis, ihr zwei...ganz dünn..."
Er setzte den Krug an, und zumindst innerlich verbesserte sich seine Laune.
Die anderen schien das Geplänkel zu amüsieren, nur André hielt sich ernst. Er wusste, dass das besser für ihn war.

Der Abend verging relativ zügig. Vom Nebentisch kam tatsächlich die versprochene Platte mit Fleisch, und man revanchierte sich mit Destilat der Goldbacher Hausmarke.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 26. Jan 17, 15:40
Die Herren waren sehr angetan von dem, was die Goldbacher ihnen da kredenzten.


Schließlich war es an der Zeit, den Abend zu beenden.
Die Mannen um den Junker nickten den Goldbachern und dem Wirt zu und verschwanden nach draußen. Travian warf Inua einen letzten, glühenden Blick zu.
Alwin von Blaubach verabschiedete sich persönlich von dem Magus, Francois und dessen Truppe.
Er bat Francois, in Goldbach seine Grüße auszurichten.

Die kleine Reisegruppe hatte ihn durch ihr Auftreten angenehm überrascht. Die guten Manieren, das einheitliche Gesamtbild und letzten Endes der vorzügliche Alkohol hatten ihn überzeugt, dass er es mit einer sehr loyalen, disziplinierten und motivierten Truppe zu tun hatte.

Dann war auch er nach einem letzten Dank an den Wirt durch die Tür.


Die Goldbach'sche Delegation schlief unruhig in dieser Nacht - im nahen Wald heulten die Wölfe. Julienne, Nesrine und Gerard wachten immer wieder auf, weil sie im Stall die Pferde wiehern und gegen die Boxen treten hörten.
Irgendwann wurde es den beiden Gardistinnen zu viel. Sie standen leise auf, schlüpften in ihre Kleider und schlichen sich aus dem Raum. Zum Glück hatte der Wirt für nächtliche Austritte eine Lampe im Flur stehen lassen und auch in der Schankstube hing neben der Türe ein Licht. Draußen war es klirrend kalt. Der Himmel war klar und voller Sterne. Im Osten wich das Pechschwarz der Nacht langsam einem Dunkelblau.
Julienne und Nesrine atmeten tief durch und genossen den Moment. Dann wandten sie sich zum Stall und öffneten das große, zweiflüglige Tor. Drinnen waren die Tiere unruhig. Sie liefen in den Verschlägen umher, warfen die Köpfe, schnaubten und wieherten.
Die beiden Frauen sprachen beruhigend auf ihre Gefährten ein, schlossen das Tor hinter sich und setzten sich dann auf Strohballen in die Stallgasse.
Angelehnt an die Holzwände und -Türen der einzelnen Abteile fielen sie recht bald in einen leichten Schlaf.

Der Morgen graute kalt und klar und irgendwann kamen Julienne und Nesrine etwas steif von der Kälte, aber zufrieden, dass sie die Tiere hatten beruhigen können, in die Schankstube gestolpert.
Tom der jüngere bereitete allen ein deftiges Frühstück zu - aus den Kaninchenresten des Vorabends, Pilzen und Gemüse hatte er kleine Pasteten gezaubert.

Danach stellten sie Marschbereitschaft her und schon bald waren die Goldbacher wieder unterwegs.
Sie erreichten Nelda zwei Tage später und bogen dann westwärts in Richtung Uld ab. Die Reichsstraße war ziemlich leer - wer war auch schon bei dem Wetter unterwegs...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266/267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 29. Jan 17, 19:26
Sie waren nach Uld gereist, hatten dort in einer zwielichtigen Gasse die Adresse, zu der Celestine geschickt worden war, ausfindig gemacht und hatten sich dann recht bald auf den Rückweg nach Goldbach gemacht.


Dann kam das Gasthaus zum gackernden Pfau dazwischen...



Es war am frühen Nachmittag, als die Goldbacher abrückten. Andrés Pferd war wieder in Ordnung und so konnte es losgehen.
Ihre kleine Reisegesellschaft hatte Zuwachs bekommen: Nun waren auch Sayo, die Gesandte aus dem fernen Osten, Eponine, die zurück in ihre Heimat wollte und Boris, der Alchemist mit von der Partie.
An der Kreuzung, die nach Uld, bzw. nach Nelda führte, teilte sich die Gruppe auf. Während Julienne und Nesrine zu dem Dorf ritten, von dem die Diebin gesprochen hatte, ging es für die anderen nochmals in die Stadt.

Julienne kontrollierte ein letztes Mal, ob sie das "Quasselpulver", wie Boris es nannte, auch wirklich dabei hatte. Sie fand es auf Anhieb in ihrer Tasche und war beruhigt.

"Mon Weiböl, wir werdön uns 'ier trennön. Isch wünsche viel Erfolg in Uld.", sagte die Gardistin zu Francois, als sie ihre Stute zügelte.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266/267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 29. Jan 17, 20:50
"Auch euch beiden viel Erfolg, und passt auf euch auf. Wenn ihr tot zurückkommt, könnt ihr was erleben..."
Der Waibel war sauer, nicht auf die beiden, aber auf andere. Es waren Dinge vorgefallen, die nicht passieren dürften. Nun würden sie versuchen,etwas zu retten...
Und man würde sich Gedanken machen müssen, wie mit gewissen Personen verfahren würde.
Der Weg nach Uld war frei, aber die einsetzende Schneeschmelze machte ihn matschig. Sie erreichten die Stadt sehr zügig und suchten sich ersteinmal ein Quartier im Tempelviertel.
Den Weg zu den offiziellen Stellen würde man am nächsten Tag einschlagen. Francois glaubte nicht daran, dass man die Diebin vom Gasthaus ausgehändigt bekäme, aber das sah er ziemlich entspannt. Immerhin würde er dann nicht auf sie aufpassen müssen...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 29. Jan 17, 21:00
Nesrine und Julienne kamen nach Einbruch der Dunkelheit und ungemütlicher Reise in besagtem Dorf an.
Sie bezogen incognito Quartier im Gasthaus, dann ließ Julienne sich in der Gasse blicken. Sie trug die dunkelblaue Innenseite ihres Mantels nach außen und hatte die Kapuze tief in ihr Gesicht gezogen.
Doch es zeigte sich niemand.
Am folgenden Tag erfuhren sie, dass sie einen Tag zu spät dagewesen waren. Man hatte jemanden in der Gasse herumlungern sehen, doch dieser war dann wieder verschwunden.
Enttäuscht reisten die beiden Gardistinnen wieder gen Uld.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266/267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 29. Jan 17, 21:30
Die Goldbacher Gruppe war gegen Mittag vor Gericht erschienen und hatte ihre Punkte vorgebracht. Die Diebin war ebenfalls anwesend, auch der sie eskortierende Grenzwächter war zugegen.
Celestine machte ihre Aussage und der Grenzwächter wurde gehört.
Der Fall war klar, die Diebin würde ihre rechte Hand verlieren. Eine Auslieferung an Goldbach wurde abgeschlagen. Das Geld, welches sie bei sich trug wurde als Kompensation ausgesprochen. Die vier Silber für den Dienstahl sowie einige Kupfer wurden ausgehändigt. Damit war die Sache für das Gericht erledigt.
Sie verliessen das Gebäude und Francois wies die Gruppe an, sich zum Gasthaus zu begeben.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266/267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 29. Jan 17, 21:53
Julienne und Nesrine kamen zwei Tage später an.
Sie waren durchgefroren und frustriert.
Hexe benahm sich der Laune ihrer Reiterin entsprechend. Einzig die Gesellschaft von Jaques schien die Stute etwas zu beruhigen. In der Stadt führten die Frauen ihre Reittiere, damit nichts schlimmes geschehen konnte.
Bald kamen sie am Gasthaus an, wo sie auf die anderen trafen.

Julienne erzählte dem Waibel in einer ruhigen Ecke von ihrem missglückten Versuch, denjenigen zu finden, an den die Schatulle hätte gehen sollen.
Nesrine kippte sich derweil ein Frust-Bier hinter die Binde.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 29. Jan 17, 22:32
Francois hörte sich alles ruhig an und machte sich seine Gedanken.
Am nächsten Tag war Markttag, zu solchen Terminen wurden auch Urteile vollstreckt.
Die Goldbacher Gruppe hatte sich ebenfalls zum Markt begeben und auf "ihre" Diebin gewartet.
Nach der Vollstreckung war ihre Wunde verbunden worden und man hatte sie laufen lassen.
Francois trug an diesem Tag keine Farben...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 30. Jan 17, 09:29
Julienne trug an diesem Tag ebenfalls keine Farben. Sie mischte sich in die Menge und verfolgte die Delinquentin....
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266/267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 30. Jan 17, 09:52
Sie blieben kurze Zeit an ihr dran, dann ging Francois eine andere Marktgasse entlang und tauchte vor ihr auf.
"Ich bin Francois..." mehr sagte er nicht.  Sie blickte ihn erschrocken an und er ging weiter. Julienne schloss sich ihm an und sie begaben sich zum Gasthaus.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Yorik am 30. Jan 17, 10:27
In dem Gasthaus, in dem sie einkehrten, wartete bereits André auf Francois und Julienne. Als die beiden hinausgegangen waren, um die Vollstreckung des Urteils zu beantworten, war ihre neue Begleiterin Sayo nämlich im Schankraum geblieben, und André, der seine neue Aufgabe sehr sehr ernst nah, war bei ihr geblieben. Jetzt, wo der Weibel und seine Gardistin sich dem Tisch näherten, war er grade in ein Gespräch mit der Nihonnerin vertieft, doch sobald er sie sah, hielt er inne, entschuldigte sich bei Sayo und erhob sich, um seinen Befehlshaber zu begrüßen. "Weibel", er nickte ihm zu. "Ist es getan?" Die Minen wirkten düster und verhießen nichts gutes.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 30. Jan 17, 10:35
"Oui, es ist passiert." Der Waibel setzte sich und lies sich von der Schankmagd Kaffee und etwas zu essen bringen.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 30. Jan 17, 10:41
Am Abend herrschte grimmige Genugtuung am Tisch der Goldbacher. Gelegentlich wechselten Julienne und der Weibel einen Blick. Die anderen ergingen sich darüber, ob der Verlust der rechten Hand ausreichend gewesen war.

Nesrine hatte es sich nicht nehmen lassen und war zur Urteilsvollstreckung gegangen. Danach war ihr übel gewesen. Zu viele Menschen. Und dann das Gejohle! Und letztenendes auch das Blut, die Hand, die vom Richtblock fiel, der rote Stumpf... Die jubelnde Menge hatte sie angeekelt.
So war sie rasch nachdem es passiert war, wieder ins Gasthaus zurück gekehrt und hatte sich gewundert, wo Julienne und der Weibel blieben.
Als die zwei dann endlich mit entschlossenen Gesichtern zurück kehrten, machte sie große Augen. Im Zimmer nahm die Gardistin Julienne beiseite und flüsterte: "Alles in Ordnung?"
Julienne wand sich aus ihrem Griff und drehte sich zu ihr um. Sie nahm Nesrines Gesicht in ihre Hände und sagte: "Oui, mon coeur. Jetzt ist alles in Ordnung."
Ihr Tonfall und das harte Glänzen in ihren Augen ließ Nesrine schaudern.

Der Waibel schenkte an diesem Abend auffällig viel Gardeglück aus. Nesrine betrank sich und auch Julienne war bald nicht mehr nüchtern.
Irgendwann riss sie ihren Humpen hoch und rief: "Auf die Gereschtigkeit! Foi jusqu'au dernier! "
Francois trat ihr unter dem Tisch gegen das Schienbein.
Dann schickte er sie ins Bett. Nesrine half Julienne die Treppe hinauf - beide hatten gewaltige Schlagseite.

Der nächste Morgen bescherte den beiden Gardistinnen einen höllischen Kater, doch nach dem zweiten Wecken durch den Weibel fanden sie den Weg hinunter in die Schankstube. Dort gab es ein gutes Frühstück  (von dem die beiden wenig aßen) und die interessante Neuigkeit, dass die verurteilte Diebin vom Vortag unweit des Marktplatzes tot aufgefunden worden war. Die Berichte waren sich nicht ganz einig; manche besagten, sie sei von einem Bolzen getroffen worden, andere wiesen auf eine Stichwaffe hin. In jedem Fall war sie, darin waren sich alle einig, elendig an einer Stichwunde in den Bauch krepiert.

Mit mehr oder minder vollem Magen und dieser Nachricht im Gepäck machten sich die Goldbacher auf den Weg gen Heimat.
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Beitrag von: Francois am 30. Jan 17, 11:16
Die Neuigkeiten über die Frau betrübten Francois nur wenig. Sie war eine dreckige Auftragsdiebin, die wusste, worauf sie sich einlässt. Ihr Auftraggeber wollte wohl sichergehen, dass sie nicht doch zuviel redet...
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Beitrag von: Boris Krassoussow am 31. Jan 17, 22:27
Boris hatte die Gruppe bis Uld begleitet und sich gleich nach der Ankunft im Gasthaus daran gemacht seinen Teil der Abmachungen zu erfüllen und nebenbei noch ein paar Dinge in  eingener Sache zu erledigen  und so mischte er sich noch am tag der Ankunft unter die Sorte Leute den die Goldbacher wohl eher gemieden hätten.
Er kehrte Abends ins Gasthaus zurück gut ding will Weile haben morgen würde er seine Nachforschung fortzusetzen. Auch die darauf folgenden Tage war Boris unterwegs er mied die Hauptstraßen um weniger Aufmerksamkeit zu erregen und den Taschendieben, die sich besonders darauf verstanden nicht ansässige zu bestehlen, kein Ziel zu bieten. Er machte sich ein wenig Sorgen um den Status quo und was der Weibel mit ihm anfangen würde, wenn Boris' Nutzen sich dem Ende neigte er hielt den Weibel für einen rechtschaffenen Mann aber auch für einen vorsichtigen und überlegten... ihm war die Problematik der bestehenden Situation bestimmt nicht entgangen... Und auch wenn Boris dem Weibel nicht zutraute von jedwedem Mittel gebrauch zu machen, so trübte die Vorstellung in einem goldbacher Kerker mundtot gemacht zu werden, seinen Freigeist doch beträchtlich... zum Glück hatte er bereits  Vorsichtsmassnahmen getroffen...

Am Markttag kehrte Boris früher als geplant von seiner Tour zurück. Seine Arbeit war beendet. Seine Ergebnisse wollte er nun im Gasthaus zu Papier bringen. Er hing gerade seinen Gedanken nach, als er unsanft beiseite gestoßen wurde. er wollte seinen Ärger schon Luft machen als die Gardistin Julienne an ihm vorbei rauschte.  Bestimmt hatte sie sich bestehlen lassen er eilte ihr nach um ihr zu helfen doch schien der Weibel ihm zuvor gekommen zu sein. Er hatte die Diebin gestellt und um eine Ecke gezogen. Boris war im vergleich zu den Soldaten wirklich nicht in Form Als er Gasse erreichte und endlich mit einem dummen spruch um die Ecke bog. Stellte er überrascht fest, dass sie leer war. Er ging hinein und endeckte ein Bündel am Boden....
... eilig verließ er die Gasse den Hut tief ins Gesicht gezogen... er hatte sich verschätzt... doch nun galt es nichts zu überstürzten... bleib bei deinem plan Boris... er kehrte zur taverne zurück grüßte die goldbacher kurz und zog sich aber dann früh aufs Zimmer zurück, da er für die morgige Reise ausgeschlafen sein wollte.

Nachts weckte ihn die Schankmaid. Er rappelte sich auf und nahm seine bereits gepackten Sachen und ging in den Schankraum hinunter. Er stellte seine Kiepe auf den nächsten Tisch und kramte dann ein kleine Flasche sowie einen Brief daraus hervor er Band beides aneinander ging in den stall und stopfte es in die Satteltasche des Weibels. Er hoffte er würde es verstehen denn so wie er die Götter kannte war das bestimmt nicht ihr letztes Aufeinandertreffen... er kehrte in den schankraum zurück docht wartete die Schankmaid bereits auf ihn. Sie war reisefertig umgezogen und hatte nur noch wenig mit einer Schankmaid gemeinsam. Boris schulterte sein Gepäck und meine dann an die Frau gewannt :“ Hast du getan was ich dir aufgetragen habe, Denna?“
Sie nickte nur.
“ Sehr gut!“sagte Boris er hatte nichts anderes erwartet  “Du bist eine sehr gute Schülerin. Dann lass uns jetzt aufbrechen .“ und gemeinsam schickten sie sich an das Gasthaus zu verlassen...
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Beitrag von: Lilac am 01. Feb 17, 06:32
Als sie sich abmarschbereit machten, fragte sich Julienne, wo der Alchemist wohl geblieben war. Doch da der Weibel den Befehl zum Aufbruch gegeben hatte, tat sie, als habe er nie zu ihrer kleinen Gesellschaft gehört.
Ihr ging auch zu viel im Kopf herum, um darüber länger nachzudenken. Und dann war da natürlich noch Hexe, die - besonders innerhalb der Stadtmauern, in den engen Gassen voller Leute - ihre ganze Aufmerksamkeit forderte.
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Beitrag von: Francois am 01. Feb 17, 09:06
Die zwei Silber an Boris waren gut angelegt. Francois hatte nicht mir warmen Abschiedsworten gerechnet, und das nächtliche Verschwinden des "Braumeisters" war die Bestätigung dafür. Für den Rest der Strecke hatte der Waibel ihn auch nicht eingeplant...
Er und die anderen hatten in Uld auf ein Frühstück aus dem Gasthaus verzichtet und sich auf den Weg gemacht, es war genügend Marschverpflegung vorhanden. Einzig Julienne und Nesrine hatten sich etwas geholt.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Feb 17, 11:20
Die Wege waren vom unerwartet milden Wetter schlammig und schwer begehbar. Fiel es den Pferden schon schwer, darauf zu laufen, so war es für den Karren eine Tortur. Einzig Jaques und der Stute, die Celestine ritt, schienen die Bodenverhältnisse nichts auszumachen. Mit ihren breiten Hufen platschten die zwei Tiere munter durch Schlamm und Pfützen.
Sie kamen am Gasthaus zum gackernden Pfau vorbei, ließen dieses aber hinter sich. Der Tag war noch nicht zur Hälfte verstrichen und die Gruppe plante, noch ein gutes Stück des Weges hinter sich zu bringen.
Am frühen Abend begann es zu regnen. Missmutig zogen die Reisenden ihre Kapuzen über.
Wie willkommen war da der Lichtschein einer kleinen Ortschaft, die bald darauf vor ihnen auftauchte.
In dieser Nacht kamen sie in einer Scheune unter. Es wäre bestimmt kalt und ungemütlich geworden, wenn nicht die Tiere mit im Raum gewesen wären.
Am nächsten Morgen zogen sie weiter.
"'eute Abönd brauchö isch ein Bett!", ächzte Julienne, der die nasse Kälte sehr zu schaffen machte. Ihre alten Verwundungen - besonders der Pfeiltreffer an der Hüfte - meldeten sich bei diesem Wetter.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 01. Feb 17, 12:28
Gegen Mittag machten sie Rast. Francois kramte in der Packrolle nach seinem Schreibzeug und hatte plötzlich ein Päckchen in der Hand, welches ganz klar nicht von ihm war. Er löste die Verschnürung und fand einen Brief sowie ein Beutelchen, in dem offenbar Pulver war.
Er begann zu lesen...
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Feb 17, 15:44
Julienne setzte sich auf einen mehr oder minder trockenen Baumstamm und streckte ächzend die Beine aus.
Nesrine nahm neben ihr Platz. "Alles in Ordnung? Du bist... anders, seit wir in Uld warön...", sagte sie leise.
Julienne sah die andere müde an. Irgendwann würde sie Nesrine erzählen, was in dieser Gasse in Uld geschehen war. Aber nicht jetzt. Jetzt war alles noch so frisch.
"Isch bin ein bissschen dursch. Das Wettär macht mir zu schaffön.", gab sie stattdessen zu.
"Bestimmt findön wir 'eute Abönd ein Gast'aus. Dann kannst du disch mal wiedär rischtig aufwärmön.", meinte Nesrine tröstend.
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Beitrag von: Francois am 01. Feb 17, 15:58
Francois beendete den Brief. `Dieser Hund...aber ich hätt´s wahrscheinlich ähnlich gemacht an seiner Stelle...`
Dann füllte er seinen Krug mit Wasser und kippte das Pulver bis auf einen kleinen Rest aus dem Beutelchen hinein.
Er rief die Gardisten zusammen und lies jeden eine guten Schluck nehmen.
Den fragenden Blicken seiner Leute begegnete er mit "Weniger fragen, mehr tun.Los."
Damit waren sie dann entlassen.

Den Brief und das Beutelchen verstaute er sorgsam in seiner Gürteltasche.
Das waren Neuigkeiten...er dachte eine Weile auf der Sache herum. Nun ja, hier und jetzt konnte er eh nichts machen, erstmal nach Hause. "Nach Hause..." murmelte er vor sich hin.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Feb 17, 16:09
Die Gruppe war irritiert, hütete sich aber, dem Weibel Fragen zu stellen.
Bald darauf waren sie wieder unterwegs.
Am Nachmittag klarte es zunächst auf, dann zog es sich wieder zu. Es wurde kälter und wenig später fielen die ersten Schneeflocken. Bald waren alle von einer dünnen, weißen Schicht bedeckt. Die Tiere schnaubten und schüttelten die Köpfe. Hexe hampelte herum, doch Julienne fehlte die Energie, sie zu maßregeln.

Den Göttern sei Dank - kurz nach Einbruch der Dämmerung erreichten sie eine Siedlung mit einem Gasthaus...
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Beitrag von: Francois am 01. Feb 17, 16:19
Sie stellten die Tiere unter und fragten nach Schlafmöglichkeiten. Francois hätte sich auf zu den Pferden gelegt, und die anderen Gardisten hätten damit auch kein Problem. Aber Sayo, Eponin und Celestine sollten wenigstens vernünftig untergebracht sein.
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Beitrag von: Lilac am 01. Feb 17, 16:38
Tatsächlich gab es genügend Schlafplätze für alle. Die Wirtsleute waren sehr froh über die Gäste, verhieß doch das Wetter eher wenig Kundschaft.
In ihrer Dankbarkeit und ihrem Streben nach Kupfer, verpassten sie sowohl dem Weibel, als auch Sayo ein Einzelzimmer. Eponine und Celestine bekamen, ebenso wie Nesrine und Julienne und  (für sich allein) André ein Doppelzimmer.
Die Wirtin gluckte um sie herum und schüttelte irritiert den Kopf über die Tatsache, dass zwei weibliche Gardistinnen mit von der Partie waren.
"Also wirklich, wie kann man Frauen nur in eine solche Berufung zulassen?!?", könnte man sie zum Wirt sagen hören.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 01. Feb 17, 16:48
Francois dachte sich diesbezüglich nur seinen Teil und tat so, als hätte er es nicht gehört. Die ihm zugedachte Stube hatte er an Eponin abgetreten. Ganz sicher würde er nicht in einer Einzelstube schlafen, während die Mademoiselle im Doppelzimmer läge. Er quartierte sich bei André mit ein.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Feb 17, 16:57
Sie schliefen wie die Toten und am nächsten Morgen ging es weiter. Die Reise war lang, von wechselnd schlechtem Wetter geprägt und kostete sie viele, viele Tage.

Dann kamen sie endlich an einem Stein vorbei, der auf der einen Seite das Wappen Goldbachs zeigte.
"Welsch einö Freudö! Wir sind da'eim!", riefen sie, als sie den Stein passierten. Nun war es nur noch eine absehbare Zeit von wenigen Tagesritten bis zur Burg.
Titel: Antw:Goldbach on Tour (Winter 266 n.J.)
Beitrag von: Francois am 01. Feb 17, 17:02
`Wurd ja auch langsam Zeit` dachte Francois bei sich. Er war lange weg gewesen, zu lange für seinen Geschmack. Es gab sicher einiges, an das er sich ersteinmal wieder gewöhnen musste.