Forum des Engonien e.V.
Die Gebiete in Andarra => Das Kloster "Unua Sekundo" => Thema gestartet von: MiGri am 19. Feb 07, 12:54
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Am Ratstisch sind bereits vier Plätze besetzt.
Auf dem mittleren den großen Stühle sitzt ein kleiner, unscheinbarer Mann. Sein lockiges Haar ist schneeweiß und zeugt von dem hohen Alter des Priesters. Durch seine Brille schauen zwei kleine, wache Augen auf die beiden Frauen, als diese den Raum betreten.
Zu seiner Rechten sitzt der einzige weitere Mensch im Raum: Ein Mann mit schlecht schätzbaren Alter, er trägt einen Vollbart, der - wie die nur wenigen Haare - silbergrau ist. Aber seine Gesichtszüge werden nur durch wenige Falten gezeichnet und seine tiefblauen Augen strahlen kraftvoll.
Noch einen Platz weiter sitzt ein, ebenfalls vollbärtiger, Zwerg mit braunroten Haar. Seine Augen wirken wie zwei winzige, schwarze Knöpfe.
Der Platz zur Linken des weisshaarigen Mannes ist frei, daneben sitzt der ungewöhnlichste der vier Priester. Er ist der längste von Ihnen, bestimmt über 2m im Stehen und selbst im Sitzen überragt er alle. Seine Haut schimmert leicht grün und seine Augen sind gelbgold geprenkelt.
Alle stehen auf und begrüßen den Gast. Lúthien weist auf den Mann in der Mitte: "Sasha, darf ich Euch unseren Prior vorstellen?"
"Seid willkommen im Kloster 'Unua Secundo'! Ich bin Prior Mandil Tro'el, ältester Priester des Ordens Équils. Zu meiner Rechten ist Pastro Timur, dessen Novico Ihr ja bereits kennengelernt habt. Daneben ist Majstro Gloror Azduum. Und zu meiner Linken seht Ihr Majstro Merelôn." Die genannten verneigen sich kurz.
"Setzt Euch doch bitte." Lúthien nimmt ihrem Platz links neben dem Prior ein und stehend warten die Priester darauf, dass ihr Gast sich setzt.
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*Sasha lässt ihren Blick kurz über die Anwesenden schweifen, dann verneigt sie sich tief vor ihren Gastgebern.*
"Ich danke euch für Eure Einladung, mein Name ist Sasha Timberlore Schattenwolf, 1. Paladin des Askar."
*Sie nannte ihren Namen eigentlich nur der Höflichkeit wegen... sie war sich sicher, dass die Anwesenden genau über sie Bescheid wussten.
Dann setzte sie sich auf einen der freien Stühle.*
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Auch die Priester setzen sich nun.
"Bevor wir zu dem eigentlichem Grund Eures Besuches kommen, haben wir noch eine Bitte: Könnt Ihr uns zunächst von der Gottheit berichten, deren Paladin Ihr seid? Askar ist uns als Gottheit bislang nicht bekannt."
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"Aber gerne."
*Ein Lächeln erscheint auf Sashas Gesicht.*
"Askar wird auch der Winterwolf genannt. Er ist einer der 4 Söhne der Göttin Luna, die für das Gleichgewicht und die Neutralität steht.
Erst vor kurzem hat die Göttermutter Luna entschieden, dass auch ihre Söhne hier geschützt werden müssen, angetrieben durch den Götterstreit, der in diesen Landen tobt.
Askar steht für Treue und Loyalität, für die Gemeinschaft, sowie für den Tod und das Überleben, besonders im Winter. Er ist der Sohn Lunas, der am meisten für den Aspekt des Kampfes steht."
*Hier grinst sie kurz, so dass ihre spitzen Fangzähne sichtbar werden.*
"Man könnte sagen, er ist das Gegenstück zu Tior...denn ein Anhänger des Askar würde nie mit List und Tücke kämpfen und auch niemals jemanden in der Schlacht zurücklassen.
Nicht absolute Stärke zählt, sondern Zusammenhalt."
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"Ah, wir danken Euch für diese Information.
Ist Euch Équil denn ein Begriff oder sollen wir Euch zunächst unseren Glauben und die Aufgabe unseres Ordens erklären?"
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"Ich würde mich freuen, etwas mehr über den Orden und über Équil zu erfahren, denn ich fürchte, meine Kenntnisse in dieser Richtung sind mehr als dürftig..."
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Auf ein Nicken des Prior beginnt Timur zu erzaehlen:
"Équil ist ein Sohn Aines, der engonischen Göttin der Magie und des Wissens.
Sein Vater ist ein Sterblicher, ein Uhrmacher aus Engonia, gewesen.
Die Überlieferung lautet wie folgt:
Einst stieg Aine herab aus der Götterwelt und nahm menschliche Gestalt
an um ihre Gunst einem Schmied für eine Nacht zu schenken.
Doch Naduria erfuhr von Aines Wunsch und neidete Ihr die Liebe des
Schmiedes. Und so sorgte sie dafür, dass Aine verwirrte und statt zu
dem Schmied zu einem Uhrmacher ins Bett stieg. Und Naduria legte sich zu dem
Schmied.
In dieser Nacht empfing Aine Équil und Naduria empfing Damél. Damél wuchs zu
einem starken Mann heran und wurde zum Schutzpatron der Schmiede.
Équil wurde nicht stark und kämpferisch. Von seiner Mutter bekam er Weisheit
und Voraussicht. Und von seinem Vater das Gefühl für die Zeit.
Da er ein Halbgott war, wurden diese Gaben zu einer neuen, starken Gabe...
Die Welt hat ein empfindliches Gleichgewicht aus Gut und Böse. Und durch die
Zeit gehen Linien, wie Spuren, in denen das Gleichgewicht gewahrt ist.
Und Équil bekam die Gabe, zu spüren, ob die Welt im Gleichgewicht ist und
wo die Linien in der Zeit gestört sind. Und er konnte die Zeit beeinflussen.
So bekam Équil von den Göttern die Aufgabe, Wächter der Zeitlinien zu werden
und das Gleichgewicht der Welt zu schützen.
Und Équil ging zu den Sterblichen und tat was er tun musste um die Welt zu
bewahren. Doch keiner der Sterblichen glaubte an Équil. So hatte er nur
wenig göttliche Macht und auch für einen Halbgott war die ihm aufgegebene
Pflicht so nicht einfach.
Daher gestatteten ihm die Götter fünf Kinder der Sterblichen zu wählen und
Ihnen im Traum zu erscheinen. Als sie heranwuchsen ging er zu Ihnen.
Und er lehrte sie das Wesen der Zeitlinien, die Zeit zu bestimmen und Ihre
Träume zu deuten. Denn nun erhielten sie durch Ihre Träume von Équil
Anweisungen wohin sie ziehen sollten, um ihm bei seiner Aufgabe zu helfen.
Und sie beteten zu ihm. So wurden sie zu seinen ersten Priestern.
Und als die Zeit kam, erschien er wieder fünf Kindern in ihren Träumen. Als
sie heranwuchsen, sandte er jedem Kind einen Priester, auf dass es sein Novize
werde. So wurde es Brauch und es entstand unser Orden.
Wir, die wir hier vor Euch sitzen, sind nun die ältesten fünf unseres Ordens,
dessen Aufgabe es also ist, Équil bei seiner Aufgabe zu unterstützen.
Er gewährt uns dafür beschränkte Macht über die Zeit. Meist liegt unsere Aufgabe darin,
etwas zu einem Zeitpunkt geschehen zu lassen oder zu verhindern. Häufig beobachten wir
auch nur.
Ab und an erscheint Équil sogar hier in unserem Kloster, an dem er selbst mitgebaut hat
und das er mit einem Schutz versehen hat. "
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*Aufmerksam hatte Sasha den Ausführungen gelauscht. Nun schaute sie Timur fragend an.*
"Darf ich fragen, wie Équil zu den anderen Gottheiten Engoniens steht?"
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Nun, Équil ist ein Sohn Aines und Ihr gegenüber hat er daher ein besonderes Verhältnis. Seine Aufgabe verbietet es ihm, für eine Seite Partei zu nehmen. Denn das würde das Gleichgewicht ebenfalls stören. Er muss jederzeit in der Lage sein den Plan einer jeden Gottheit Engoniens so zu... hmm.. nun sagen wir... zu modifizieren... dass die Zeitlinie gewahrt bleibt.
Sein Auftrag kam von allen Göttern, denn sie wissen, dass wenn niemand über die Zeit wacht, am Ende kein Gott sondern das gottlose Chaos obsiegen wird. Sie akzeptieren in daher als Wächter, auch wenn durch ihn so mancher Plan anders verläuft, als gedacht.