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Die Gebiete in Caldrien => Das Herzogtum Hanekamp => Thema gestartet von: Mel am 12. Dez 10, 16:42

Titel: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 12. Dez 10, 16:42
"Scheissssssse Kkkkalt! Ddder Ttteich isst so ggut wie zzugefrooooren. Nnur nnoch eiine Sttelle eiggnet sich zzum Wwaschen."
Unkontrolliert schlugen ihre Zähne aufeinander während sie mühsam versuchte ihren Satz zu ende zu bringen. Dampf stieg von ihrer Haut auf, als sie ins Warme gekommen war und sie fuhr sich durch die nassen Haare.
Dankbar nahm sie etwas von dem gewürzten warmen Wein, den Simon ihr anbot. Nach ein paar Schlucken roteten sich ihre Wangen vom Alkohol und nicht mehr vor Kälte.
"Ihr solltet auch ein Bad nehmen, wenn ihr immer hier in der Wärme hockt, werdet ihr sicher auch noch krank. Ausserdem würde ich auch gerne Eure Sachen waschen und ausbessern."
Ihre Stimmer war heiser und sie nasalierte noch etwas, die letzten Zeichen der abgeklungenen Erkältung.
Sie hängte ihre Sachen über das kleine Feuer und setzte sich neben Simon und streckte ihre Füsse wohlig dem Feuer entgegen, um dann zu ihrer Wolle und Stricknadeln zu greifen und ungeschickt ihre Maschen weiter zu stricken.
"Wenn ich das nicht bald lerne, werden uns die Füsse abfrieren." Missmutig schaute sie auf das hässliche etwas in ihrer Hand, dass einmal ein Strumpf werden sollte.
"Wenn das eure Cousine sehen würde... Ihr habt nicht zufällig stricken gelernt?"
Als sie Simons Blick sah, grinste sie und machte sich dan seufzend wieder ans Werk.
"Schön werden sie nicht, aber wenigstens warm!"

Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 13. Dez 10, 03:37
"Bist Du Knappe oder ein verweichlichtes Weibsbild?"
Simon nippte an seinem Weinund beobachtete, wie sie sich mit dem Strickzeug abmühte.
"Firngardische Winter sind um einiges kälter, also stell dich nicht so an. Und Strümpfe müssen nicht schön sein, sondern warm. Die Zeit hier im Süden scheint Dir nicht wohl zu bekommen."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 13. Dez 10, 05:25
"Firngardische Winter haben aber eine trockene Kälte und nicht diese feuchte, die einem in die Knochen zieht, so dass man sich uralt fühlt!" meckerte Lorainne.
"Vielleicht liegt das darn, dass es bei uns viel kälter ist und es deswegen gar keine Feuchtigkeit mehr gibt... ausserdem bin ich nicht verweichlicht. immerhin war ICH heute im kalten Teich baden.." fügte sie grinsend hinzu.
"Merde, diese Maschen wollen nicht... wie kriegt das eure Cousine nur hin? Ich glaube, meine Hände eignen sich mehr, um ein Schwert zu führen, und nicht für so filigrane Feinarbeit.."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 16. Dez 10, 22:17
"Feuchte Kälte...trockene Kälte...südlicher Winter...nörlicher Winter" Simon schnaubte "Wenn du so weitermachst, dann berufen sie Dich noch an die Akademie!"
Er streckte sich: "Wichtig ist, dass die Stiefel dicht sind und die Füsse nicht nass werden, sonst faulen Dir die Zehen in den Stiefeln ab. Alors ich will mal sehen ob das Wasser im Teich wirklich so kalt ist..."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 17. Dez 10, 17:20
"Naturalement, und dann versuche ich Gorix nachzueifern und brenne die Akademie nieder. Tres bien!"

Sie half Simon beim Ausziehen, und warf die Sachen auf den Haufen mit der anderen schmutzigen Wäsche. "Eigentlich hättet ihr die Sachen anbehalten und mit ihnen baden gehen können.... Dieser Schmutz wird nie wieder rausgehen, oh, was gäbe ich drum, wenn Fleur hier wäre, die bekäme eure Kleider sicher wieder sauber... Ich habe Gerüchte gehört, nach denen Gorix und Sasha Fanada verlassen haben sollen. Meint ihr das stimmt? Avez une idee, ou ils vont?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 02. Jan 11, 11:04
"woher soll ich das denn wissen?"
Simon winkte ab und nahm das handtuch, dass er von lorainne gereicht bekam.
"Kümmer dich lieber um die wäsche, statt dir deinen kopf über den verbleib aller anderen zu zerbrechen. wir werden schon zu rechter zeit wieder mit ihnen zusammentreffen. hast du nachricht aus sterjak bekommen? william sollte sich langsam bereit machen, nur noch ein paar wochen und wir ziehen nach engonia."
simon verliess die warme unterkunft und begab sich in sein eiskaltes bad.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 02. Jan 11, 20:45
Als Williams Name fiel, runzelte Lorainne die Stirn und kniff die Lippen zusammen. Ein Blinder hätte erkennen können, dass ihr dieses Gesprächthema überhaupt nicht zusagte.
Doch als Simon wieder hereinkam, hatte sie sich soweit im Griff, dass sie sachlich, fast gleichgültig, antworten konnte:"non, pas de message. Rien! Aber die boten brauchen durch den Schnee auch viel zu lange... ich hoffe, meine nachricht ist angekommen und dass er rechtzeitig zum kampf vor engonia steht. Allerdings kann ich ihm eine neue nachricht schreiben, wenn ihr wollt!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 05. Jan 11, 13:19
Simon winkte ab, setzte sich nah ans Feuer und nahm etwas von dem heissen tee, roch daran, reichte lorainne den becher, die ihn mit einer goldbraunen flüssigkeit auffülte.
"Ah... ein Geschenk von Deinem Onkel? hast Du ihm geschrieben? Und der Bote nach Blanchefleur, ist er bereits losgeritten? Und was deinem wiliam betrifft... er wird schon rechtzeitig eintreffen, er ist kein mann, der eine schlacht versäumt. Du wirst sehen, im sommer wird sich alles zum guten gewendet haben."
Die Tonage des letzten Satzes liess aber wenig hoffnung schöpfen.
Er beobachtete Lorainne eine Weile, wie sie über ihren Büchern uns Schriften sass, wie Pierre es vo ihr getan hatte, wie sie die Rüstung in Ordnung brachte und die Waffen auf ihre Schärfe untersuchte.
Ihre Zeit war fast da und etwas wehmütig dachte er an die gemeinsame Zeit zurück.. und an den Schwur, den er gab.
Einer würde sterben, entweder sie, die ihr Leben noch vor sich hatte, oder er.... ein alter Krieger, der schon zuviel gesehen hatte.. und zuviel verloren.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 05. Jan 11, 15:14
"Ja, er sendet Euch Grüsse und noch einige Männer. Aus Blanchefleur habe ich noch nichts gehört, aber wenn alles gut geht, müsste der bote in wenigen tagen ebenfalls eintreffen. bleibt nur noch, eurer cousine zu schreiben... wenn wir bucheron in unseren reihen haben, meinen cousin und seinen herrn, sowie die männer aus marnois, und- so die götter wollen- aus blanchefleur, haben wir fast einhundert mann mehr. vermutlich werden aber alle, die aus dem norden kommen, also auch vermutlich willim von york, etwas später zu uns stossen... also müssen wir klären, wann wir gen engonia marschieren, entweder warten wir, bis alle versammelt sind, oder wir schicken schon einen voraustrupp zu hegen. die männer sind bereit und der schnee schmilzt langsam aber stetig."
Lorainne begann waffen zu prüfen und sie simon zu reichen, als beweis, dass alles nahezu bereit war und man nur noch ausreichen vorräte besorgen musste.
Sein Blick ruhte lange auf ihr und als er vom kommenden sommer sprach, lief ihr ein schauer über den rücken.
"Wir werden sehen, was der sommer bringen wird, hoffen wir auf ein ende des krieges!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 15. Jan 11, 23:02
Wenige Wochen später herrschte Aufregung im Winterlager. Es kamen tatsächlich Männer aus Blanchfleur, Marnois und Beauchamps. Es waren zwar nicht sehr viele, aber jeder Mann würde zählen. Jeder Kämpfer.
Sogar aus Oscronne sollten noch einige nachrücken, doch war so hoch im Norden der Schnee noch nicht geschmolzen und die Wege nahezu unpassierbar. Man musste wohl oder übel noch auf die Oscronner warten.
Lorainne zählte die Männer durch, teilte ihnen die Quartiere zu, wie Simon es ihr aufgetragen hatte und rechnete nach, on man sie für die restliche Dauer ihres Wartens noch würde versorgen können.
Simon sprach mit einigen Männern, freundschaftliches Schulterklopfen, hin und wieder ein Lachen.
Je näher die Schlacht rückte, desto gelöster wurde er. Das Warten würde bald ein Ende haben.

Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 24. Jan 11, 12:36
"Lorainne! Allez, teil diese Männer ein und dann erwarte ich dich, Du musst einige Briefe schreiben. Jeder, der nicht schon nahe Engonia ist, soll sich in Brega einfinde. Dort können noch einige Besorgungen gemacht und Vorabstrategien geplant werden, bevor wir uns auch nach Engonia aufmachen. Die endgültigen Einteilungen können wir dann erst vor Ort machen, wenn wir die genauen Begebenheiten kennen. Vielleicht haben wir in Brega auch die Gelegenheit, Abschied zu feiern, nur die Götter wissen, wer danach wieder zu seinen Familien heimkehren kann."
Simon wandte sich ab, brüllte noch ein paar andere Befehle und zog sich schliesslich zurück, um zum Xten Mal die Schärfe der Waffen und den Zustand der Rüstung zu kontrollieren.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 24. Jan 11, 21:42
Lorainne nickte geistesabwesen und wies die Männer ein.
"Brega, immer wieder Brega..." murmelte sie vor sich her. Wie verhasst ihr dieser Ort doch war. Der einzige Trost war die kleine Taverne von Lisbeth Malzmüller, obwohl sie diesmal vermutlich wenig trost im Alkohol finden würde. Seit Richard Tod, als Simon sich so betrunken hatte, wie sie ihn selten gesehen hatte- und ihr es auch nicht besser ging- und Jelena ihnen eine Standpauke gehalten hatte, die sich gewaschen hatte, schränkte sie ihren Alkoholgenuss rigoros ein. Es reichte, wenn Simon betrunken war, doch je näher das Kriegsende- welches Ende es auch immer sein sollte- in greifbare Nähe rückte, desto weniger trank auch er.
Als sie an Jelenas Blick dachte, als sie ihnen jene Standpauke gehalten hatte, lief es ihr kalt den Rücken runter. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie von jemanden so angeschaut worden war. Ihre Mutter hatte sie niemals so angeschaut, ja nichteinmal die Baronin.
Da fiel es ihr ein, Giselle, die zweite Frau ihres Vaters hatte sie öfter mit einem solchen Blick bedacht. Voller abscheu.

Lorainne rieb sich die müden Augen und verscheuchte diese Gedanken.
Als alles erledigt war und sie zu Simon in ihre Unterkunft trat, fand sie ihn gedankenverloren über Klingen streichend.
Vorsichtig legte sie ihm die Hand auf den Arm:" Die Schwerter sind geschärft, sie können einem Mann ohne weiteres den Kopf abtrennen, oder zumindest den Arm." Sie lächelte verhalten.

Als Simon sie wahrnahm lächelte er väterlich und wies ihr einen Platz zu, damit sie endlich einige, zum Teil schon längst überfällige Briefe verfasste.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 27. Jan 11, 21:57
Simon ging hinter Lorainne hin und her, diktierte, verwarf den text, richte ihr ein neues blatt, diktierte weiter.
hin und wieder stoppte er kurz, wenn sie- besorgt über seine wortwahl- die stirn runzelte.
"Mademoiselle, je te peux lire comme un livre. avec quoi n'es-tu pas d'accord ?"
Er setzte sich ihr gegenüber und beobachtete sie genau, wie sie sich auf die lippen biss, während sie schrieb und offenbar versuchte, so manches hartes wort ein wenig abzuschwächen.
Das Schaben der Feder über das Papier hatte ein beruhigendes Geräusch und er schweifte mit seinen Gedanken ab.
Vor einiger Zeit sass ihm jemand anderes gegenüber, ebenso emsig bemüht, seinen worten mehr ausdruck zu verleihen.
Scrivel- war es tätsächlich schon ein jahr her, dass er das banner über brega gehisst hatte? dass sie durch die flammen geritten waren, pierre neben ihm und larainne dicht hinter ihm. sie hatte nur fast das augenlicht verloren, doch pierre sein leben.
er beugte sich ein wenig vor, im lorainnes gesicht im feuerschein sehen zu können. nur noch ein silberner streif, vom linken auge, über die nase fast hinunter zum rechten mundwinkel zeugte noch von den erlebnissen.
die heilerin hat gute arbeit geleistet und die götter scheinem dem mädchen wohlgesonnen ging es ihm durch den kopf.
 Wenn dieser Krieg endlich vorrüber wäre, würde er sie niemald wieder solchen gefahren aussetzen und anständig verheiraten.
dann fiel ihm wieder ein, dass sie eine widerspenstige kratzbürste war und sich sicher nicht einfach verheiraten liesse... doch irgendwie musste er sie absichern, denn wer sollte sonst auf sie achtgeben, dass sie nicht ständig in irgendein fettnäpfchen trat? seiner cousine würde er das sicher nicht überlassen... obwohl er schon geneigt war, sie noch einmal nach goldbach zu schicken- um ihre motivation auf einen kampf, der mit schwertern ausgetragen wurde zu heben.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 27. Jan 11, 22:16
zum dritten mal sprach sie ihn jetzt an, doch auch jetzt hörte er sie nicht.
Stattdessen starrte er nur vor sich hin, sein Gesicht zwar besorgt, aber sonst kaum eine Regung zu erkennen. Er vermochte sie zu lesen, wie ein Buch, immerhin hatte er keinen unerheblichen Betrag zu ihrer Erziehung geleistet, doch sie konnte ihn kaum durchschauen.
Es sein denn, er liess es von sich aus zu oder war in diese eine Art Melancholie gestürzt, aus der er nur wieder herausfand, nachdem er sich heillos betrunken hatte.

Lorainne schon das Papier beiseite und schenkte ihnen tee ein, für simon mit einem kleinen schuss neldanischem brandy. das grundrezept stammt tatsächlich aus nelda, irgendwer hatte von dort mitgenracht, doch für firngarder war er offenbar zu schwach gewesen, also verfeinerten sie ihn und brauten seitdem selber.

Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 14:27
Draußen vor dem Quartier Simons rumpelte es lautstark und kurz darauf öffnete sich auch bereits die Türe.
Für den ersten Moment sah es aus, als hätte ein aufrecht gehender, teils von Schnee bedeckter, Eber seine Weg in das Quartier des caldrischen Ritters gefunden, doch auf den zweiten Blick erkannte er, das es sich um Robert handelte, der sich einen dicken, braunen Pelzumhang über die kriegsgezeichnete Platte gehangen hatte.

"Tormentor zum Gruße, Simon! Ein feines Wetterchen haben wir da draußen! Noch drei, vier Grad kälter und ein schöner, schneidender Wind und ich fühle mich fast wie zuhause! - Oh, hallo Lorainne! Hast Du für einen armen Soldaten vielleicht auch einen Schluck? Der Tee riecht hervorragend."

Schlagartig ließ sich Robert auf einen nahe stehenden Stuhl fallen, der bedenklich unter dem Gewicht des Zwergen ächzte.

"Also meine Freunde? Marschieren wir los oder warten wir darauf, dass der Rest unserer Armee von den Marketenderinnen besiegt wird?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 28. Jan 11, 14:37
Simon zuckte kurz zusammen, als er aus seinen Gedanken hochgeschreckt wurde.
Er wies die Knappin mit einer Handbewegung an, den Tee an Robert weiterzureichen und wandte sich dem Zwerg zu: "Mon ami. was führt dich hierher? Lorainne, wir machen später weiter, den Brief nach Sterjak siegelst Du und gibtst ihn sofort einem Boten!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 14:45
Schulterzucken reichte sie Lorainne den Tee und goss noch einen Grosszügigen Schluck Brandy nach.
Nachdem sie Simon anschliessend neuen tee gereicht hatte, zug sie das Siegel hervor und liss etwas von dem Siegelwachs auf das gefaltete Papier tropfen.
Dann trat sie hinaus in den Kälte, um den schnellsten Reiter zu  finden.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 15:41
Robert nickte Lorainne dankend zu und nahm einen vorsichtigen Schluck, nicht sicher ob der Tee den selben merkwürdig fahlen Geschmack hatte, den die Yorks bevorzugten. Offensichtlich zufrieden über den grosszügigen Schluck Brandy stellte er die Tasse vor sich ab.

"Aber Simon? Kann ein alternder Soldat nicht einfach so einmal einen Kameraden besuchen? - Um ehrlich zu sein, hatte ich die Faxen mehr als dicke von diesen ständigen Reibereien mit den Voranenburgern. Mal sind sie die personifizierte Gastfreundschaft und kurz darauf schauen sie dich an, als hättest Du eine ihrer Töchter vernascht, nur weil du irgendetwas gesagt hast, was ihnen nicht gefiel... - Ich bin wirklich froh, wenn wir das Quartier verlassen können und nach Engonia marschieren. Apropos, gibt es schon Neuigkeiten aus dem Norden?"

Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 28. Jan 11, 18:10
"Wenn Du mit Norden Sterjak meinst, wendest Du dich am besten an Lorainne, wobei es mich wundert, dass Du nichts darüber weiss... wo Du doch offiziell zur  familie gehörst." Simon lächelte hinterhältig.
"Allerdings bezweifle ich, dass sie etwas gehört hat... sie ist sehr schweigsam geworden.. nahezu gehorsam, was mich wundert. Vielleicht ist sie tatsächlich bald soweit.. aber kommen wir zur Sache: Was führt dich wirklich hierher? Es scheint mir, dass ihr euch in alle winde verstreut habt. ich hörte gerüchte, dass gerhard bei jelena ist? ich hoffe, er wird auch pünktlich zur besprechung in brega eintreffen, immerhin ist er ja quasi in der nachbarschaft."

Simon stand auf, und holte mehr brandy, diesmal ohne tee und reichte ihn an robert.
"Lass Lorainne davon nichts erfahren, sie achtet in letzter zeit sehr darauf, dass die männer nicht zuviel trinken und immer etwas zu tun haben. Sie werden alle heilfroh sein, wenn sie endlich wieder in den krieg ziehen können und ihrer strengen fuchtel entkommen, ich glaube, meine cousine hatte doch etwas zu viel einfluss auf das mädchen."
Er lachte und lauerte weiter, wann robert endlich mit der sprache rausrücken würde.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 18:29
Robert grinste verschwörerisch als Simon die Flasche mit dem Brandy heranholte und stellte seinen eigenen, silbernen Flachmann mit der Wolfssignatur auf den Tisch zwischen ihnen. Dann nahm er einen tiefen Schluck Brandy und schmatzte wohlwollend.

"Wenn Du möchtest, greif zu, alter Freund! Und keine Sorge, ich verrate unserer jungen Matronin schon nichts! - Aber Du hast schon recht, irgendwie kommt sie mir seit einiger Zeit auch sehr merkwürdig vor. Eigentlich habe ich sie ..., habe ich ihren Biss immer sehr geschätzt, aber nun..." Robert versank kurzzeitig in Gedanken, bevor er weiterredete:  "Wie auch immer... Tja, Gerhardt würde wahrscheinlich sagen, dass es eine weitere schlechte Auswirkung der Minzplättchen ist!"

Robert beugte sich vor um ein weiteres Glas Brandy zu ergattern als Simon Jelena erwähnte. Schlagartig verfinsterte sich seine Miene und für einen kurzen Moment schienen seine Gesichtszüge von dem Zorn verzerrt zu werden, den er sonst in der Schlacht zeigte.

"Jelena... Tja, hoffentlich verbrennt der gute Gerhardt sich bei ihr nicht die Finger. Ach, soll die alte Hex... Krämerseele doch machen was sie will. - Nun, was die Sache mit der "Familie" angeht, so kann ich nur hoffen, dass das kein böses Blut gibt. Ich fürchte nämlich, William war nicht sonderlich begeistert die Truppen seines verstorbenen Bruders, die Götter mögen sich seiner annehmen, mir überlassen zu müssen. Aber wie auch immer, in erster Linie bin ich froh aus mal wieder aus Damians Hinterhof entkommen zu sein."

Ein weiterer Schluck Brandy folgte und Roberts Miene verdüsterte sich erneut.

"Ach, verflucht, Simon! Was bei den Niederhöllen tun wir hier noch?! Wir hätten vor Tagen bereits losmarschieren sollen um den Lupus bei den Eiern zu packen und in die Bucht von Firanos zu treiben! Aber wir lassen es zu, dass sich unsere Leute den Arsch abfrieren und verweichlichen während die Truppen des Usurpators in ihren wohligen Behausungen hocken und auf uns warten! - Seien wir ehrlich, wie viele Leute hätten wir auf dem Marsch verloren? Ein Viertel? Ein Drittel? Akzeptable Verluste würde ich das nennen, wenn wir damit den Lupus überrascht hätten!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 28. Jan 11, 18:48
Simon nahm einen Schluck aus Roberts Flachmann und seufzte geniesserisch.
"Hätten... wir hätten diesen Winter so vieles tun können, stattdessen sitzen wir hier, kommen kein Stück vorwärts und gaukeln uns friedliche Zeiten vor.  Erst vor kurzen sass Lorainne hier und hat gestrickt, kannst Du dir DAS vorstellen? Und den Männern ist langweilig, sie vernächlissigen ihre Gebete, raufen ständig untereinander und verfallen immer mehr dem Glücksspiel. Manchmal bin ich froh, dass Lorainne für jeden etwas zu tun findet, dieses stille herumsitzen lässt uns nur vorschnell altern."
Er strich sich durch das graue Haar.
"Aber sag, warum kommt sie Dir merkwürdig vor? Weisst Du von... ihrer Gedächtnislücke bezüglich William? Wird Zeit, dass sie endlich heiratet, sobald der Krieg vorbei ist."
Er stand wieder auf und kramte in Lorainne Papierstapel, bis er das richtige Blatt mit dem Siegel des Grafen gefunden hatte:"Voila, es kommen noch ein paar Männer, nicht viele, aber Kämpfer von Kindesbeinen an. Wie viele Männer hast Du zur Verfügung? Deine eigenen und die yorkschen? Wir sollten uns dringend in Brega besprechen, dass ist ein strategisch günstiger Punkt, ausserdem wird nicht nur DIr die Taverne zusagen.."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 19:18
Robert einen Anflug von Lachen nicht unterdrücken als er sich vorstellte, wie Lorainne strickte anstatt mit selbigen Nadeln auf einen Gegner zuzustürzen.

"Tja, im Vorgaukeln friedlicher Zeiten sind wir im Moment wirklich ganz groß fürchte ich!"

Er nahm einen weiteren tiefen Schluck.

"Wenn es nach Engonia geht habe ich unsere verbliebenen Valkensteiner, die Yorkschen und die Reichsfelder Jäger bei mir. Alles gute Männer die sich bei der Schlacht um den Nordstrand Ahrnburgs gemeinsam ihre Sporen verdient haben. Dann haben wir noch die Monde, auch wenn ich sie eher um gewisse Dinge bitten kann, als ihnen Befehle zu erteilen. Ach ja, ich habe außerdem noch einiger Werber in die umliegenden Provinzen geschickt um vielleicht noch die ein oder andere Miliz anwerben zu können, aber viele werden sich wohl kaum melden. Die eine Hälfte steht schon unter Waffen und die andere Hälfte, tja, die Leichen der anderen Hälfte können  dank des Wetters nicht einmal in Ruhe verrotten."

Noch während Robert einige Details seiner Truppe erläuterte, dachte er wieder über Lorainne nach, bevor er sich einen Narren ob dieser Abschweifungen schalt.

"Lorainne... Mhmm, ich hörte von dieser Sache mit William, aber genaueres wusste ich nicht. Eine Gedächtnislücke sagst du? Nichts für Ungut, aber vielleicht hat sie es damit gar nicht so schlecht getroffen. Obwohl sie ihn wohl besser zuvor geheiratet hätte..." Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht. "Und nach dem Krieg willst Du sie wirklich loswerden?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 28. Jan 11, 19:35
Simon hörte sich Roberts Ausführungen an und nickte schliesslich.
"Bon, Hegen wartet schon zu lange vor Engonia und hält dort irgendwo die Stellung, wird Zeit, dass er Unterstützung bekommt."

Roberts Blick, als er sich wieder dem Thema Lorainne zuwandte sagte ihm gar nicht zu und aufmerksam beobachtete er jedes Mienenspiel des Zwerges.
"Von Loswerden wollen, kann keine Rede sein, aber sobald sie zum Ritter geschlagen wird, habe ich keine Verwendung mehr für sie. Dann ist da noch die Sache mit ihrem Vater.. sie müsste erst das Lehen wiederbekommen. Und darum kämpft es sich leichter mit dem richtigen Mann an der Seite. Ich will sie versorgt wissen, immerhin werde auch ich nicht ewig leben, und ihre Schwestern sind alle gut verheiratet oder im Kloster. Wenn ich nicht mehr bin, bleibt ihr das Kloster oder die Ehe. Oder sie geht zu meiner Cousine und ich glaube nicht, dass sie dort auf lange Sicht besonders glücklich werden würde. Die Ehe ist also das beste für die. Vielleicht vermag ihr Mann ihr dann den Gehorsam beizubringen, bei dem ich versagt habe."
Simon winkte ab, es würde noch genug Zeit sein, sich um Lorainne Gedanken zu machen.
"Wieviel Männer hast Du insgesamt, sagtest Du?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 19:46
Als Simon von Lorainne berichtete legte sich Roberts Stirn mehr als nur einmal in Falten. Offenbar schien er mit sich selbst uneins zu sein, etwas, was bei ihm höchst selten vorkam, während er geistesabwesend mit dem Yorkschen Amulett spielte, das um seinen Hals hing. "Richard, warum musstest du mir nur...", murmelte er vor sich hin, bevor mehr Brandy seine Kehle benetzte und er sich räusperte.

"Entschuldige Simon, ich fürchte dieses Ganze warten und herum sitzen macht mich ganz kirre. Was meintest Du gerade mit Lorai..., den Männern meine ich. Wie viele? Ich kommandiere derzeit fünf Regimenter und die besagten Milizen. Also alles in allem zwischen vier und fünfhundert Mann im besten Fall. Aber Gerhardt hat die genauen Zahlen und sobald er von dem Krämerweib zurück ist, kann er dies genau sagen. Aber was sagtest Du gerade über diese Taverne?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 20:28
"Dass ihr Euch dort alle besaufen könnt, damit auf dem restlichen Weg nach Engonia Ruhe ist" war vom Eingang zu vernehmen.
Lorainne legte den Umhang ab und rieb sich ihre kalten Hände.
"Bei den Göttern ist der Wind eisig da draussen. Ist noch etwas Brandy da, oder habt ihr schon alles getrunken?!"
Lorainne blickte stirnrunzeln zwischen Flachmann, der halbleeren Brandyflasche und den beiden Männern hin und her, bewor sie sich an Simon wandte:" Der Bote ist ausgeschickt und zwei weitere nach Goldbach und zu Hegen. Er soll nicht mehr lange auf uns warten. Im übrigen ist das Essen fertig, Ewald wird es gleich hereinbringen. Ich habe mir erlaubt, da wir ja so... hohen... Besuch haben, eine Flasche Wein von den Vorräten zu entnehmen. Robert- äh, Lord of York, bleibt Ihr hier bis wir aufbrechen, oder wann reist ihr wieder ab? Ich habe Ewald angehalten, Euch ein Lager zu bereiten, einige der Männer waren so.. freundlich, ihr Quatier für Euch zu räumen." -Zumindest nachdem sie einen von ihnen einen heftigen Fausthieb in den Magen versetzt hatte, um ihm dann noch einmal ausdrücklich zu erkären, WER bei ihnen zu gast war.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 21:29
Robert dreht sich schlagartig in Richtung Eingang um und stand von seinem Stuhl auf um Lorainne standesgemäß zu begrüßen, zumindest soweit er sich daran erinnern konnte was in dem Buch gestanden hatte, dass Richard ihm bei Ahrnburg übergeben hatte.
 
"Den Göttern zum Gruße Lorainne..."

Als er jedoch ihren Gesichtsausdruck bemerkte, nickte er ihr nur noch einmal zu und ließ sich wieder auf seinem Platz nieder.

"Es freut mich Dich zu sehen! Aber lass doch bitte diese Titel sein, schließlich sind wir hier unter uns. Außerdem habe ich das Gefühl, dass es Dir ohnehin nicht sonderlich behagt, dass ein Soldatentölpel wie ich nun plötzlich an der Adelstafel speist? - Sofern ihr gestattet, werden meine vier Begleiter und ich gern die Nacht hier verbringen. Allerdings möchten wir keine Umstände machen. Eine halbwegs trockene Ecke und ein paar Hände Stroh reichen uns vollkommen. Wenn deine Leute aber schon ihr Quartier geräumt haben, dann sollte Ewald zumindest eine der Flaschen aus meiner Satteltasche zu ihnen bringen. Ich denke das sollte sie ein wenig aufheitern."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 22:03
Lorainn winkte Roberts bedenken mit einer ungewohnten herrischen Bewegung beiseite:"So ein Unsinn! Natürlich seid Ihr willkommen" dann räusperte sie sich und setzte hinzu:"ausserdem ziehen DEINE Männer SEINEN" mit einer Kopfbewegung zu Simon, "noch das letzte Kupfer aus den Taschen. Aber ich habe ihnen schon vorher gesagt, mit Valkensteinern sollte man kein Glückspiel betreiben- genauso wenig wie mit den Yorks! Und bitte, setzt Dich!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 22:16
Roberts Miene heiterte sich sichtlich auf, als Lorainne offenbar einen guten Teil ihrer direkten Art wiedergefunden hatte.

"Also haben sich meine Leute bereits selbstständig gemacht? Tja, das hat man davon wenn man seinen Waibel nicht in der Nähe hat. Wobei das interessante bei uns ist, dass sich sogar das Glücksspiel an der Befehlskette zu orientieren scheint. Zumindest behauptet das Gerhardt immer seit wir in Montralur zu Gast waren und ich seinen gesamten Sold gewonnen habe. - Aber bitte Lorainne, setz dich doch und trink ein Glas mit uns. Ich bin schon begierig darauf zu kosten, was eure Nordcladrische Küche zu bieten hat."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 22:19
Lorainne zog die Nase kraus und grinste.
"Glaub mir, es sind keine kulinarischen Genüsse... es ist grünkohl mit räucherwurst." Ihr Gesichtsausdruck verlieh dem Ekel ein neues Aussehen.
"Apropos trinken, was ist das da in deinem Flachmann?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 22:27
"Grünkohl mit Räucherwurst? Hört sich nicht schlecht an. Zumindest besser als das Zeug hier..."

Mit einer verächtlichen Handbewegung warf Robert einen in ein Tuch gewickelten Klumpen auf den Tisch der die die Konsistenz von Lehm zu haben schien.

"Das Zeug nennt sich Stollenbrot und stammt aus meiner Heimat Caer-Tog. Es ist eine Art hartes, gefülltes Brot mit einem weichen Kern, der mit der Zeit langsam austrocknet. Bis das Zeug ungenießbar wird vergehen aber Wochen oder gar Monate wenn es richtig zubereitet wird. Wir geben es schon seit einiger Zeit an die Truppen... - Aber ich rede zuviel. Der Flachmann? Darin ist ein wohliger Tropfen Usquebae den ich Bruder Jerodin abschwatzen konnte. Bitte, bedien dich!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 22:32
Das liess Lorainne sich nicht zweimal sagen und angelte sich den flachmann vom tisch. sie prostete den männern zu und nahm einen kräftigen schluck.
mit tränenden augen und den hustenreiz gerade so unterdrückend, sagte sie mit heisere stimme:" das ist aber ein herben tröpfchen. aber für firngarde natürlich viel zu schwanch." grinsend reichte sie das fläschen wieder an robert zurück.
"Sag an, wo ist gerhard, sonst weicht er doch nicht von deiner seite?" unschuldig und mit grossen augen schaute sie ihn an- natürlich hatte auch sie die gerüchte gerhört, dass er bei jelena war. die einen sagten, er wäre nur knapp dem tod entkommen und würde dort noch immer gesundgepflegt, andere wollten die beiden arm in arm durch die strassen fanadas gehen gesehen haben- was lorainne sich weder bei der heilerin, noch bei dem waibel vorstellen konnte.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 22:40
Robert schenkte sich ebenfalls einen guten Schluck ein. Als das Gespräch aber auf Jelena und Gerhardt gelenkt wurde, verfinsterte sich seine Stimmung erneut schlagartig und sein Blick bekam ein finsteres Funkeln, bevor er antwortete.

"Gerhard ist mit Aufgaben betraut, die seiner Aufmerksamkeit bedürfen! Warum fragst Du? Du siehst aus als wüsstest Du mehr als ich?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 22:41
"Ich?" Lorainne blinzelte noch unschuldiger
"Je ne sais rien! Sollte man denn etwas wissen?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 22:43
Robert fixierte Lorainne mit einem seiner besten Rekrutenblicke.

"Das frage ich Dich, meine Liebe... In konnte beobachten, dass Du oftmals in deine Muttersprache zurück fällst wenn Du etwas NICHT direkt sagen möchtest?! Also schieß los, was erzählt man sich über Gerhard?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 22:50
Es kostete sie ein wenig Überwindung, nicht zu blinzeln, aber sie hielt seinem Blick stand.
"Ich bin doch immer direkt, was besonders DU an mir schätzt, n`est pas? Zumindest sagtest du so etwas in dunkelfeld, von einiger zeit. glaubst du, ich hätte geheimnisse vor dir, mein LIEBER?!"
Ihre Stimmer wurde wieder weniger süffisant:" Also kennst Du schon die ganzen Gerüchte oder Du weisst nicht, was Dein Schatten treibt.."

Bevor sie noch mehr sagen konnte, was Robert vermutlich dazu bringen würde, ihr die Zunge herauszuschneiden und sie als Fleischbeilage zum Stollenbrot zu reichen, betrat Ewald den raum.
"Ah, endlich, essen. Ewald, sind die Männer allesamt versorgt? Bring noch mehr wein, ja? Merci!"
Sie tat den beiden Herren grosszügig auf und sich nur ein wenig.. allein schon vom Geruch wurde ihr schlecht.
"Also? Gerhard? Ist er in Fanada? Und wen ja, welche Geschäfte führen in den in Jelenas Haus?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 23:03
Robert warf einen flüchtigen Blick auf das Essen und begann darin herum zu stochern, bevor er sich einen großen Löffel davon in den Mund schob und fröhlich zu schmatzen begann.

"Schmeckt gar nicht schlecht das Zeug! - Und natürlich schätze ich deine direkte Art. Irgendetwas musst selbst Du können..."

Er verschlang zügig einen weiteren Löffel...

"Gerhard treibt sich also in Jelenas Haus herum, ja? Interessant, interessant. Und was sollte ich sonst noch NICHT wissen?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 23:07
"Wie nett. Es ist mir doch immer wieder ein Freude, Dich in meiner Nähe zu wissen. Die Stimmung ist dann immer so.. entspannt."
Angewidert beobachtete Lorainne, wie Simon und Robert über das Essen herfielen, als hätten sie seit Tagen nichts gegessen.
Entschlossen schob sie den Teller von sich, nahm sich lediglich das Würstchen und griff dann nach dem Stollenbrot: "Robert, Du erlaubst, ich muss feststellen, ob es wirklich so schmeckt, wie es aussieht. Siehst Du, ich bin nicht nur direkt, sondern auch wissbegierig... Ist also nichts dran an den Gerüchten? Dass sich zwischen Deinem Waibel und Jelena etwas zu entwickeln scheint? Du weisst ja... die Leute reden viel, wenn sie nichts zu tun haben, und in letzter zeit haben sie wirklich sehr wenig zu tun!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 23:17
Schlagartig überkam Robert ein Hustenanfall, der er erst aufhörte, nachdem er ein volles Glas Wein herunter gekippt hatte.

"DU WILLST MIR ERZÄHLEN, DASS MEIN FELDWEBEL UND DIE SCHWEFELBRAUT HERUM TURTELN?"

Ein weiteres Glas folgte, gefolgt von einem ehrlichen Seufzer.

"Ich fürchte ich werde ein eindringliches Gespräch mit Gerhard führen müssen um ihm diese Flausen auszutreiben..."

Ein Moment lang starrte Robert in sein Glas, während seine Augen wieder dieses unheilvolle Funkeln bekamen.

"...und wenn das nicht hilft garantiere ich Dir, dass er demnächst Dienst im hinterletzten Nordweiler an der nördlichen Frostgrenze Valkensteins schieben wird!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 23:23
Belustigt schaute Lorainne ihm bei dem Farbwechselspiel seines Gesichts zu. Also sie meinte, schon leicht bläuliche Verfärbungen an der Unterlippe zu sehen, klopfte sie ihm hilfreich auf den Rücken.
"Willst Du mir ehrlich sagen, Du hast davon nichts gewusst? Hörst Du den Leuten denn niemals zu? Wer weiss schon, was daran ist, vielleicht gar nicht, über William und mich existieren auch Gerüchte.."Lorainne stockte, ihr Stimme leise, verloren.
Sie kniff für einen Moment die Augen zusammen und begann von neuem: "Ausserdem: was hast Du dagegen einzuwenden, wenn es so wäre, Gerhard und Jelena werden auch nicht jünger" versuchte sie es so diplomatisch wie möglich auszudrücken.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 28. Jan 11, 23:34
Robert hatte mittlerweile seinen Teller leer gegessen und kramt drei dicke, in Wachstuch gewickelte Zigarren hervor, die er den Anwesenden anbot.
Dann schnitt er eine der Zigarren an und begann sie in der Kerzenflamme langsam zu erhitzen bevor er sie vollends entzündete.

"Tja, was hätte ich dagegen einzuwenden...", einige Rauchschwaden stiegen auf,  "...eine ganze, verdammte Menge! Aber ich denke ich berichte dir davon NACHDEM ich mit Gerhard gesprochen habe - Aber reden wir doch wieder von anderen Dingen. Es gibt Gerüchte über dich und William?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 28. Jan 11, 23:46
Lorainne lehnte die Zigarre ab, genoss aber deren Duft, während Robert und Simon rauchten.
Als Robert Williams Name erwähnte, war die zuvor gelöste Stimmung wie weggeblasen.
"Da er ja jetzt quasi dein Bruder ist, kannst Du ihn doch selbst fragen, immerhin haben die York-Brüder untereinander ja ein so vertrautes Verhältnis, oder bist Du davon etwas ausgeschlossen? Ach stimmt, Du bist ja kein York von Geburt aus." gab sie spitz zurück, nur um sofort ausfzustehen, um einem weiteren Kommentar seinerseits aus dem Weg zu gehen. Sie wusste, er wurde ihr das mit gleicher münze heimzahlen.
Insgeheim tat es ihr sofort leid und sie verfluchte ihre lose zunge.
Vor der Tür streckte sie ihr gesicht dem kalten wind entgegen und der alkoholnebel in ihrem kof verflog. ein paar schlucke von diesem gebräu und schon war sie fast betrunken. sie war es einfach nicht mehr gewohnt.
DIe männer sagen, die lagerfeuer leuchteten im dunkeln und übrall hörte man gelächter.
seltsamerweise hatte sie diesmal kein heimweh, im gegenteil. sie hatte das gefühl, genau jetzt an diesem ort sein zu müssen und war zufrieden, fast schon glücklich damit.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 29. Jan 11, 12:41
Simon hatte dem Wortwechsel halb besorgt, halb belustigt zugehört.
Als Lorainne gegangen war, zog er geniesserisch an seiner Zigarre und grinste Robert an:"Und Du hast gedacht, sie hat etwas von ihrem Biss verloren. Ich würde sagen, diese Runde geht an sie! Wirst du es ihr nachtragen? -dann rufe ich sie jetzt zur Ordnung- oder ihr regelt das unter Euch, Du hast freie Hand!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 29. Jan 11, 16:31
Robert atmete einige Male tief durch und zog die Stirn in Falten, bevor er einen weiteren Zug von der Zigarre nahm und ein kurzes Lächeln über seine Züge huschte.

"Weißt Du Simon, wahrscheinlich werde ich noch weich auf meine alten Tage oder es ist der Gedanke daran, dass Richard sich genötigt fühlen könnte aus seinem himmlischen Freudenhaus herabzusteigen, wenn ich die kleine Lorainne verhauen sollte. Nun ja, vielleicht ist es auch einfach so, dass in diesen Zeiten gute Freunde rar gesät sind! - Aber Du erwähntest eben eine Taverne in Brega? Etwas diese Kaschemme in dem wir vor einiger Zeit unterkamen?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 30. Jan 11, 18:38
"Warum auch immer sich Richard für sie verantwortlich gefühlt hat; aber Du hast recht, loyale Freunde findet man kaum noch, und die meisten die man hatte, sind bereits tot. Und Lorainne gehört mit zu den ehrlichsten Menschen die ich kenne- wenn man von einigen Dingen absieht" fügte er nachdenklich hinzu.
Dann schenkte er ihnen noch Brandy nach:" Alors, cette taverna, soweit ich weiss ist Weidenfels Teilhaber, oder sie gehört ihm sogar. Wann warst Du denn das letzte Mal in Brega? Ich war jetzt das ganze jahr nicht mehr dort, aber Weidenfels soll Grosses dort geleistet haben."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 30. Jan 11, 21:18
Im beständigen Stakkato stampften die Hufe den gefrorenen Boden, wirbelten Schnee und Dreck auf.
Gerhardt und der Sturmgrenadier Namens Wigdorf hatten sich seit ihrem aufbruch keine Pause gegönnt.
Die beiden Valkensteiner Soldaten näherten sich im Galopp dem Lager Sir Simons.
"Aus eigenem Antrieb also?"
Fragte der Waibel.
Wigdorf nickte, man sah ihm an das die Anstrengungen der letzten zehn Stunden an ihm nagten.
"Also hat der Oberst keine Ahnung von meinem erscheinen?"
Wigdorf machte lediglich ein vielsagendes Gesicht.
"Von meiner Warte aus ist es natürlich erfreulich aber ihr bewegt euch auf sehr dünnem Eis und unter euch knackt es."
Wigdorf grinste ihn verschwörerich an.
"Das Risko geh ich ein. Schön daß ihr wieder da seid."
"Vorsicht Soldat! Schmeicheleien helfen euch nicht weiter.....naja...etwas vielleicht."
Sie verlangsamten ihr Tempo denn sie waren eingetroffen.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 21:20
Aufruhr im Lager, die Gespräche verstummten jäh, Lorainne hörrte an dem leisen Klirren, dass die Männer nach ihren Waffen griffen. Dann durchschnitt die Stimme von Simon ältestem Ritter, von Creytz, die Dunkelheit:"Entretien! Qui est?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 30. Jan 11, 21:35
Robert nahm das Glas erneut dankbar entgegen...

"Weidenfels, der alte Schwerenöter... Wirkt auf mich immer so, als wäre er gerade auf dem Weg zum Scheisshaus aufgehalten worden! Ansonsten aber ein ganz nettes Kerlchen. - Stimmt schon, der hat in Brega einiges bewirkt, vor allem die dortigen Händler scheinen sich mit ihm gut arrangiert zu haben. Er residiert seit einiger Zeit im Rathaus wo wir ihm einige Räumlichkeiten überließen. Und dem gehört der Laden in dem wir uns treffen? Ich denke dann weiß ich welche Kaschemme Du meinst?!"

Robert streckte sich und gähnte herzhaft, bevor er seine Zigarre ausdrückte. Dann erhob er sich und warf sich wieder den schweren Pelzmantel über.

"Danke für deine Gastfreundschaft Simon! Ich denke ich ziehe mich dann mal zurück. Ein paar Momente die Augen zu schließen wird wohl nicht das schlechteste sein. Wenn Lorainne wieder weiß wo ihr der Kopf steht, bestell ihr meine besten Grüße. Wir sehen uns spätestens bei General Ferdi!"

Kurz darauf schloss sich auch bereits die Türe hinter dem Zwerg und er stapfte davon. Draußen angekommen nahm er einen tiefen Atemzug und sog die kalte Luft begierig ein. Dann bemerkte er jedoch den Tumult und die nur wenige Meter neben ihm stehende Lorainne, auf die er sogleich zumarschierte.

"Lorainne! Was ist denn nun wieder los? Sollte ich in einer so schönen Nacht noch mein Schwert ziehen müssen? Nicht das ich etwas dagegen hätte..."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 30. Jan 11, 21:39
Gerhardt antwortete so schnell er konnte.
"Qui ca? Bien sur Gerhardt Sergent!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 21:48
von Creytz begrüsste Gehardt und liess ihn passieren. Mit einem Wink zeigte er ihm, wo die anderen vier Valkensteiner waren, damit er sich zu ihnen gesellte.
"Ich werde den Messieurs sagen, dass IHR angekommen seid. Leider habt ihr gerade das Abendessen verpasst, aber wir werden sicher noch etwas für Euch auftreiben können... Ewald, kümmer Idch darum, dass sie zu essen bekommen." Er nickte Gerhard zu und marschierte zu Simon.

Lorainne bemerkte Robert, winkte nur ab und versuchte angestrengt in die Nacht zu spähen. Plötzlich Gemurmel, dann leuchteten helle Wappenröcke auf, die Valkensteiner waren auch neugierig geworden.
Lorainne warf einen Seitenblick auf Robert:" Es scheint keine Gefahr zu geben, doch da den Männern langweilig ist, machen sie oft mehr Radau als nötig. Besonders von Creytz.. ganz besonders, wenn er Valkensteiner in der Nähe hat, den da hat ihm die Erfahrung gezeigt, dass mehr Alkohol fliesst und die Männer dadurch viel streitlustiger sind."

Als sie dann gerhards Stimme durch die Nacht hörte, hätte sie am liebsten die Zeit zurückgedreht. Warum kamen Valkensteiner immer zu den unangenehmsten Zeitpunkten? Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu:" Und nicht nur die... Es tut mir leid, wenn ich mal wieder schneller gesprochen als gedacht habe... irgendwann wird mir das noch zum Verhängnis" sie grinste Verlegen in die Dunkelheit, dankbar, dass man trotz der Lagerfeuer nicht  sehen konnte, wie rot sie wurde.
Hoffentlich würde Robert weder ihr, noch Gerhard jetzt den Kopf abreissen.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 30. Jan 11, 21:53
Robert versuchte krampfhaft ruhig zu bleiben, doch schließlich brach er in schallendes Gelächter aus...

"Lorainne! Du bist wirklich unglaublich... Wenn Du auch nur noch einen Deut mehr auszusehen versuchst wie die heilige Unschuld in persona, dann nässe ich mich höchstpersönlich ein vor Lachen!"

Mit einem Grinsen im Gesicht gab Robert seiner Kameradin einen gut gemeinten Stoß in die Rippen, der hoffentlich in seinem angetrunkenen Zustand nicht zu heftig ausfiel. Dann zwinkerte er ihr noch einmal zu und setzte von einem Moment auf den anderen wieder sein Exerzierplatz-Gesicht auf und wartete bis Gerhard heran kam.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 21:59
Lorainne stutze, empört und erleichter zugleich, stimmte schliesslich aber in sein Lachen ein und gluckste irgendwo dazwischen ein atemloses "Merci" heraus.

von Creytz kam auf sie zu, bedachte Lorainne mit einem strafenden Blick ob ihres Übermutes und wandte sich an Robert:"Monsieur, ihr werdet erfreut sein zu hören, dass noch mehr von Euren Männern" er konnte sich gerade noch ein -von eurer SOrte- verkneifen "eingetroffen sind. Euer Waibel erwartet Euch. Lorainne, Du gibt die Nachricht an Somin weiter!" es war weniger eine Bitte als ein Befehle.

Bevor Robert losstapfen konnte, hielt sie ihn zurück:" Lass ihn sich erstmal frisch machen und essen. Mit vollem Magen streitet es sich leichter, n´est pas? Und bitte, reiss ihm nicht den Kopf ab!"
Dann berichtete sie Simon von Gerhards Ankunft und folgte auf dessen Geheiss Robert, um die Ankömmlinge an seine Tafel zu bitten- zumindest da, was Robert von ihm übrig lassen würde.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 30. Jan 11, 22:25
Gerhardt stieg ab, richtete kurz seine Rüstung, nahm ein Pergament aus der Satteltasche und ging auf Robert zu.
Ihm war ein wenig unwohl direkt auf seinen Oberst zu treffen, lieber hätte er etwas Zeit gehabt sich zu sammeln.
Robert hatte wiedereinmal seinen Gesichtsausdruck der alles und nichts verriet.
Er trat vor ihn machte eine leichte Verbeugung und grüsste auf Valkensteiner art.
"Sir Robert. Feldwaibel Gerhardt meldet sich zurück, hier sind die Unterlagen die ihr verlangtet."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 22:29
Lorainne schlug sich leicht mit der hand gegen die stirn und schaute unwohl zwischen den beiden männern hin und her. sie nickte gerhard kurz zu und  trat ein paar schritte zurück, gerade soweit, dass sie die leise gesprochenen worte kaum verstehen, aber jederzeit eingreifen konnte- können würde.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 30. Jan 11, 22:32
Robert musterte den Feldwebel kurz und salutierte dann ebenfalls.
Als er das Wort ergriff hatte seine Stimme einen beunruhigend, schneidenden Unterton.

"Steh bequem Gerhardt! Gut, du hast die Unterlagen besorgt. Wurde auch Zeit! Oder solltest Du noch einen kleinen Umweg gemacht haben?!"

Die Ader auf Roberts Stirn begann zu pulsieren und die Papiere in seiner Hand knisterten verdächtig.

"Aber lass uns das später besprechen! Feldwaibel! Nimm Wigdorf bevor ihm sein Speichel am Kinn festfriert und begib dich zu den Männern! Essen fassen, ausruhen und den Abmarsch vorbereiten! Wir werden früh aufbrechen!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 22:42
Das Essen stand bereit und wartete geduldig, von hungrigen Männern verschlungen zu werden.
Eine Flasche Brandy hatte ebenfalls einen Weg ans Feuer der valkensteiner gefunden.

Lorainne atmete erleichtert aus, sie hatte instinktiv die luft angehalten. jetzt wich die spannung aus ihrem körper und sie grinste robert an.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 30. Jan 11, 22:43
"Natürlich!"
Gerhardt machte eine Verbeugung einen schritt rückwärts und dann auf dem Absatz kehrt.
*Na das kann ja noch was geben* Wenn er sich auch nicht sicher war was.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 30. Jan 11, 22:49
Robert wartete bis der Feldwebel in Richtung der anderen Valkensteiner los marschierte, bevor er sich wieder zu Lorainne wandte.

"Willst Du da nun weiter herum gaffen oder besorgst Du uns noch eine Flasche Brandy? Wenn Du die Flasche gefunden hast, komm zum östlichen Torhaus. Ich löse eure Leute dort mal ein paar Stunden ab. Irgendwie ist mir gerade nicht nach Ruhe!"

Ohne ein weiteres Wort drehte Robert sich um und stapfte los.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 22:54
Lorainne verdrehte die Augen, aber eine Wachablösung war sowieso nötig. Sie überlegte, wer jetzt an der Reihe gewesen wäre und ging dann, als es ihr einfiel zu Ybert:" Ybert, Du und Gilles braucht die Wache jetzt nicht übernehmen. Robert und ich werden das tun, also besorge uns noch etwas Brandy und hol meinen Umhang. Dann sag Ewald, er soll sich ebenfalls schlafen legen, Yglin wird die Männer weiter versorgen und dich wecken, wenn wir ablösung brauchen. Sag Yglin, er soll es den Valkensteiner an nichts fehlen lassen und stellt das Weibergewäsch ein, immerhin befindet sich der Mann, über den ihr Euch das Maul zerreist im lager."
Dann gürtete sie ihr schwert fester und goss sich noch etwas kaltes wasser ins gesicht, bevor sie sich zu robert gesellte.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 30. Jan 11, 23:05
Robert hatte es sich derweil im östlichen Torhaus einigermaßen bequem gemacht. Er hatte einige Getreidesäcke zusammengeschoben, auf denen man sitzen konnte und dazwischen eine hölzerne Kiste platziert, auf der er ein weiteres Wachstuch mit Stollenbrot ausgebreitet hatte.

Simons Wachen waren bei seinem Auftauchen mehr als überrascht. Als er dann eiligst die Leiter empor geklettert kam wussten sie wohl nicht recht, ob sie nun Respekt zollen sollten oder ihn wieder nach unten zu befördern hatten. Glücklicherweise entschieden sie sich für ersteres und letztlich schienen sie froh zu sein, dass ihre Wache endlich vorbei war.

Als Lorainne das Torhaus erreichte war Robert gerade damit beschäftigt einen übel riechenden Hartkäse zu zerschneiden und die Scheiben auf einem Stück Stollenbrot zu platzieren, während er zugleich in die Finsternis jenseits des Tores starrte. Ohne in ihre Richtung zu sehen sagte er:

"Das wurde aber auch Zeit meine Liebe! Ich hoffe das Zeug war das Warten wert?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 23:08
"Mh? Zumindest vertreibt es die Kälte. " Ybert kam und reichte Brandy und Umhang zu ihnen hoch und legte sich nach einem kurzen Gruss schlafen.
Lorainne kuschelte sich in ihren Umhang und entkorkte die Flasche und reichte sie Robert:" von Creytz hat recht mit seinen Reden über die Valkensteiner: immer wenn ihr in unsere Nähe seid, haben wir nur noch die Hälfte an Alkohol und die Männer kein Geld mehr in ihren Taschen"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 30. Jan 11, 23:16
Robert hielt kurz inne und schob ihr das Stück Stollenbrot mit dem Käse hinüber, starrte jedoch weiterhin nach draußen in die Dunkelheit.
Nachdem er noch einige Momente in die Ferne geschaut hatte, gestattete er sich einen kurzen Moment der Ablenkung und griff nach der Brandy Flasche, aus der einen tiefen Schluck nahm, bevor er antwortete.

"Das sagen sie also über uns? - Nun, ich habe schon schlimmeres gehört. Vor allem in Andarra... Dort verbreiten die alten Stammesidioten im Süden Geschichten über alle möglichen Gräueltaten die wir begangen haben sollen. Wusstest Du, dass sie Gerhardt dort nur noch den "Verräter" schimpfen? Was für ein Drecksland..."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 23:21
Besorgt schaute sie zu Robert; seine Stimme klang ernst, traurig- so hatte sie ihn noch nie sprechen gehört.
"Pourquoi? Ich meine gerade Gerhard.. ich möchte dir und deinen männern nicht zu nahe treten, aber gerhard ist zu... ehrlich und... irgendwie zu sanftmütig für einen Valkensteiner. Je ne sais pas. Er unterscheidet sich enorm von den anderen.."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 30. Jan 11, 23:32
Robert schaute wieder in die Ferne jenseits des Tores und schnitt dann ein weiteres Stück Käse ab, dass er sich sogleich in den Mund schob.
Nachdem er es herunter gewürgt hatte, sah er Lorainne an und erwiderte:

"Keine Sorge Lorainne, du bist mir schon weitaus näher getreten!" Robert grinste verschwörerisch.

"Was Gerhardt angeht... - Vielleicht liegt es daran, dass er kein gebürtiger Valkensteiner ist? Allerdings glaube ich eher, dass er etwas hat, etwas ganz persönliches für das er kämpft! Nennen wir es ein Ideal, eine Idee, vielleicht auch nur irgendein Hirngespinst?! Etwas das ihn weitermachen lässt. Hoffen wir darauf, dass er es niemals findet, denn solange kann und wird er weiter kämpfen! Selbst ich weiß nicht was es ist, aber solange er meine Befehle ausführt wie ich es von ihm gewohnt bin, stelle ich solche Fragen auch nicht."

Robert nahm einen großen Schluck Brandy und fixierte Lorainne dann mit seinem Blick.

"Und du? Lorainne! Wofür kämpfst Du noch?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 23:42
Lorainne grinste zurück:"wohl wahr."
Dann wurde sie nachdenklich, mit einer solchen frage, gerade von Robert hatte sie nicht gerechnte.
"Wofür kämpfe ich? Ich weiss es nicht. Am anfang bin ich in den Krieg gezogen, um meinen Vater stolz zu machen und weil Simon in den Krieg gezogen ist. Dann starb mein Vater...  vielleicht kämpfe ich für ganz träumerische Ideale. Sowas wie Freundschaft und Treue oder so. Ich weiss noch, wie sich mich am Tag des Wolfes in Fanada festnehmen wollten. Sasha und Du habt das nicht zugelassen.. sowas tut man nicht für irgendwen.  Vielleicht kämpfe ich auch nur, weil ich nicht weiss, was ich sonst machen soll. Ich meine, wenn ich jetzt nicht hier wäre, wo wäre ich dann? womöglich schon längst verheiratet oder im kloster. Beide Gedanken behangen mir nicht. Und solange Krieg ist, brauche ich mir keine Gedanken über die Zukunft machen, wer weiss, wenn ich in der nächsten Schlacht falle..."
Ihr Stimme war immer leiser geworden bevor sie schliesslich abbrach.Sie stand auf und schaute in die Nacht, bevor sie  wieder begann zu sprechen:" C´est ca. Ich kämpfe einfach nur, weil es mir gefällt, weil ich mir nicht vorstellen kann, etwas anderes zu tun. Und vielleicht sagt man dann irgendwann: Lorainne, war das nicht die, die vor Engonia fiel, tapfer im Kampf?  Das klingt immer noch besser als: Lorainne ist doch die Tochter des Verräters Jules.. wurde auch Zeit, dass man sie endlich gehängt hat.. oder sowas in der Art."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 30. Jan 11, 23:53
Robert beobachtete Lorainnes Gesichtsausdruck aufmerksam, während er ihr zuhörte.
Nachdem sie geendet hatte, nahm er einen Schluck Brandy und reichte ihr wieder die Flasche.

"Weißt Du Lorainne, ich habe vor einiger Zeit ein paar Dinge zu Jelena gesagt die, wenn ich mich recht entsinne ungefähr so lauteten: Der Krieg verändert uns alle! Und wenn wir das nicht akzeptieren können, uns daran fest krallen was einmal war, dann wird keiner von uns jemals wieder Ruhe finde. Und ich denke auch Du hast mittlerweile diesen Punkt erreicht, an dem Du dich entscheiden musst! Willst du dein altes Leben hinter dir lassen? Oder daran verzweifeln was einmal war und was daraus geworden ist?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 30. Jan 11, 23:58
Unschlüssig zuckte Lorainne die Schultern:" Ich will mein Leben nicht hinter mir lassen, und dann will ich es einfach abhaken und ein neues beginnen. Vielleicht kann man beide ja noch irgendwann vereinen, aber ich verzeifel nicht an dem, was war... viel eher an dem was sein könnte... und du, wofür genau kämpfst du? In einem Land, das nicht deine Heimat ist, wo dich dir die wenigsten freundschaftlich gesinnt sind? Was hält dich hier fest?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 31. Jan 11, 00:09
Robert schluckte ein weiteres Stück Käse herunter, bevor er antwortete und reichte Lorainne dann den Rest des bröckeligen Klumpens.

"Ich kann für Dich nur hoffen, dass es dir gelingt eines Tages beide Leben zu vereinen, aber nach meiner Erfahrung, musst du dich schon für eines entscheiden? Aber wer weiß, vielleicht wird der olle Zwerg mit seinen 128 Jahren doch noch mal von einer jungen Menschenfrau eines besseren belehrt?!"

Ein, zwei weitere Male kreiste die Flasche...

"Wofür ich kämpfe möchtest Du wissen? Weißt Du, ich könnte dir jetzt Geschichten von Ehre, Stolz und Idealen erzählen. Aber das wäre letztlich ziemlich geheuchelt. Ich bin hier und kämpfe, weil mein General und mein Land genau das von mir erwarten. Nicht mehr und nicht weniger. Und ganz ehrlich, ich kann mir nichts besseres vorstellen! Das ist die Welt die ich kenne und schätze. - Und wenn die Schlacht um dieses verfluchte Engonia vorüber ist, bin ich entweder tot oder ich verlege zurück nach Andarra und jage Attentäter in den Trollfelsen. Und zwar solange, bis die Zwei Monde IHREN heiligen Kreuzzug beginnen und der ganze Spaß weiter geht..."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 31. Jan 11, 00:14
" Ja, alle reden immerzu von Ehre und Treue, aber irgendwann wird jeder zum Verräter, irgendwie. Ich halte davon nicht viel, wenn ich ehrlich bin, verbiete ich mir auch, darüber nachzudenken, denn wenn ich nicht hier wäre, swäre es vermutlich noch schlimmer. Ich meine, das ganze höfische Gebahren ist noch sehr viel verlogener und das liegt mir nicht. Du glaubst gar nicht, wie schwer es mir gefallen ist, Antoine zu sein.. Und so wie es jetzt ist, damit bin ich eigentlich glücklich. Ich weiss, wem ich vertrauen kann und beio wem ich vorsichtig sein muss, hier bin ich irgendwie zuhause. Die zwei Monde wollen einen Kreuzzug beginnen? Pourquoi?"
Lorainne lhente beim zweiten Mal den Brandy ab, trank stattdessen einen kleinen Schluck Wasser, um nicht noch einen schweren Kopf zu trinken und während der Wache einzuschlafen.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 31. Jan 11, 00:26
Gerhardt fand keine Ruhe und vertrat sich noch die Beine *Verdammte Pferde, kann man denn nichts anderes finden um schnell vorann zu kommen? Immer diese beschwerden in den Schenkeln*
Als er am Tor vorbei kahm hörte er zwei Stimmen die ihm vertraut vorkahmen.
Robert und diese Lorainne, er musste grinsen, diesen Kaldrischen Satz hatte er sich mühsam zusammengefragt aber die wirkung war es wert gewesen.
"Holla! Ist dort oben jemand?"
Er wollte nicht den verdacht aufkommen lassen er hätte gelauscht aber gleichzeitig konnte er den Brandy bis hier unten riechen.
Einfach zu verlockend
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 31. Jan 11, 00:41
Oben auf dem Turm wurde es ruhig. Dann erscholl Roberts Stimme.

"Komm rauf Gerhardt, wir konnten dein Schnaufen schon vernehmen als Du den Stall gerade verlassen hattest..."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 31. Jan 11, 00:54
"Wenn ihr erlaubt..."
Er stieg die Leiter hoch.
"Das war nicht der Stall... Ich stinke so, ich hab den ganzen verdammten Tag auf einem Pferderücken zugebracht."
Als er oben angekommen war klopfte er sich die Hände kurz ab und nickte Lorainne zu.
"Ich hatte noch keine Zeit euch zu begrüssen."
Sie sah ihn an mit einer art amüsierter neugier die er schon kurz vorher bei einigen der Soldaten bemerkt hatte.
*Entweder mir ist ein Rüssel gewachsen oder Alltäglichkeiten werden hier ganz anders aufgenommen.*
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 31. Jan 11, 01:04
Robert ergriff einen der Kornsäcke und warf ihn Gerhardt hinüber, gefolgt von der Brandyflasche. Offenbar waren die Reflexe seines Waibels noch da...

"Dann mach es Dir mal bequem Gerhardt! Wir haben hier gerade ein sehr interessantes Gespräch über die Gründe warum bei allen Niederhöllen wir jetzt in diesem verfluchten Landstrich hocken und einer Schlacht entgegen sehen, die uns wahrscheinlich alles das Leben oder vielleicht auch nur ein paar Gliedmaßen kosten wird..."

In Roberts Blick schlich sich wieder dieses unbehagliche Funkeln.

"Also, Gerhardt, warum bist Du hier? Wofür kämpfst Du? - Und warum, bei Lavinias holdem Arsch, halten DICH eigentlich alle immer für den netten Kerl unter den Valkensteinern?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 31. Jan 11, 08:58
Lorainne lachte herzhaft:"Vergiss das sanftmütig nicht!"
Dann rümpfte sie die Nase:"das schlechtriechend hatte ich gar nicht bedacht, aber da unterscheidet er sich kaum von Dir, Robert."
Plötzlich schien ihr etwas einzufallen und sie fluchte leise, bevor sie sich mit einem Lächeln Gerhard zuwandte:"Robert hat mich mit seinen philosophischen Gesprächen so sehr eingenommen, dass ich völlig vergessen hatte, Euch von ihm auszurichten, dass ihr an seiner Tafel willkommen seid. Wahrscheinlich hat Euch auch niemand der anderen das ausgerichtet, oder?"
Fragen zu seinem bisherigem Verbleib sparte sie sich, sie wollte nicht noch mehr Öl ins Feuer giessen.
"Aber jetzt sagt, Gerhard, wofür oder für wen kämpft Ihr?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 31. Jan 11, 09:18
Gerhardt nahm einen schluck aus der Flasche und warf sie dann zu Robert.
"Robert wenn ihr erlaubt antworte ich zuerst der Dame. Ich KÄMPFE für meinen Oberst, das zu verstehen müsstet ihr unsere Geschichte kennen aber das würde hier zu weit führen.
Und erst dann weil es der wille Valkensteins ist.
Zur zweiten Fage: Na vielen Dank, nett und sanftmütig."
Er lachte.
" Das kenne ich noch aus meiner Jugend, als mich viele NETT fanden aber die Frauen hat immer der Dorfrüpel bekommen."
Für einen kurzen augenblick konnte Gerhardt sehen wie Roberts Kiefer knirschten aber vielleicht lag es auch nur am Hartkäse.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 31. Jan 11, 09:28
"In Firngard sagt man meistens nett oder interessant, wenn einem etwas nicht gefällt, aber in eurem fall trifft das nett zu, zumindest im vergleich zu robert." Sie lachte abermals, bevor sie wieder etwas besonnener sprach:"Was glaubt ihr, werden wir aus der kommenden schlacht siegreich hervortreten? Vielleicht gibt es dann tatsächlich friedlichere zeiten.." doch irgendwie konnte sie daran nicht wirklich glauben...
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 31. Jan 11, 19:41
Gerhardt hob die augenbrauen um Lorainne dann ernst zu fixieren.
"Ihr erestaunt mich..... und zwar sehr. wAS GLAUBT Ihr was diese Schlacht ist? Ein Spiel? Das ist doch keine Frage von Glück
oder Unglück.
Wir sind alle Soldaten und wir werden dafür sorgen daß wir gewinnen ansonsten bräuchten wir garnicht erst anzutreten.
Brüllend in eine Schlacht zu rennen in der man nichts gewinnen kann ausser den Tod, überlasse ich gerne den Tior Anhängern.
Ich glaube nicht an den Sieg, ich weiß das wir siegen."
Er beugte sich vor um ihr noch besser in Gesicht sehen zu können.
"Und ihr, verehrte Lorainne de la Follye des Joux, solltet eure Überzeugung bedenken denn sonst, fürchte ich, rennt ihr in euer Verderben
und das wäre doch ein Verlust."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 31. Jan 11, 22:05
Lorainne tat Gerhard Vortrag mit einer herrischen Handbewegung ab, die man in ähnlicher Weise bei der Baronin beobachten konnte.
Nachdem sie tief Luft geholt hatte, um ihrer Stimme einen festen Ton zu verleihen, erwiederte sie:" Dass Krieg kein Spiel ist, ist MIR durchaus bewusst. Bei den Göttern, ich habe Menschen getötet, manche wollten nur fliehen, aber man konnte die Verräter nicht von den anderen unterscheiden. Wir sind durch ein Dorf geritten und haben alles getötet, was uns vor das Schwert kam, an einer seite rein, auf der anderen wieder raus.. und da war dan dieses Kind, das dort mitten drin stand und nach seiner Mutter rief und Simon ritt es über den Haufen, weil er so im Blutrausch war, dass er es einfach nicht gesehen hat. Das, mein lieber Gerhard, war meine erste Schlacht, das erste Mal, dass ich gekämpft hatte, damals noch als Antoine. Und ihr wollt mir vorwerfen, dass ich denke, dass die Schlacht nur ein Spiel ist?"
In Lorainnes Augen blitzte es unheilvoll, ihr Mund war verkniffen, der Ton eisig.
"Manchmal wünsche ich mir tatsächlich, es wäre  nur ein Spiel, und wir können morgen alle wieder heim zu unseren Familien, aber leider ist es das nicht, das ist auch mir bewusst." Dann wurde sie wieder etwas entspannter und man konnte wieder den bekannten Schalk aufblitzen sehen:"In einer Sache habt ihr allerdings recht: Ich überdenke gerade meine Überzeugungen. Mit Robert habe ich schon darüber philosophiert, soll ich mit Euch weitermachen? Ich glaube, ich bin auf der Suche, nach meinen Überzeugungen, nach dem Sinn des Tuns, obwohl ich durchaus zufrieden mit dem bin, was ich jetzt tue, aber..."
Sie winkte ratlos ab.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 31. Jan 11, 22:55
Gerhardt sah kurz zu Robert hinüber der sich behaglich auf seinem Strohkissen lümmelte, scheinbar froh diesmal nicht Ziel eines von Lorainnes ausbrüchen zu sein.
Dann glitt sein Blick zurück zu Lorainne und seine Augen waren müde.
"Ach.. Lorainne... ihr seid so jung...... und alle Götter mögen euch beistehen in den Zeiten die vor uns liegen, denn ihr seid die Zukunft des Landes.
Das allein könnte euch Sinn genug sein.
Aber wenn ich euch wirklich etwas raten darf: Ein Schiff fragt nicht nach dem Wind der es antreibt und würde es nach ihm schauen, es würde den Kurs ändern.
Ihr solltet euch nicht zu diesem Zeitpunkt mit solchen Fragen quälen, tut jetzt was jetzt zu tun ist, konzentriert euch auf euer sein und nicht auf euer werden.
Oder um bei meiner Metapher zu bleiben: Wenn das Schiff im Hafen ist träumt es von neuen Fahrten und neuen Winden."
Mit einem schlag wich die Müdigkeit aus Gerhardts Augen.
"Und ich konzentriere mich jetzt darauf noch einen Schluck aus der Flasche zu bekommen bevor mein Oberst sie allein austrinkt."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 01. Feb 11, 10:21
"Dazu muss man erstmal einen Hafen finden, in den man ankommen kann und davor grauts mir ehrlich ein bisschen, denn in Zeiten wie diesen weiss ich was ich zu tun habe. Natürlich sind bevorstehende Schlachten immer ein wenig beängstigend, aber bei weitem nicht so sehr, wie der sogenannte Frieden, denn an den glaube ich ehrlich kaum."
Lorainne zuckte die Schultern und schaute ebenfalls kurz zu Robert:"Kann er mit offenen Augen schlafen? Er blinzelt ja nicht einmal...He,Robert, lass nochmal die Flache kreisen, mir ist mittlerweile nämlich saukalt."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 01. Feb 11, 11:09
Robert starrte noch immer in die Ferne, nahm einen tiefen Schluck und reichte den spärlichen Rest ohne sich von der Finsternis jenseits des Tores abzuwenden an seinen Waibel weiter. Seine Rechte lag mittlerweile unbehaglich lange auf dem Knauf seines Jagdmessers. Dann sprach er mit ruhiger Stimme:

"Natürlich kann ich mit offenen Augen schlafen, liebe Lorainne, wie glaubst Du bin ich so alt geworden?! - Aber wo wir gerade dabei sind? Habt ihr Männer dort draußen? Männer die im Vorfeld Wache schieben? Wenn ja, würde ich sagen sie erfüllen ihre Aufgabe nicht sonderlich gut!"

Roberts Augen wurden zu schmalen Schlitzen als er in die Finsternis starrte.

"Lorainne? Reich uns doch bitte einmal die Armbrüste herüber! - Gerhardt? Vorfeld, dritter Hügel zur Rechten der Mühlenruine, oberhalb der Beerensträucher. Mindestens zwei mögliche Gegner. Wahrscheinlich vier! Achte auf die Reflexion ihrer Messer eine handbreit unterhalb der Strauchgrenze! Dilettanten!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 01. Feb 11, 11:15
Lorainne reichte Robert das verlangte und spähte ebenfalls angestrengt in die Dunkelheit.
"Es sind Männer dort draussen, aber bisher haben die ihre Aufgabe immer anständig und zuverlässig erfüllt. Wenn sie es diese Nacht nicht vermochten, muss ihnen etwas passiert sein."
Dann sah Lorainne auch etwas im Mondlich reflektieren und flüsterte:" Dort, weiter nach links, seht ihr? Da steht jemand, dem es gleichgültig zu sein scheint, ob er entdeckt wird."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 01. Feb 11, 11:36
Gerhardt schalt sich selbst einen Narren, dafür daß sie nichteinmal ihre Klingen geschwärzt hatten waren sie viel zu nah herangekommen.
Zwergenaugen sind halt besser für Dunkelheit geeignet.
Er klopfte an der Lagerzugewandten Seite kurz an einen Holzbalken und machte den Männern am Feuer drei kurze Handzeichen dann griff er sich die Armbrust und visierte.
"Warnen oder Treffen?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 01. Feb 11, 12:46
Robert starrte weiter in die Finsternis während er beiläufig die Armbrust spannte.

"Warnschuss auf Valkensteiner Art, Waibel! Zwei Striche rechts neben der abgeknickten Eiche, dreihundertfünfzig Schritt, Gegner in offenem Gelände, Bolzen frei! Das ist deiner Waibel! Zeig was Du kannst! Mir gehört der Kerl links im Graben, vierhundert Schritt!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 01. Feb 11, 14:44
Mit einem typisch unspektakulären Klack verließ der Bolzen die Schiene und fast augenblicklich darauf hörte man einen erstickten Schrei.
Die Gestalt sackte zusammen und hielt sich das rechte Bein in dessen Oberschenkel jetzt ein Armbrustbolzen steckte.
Ohne länger zu schauen hatte Gerhardt erneut gespannt und einen weiteren Bolzen aufgelegt.
"Mist! Daneben, ich wollte die Eier treffen."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 01. Feb 11, 15:17
Ein weiteres Klacken ertönte und Robert grinste zufrieden.

"Gerhardt? Ich hab Dir den einen an dem Baumstumpf dreihundert zur Rechten festgenagelt. Könntest Du ihm nun bitte ein Ende machen!"

Robert begann seine Armbrust mit geübten Griffen erneut zu laden.

"Lorainne? Vielleicht magst Du ein paar Leute nach draußen schicken, die nachsehen wer sich da herumgetrieben hat?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 01. Feb 11, 16:31
Sie grinste Robert nur vielsagend an und deutete auf das kleine Törchen und den davor postierten schwarzen Gestalten. Ebensolche wurden von der Nacht verschlcukt.
"Wie Du siehst, brauch ich gar nicht viel sagen, sie wittern Gefahr wie räudige Hunde eine Hündin. Besonders, wenn es hier oben still geworden ist, werden sie wachsam."
Ein weiterer Wink von ihr folgte und die Gestalten vor dem Tor taten es ihren Kameraden nach und verschwanden in der Nacht.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 02. Feb 11, 01:12
Die Firngarder bewegten sich wie Wasser auf die Angreifer zu und ihre Kleidung ließ sie so vollkommen mit der Dunkelheit verschmelzen.
So sehr daß Gerhardt schwierigkeiten hatte ihnen mit den Augen zu folgen, schon hatten sie die ersten beiden erreicht, darunter den mit der Beinwunde.
Ohne inne zu halten schalteten sie sie aus und bewegten sich weiter vor.
Gerhardt nahm die Gestalt weiter oben an der Mühlenruine ins Visier und spürte plötzlich daß sie ihn fixierte,der Waibel zögerte,
irgendetwas ließ ihn erzittern.
Die gestalt zog sich in den Schutz der Ruine zurück, doch die Firngarder waren schon auf dem weg zu ihm, bald hätten sie ihn erreicht,
als plötzlich....
Ein lautes quiken durchbrach die gespenstische Stille, ein Eber war wohl aufgeschreckt worden, brach durch das Gestrüpp und griff die Soldaten an.
Schnell hatten die Firngarder die Situation unter Kontrolle, ein gezielter Schwertstreih brachte den Schwarzkittel zu fall. Doch den kurzen Augenblick hatten die restlichen Angreifer zur Flucht genuzt.
Auch die Ruine war leer.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 02. Feb 11, 08:08
drei der männer kamen zurück, zwei davon gehend und den dritten stützend. als sie am tor ankamen, wurde es plötzlich hektisch.
lorainne nickte robert und gerhard zu und glitt zu den männern hinunter- dann hörte man sie laut fluchen und stille trat ein.
"der eber hat ihn erwischt" sie sog scharf die luft ein, als sie die grosse wunde am bauch erblickte.
dann wurde ihre stimme plötzlich leise und sanft, bruhigend flüsterte sie auf den verletzten ein, hielt seine hand.
mehr konnte sie nicht tun.
es dauerte nur minuten, doch ihr kam es wie stunden vor.
ohne die beiden valkensteiner anzuschauen bat sie:" wenn die anderen kommen, lasst euch bericht erstatten, ich gehe zu simon und berichte ihm." zu den beiden firngarden gewandt:" schaut, wo ihr ihn begraben könnt und nehmt seine waffen an euch.. jemand anderes wird sie brauchen können."
als sie aufstand blinzelte sie rasch ein tränchen weg, bestimmt würde sie nicht hier vor den männern weinen- und machte sich auf den weg zu simon.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 02. Feb 11, 22:49
Gerhardt und Robert waren zu den Firngardern getreten, Der Waibel sah den Toten an und wurde an seinen schmerzhaften zusammenstoss mit einem Wildschwein vor einigen Monden erinnert, so hätte er jetzt auch aussehen können.
Er kniete neben dem Toten nieder, legte seine Hand auf dessen Stirn um ihm die letzte Ehre zu erweisen und stand dann wieder auf.
"Sir Robert! Auf ein Wort?!"
Sie gingen ausser Hörweite.
"Die Angreifer.... Ich kannte einen von ihnen... Der an der Ruine.... Es war Njordin."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 03. Feb 11, 12:23
Robert wirkte mehr besorgt denn überrascht und musterte den Feldwebel aufmerksam. War Gerhardt einfach betrunken oder hatten die langen Jahre des Kampfes, des Drecks und des Tötens nun auch ihre Wirkung auf seinen Verstand nicht verfehlt?

"Gerhardt!", begann Robert mit eindringlicher Stimme, "hast Du getrunken oder die 'besonderen' Plätzchen der Schwefelbraut gekostet? - Njordin ist tot Gerhardt! Du selbst hast ihn von seinen Qualen erlöst!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 03. Feb 11, 22:23
Sein Blick war abwesend als er antwortete.
"Ich weiß das er tot ist, bei Thormentor das weiß ich. Jeden Tag den die Götter werden lassen beginne ich mit dieser Gewissheit..... und doch......
Es ist auch nicht Njordin wie wir ihn kannten..... es ist wie eine Fremde verdorbene Kreatur die Njordin wie einen Mantel trägt um sich vor
meinem Auge zu verbergen.... Ich kann es nicht besser erklären, er ist mir auch nicht zum erstenmal erschienen....
Robert! Es verfolgt mich, es verfolgt uns!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 04. Feb 11, 19:58
Roberts Miene wirkte ernsthaft besorgt... Verflucht, dachte er, jetzt hat es meinen Feldwaibel auch noch erwischt. Wie nannten die Medici es noch? Schlachtenwahn! Er musterte Gerhardt sehr genau. Waren die Anzeichen schon da? Zuckende Augen, zittrige Hände, fahler Blick? Robert war sich nicht sicher. Aber irgendetwas nagte an seinem Verstand, als er weiter über Gerhardts Worte nachdachte und schließlich mit eindringlicher Stimme antwortete:

"Gerhardt! Njordin ist TOT und NIEMAND trägt ihn als Hülle! Das was Du siehst ist nichts als..."

Dann fiel es ihm wieder ein. Es war Jahre her, weit, weit entfernt von hier. Gerhardt war gerade erst seine rechte Hand geworden und ihre Aufgabe war es damals einen der Ihrigen, einen Oberst der die Seiten gewechselt hatte, zu jagen. Und das in diesem verfluchten grünen Höllenloch. Nur knapp waren sie mit dem Leben davon gekommen, doch ein Teil von ihnen blieb unwiderruflich dort... - War es diese Erfahrung, die Gerhardt quälte oder mochte es etwas anderes sein.

"...es ist nichts als eine Erinnerung! Du brauchst dringend Ruhe! Sobald wir die Sache in Engonia hinter uns gebracht haben werde ich dich für einige Zeit aus dem aktiven Dienst entfernen! Verstanden? Nur halte noch ein wenig durch! Das ist ein Befehl!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 04. Feb 11, 22:16
Gerhardt nickte.
"Natürlich! Bestimmt habt ihr recht und es war nur eine Brandy fantasie, dieses verfluchte warten macht einen ja auch ganz kirre."
Sie gingen zurück.
*Warum sollte ICH einem Zwerg wiedersprechen*
Dachte er sich.
*Wenn man etwas wartet macht er es selbst*
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 07. Feb 11, 15:42
Robert besah sich seinen Feldwaibel noch einmal genau und versuchte abzuschätzen, ob er die kommende Schlacht noch durchhalten mochte. Sollte er es riskieren oder Gerhardt frühzeitig nach Port Valkenstein zurück schicken. Immerhin hatte er bisher am längsten von allen Waibeln durchgehalten die Robert bisher verschlissen hatte. Mit einem letzten Stirnrunzeln beschloss er, dass Gerhardt es schon schaffen würde.

Eiligen Schrittes stapfte er in Richtung des Tores und bezog wieder seine Stellung hinter der Balustrade, so als wären die letzten Minuten nicht geschehen.

"Gerhardt? Kannst Du Lorainne irgendwo sehen? Oder sollte sich die Kleine etwa die Umstände zunutze gemacht haben um den Rest der Wache schleifen zu lassen?"

Dann erinnerte sich Robert plötzlich an etwas und kramte in seiner Feldtasche herum, bis er endlich das gesuchte gefunden hatte, eine kleine silberne Dose voller Minzplättchen.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 07. Feb 11, 16:14
Als Lorainne ihm berichtete, fielen ihm als erstes ihr rot geränderten Augen auf.
Schweigend hörte er sich ihren Bericht an und wollte sie dann ins Bett schicken und selber ihren Teil der Wache übernehmen.
Die Diskussion mit ihr endete wiedereinmal in einem lautstarken Streit, während dem er ihr, zum ersten Mal seit langem- eine Ohrfeige verpasste.
"Alors, ich sage es dir jetzt nur einmal, darum höre mir genau zu! Du hast heute keine Wache und ich dulde keinen Ungehorsam. Also überlege Dir, was Du tust und ob Du in der Lage bist, die Folgen für Dein Handeln zu tragen. Deine Sturköpfigkeit habe ich satt, Du solltest dich zur Abwechslung mal wieder in Gehorsam übern."
Sein Gesicht war gefährlich nah vor ihrem und er sprach leise.
Mit zusammengepressten Lippen  und grossen Augen hörte sie ihn an. Und vergass darüber offensichtlich zu blinzeln!
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 07. Feb 11, 17:21
Während er sprach, hatte sie weder geblinzelt noch einen Atemzug getan.
Als er endlich geendet hatte, stiess sie hörbar die Luft aus und sprach, ebenso leise:" Ihr könnt die Wache nicht abhalten, da Ihr dazu viel zu betrunken seid. Ausserdem würdet ihr auf der Wache mit Robert weiter dem Alkohol frönen, also, werde ich die Wache abhalten und Ihr solltet Euch ausschlafen. Es ist soweit alles vorbereitet, wir können also morgen aufbrechen!"
Damit drehte sie sich um, und stapfte wieder nach draussen. Die Männer waren still, wahrscheinlich hatten sie jedes Wort und das Schallen der Ohrfeige gehört.
Etwas entfernet bückte sie sich und nahm sich ein wenig Schnee, den sie auf die brennende Wange hielt, rieb diesen dann durch ihr Gesicht, um die Müdigkeit zu Vertreiben.
Sie schaute in den Himmel und versuchte die Zeit abzuschätzen, in etwa einer Stunde würden sie abgelöst werden, dann endlich konnte sie noch ein paar Stunden schlafen.

Gerade bekam sie noch mit, wie Robert die Minzplätzchen hervorholte und bemerkte spöttisch:" Mir scheint, ein jeder York, gebürtig oder nicht, ist diesen Dingern verfallen!"

Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 07. Feb 11, 21:21
Gerhardt rieb sich die Stirn mit den Fingerspitzen.
"Ihr habt die Dinger in eurer Feldtasche?
Er wendete sich Lorainne zu
"Ist wohl so eine Art von Selbstkasteiung."
Und als er die silberne Dose hingehalten bekahm.
"Nein vielen Dank aber ich befürchte der berauschende geschmack dieser unvergleichlichen Köstlichkeit könnte meine Nachtsicht beeinträchtigen."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 07. Feb 11, 21:45
Lorainne grinste, schnappte sich aber dennoch eines der minzplättchen :"mhm, wenn dieses minzzeug nicht innen wäre, wären die dinger richtig lecker. allein schon die schokolade.... vermutlich werden sie nur deswegen gegessen, die minze mag bestimmt niemand.
Das letzte Mal habe ich in... Goldbach, je pense, schokolade gegessen...."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: gerhardt am 07. Feb 11, 22:20
"Ihr erstaunt mich erneut Lorainne. Das ist doch die besonderheit der Yorkschen Küche, man sucht etwas das gut schmeckt und überlegt dann: Was muß ich damit anstellen das es schmeckt als hätte man einem Minzwombler in den Arsch gebissen.
Ihr solltet mal probieren was die so alles mit Essig anstellen, oder noch besser mit Essig UND Minze.
Die York sind eine kultivierte Dynastie und hervorragende Kämpfer aber in Kulinarischen lassen sie ihren Sadismus raus."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 07. Feb 11, 22:32
Herzhaft lachte sie und die gesamte vorherige Aufregung war vergessen.
Mit Tränen in den Augen japste sie Nach Luft.
"IHR erstaunt MICH, Gerhard. ein Segen der Götter, dass sie Euch hergeschickt haben."
Dann wurde sie wieder ernst:" Sie sind alle immer noch nicht zurück, n´est pas? Zut alors, morgen brechen wir auf, ich hoffe, sie kommen bis dahin alle heile zurück!"
Dann wandte sie sich wieder an die Valkensteiner:" Werdet ihr mit uns reisen?"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 08. Feb 11, 12:25
Mittlerweile hatte Robert die Hälfte der Minzplättchen bereits aufgefuttert. Keine Ahnung was Gerhardt hat, dachte er, aber er sollte einfach mehr von den Dingern essen, dann würden sie ihm bestimmt auch munden. Aber egal, hatte Lorainne nicht gerade etwas gesagt? Ach ja...

"Euch? Das ist wohl richtig! Natürlich ist es ein Segen der Götter wenn die Valkensteiner irgendwo auftauchen! Endlich lernst Du das auch mal!"

Ein letztes Minzplättchen verschwand eiligst.

"Lorainne, ich denke wir werden euch nach Brega begleiten. Irgendwer muss schließlich auf Simon aufpassen wenn Du in seiner Nähe bist. - Gerhardt! Wenn Du nachher bei den Männern bist schick einen Boten nach Voranenburg! In meiner Abwesenheit soll Leutnant Albrechts das Kommando übernehmen!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 08. Feb 11, 17:56
"Wenn ICH in seiner Nähe bin? Was soll das denn heissen? Als wenn ich..."
Doch sie brach ab, denn ihre Wange brannte immer noch und sie verfluchte ihn innerlich und wünschte ihm gerade nur Böses.
Ihr Augen funkelten, hin und her gerissen, zwischen Zorn auf Simon und der Belustigung über die beiden Valkensteiner.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 09. Feb 11, 10:02
Robert sah Lorainne mit strengem Blick an, dann stahl sich jedoch wieder ein Lächeln in seine Züge, während seine Augen dieses unheilvolle Funkeln bekamen.

"Lorainne meine Liebe, du machst es mir mittlerweile wirklich zu einfach... - Aber es ist schön dich zwischendurch mal wieder lächeln zu sehen."
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 09. Feb 11, 11:19
DIe Verwirrung war ihr deutlich anzumerken, dieser Valkensteiner sprach wirklich in Rätseln!
Ihm schien sie es einfach zu machen- was, blieb natürlich offen, Simon machte immer wieder deutlich, wie schwer man es mit ihr hatte..
"Quand on parle du loup, on en voit la queue..." murmelte sie leise und beobachtete die Gestalt, die sich ihrem Wachposten näherte. Wenn Simon aus seinem warmen nest herauskam, konnte das nichts Gutes verheissen, schon gar nicht nach diesem Streit!
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 09. Feb 11, 12:04
Robert schaute kurz auf um sich zu vergewissern, wer da auf sie zukam.
Dann nickte er ihr nur beiläufig zu und starrte wieder in die Dunkelheit hinaus.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 09. Feb 11, 14:37
Ohne ein Grusswort fragte er:" Wo sind die Wachen, die jetzt hier sein sollten? Sind die Männer schon zurück?"
Dann schaute er Lorainne frustriert an:"Und DU, Mademoiselle, widersetzt Dich mir nicht noch einmal, d´accord?"
Er wand sich an Robert:" Wenn sie bis zum Morgengrauen nicht wieder hier sind, werden wir Suchtrupps aussenden, ich lasse keinen meiner Männer hier zurück, solange ich nicht weiss, was passiert ist. Gegen Mittag werden wir aber aufbrechen, mögen die Götter uns helfen, dass wir sie rechtzeitig einsammeln können. Wir brauchen von hier ungefähr 3 Tage bis Brega, wenn das Wetter hält. Lorainne, du wirst die familie, die so freundlich war, uns ihren Hof.. zur Verfügung zu stellen, entlohnen. Und jetzt wirst du das tun, was ich Dir vorhin gesagt habe, und keine weiteren Diskussionen!"
Er winkte ab, als er sah, dass sie prostestieren wollte, und so jedes weitere Wort ihrerseits unterbinden.
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Mel am 10. Feb 11, 16:52
"Aber meine Wache..." DUrch den barschen Wink von ihm brach sie ab.
Ein Blick genügte, sie zum Schweigen zu bringen und sie machte sich davon, nachdem sie Rober und Gerhard noch eine ruhige Nacht gewünscht hatte.
Anschliessend weckte sie die Wachen, die die nachfolgende Schicht übernehmen würden und setzte sich selbst mit einem heissen Tee ans warme Feuer
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Simon de Bourvis am 11. Feb 11, 14:55
Simon verdrehte innerlich die Augen und gönnte sich auch noch ein letztes Schlückchen Brandy.
Er wandte sich an Robert:" Sag mir, wie bringe ich ihr endlich Gehorsam bei? Diese ewigen Diskussionen. hast Du es gesehen, sie hat geweint, um einen Mann, der kein Greuel davor hat, auch Frauen und Kinder zu töten, und der sich von einem Eber erwischen lässt. Um ihn hat sie geweint, aber wenn wir durch ein Dorf ritten und dort das Werk des Lupus gesehen haben, wie sie Kinder aufgehängt haben, weil ihre Eltern nur dem wahren Kaiser huldigen, da hab ich sie nie weinen sehen. Verstehst Du die Frauen? Wie soll ich mit einem heiratsfähigem Mädchen umgehen, dass ihren eigenen Kopf hat?"
Er zog eine Augenbraue hoch.
"Die Männer hören auf sie, und gaffen ihr hinterher. Wird Zeit, dass ich sie endlich verheirate!" Nun aber zu erfreulicheren Themen: Ich hörte, dass Damian auch in Brega sein wird, wenn die Götter uns hold sind, bringt er Unterstützung aus Condra mit!"
Titel: Re: Im Winterquatier von Simon
Beitrag von: Münster am 11. Feb 11, 17:03
Robert schraubte wortlos seinen silbernen Flachmann auf und reichte ihn Simon, während dieser noch zeterte.
Dann antwortete er mit ernster Stimme.

"Simon! Ich darf Dich beglückwünschen, Du hast Dir einen hervorragenden Waibel heran gezüchtet! Wenn Gerhardt nicht wäre, hätte ich Lorainne schon lange abgefüllt und dafür gesorgt, dass ihr Siegel unter einem unserer Rekrutierungsschreiben prangt. Und wenn Du weiter darauf herum reitest wie sehr sie Dir aufs Gemüt schlägt, könnte ich versucht sein genau das doch noch zu tun! Würde ihr bestimmt gut tun... Ein paar Wochen im nördlichen Valkenstein durch die Eiszinnen kraxeln, sich mit Schneewalen herumschlagen und endlich einmal alle erdenklichen Namen ihrer Mutter kennen lernen. Tja, manchmal vermisse ich meine Heimat..."

Robert betrachtete Simons Reaktion eingehend bevor er weiter redete.

"Damian wird also auch in Brega sein? Na gut, ich hatte gehofft derer von Voranenburg noch ein wenig entfliehen zu können, aber sei es drum. Dann kann er im Anschluss mit uns zu seinem Vater reiten. Dürfte hilfreich sein, wenn er mit seinem Vater noch die ein oder andere kleine Unstimmigkeit regelt. - Und Verstärkung? Condrianer? Hassen uns die Götter wirklich so sehr, dass wir nun schon die Hilfe von Heckenschützen, Meuchelmördern und Diebesgesindel annehmen müssen?"