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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Kadegar am 11. Aug 15, 13:31

Titel: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 11. Aug 15, 13:31
Langsam senkt sich der glühende Feuerball ins salzige Nass des Meeres. Die Sonne schiebt sich langsam hinter den Horizont und die Segel des Schiffs treiben es mit gutem Tempo voran.
Kadegar reist nicht oft auf diese Art zu seinen Zielen, doch die Einstellung des Landes, welches das Schiff ansteuert, gegenüber Magie lässt es ratsam erscheinen eher traditionell zu reisen.
So sitzt er nun an der Reling, hat sich eine Kiste zurecht gerückt, sodass er sich bequem mit einem Arm auf dem Holz abstützen kann und beobachtet den Sonnenuntergang um den Moment zu genießen.
In seinem Kopf ist nur der Moment, die Erwartung an die Augenblicke des Zwielichts, die Auswirkung die diese Zeit auf die Natur hat und der Wandel zwischen Licht und Schatten. Licht und Schatten, Gleichgewicht, Ausgleich. In den Drachenlanden hat er wieder gelernt. Ausgleich zu Suchen mit Extremen war einen Versuch wert, ein Versuch der Fehlschlug. Auch wenn er seinem kurzfristigem Ziel einen Schritt näher gekommen ist, so kam er auf dem Weg zu seinem langfristigem Ziel kaum weiter. Eines hat er im schwarzen Lager gelernt, er hat ein Ende gefunden. Diesen Versuch sein Ziel zu erreichen hat er beendet.
Sich in die Realität zurückbringend schüttelt er den Kopf. Seine Gedanken schweiften doch wieder weiter ab als geplant und so schaut er sich kurz um und richtet dann seinen Blick wieder zum Wechsel vom Tag zur Nacht.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 11. Aug 15, 14:36
Stella hatte sich vor kurzem in die Kajüte zurück gezogen, um ein Abendgebet zu sprechen und für eine ruhige Überfahrt zu beten. Mit ruhiger See hatte sie über die Jahre gelernt ganz gut umzugehen, aber einen Sturm wollte sie nun wirklich nicht haben.

"Lavinia, große Mutter, Wächterin über das Totenmeer,
dein Kind bittet dich um deinen Segen.
Halte schützend deine Hand über dieses Schiff auf dem weiten Meer und führe deine Kinder sicher in den Hafen auf dass keinem deiner Kinder auf dem weiten Meer Unheil widerfährt.
Ehre sei Lavinia!

Naduria, Wächterin des Kreislaufs und Herrscherin über die Natur,
auch als Kind deiner Schwester Aine knie ich vor dir und bitte dich um deinen Segen.
Erhöre meine Bitte nach ruhiger See und sicherer Fahrt, lass den Wind und die See gnädig mit uns sein.
Denn du bist die, die über die Mächte der Natur gebietet und vor dir beugen wir unser Knie in Ehrfurcht vor ihrer Kraft.
Ehre sei Naduria!"

Als sie geendet hatte, erhob sie sich und kam zurück an Deck, die frische Abendluft genießen.

Sie erblickte Kadegar auf einer Kiste sitzend und in den Himmel starrend, scheinbar in Gedanken versunken.
Da sie nicht sicher war, ob sie ihn stören konnte, stellte sie sich ein paar Meter entfernt an die Reling und versuchte, sich auf den Rhythmus des Schiffes einzulassen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 11. Aug 15, 15:51
Wo ist denn nur mein Notizbuch? Rikhard schüttelte genervt den Kopf, als er erneut die kleine Truhe durchsuchte, die seine wenigen Habseligkeiten enthielt. Er hätte schwören können, es eingepackt zu haben, doch seit diesem Abend in Brega hatte er es nicht mehr gesehen.

Im Grunde war er ein ordentlicher Mensch, der stets wusste, wo er was hingelegt hatte. Aufgeräumt beschrieb sowohl seine Persönlichkeit als auch sein Zimmer an der Ayd'Owl sehr gut. Doch dieses Mal musste er frustriert aufgeben, das Buch schien einfach nicht an Bord zu sein. Gewiss hatte er es verloren, vielleicht sogar noch in Brega. Nun, allzuviel stand ohnehin nicht darin. Lediglich eine, vielleicht zwei Seiten waren beschrieben gewesen, doch umso mehr ärgerte es den Magier. Es hätte noch so viel hineinkommen können! Und nun hatte er keine Möglichkeit, etwas aufzuschreiben, was viel schlimmer war. Die zwei, drei Seiten Pergament, die er noch hatte, würden nicht lange halten.

"Ach, was soll's", brummte er und verließ seine Kajüte. Kajüte. Pah, das ist ein Sarg für Ratten! Die Enge des Schiffs machte ihm zu schaffen, genauso wie das ständige Schwanken und der Geruch der schwitzenden Seeleute. Entsprechend vorsichtig kletterte er die steile Holztreppe hinauf, die ihn auf das Deck bringen würde; und als sich ein Matrose von oben an ihm vorbei nach unten drängte, quetschte Rikhard sich, so gut es ging, an die Wand. Trotzdem streifte der oberkörperfreie Mann seinen freien Unterarm, sodass Rikhard rasch mit einem Zipfel seines Gewandes den Schweiß des anderen wegwischen musste.

Endlich oben angekommen, stützte er die Hände auf die Reling. Was für ein erhabener Anblick. Zwei Welten treffen aufeinander. Die Tiefe des Meeres mit all ihren Geheimnissen und Wundern trifft auf das glühende, feurige Auge Alamars. Dank sei Aine für die Magie solcher Momente!
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 11. Aug 15, 19:58
Eigentlich sollte sie, noch mehr als Stella, Kydora und Rikhard, die See fürchten, so symbolisiert das Wasser unter dem Rumpf des Schiffes für sie nicht nur den Tod, sondern es ist ihr sicheres Ende. Allerdings hatte sie das Meer geliebt, seitdem sie es zum ersten mal erblickt und gerochen hatte und sich seit ihrer ersten Seefahrt immer heimisch auf Schiffen gefühlt. Und auch wenn sie gerne noch eine Weile leben will und Zeit mit ihrer Familie verbringen will, so fürchtet sie den Tag nicht an dem sie zu Amagest zurückkehren würde.
Sie hatte die letzten Tage viel an Deck verbracht, hatte die Bewegung um sich herum genossen, gelernt und über die Erlebnisse in den Drachenlanden nachgedacht und die Sonne und das Salz hatten ihr die Haut bereits leicht verbrannt.
Sie hatte dort einen gewissen Machthunger wiedergefunden, die Lethargie der letzten zwei Jahre abgeworfen. Nun war sie bereit auf ihre Großmeisteprugung hinzuarbeiten.

Als nun das Firmament langsam in tiefer werdendes Rot und schließlich in Violett getaucht wird, bewegt sie sich leichtfüßig zu Kadegar an die Reling. Sie bleibt schweigend neben ihm stehen. Er hatte sich in den Jahren, nein hier waren es nur Wochen gewesen, verändert. Sie kennt aber den Auslöser nicht, kann ihn auch nicht herausfinden, sie kommt nicht an Kadegar heran. Zu tief scheint die Kluft zwischen ihnen geworden zu sein. Sie hat ihre eigene Welt und er scheinbar auch seine und beide Welten scheinen sich immer weniger zu berühren. Gehört sie noch zu seiner Familie? Sie hatte diese Entwicklung schon länger gespürt, doch nun wird es wohl langsam Zeit zu reden. Schweigent steht sie neben ihm. Die Gischt die wie heiße Wasserspritzer ihre Haut weiter versehrt kann sie für den Anblick des Sonnenuntergangs gut ignorieren.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 12. Aug 15, 08:54
Während sie die langsam untergehende Sonne beobachtete kam Lyra auch zurück an Deck und blickte wie sie aufs offene Meer.

Eigentlich ein wunderbarer Moment zum meditieren...

Sie liebte dieses Naturschauspiel und es eignete sich hervorragend dafür. Einen Moment dachte sie darüber nach, welche Form der Meditation sich wohl am besten anbieten würde, doch da sie sich auch weiter auf die Bewegungen des Schiffes einlassen wollte, bot sich wohl die Bewegung deutlich besser an.
Daraufhin ging sie zu der Fee herüber, denn Lyra meditierte momentan sehr regelmäßig abends und so hatten sie auch in Aldea und den Drachenlanden oft zusammen meditiert.

"Magst du mitmeditieren? Der Augenblick bietet sich eigentlich gerade dafür an. Ich hatte vor die Bewegungsmeditation wieder zu machen - ich denke für das Schiff bietet sich das eher an. Und ich will den Sonnenuntergang weiter beobachten."

Sie hatte sich auch schon eine gute Stelle ausgesucht und deutete dorthin.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 12. Aug 15, 09:18
Kydora saß auf ihrem Schlafplatz in ihrer Kajüte und starrte das Buch in ihrem Schoß an.
In ihrem Kopf überwarfen sich die Ereignisse. Jedes Mal, wenn sie versuchte, einen klaren Gedanken auszuformulieren, war er schon wieder fort und ihr Kopf beschäftigte sich mit dem nächsten Thema.

Genervt machte sie ihr Buch wieder zu. Man musste ja auch nicht alles aufschreiben, was man erlebte.
Ruhig schaukelte das Schiff auf dem Meer. Das Meer. Kydora schauderte. Ohne das Schaukeln des Schiffes hätte sie fast verdrängt, wo sie sich befand.

Sie saß dort einige Augenblicke in Gedanken versunken. Wieder und wieder ging sie die Ereignisse durch. Stellte Fragen, fand keine Antworten.
Sie schüttelte den Kopf. Vielleicht half ihr frische Luft, den Kopf frei zu bekommen.

An Deck angekommen sah sie gerade noch, wie die Sonne langsam unterging und den Himmel in ein wundervolles Farbspiel tauchte. Sie machte einen Schritt zur Seite, um den Weg nicht weiter zu blockieren und schaute dann wieder wie gebannt dem langsamen Farbwechsel am Horizont zu.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 12. Aug 15, 10:01
Unvermittelt sprach Rikhard Kydora an.
"Das Meer ist unglaublich tief. Wenn ich hineinschaue, habe ich jedesmal Angst, zu fallen und unterzugehen und nie den Grund zu erreichen. Kannst du eigentlich schwimmen?"

Er beugte sich bei diesen Worten gefährlich weit über die Reling, dann winkte er Kydora, herbeizukommen - aber sie wirkte nicht gerade begeistert.
"Schau mal, dort drüben, Stella möchte wohl meditieren. Sie bevorzugt Bewegungsmeditation, das hat sie mir an der Ayd'Owl erzählt. Ich wiederum bin ein Freund der stillen Konzentration. Ein Zustand, den man in Silvanaja nicht gerade leicht erreicht, aber das weißt du ja."

Mit diesen Worten ließ er sie auch schon wieder stehen und ging zu Stella und Lyra hinüber.
"Ein wunderschöner Anblick, dieser Sonnenuntergang, nicht? Vermute ich richtig, dass ihr meditieren möchtet? Ich habe gestern bereits versucht, ein wenig Ruhe und Konzentration zu finden, aber wirklich gelungen ist mir das nicht. Das Auf und Ab sowohl des Meeres als auch des Pegels der Seeleute ist doch störender, als ich dachte. Und offen gesagt, einige der Leute hier könnten durchaus ein Bad gebrauchen!"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 12. Aug 15, 11:12
Jemand riss sie aus ihren Gedanken: Rikhard. Der hatte ihr gerade noch gefehlt.
Er erwähnte das Meer und Kydoras Blick verdunkelte sich leicht. Als er sich dann auch noch über die Reling beugte und sie herwinkte war es zu viel für sie.
Ein leichtes Zittern überkam sie, doch versuchte sie, es sich nicht anmerken zu lassen. Wie konnte er so sorglos damit umgehen?
Sie schloss die Augen, ballte ihre Hände zu Fäusten und konzentrierte sich. Gedanken annehmen, bedanken und weglegen...
Tiefes durchatmen. Als sie sich wieder umschaute, war Rikhard schon zu Stella und Lyra rübergegangen. Na zum Glück.

Kydora konzentrierte sich wieder auf den Sonnenuntergang. Die Farben beruhigten sie und sorgten für ein wenig Ruhe in ihrem Kopf. Sie hatte in den Drachenlanden Antworten gefunden, ja. Doch hatte sie nun mehr Fragen als zuvor...
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 12. Aug 15, 15:15
Aus dem Augenwinkel nahm Stella war wie Rikhard kurz Kydora ansprach, nur um sie dann direkt wieder stehen zu lassen und auf sie und Lyra zuzukommen.

Stella atmete tief durch und seufzte kaum merklich bevor er bei ihnen ankam während Lyra sich noch wieder zu sammeln schien.

Die Erzählungen von Lyra und Kydora über Rikhard hatten einen gewissen faden Beigeschmack hinterlassen. Sie würde es jedenfalls im Hinterkopf behalten.
Aus der Tatsache, dass sie ihn beim Ausflug mit Gorix nach Brega für den Abend mitgenommen hatten wurde ein aufgeblasenes "Ich reise jetzt auch mit Großmeister Feuerklinge" zumindest nach Aussage der beiden.... pfff....

Als Lyra sie schließlich fokussierte warf sie der Steinfee einen vielsagenden Blick zu, um sie auf Rikhard aufmerksam zu machen.

"Ja, genau das war der Plan. Na, du kannst ja mal versuchen die zu einem Bad im Meer zu ermutigen..."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 12. Aug 15, 15:17
Runa:

Sich ihren Notizen und Abschriften unter Board zu widmen kam nicht in frage. Man wurde ganz schwummrig bei dem Geschaukel und ohne Horizont an dem man sich festhallten konnte wurde einem zu schnell übel. Runa hatte sich auf den Weg zur Reling gemacht, eines ihrer Bücher unter dem Arm und stieg nun die Treppe zum Deck hinauf. Es überraschte sie wenig die anderen hier oben zu sehen, mehr oder weniger grün um die Nase, wahrscheinlich hatten sie mit den selben Problemen wie sie zu kämpfen gehabt. Einen Moment blendete sie die Sonne die nun schon sehr tief am Himmel stand und so schirmte sie sie mit einer Hand ab. Lyra, Stella Kadegar und der neue waren auf der einen Seite des Decks auf dem die Seeleute geschäftig herumliefen, etwas abseits stand ein ihr unbekanntes Gesicht.
Wie war nochmal der Name des Neuen gewesen. Kurz musste sie überlegen. Rikhard... Rikhard Kraftweber, wenn sie sich recht erinnerte.
Der Wind bließ über das Deck und zog an den Segeln und Tauen. Sie steckte ihr Buch vor erst und die Ledernde Umhängetasche zurück zu dem Brief von ihrer Familie und beschloss erst die ihr unbekannte kennen zu lernen. Sie wirkte sehr konzentriert und da sie sie nicht stören wollte stellte sie sich erst etwas abseits von ihr an die Reling. Der Sonnenuntergang war herrlich, Jetta hätte ihn geliebt. Ebenso wie die Schiffsreisen. Bei dem Gedanken an ihre kleine Schwester schmunzelte Runa etwas. Bei ihrem letzten Familienbesuch hatte sie ihr lang und breit auseinander gesetzt, dass sie es gar nicht gut fand das ihre große Schwester jetzt weg war, weil sie dann niemanden mehr zum spielen hätte und auch das sie manchmal so streng sei, sei ja nicht so häufig vorgekommen. Dannach hatte sie den halben Abend Kerzen für sie anzünden müssen. Als Wiedergutmachung.

Als die junge Frau mit den sonderbaren Bemalungen im Gesicht und den vielen Zöpfen fertig zu sein schien wannte sich Runa lächelnd an sich.
"Verzeiht. Ich hoffe ich störe euch nicht, wenn ja bin ich sofort wieder weg. Ich wollte nur die Gelegenheit nutzen mich richtig vor zustellen, vor allem da wir nun zusammen reisen. Mein Name ist Runa, Tochter von Joseph Steinhauer. Es freut mich euch kennen zu lernen."
Sie machte einen Schritt auf die Dame zu und reichte ihr die Hand.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 12. Aug 15, 15:35
Kydora blickte die Frau an, die sie gerade angesprochen hatte und lächelte.

"Nein nein. Du störst nicht. Keine Sorge. Ich hab nur ein paar Gedanken nachgehangen und... Ein bisschen Ablenkung ist vielleicht gar nicht so dumm."

Sie reichte Runa ebenfalls die Hand.

"Ich bin Kydora. Freut mich."

Erleichtert, ihre Gedanken beiseite schieben zu können blickte sie nochmal zum Horizont, um sich kurz danach wieder Runa zuzuwenden.

"Woher kennst du die Anderen eigentlich?"

Und Kydora deutete auf den Rest der Gruppe.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 12. Aug 15, 15:50
Runa:

Eine freundliche Stimme, nicht besonders kräftig aber deutlich, das war zumindest das erste was Runa auffiel. "Ky-dora?", fragte sie vorsichtshalber noch einmal nach um die Betonung richtig auszusprechen. Ein exotischer Name, sie stammte definitiv nicht aus den Handelsstädten. Das hatte sie aber auch schon aus ihrem äußeren geschlossen.
Auf ihre Frage hin warf sie einen Blick über die Schulter ihrer neuen Bekanntschaft.
"Nun das ist schnell erzählt. Als ich entdeckte das ich Dinge tun kann die niemand anderes in meinem bekannten Umfeld tun konnte, schickte mein Vater mich zu einem Treffen der Magier in der Hoffnung sie würden herraus finden war mit mir vorging. Er wollte die obligatorischen Punkte geprüft haben, nicht das etwas ganz und gar nicht mit mir stimmte. Es hätte natürlich auch klerikal sein können. Ich traf am zweiten Tag ihrer Versammlung ein und bat um Hilfe. Ein junger Mann der an diesem Tag seine Meisterprüfung ablegen wollte, ich meine sein Name war Issac, überprüfte mich. Dort traf ich unter anderem auf Magister Sonnenwende, Meisterin Lyra und Frau Silberstern. Meister Feuerklinge empfahl mich später an die Akademie und hier bin ich nun. Diese Geschichte klingt vermutlich ähnlich zu denen die man oft hört, wenn Neulinge an die Akademie kommen."
Sie strich sich eine Falte aus dem Rock und lächelte erneut. "Was ist mit euch wenn mir die Frage gestattet ist?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 12. Aug 15, 17:21
Stellas Worte rissen sie aus ihren Gedanken, die blinzelte mehrmals bis sie sich ihrer Umgebung wieder vollkommen bewusst war. Der Sonnenuntergang eignete sich wirklich gut zum meditieren. "Ja gerne, Bewegung klingt auch sehr gut und auf dem Schiff zusätzlich eine gute Übung"

Sie fängt Stellas Blick auf und zieht leicht die Augenbrauen zusammen. Sie ist sich nicht sicher, ob sie jetzt wirklich Lust hat, sich Rikhards Nörgelei anzuhören. Und genau damit schien er direkt wieder zu beginnen. Da sie im Gegensatz zu ihm am vorabend sehr wohl Ruhe gefunden hatte und dabei grad den Tumult der Seeleute genossen hatte, fiel ihr Ton vielleicht etwas schnippischer aus als sie geplant hatte.
"Tja dann musst du wohl noch viel lernen. Man sollte in jeder Situation Ruhe in den Geist bringen können. Und gestern das war doch noch ruhig und ihre Tänze und Rangeleien doch ein schöner Anblick"
Ja wenn Yorik nicht wäre, dann wäre sicher einer der Seemänner interessant. Warum denkt sie jetzt schon wieder an Yorik. Sie ist nicht gut für ihn, zu viel das er nicht verstehen können wird.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 12. Aug 15, 17:46
"Oh, gewiss, Lyra."

Rikhard verstand einfach nicht, was an den 'Tänzen' der Seemänner so toll gewesen sein sollte. Den ganzen verfluchten Abend waren diese faulen Tunichtgute über das Deck gestampft, so laut, dass Rikhard unten kein Auge zubekommen hatte, geschweige denn seine Meditation durchführen konnte. Dabei musste er das üben!

"Gibt es vielleicht etwas, was du mir zeigen kannst? Ein paar hilfreiche Kniffe, die es ermöglichen, eine geistige Ruhe herzustellen? Mir mag es nicht so recht gelingen."

Seine Stimme war höflich, wie meist. Er stand ganz am Anfang, und je mehr diese Leute (mochten sie auch eine gewisse ..Ausgelassenheit an den Tag legen, mit der Rikhard so gar nichts anzufangen wusste, sie waren trotzdem kompetenter und erfahrener als er!) ihm beibringen würden, umso schneller würde er .. ja, was eigentlich tun können?

Rikhard war in einer Umgebung aufgewachsen, die fast feindselig zu nennen war, und hatte die letzten Jahre seiner Pubertät damit verbracht, als Sonderling betrachtet zu werden. Das hatte Spuren hinterlassen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 12. Aug 15, 21:29
Hilfreiche Tricks bei der Meditation? Den Gedanken fand sie schon fast erheiternd - Rikhard hoffte tatsächlich, dass es für geistige Fokussierung Tricks gäbe außer Übung...

Und wieder dachte sie an die Worte von Meister Schwarz über die Meditation für Fortgeschrittene auf dem Schlachtfeld, die auch dieses Jahr leider wieder nicht stattgefunden hatte und an der sie so gerne teilgenommen hätte. Doch auch so hatte sie dieses Jahr wieder viel gelernt und im Land der Yorks hoffte sie auch schon auf weitere Gelegenheit zu neuen Übungen.

Ein paar hilfreiche Kniffe um geistige Ruhe herzustellen? Naja.... K.O. schlagen stellt auch geistige Ruhe her... Aber ich glaube, das ist nicht die Art von Antwort die er sucht...
Innerlich grinste sie über den Gedanken und musste an Svenjas Version von "Schweigen" denken...

Aber sie hatte nicht vor, jetzt unnötig Zeit zu verlieren weshalb sie sich direkt so positionierte, dass sie den Sonnenuntergang weiter beobachten und mit ihren Füßen gleichzeitig möglichst gut die leichten Bewegungen des Schiffes ausgleichen konnte. Die Sonne würde nicht warten.

"Na, aber mit Bewegungsmeditation kannst du ja eh nichts anfangen sagtest du."

Dann atmete sie zunächst noch einmal tief durch und begann mit hüftbreit gestellten Beinen, sich nur auf die Bewegungen des Schiffes und ihres Körpers zu fokussieren, um im Gleichgewicht zu bleiben. Sie atmete ruhig und gleichmäßig und stand ansonsten einfach nur da während sie innerlich darauf achtete, wie sie sich zu bewegen hatte. Langsam setzte sie nun mit den Bewegungsfolgen ein und konzentrierte sich voll und ganz auf die Abfolgen und wie ihre Muskeln arbeiteten. Oder wie sie arbeiten sollten. Durch das Schaukeln kam sie zunächst mit ihren Bewegungen leicht aus dem Tritt, da sie nicht daran gewöhnt war.

Nachdem sie jedoch einige weitere Durchgänge durchlaufen hatte, wurden ihre Bewegungen wieder flüssiger und sie hatte ihren Schwerpunkt recht gut auf das Auf und Ab des Schiffes angepasst. Dabei war sie schließlich auch nach und nach langsam in den meditativen Zustand gefallen, den sie versucht hatte zu erreichen. Sie hatte sich schließlich ganz auf die Bewegungen eingelassen, die das Schiff ihr vorgab und ihre entsprechend daran angepasst so dass sie nun auch nicht mehr darüber nachdenken musste was sie zu tun hatte.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 12. Aug 15, 22:30
Als Runa ihren Namen aussprach nickte sie bestätigend.

"Ja, Kydora. Genau."

Kydora lauschte aufmerksam der Erzählung von Runa. Dinge tun können, die nicht jeder kann. Das kam ihr bekannt vor. Bei einem Namen wurde sie jedoch hellhörig.

"Isaac? Du kennst Isaac? Ich hab ihn vor kurzem erst in den Drachenlanden kennen gelernt. Ein sehr netter Mensch und er hat mir irgendwie helfen können glaube ich. Einige Personen dort konnten mir jeder auf seine Art irgendwie helfen...
Was mit mir ist?"

Kydora überlegte kurz.

"Auf meiner Reise bin ich in Georgsweiler gelandet und da dann irgendwie mit Lyra ins Gespräch gekommen. Und irgendwie hat es sich dann ergeben, dass ich Lyra, Kadegar und Stella erstmal begleiten durfte. Ja und irgendwie versuch ich dabei meinen eigenen Weg zu finden."

Sie seufzte.

"Bisher nicht sehr erfolgreich... Also nicht wirklich interessant meine Geschichte wie du siehst. Und normalerweise red ich auch eigentlich nicht so viel."

Sie spielte an einem Fetzen rum, der an ihrem Rock hing, um sich irgendwie zu beruhigen.

"Müssen wohl noch die Nachwirkungen aus den Drachenlanden sein..."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 12. Aug 15, 22:37
Runa:
Runa nickte bestätigend. "Ja, das stimmt. Issac ist mir auch als ein sehr freundlicher Mensch in Erinnerung geblieben.", bestätigte sie Kydoras Aussage. Als die junge Frau dann auf ihre Geschichte zu sprechen kam, die tatsächlich recht kurz ausfiel hörte sie aufmerksam zu. Es schien ihrer Gesprächspartnerin irgendwie ...peinlich zu sein, nicht so viel zu bereichten zu haben.
"Nun Kydora, wenn ich eines gelernt habe, dadurch dass ich meiner kleinen Schwester eine Menge Geschichten erzählt habe, ist das viele Geschichten nicht besonders aufregend beginnen.", sie schmunzelte. "Wo kommt ihr her? Ihr seit keine Hermetikerin oder?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 13. Aug 15, 07:53
"Innere Ruhe ist leider keine Frage der Tricks, sondern der Geduld und der Übung"
Sie grinst bei dem Gedanken, dass Rikhard Tricks suchte.
"Selbst wenn du eigentlich Bewegungsmeditiation nicht so magst, kannst du wenn du willst trotzdem mitmachen. Vielleicht hilft es dir ja trotzdem"

Damit folgt sie Stellas Beispiel und begibt sich auch in Position. Ab dem nächsten Durchlauf der Bewegung steigt sie ein. Ihr Fokus hierbei sind Stellas Bewegungen, die sie versucht so synchron wie möglich auszuführen und bald stellt sich die Ruhe und Klarheit in ihrem Geist ein. Wie jeden Abend, nachdem sie igre Energueounkte geladen hat, stärkt sie die Geflechte in ihrem Geist, fokussiert positive Energie und öffnet ihren Geist.
Die Bewegungen des Schiffes sind ihr vertraut und so findet sie schnell ihren Schwerpunkt. Und sie hatte bereits in Normont, bei ihrer Ritualaufgabe mit Hedrakas festgestellt, dass sich Bewegungsmuster anderer für sie sehr gut als Fokus eigneten.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 13. Aug 15, 10:43
"Dann übe ich eben", grummelte Rikhard leise, als Stella und Lyra mit langsamen Bewegungen begannen.

Kurzerhand schwang er sich auf eine kleine Holzkiste. Den Oberkörper richtete er grade auf, den Rücken drückte er durch. Tief holte er Luft und schloss die Augen. So gut es ging, versuchte er, die zahlreichen Geräusche um sich herum auszublenden, doch es gelang ihm nicht. Wut und Enttäuschung stieg in ihm auf. Streng dich an! Erneut sog er die salzige Seeluft tief in seine Lungen. Er musste sich einfach mehr Zeit geben. Niemand wurde als Meister geboren. Es war im Grunde, wie für eine Klausur zu lernen. Verstehen, Wiederholung, Verstehen, Wiederholung, Übung, Übung, Übung, Wiederholung.

Worum ging es bei der Meditation? Spiritualität. Achtsamkeit. Konzentration. Beruhigung und Fokussierung des Geistes. Stille, Leere, alles sehen und fühlen und doch nichts. Alles fühlen... vielleicht war es das. Rikhard versuchte nicht länger, die Geräusche auszublenden. Statt dessen hörte er genau hin. Das Rauschen des Meeres, das Flattern der weiten Kleider Stellas und Lyras im starken Wind, das Knattern des Segels, das Knarren der Planken, und auch die Rufe der Mannschaft, die geschäftig arbeitete. Manches war lauter als anderes. Er konzentrierte sich und runzelte mit geschlossenen Augen die Stirn. Das Meeresrauschen. Lauter und lauter wurde es, bis es seinen Kopf gänzlich füllte. Da war nichts anderes mehr als dieses Geräusch, dieses Plätschern, dieses Platschen, dieses ganz bestimmte plitschplatsch, wenn sich ein Wellenkamm am Boot brach. Plötzlich wurde ihm klar, dass das Meeresrauschen nicht einfach nur ein Geräusch war, sondern ein Konzert, eine Symfonie aus tausenden und abertausenden, Myriaden kleinster Aktionen und Reaktionen! Jede Bewegung verursachte ihr eigenes Geräusch. Wie schnell war der Wind, der auf die Wellen traf? War er langsamer, so schlugen auch die Wellen nicht so hoch, schlugen die Wellen nicht so hoch, gab es ein ganz anderes Geräusch als bei der - klatsch - großen Welle, die der Bug des Schiffes grade durchschnitt.

"Hätte ich nur ein besseres Gehör, dort gibt es ganze Welten zu entdecken!" Rikhard zuckte zusammen, als er seine eigene, gepresste Stimme hörte. Verflucht! Nun ist alles hinüber! Er hoffte nur, die anderen hätten nichts bemerkt. Schließlich war er ein guter Schüler an der Ayd'Owl, unter den Jahrgangsbesten. Da konnte man es nicht brauchen, dass man sah, wie er versagte.

Er raffte seine Kleidung unter sich, um ein wenig bequemer zu sitzen, dann versuchte er erneut, sich zu konzentrieren.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 13. Aug 15, 10:56
Kadegars Blick folgt den beiden Magierinnen als sie sich zur Meditation begeben. Bewegungsmeditation. Viel hat Kadegar davon noch nie gehalten. Auch wenn er weiß, dass es wichtig ist sich in einem meditativen Zustand bewegen zu können, so ist es nicht sein Weg sich über die Bewegung in einen meditativen Zustand zu bringen. Eher sich während eines meditativen Zustandes zu bewegen. So wandert sein Blick weiter zu Rikhard. Was er tut gefiel ihm schon besser. Ein ruhiger Körper lässt auch Kadegar einfacher in die Meditation eintauchen. Doch nun interessiert ihn weniger seine eigene Meditationstechnik sondern wie konzentriert Rikhard bei der Sache ist.

So greift er an einen der Beutel an seinem Gürtel und holt eine getrocknete Erbse hervor, wiegt sie einen Moment in der Hand und wirft sie Rikhard an den Kopf. Zumindest war das Kadegars Plan, denn richtig gut werfen konnte er noch nie und so trifft die Erbse nicht Rikhard sondern klackt nur auf den Holzboden und springt in kleinen Sätzen vom Schiff hinunter. Da dies Rikgard zumindest nicht aus der Konzentration gebracht hat holt Kadegar eine weitere Erbse hervor und wirft diese ebenfalls auf Rikhard, diesmal deutlich besser gezielt.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 13. Aug 15, 11:00
Die Worte von Runa ermutigten Kydora. Ja, Geschichten entwickelten sich meist eben erst. Und ihre hatte schließlich gerade erst begonnen. Sie widmete sich Runas Frage:

"Ich komme aus Silvanaja in Engonien. Und nein."

Sie grinste und strich einen ihrer geflochtenen Zöpfe hinters Ohr.

"Hermetikerin bin ich ganz bestimmt nicht. Da bin ich mir ziemlich sicher."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 13. Aug 15, 11:51
Runa:
"Silvanaja... Ja davon habe ich schon gehört. Allerdings klang es für mich bisher eher wie ein schwer bewohnbares Gebiet. Anscheinend habe ich mich getäuscht."
Sie beobachtete das andere Treiben auf dem Deck. Stella und Lyra hatten sie anscheinend auf einander abgestimmt und bewegten sich nun im selben Rythmus. Bewegte Meditation hatten sie es genannt. Meister Sonnenwende beobachtete sie mit einem Auge, schien aber eher Interesse an Rikhard zu haben der mit geschlossenen Augen und sehr, sehr, sehr konzentriert auf einer Holzkiste saß. Bei dem was er als nächstes tat, musste Runa sich ein Kichern verkneifen und wannte sich bemüht ein Grinsen zu unterdrücken wieder Kydora zu. Bei ihrem Fragenden blick nickte sie in Richtung Kadegar, sodass die beiden Frauen beobachten konnten wie die zweite Erbse in Richtung Rikhard flog.
"Interessante Lehrmethoden.", meinte sie gedämpft. "Sie kommen denen meiner jüngeren Schwester gleich."
Sie versuchte wirklich nicht zu lachen, fand die Beobachtung aber äußerst interessant. Dabei glitt ihre Hand Gedanken verloren zu dem Band welches an ihrem Gürtel hin und so gar nicht zu dem Rest ihrer Kleidung passte. Es war sehr bunt, bestand aus verschiedenen Schnüren und Perlen und Glöckchen waren hinein geflochten. Es sah nicht wirklich profisionel aus, eher wie ein Kinderwerk.
"Was meint ihr sollen wir uns zu den anderen gesellen?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 13. Aug 15, 12:16
"Die meisten würden es wohl als unziviliesiertes Barbarenland bezeichen. Aber ich finde die Gegend dort sehr schön. Die Wälder sind auf jeden Fall einen Besuch wert."

Als Runa in Richtung Kadegar deutete und Kydora ihrem Blick folgte, hatte auch sie ein Grinsen im Gesicht. Sie hatte sich rechtzeitig umgedreht, um noch zu sehen, wie die Erbse, die Kadegar schnippte, Rikhard traf. Kydora konnte ein Lachen nicht so gut unterdrücken und so kicherte sie vor sich hin. Sie atmete ein paar mal ruhig ein und aus, um sich wieder zu sammeln.

"Tschuldigung." Sie riss sich zusammen, nicht gleich wieder loszuprusten.

"So, wo waren wir? Zu den andern gesellen ach ja."

Ihr Blick glitt wieder über das Schiff. Lyra und Stella waren mit ihrer Meditation beschäftig. Da wollte sie nicht stören. Blieben Kadegar und Rikhard. Sie seufzte.

"Also auf Rikhard hab ich eigentlich keine Lust... aber wir können es gerne versuchen."

Und legten die beiden Frauen das kurze Stück auf dem Schiff zurück. Die Sonne war dem Horizont schon näher gekommen und würde bald verschwinden. Mochte Kydora das Meer auch gar nicht leiden... der Wind gab ihr ein Gefühl von Freiheit. Wieso nur musste ein so tolles Gefühl gerade auf dem Meer existieren? Das war doch grausam...
Nach wenigen Schritten standen die beiden Frauen nun vor den anderen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 13. Aug 15, 12:58
Rauschen und Plätschern und Knarzen und Knarren und Pfeifen und Knattern und.. "..eine Erbse?!" Etwas hatte Rikhard am Kopf getroffen. Erst hatte er es für Gischt gehalten, ein wenig Salzwasser spritzte einem an Deck eben immer um die Ohren. Aber das, was dort über die Planken kullerte, war ganz eindeutig eine harte, gelbe Erbse. Kurz sah er hinauf in die Takelage. Hatte sich einer der Seeleute einen Scherz erlaubt? Oder.. vielleicht hatte einer beim Essen gekleckert und es hatte sich ein Rest vom Mittagessen in der Kleidung gehalten. Ja, das musste es sein. Offensichtlich brauchst du sehr viel mehr Übung, wenn eine dämliche Erbse dich schon aus dem Konzept bringt.

Unwirsch schüttelte er den Kopf, dann schloss er wieder die Augen. Er konzentrierte sich weiter auf die Geräusche, die ihn umgaben, und so hörte er auch Kydora und Runa, als sie sich näherten. Er öffnete die Augen und sah die beiden mürrisch an. In Kydoras Augen lag ein sehnsüchtiger, irgendwie bedauernder Ausdruck. Er mochte sich täuschen, aber sie schien die Reise gleichzeitig zu genießen und zu fürchten. Er war neugierig, und in einer ruhigen Minute würde er sie einfach fragen. Wenn auch nicht jetzt. In der Öffentlichkeit mit Kydora in Verbindung gebracht zu werden, war immer so eine Sache. Sie waren beide in Silvanaja geboren und aufgewachsen, doch während er überhaupt nichts mit seiner Herkunft anzufangen wusste und es ihm peinlich war, mit diesem Land in Verbindung gebracht zu werden, trug sie ihre Stammesfarben - bestimmt sind es Stammesfarben. Und wenn nicht, ist's mir auch egal! - stolz im Gesicht. Widerwillig musste Rikhard sich eingestehen, dass er im Grunde Kydora dafür bewunderte. Stolz auf seine Herkunft zu sein, dieses Gefühl hatte er nie kennengelernt. Möchte ich auch gar nicht.

Während seiner Gedanken war ein unangenehmes Schweigen entstanden, und erst jetzt fiel dem Magier auf, dass es wohl an ihm war, das Wort zu ergreifen. Es störte ihn, in seinen Übungen gestört worden zu sein, aber andererseits war er neugierig auf Runa. Er hatte sie mitten in der Nacht an der Ayd'Owl einmal zu Gesicht bekommen, und seitdem hatte er sich nicht wirklich mit ihr unterhalten. Jetzt, bei Tag und etwas gepflegter, wirkte sie ahnsehnlich und aufgeweckt.

"Hallo, ihr beiden. Hat euch auch der Sonnenuntergang an Deck gebracht? Ein wundervoller Anblick, wie ich finde."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 13. Aug 15, 13:31
Runa:
Ja ja , schon eine Erbse konnte die Waage kippen. Während sie mit Kydora auf die anderen zuging meinte sie. "Nun ich habe bisher wenig von ihm mitbekommen, außer das eine mal wo er einige Stunden vor Sonnenaufgang gegen meine Tür gepoltert ist. Dort schien er mir etwas verwirrt. Es wird sich zeigen was in ihm steckt. Bei Zeiten erzählt mir bitte mehr von Silvanaja. Ich habe eine sehr wissbegierige kleine Schwester und sie liebt Geschichten über raue Gegenden. Und das ein oder andere Zauberwesen."

Anscheinend schien rikhard doch zu sehr um Konzentration bemüht, weshalb er relativ schnell die Augen öffnete und zu ihnen beiden hinüber sah.
"Guten Abend Meister Sonnenwende. Guten Abend Herr Kraftweber.", grüßte sie die beiden höflich. Die beiden anderen würde sie begrüßen wenn sie sie nicht mehr stören konnte.
"Zum einen dies und zum anderen kann ich mich schlecht auf meine Unterlagen konzentrieren wenn ich keinen Punkt habe um das schaukeln des Schiffes auszugleichen.", beantwortete sie Rikhards Frage. "Außerdem tut die frische Luft doch ganz gut. Und gegen etwas Gesellschaft habe ich auch so gut wie nie etwas einzuwenden, sofern die Stunde nicht all zu spät ist."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 13. Aug 15, 13:41
Ob Kadegar mit der Reaktion von Rikhard zufrieden war lässt er sich zunächst nicht anmerken, da er fürs erste beschließt Rikhard in Ruhe auf das Thema Meditation anzusprechen. Hier war ihm dafür zuviel los und er war sich sicher, dass die ganzen Frauen sich sicher nur mit ihren eigenen Meinungen ebenfalls einbringen würden. Das würde am Anfang sicher nicht helfen, denn am Anfang seiner Reise befindet sich Rikhard sicher noch. Wo Kadegars Gedanken gerade bei den Gedanken Reise sind wendet er sich an die drei, tja, ein Begriff der sie alle gleichermaßen beschreibt viel ihm nicht ein, er schmunzelt kurz vor sich hin und ergreift dann das Wort.

"Einen guten Abend wünsche ich ebenfalls. Ich hoffe ihr genießt noch die Überfahrt, bisher sind uns ja zum Glück Stürme, abergläubige Seefahrer die was gegen Frauen auf Schiffen haben und die Probleme die uns an spätestens an unserem Zielort ereilen werden ferngeblieben. Habt ihr drei überhaupt eine Ahnung wohin es genau geht? Hat von euch, abgesehen von Kydora bei der ich es weiß, schonmal wer das ehemalige Engonien verlassen, besonders auf einem Schiff? Ich weiß noch wie ich das erste Mal auf dem Weg in ein fremdes Land war, jedenfalls nicht so entspannt wie ihr wirkt."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 13. Aug 15, 13:52
Runa:
Runa nahm ebenfalls auf einer anderen Kiste platz, strich den Rock glatt und legte die Hände darüber.
"Um ehrlich zu sein ist das meine erste große Reise. Innerhalb von Engonien bin ich schon etwas herum gekommen, aber noch nie außerhalb und auch noch nie auf einem Schiff. Mir war schon etwas mulmig zu mute als ich an Board gekommen bin."
Sie betrachtete das Deck.
"Und der äußere schein trügt. Ich bin... wenn ich ehrlich bin sehr nervös. Es ist ungewöhnlich keinen festen Boden unter den Füßen zu haben und auf Gedeih und verderben in den Händen Nadurias und ein paar tüchtiger Seemänner zu sein. Es ist einfach alles unbekannt. Ich habe einfach nur gelernt , meine Nervosität zu verbergen. Die Schule meiner Mutter war da sehr drauf bedacht."
Sie lächelte, beinahe schon entschuldigend und spielte weiter etwas an dem Band herum.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 13. Aug 15, 13:59
Die ist ja förmlicher als ich. Rikhard hatte sich schon an den laxen Umgangston miteinander gewöhnt, auch wenn er sich immer noch nicht so recht daran gewöhnt hatte. Runas Distanziertheit gefiel ihm. Jemand Höfliches, mit Umgangsformen. Ganz das Gegenteil von der Barbarin.
Grade setzte er an, etwas zu sagen, als Magister Sonnenwendes Stimme von der Seite ertönte. Interessiert lauschte er erst Kadegars Worten und dann Runas, und dann antwortete er:

"Nun, ich habe die Grenzen des alten Engoniens auch noch nicht verlassen." Natürlich wusste Rikhard, wovon Kadegar sprach. Das alte Engonien existierte seit dem Brüderkrieg nicht mehr. Es konnte nicht schaden, einen leicht streberhaften Hinweis zu geben, dass er Bescheid wusste; zumal er sich mit Kadegar in Brega über diese große Karte unterhalten hatte.

"Stella weiß gewiss noch, wie groß mir Fanada vorkam, als ich das erste Mal dort ankam. Offen gesagt, die Vorstellung, Unbekanntes zu entdecken, macht mich neugierig und erwartungsfreudig. Ich bin gespannt, was uns erwartet, wenn wir erst einmal über's Meer gefahren sind. Und auch wenn mir der Seegang zu schaffen macht, das Meer ist nicht so schlimm, wie ich es erwartet habe."

Tatsächlich hatte Rikhard den ersten Tag auf See sehr nahe an der Bordwand verbracht. Auch die Angst, die so ziemlich jeder Engonier vor dem Meer verspürte, war ihm nicht fremd, aber nach kurzer Zeit hatte er sich an den Gedanken gewöhnt, eine unbekannte, dunkle Tiefe unter sich zu haben. Er hoffte bloß, dass die Totenseelen, die dort unten gewiss ruhten, nicht mitbekamen, dass sie hier entlang schipperten - doch vertraute er auf Lavinia.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 13. Aug 15, 14:45
Am Rand ihres Bewusstseins nahm sie wahr wie Rikhard schon nach kurzer Zeit die Meditation wieder abbrach und Runa und Kydora sich ihm näherten und wie sie zusammen mit Kadegar scheinbar ein Gespräch anfingen.

Das Gespräch störte sie nicht, das die anderen in der Nähe führten, doch hatte sie nicht vor, sich die ganze Zeit in der Meditation zurück zu ziehen und fand, es war langsam an der Zeit, die Meditation zu beenden.

Mittlerweile war auch die Sonne untergegangen und es wurde schnell dunkler um sie herum. Das rot-violett des Himmels war immer dunkler geworden und einem leichten Leuchten am Horizont gewichen, das nun ebenfalls langsam verschwand.
Schließlich endete sie mit den Bewegungsfolgen in einer zentrierenden Position, atmete noch einmal bewusst und tief ein und aus, verharrte noch wenige Sekunden in dieser Stellung und kehrte damit aus ihrer Meditation zurück. Damit gab sie auch Lyra die Möglichkeit, selbst mit den Bewegungen weiter zu machen, oder ebenfalls die Meditation zu beenden.

Nun nahm sie auch das Gespräch der anderen wahr und trat nun ebenfalls zu der Gruppe dazu, begutachtete die Situation und kletterte dann ebenfalls auf eine Kiste, auf der sie es sich gemütlich machte und mit dem Rücken an eine weitere Kiste anlehnte.
Als sie die Gruppe erreicht, begrüßt sie die Runde.
"Guten Abend zusammen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 13. Aug 15, 15:03
Kydora setzte sich auch auf eine Kiste. Sie ließ in Ruhe alle zu ende reden, bevor sie selbst das Wort ergriff. Im Augenwinkel fiel ihr auf, wie Runa an einem bunten Band spielte, das nicht so recht zum Rest von ihr passte. Es sah hübsch aus und sie fragte sich, was es wohl damit auf sich hatte.

Ihr Blick ging durch die Runde. Ihr war es auf Schifffahrten auch schon mal besser gegangen. Doch vor Rikhard wollte sie definitiv nicht besprechen, wie es ihr gerade erging.
Nachdem alle ausgeredet hatten blickte sie dann zu Kadegar.

"Probleme an unserem Zielort? Was genau meinst du damit?"

In dem Moment gesellte sich auch Stella mit einer Begrüßung in die Runde zu ihnen und setzte sich ebenfalls auf eine der Kisten.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 13. Aug 15, 15:10
Selbstzufriend beginnt Kadegar zu grinsen. Er ging davon aus, dass zumindest einer der Drei keine Ahnung hat auf was sie sich da eingelassen haben. Also schadet es sicher auch nicht einwenig zu übertreiben um ihnen diese Lektion deutlicher zu machen. Er nickt noch kurz Stella zu bevor er mit seiner Erklärung beginnt.

"In dem Land in das wir reisen ist Magie verboten. Nur die heimischen Druiden dürfen dort ihre Kräfte benutzen. Alle anderen, unwürdigen Wirker werden dort gesucht, gejagt und enden nicht selten auf einem Scheiterhaufen. Ich dachte ihr hättet euch zumindest ein wenig darüber informiert wo es hingeht. Dann solltet ihr euch sehr schnell überlegen was ihr tun könnt um nicht als brennende Volksattraktion zu enden. Auf Stella, Lyra, Gorix und mich warten hochoffizielle Sondergenehmigungen am Hafen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 13. Aug 15, 15:26
Runa:
Runa hob eine Augenbraue. Das war schon erschreckend und sie war auch ein bisschen bleich geworden.
//Beruhig dich. Kein Grund zur Panik. Zur Not kann man auch auf dem Schiff bleiben.//
 Aber auch sie hatte von Ländern gehrt in denen Magie gänzlich verboten war. Nicht umsonst wurde in den Vorlesungen der Akademie, so wie in allen praktischen Übungen immer wieder betont, wie wichtig es war die nationale Rechtslage zur Magie abzuklären. Das man dafür aber direkt sterben musste, war ihr bisher immer am unwahrscheinlichsten vorgekommen. Dennoch erschien ihr Kadegars Aussage etwas schwammig.
"Oh ich wusste nicht das das Land so Magiefeindlich gesinnt ist. Ich habe aber auch William von York noch nicht persönlich kennen gelernt. Er richtet dieses Fest doch aus nicht war? Ich denke allerdings das bevor wir diesen Boden betreten noch ein paar Fragen gestattet sind. Zum einen, gilt nur das ausüben und praktizieren als Strafbar oder allein die Fähigkeit dies zu können? Und zweitens sollte der Fall sein, darf man sich auf Unwissendheit berufen? Ich schlimmsten Fall muss man uns erst einmal nachweisen das wir praktizieren, bevor man uns verklagt. Allerdings ist das sehr liberal gedacht. Ich habe keine Erfahrung mit der Judikative dieses Landes. Wisst ihr etwas darüber zu berichten Meister Sonnenwende?"
Um ihre "Deckidentität" machte sie sich überhaupt keine Gedanken. Ihr Vater war nicht umsonst einer der Steinmetze aus der Steinmetzgilde in Fanada und hatte sie eigentlich dazu erzogen einmal das Geschäft zu übernehmen. Eine Handelsreise zum Knüpfen neuer Kontakte und zum anwerben neuer Kunden konnte niemand verwehren.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 13. Aug 15, 15:38
"Das ist ja eine Ungeheuerlichkeit!" Rikhard spuckte geistig aus. Wohlgemerkt, nur geistig. So etwas Vulgäres würde er nicht tun. "Hexenjagden veranstalten, nur weil jemand eine Art der Magie wirkt, die bei den tumben Eingeborenen nicht erwünscht ist?"

Ganz wie in Silvanaja. Wer weiß schon, ob diese Druiden nicht solche Scharlatane sind, wie Grolf es ist? Pack gibt es einfach überall, man kann dem nicht entrinnen. Doch noch aus einem ganz anderen Blickwinkel stieß Rikhard dieser Umstand übel auf:

"Pah! Eine durch und durch dumme und engstirnige Haltung. Wie soll man denn Wissen vermehren, wenn man etwas nur auf eine Art zulässt? Wo kämen wir hin, wenn wir alle nur viereckige Häuser bauen würden und kein runden Türme und Paläste? Was würde aus uns werden, wenn wir jeden Tag dasselbe Brot backen und nie in den Genuss eines Süßkuchens kommen würden? Es gibt so viele Arten, Magie zu wirken, und die eine macht der anderen gewiss nichts vor. Eine Diversität von göttlichen Ausmaßen, mit der Aine uns gesegnet hat, und in diesen Landen wird man verfolgt und getötet, wenn man Aines Segen ehrt? Keine Macht der Welt wird mich dazu bringen, einen Fuß auf den Boden eines solchen Landes zu setzen. Wer weiß, nachher hängt man mich noch!"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 13. Aug 15, 17:15
Kydora atmete merklich ein und wieder aus. Sie hatte wirklich nicht vor dort wild herumzuzaubern. Gerade sie. Bei dem Gedanken musste sie schmunzeln, weil es absolut abwegig war. Runa stellte sehr intelligente Fragen und Kydora war auch schon auf die Antworten gespannt.
Dann meldete sich ebenfalls Rikhard zu Wort. Und was er sagte, überraschte Kydora dann doch. Sie hätte ihn nicht so offen gegenüber anderen Dingen eingeschätzt. Erst recht nicht nachdem er sie bei ihrem ersten Treffen gleich so abwertend behandelt hatte...aber vermutlich waren es auch nur leere Worte um Eindruck zu schinden.

Bei der Vorstellung, auf irgendeinem Scheiterhaufen den Tod zu finden, merkte sie, wie ihr Körper sich anspannte. Wieder atmete sie, dieses mal ruhiger, durch, und ließ sich nichts anmerken.

"Na, wenn ich keine solche Sondergenehmigung habe wie ihr, dann reise ich eben wieder zurück. Das ist ja kein Problem."

Ihr grauste bei der Vorstellung, mit dem Schiff wieder zurückfahren zu müssen. Dann war der Stress mit der Hinfahrt vollkommen sinnlos gewesen. Sie hätte es sich auch einfach sparen können.

Leise murmelte sie: "Auch wenn ich herzlich wenig Lust habe, direkt nochmal übers Meer zu fahren."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 13. Aug 15, 17:54
Typisch Kadegar...
Mittlerweile kannte sie den Magier gut genug, dass er dieses Thema wohl ansprechen würde.

Als Kadegar ihr zunickt, wirft sie ihm einen Blick zu, der ihm ein "du kannst es einfach nicht lassen, oder?" bedeutete, doch für alle anderen neutral genug um als Erwiederung seines Nickens zu gelten.
Sie hat auch nicht vor, ihn in seinen Ausführungen zu unterbrechen, im Gegenteil hört sie interessiert der Runde zu.
Und Unrecht hat er auch nicht mit der Frage, den Gedanken bezüglich ihrer Mitreisenden hatte sie sich auch schon gestellt.

Als die Örtlichkeiten des Bowmans Day letztes Jahr unverhofft verlegt wurden, waren Kadegar, Lyra und sie sehr unangenehm von dieser Tatsache überrascht worden. Ein ganzes Lager voller Ceriden und dann auch noch die für sie brisante Gesetzeslage hatten die Feierlichkeiten doch etwas in den Schatten gestellt.
Außerdem schien William Unterstützung beim Transport und vermutlich auch bei den magischen Angelegenheiten vor Ort gebrauchen zu können und den Beschreibungen nach begab man sich abermals in umkämpftes Gebiet, was sie letztes Jahr schmerzlich zu spüren bekommen hatten.
Eigentlich hatte sie nie sonderlich Lust darauf, sich als Händlerin auszugeben - auch wenn das nicht unbedingt gelogen war. Lange genug war sie als die Tochter erzogen worden, die einmal in die elterlichen Fußstapfen treten sollte. Doch verzichtete sie meist gern auf dieses Versteckspiel - und William wusste sowieso genau, was Kadegar, Lyra und sie waren. Das wirkte auf sie damals schon fast lächerlich.

Stella hoffte, dass gemäß des Versprechens von Sir William diesmal dafür gesorgt war, dass sie nun keine Probleme bekommen würden - zumindest keine was die Anwendung ihrer Magie betraf.

Runa schien verständlicherweise merklich verunsichert von Kadegars Aussage,  stellte aber gleich ein paar Fragen während Rikhard sich hauptsächlich darüber aufregte.
Von wegen du willst viel von der Welt sehen - so schnell ändert sich also die Meinung, zumindest bezüglich dieser Reise...  Die Reise nach Lodrien im Anschluss, beziehungsweise in die Grenzlande, ist also auch schon mal nichts für dich...
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 13. Aug 15, 18:00
Lyra nimmt die Positionen der Anderen nur sehr sehr am Rande wahr, zu sehr ist sie darauf fixiert etwas bestimmtes in ihrer Umgebung zu finden... Wenn es denn überhaupt dort ist und daran zweifelte sie langsam. Aber sie würde nicht aufhören bevor sie sicher sein konnte, dass es nicht da ist.

Dann löst Stella ihre Meditation und hält inne und auch sie selber führt nur noch einen letzten Bewegungsablauf aus und kehrt pünktlich zu Rikhards Ereiferung in die Realität zurück.
Ein schmunzeln macht sich auf ihren Lippen breit, während sie die paar Schritte zu den Anderen macht
"Man gewöhnt sich irgendwann an die andauernden Todesdrohungen. Cambria ist nicht das einzige Land in dem Magier und vor allem magische Wesen gejagt werden."

Dann erwiedert auch sie Kadegars nicken.
"Klärst sie wohl grad auf, was sie erwarten könnte. Und anscheinend direkt mit der Keule"
Sie grinst leicht. Er übertrieb bei diesem Thema immer so leicht. Schließlich sieht man es Menschen nicht an, was sie sind.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 14. Aug 15, 07:33
Kadegar verschränkt die Arme und eine Spur von Entäuschung und Frustration macht sich kurz in seinem Gesicht breit. Pah, die jungen Magier von heute. Etwas amüsiert erinnert er sich an die Zeit zurück als er noch frisch auf Reisen war, da wäre definitiv Panik angesagt. Die Tatsache, dass er jetzt in so einer Situation ebenfalls stark nervös geworden wäre und sofort alles mögliche versuchen würde um möglichst sicher aus der Situation rauszukommen verdrängt er schnellt. Aber eine Chance sieht er dann doch die Sache etwas wackeliger zu gestalten indem er sich Ruuna zuwendet und auf ihre Fragen eingeht.

"Sir William richtet das Fest aus, das ist schon richtig. Doch wird das Fest im Inland stattfinden welches wir vom Hafen aus erst erreichen müssen. Es ist natürlich möglich vor Ort noch Fragen zur Gesetzeslage zu stellen und versuchen sich auf Unwissenheit zu berufen. Doch der ein oder andere Druide ist sicher dazu in der Lage zu erkennen ob jemand ein Magier ist oder nicht. Und vor einem wütenden Mob sich auf irgendwelche nicht vorhandenen Rechte zu berufen stört diesen meist relativ wenig. Ihr habt nun den Vorteil euch vorzubereiten auf das, was auf euch zukommt. Wir haben erst in Cambria selbst erfahren, dass wir im Grunde vogelfrei sind."

Dann wendet er sich zu Rikhard.

"Sich auf dem Land fremde Götter zu berufen und mit logischen Argumenten um sich werfen hält einen Fackelmob ebenfalls nicht auf."

Wonach er sich wieder an die Gruppe selbst wendet.

"Also ihr drei. Wie ist euer Plan?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 14. Aug 15, 10:27
Rikhard schnaubte verächtlich. "Wenn die Fackeln brennen, ist es längst zu spät. Man bekämpft so etwas durch Wissen und Bildung! Ist der Damm erst gebrochen, hält niemand den Fluss auf. Dann ist es am Einfachsten, mit dem Strom zu schwimmen."

Missmutig schüttelte Rikhard den Kopf.

"Ich möchte nicht als Feigling gelten, aber ich möchte wirklich nicht solchen Boden betreten. Ihr, Magister Sonnenwende, und auch andere wichtige Personen wie Erzmagier Feuerklinge haben zwar eine Erlaubnis, Magie zu wirken, doch ich habe so etwas nicht. Und es liegt mir fern, aufgrund Eurer Reputation so etwas für mich zu verlangen." Zugegeben, das wäre schön, aber ich bin nunmal ein kleines Licht. Kenne deine Grenzen, Rikhard.

"Nennt mich ruhig furchtsam, wenn ihr wollt. Es ist nicht sehr schlau, sein Leben zu riskieren, wenn man diesem Problem auch aus dem Weg gehen kann. Vielleicht kann ich auf dem Schiff bleiben, wenn wir ankommen, oder in einer Herberge in.. wo auch immer wir ankommen? Dann können wir gemeinsam zurück reisen. Ich werde es wohl schaffen, für ein paar Tage zu verbergen, dass ich magisch begabt bin."

Rikhard war anzusehen, dass er sich unwohl fühlte. Er hatte sich auf die Reise nach Cambria gefreut, und nun so etwas. Sowohl sein Selbsterhaltungstrieb als auch seine Weltanschauung sorgte dafür, dass er überhaupt keine Lust mehr auf dieses intolerante Land hatte, doch seine Neugier war stark.

"Es ist wirklich eine Schande! Ich würde zu gern Cambria kennenlernen. Auch ein Land, das sich selbst dermaßen beschränkt, wird doch Bibliotheken besitzen, auch dort werden Menschen leben, die weise und klug sind und von denen man lernen kann!"
Widerwillig gab er dann zu: "Ich bin sogar neugierig darauf, wie Druidenmagie funktioniert, und ob sie Gemeinsamkeiten mit den Schamanen Silvanajas aufweist."

Sein Blick streifte Kydora. Er hatte ihren letzten, leise gemurmelten Satz gehört, und für einen Moment sah er nicht nur die felltragende, bemalte Barbarenfrau in ihr, sondern auch eine verletzliche, unsichere Person. Nur für einen Moment zwar, doch seine Vorurteilsmauer bekam zumindest einen Knacks.

"Außerdem, wenn Kydora zurückreisen sollte.. es ist gewiss gefährlich, alleine zu reisen, nicht wahr?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 14. Aug 15, 11:55
Was Kydoras Plan sei? Sie machte doch keine Pläne. Aber Gedanken sollte sie sich schon machen, ob sie dort warten wollte, wie Rikhard es vorschlug, oder doch lieber wieder abreisen.

Ihr entging nicht Rikhards leicht widerwilliger Unterton, als er zugab, sogar neugierig auf die Druidenmagie zu sein. Er schien also wirklich neugierig auf Neues und Unbekanntes zu sein. In dem Punkt waren sie sich offenbar doch gar nicht so unähnlich. Kydora schüttelte den Gedanken wieder fort und schaute zu Rikhard herüber. Nein, gewiss nicht. Bis auf die Herkunft (und vielleicht die Neugierde) waren da keine Ähnlichkeiten.

"Mich würde diese Druidenmagie zwar auch interessieren, aber wenn das Land wirklich so gefährlich ist wie du sagst, Kadegar, sollten wir vielleicht kein Risiko eingehen. Zu einem anderen Zeitpunkt wäre ich vermutlich risikofreudiger, aber im Moment...nein. Im Moment wohl eher nicht."

Sie zog ihre Beine hoch und saß nun im Schneidersitz auf der Kiste.

"Also für mich bleiben zwei Möglichkeiten: Wenn das Land sicher genug ist, dass wir in einer Unterkunft auf euch warten können, dann tun wir das. Und wenn nicht, fahren wir eben wieder zurück und sehen uns dann in Engonien wieder."

Die Gedanken an die Rückfahrt scheuchte sie so gut es ging wieder fort. Sie waren aktuell ja noch nicht ihre Probleme. Sie war im Hier und Jetzt. Sie war... auf einem Schiff. Na das hat ja ganz toll geklappt... Sie seufzte und vergrub das Gesicht in den Händen und murmelte hörbar:

"Wie lange dauert diese Fahrt eigentlich noch?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 14. Aug 15, 12:29
Runa:
Runa ließ die Schultern sinken. Die Sachlage gefiel ihr wirklich wenig. Es war wirklich Schade das sich ihre erste Reise als solches Fiasko entpuppte, aber gut... würde man sich das nächste Mal besser informieren. Irgendwie hatte sie das Gefühl das Kadegar da vielleicht drauf abgezielt hatte, möglicherweise aber auch nicht.

"Sehr missliche Umstände.", räumte sie ein. "Allerdings sehe ich es in diesem Fall wie Kydora. Und wird dann wohl nicht viel anderes übrig bleiben, als uns so wenig wie möglich ins Landes innere zu begeben, oder abzureisen. Was bedauerlich wäre, aber unter den Umständen wohl angebracht."

Eine weitere Seereise, beunruhigte sie zwar nicht so sehr wie Kydora, aber die Aussicht nocheinmal so lange auf See unterwegs zu sein, war auch nicht gerade das was sie eine Schöne Aussicht nenne würde. Leider.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 14. Aug 15, 14:09
"Ich muss gestehen, ich dachte auch, dass ihr, in welcher Form auch immer darüber informiert seid, wo es hin geht bzw. welche Probleme damit verbunden sind... Allerdings dürfte es schwer werden eine gemeinsame Rückreise anzutreten, da Kadegar, Lyra, Ardor und ich danach weiter reisen und uns mit einigen weiteren Personen in den Grenzländern zu lodrischem Gebiet treffen werden. Und nach dem was ich bis jetzt von den Bewohnern jenseits der Grenze gehört habe mache ich mir bei der Reise tatsächlich etwas Sorgen. Die sind mindestens ähnlich feindlich gegenüber Magiern, wenn nicht schlimmer. Wobei die soweit ich weiß alles vernichten wollen, was nicht ihrer Meinung ist und ihrem Gott folgt. Nicht-Menschen, Magier, fremde Priester, ... Und dort haben wir keine einflussreichen Bekannten in entsprechenden Positionen dabei, was das ganze nochmal deutlich gefährlicher macht."

Man merkte ihr an, dass sie bezüglich dieser weiteren Reise wirklich einige Bedenken hatte und es keine blanke Übertreibung zu sein schien.
Sie war zwar mittlerweile daran gewöhnt, dass viele der Magie feindlich oder zumindest skeptisch gegenüber standen, doch waren tatsächliche Tötungsabsichten auch für sie noch Ausnahmen.

"Gorix dürfte allerdings im Anschluss zurück reisen, um den Pflichten in der Akademie nachzukommen. Jedenfalls wird er nicht mit uns nach Lodrien reisen und ich wüsste momentan auch nichts von anderen Reisen, zumindest nicht außerhalb Engoniens. Bei euch, Rikhard und Runa, gehe ich also davon aus, dass er euch in dem Fall auch sicher wieder mit zurück in die Akademie nehmen würde, falls ihr nicht vor habt voraus zu reisen. Und Kydora, ab Stejark könntest du dann auch schauen, was du dann vorhast. Ich denke wir zwei werden uns dann Ende des Monats wieder sehen... Von Treffen möchte ich auf Grund der Lage noch nicht spechen. Vielleicht ist es klüger, wenn gewisse Personen keine Verbindung zwischen uns kennen. Aber ich denke, das ergibt sich dann spätestens vor Ort, falls wir uns nicht in Stejark doch treffen und zusammen dort hin reisen wollen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 14. Aug 15, 14:44
'Gewisse Personen'? Was Stella wohl für Geheimnisse hat. Und Kydora steckt auch mit drin. Naja, das geht mich nichts an.

Und wirklich interessieren tat es Rikhard auch nicht. Er hatte den Eindruck gewonnen, dass Stella ihn nicht wirklich mochte. Und in der Tat waren die beiden sehr unterschiedlich: Rikhard war ruhig, bedacht, aufgeräumt, und Stella polterte gern, war laut, betrank sich gerne. Lyra war da schon etwas feinsinniger, wenn auch nicht viel. Sie besaß einen gewissen charmanten Esprit, und Rikhard vermutete, dass das von ihrer Stellung als Zofe herrührte.

Kadegar allerdings war Rikhard auf Anhieb sympathisch. Der Mann wirkte kompetent und besonnen. Ein wenig pedantisch, aber das konnte niemals schaden. Und so wandte er sich nun direkt an ihn:

"Mit Verlaub, nach Lodrien folge ich euch nicht. Es ist sinnvoller, zur Ayd'Owl zurückzukehren. Ich kann mich weder verteidigen noch bin ich sonstwie nützlich, also sollte ich solche abenteuerlichen Fahrten nicht unternehmen. Es ist wohl an der Zeit, diese Reise zu beenden - ich weiß ohnehin nicht, wie weit sich die Reiseerlaubnis der Akademie erstreckt. Doch vielleicht gibt es in Cambria, zumindest dort, wo wir ankommen, eine Gelegenheit, diese Seereise nicht ganz unnütz sein zu lassen. Kennt Ihr einen Ort, an dem ich ein wenig studieren könnte? Vielleicht gibt es ein Kloster, oder gar eine Bibliothek, oder jemanden, mit dem man sich sicher unterhalten kann?"

Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 14. Aug 15, 19:43
"Wegen dieser Sache am Ende des nächsten Monats möchte ich in Cambria auch nochmit Lorraine sprechen. Nach der Sache in Westmynd möchte ich dabei irgendwie behilflich sein, aber ich will dort nicht gesehen werden, dazu bin ich zu auffällig"
Grade jetzt, wo schon Vanion Silas Opfer verraten hatte, will sie zumindest irgendwie helfen, dass er in LaFolye begraben werden kann, zum dem macht sie sich Sorgen um Anders und will dort in ihrer Nähe sein.

Bezüglich Lorien teilt sie Stellas Sorge schon eher. In den meisten Ländern sind zumindest Priester einigermaßen angesehen, es ist das erste Land indem ihnen der gleiche Hass zu Teil wird, wie ihr. Sie hofft einfach auch dies irgendwie zu überstehen.
"Nach Lodrien sollte ihr drei uns definitiv nicht folgen, dafür ist die Situation zu gefährlich. Dort kennen wir nichtmal den Status Quo."
Dann blickt sie zu Rikhard
"Zumindest letztes mal war man uns gegenüber zwar rund serviert bis misstrauisch, aber wir waren dem Scheiterhaufen und den Fakeln zu keinen Zeitpunkt auch nur einigermaßen so nahe, wie Kadegar es grad wirken lässt und zumindest in der Hafenstadt und in der Taverne vor Ort war man sogar recht freundlich zu uns"
Ihre Gedanken schweiften kurz ab, zu dem Abend an dem sie den Heiratsantrag bekommen hatte und zu Ronny. Traurig senkte sie den Blick, sie hatte ihn nicht vergessen, auch wenn sie ihn nie hätte heiraten können.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 14. Aug 15, 20:44
Kydora richtete sich an Stella:

"Hmm. Was für Personen meinst du? Und warum sollten sie nicht wissen, dass wir in Verbindung zueinander stehen?" Sie wirkte leicht irritiert.

"Aber vielleicht sollten wir das lieber in Ruhe unter vier Augen besprechen? Naja, jedenfalls würde ich ab Stejark glaube ich einfach schauen, wo es mich als nächstes hinzieht. Und dann sehen wir uns Ende nächsten Monats wieder."

Dann widmete sie sich Rikhard zu:

"Und wenn du wirklich noch ein paar Dinge vor Ort studieren willst und es die Möglichkeit dazu gibt, würde ich vorschlagen, dass wir ein bis zwei Nächte dort bleiben, um uns von der Reise zu erholen, bevor wir den Rückweg antreten."

Die Sonne war mittlerweile fast untergegangen und die Matrosen an Bord fingen bereits an, kleine Lampen anzuzünden, damit es nicht allzu dunkel sein würde.

"Wenn Lyra recht hat und Kadegar wirklich wieder übertreiben hat, was ich mir sehr gut vorstellen kann, dann sollte das ja kein Problem darstellen. Also?" Sie schaute erwartungsvoll in die Runde.

"Wir bleiben zwei Nächte im Hafen und fahren dann wieder zurück?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 14. Aug 15, 22:33
Kadegar hat genug gehört und war nun scheinbar doch mit den Reaktionen zufrieden genug um nach einem kurzen Hände reiben klärend in die Runde zu sprechen:

"Nagut, ja ich habe auch einwenig übertrieben. Doch überlegt euch lieber was wäre, wenn ich es nicht getan hätte. Ich gehe davon aus, dass ihr euch im Hafen einige Tage unerkannt aufhalten und vielleicht sogar was sinnvolles anstellen könnt. Doch überlegt euch nochmal was wäre wenn nicht. Es sind schon Magier wegen solcher Naivität gestorben! Also macht euch nun lieber Gedanken wann ihr mit wem zurück reist und vorallem wie ihr euch bei eurer nächsten Reise informieren könnt, damit ihr nicht wie in diesem Fall wertvolle Zeit verschwendet habt in der ihr etwas besseres hättet anstellen können!"

Er schüttelt seufzend den Kopf als er realisiert, dass er eher wie ein Großvater klingt der seine Enkel unterrichtet.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 15. Aug 15, 11:31
Amüsiert beobachtet Stella Kadegar wie er die drei belehrt. Er hatte ja Recht, aber es war auch gleichzeitig so typisch - sowohl das gesagte als auch sein Händereiben oder Kopfschütteln.

Stella blickte sich kurz um, ob noch jemand außer der Gruppe in Hörweite war bevor sie sprach. Sie vermutete hier zwar nicht, dass es jemanden interessierte, aber man musste es ja nicht herumposaunen.
"Zu auffällig... Das ist auch das, worüber ich mir Gedanken gemacht habe." Erwiederte Stella an Lyra und Kydora gewand und ging dann kurz auf Kydoras Frage ein. "Vor allem Roquefort und seine...Begleitung... Die kennen mich vom Schützenturnier und wissen potenziell, dass ich Lorainne geholfen habe - ich bin ja ebenfalls nicht sonderlich unauffällig... Zur Erklärung: Es ist wahrscheinlich, dass ihm so etwas wie Tannjew wiederfahren ist - es ist allerdings unklar wie freiwillig oder unfreiwillig. Im Gegensatz zu Tannjew wurde bei ihm das Ganze wohl vollendet. Und dein Gesicht kennt er einfach noch nicht. Ob uns das helfen kann weiß ich nicht."
Drei der fünf Anwesenden wussten, wovon sie sprach und da die Themen die damit verbunden waren alle potenziell brisanter Natur waren hatte sie nicht vor, den anderen beiden das was, wie und warum zu erklären. Hinzu kam noch, dass sie dafür hätte viel zu weit ausholen müssen.

"Aber die Details wären hier an der Stelle jetzt zu viel, das besprechen wir vielleicht tatsächlich besser mal in Ruhe."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 15. Aug 15, 12:05
Runa:
Die junge Magierin nickte. "Ein guter Vorschlag Kydora. Ich wäre dafür." Sie lächelte sie an. Von den Dingen von denen Stella sprach, hatte sie so gut wie keine Ahnung. Sie diese Herzen abgezeichnet und war bei der Analyse dabei gewesen, aber wie diese Steine wirklich in das Geschehen in ihrem Heimatland verwickelt waren, wusste sie nicht genau. Man hatte sie im unwissen gelassen, aber das konnte sie auch verstehen. Neulinge und Anwärter weihte man eben nicht ein. Vielleicht irgendwann.
Von der Hochzeit der Caldrischen Ritterin hatte sie allerdings gehört. Es hatte im Vorfeld wohl einige Reibereien gegeben, aber nun schienen sie doch verlobt. Einige munkelten Gerüchte weise sie hätte versucht die Hochzeit zu verhindern, wieder andere in dem Jahr wo sie weg war hätte sie eine Liebschaft mit jemandem begonnen. Aber Runa gab recht wenig auf politischen Tratsch. Manchmal konnte er lange Nachmittag verkürzen, nur sollte man immer ganau filtern aus welchen Quellen man sein wissen zog.
In gewisser weise konnte sie der Frau sogar nachfühlen, auch wenn sie sie nicht kannte.

"Immerhin werden wir dann etwas von dem Land sehen, zu dem wir nun fahren. Wenn auch nicht viel.", schloss sie.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 17. Aug 15, 13:15
Als sich das Gespräch weiter entwickelte, wandte Rikhard sich höflicherweise ab. Er war nicht auf den Kopf gefallen, hier ging es offensichtlich um Geheimnisse anderer Leute, und die gingen ihn nunmal rein gar nichts an. Nachdenklich wog er Magister Sonnenwendes Worte ab. In der Tat, man musste wohl gut planen, bevor man Länder bereiste, die man überhaupt nicht kannte und über die man nichts wusste. Rikhard hatte sich zu sehr auf den Schutz der Höhergestellten verlassen und war davon ausgegangen, dass diese Leute sich schon um alle kümmern würden.

Nun, auch eine Art von Unterricht. Wenn Magister Sonnenwende an der Ayd'Owl unterrichten würde, wie sähe wohl sein Unterricht aus? Vermutlich sterbenslangweilig in der Theorie und zahlreiche Verletzungen in der Praxis.

Kurzerhand entschloss er sich, seine Meditationsübungen fortzusetzen. Die jetzige Zeit war so gut wie jede andere, fand er. Also setzte er sich wieder auf seine Kiste, lauschte mit einem Ohr dem Gespräch und begann langsam, sich zu konzentrieren.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 17. Aug 15, 13:25
Kydora wusste, was Stella meinte, als sie 'von dem was Tannjew wiederfahren ist' sprach. Die Details sollten sie wirklich in Ruhe besprechen. Ob es helfen konnte, dass Roquefort sie noch nicht kannte? Wer weiß, aber es war nie verkehrt, sich möglichst viele Wege offen zu halten.
Als Zeichen, dass sie verstanden hatte, nickte sie Stella nur zu.

Runa schien mit Kydoras Vorschlag einverstanden zu sein und schenkte Kydora ein Lächeln, welches sie gerne erwiederte.

"Gut, dann werden Runa, Rikhard und ich uns noch zwei Nächte im Hafen aufhalten und dann den Rückweg antreten."

Kydora hoffte, dass sie dann vielleicht auch dazu kam, ihre Gedanken geordnet zu Papier zu bringen. Bei diesem Geschaukel auf dem Schiff war es ja kaum möglich, vernünftig seine Gedanken zu ordnen. Sie hoffte, dass sie so eine ander Sicht auf die Dinge bekam. Vielleicht sogar Antworten fand...
Ihr Blick wurde nachdenklich und sie betrachtete am Horizont wie die Sonne gerade das letzte Stück unterging.

Dann wandte sie sich an Kadegar und Lyra. "Ihr werdet Ende nächsten Monats nicht dort sein? Schon ne Ahnung, wohin ihr dann weiterreist?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 17. Aug 15, 23:09
Lyra lächelt milde, auch wenn sie Kadegars übermaßigen Vorsicht immer etwas beanstandet hatte, so ist sie in diesem Moment froh etwas gewohntes an ihm zu sehen. Die Rolle des Lehrers hatte ihm immer gut gestanden und vielleicht gibt es ja in Zukunft die Möglichkeit mal wieder etwas von ihm zu lernen. Wobei heute waren wohl erstmal die drei jüngeren dran.

Ein bisschen tun ihr Runa und Rikhard leid, bei diesen Gesprächen. Selbst sie die in die meisten Details eingeweiht ist, empfindet sie als teilweise sehr kryptisch. Aber leider handelt es sich hierbei nun einmal um schwierige und gefährliche Themen.
Zumindest kann sie auf Runas und Kydoras Überlegungen reagieren.
"Ich denke, wenn ihr vorsichtig seit, dann seid ihr in der Stadt relativ sicher. Ich glaube du Runa, hast von euch dreien da die größte Kompetenz. Du scheinst schon gereist zu sein oder hast zumindest eine Ausbildung in Etikette und solchen Dingen genossen zu haben."
Sie schätzt die junge Frau für ihre wirklich hervorragende Erziehung, dennoch wird es ihr gut tun zu lernen die regeln ab und an mal zu vergessen.

Dann blickt sie Kydora direkt an
"Ich werde wie gesagt versuchen in der Nähe zu sein. Was ich tun werde, weiß ich noch nicht, aber ich werde nicht in Sichtweite des Schlosses auftauchen, wenn ich nicht ausdrücklich gerufen werde. Ich mache mir nur um Anders sorgen. Danach werde ich wohl erst nach Trigardon und von da aus nach Zarorien reisen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 18. Aug 15, 00:07
Ein Rumoren in der Tiefe. Rikhard war gänzlich in seine Meditation versunken. In der Dunkelheit, die sich anbahnte, wurden die Geräusche der See anders. Eine Welle brach sich am Bug, dann noch eine, und noch eine, und noch eine.. Plötzlich knallte das Segel und blähte sich im schnellen, starken Wind. Die See wurde rauer. Das Holz knarrte und ächzte, als das Schiff in ein kleines Wellental fiel, und an Deck war es plötzlich gefährlich wacklig. Jäh schrak der Magier auf, als er das Gleichgewicht verlor und von der Kiste purzelte.

Um Schadensbegrenzung bemüht, sah er die anderen, denen das Grinsen im Gesicht stand, missmutig an, dann klopfte er sich den Dreck vom Gewand. Mit einem trotzigen Gesichtsausdruck setzte er sich wieder - diesmal vor die Kiste, mit dem Rücken daran gelehnt. Es braucht schon Schlimmeres als Seegang, um mich von meinem Ziel abzubringen!

Die Gespräche der anderen blendete er endgültig aus. Dieses Mal konzentrierte er sich auf seinen Geruchs- und Geschmackssinn. Ein Seemann, der in der Nähe war, roch nach Schweiß. Wie konnte es auch anders sein. Doch der salzige Wind, der kalt in sein Gesicht schlug, besaß einen ganz eigenen Duft. Ein Hauch Tang, etwas Fischiges. Viele feine, kleine Tröpfchen schlugen gegen Rikhards Gesicht. Das Wetter wurde rapide schlechter. Doch das Meer besaß eine Urgewalt, eine Kraft, der Rikhard nun ganz nahe war in seiner Konzentration. Die Energie, die in diesen Wassermassen lag, musste unfassbar, ungeheuerlich sein! Tief sog er die kalte Luft ein. Was für ein Gefühl! Er war fokussiert, sein Bewusstsein auf die Unendlichkeit aus Kälte, auf die pure Kraft der Wellen gerichtet, doch reichte es nicht aus, um die Unglaublichkeit des Meeres zu erfassen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 18. Aug 15, 06:54
Kadegar ist zufrieden mit dem was er erreicht hat. Und wie es seine Art ist, tut er das, was er meistens tut, nachdem er erreicht hat was er wollte. Er erhebt sich von seiner Kiste und macht sich auf den Weg zu gehen, nicht zuletzt weil er das Thema Lorainne nicht leiden konnte, er hatte da seine ganz eigenen Ansichten und Meinungen zu. Doch Kydora tut er noch anworten.

"Wie schon erwähnt werde ich mit Lyra und Stella wenn wir in Cambria fertig sind nach Lodrien reisen. In welcher Zusammenstellung wir dann weiterreisen weiß ich auch noch nicht. Die Reise dorthin wird sicher eine der gefährlichsten für dieses Jahr sein und ich mache da keine Versprechen wie es danach weiter geht, da es für einige deutlich gefährlicher wird als für andere."

Wobei sein Blick beim letzten Satz deutlich auf Lyra fixiert ist.

"Ich werde mich jetzt nach Unten ins Schiff begeben, etwas Räucherwerk anzünden, und hoffen dass das Wetter bald wieder so gut ist wie vor eine Stunde. Denn auch wenn ich kaum Ahnung vom Wetter habe, sehen die Wolken dahinten nicht gut aus. Ich bin gespannt wielange Rikhard sich auf seiner Kiste halten wird."

Denn zu diesem Zeitpunkt sitzt Rikhard noch oben auf der Kiste als die dunklen Wolken nur am Horizont zu sehen sind. Kurz vor der Leiter nach Unten hält Kadegar aber nochmals an und dreht sich wieder zur Gruppe um.

"Und falls ihr euch nicht in euren Zimmern alleine in diese Hängebetten krallen wollt um zu vermeiden, dass ihr euch nicht auf den Boden übergebt, könnte euch das Räucherwerk bei mir helfen euch zu beruhigen."

Auch wenn es Kadegar etwas persönliche Überzeugungsarbeit abverlangte, er wollte den Frischlingen ihre erste große Überfahrt nicht zu traumatisch werden lassen. So tut er eben was für sein Karma und kann sich je nachdem im trockenen noch etwas unterhalten.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 18. Aug 15, 13:26
Runa hatte sich dezent aus den Gesprächen heraus gehalten und war aufgestanden um etwas herum zu wandern. Eine Hand auf der Rehling konnte sie sich fest halten um das plötzliche Wellental auszugleichen. Mit gerunzelter Stirn bedachte sie den Himmel und das Meer mit einem prfenden Blick. Dann hob sie dne Kopf in Richtung Segel und in dem Moment kam der Wind in ihren Rücken. Das Wetter frischte auf, es sah nicht nach Sturm aus, so wie sie das mit ihrem begrenzten Wissen feststellen konnte, aber der Wind legte doch einiges an Stärke zu.
Sie drehte sich zu Kadegar und Lyra um. Der Magier verabschiedete sich unter Deck und in anbetracht eines möglichen Schauers, zog auch Runa diese Variante in eine nähere Überlegung.
Nur das Schwanken würde ihr unter Deck wieder zu sehen.
// Nur Mut. So schlimm wir des schon nicht werden.//, redete sie sich gut zu. In ihrem Kopf kreisten noch die Dinge die eben besprochen worden waren. Sie hatte bisher keinerlei Vorstellung davon gehabt wie das Leben eines Magiers aussehen würde, allerdings schien ihr das nun doch einer näheren Überlegung wert, vor allem, da auch ihre Familie gewisse Anforderungen an sie stellte. Wieder dachte sie an den Brief in ihrer umhängetasche.
"Ich denke ich werde mit nach Unterdeck kommen und euer Angebot annehmen Meister Sonnenwende.", sagte sie. Rikhard schien dem Wetter trotzden und sich wieder in der Meditation üben zu wollen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 18. Aug 15, 14:40
Das Nicken von Kydora hatte Stella zur Kenntnis genommen und war etwas amüsiert über den Kommentar von Lyra, dass sie sich um Anders sorgte. Der Kender war eigentlich ganz gut darin auf sich selbst aufzupassen und die Situation war für sie alle nicht ungefährlich.

Plötzlich fiel Rikhard hinten von seiner Kiste, da der Wind gerade merklich auffrischte und das Schiff mehr ins Schwanken brachte und Stella sah kurz zu ihm herüber bevor sie den Blick aufs Meer und den Himmel richtete und mit einer Hand nach einem Seil griff an dem sie sich festhielt.
Dann stand sie auf und ging ebenfalls an die Reling, wo sie die kleinen, weißen Schaumkronen auf den Wellen beobachtete, die sich dort bildeten, wenn auch noch nicht sonderlich stark.

Die gewaltigen Kräfte der See faszinierten Stella. Sie ließ sich nicht zähmen und das Wasser konnte ebenso zerstörerisch sein wie das Feuer, wenn man nicht aufpasste. Selbst steinige Küsten vermochten nicht, es aufzuhalten. Es fand seinen Weg früher oder später. Immer.

Stella entgeht nicht, dass Kadegar bei der Erwähnung von Lodrien Lyra fixiert und dass er mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden ist. Generell ist das nichts neues zwischen den beiden, doch manchmal ist sich Stella nicht sicher, ob sie damit wirklich so locker umgehen sollte und was passiert, wenn tatsächlich mal etwas schief geht...

Das Angebot von Kadegar nimmt sie gerne an, entsprechendes Räucherwerk könnte tatsächlich ganz angenehm sein, wenn das Wetter noch schlechter werden sollte.
"Räucherwerk klingt gut. Ich komme gleich runter."
Dann fragt sie Kydora und Lyra "Wie sieht es mit euch aus?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 18. Aug 15, 15:20
Der Wind frischte auf. Die See wurde unruhiger. Rikhard konnte sich nicht auf der Kiste halten und so viel er herunter. Unter anderen Umständen hätte Kydora vielleicht gelacht, aber hier und jetzt war ihr eher Angst ins Gesicht geschrieben. Versteift hielt sie sich an der Kante der Kiste fest.

Kadegar hatte sich währenddessen auf den Weg unter Deck gemacht. Und auch Runa und Stella wollten ihm folgen. Stellas Frage bekam sie nur am Rande mit. Zu sehr war sie gerade mit ihren Gedanken beschäftigt.
Mit Mühe versuchte sie ihre Angst vor dem Meer in den Griff zu bekommen. *Es ist nur etwas stärkerer Wind. Kein Grund direkt panisch zu werden*, ermahnte sie sich. Neidisch blickte Kydora zu Rikhard, dem der Wetterumschwung nichts auszumachen schien.

"Ich komme gleich nach..." antwortete sie auf Stellas Frage.

Sie schloss die Augen und spürte den starken Wind auf ihrer Haut. Wenn ihre Angst nicht gewesen wäre, hätte Kydora das Meer vermutlich sehr gemocht. Das Gefühl von grenzenloser Freiheit und das wechselhafte Wesen der See. Und so saß sie erstmal dort in einem Wechselbad der Gefühle. Sie würde später unter Deck gehen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 18. Aug 15, 15:29
Sanft legte Rikhard Kydora die Hand auf den Arm. Er hatte bemerkt, wie sie stocksteif ein Stück weiter weg stand, die Hand fest an die Reling gekrallt und die Augen geschlossen. Der Magier verstand nicht, was sie noch hier draußen tat. Selbst seine Sturheit hatte dem Bewusstsein nachgegeben, dass es immer ungemütlicher hier draußen wurde.

"Komm, lass uns unter Deck gehen. Das Meer mag schön sein, aber es ist gewiss nicht für Menschen gemacht." Doch er machte keine Anstalten, vorauszugehen. Zu sehr fesselte ihn der Anblick des windgepeitschten Meeres, der unruhigen See. Die Planken ächzten und keuchten, und an Deck herrschte ständiges Kommen und Gehen. Ein Segel wurde eingeholt, ein anderes, kleineres, aufgespannt. Die Seeleute wirkten konzentriert, und Rikhard lag es fern, sie jetzt zu stören. Er konzentrierte sich, und einem Wort und einer fließenden Bewegung seiner Hände  beschwor er eine kleine Flamme herauf. Ein stolzes Lächeln trat auf sein Gesicht. Diesen Zauber beherrschte er nun, und nachdenklich sah er in den hellen, rot-orangen leuchtenden Schein. Nicht größer als eine Kerzenflamme, aber rein und schön. Und das inmitten dieser aufgewühlten See.

Seine Konzentration geriet nach kurzer Zeit ins Wanken und er entließ die Magie und ließ das Flämmchen verlöschen. Als er bemerkte, dass seine Hand erneut auf Kydoras Arm ruhte, zog er sie ein wenig peinlich berührt weg. Uff, hoffentlich bin ich ihr nicht zu nahe gekommen. Nicht, dass es sie stört. Andererseits, die Frau war eine Barbarin. Die würde vermutlich nichtmal ein Faustschlag stören.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 18. Aug 15, 16:43
Kydora zuckte kurz zusammen, als sie etwas am Arm berührte. Kurz danach vernahm sie Rikhards Stimme. *Das Meer nicht für Menschen gemacht. Pah*
Sie öffnete die Augen und blickte auf das Meer. Tosend brausten die Wellen vor ihr und die Gischt peitschte ins Gesicht. Es war ein atemberaubender Anblick und für einen Moment schien sie ihre Angst verdrängt zu haben.

Einen Augenblick später merkte sie, dass Rikhards Hand immer noch auf ihrem Arm lag und zog ihn rasch weg. Sie blickte ihm ins Gesicht. Ihr Blick war wieder etwas ängstlich.

"Ja, vielleicht sollten wir wirklich unter Deck gehen..."

Sehnsucht und Angst hielten sich die Waage, als sie wieder zum Meer blickte. Die kleine Flamme in Rikhards Hand wenige Augenblicke zuvor war ihr nicht entgangen. Irgendwann würde sie es sicherlich auch mal schaffen. Sie machte Anstalten in Richtung unter Deck zu gehen, um den anderen zu folgen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 19. Aug 15, 00:07
Das Wetter frischt rapide auf und das Meer peitscht auf. Ihr macht zwar weder der Gedanke an den Sturm noch das Schaukeln des Schiffes wirklich etwas aus, aber sie möchte nicht im Salzwasser gebadet werden. Ihre Haut war schon stark genug in Mitleidenschaft gezogen worden.

Auch ihr entgeht Kadegars Blick nicht und manchmal fragte sie sich, ob er wirklich in der Lage war sich um sie zu Sorgen oder ob es nur sein Unverständnis ist. Sie zweifelt nicht daran, dass er sich um sie sorgen würde, sondern eher ob er nicht mittlerweile zu rational geworden war, um es wirklich zu tun.
"Ich weiß, das die Reise nach Lodrien definitiv nicht leicht wird und mich mein Leben kosten kann. Aber meine Zeit wird so oder so irgendwann kommen, denn irgendwann wird Almagest mich zu sich rufen und dann ist egal was ich grade tue. Und wenn wir ehrlich sind, ist diese Schifffahrt für mich auch potenziel auch sehr tödlich. Aber ich weiß was du meinst und werde so vorsichtig wie möglich sein. Noch möchte ich und hoffe ich noch eine Weile bei euch zu sein"
Dann schaut sie sich kurz noch einmal auf dem Schiff um.
"Ich nehme dein Angebot gerne an, ich muss nicht im Salzwasser baden. Ich samnel nur erst den Rest ein."
Dabei blickt sie in Richtung der der beiden Silvanajaner.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 19. Aug 15, 07:08
Reisekomfort war definitiv nichts womit dieses Schiff werben würde. In Anbetracht der Tatsache, dass es nicht einmal ein Passagierschiff, sondern normales Handelsschiff war, kann die gesamte Reisegruppe schon froh sein, dass es überhaupt einige wenige Kabinen gab, die für Gäste verfügbar sind, und sie nicht alle auf dem Boden schlafen müssen. Kadegars Kabine war ursprünglich eine vier Personen Kabine, zumindest ist das die naheliegenste Vermutung, da es vier Hängematten an einer der Wände gibt. Eine der vier Schlafplätze ist ordentlich mit Kadegars Decken zur Schalfstelle hergerichtet, wohingegen die anderen drei eher als Lager für Kadegars Reisegepäck dienen. Er lässt wohl nichts von seinem Besitz im normalem Lagerraum des Schiffes mitreisen. Die einzige Sitzgelegenheit im Raum ist Kadegars größere Holzkiste, welche auf Reise bekanntlich als Verpflegungskiste dient.
Als Kadegar mit einem kleinen Lichtzauber sein Zimmer betritt, aktiviert er die große Lichtkomponente um den Raum brauchbar zu beleuchten. Auch wenn er unmagische Beleuchtung bevorzugt, so vermeidet er auf einem Schiff Feuer wo es nur geht. Selbst ein Feuerfinger wäre ihm wohl schon zuviel. Nachdem er die Beleuchtung hergestellt hat bindet er die Versorgungskiste von der Wand ab und rückt sie in die Mitte des Raumes. Schnell werden aus einer der kleineren Kisten in einer der Hängematter Räucherstäbchen mit Halterung hervorgeholt und auf die Kiste gestellt. Zuletzt fegt er mit seinem Besen etwas über den Boden um danach Felle auszulegen, es sind zwar nicht die besten Umstände, doch versucht er es den anderen so bequem wie möglich hier unter Deck zu machen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 19. Aug 15, 11:24
"Warte noch einen Moment!"

Rikhard wunderte sich über sich selbst. Was brachte ihn nun dazu, Kydora aufzuhalten? Mochte sie doch gehen. Hatte sie ihn überhaupt gehört?

Ihm war nicht danach, unter Deck zu gehen. Ganz im Gegenteil. Das Wetter faszinierte ihn, während es Kydora Angst machte - aber auch sie schien das Meer zu beschäftigen. Plötzlich hatte er ein schlechtes Gewissen. Wenn sie Angst hatte, warum hielt er sie hier auf? In seinen Augen war sie unzivilisiert und gewiss auch ungebildet. Trotzdem war es falsch, sie hier oben zu halten, wenn sie sich offensichtlich unwohl fühlte.

Doch nun war es gesagt, und er konnte es schlecht zurück nehmen. Der Regen klatschte nun weitaus stärker von oben herab, und in wenigen Minuten wäre er vollständig durchnässt. Aber die Enge der Kajüten schreckte ihn ab. Auch wenn er es oft leugnete, er war nunmal in Silvanaja geboren und aufgewachsen, einer Region, in der Naturverbundenheit eine große Rolle spiele. Große, feste Bauten gab es dort wenige, und ein gewisses Gefühl von Weite, von Grenzenlosigkeit hatte es immer gegeben. Hier, auf dem Deck, fühlte es sich ganz ähnlich an, während er unter Deck am liebsten sämtliche Zwischenwände einreißen wollte, um mehr Platz zu haben.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 19. Aug 15, 12:36
Verwundert blieb Kydora stehen. Sie schien kurz zu zögern, bevor sie sich wieder umdrehte. Regentropfen liefen an ihr herunter und verwirrt sah sie ihn an.

"Was?"

Rikhards Bitte hatte sie aus dem Konzept gebracht. Erst wollte er unter Deck, jetzt sollte sie doch einen Moment warten. Konnte er sich mal entscheiden, was er wollte? Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn abwartend an.

"Warum das denn jetzt?"

Vermutlich hatte er sie nur aufgehalten, um ihr noch irgendwas an den Kopf zu werfen, nur um sie danach wortwörtlich im Regen stehen zu lassen. Sie atmetet tief durch und wartete ab. Selbst wenn, dann hätte er eben seine Genugtuung und sie wusste endgültig, was sie von ihm zu halten hatte.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 19. Aug 15, 13:29
Einen Moment ließ Stella noch den Blick auf den Wellen ruhen bevor sie sich abwendete, kurz mit dem Blick Kydora und Rikhard streifte und schließlich Kadegar unter Deck folgte.

Mit einem kleinen Abstecher in ihre Kabine kam sie mit ein paar Knabbereien und Obst aus der Tür - zumindest ein wenig zu tun für den Magen dürfte bei ihnen allen nicht verkehrt sein. Ihren Rucksack hatte sie über die Schulter geworfen, vielleicht würde sie ja auch noch etwas Gelegenheit haben, ein wenig zu üben... Zaubern mit Ablenkung - ob Verletzung, Zwischenrufe, Übelkeit oder was auch immer - war auch wichtig zu trainieren und eine gute Übung, sich zu konzentrieren.

Als sie die Tür zu seiner Kabine öffnete fiel ihr auf, dass er versucht hatte alles möglichst bequem herzurichten und lächelt ihn an. "Hui, gemütlich. Wenn wir mehr Licht brauchen sollten, sag bescheid. Und bei Bedarf hab ich auch noch Felle drüben."

Daraufhin zog sie an der Schwelle die Stiefel aus, die vom Deck etwas nass an den Sohlen waren und kletterte in den Raum hinein und ließ sich auf einem der Felle nieder, lud die Knabbereien auf dem Boden neben der Truhe ab, lehnte den Rücken an die Wand und machte es sich so bequem wie möglich.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 19. Aug 15, 14:05
Runa:
Auch Runa war kurz zu ihrem Schlafplatz zurück gekehrt. Sie hatte ebenfalls ein Schafsfell geholt, da sie wusste das an Board die Sitzmöglichkeiten rar gesäht waren. Hunger verspürte sie noch nicht wirklich, aber sie würde später wohl etwas hohlen gehen. Das Schiff schwankte etwas als, sie zu Kadegars Kajüte kam. Sie klopfte leicht gegen den Holzrahmen, sah Stellas Schuhe und entledigte sich ihrer so gleich.
Der Magier hatte viel Gepäck dabei, welches alls in den umliegenden Hängematten verstaut worden war und Stella saß schon auf einem Fell in der Ecke.
"Vielen Dank für die Einladung.", meinte sie als sie vorsichtig die Kajüte betrat und ihr Fell auf eine der noch nicht bedeckten Stellen am Boden ablegte. Dann kniete sie sich auf eine freie Stelle und richtete den Rock. Das Räucherwerkt tat wirklich gut und kurz fragte sie sich was es wohl enthalten mochte.
"Habt ihr ein Bestimmtes Anliegen weshalb ihr dieses Fest besucht Magister Sonnenwende? Oder ist es eine reine Private Reise?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 19. Aug 15, 14:10
Der Regen wusch Kydora ein wenig die Farbe aus dem Gesicht, wenn auch nicht alles. Darunter befand sich ein durchaus hübscher Mensch, fand Rikhard. Wenn sie nur ein wenig zivilisierter wäre und ordentliche Kleidung tragen würde! Man könnte aus ihr eine respektable, ehrbare Frau machen, nicht so ein kratzbürstiges Barbarenweib.

Die Frage der Silvanajerin brachte Rikhard in Erklärungsnot. Warum genau hatte er das gesagt? Wenn Rikhard ehrlich zu sich selbst war (und das war er meistens), dann stand er ziemlich alleine da. Silvanaja zu verlassen hatte bedeutet, dass er alles, was er bis dahin kannte, aufgegeben hatte. Auch seine Familie und seine Freunde. Kydora kam auch aus Silvanaja, aber im Gegensatz zu ihm war sie dort glücklich gewesen. Zumindest ging er davon aus.
Kurzum, seine Abneigung ihr gegenüber entsprang gar nicht mal so sehr der Tatsache, dass sie den örtlichen Gewohnheiten nachhing, sich in Fell und Fetzen kleidete und ihr Gesicht anmalte, sonder vielmehr - Neid und Eifersucht. Warum war es ihr vergönnt, glücklich aufzuwachsen, während er sich seinen Weg mühsam hatte erkämpfen müssen und vieles dabei hatte aufgeben müssen?

Kydora war gewiss stolz darauf, aus Silvanaja zu stammen, und ehrte und lebte ihre Kultur. Rikhard versteckte sich hinter ordentlicher Kleidung, guten Tischmanieren und auch Höflichkeit, aber er war nirgendwo verwurzelt und hatte keine Heimat, kein Zuhause. Für ihn war Kydora ein Teil der Welt, die ihn verstoßen hatte; eine lebende Erinnerung an den Stumpfsinn, den Aberglauben und die feindselige Dummheit, die ihn vertrieben hatte. Ein Teil von ihm wollte sie am liebsten über Bord werfen. Hab ich das grad wirklich gedacht?! Er erschrak über sich selbst und verbannte den Gedanken ganz schnell wieder in die gehässige, hinterste Kammer seines Kopfes.

Doch ein anderer Teil von ihm wollte einfach mit Kydora sprechen. Sie kennenlernen, feststellen, dass seine Heimat nicht nur aus tumben Männern und abergläubischen Frauen bestand. Dieser Teil hatte wohl eben gesprochen, und nun saß er in der Patsche.

"Also.." Er stotterte und sah zu Boden. Wie sprach man so etwas aus? Als er neben ihr gestanden hatte und sie gemeinsam auf das Meer geschaut hatten, hatte er das Gefühl gehabt, etwas mit ihr geteilt zu haben. Beide waren fasziniert von den Wellen, von der Kraft, von der puren Masse des Wassers gewesen. Beide hatten sie Angst, im Meer unterzugehen, auch wenn Kydoras Angst deutlich stärker war als die seine.

Etwas miteinander teilen.. Ein schönes Gefühl, an und für sich. Nicht nur neutrales, trockenes Wissen. Sondern eine Emotion. Teilen hatte mit Vertrauen zu tun, und Vertrauen war etwas, was Rikhard niemandem schenkte. Nicht, wenn es um Persönliches ging, nicht, wenn es um seine Emotionen ging. Stattdessen konzentrierte er sich stets auf das Fachliche, auf die Kenntnisse des Arkanen, auf die zahlreichen Bücher, die er las, wann immer er sie in die Finger bekam. Sie ist ohnehin wie die anderen, gib nichts drauf. Irgendwann kehrt sie dir den Rücken zu, wie alle anderen bisher auch. Freundschaft und Nähe ist was für Kinder. Du bist erwachsen, also verhalte dich auch so!

Nun drückte er den Rücken durch. "Wir teilen die Faszination für die See, nicht wahr? Für die Kraft, die darin liegt, für die Urgewalt des Meeres. Wie kommt es, dass es so ist? Du bist in Silvanaja aufgewachsen, ohne Salzwasser. Und du hast Angst, ich seh's dir doch an. Trotzdem überwindest du dich, einfach nur für diesen Anblick."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 19. Aug 15, 14:25
Die zwei Stäbchen die Kadegar zunächst angezündet hatte verteilen inzwischen einen angenehmen Geruch von grünem Tee im Raum, nichts zu intensives. Zum einen ist das als Einstieg schnell übertrieben und zum anderen möchte Kadegar noch in diesem Raum schlafen können.
Auch wenn Stella und Ruuna ihre Schuhe ausgezogen haben, so trägt Kadegar seine immernoch, vielleicht um besser loseilen zu können wenn etwas passiert, vielleicht weil er es nicht gewöhnt ist die Schuhe auszuziehen außer zum schlafen oder vielleicht auch einfach nur aus dem Grund, dass er zu faul ist die Schnürung zu lösen. So sitzt er jedenfalls auf einem der Felle und wartet bis Ruuna sich gesetzt hat um die Frage zu beantworten.

"Es gibt mehrere Gründe für mich nach Cambria zu ziehen. Der einfachste Grund dafür ist, dass ich gefallen am Bogensport gefunden habe. Ich würde den Bogen zwar nie benutzen um wen zu töten oder anzugreifen, aber als Sport finde ich es sehr angenehm. Dann wäre da noch der politische Grund, dass die Yorks eine gute Verbindung zum Land Montralur pflegen. Da ist es immer gut, wenn wir im Namen der Akademie unsere Hilfe anbieten. Zuletzt noch aus einem Grund der wohl persönlich und politisch ist. Wie ja schon erwähnt hat das Land gewisse Probleme mit Magiern. Für mich persönlich will ich das Dokument haben, dass meine Kompetenz auszeichnet und mithilfe dieser Kompetenz will ich dem Land zeigen, dass es wir Magier sind die ihnen geholfen haben um ein besseres Licht auf uns zu werfen in der Hoffnung, dass dieses Dokument auch akzeptiert und anerkannt wird. Denn dem wütenden Fackelmob stört es wenig was auf einem Fetzen Papier steht, wenn sie einmal in Raserei sind."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 19. Aug 15, 17:15
Kadegar ist bereits unter Deck gegangen und auch Runa und Stella sind ihm gefolgt. Zudem wird der Regen immer stärker und die Fee hat keine Lust plitsch nass zu werden oder sogar von der Gischt gebadet zu werden. Und die beiden Silvanajaner scheinen auch eher private Gespräche zu führen, so beschränkt sie sich auf ein kurzes
"Bleibt nicht mehr zu lange an Deck, das Wetter wird unangenehm. Glaubt mir"
Damit begibt sie sich auch unter Deck. Auch sie macht einen kleinen Abstecher zu ihrer Kabine, um etwas zu naschen und etwas zu trinken zu holen. Zudem möchte sie zumindest die oberste nasse Kleidungsschicht loswerden. Ihre Kajüte ist im Vergleich zu Kadegar quasi leer. Am aufwändigsten ihr Bett mit den vielen Fellen und Decken. Ansonsten ist nur noch eine weitere Hängematte von ihrem Umhang und zwei Rucksäcken belegt und auf dem Boden sind eine kleine Kiste mit ihrer Alchemieausrüstung und ihre Waffen befestigt. Sie hatte sich nue an ein festes Lager gewöhnen können und hat immer noch meist so gepackt, dass sie jederzeit fliehen konnte. Auch wenn ihr Gepäck wieder wächst, aber Westmynd und Leonies Bitte bezüglich Aldea haben ihren Tribut gezahlt.
Nachdem sie das nasse Obergewand aus hat, legt sie ihren Komponenten Gürtel wieder an, greift ihren Reiserucksack und eine Decke und begibt sich auch zu Kadegar Kajüte.

Sie betritt den Raum just in dem Moment, indem er abermals über einen wütenden Fackelmob philosophiert. Das Thema scheint ihn echt zu beschäftigen.
Leise sucht sie sich einen Platz auf einem Fell in einer Ecke und wickelt sich in ihre Decke.
Nachdem Kadegar mut seinen Ausführungen fertig ist, informiert sie den Rest knapp
"Die beiden anderen scheinen noch etwas zu reden zu haben, keine Ahnung wann du fertig sind"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 19. Aug 15, 17:41
Vom Regen durchnässt stand sie nun da und starrte abwartend Rikhard an. Er schaute sie an, wirkte mit einem Mal unsicher. Rikhard, der sich die ganze Zeit über für den Allertollsten hielt unsicher? Wäre Kydora nicht schon verwirrt gewesen ob dieser Situation, wäre sie es spätestens jetzt geworden. Er stotterte und sah zu Boden. Schien sehr lange nachzudenken. Das wirkte gar nicht so wie der Rikhard, den sie bisher kennengelernt hatte. Was ging ihm nur durch den Kopf? Was spielte er da für ein Spiel?
Er wirkte beinah verletzlich und Kydora war sich unsicher, wie sie damit umgehen sollte.

Sie merkte durchaus, wie es Menschen in ihrem Umfeld ging, doch fühlte sie sich jedes Mal aufs Neue überfordert und Unsicher im Umgang mit solchen Situationen. Und in eben einer solchen Situation schien sie gerade zu sein. Verdammt. Warum ausgerechnet ich? Sie ärgerte sich über ihre Unfähigkeit. War sich nicht sicher, was sie sich gerade mehr wünschte: Dass Rikhard nur ein Schauspiel abzog oder dass er ausnahmsweise mal aufrichtig zeigte, wie es ihm ging.

Dann schien er sich wieder zu fangen. Ein Glück. Er drückte den Rücken durch und sagte, was ihm auf dem Herzen gelegen hatte. Er wirkte wieder höflich und fast wie beim alten.

Warum interessierte ihn, was sie für das Meer empfand? Versuchte er nur höflich zu sein oder interessierte es ihn wirklich? Sie atmete tief durch. Die Arme hielt sie weiterhin verschränkt.

"Versuchst du gerade nur nett zu sein oder interessiert es dich wirklich?" Sie funkelte ihn an und ihre Stimme klang aufgebracht. "In Brega hast du mich behandelt als sei ich weniger wert als du, nur weil ich aus Silvanaja komme und vielleicht ein bisschen anders bin als andere. Und jetzt versuchst du nett zu sein?" Sie schloss einen Moment die Augen, atmete nochmal durch.

Dann fuhr sie mit ruhiger Stimme fort: "Weißt du. Du musst nicht extra nett zu mir sein, wenn du das nicht willst. Darauf bin ich wirklich nicht angewiesen." Ihr Blick ging wieder aufs Meer. Der Wind kühlte den Regen auf ihrer Haut merklich ab.

"Ja, ich habe Angst. Aktuell sogar mehr als sonst." Ihre Stimme war leise und sie zwang sich zu einem Lächeln. "Aber das Gefühl der grenzenlosen Freiheit ist es schon irgendwie wert..." Als sie merkte, was sie gesagt hatte, hoffte sie, dass der Wind und Regen ihre Worte geschluckt hatten. Es ging Rikhard nun wirklich nicht an, wie es ihr ging. Das musste sie selber ja erstmal verstehen und mit sich ausmachen. Sie zitterte leicht. Teils von dem Wechselbad ihrer Emotionen, teils von dem kalten Regen. Warum nur war sie so wechselhaft launisch?
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 19. Aug 15, 19:04
Runa:

Runa lauschte interessiert. "Ihr solltet nur auf passen, dass die Druiden nicht eine Untergrabung ihrer Monopolstellung wittern. Ich möchte nichts unterstellen oder andeuten, da ich weder das Land oder die Leute kenne, aber es könnte natürlich sein, dass Magier aus diesem Grund so unbeliebt sind. Allerdings würde ich eine Abilderung dieser Gesetzt befürworten. Ich glaube nicht das in Naher Zukunft Lehrlinge wie ich eine Sondergenehmigung wie ihr bekommen werden. Oder ich besuche dieses Land erst wenn ich mehr Erfahrung habe."
Sie zog sich den Rock noch etwas über die Stiefel und lehnte sich zurück.
"Ich habe zwar schon gehört, dass Magie in manchen Orten als feindlich betrachtet wird, aber es ist tatsächlich das erste mal das ich so direkt damit konfrontiert werde. Ich verstehe das in Anbetracht der Möglichkeiten der Magie viele Leute sie mit Vorsicht betrachten, aber wenn man sich ein wenig mit ihr beschäftigt merkt man doch relativ schnell an welche Regeln und Gesetze sie gebunden ist."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 19. Aug 15, 19:09
Zustimmend nickt Kadegar Ruuna zu.

"Ihr habt es erfasst. Ja, es ist möglich, dass die Druiden sich untergraben fühlen werden. Doch haben die Yorks mich gefragt ob ich für Hilfe bereitstehen würde. Und solange ich die offizielle Genehmigung habe und unter dem Schutz der Yorks stehe, werde ich mir keine größeren Sorgen machen. Was die Feindlichkeit der Magie gegenüber betrifft, wäre ich kein Magier, so würde ich vermutlich ähnlich vorsichtig oder ängstlich sein. Ja Magie kann vieles Gute bewirken und ist an gewisse Grenzen und Regeln gebunden. Doch werden selten die Magier berühmt die damit Gutes tun. Berühmt werden die Magier, die Macht an sich reissen, ganz egal mit welchen Mitteln. Meist leidet dann ein ganzes Volk darunter und soetwas spricht sich deutlich schneller rum. Die daraus entstehenden Gerüchte machen die Magier dann noch gefährlicher und schlimmer und am Ende ist die Magie und alle Magier daran schuld, dass ein Land untergeht."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 19. Aug 15, 19:53
Als Runa und Kadegar sich über die Druiden unterhielten legte Stella den Kopf schief und runzelte die Stirn.

"Naja, wenn man es genau nimmt ist mein Verständnis davon, dass Sir William mit seinen Leuten gegen die Druiden und die Pikten kämpft, da diese seine Landsleute gefährden. Und wir sollen sie als Magiekundige dabei unterstützen, da die Yorks sich damit nicht auskennen. Dementsprechend bin ich mir ziemlich sicher, dass die Druiden uns generell nicht wohlgesonnen sind..."

Sie nahm sich eine Hand voll Nüsse aus einer der Tüten, die sie zuvor abgestellt hatte und bot dann den anderen im Raum etwas an.
Nachdem die erste Nuss herunter geschluckt war fuhr sie fort.

"Ich denke, wir sollten dann noch einmal klären, wie es sich dort tatsächlich verhält. Das ändert jedoch nichts an der Magiefeindlichkeit dort und ähnlich wie Kadegar sehe ich unsere Aufgabe darin, dort so gut wir können mit unserem Wissen und Kräften zu unterstützen und hoffentlich ein besseres Licht auf Magier zu werfen beziehungsweise dazu anzuhalten, eben nicht alles über einen Kamm zu scheren. Irgendwie habe ich zwar das Gefühl, mich damit gebetsmühlenartig zu wiederholen... Aber die Magie ist nunmal weder gut noch böse. Sie kann wundervolles erschaffen und vollbringen, doch genauso zerstören und Leid bringen. Wie wir sie nutzen und was wir damit bewirken liegt an uns.
Leider ist es so wie Kadegar sagt und meist bleiben die dunklen Magier, die Macht an sich reißen und ohne Rücksicht auf Verluste nur noch ihr eigenes Ziel sehen im Gedächtnis.
Hinzu kommt, dass das was wir tun für alle Nichtmagier weder sichtbar noch begreifbar ist. Erst die Effekte, die wir damit hervorrufen, die für sie aus dem Nichts zu kommen scheinen. Und die meiste Zeit reden wir über Dinge, die sie nicht verstehen, tun dann Dinge, die sie noch viel weniger verstehen und wir hoffen alle, dass unsere Arbeit Erfolg hat.
Leider geht damit auch eine andere Art der Gefahr einher und wenn etwas nicht nach Plan läuft kann das sehr verheerend für jeden sein, nicht nur für die Magier.
Entsprechend versuche ich mir auch Mühe zu geben ein wenig zu erklären, wenn jemand tatsächlich Interesse daran hat zu verstehen, was wir tun.
Die Führerin der Wache in Aldea zum Beispiel - sie hatte zuvor darum gebeten, dass sie informiert wird, wenn Magie gewirkt wird, weil sie dort auch bisher nur schlechte Erfahrungen mit Magie gemacht haben. Also habe ich ihr erklärt, was ich dort tue, warum ich es mache und was für einen Effekt das hat. In dem Fall war es eine Analyse. Sie war positiv davon überrascht, wie strukturiert, vorsichtig und geplant ich vorgegangen bin und über die Erkenntnisse, die damit gewonnen werden konnten.
Aber leider klappt sowas nicht immer und oft genug interessiert es diese Leute auch gar nicht erst."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 20. Aug 15, 07:28
Durch die Wärme des Raums und der Decke wird Lyra langsam schläfrig, aber sie hört dem Gespräch trotzdem interessiert zu. Nachdem sie auch ein paar Nüsse gegessen hatte antwortet sie auf Stellas Aussage.
"So wie ich das letztes Jahr erlebt habe, gehören die Druiden zu den Pikten. Die eigentliche Bevölkerung Cambrias sind zwar keine Magiefreunde, was man bei den Kriegsgegnern verstehen kann, aber sie sind bereit sich mit Magie auseinanderzusetzen. Man sollte dennoch vorsichtig sein wie man was sagt, aber der Weg zum Fakelmob ist zumindest wenn man einigermaßen zivilisiert aussieht, schon noch ein Stück."
Sie streckt sich kurz und nascht noch zwei Nüsse
"Die Punkten hingegen haben sowohl fähige magisch begabte, als auch gefährliche Krieger. Auch wenn die Gefahr durch die Bevölkerung niedriger ist als zu befürchten war, so wird es vermutlich durch die Gegner denen wir uns stellen doch eine  gefährliche Reise"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 20. Aug 15, 10:00
Runa:

Natürlich war mehr über schlechte und böse Magier bekannt als über gute. Schlechte Nachrichten waren einfach schneller in der Verbreitung, dadurch das sie vom Wesen her interessanter zu erzählen waren. Außerdem verbreiteten sich dadurch auch die Gerüchte viel schneller.
Sie lauschte den erfahreneren Magiern im Raum. Stella zählte für sie definitiv schon dazu. Dadurch das sie viel reiste war sie um einige erfahrener als sie, hatte mehr gesehen und wahrscheinlich schon in schwierigeren Situationen gezaubert als in der behüteten Akademie.
"Was muss ich mir eigentlich unter einem Druiden vorstellen?", fragte Runa schließlich. "Sind sie ähnlich begabt wie wir? Oder sind sie eher Priester? Nach euren Erzählungen kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass ihr es dort mit Hermetikern zu tun bekommt."
Vielleicht waren die Druiden auch eine Art von Schamane.
Sie drehte eine der Nüsse in den Fingern herum die sie von Stella bekommen hatte.
"Die Pikten scheinen dem entsprechend eines der Urvölker zu sein in diesem Land. Zumindest würde ich das daraus schließen. "
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 20. Aug 15, 11:16
"Es interessiert mich wirklich!"

Doch Kydora war noch nicht fertig. Er ließ die Vorwürfe über sich ergehen, was sollte er auch anderes tun? Sein Blick folgte dem ihren auf die aufgepeitschte See hinaus, und als Kydora leiser wurde, sah er sie an. Ein sehnsuchtsvoller Ausdruck schien in ihre Augen zu treten, und ihr Lächeln wirkte ein wenig gezwungen. Grenzenlose Freiheit.. was für ein schöner und unmöglicher Gedanke. Wir leben in einer Dystopie, Kydora, und streben nach einer Utopie.

Rikhard beobachtete, wie die Regentropfen an Kydora abperlten und ihr die Wange herunterliefen. Er fühlte sich miserabel, seine Stimmung war gekippt. Unwillkürlich musste er an seine Freunde denken, die anderen Kinder, mit denen er gespielt hatte, und auch an seine Eltern, seine Geschwister. Und nun stand er hier, an einem stürmischen Abend, mitten in der grenzenlosen Einsamkeit, die das Meer einem ins Gesicht warf. Plötzlich war der Anblick nicht mehr schön und eindrucksvoll, sondern nur noch traurig. Hier gibt es meilenweit nichts außer salzigem Wasser, auf dessen Grunde die verfemten Toten ruhen.

Ein harter Zug trat auf sein Gesicht. Mochte es vorher noch nachdenklich, traurig gewirkt haben, wirkte es nun unangenehm und abweisend.

"Wenn ich nicht nett zu dir sein möchte, bin ich's auch nicht. Ich brauch' mich nicht zu verstellen, um angenehmer zu wirken! Es ist nur.. ich.." Verflucht! Beende das jetzt, es wird peinlich! Die Worte gingen ihm schon wieder aus. Schon wollte er sich abwenden und einfach gehen, da platzte es aus ihm heraus:

"Bei den Göttern, silvanajische Barbaren sind dämliche, vernagelte, tumbe Menschen! Meine eigene Familie hat mich gedrängt, zu verschwinden, und ich will in diesen stinkenden Haufen aus ignoranter Dummheit nie, nie wieder zurück! Und dann komme ich nach Fanada, werde mit offenen Armen empfangen, lerne Stella kennen, und bei der ersten Gelegenheit, wo man unterwegs ist, treffe ich auf - auf -" eine dreifach verfluchte Schamanin! "- dich."

Rikhard atmete heftig, seine Schultern hoben und senkten sich. Seine Fäuste waren geballt, sein ganzer Körper angespannt.

"Du erinnerst mich an das, was ich hasse, an das, was mich mit Füßen getreten hat! Fell, Zelt und Baum, Schweiß und pure Muskelkraft, doch kein Verstand und kein Verstehen! Du.. Du bist magisch begabt und wirkst die Magie auf eine Art, die ich als Lüge, als Betrug kennengelernt habe!" Und wer sagt mir, dass du nicht genauso bist wie die anderen?! Hast du überhaupt mal einen Zauber gewirkt, oder spielst du auch nur ein Spiel der Täuschung und der Blenderei? In ihm mischten sich Wut und Scham - Scham darüber, dass ihm nicht nur Regentropfen, sondern auch Tränen das Gesicht herunterliefen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 20. Aug 15, 14:18
Da stand sie nun. Völlig durchnässt und kalt. Sie hatte Mühe, ihre Gedanken wieder sortiert zu bekommen. All die Fragen, die sie sich in den letzten Tagen begonnen hatte zu stellen. All das brach gerade wie eine Welle über sie hinein. Den Abend hatte sie sich eigentlich anders vorgestellt gehabt. Sie stützte die Ellenbogen auf der Reling ab und vergrub das Gesicht in den Händen.

Dann begann Rikhard wieder zu sprechen. Seine Stimme klang abweisend und hart. Er stockte. Nur um kurz danach alles auf einmal loszuwerden. Es brach einfach aus ihm heraus und Kydora hörte still zu. Als er eine kurze Pause machte, richtete sie sich wieder auf und sah ihn an: Heftig atmend, als sei er gerade um sein Leben gerannt, stand er da. Die Fäuste geballt. Erneut setzte er an. Wut war ihm ins vom Regen nasse Gesicht geschrieben.

Kydora kämpfte mit ihren Gefühlen. Wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Wortlos starrte sie Rikhard an. Sie fühlte sich schlecht, weil sie ihn an etwas erinnerte, dass er hasste. Mit einem Mal verstand sie seine Abneigung gegen sie. Verstand sie, warum er so abweisend gewesen war.

Die Situation überforderte sie. Und dann hatte Rikhard auch noch einen Wunden Punkt getroffen. Das Wirken von Magie. Er hatte es nur erwähnt, aber es reichte, um sie wieder in Unsicherheit zu stürzen.
Sie fühlte sich verloren und ahnungsloser als zu Beginn ihrer Reise. *Ich hätte einfach zu Hause bleiben sollen...*

Einige Augenblicke vergingen in denen keiner der Beiden etwas sagte. Dann setzte Kydora mit dünner Stimme an:
"Es... tut mir Leid." Und das meinte sie tatsächlich genau so. Sie wollte nicht Schuld daran sein, dass es anderen Menschen schlecht ging. Sie senkte den Blick und ließ die Schultern hängen.

Übermannt von ihren Gefühlen drehte sie sich um und machte sich auf den Weg unter Deck. Sie versuchte dabei nicht so schwach zu wirken, wie sie sich eigentlich gerade fühlte. Als sie außer Sichtweite war, beschleunigte sie ihren Schritt, ihre Atmung ging schneller. Mühevoll hielt sie ihre Emotionen zusammen *Nur einen kleinen Moment noch* und quetschte sich vorbei an den Seeleuten. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis sie endlich ihre Kajüte erreichte, die Tür hinter sich zu warf und sich weinend auf dem Boden kniend wiederfand. Sie umklammerte ihre Brust und sämtliche Emotionen brachen über sie hinein. Wut, Hass, Trauer, Schuldgefühle, Neid. Wäre die Situation nicht so emotional aufgerieben gewesen, hätte sie Rikhards Anmerkung zum Thema Magie gut ignorieren können. Aber so... *Komm schon. Reiß dich zusammen.* Sie schloss die Augen. Sie war unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. *So sehr seine Vergangenheit ihn auch zu Belasten scheint. Er schafft es wenigstens vor Leuten zu Zaubern... Im Gegensatz zu dir...* Wütend über sich selbst haute sie mit der Faust auf den Holzboden. *Mist.* Ein Splitter bohrte sich in ihre Hand. *Das musste ja jetzt passieren...* Sie setzte sich resigniert auf den Boden und zog ihre Knie an. Gleich würde sie sich sicher wieder beruhigt haben. Sie versuchte sich nur auf ihre immer noch rasche Atmung zu konzentrieren und so ihre Gedanken loszuwerden. *Entspann dich...*
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 20. Aug 15, 14:42
Nun stand er wieder da, alleine. Plötzlich war das Platschen des Regens sehr laut, und der Wind heulte auf. Es waren zwar Seeleute an Deck, aber die suchten Schutz vor der Witterung, solange sie nicht gerade irgendwo anpacken mussten. Rikhard fühlte sich, als sei er meilenweit gerannt. Völlig leer, ausgelaugt. So, wie er war, setzte er sich hin. Er lehnte den Rücken an die Reling, zog die Beine an und umschlang sie mit den Händen. Sein Gesicht war ausdruckslos, und er verspürte keine Emotionen mehr. Nur eine gewisse Leere.

Sein Verstand arbeitete und suchte nach Möglichkeiten, dieser Situation zu entkommen. Eine Zeitreise in die Vergangenheit, und dann nicht unbedacht den Mund aufmachen, sondern einfach mit den anderen unter Deck gehen. Das wäre alles? Gut, dann los, dachte er sarkastisch.

Seine Robe war durchnässt, und die Kälte kroch durch die nassen Planken langsam seinen Körper hoch. Es wäre nur vernünftig, aufzustehen und hineinzugehen, doch Rikhard wollte grade alles tun, aber nicht vernünftig sein. Er bereute, die Beherrschung verloren zu haben. Wer wusste schon, was seine Worte nun mit Kydora angestellt hatten? Er machte sich Sorgen, aber ihr hinterherzulaufen, das war ihm dann doch zu.. Du kennst die Frau überhaupt nicht, außerdem, was bist du einer Silavanajerin schon schuldig? Doch er verbot sich jeden weiteren Gedanken an seine Vergangenheit. Fein säuberlich verstaute er das, was ihn so in Aufruhr versetzt hatte, wieder in einer kleinen Schublade, die er hoffentlich nicht wieder öffnen würde.

Dann dachte er überhaupt nichts mehr und sah mit glasigen Augen dem Regen zu.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 20. Aug 15, 16:07
Kadegar grinst leicht zufrieden über den Verlauf des Gespräches. So könnte er sich den ganzen Abend unterhalten, ja, vermutlich sogar bis zur Ankunft in Cambria.

"Druiden, ja, da gibt es leider auch verschiedene Meinungen zu. Meiner Meinung nach haben Druiden und Schamanen etwas mit Priestern und Magiern gemeinsam. Beide sind die primitivere Version ihrer überlegenen Nachfolgern. Druiden sind oft die geistigen Oberhäupter eines Stammes, wogegen Schamanen so wie ich sie kenne meist eher beratende Tätigkeiten ausführen. Druiden bringen Opfer um primitiven oder alten Göttern zu huldigen. Dies sind nicht selten sehr naturverbundene Götter, müssen es aber nicht sein. Schamanen bringen zwar auch Opfer da, aber die Geistern denen sie Opfer darbringen würde ich nicht in dem Zusammenhang als Götter bezeichnen. Sie bitten sie eher um Rat und um Hilfe als um göttliche Segen und Einflussnahme. Was Cambria betrifft, ich gehe eher davon aus, dass beide Seiten Druiden haben. Dass in Cambria jegliche Form von Magie, sei es Klerikal oder Magisch, verboten ist glaube ich nicht. Was die Pikten betrifft, ja, primitve Wilde aus dem Norden trifft es sehr gut. Doch Nordleute würde ich sie nicht nennen. Quasi soetwas wie die Leute aus Silvanaja nur, hm, anders primitiv."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 21. Aug 15, 11:22
Runa:

"Also... würden Druiden tatsächlich eher in Richtung Priester gehen.", fasste Runa vorsichtig zusammen. Schamanen umgaben sich mit Geistern die meistens Tiere waren soweit sie wusste. Dem entsprechend hatten sie tatsächlich wenig mit Priestern zu tun, obwohl die Huldigung seines Totems für den einzelnen Schamanen schon einem Gottesdienst gleich kommen konnte.
Aber da hieß es wieder Fallunterscheidung. Das was die Druiden taten schien dann schon eher ein Gottesdienst zu sein. Runa merkte das sie sich doch gerne mal mit einem Druiden unterhalten hätte.
//Kommt Zeit kommt Rat.//
"Nordmänner hätte uch sie auch weniger genannt. Zumindest schienen sie mir azs euren Erzählungen eher weniger die Seefahrer zu sein. Was mich noch interessieren würde ist ist welches Ereigniss in ihrem Land ihrer Vorstellung von Magiern zu nschhaltig geprägt hat."
Nach einem kurzen Moment wannte sie dich an Lyra.
"Werdet ihr auf Grund eurer äußeren Erscheinung nicht große Probleme bekommen wenn ihr in dieses Land reist?'
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 21. Aug 15, 11:46
Das Schluchzen verebbte langsam und Kydora kam wieder einigermaßen zur Ruhe. *Dieser Idiot.* Woher hatte sie auch wissen sollen, dass sie ihn an etwas erinnerte, an das er nicht erinnert werden wollte? Sie versuchte irgendwie den Splitter wieder aus der Hand zu bekommen, aber ihre Finger waren nicht fein genug, um ihn gescheit packen zu können. Sie seufzte. Vielleicht konnte Lyra ihr helfen.

Sie beschloss, kurz die anderen aufzusuchen. Auch wenn vermutlich Rikhard schon bei ihnen war. Eigentlich wollte Kydora ihn erstmal in Ruhe lassen. Na, sie würde ja nicht lange stören. Sie konnten sich ja nicht vollkommen aus dem Weg gehen.

Kydora wartete noch, bis sie sich wieder vollkommen beruhigt hatte und nicht mehr verheult aussah. Dann machte sich auf den Weg zu Kadegars Zimmer. Von drinnen drang das Geräusch von Stimmen. Kydora klopfte und öffnete dann vorsichtig die Türe. Die nassen Haare hingen an ihr herunter und die Bemalung war vom Regen verwischt.

"Ähm, ich will auch nicht lange stören. Nur ganz kurz."

Sie ließ den Blick durch den Raum streifen. Rikhard war nicht zu sehen. Sie hockte sich kurz zu Lyra und hielt ihr ihre rechte Hand hin.

"Ich hab mir irgendwie nen Splitter eingefangen und bekomm ihn alleine nicht mehr raus. Hast du vielleicht was, womit das einfacher geht? Kannst mir auch sagen wo das ist, dann nehm ichs mir einfach."

Der Raum war warm und ein angenehmer Duft lag in der Luft. Die Wärme tat gut, nachdem sie vom Regen vollkommen durchnässt worden war.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 21. Aug 15, 12:16
Grade will sie auf Runas Frage antworten, als Kydora den Raum betritt. Ihr Blick fällt auf Kydoras immer noch ganz leicht gequollenen Augen. Als sie ihr die Hand hinhält nickt die Fee nur leicht. Die Verletzungen kommen ihr bekannt vor, aber sue wird das jetzt nicht ansprechen.
Kurz greift sie in die Tasche an ihrem Gürtel und holt ihr Heilerbesteck raus.
"Kein Problem, das geht schnell. So einen Splitter fängt man sich schnell ein, aber den bekommen wir genauso schnell wieder raus"
Damit hat sie die Pinzette schon in der Hand und mit einem geschickten Druck mit der einen Hand und einem Griff mit der Pinzette ist der Splitter auch schon wieder raus.
Doch so wie Kydora so vor ihr sitzt, hat sie nicht das Gefühl, dass es damit getan ist. Unvermittelt nimmt sie die völlig durchnässte Babarin feste in den Arm.
Als Kadegar zum sprechen ansetzt erntet er einen scharfen Blick, jetzt einfach nett zu sein.
Dann setzt sie selber endlich zu der erwarteten Antwort an
"Natürlich ist es nicht ungefährlich. Aber ich bin nun einmal so wie ich bin und möchte es auch gar nicht mehr andern. Und die Erfahrung hat mir leider gezeigt, dass ich zumeist nicht mal in solchen Ländern angegriffen werde, sondern dort wo ich mich zumindest auf Grund meiner Art sicher fühle. Auf der anderen Seite passiert es mir aber auch oft, dass viele Menschen, die eigentlich Angst vor mir haben, einfach fragen was mit mir ist und danach weniger Angst haben und mich sogar irgendwie schätzen. Vielleicht bin ich auch einfach abgestumpft, aber die Reise macht mir relativ wenig Angst, wegen meiner Art. Aber ich bin trotzdem vorsichtig"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 21. Aug 15, 12:29
"Pass doch auf, Idiot!" Dem derben, braungebrannten Seemann schienen die kalten Tropfen, die auf seine nackte Haut prasselten, gar nicht zu stören. Rikhard wiederum, gegen den er grade gelaufen war, war als klares Hindernis identifiziert worden. Dabei hatte der Magier nach wie vor nichts anderes gemacht, als mit dem Rücken an der Bordwand zu lehnen. Mit weiteren derben Flüchen wackelte der bärtige Kerl von dannen, mit dem vielen Seeleuten so eigentümlichen, breitbeinigen, schwankenden Gang, mit dem sie den Seegang und den unsicheren Untergrund ausglichen.

Aufgeschreckt aus seinen trübseligen Gedanken registrierte Rikhard jetzt, dass er völlig durchnässt war. Ihm war absolut nicht nach Gesellschaft, und seine Meditationsübungen waren ohnehin hier nicht mehr durchführbar. Er würde sich nur erkälten, vielleicht sogar Schlimmeres einfangen.
Mit gewohnter Arroganz dachte er: Die Muskelmänner hier oben wissen ohnehin, was sie tun, und werden für ihre Arbeit bezahlt. Sollen die mal ihre Arbeit machen.

Als er tropfend zu den Kajüten herunter stieg, drang ihm der Geruch von Räucherwerk in die Nase und Stimmen drangen aus Kadegars Kajüte. Als er sich grade abwenden wollte und auf den Weg machen wollte, trockene Sachen anzuziehen, ging vor ihm eine Tür auf und Kydora kam heraus. Sie rieb sich über eine Hand, als habe sie sich verletzt, und sah ihn gar nicht. Rikhard zuckte mit den Schultern und drängte die unliebsamen Gedanken beiseite, die ihm kamen. Er wollte sich nicht mit Kydora beschäftigen. Was immer da draußen passiert war, mit etwas Glück würde es zwischen ihm und der Schamanin bleiben und nicht herumerzählt werden. Er hatte sich gehen lassen, und es hatte sich wieder mal erwiesen, dass Gefühle etwas waren, die Dinge nur verkomplizierten. Ein kompetenter Magier besitzt Konzentrationsfähigkeit, innere Ruhe und emotionale Ausgewogenheit!

Mit solchen und ähnlichen Gedanken im Kopf verschwand Rikhard rasch in seiner Kammer, wo er sich umzog und die nassen Klamotten über eine Hängematte hing. Von der Decke hing eine geschlossene Laterne herab, die leicht hin und her schwankte. Eine gute Gelegenheit, zu üben!
Mit einer ausholenden Geste griff er hinein in seine Umgebung, bis er einige Fäden fassen konnte. Sanft verwob er sie zu einem festen Strang und visualisierte in seiner Vorstellung einen Docht, an dessen Ende ein Funke glühte. Sanft pustete er hinein, und über seinem ausgestreckten Finger flackerte langsam ein Flämmchen auf.

Im Licht der nun entzündeten Laterne kramte er in seiner Kiste nochmals nach seinem Notizbuch. Gewiss hab ich es verloren. Eine Schande!
Wenig später saß Rikhard auf seinem Bett und las im schwankenden Licht in einer leicht zerfledderten Version der Enzyklopaedia Engonia.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 21. Aug 15, 12:30
Kadegars Laune schwingt schlagartig um als Kydora den Raum betritt. Schritt für Schritt trägt sie eine Verschmutzung in den Raum die sich direkt in den Boden zu krallen scheint. Dabei hatte er gerade noch gefegt! Und als sie sich hinsetzt zieht sich der Siff langsam aber unaufhaltsam in Richtung der Felle und kriecht wie eine Seuche langsam in das Fell hinein. Kadegars volle Aufmerksamkeit liegt auf der Feuchtigkeit die Kydora mit sich hineinbringt. Er hatte es mit der Zeit gelernt diesen Ordnungs und Sauberkeitsdrang zu unterdrücken, doch in eine frisch erschaffenen Umgebung, die sauber, ordentlich und frei von solch störenden Einflüssen war kann er seine Fixierung von diesem Eindringling nicht abwenden. Grade als er ansetzt um Kydora anzuschreien fängt er sich Lyras Blick ein und verharrt einen Moment. Der Zorn in seinem Blick schwappt kurz auf Lyra über und erneut setzt er wieder an etwas zu brüllen doch diesmal hält ihn etwas anderes ab. Ausgleich, Gleichgewicht, Licht und Schatten, Ordnung und Schmutz. Sichtlich angestrengt schluckt er seinen Zorn hinunter, analysiert die Situation als ganzes erneut und holt mit geschlossenen Augen tief Luft und setzt erneut zum sprechen an. Diesmal jedoch mit einem streng konzentrierten Ton, darauf bedacht jedes Wort ruhig und deutlich auszusprechen.

"Kümmer dich um Kydora. Ich muss ein paar Schritte gehen. Schau, dass sie nicht zuviel einsaut."

Ohne eine Reaktion der anderen zu beachten verlässt er den Raum und lehnt sich nach einigen Schritten an eine der Wände an den Gang. Tief durchatmend um die Beherrschung zu bewahren.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 21. Aug 15, 15:08
Mit noch tropfender Kleidung betritt Kydora den Raum und auch Stella fixiert zunächst die Nässe und Verschmutzung, die sie in den eben noch gemütlichen Raum bringt. Auch sie stört sich an der Tatsache, dass der Raum nun nass und dreckig ist und die Felle dort wo Kydora kniet auch langsam nass werden während sie jeden einzelnen Schritt und jede Bewegung von Kydora gefolgt ist.

Bitte, bitte nicht auf...das Fell....zu spät.

Doch im Gegensatz zu Kadegar musste sie sich nicht bemühen, sich zu beherrschen. Sie saß zum Glück auch weit genug von der Tür weg und ihr Platz lief nicht Gefahr, davon betroffen zu sein, aber sie konnte Kadegars Reaktion etwas nachfühlen.

Sie sah ihm an, dass er zweimal angesetzt hatte, etwas loszuwerden, sich dann aber gefangen hatte, tief durchatmete und schließlich den Raum verließ. Sie überlegt noch, ob sie ihm nachgehen soll, entscheidet sich dann aber dagegen - er wird sich schon wieder einkriegen, braucht vermutlich nur grade einen Moment...

Stattdessen beobachtet sie wie Lyra Kydora den Splitter entfernt und sie anschließend in den Arm nimmt.
Da sie jedoch sonst grade nicht viel tun kann wartet sie ab, bis die Situation sich wieder beruhigt.

Lyras Ansicht war ihr nicht neu und man würde sie eh nicht davon abbringen können. Das war ihre Entscheidung; sie hoffte nur, dass das nicht zu weiteren Problemen führen würde.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 21. Aug 15, 18:44
Runa:

Kadegar schien wirklich sehr bemüht sich zu beherrschen. Er schien wirklich penibel dabei zu sein wenn es um Sauberkeit und Ordnung ging. Auch Runa brauchte einen gewissen Grad von Ordnung und Kydora war wirklich durchnässt. So als könnte man sie auswringen und auf eine Wäscheleine Hängen zum trocknen. Als Lyra sie allerdings plötzlich umarmte versuchte Runa genauer hin zu sehen und auch sie erkannte die gewschwollenen Augen. Besorgt runzelte sie die Stirn, kramte in ihre Tasche nach einem Taschentuch und reichte es der jungen Frau. "Bitte Kydora. Nehm es und trocknet euch ein bisschen ab."
Zumindest das Gesicht sollte sie damit rocken kriegen. Kurz fragte sie sich ob sie die Farbe wieder heraus bekommen würde, schob den Gedanken dann aber beiseite.
"Ist alles in Ordnung? Ihr solltet euch vielleicht umziehen, damit ihr euch nicht erkältet."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 21. Aug 15, 19:56
Kydora bedankte sich bei Lyra für die Hilfe. Der Splitter war raus. Es war ein befreiendes Gefühl und sie konnte ihren emotionalen Ausrutscher symbolisch beiseite schieben...
Plötzlich nahm Lyra sie unerwartet in den Arm. Sah Kydora wirklich so hilfebedürftig aus? Sie erwiderte kurz die Umarmung und löste sich dann rasch wieder von Lyra.

"Das war nur ein Splitter." beschwichtigte sie Lyra.

Dann verließ Kadegar den Raum. *Na toll. Der nächste, den ich vergraule.* Kydora seufzte. Sie hätte dran denken sollen, dass völlig durchnässt in Kadegars Zimmer zu gehen nicht die klügste Idee war.

Runa bot ihr ein Taschentuch an, um sich zu trocknen doch Kydora lehnte nur dankend ab. Wischte sich kurz ein paar Tropfen mit ihrer Armstulpe weg. Sie wollte nicht mehr Umstände machen als nötig. Und sie wollte gerade auch lieber ihre Ruhe. Wenn sie hierblieb, dann könnten Fragen aufkommen und das wollte sie einfach nicht. Einfach Ruhe. Das war, was sie jetzt brauchte.
Auf Runas Frage nickte sie beruhigend.

"Ja es ist alles in Ordnung. Ich war nur etwas zu lange draußen. Ich wollte mich jetzt ohnehin für die Nacht fertig machen und schlafen gehen."

Mit diesen Worten stand Kydora auf und ging vorsichtig wieder zur Tür, dieses mal darauf bedacht, nicht noch mehr schmutzig zu machen.
Sie wünschte den andern eine gute Nacht und fand sich wenig später auf dem Gang wieder. Kurz atmete sie durch. Sie hatte defintiv keine Lust den Abend noch bereden zu müssen. Und erst recht sollte sich niemand Sorgen um sie machen. Sie wollte niemanden zur Last fallen. Im Augenwinkel sah sie Kadegar an die Wand gelehnt stehen. Er schien aufgebracht und konzentriert. Gerne hätte Kydora sich entschuldigt und ihm gesagt, dass sie jetzt auch wieder weg war, aber sie vermutete, dass es das gerade nur noch schlimmer machen würde.

Resigniert ging sie den Gang wieder zurück zu ihrem Zimmer. Der Abend war einfach mal komplett schief gegangen. Sie musste endlich mal lernen ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. In ihrem Zimmer angekommen befreite sie sich von der nassen Kleidung und schlüpfte in ihre Schlafklamotten. Die nassen Sachen versuchte sie irgendwie so auszulegen, dass sie trocknen konnten. Dann machte Kydora es sich auf ihrem Schlafplatz bequem. Abgesehen davon, dass an Schlaf noch nicht zu denken war, hatte sie hier wenigstens ihre Ruhe. Sie setzte sich aufrecht hin und begann auf ihre Atmung zu achten. Vielleicht konnte sie so für etwas Ruhe in ihrem Kopf sorgen...
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 25. Aug 15, 13:55
Recht bald hatte Rikhard genug gelesen. Beim Schwanken des Schiffes war es ohnehin schwierig, sich zu konzentrieren, und das Licht fiel mal auf die Seiten, mal wieder nicht. Unruhig lehnte er sich zurück und wippte mit dem Fuß auf und ab. Ihm drängten sich Gedanken auf, die er nicht gerne hatte. Ob er nun wollte oder nicht, der Zwischenfall mit Kydora hatte etwas in ihm angestoßen, und sein analytischer und nüchterner Verstand verlangte nun von ihm, dass er reflektierte und eine Konsequenz evaluierte.

Er verschränkte die Arme vor dem Körper. Persönliche Probleme und Emotionen hatten in seinem karriereorientierten Leben rein gar nichts verloren, fand er. Schließlich galt es, möglichst kompetent, möglichst gebildet zu werden, um irgendwann sowohl Geld zu verdienen als auch insgesamt einfach mächtig zu werden. Rikhard wusste nicht so recht, was er mit Macht anfangen würde, wenn er irgendwann welche besitzen würde, aber er wusste, dass es besser war, mächtig und wichtig zu sein, als ein kleiner Niemand zu sein. Er kannte genug Geschichten. Immer wurde an irgendeinem Lagerfeuer gesungen, von irgendwelchen sogenannten Helden, die sich aufopferten, um irgendjemand Unwichtigen zu retten. Geschichten, die ganz nett waren, aber eben nicht mehr als das: Geschichten, und somit aufgeblasene, übertriebene Berichte, wahrscheinlich zu großen Teilen erstunken und erlogen von irgendwelchen aufmerksamkeitsgeilen, schlechten Dichtern und Sängern. Da lobte er sich Lehrbücher! Trocken waren sie, ja, aber sachlich und unterfüttert mit Fakten und Belegen.

Mochten seine Gedankengänge ihn auch erfolgreich weit fort von Kydora getragen haben, eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf stupste ihn sanft wieder hin zu dem Thema. Kydora. Er schien einen Punkt getroffen zu haben, als er von Magie gesprochen hatte, und tatsächlich - er hatte sie noch nie zaubern gesehen. Wie zauberte sie überhaupt? Soweit Rikhard wusste, war sie keine Hermetikerin. Also wirkte sie Zauber auf eine instinktive Art, eine gefährliche Art. Ich kann bestimmt von Glück reden, dass sie mich nicht über die Reling gepustet hat!

Kurzentschlossen stand er auf. Darüber wollte er mit Magister Sonnenwende reden. Und siehe da - der stand auf dem Flur, an die Wand gelehnt, sichtbar um Fassung ringend. Unsicher sah Rikhard den anderen Magier an. Ob er ihn stören konnte?
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 25. Aug 15, 14:17
Schnell hat Kadegar seinen Zorn wieder abgelegt. Das war etwas, dass er schon länger beherrscht, Dinge zu verdrängen oder zu ignorieren. So verbannt er den Ärger eilig aus seinem Kopf und kehrt zu seiner gewohnten Ruhe und Ordnung zurück. Ruhe und Ordnung inmitten des Wanken des Schiffes. Kontraste, Gegensätze und doch irgendwo ein Ausgleich. Gleichgewicht. Kadegar beginnt sich wieder zu entspannen als die Tür seines Zimmers ausgeht. Ohne die Augen zu öffnen wartet er ab, versucht ohne zu sehen zu erkennen. Lyra war es nicht, sie hätte schon angefangen zu reden. Stella wohl auch nicht. Dafür waren die Schritte zu zögerlich. Also Ruuna oder Kydora. Als die Schritte sich langsam entfernten war Kadegar klar, dass es wohl Kydora gewesen sein muss. Ruuna hätte sicher eine Frage gestellt. Zufrieden lobt der Magier sich selbst ohne zu überprüfen ob er wirklich recht hat. Natürlich wird er recht habe.
Einen Moment genießt er diesen Augenblick, vielleicht sogar einige Minuten, bis schließlich Schritte sich ihm nähern. Diesmal bleiben ihm weniger Anhaltspunkte. Es könnte Kydora, Rikhard, Gorix oder Schiffspersonal sein. Ein Schiffsarbeiter war es sicher nicht, er hätte schon sein Anliegen vorgetragen, ebenso wie Gorix. Also Rikhard oder Kydora? Beide könnten zögern und auf eine Reaktion von ihm warten. Einen kurzen Moment ärgert sich Kadegar über sich selber, gerne hätte er auch rausbekommen wer da nun bei ihm steht. So öffnet er schließlich doch die Augen, drückt sich von der Wand ab und schaut zu Rikhard rüber.

"Ah, Rikhard. Kommst du also auchnoch. Hast dich wenigstens umgezogen, gut so. Die Anderen sind schon drinnen, bis auf Kydora. Sie wird heute sicher nichtmehr hier auftauchen. Komm, wir gehen rein."

So wendet sich Kadegar von Rikhard ab in Richtung seines Zimmers mit der Absicht es so darzustellen als hätte er auf Rikhard nur gewartet, spricht er ihn jedoch noch vor der Tür an, wird er mit dem betreten des Zimmers warten.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 25. Aug 15, 15:28
"Gerne! Es ist nett, dass Ihr auf mich gewartet habt." Er musste sich wohl getäuscht haben. Kadegar hatte nicht um Fassung gerungen, der Magister war gewiss gelangweilt gewesen, weil Rikhard so lange auf sich hatte warten lassen.

Als die beiden den Raum betraten, sah Rikhard einige beschmutzte Felle am Boden liegen. Die Luft war dick und stickig - eine Mischung aus Räucherwerk und der Tatsache, dass viel zu viele Leute in einem zu kleinen Raum waren. Es herrschte betretenes Schweigen. Das und die nassen Felle ließen Rikhard nachdenklich werden. Gewiss war Kydora bereits hier gewesen. Was hatte sie erzählt? Plötzlich erschien im das rein wissenschaftliche Gespräch über Hermetik und Intuitivmagie, das ihn hierhergeführt hatte, unwichtig, und er fühlte sich unwohl, als die Blicke der anderen auf ihm ruhten. Rasch setzte er sich hin und tat, als würde er etwas Dreck von seiner Kleidung wischen, um seine Unsicherheit zu überspielen. Du machst dir nur unnötig Gedanken. Magister Sonnenwende ist ein unemotionaler und kompetenter Mann. Also los.

"Nun, ich möchte kein Gespräch stören -" Eine Kunstpause, aber niemand antwortete. Also fuhr er fort: "..aber ich habe mich gefragt, wie gefährlich Intuitivmagie ist. Der Gedanke kam mir, als, äh.." Nur nicht Kydora erwähnen. "..ich in einem Buch über Hermetik laß, das ich zufällig dabei habe. Die Vorteile, den Umgang mit Magie in einem sicheren Umfeld zu erlernen, kontrolliert arkane Kräfte heraufzubeschwören und in die Umwelt zu entlassen, liegen ja auf der Hand. Magie ist Kraft, und Kraft führt zu Macht, und Macht muss einer gewissen Kontrolle unterliegen. Ich meine nicht den Missbrauch von Macht, sondern den Gebrauch. Intuitivmagie birgt zahlreiche Gefahren, nicht wahr?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 25. Aug 15, 21:43
Runa:

Genau so schnell wie sie gekommen war, war Kydora auch wieder verschwunden. Zurück blieb nur das Nasse Fell. Einen Moment spielte Runa mit dem Gedanken aufzustehen und ihr hinterher zu gehen, aber unterließ es dann doch. Lyra hatte sich auch nicht erhoben, und sie kannte die junge Frau mit den seltsamen Gesichtsbemalungen schon länger. Vielleicht wollte sie gerade auch allein sein.
Stella hatte sich auch nicht gerührt.
So verbrachten sie einige Momente in Schweigen, als die Tür sich wieder öffnete und Kadegar und Rikhard den Raum betrafen.
Beide setzten sich und nach kurzer Zeit durchbrach Rikhard die Stille. Er schien... unruhig, aber schien sich beherrschen zu wollen. Wie jemand der sein erstes Verhandlungsgespräch führte und schon wusste welchen Preis er haben wollte, aber keinerlei Erfahrung mit Feilschen hatte.
Intuitivmagie? War das nicht das was sie alle zunächst hier her geführt hatte? Zumindest bei ihr hatte sich ihre Magische Begabung zunächst darin geäußert. Mit leicht gerunzelter Stirn hörte sie sich seine Frage an. Es klang so als wollte er eine... wissenschaftliche Disskusion anstoßen, aber gerade die Letzte Frage zeigte, das er sich bereits eine Meinung zu dem Thema gebildet hatte. Also was wollte er genau? Bestätigung?
Runas Brauen rückten noch ein Stück näher zusammen während sie in kritisch musterte.
Sie blickte kurz in die Runde um zu sehen ob jemand antworten wollte und erhob dann das Wort.
"Wenn ich euch richtig verstehe, Herr Kraftweber... möchtet ihr einen Vergleich der Intuitivmagie mit der hermetischen Magie herbeiführen oder? Mit dem Augenmerk auf... der gefährlichen Intuitivmagie?"
Sie überlegte schnell. Konnte sie sich auf dieses Pflaster wagen? Auch sie hatte die letzten Monde an der Akademie studiert und einiges in Erfahrung gebracht. Vielleicht war es Zeit für die erste Zwischenprüfung.
"Ich denke jedem ist seine eigene Meinung über dieses Thema gegeben und ihr hab die eure schon gefällt, ich sehe es ein klein wenig anders muss ich zugeben. In der Akademie wurde über beides berichtet auch wenn Hermetik gelehrt wird. Ich für meinen Teil sehe es so.
Die hermetische Herangehensweise ist die Form die größte Kontrolle über die Magie auszuüben. Wir lernen sie mit Hilfe von Gesten, Komponenten und Worten in bestimmte Ereignisse zu "bannen" und können dadurch bewusst entscheiden welche Formen sie annehmen soll. Allerdings macht sie das auch gefährlich in meinen Augen. Wir können berechnen mit wie viel Kraft wir was anstellen und so kann die hermetische Magieform für viel Zerstörung und Chaos sorgen, sei es weil man sich verrechnet hat oder einfach zu wenig Kontrolle hat. Ich kann noch nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich denke, dass bei der Hermetik Kraftmengen freigesetzt werden können, die bei der Intuitivmagie nicht unterbewusst hervorgerufen werden können.
Denn das ist Intuitivmagie. Sie wird von Gefühlen und Gedanken kontrolliert und je nach Stärke, je nach... Wille wird Kraft freigesetzt. Wenn der Wille, unterbewusst oder bewusst fehlt oder nicht stark genug ist wird keine Magie zustande kommen. Ich will nicht abstreiten, dass Intuitivmagie durch plötzliche Gefühlsausbrüche oder stark angreifende Ereignisse nicht verheerende Folgen haben kann, aber sie gleich als große Gefahr zu bezeichnen finde ich etwas übertrieben.
Ich würde sagen, genau wie bei der Hermetik die Formeln, Gesten Komponenten und der Wille, sind bei der Intuitivmagie Gefühle und Gedanken der Muskel der trainiert und gestählt werden muss um Magie zu wirken. Je besser Intuitivmagie diese Kontrollieren können um so weniger sind sie eine "Gefahr"."
Sie schaute in die Runde.
"Hermetik kann genau so gefährlich sein. Ich habe mir bei meinen ersten Versuchen die Energie zu bündeln die Hand verbrand." Sie rieb sich die rechte Handfläche. Seit dem trug sie keine Ringe beim Zaubern mehr. "Aber das ist meine Meinung. Sollte ich etwas falsch dargestellt oder wiedergegeben haben, würde ich mich über eine Berichtigung freuen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 26. Aug 15, 08:56
Mit einem leichten Knarzen öffnete sich die Tür erneut und Kadegar kam zurück in den Raum, Rikhard im Schlepptau. Zuerst warf sie einen abschätzenden Blick auf Kadegar, aber dieser schien sich wieder gefangen zu haben und bis auf einen erneuten, angefressenen Blick auf das schmutzige Fell war auch nicht viel, was darauf hindeuten könnte, dass er eben so aufgebracht war.

Als Rikhard seine Frage vorbrachte, trat ein gewisses Funkeln in ihre Augen und auch sie runzelte leicht die Stirn.
Du hast doch auch nicht anders damit angefangen...

Auch ihr war nicht entgangen, dass Rikhard sich seine Meinung dazu schon gebildet zu haben schien und nun vermutlich Bestätigung suchte. Bei Kadegar würde er die vermutlich finden, sie sah das etwas differenzierter.

Als sie in der Akademie mit ihm darüber gesprochen hatte hatte sie nicht den Eindruck einer so abwertenden Haltung gegenüber dieser Art von Magie.

Währenddessen hatte Runa zu einer Antwort angesetzt und aufmerksam hörte sie ihr zu und nickte ihr anschließend kurz zu.

"Ein nicht ganz einfach zu beantwortendes Thema wie ich finde und mit unterschiedlichen Meinungen, je nachdem wen man fragt. Und ich denke keine davon wird eine allumfassende Antwort bieten können oder je ganz richtig oder falsch sein, genauso wenig wie man vermutlich nie jeden Aspekt und Ausprägung der Magie erkennen wird.
Beide Formen der Magie bergen in meinen Augen Gefahren, doch in anderer Art und Weise und der Umgang damit ist jeweils ein anderer. Diesbezüglich hat Runa wie ich finde schon einen wichtigen Punkt genannt und diese Gefahr der Intuitivmagie liegt wohl auf der Hand.
Es ist häufig die Art wie Magie sich bei ungeübten Magiern äußert, zum Beispiel weil sie noch nichts davon wissen aber auch vor allem nicht wissen, wie sie damit umgehen können. Soweit ich weiß war etwas in der Art sowohl bei mir als auch bei Runa oder dir der Fall, Rikhard.

Dies ist damit auch der scheinbar offensichtlichste Vorteil der hermetischen Magie. Man lernt den kontrollierten Umgang mit der Magie. Wie man Kraft sammelt und anschließend zu einem Zauber formt. Durch die klaren Formen gibt man relativ wenig Spielraum. Das ist in meinen Augen gut und schlecht. Auf der einen Seite hat man klare Vorgaben denen die Magie dann folgt. Auf der anderen Seite birgt das auch die Gefahr dass man vor lauter fester Formen nicht auf.... das Wesen der Magie eingeht.
Was ich damit sagen will: Wenn man fühlt, wie die Magie vor Ort beschaffen ist, wird man eher spüren, wenn man mit einem Zauber oder Ritual zu weit gehen würde und dem magischen Gefüge vor Ort nicht gut tut. Häufig sind intuitive Magier ja auch der Natur verbunden, teilweise auch Tieren oder Geistern.
Ich denke, Hermetiker können für so etwas gerne mal den Blick verlieren und auch das kann zu Unfällen führen eben weil sie die Kontrolle verlieren, die sie sonst so bemüht sind zu wahren.

Doch auch Hermetik kann dabei gefährlich sein, zum Beispiel durch das Sammeln von zu viel Kraft - was allerdings bei fehlender Erfahrung und Übung mit Zaubern häufig vorkommt, um überhaupt einen Effekt zu haben. Erst nach und nach wird man in der Anwendung effizienter und geübter. Runas Hand ist da ein gutes Beispiel.

Und noch ein Punkt in dem ich Runa Recht geben muss. Auch für Intuitivmagier macht eine Art der Kontrolle über ihre Magie Sinn doch ist der Weg zur Kontrolle etwas steiniger, eben weil es keinen vorgegebenen Weg der Kontrolle gibt und man diese für sich selbst finden muss.
Und das ist etwas, das viele Intuitivmagier vernachlässigen und deswegen vermutlich nicht so bekannt ist.
Und wenn sie es tun, ist ihr Weg dabei ein anderer als der der Kontrolle der Hermetik - doch beide verbindet da die Übung und Erfahrung.

Außerdem ist es für einen Intuitivmagier oft schwieriger, einen guten Lehrer zu finden, der ihren Weg teilt und selbst weit genug ist, um sie sinnvoll anleiten zu können.

In einem anderen Punkt muss ich dir allerdings teilweise widersprechen, Runa, beziehungsweise ergänzen. Und das ist der Punkt mit dem fehlenden Willen. Denn dies beschränkt nicht nur Intuitivmagier in der Anwendung ihrer Kraft sondern jeden Magier, da es unser Wille ist mit dem wir letztendlich die Magie formen, in welcher Form auch immer das sein mag. Daher wird fehlender Wille immer zu einem Scheitern des Zaubers führen.

Bardenmagie ist übrigens eine sehr schöne Form der intuitiven Magie und tatsächlich ein Beispiel für eine eher ungefährliche Art würde ich sagen.

Dass Intuitivmagie nicht der Vorstellung von Ordnung einiger Leute entspricht steht auf einem anderen Blatt, ist aber als Antwort auf die Frage, ob Intuitivmagie gefährlich ist  - oder gefährlicher als Hermetik - zu kurz gegriffen."

Bei diesem Satz schaut sie Kadegar und Rikhard an.

"Ich würde zusammenfassen: Eine unkontrollierte Form von Magie ist gefährlich - in welcher Art die Kontrolle auch immer dann sein mag - und dazu gehört auch das eigene Überschätzen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 26. Aug 15, 23:32
Lyra blickt erst Kydora nach, als sie den Raum verlässt und dann Kadegar und Rikhard entgege,als sie den Raum betreten. Ihr Blick ruht dabei vor allem einen Moment auf ihrem ehemaligen Meister. Dieser scheint sich allerdings beruhigt zu haben. Eine kurze Erinnerung durchzuckt sue, fast unterbewusst und unwillkürlich berührt sie ihre Wange, als hätte sie kurz vorher eine Ohrfeige kassiert. Sie würde dringend mit Kadegar reden müssen, aber derzeit wahr zuviel Unruhe in dieser Gruppe. Naja vielleicht in Cambria.
Sowieso hat sie grad nicht wirklich das Bedürfnis lange Unterhaltungen zu führen, weder persönlicher noch wissenschaftlicher Natur. Allerdings scheint sich darauf geeinigt worden zu sein, dass dies das neue Thema des abends sei. Sie kuschelt sich also wieder fester in ihre Decke,während sie leicht schlafrig den beiden Frauen zuhört. Beide haben grundsätzlich mit dem was sie sagen recht... Aber auch etwas unrecht. Als beide geendet haben nickt sie kurz zustimmend und fixiert dann Rikhard
"Weder Hermetik noch Intuitivmagie sind gefährlicher. Magie an sich ist gefährlich und ihre Zerstörungskraft wird durch das Wesen bestimmt, dass sie benutzt. Also ist eher die Frage, welche Art von wirken von Natur aus gefährlicher oder die gefährlichsten sind und da lautet meine Antwort jene die gedankenverloren wirken und sich, sei es azs dumhrit oser sei es aus Aroganz, weder die Mühe machen zu lernen ihre Kräfte zu kontrollieren noch zu reflektieren wie weit ihre Fähigkeiten gehen."
Sie blickt kurz zu Kadegar
"Allerdings denke ich, dass dir Magister Sonnenwende dir vermutlich, die für dich befriedigenste Antwort geben wird."
Sie erinnert sich noch gut an die Lehrsätze der Akademie.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 27. Aug 15, 07:21
Und war es wieder, das was Kadegar sich von dieser Runde gewünscht hat. Eine belebte Diskussion voller verschiedenen Meinungen, denn seine war wohl ebenfalls, wie Rikhard vorgeworfen wurde, keine verwaschene alle sind gleichdoof Meinung und so setzt er mit einem tiefen Luftholen an:

"Also, was meine Meinung betrifft? Intuitivmagie ist gefährlicher, verführerischer und sollte deutlich stärker überwacht werden als akademische hermetische Magie."
Er macht eine Pause um das abgebrannte Räucherstäbchen auszutauschen und das nächste zu entzünden, wieder eins mit dem grünen Tee Geruch.
"Natürlich, Hermetik ist ebenfalls gefährlich. Doch ist hier immer die Voraussetzung, dass der Wirker weiß was er tut, oder entsprechend angeleitet wird. Ein Hermetiker kann alleine nicht aus Versehen ein Schiff anzünden weil er sich nicht richtig im Griff hat. Kaskadenexplosionen sind bei Hermetiker deutlich seltener, da sie ihre Kräfte meist genug Kontrollieren können um das zu verhindern. Ich will nicht sagen, dass soetwas unmöglich ist, möglich ist mit der Magie alles. Es geht aber um Wahrscheinlichkeiten. Da ist die Hermetik deutlich sicherer. Intuitive, angenommen wir reden von klassischer emotionsbezogene Magie, neigen da schneller zu ungeplanten ausbrüchen oder nicht erwarteten Erzeugnisse. Träume sind bei solchen 'Magiern' ein gewaltiges Problem. Ein Alptraum hat nicht selten bei solchen Individuen zu beträchtliche Schäden verursacht. Es gibt Nachtmahre verschiedenster Art, welche mit Vorliebe solche Träumer suchen um sie zu magischen Ausbrüchen zu treiben. Das Wichtigste bei der Gefahrenbewertung eines Magiers ist jedoch nicht ob er hermetisch oder intuitiv wirkt."
Wieder macht Kadegar eine Pause, diesmal um sich kurz etwas aus einer der zur Verfügung gestellten Gefäßen etwas zum knabbern zu nehmen und es zu essen.
"Das Wichtigste ist die kompetente Überwachung der Ausbildung. Jeder Magier sollte, nein, muss quasi um seine und die Sicherheit seiner Umgebung zu gewährleisten sich kompetent ausbilden lassen. Die Tatsache, dass Hermetiker ohne Ausbildung nichts lernen können führte dazu, dass Intuitive quasi immer die 'Bösen' in den Geschichten sind wo ein Unausgebildeter eine Katastrophe anrichtete. Nur quasi immer und nicht immer kommt hierbei daher, dass der 'Dämon' welcher dem Hermetiker ein Buch mitdessen Hilfe er Macht erlangen kann quasi der Ausbilder des Hermetiker ist. Nur ist das mit der Kompetenz einer Ausbildung immer so eine Sache und kann nicht pauschal bewertet werden, da jeder Schüler eine Ausbildung anders aufnimmt und für gewisse Probleme und Köder empfänglicher ist als Andere. „
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 27. Aug 15, 10:10
"Kann die Hermetik denn der Schlüssel zur Kontrolle der Intuitivmagie sein? Stella hat einen Punkt erwähnt, den ich nochmal betonen möchte: ich selbst würde mich zwar als Hermetiker bezeichnen, aber mein erster Zauber geschah durch Zufall, initiiert durch eine emotionale Reaktion. Bei der Evaluation und Reflexion dieses Prozesses wurde mir allerdings schnell klar, dass eine Rekonvaleszenz möglich und wohl auch notwendig war. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn solch ein Vorgang von einem Streit oder auch nur einem erhitzten Disput ausgelöst worden wäre. Ich möchte die Intuitivmagie keinesfalls aburteilen, doch gibt es sogar Lehrwerke, die diese Art, Magie zu wirken, als unausgegoren und unprofessionell sowie als gefährlich darstellen.

Ein unausgebildeter Magier wird meist intuitiv Zauber wirken oder aber sich äußerst waghalsigen, weil unausgelernten Techniken der Hermetik widmen. Ich denke, das ist das, was Stella beschreibt - ohne Kontrolle ist Hermetik wie auch Intuitivität, kurz gesagt das Beeinflussen und Nutzen der Magie an sich, unverantwortlich und für sich selbst und andere potenziell schadhaft. Doch frage ich mich, was geschieht, wenn ein Intuitivmagier trotz erlernter Kontrolle in eine Situation gerät, die emotional kaum auszuhalten ist. Der Tod eines geliebten Freundes, vielleicht sogar aufgrund eigenes Versagens, oder das Nicht-Erreichen von Zielen; vielleicht sogar die übermäßige Freude, die die Geburt eines Kindes auslöst."

Rikhard gönnte sich eine Pause und griff ebenfalls nach den Knabbereien.

"Tatsächlich bin ich nicht Stellas Meinung. Sie sagt, es gibt kein 'richtig' oder 'falsch' oder eine hundertprozentige Wertigkeit, was nun sicherer oder gefährlicher ist. Ich muss widersprechen: die Hermetik setzt auf solide Kontrolle, auf Techniken und Hilfestellungen, die, vom Optimalfall ausgehend, dafür sorgen, dass nur durch einen Unfall oder durch Stümperei ein negatives Resultat evoziiert werden kann. Die Intuitivmagie wiederum kann selbst im Optimalfall dadurch, dass Emotionen am Ende immer unberechenbar und niemals vollständig kontrollier- oder auch nur beeinflussbar sind, ein gewisses Restrisiko nicht verhindern. Es mögen beides gleichwertige Wege sein, was die technische Herangehensweise angeht, ja - sprich, am Ende wirkt der Zauber so oder so - aber was Risiken angeht, ist die Hermetik doch ganz sicher und unbedingt als die sichere Variante zu bezeichnen. Ich würde einem Hermetiker auf Anhieb vertrauen, während ich bei einem Intuitivmagier immer ein wenig Sorge hätte, ob nicht doch etwas schief geht."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kydora am 27. Aug 15, 10:49
Sie atmete bewusst aus. Das ruhige Dasitzen hatte Kydora gut getan. Sie fühlte sich nicht mehr so emotional aufgewühlt wie vor kurzem noch. Um ihre Gedanken ausblenden zu können hatte sie damit begonnen gehabt auf ihre Umgebung zu hören. Das leise Knarzen des Holzes bei jedem Schaukeln des Schiffes. Die Schritte und gedämpften Stimmen auf dem Flur. Das Rauschen des Meeres draußen. Ganz subtil klangen all diese Dinge noch nach, als sie die Augen wieder öffnete.
Auf ihre Umgebung zu achten half ihr, ihre Gedankenkreise zu druchbrechen und einen Neuanfang zu starten. Rikhard hatte einen wunden Punkt bei ihr getroffen, ja. Aber das hatte er nicht wissen können. Ebenso wie sie nicht gewusst hatte, was er bisher durchgemacht hatte. Die Beiden hatten nicht den besten Start gehabt, gewiss nicht, und es hatte sich auch nicht wirklich gut entwickelt.
Kydora streckte sich ausgiebig und beschloss die Ereignisse für sich zu behalten und auch Rikhard gegenüber nicht wieder anzusprechen. Vermutlich kam ihm das nur recht. *Er wirkt einfach nicht wie jemand, der über sowas redet. Es ist also einach nicht passiert. Und damit Ende.* Gedanklich zog Kydora einen dicken Schlussstrich unter die Geschichte.
Nach Gesellschlaft war ihr heute nicht mehr zumute und auch wenn sie gerne nochmal an die frische Luft gegangen wäre, entschied sie, dass es für heute einfach reichte. Sie hatte gerade ihre Gedankengänge beendet, da wollte sie nicht gleich wieder neue starten. Also kuschelte sie sich stattdessen unter ihre Decke und versuchte etwas Schlaf zu finden.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 28. Aug 15, 09:45
Runa:

Viele Köpfe, viele Meinungen. Runa lauschte interessiert den Äuuerungen der anderen Magier und zog resümierend für sich die Zusammenfassung.
Intuitivmagie wurde als schwieriger zu kontrollieren eingestuft, von den meisten allerdings nicht als Gefährlich.
Zu Rikhards, "so hat das bei mir angefangen ", nickte sie leicht. Ihr Blick fiehl auf Lyra und plötzlich fragte sie sich wie es dann wohl um Feenmagie bestimmt war. Lyra war zweifelsohne hermetikerin, allerdings schien auch das, eher die Seltenheit zu sein. Überhaupt die unterschiedlichen Arten zu wirken.
Aber das war ein anderes Thema wenn auch mit diesem verknüpft.
"Ich bin mir nicht Sicher, ob Intuitivmagie den selben Zugang wie wir zur Magie nutzen können."
Fragend sah sie in die Runde.
"Ich meine es gibt nicht umsonst verschiedene Klassen und Arten zu wirken. Es kam mir bisher weniger so vor als könnte man wählen was einem besonders zusagt. Schließlich ist jeder Mensch und auch jede Rasse die wirken kann unterschiedlich und tut es auf ihre eigene Art und Weise."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 28. Aug 15, 10:12
Einem Hermetiker auf Anhieb vertrauen??... Stella führte dieser Kommentar wieder vor Augen, dass Rikhard im Gegensatz zu ihr einfach noch nicht so erfahren war. Für solch eine Aussage hatte sie mittlerweile zu viel gesehen.
Sie kannte gute Bardenmagier, deren gewirkte Magie sowohl schön im Astralraum anzusehen war als auch gut wirkte und von denen sie sich nicht recht zerstörerische Wirkung vorstellen konnte. Aber auch Hermetiker, die weniger systematisch arbeiteten als die Hexer mit denen sie diesen Sommer gesprochen hatte… Sie dachte an die zwei beleibten....Elfen?... aus Westmynd - da hätte sie aber diverse Intuitivmagier aufzählen können, denen sie mehr vertraut hätte! Dass da nichts schief gegangen ist fiel für Stella auch eher in die Kategorie “Wunder”.

Generell mochte Rikhard Recht haben, die Chancen waren bei einem Hermetiker deutlich höher, dass er den gezielten Umgang gelernt hatte. Aber etwas anderes hatte sie auch zuvor schon nicht gesagt.

“Bei den Wahrscheinlichkeiten stimme ich zu, Kadegar. Das war ja auch meine Aussage damit, dass der Weg eines Intuitivmagiers in der Hinsicht durch weniger Führung eher Risiken birgt.

Rikhard, die Frage ist demnach eben auch, ob es um den beschrittenen Weg an sich geht, den Lernprozess - dieser ist wie ich schon sagte bei einem Intuitivmagier auch in meinen Augen gefährlicher, vor allem zu Anfang denke ich - oder ob wir von der Nutzung der Magie an sich ausgehen. Nimmt man einen fähigen Hermetiker und einen fähigen Intuitivmagier würde ich das Risiko vermutlich ähnlich einstufen zwischen den beiden.

Die Aussage dazu, dass Intuitivmagie immer unberechenbar bleibt kann ich so weder zustimmen noch vollständig entkräften. Dafür bin ich in deren Techniken und Wirkweisen nicht vertraut genug. Allein schon die Anzahl an verschiedenen Ausrichungen, sei es Schamanismus, Hexerei, Traumzauberer, Barden oder was auch immer macht die Diskussion einfach zu vielfältig. Ich habe meine Antwort vorhin auch darum nicht lediglich auf das Wirken durch Emotionen beschränkt, auch wenn es vermutlich die geläufigste Form ist.

Davon ab wäre ich auch nicht sicher bezüglich der Frage nach einer äußerst emotionalen Situation und wer dort die größere Gefahr wäre: Ein intuitiver Wirker, der die Kontrolle über seine Gefühle die letzten Jahre gelernt und optimiert hat oder ein Hermetiker?

Und anhand dessen, was ich schon so an Magiern kennen gelernt habe würde ich keinem davon auf Anhieb vertrauen, erst Recht nicht abhängig davon, wie er wirkt. Außerdem ist dabei auch die Frage, wie weit ich ihm trauen müsste. Geht es um einen einfachen Zauber oder ein komplexes Ritual? Gerade bei letzterem bin ich eher froh wenn ich die Beteiligten gut kenne oder zumindest deren Qualifikation einschätzen kann. Aber da wäre mir ein mir bekannter Intuitivmagier, der weiß, was er tut lieber als ein unbekannter Hermetiker, der vielleicht spontan auf die Idee kommt, Blutmagie zu verwenden oder vielleicht nicht ganz weiß, was er da tut.”

Auch sie griff dann nochmal nach den Nüssen und ging anschließend auf Runas Frage ein.

“Hmm ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage ganz verstanden habe, aber ich denke auch hier kommt es darauf an. Ich denke für die meisten wird es verschiedene potenzielle Wege geben und man kommt mit dem einen Weg besser klar als mit einem anderen. Und dann gibt es Wege, die einem wohl ganz verschlossen bleiben. Wir drei würden wohl auch immer in der Lage sein, einem intuitiven Weg zu folgen und könnten mit entsprechender Anleitung wohl auch diesen erlernen und ebenso könnten viele Intuitivmagier mit entsprechender Übung auch auf hermetischem Weg Magie wirken. Möglicherweise wären wir in einem dieser Wege sogar mehr zu Hause als in der Hermetik. Doch wenn zum Beispiel die Geister zu uns keinen Kontakt suchen, wäre ein schamanischer Weg dieser Ausrichtung wohl der falsche. Auch wirkt ja nicht jeder Hermetiker nach der selben Magietheorie und so gibt es auch nicht nur DIE Hermetik.”

Sie war nicht sicher, ob sie über das Gespräch mit den Hexern aus den Drachenlanden spechen sollte - Luv hatte den gleichen Zugang zur Magie gehabt wie sie und vielleicht auch wie Runa oder Rikhard doch er hatte den intuitiven Weg eingeschlagen.
Auch hatte er ihr erklärt, wie sie an ihre Zauber heran gingen und ihre Gefühle trainierten und Stella fragte sich, was wohl gewesen wäre, wenn sie nicht direkt an die Akademie gegangen wäre und eine solche Leitperson gehabt hätte.
Doch dass sie vor hatte sich damit auseinander zu setzen war vielleicht nichts für diese Runde…
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 28. Aug 15, 10:53
Davon ab wäre ich auch nicht sicher bezüglich der Frage nach einer äußerst emotionalen Situation und wer dort die größere Gefahr wäre: Ein intuitiver Wirker, der die Kontrolle über seine Gefühle die letzten Jahre gelernt und optimiert hat oder ein Hermetiker?

Rikhard überlegte.

"Ja, das ist ein sehr guter Punkt, Stella! In einer unvorhergesehen Situation wird immer derjenige besser zurecht kommen, der bereits Übung hat und Erfahrung hat. So habe ich das noch nicht gesehen. Aber: aus einem Intuitivmagier kann im Fall der Fälle die Magie herausbrechen. Aus dem Hermetiker nicht! Der Hermetiker mag sich nicht unter Kontrolle haben, doch die Entscheidung, auf die Magie zurückzugreifen ist ein bewusst ausgelöster Prozess, ganz im Gegensatz zum Intuitivmagier. Der Hermetiker entscheidet selbst, wann er zaubert. Hm, es ist schwierig zu erklären, darum ein Beispiel:

Der Hermetiker sammelt Holz, legt es sorgfältig übereinander, legt Zunder darunter, dann entzündet er ein Hölzchen und legt Feuer. Der Intuitivmagier wiederum hat längst ein brennendes Feuer vor sich, mit seiner Kontrolle sorgt er dafür, dass die Glut lediglich schwelt und keine Flamme da ist. Um das Feuer zum Brennen zu bringen, lässt er der Magie freien Lauf. Es mag immer noch kontrolliert sein, doch während der Hermetiker nur soviel Energie fließen lässt, wie er benötigt, öffnet der Intuitivmagier den Damm und lässt fließen. Für ihn wird es viel schwieriger sein, den Damm wieder zu schließen!

Gewiss kann man nicht alle Arten der Intuitivmagie über einen Kamm scheren. Ich spreche hier eher über eine Ausprägung, die der der Wilden Magie gleichkommt, während du, Stella, eher über Bardenmagie, Schamanismus under dergleichen sprichst. Mir geht es um Kontrolle. Und da bevorzuge ich nach wie vor den soliden Hermetiker.

Was Vertrauen angeht - mir ist schon klar, dass ich mich nicht jedem Hermetiker an den Hals werfen soll." Hältst du mich für so blöd und naiv? Ein schiefer Blick traf Stella, der Bände sprach. "Was ich damit sagen wollte, war einfach nur, dass ich mich in einer Situation, in der ich mich zwischen zwei gleichwertigen Magiern entscheiden muss, von denen einer Hermetiker und der andere Intuitivmagier ist, ich immer den Hermetiker nehmen würde."

Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 28. Aug 15, 11:40
Kadegar setzte grade zum sprechen an als Rikhard mit seiner voreiligen Art loslegt. Schmunzelt hört er sich seine Aussage an und als Rikhard eine Pause macht richtet Kadegar seine Worte direkt an ihn.
„Rikhard. Was glaubst du? Nimm einen verheirateten Intuitivmagier und einen verheirateten Hermetiker. Beide müssen erleben wie ihre Frau vor den eigenen Augen getötet wird. Die Frau die für die verheirateten Männer alles bedeutet hat. Ihre große Liebe, ihr größter Schatz, ihre ganze Welt. Dein Intuitivmagier richtet also nun all den Hass und Zorn den er aufbringen kann, die Kräfte die er bei jedem seiner Kampfzauber benutzt, von denen er nicht weiß wie er sie benutzt, aber er benutzt sie. Nun haben wir den Hermetiker, der, der gelernt hat die arkanan Kräfte anzuzapfen, der gelernt hat Kräfte zu formen die seinen Körper an seine Grenzen treiben. Nun hat er alles Verloren was ihm wichtig war. Nun gibt es für ihn nichtsmehr für das es sich zu leben lohnt und er öffnet jeden arkanen Kanal den er kennt, ignoriert jede Grenze die er so penibel eingehalten hat um seinen Körper nicht zusehr zu belasten. Was meinst du Rikhard? Wer ist die größere Gefahr für die Mörder?“
Doch bevor Rikhard zur Antwort ansetzen kann wendet Kadegar sich wieder in die Gruppe und setzt zum unterrichten an.

„Wir sollten aber eine andere Sache festhalten. Hier wird zum Teil von etwas ausgegangen, dass vollkommen falsch ist. Mit Intuitivmagiern wird immer Emotionsmagie verbunden sowie mit Hermetikern Arkanistik. Diese Begriffe sind nicht fest verbunden! Es kann durchaus sein, dass jemand intuitiv ins arkane Gefüge greift um einen Zauber hervorzurufen. Ebenso kann jemand streng nach gelernten Vorschriften und Verhaltensmustern seine Gefühle so manifestieren, dass sie einen Zauber ergeben. Hermetik und Intuitive Magie sind beides Arten wie jemand seine Magie benutzt oder erlernt hat. Arkanistik und Gefühlsmagie sind beides Arten von Magie. Daher ist es auch möglich, dass man mit intuitiver Arkanistik begonnen hat, im Laufe der Zeit aber zu Hermetik gewechselt hat. Viele Magier, jedoch nicht alle, denn ich zum Beispiel habe nie intuitiv gezaubert, beginnen ihren Weg mit intuitivem Wirken. Es tritt dann zwar oft in Verbindung mit starken Gefühlen auf, ja, aber es ist keine Manifestation der Gefühle. Sie greifen intuitiv ins arkane Gefüge und rufen einen Effekt hervor.“
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 30. Aug 15, 16:22
Lyra hört der Runde aufmerksam zu, nickt wenn sie etwas unterstützt. So nickt sie bei Kadegars Ausführungen bezüglich der Wichtigkeit der überwachten Ausbildung. Denn schließlich ist jeder Magier ungeachtet seines Zugang ersteinmal gefährlich. Für sie selbst war sofort als sie magisch geworden war, klar gewesen, dass sie lernen musste es zu kontrollieren. Sie wollte damals schon keine Gefahr für sich oder ihre Umwelt sein.
Sie zieht die Luft mit dem neuen Geruch tief ein, dieser Geruch gefällt ihr sehr gut.
Dann widmet sie sich, nachdem sie sich auch noch einige Knabbereien gegönnt hat, dem zu was Rikhard gesagt hat.
"Rikhard, kannst du eigentlich schwimmen? Als Engonier vermutlich weniger. Ich versuche mich jetzt mal an vergleichen zu mundanen Fähigkeiten. Denn egal ob Mensch oder anderes und ob wir Hermetiker, intuitiv Magier oder sogar Kleriker sind, so ist die magische Begabung einfach erstmal ein Teil von uns. Warum jetzt das schwimmen? Nun wenn auch wenn du nicht schwimmen kannst und jetzt hier vom Schiff ins Wasser fällst, so wirst du dich eine Weile über Wasser halten können. Nicht weil du hermetisch gelernt hast, wie schwimmen funktioniert, sondern weil du es intuitiv auf deine Weise tust. Auf der anderen Seite wirst du vermutlich Unterricht bekommen haben, wie man eine Waffe führt. Vermutlich auf eine seht hermetische Weise. Sprich jeden wichtigen Schlag wieder und wieder üben.... Wenn ich jetzt ein Messer ziehen würde und auf dich losgehen würde, würdest du dann aber noch bewusst darüber nachdenken wie du genau dein Messer ziehst und wie du meinen Angriff parrierst.... Vermutlich nein."
Wieder pausiert sie kurz
"Nun um den Bogen zu deinem Beispiel zu schlagen. Wir haben festgestellt das jeder von uns intuitiv Dinge anwendet, wie schwimmen oder laufen. Doch würde ich keinem von uns absprechen wollen, die dafür verwendeten Energien abschätzen und kontrollieren zu können. Zudem denke ich, dass der absolute Grundzugang zur Magie, ähnlich dem Zugang zu unserer Muskelkraft immer intuitiv ist. Oder kann mir einer von euch erklären wie exakt er die Magie greift die er benutzt und selbst wenn ihr es könnt, denkt ihr, dass es für andere genauso sein muss? Auf der anderen Seite gibt es genügend Tätigkeiten die wir hermetisch gelernt haben, über deren Benutzung wir aber, wenn wir geübt sind nicht immer bewusst nachdenken. So würde ich sagen, wenn der geübte Hermetiker, sein Feuer entfacht, so wird er vermutlich genauso wenig über jeden Schritt philosophieren, wie der intuitiv Magier... Und wenn er es eilig hat, vielleicht auch zusätzlich Spiritus verwenden..."
Als sich bei ihr mal wieder ein Kratzen im Hals bemerkbar macht, greift sie zu ihrer Flasche und trinkt einen schluck Wasser.
"Was die Vertrauensfrage angeht, so hängt es bei mir nicht von der Art des Wirkers vor mir ab, sondern von dem was mir zum einen meine Personenkenntnis sagt und zum anderen wasuch vielleicht schon über die Person weiß. So würde ich Frieda, einer Aspekt Magierin, die definitiv nicht Hermetisch wirkt deutlich mehr vertrauen als dir. Einfach weil ich sie länger kenne und einigermaßen einschätzen kann was sie kann und weiß, dass sie nicht dazu neigt dumme Dinge zu tun. Während du noch junger Schüler bist, der definitiv nach großem strebt, den ich aber weder in seinem können noch in seiner Integrität wirklich einschätzen kann."
Dann wendet sie sich Runa zu
"Bezüglich der Wege der Magie hat Stella im Grunde schon alles gesagt, was mir auch so eingefallen wäre. Achso, ich hab übrigens auch nie versehentlich Magie gewirkt. Für mich war ab dem Moment in dem ich magisch wurde klar, dass ich Vorsicht handeln muss und in Ausbildung muss. Die konnte ich dann auch sofort beginnen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 31. Aug 15, 09:56
Runa:


Verschiedner Zugang eine Magie. Sie stimmte ebenfalls mit den Magiern überien, dass magisches Talent welcher Art auch immer auf jedenfall geschult werden musste. Das Beispiel das Lyra anführte fand sie auch sehr passend und meldete sich deshalb nocheinmal zu Wort.
"Was Lyra beschreibt so was es ein bisschen bei mir. Es war eher ein untrainierte Muskeln, manchmal fast schon ein Reflex den ich nicht kontrollieren konnte. Aber jetzt durch viel Übung und Unterricht kann ich ganz bewusst auf Dinge zugriefen. Und ich denke auch das jeder anders auf Magie zugreift, aber keiner weiu so recht wie. Ich schätze deshalb hat Issak mich auch zuerst die natur meiner Magie erforschen lassen. Ich musste sie erst bewusst wahrnehemn und einen Bezug zu ihr aufbauen bevor ich überhaupt irgendetwas machen konnte."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 31. Aug 15, 12:44
Die Ausführungen von Rikhard zur intuitiven Magie hafteten wieder nur an dem Ausbruch von Gefühlen und reduzierten sich damit wieder nur auf einen Aspekt, obwohl sie versucht hatte ihm aufzuzeigen, dass es noch viele andere intuitive Herangehensweisen gibt.
Innerlich seufzte sie kurz als sie Rikhards Blick traf.

Sie kannte ihn nicht gut genug und auch wenn sie vermutete, dass er schon wusste, dass er sich eben nicht jedem Hermetiker “an den Hals schmeißen sollte”, ihn einfach noch einmal darauf hinweisen, was passieren konnte.

In diesem Moment setzt dann auch Kadegar zu einer Antwort an und sie nickt zustimmend bei seinem Beispiel wie auch bei Lyras Ausführungen, die sie ebenfalls sehr gut gewählt findet.

Aber nicht schwimmen als Engonier? Naja kommt drauf an… Im Meer eher nicht, das stimmt wohl… Aber ist ja nicht so, als hätten wir keine Flüsse und Seen...

Dann nickt sie auch Runa noch zu und ergänzt: “Ja, bei mir trifft es die Beschreibung von Kadegar ganz gut wie es bei mir anfing - intuitiver Arkanist, ausgelöst durch starke Gefühle. Und ja, das hätte man teilweise auch als Reflexe beschreiben können, zumindest die aggressiven Ausprägungen davon.”
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 31. Aug 15, 18:39
Rikhard war verstummt. Hinter seiner Stirn mahlten die Gedanken und seinem Gesicht haftete ein Ausdruck starker Konzentration an. Lyras Beispiel hatte die Problematik sehr gut verdeutlicht, und auch Kadegars Worte machten Sinn. Tatsächlich hatte er sich zu sehr auf eine einzige von vielen möglichen Ausprägungen der Intuitivmagie konzentriert.

"Tatsächlich ist die Intuitivmagie als Herangehensweise wohl nicht besser oder schlechter als die Hermetik. Wieder etwas gelernt, würde ich sagen! Offensichtlich waren meine Gedanken zu sehr in einer Bahn. Aber das ist wohl meine Art: ich konzentriere mich auf etwas und versuche, es bis zum Ende durchzudenken. Offensichtlich hat diese Taktik auch Nachteile."

Um die Stimmung ein wenig zu lockern, lächelte er Lyra an. "Tatsächlich kann ich schwimmen. Es gibt in Silvanaja Flüsse und Seen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 31. Aug 15, 20:06
"Da hab ich wohl zu sehr in einer Bahn gedacht, da ich tatsächlich im.Meer schwimmen gelernt habe. Auch wenn das schon einige Jahre her ist." Sie lächelt zurück.
Dann blickt sie zurück in die Runde
"Bei mir war es das Bewusstsein, dass da nun dieser spürbare Funke war" sie schweigt kurz, als sie sich zurück erinnert, wie sie völlig hilflos zwischen den beiden Sesseln gehockt hatte und ihre Freunde und auch Kadegar gebeten hatte sie zu beschützen, falls sie oder es herein kamen "gut zuerst überdeckt durch die Überforderung der Situation und der Angst vor dem was drohte. Aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt zumindest schon viel Magietheorie gelernt und konnte mich gut daran heran fühlen, wie ich meine ganz andere Art der Magie greifen konnte. Für mich war es eher wie das lernen einer fremden Sprache, die außer mir keiner so spricht"
Dann blickt sie wieder zu Rikhard
"Eigentlich keine schlechte Strategie, wenn du dabei nicht außer acht lässt, dass es gleichzeitig noch unzählige andere Wege geben kann, die du auch bedenken musste"
Mit einem weiteren Blick grinst sie dann Kadegar an
"Ich vermute mal, dass deine Meinung, etwas anders ist?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 01. Sep 15, 08:15
Mit leichter Entäuschung und einer Spur von Ärger beobachtet Kadegar Rikhard als er seine direkte Frage an ihn einfach übergeht, er lässt sich aber davon abbringen, als Lyra ihn wiederrum anspricht.

"Es sind definitiv nicht alle Wege gleich. Es gibt immer etwas, dass besser oder schlechter ist. Immer etwas das Gut und Schlecht ist. Also hört auf alles Gleich zu setzen oder es per Verallgemeinerung als gleichwertig zu betrachten. Es gibt immer Umstände unter welchen etwas besser oder schlechter ist. Und was die Behauptung betrifft, dass der Zugang zu Magie immer Intuitiv ist, da muss ich stark widersprechen. Es mag vielleicht sein, dass mit der Zeit manche Handlungen ins Unterbewusstsein übergehen, doch sind solche Handlungen nicht das, was ich als Intuitiv bezeichnen würde. Mein Zugang zur Magie war nie Unterbewusst. Das hier zu erklären werde ich nun aber nicht, da es mir zuviel Persönliches preisgeben würde. Dafür kenne ich einige in dieser Runde noch nicht gut genug."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Schimmi am 01. Sep 15, 08:37
Geister oder Gäste an Bord? Man könnte meinen sie sind gar nicht da und doch sieht man sie meist Nachts für wenige Minuten an Deck. Häufig passiert es dann, das sich Tannjew die letzte Mahlzeit durch den Kopf gehen lässt. Begleitet wird er dabei von Sangenwalde oder einer Heilerin.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 01. Sep 15, 10:53
Runa:

Die junge Magierin hatte bereits damit begonnen, die Themen zu ordnen und zusammen zu fassen um sie nachher in ihr Buch übertragen zu können, was man gut daran sah, dass ihr Blick kurz abwesend und in eine weite Ferne gerichtet war, mit teils leicht gerunzelter Stirn. Dennoch hörte sie weiter auf einem Ohr zu. Für sich hatte sie Kadegars Frage ganz klar mit "der Hermetiker", beantwortet. Ein zielgerichtetes Geschoss von einem geschulten Schützen, verursachte in ihren Augen tatsächlich mehr Schaden, wenn man es so wollte. Für sie würde der Hemetiker gezielt auf die einzelne Person zielen, während der Intuitive vermutlich gewaltigen Flächenschaden anrichten würde.
Aber gut.
Ihr eigenes Denken war auch sehr zielgerichtet, aber ihr Vater hatte sie gelehrt sich immer für mögliche Neue handelspartner oder Strategien offen zu halten. Man musste flexibel im Verkauf sein, allerdings brauchte man dafür ein stabiles Fundament.
Sie hatte im Moment nichts weiter zu dem Thema zu sagen, noch war eine konkrete Frage an sie gestellt worden, von daher schwieg sie zunächst.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 02. Sep 15, 10:14
Das Gespräch schien sich erschöpft zu haben. Kadegar wirkte nicht gerade zufrieden - bevor Lyra gesprochen hatte, hatte er Rikhard mit einem finsteren Blick gemustert. Da fiel Rikhard die Frage wieder ein, die Kadegar gestellt hatte, und er dachte ein wenig darüber nach. Er kam zu einem interessanten Ergebnis.

"Kadegar, Ihr hattet diesen Vergleich zwischen verheirateten Intuitiv- und hermetischen Magiern angestellt und dann nach der größeren Gefahr gefragt. Ich hab's erst für eine rhetorische Frage gehalten, aber nun hab ich darüber nachgedacht. Ich glaube, dass der Intuitivmagier die größere Gefahr darstellt! Denn in dem Moment, in dem das Unglück geschieht, werden beide Magier vermutlich intuitiv wirken. Nun wird derjenige, der in dieser Kunst geübt ist, gefährlicher sein - der Hermetiker wird in diesem Moment vermutlich eher eine große Gefahr für sich selber darstellen. Vermutlich wird er beim Heraufbeschwören seiner Kräfte jedes Maß verlieren und sich selbst gleich mit vernichten."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 02. Sep 15, 12:31
Der unzufriedene Blick von Kadegar war ihr nicht entgangen, bevor er sich dann jedoch auf Lyras Frage einließ.
Die Komplexität dieser Diskussion hatte Stella ähnlich gesehen, doch konnte man sich sowohl auf die Vielzahl an Unterschieden als auch auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren. Da beide Seiten der Medaille in gewissen Situationen vor und Nachteile hatten war für sie keine jederzeit der anderen überlegen.

Auf Lyras Kommentar musste sie grinsen.
"Und ich dachte du weißt, dass ich schwimmen kann" lachte sie die Fee an.

Dann jedoch antwortete Rikhard doch noch auf die Frage, die Kadegar ihm gestellt hatte, doch war die Antwort überraschend. Entsprechend beschließt sie, auch noch ihre Meinung dazu in den Raum zu werfen.

"Dem würde ich widersprechen. Denn nur weil er auch potenziell eine größere Gefahr für sich selber ist heißt das nicht, dass er nicht auch die größte für die Mörder ist. Gerade weil er genau weiß, was er tut und wie er solch große Mengen Magie durch seinen Körper leitet. Der Intuitivmagier wird zwar auch jeden Hass und Wut und Trauer, die er gerade verspürt in den Zauber bringen, doch letztlich ist es zum einen das, was er sonst auch tut - zumindest vereinfacht gesagt und zum anderen wird das auch beim Hermetiker eine Rolle spielen, in meinen Augen aber eine andere. Da der Intuitivmagier nicht weiß, wie genau er eigentlich wirkt, kann er seine Kräfte auch nicht auf die größtmögliche Zerstörung ausrichten - genau das, was der Hermetiker in dem Fall tun wird.

Auch ich würde hier gern mit einem Bild arbeiten. Ein Feuer - der Intuitivmagier wird vermutlich alles, was in seiner Reichweite ist vor Wut und Trauer ins Feuer schmeißen. Vieles davon wird das Feuer weiter wachsen lassen, anderes nicht.
Der Hermetiker weiß, dass Öl so viel besser und gefährlicher brennt als nasses Holz und dass ein Feuer auch atmen muss, um wirklich groß zu werden und wie er dafür am besten das Holz stapelt - auch in der Gefahr, dass der Turm einstürzt und ihn zusammen mit den Mördern verschlingt."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 02. Sep 15, 12:43
Zustimmend nickte Rikhard.

"Ja, das stimmt. Aber ich glaube, ob nun der Intuive oder der Hermetiker die größere Gefahr für die Verbrecher darstellen in Kadegards Beispiel ist irrelevant. Mein Punkt ist, dass der Hermetiker in diesem Moment die größere Gefahr für sich selbst darstellt. Der Intuitivmagier wird genauso gradezu explodieren, die Magie aus ihm herausbrechen, aber ihm wird es leichter fallen, diese Magie in Bahnen zu lenken und auf den Gegner zu leiten. Das wird dem Hermetiker in solch einer Situation nicht so leicht fallen. Mir geht es um den Kontrollverlust, den der Hermetiker vermutlich erleidet durch diese Emotionen. Ich glaube kaum, dass der Hermetiker in einer Situation, wie Kadegar sie beschrieben hat, noch in Ruhe darüber nachdenkt, was das Feuer am schnellsten lodern lässt."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 02. Sep 15, 12:54
Sichtlich zufrieden nickt Kadegar Stella nach ihrer Ausführung zu.

"Gut so, auch wenn das Bild vielleicht etwas kompliziert ist, stimmt die Grundaussage. Und Rikhard, der Hermetiker wird sicher nicht Intuitiv zu wirken beginnen. Als reiner Hermetiker kann er das möglicherweise nichteinmal mehr. Ich könnte nichteinmal wenn ich in soeiner Situation wäre intuitiv wirken. Vermutlich würde ich eher in eine messerscharfe Fokussierung fallen. Der reine Hermetiker handelt immer bewusst. Ich würde genau wissen was ich tue, ich würde jede Grenze bewusst überschreiten und ich vermute, dass ich auch euch hier und jetzt sagen könnte, was ich in solch einer Situation tun würde, denn ich weiß über meine Möglichkeiten bescheid und weiß wie ich besagte Grenzen überschreiten kann."

Kadegar genießt diesen Augenblick, auch wenn es ihm zunächst nicht auffällt, dass er zwischendurch von sich gesprochen hat. Vor seinem geistigen Auge durchdenkt er genau diese Situation. Er genießt den Gedanken zu erkennen zu was er sich in der Lage sieht zu tun, wenn er seine eigenen Grenzen überschreiten würde. Auch wenn er nicht plant je in eine solche Situation zu kommen. Doch so schnell seine Gedanken davonglitten kehren sie auch wieder zurück und er fährt fort.

"Auch wenn die Handlung des Hermetikers durch eine Emotion ausgelöst wurde, so ist es doch kein intuitives Wirken. Ebensowenig ist unterbewusstes Handeln mit intuitivem Handeln gleich zu setzen. Wenn man etwas intuitiv tut, aus dem Bauch heraus handelt ohne es begründen zu können. Das ist intuitives Handeln. Wenn ich aber einen kommenden Schlag aus Reflex ausweiche, dann ist das eine unterbewusste Handlung. Nur bevor das auch vermischt wird."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 02. Sep 15, 22:51
"Aus meiner Sicht sind beide gleich gefährlich. Denn auch der Intuitivmagier kann verdammt gezielt arbeiten. Bei euch klingt es grad die ganze Zeit so als wüsste der Intuitivmagier nicht im leisesten was er da tun würde und würde auch nie ein lenken lernen. Wenn ich mir überlegen würde, was ich in dieser Situation tun würde, wenn ich ein Messer in der Hand hätte, statt eines Zaubers, dann würde ich vermutlich sehr zielgerichtet mit all meinem Können und vielleicht sogar mehr töten."
Dann schaut sie kurz zu Stella, da sie auf ihre Ausführung antworten will
"Ich halte mich für eine geschulte Hermetikerin, die sich schon häufiger in sehr emotionalen Situationen befunden hat. Und als solche kann ich dir sagen, dass ich zumindest nicht mehr über jeden Schritt des Zauberns mehr nachdenken muss. Du verlernst ja auch nicht im Prüfungsstress das schreiben. Für mich ist es in diesem Fall nur die Entscheidung wieviel Kraft ich verwenden will und diese Entscheidung treffe ich wie Kadegar sehr bewusst, genau wie weiß ich wie ich diese Grenze sprengen kann und was ich damit in der Lage bin zu tun.
Unvermittelt bricht sie den Blick zu Stella ab. Eine Erinnerung aus Westmynd steigt mit der Übelkeit die sie plötzlich befällt auf.
Vanion vor ihren Knien und dann Anders Stimme. Überall Blut, wir haben den Stich in die Niere übersehen. Und ihr Gedanke nicht noch einen Freund hier zu verlieren.
Unfähig Kadegar oder Stella in die Augen zu schauen murmelt sie etwas von ins Bett gehen und verlässt übersturzt, ohne ihre Sachen, das Zimmer
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 03. Sep 15, 08:59
Runa:

"Ich denke es fällt vielen hier schwer den Intuitivmagier einzuschätzen, weil wir eben keinen Zugang zu seinem Wirken haben. Ich selbst kenne keinen Intuitivmagier von daher weiß ich daüber nur wenig zu sagen, aber ich würde gerne noch einen Punkt zum thema Grenzen überschreiten einwerfen."
Sie sah kurz in die Runde, holte Luft und meinte: "Den Charakter. Ich bezweifel nicht das jeder Mensch ab einer bestimmten Situation grausam werden kann, aber jeder reagiert anders auf schlimme und bedrohliche Situationen. Und da es sch bei uns, wie die beiden Meister gesagt haben, um eine bewusste Entscheidung handelt, spielt dort auch dieser ganz starlk hinein. Panik, Schockstarre, Raserei.... Schmerz verändert..."
in dem Moment sprang Lyra auf und verließ hastig das Zimmer, ohne irgendetwas von ihren Sachen mit zu nehmen. Irritiert blickte Runa ihr hinter her. Kam das häufiger vor das Personen unangemeldet ein Gespräch verließen. Es verwirrte sie ein wenig,  denn sie war es nicht gewohnt.
Hatte sie etwas falsches gesagt?
Hoffentlich nicht.
Dennoch schaute sie fragend in die Runde.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 03. Sep 15, 11:10
Über Rikhards Kommentar denkt sie einen Moment nach und in einem Punkt würde sie ihm auch zustimmen, dem potenziellen Kontrollverlust des Hermetikers und der resultierenden Gefahr für sich selbst. Zögernd nickt sie leicht während ihr Ausdruck eine teilweise Zustimmung vermittelt.

Sichtlich erfreut über das Lob lächelt sie Kadegar zu. Und ihr fiel auf, dass es ein paar Dinge gab, über die sie mit Kadegar demnächst gern mal sprechen würde. Vielleicht hätten sie ja in Cambria ein paar ruhige Augenblicke...

Gerade wollte Stella auf Lyras Kommentar antworten, denn sie glaubte zu verstehen, was Lyra sagen wolle, auch wenn sie teils eine andere Meinung hatte. Lyra sprach wieder von unterbewusstem Handeln statt intuitivem Handeln, was Kadegar zuvor noch unterschieden hatte, jedoch vermischten sich auch für Stella dort die Bedeutungen. War Intuition tatsächlich nur das, was man nie gelernt hatte und doch richtig machte, einfach so?...
Doch das gezielte Lenken der Kräfte sprach sie dem Intuitivmagier überhaupt nicht ab, nur glaube sie der Hermetiker könne vermutlich durch die genauere Kenntnis diese Grenzen gezielter überschreiten und bis ins letzte Maximum ausreizen.

Sie hatte auch Runa gelauscht, während sie jedoch den Blick noch Lyra zugewand hatte und gerade mit dem Thema Charakter hatte Runa natürlich noch ein allgemein für Magier nicht unwichtiges Thema angeschnitten. Den Charakter.
Einen Moment lang glaubte Stella etwas in Lyras Blick wahrzunehmen, und während Stella der Sache noch auf den Grund gehen wollte und Lyra fragen anblickt, bricht diese plötzlich den Blickkontakt ab und verlässt das Zimmer ohne ihre Sachen auch nur eines Blickes zu würdigen während die Fee irgendwas von Bett murmelt...

War Stellas Vermutung, vielleicht eine Träne in den bernsteinfarbenen Augen glitzern gesehen zu haben, die Lyra jedoch erfolgreich zurückgehalten hatte vielleicht doch richtig gewesen. Seit sich Lyra verändert hatte hätte sie es auch für eine Reflektion halten können, so vertraut war sie mit der neuen Färbung von Lyras Augen noch nicht.
Dass die Steinfee so unvermittelt aufgestanden war irritierte die junge Magierin und sie wusste, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Doch genauso wusste sie, dass Kadegar ihr vermutlich jetzt nicht nachgehen würde um herauszufinden, was los war.
Auch sie hätte eigentlich gern die Diskussion weiter geführt, doch schien es ihr, als könnte Lyra eventuell jemanden brauchen.

Also erhebt sie sich und wirft Kadegar einen klärenden Blick zu während sie aus der hinteren Ecke über die anderen hinweg klettert.
Dabei fällt ihr Runas Irritation auf und sie beschwichtigt sie.

"Ich glaube, ihr geht es grade nicht so gut, ich werde mal nach ihr sehen."

An Kadegar gewandt ergänzt sie "Bin gleich wieder da."

Mit diesen Worten sammelt sie Lyras Sachen ein, stellt diese vor der Tür noch einmal ab, um sich die Stiefel wieder anzuziehen und folgt Lyra dann zügigen Schrittes den Gang entlang.

"Warte!"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 03. Sep 15, 12:27
Was für ein Trubel. In dem entstandenen Aufruhr beschloss Rikhard, sich zurückzuziehen. Stella hatte ihn ausgestochen, wie er nicht ohne Neid feststellen musste - die Anerkennung von Kadegar hätte er selbst gern eingeheimst. Innerlich schalt er sich selbst einen Idioten. Wieso ließ er auch seiner Zunge freien Lauf, ohne das Thema bis zum Ende durchdacht zu haben?

Offensichtlich verlangt es dich nach Anerkennung! Warum? Du bist kompetent und fähig, alles, was dir fehlt, ist Wissen und Erfahrung. Doch Rikhard war hier am Ende der Hackordnung, und zwar nicht am oberen. Das wurmte ihn. Folgerichtig versuchte er, auf einem Gebiet zu punkten, auf dem er zumindest in der Theorie bereist etwas wusste. Doch andererseits war er ein Erstsemester an der Ayd'Owl. Hatte er wirklich geglaubt, jemanden wie Stella (die ohnehin einen Ruf als Streberin hatte), oder gar noch erfahrenere Magier ausstechen zu können?

Wie es seine Art war, blieb er erstmal sitzen und dachte nach. Nicht länger über die Thematik, die bis hierhin das Gespräch beherrscht hatte, sondern über sich selbst. Nüchtern stellte er fest, dass es wohl nötig war, dass er von seinem hohen Ross herunterstieg. Offensichtlich hatte seine Logik Lücken, seine Denkweise war fehlerbehaftet gewesen. Allerdings war seine Begeisterung für das Thema, sein Engagement durchaus lobenswert gewesen. Er wusste nun schon wieder mehr als noch vor wenigen Stunden, und was erwartete Rikhard eigentlich sonst von dieser Reise? Im Grunde nichts. Fremde Kulturen fand er zwar im Hinblick auf mögliche arkane Errungenschaften interessant, aber antropologische und anthroposophische Aspekte waren ihm herzlich egal.

Er warf einen prüfenden Blick in die deutlich kleinere Runde. Runa saß einigermaßen verwirrt auf ihrem Platz und schaute fragend in die Runde. Stella und Lyra hatten den Raum verlassen - und erst jetzt fragte sich Rikhard, was wohl dahinter steckte. Lyra hatte nicht gerade müde gewirkt, und das Thema schien sie irgendwie berührt zu haben. Worum ging es noch gleich? Kontrolle? Und Grenzüberschreitung.. wer weiß, was dieses Wesen bereits erlebt hat. Sie ist gewiss hunderte, wenn nicht tausende Jahre alt. Da erlebt man wohl einiges.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 03. Sep 15, 12:43
Kadegar seufzt schwer nachdem Lyra und dann Stella den Raum verlassen haben. Da sind sie nun weg, auch wenn Stella drum gebeten hat zu warten geht Kadegar nicht davon aus, dass sie bald wieder da sein wird. Dafür wird Lyra zu viel reden. Daher wendet er sich lieber der aktuellen Situation zu, schaut zuerst zu Rikhard und blickt danach zu Ruuna um ihrer Frage zu beantworten.

"Du hast natürlich recht Ruuna. Jeder Mensch kann in solch einer Situation anders reagieren. Um einen besseren Vergleich anstellen zu können wollte ich eine gleiche grund, beziehungsweise emotionale Reaktion haben."

Dann wandert sein Blick zu der Tür hinüber.

"Und das gerade, tja, das passiert schonmal. Sofern nun keiner von euch beiden mehr eine Frage hat oder etwas zu dem Thema hinzufügen möchte würde ich euch bitten auch zu gehen. Ich werde mich dann auch zur Ruhe legen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Rikhard Kraftweber am 03. Sep 15, 12:52
"Ich danke für die Lektionen, Magister Sonnenwende." Höflich nickte Rikhard mit dem Kopf in Richtung Kadegar, dann stand auch er auf. "Es ist ohnehin spät."

Auch von Runa verabschiedete er sich, dann machte er sich auf den Weg in seine Kammer. Kurz überlegte er, noch etwas zu lesen, doch dann schüttelte er den Kopf und legte sich kurzerhand auf seine Pritsche. Er lag noch lange wach, die Augen offen und in die Dunkelheit starrend.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 03. Sep 15, 18:53
Bereits als sie auf dem Flur ankommt, fragt sich die Fee, wo eigentlich ihr Problem liegt. Sie hatte zwar auf Grund von starken Emotionen gehandelt, aber sie ist schließlich ein fühlendes Wesen. In der Ausführung hatte sie alles richtig gemacht, sie hatte verdammt genau abgewogen wieviel Energie sie benötigen würde und genauso kontrolliert wieviel Energie sie gab. Sie hatte alles richtig gemacht... Aber warum schämt sie sich dann...

Nach einen tiefen Luftzug hat sie sich auch wieder soweit beruhigt und fühlt sich jetzt auf Grund ihres Auftritts, oder eher Abtritts etwas doof. Sie war doch kein Kind mehr.
Bevor sie sich weitere Gedanken machen kann, steht auch Stella schon vor ihr und bittet sie zu warten.
Beruhigend lächelt sie ihre Freundin an
"Alles halb so schlimm. Nur Westmynd..."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 03. Sep 15, 19:36
Mit prüfendem, wohlwollenden Blick mustert Stella die Fee und schaut sie eindringlich mit schiefgelegtem Kopf an während an der Decke hängende Öllaternen ein flackerndes Licht auf ihre Gesichter und den Gang warfen.

Sie wusste, wie sehr ihrer Freundin der Abend in Westmynd zugesetzt hatte. Den Zustand in dem sie Lyra dort erlebt hatte kannte sie nur aus den Erzählungen des Krieges und die Steinfee war schließlich weinend in ihren Armen - und von noch irgendwem - zusammengesunken.
Die junge Magierin wusste nicht, ob es an den Veränderungen von Lyra lag oder ob Westmynd der Auslöser war, dafür waren beide Ereignisse zu dicht beieinander doch war die Fee seitdem nach außen....gefasster. Doch war Stella sich nicht sicher, ob es vielleicht auch nur eine Fassade war, um die Erlebnisse fern zu halten, zumindest nach dieser Situation.

"Bist du sicher?..." Ihr Blick dabei fragte "Willst du reden?" und ihre Stimme ließ gewisse Zweifel an Lyras Aussage aufkommen.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Anders am 04. Sep 15, 07:47
Runa:

Auch Runa erhob sich. Sie knickste leicht und verabschiedete sich dann ebenfalls von Kadegar. Die hob ihr Fell auf und trat vor dei Tür wo sie in ihre Schuhe schlüpfte und den Weg in ihre Kammer antrat die sie sich mit Richard teilte. Der junge Magie lag bereits auf dem Bett, vielleicht schlief er schon. Sie  legte das Fell wieder ab, ebeso wie ihre Tasche und setzte sich auf ihr Lager.
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Kadegar am 04. Sep 15, 07:53
Nachdem Ruuna nun auch den Raum verlassen hat schuttelt Kadegar nur seufzend den Kopf. Da bietet er schon schon an weitere Fragen zu beantworten und keiner von den Frischlingen nutzt die Chance. Damals, als er noch so frisch war, hätte er sicher unzählige Fragen stellen können. Mit einem weiteren Seufzen wendet er sich nun seinem Zimmer zu und beginnt die Felle wieder einzupacken, bis auf das auf welches sich Kydora gesetzt hat. Dieses knüllt er in eine Ecke um sich morgen darum zu kümmern. Nachdem die Kiste abschließend gesichert ist entlässt der Magier die Kraft aus der Lichtkomponente und legt sich in die Hängematte. Es sind nichtmehr viele Tage bis er in Cambria ist und dort wird es sicher genug Ärger geben bei dem er sich erholsamen Schlaf wünscht...
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 04. Sep 15, 09:05
Bevor sie weiter spricht, lässt sie erstmal die jungen Schüler durch und wünscht ihnen kurz eine gute Nacht. Dann wendet sie sich wieder Stella zu.
"Es ist natürlich nicht alles in Ordnung und Westmynd liegt mir teilweise noch schwer im Magen. Und auch bei der Sache mit Yorik bin ich mir nicht sicher, ob ich das richtige tue. Naja und letztes Jahr in Cambria, die Vorfälle spielen auch mit. Aber eigentlich ist das alles nicht so schlimm. Es ist nur einfach viel passiert und ich denke ich würde sehr gerne reden. Aber ich glaub hier auf dem Schiff gibt es keine wirklich ruhigen Orte und ich mag grad das Gefühl nicht, dass die Ohren Wände haben."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 04. Sep 15, 11:31
Auch Stella wünscht den zwei Schülern dann eine gute Nacht als sie sich auf den Weg in die Kammer machen und wendet sich dann wieder Lyra zu.
Sie wusste nicht ganz, warum die Fee auch vor ihr versuchte, alles unter den Teppich zu kehren so lange wie sie nun schon regelmäßig zusammen reisten.
Ein wenig vorwurfsvoll sah sie Lyra an, umarmte sie kurz, dann schob sie die Fee vor sich her den Gang entlang, legte die Sachen mit zwei großen Schritten kurz in die Kammer in der Kydora schon schlief, packte ihre Sachen in die Kammer in der sie mit Gorix nächtigte und folgte ihr dann die Treppe hinauf aufs Deck zurück.

Mittlerweile war die See wieder ruhiger geworden und ein klarer Sternenhimmel spannte sich über ihnen auf und sie brachte die Fee zum Bug des Schiffes.
Hier war es recht ruhig und man hatte eine schöne Aussicht.

"Warum tust du dann so beziehungsweise sagst, es sei alles in Ordnung?"
Mit diesen Worten schwang Stella sich auf das Geländer dort wobei sie sich an den Seilen festhielt, die dort vom Hauptmast nach unten gespannt waren und ließ die Beine baumeln.
"Wie du magst. Wir können hier reden oder wir hoffen, dass wir in den kommenden Tagen vielleicht Zeit finden."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 04. Sep 15, 12:01
Ohne Gegenwehr lässt such die Fee durch Schiff führen. Die Luft war nun wirklich sehr angenehm und der Himmel hier in der Dunkelheit des Meeres wunderschön. Am Bug angekommen sucht sie sich einen bequemen trockenen Platz.
Leicht lächelt sie
"Weil das zwar Dinge sind, die mich beschäftigen, aber mur tatsächlich eigentlich wirklich keine Probleme machen. Vieles davon hab ich schon oft er durchlebt und abgeschlossen. Das gead eben war ein ganz bestimmter Punkt, der michimmer, warum auch immer, halt noch beschäftigt."
Sie streckt sich leicht
"Ich glaub gerade eben war meine größte Sorge, dass ich bei Gelegenheit noch mit Kadegar über eine Sache sprechen muss und ich das Gefühl habe, mich für mein Handeln in einem Punkt rechtfertigen zu müssen."
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 04. Sep 15, 12:50
"Aber wenn der Punkt dich noch beschäftigt und so aus der Fassung bringt, solltest du ihn wohl noch nicht abhaken...Silas?"

Dabei dachte sie an die Konfrontation, die sie selbst gerade beinahe jede Nacht durchlebte. Lyra schien sie dafür zwischendrin zu bemittleiden, obwohl auch Stella ihren Kampf aufgenommen hatte.
Das mit Silas und Vanion an dem verfluchten Abend war für sie alle ein Schock gewesen und sie glaubte, dass Lyra sich weiterhin Vorwürfe wegen Silas machte. Dass sie ihn hätte retten müssen.
Der Magierin war klar, dass auch Lyra vermutlich sich einerseits sagte, dass sie nichts dagegen tun konnte doch vielleicht ihr Unterbewusstsein dennoch nicht akzeptieren wollte, was passiert war.
Sie wusste das Lyra vermied in Situationen zu kommen, die einem Lazarett glichen doch war sie die am besten ausgebildete Heilerin der Gruppe und dort hatte sie wieder genau so starr funktionieren müssen.
Stella war die Veränderung von Lyra an dem Abend sehr genau aufgefallen, wie mechanisch hatte die Fee gearbeitet und brauchte etwas sinnvolles zu tun um bloß nicht untätig zu sein oder wirklich nachdenken zu müssen.

Im Gegensatz zu Lyra waren ihr die Bilder des Krieges erspart geblieben. Auch sie kannte zwar mittlerweile blutüberströmte Schlachtfelder und schreiende und sterbende Leute in Lazaretten, doch waren sie die Ausnahme und nicht der Alltag.

Dann kam sie jedoch auch auf Lyras Kommentar zu sprechen was Kadegar anging. Sie hatte keine Idee, was dies mit Westmynd und Silas zu tun haben sollte.

"Mit Kadegar über etwas reden? Hat es denn was mit dieser Grenzen überschreiten Geschichte zu tun? Und warum musst du dich ihm gegenüber rechtfertigen dass es dich so mitnimmt?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Lyra am 04. Sep 15, 14:33
"Ja Silas ist auch einer dieser Punkte. Ich hatte an diesem. Abend genauso verbluten können. Es war denke ich schon recht knapp als Anders und Damian mich gefunden haben. Was mich bei Silas wirklich noch nicht loslässt, ist einfach die Tatsache, dass ich nichtwurkluch sicher weiß ob er zu Almagest, in eurem Fall Lavinia, gegangen ist."  Sie schweigt kurz, als will sie den nächsten Gedanken nicht gerne aussprechen "Oder ob er Westmynd nie verlassen hat.
Aber genau das werden wir vermutlich nie wirklich sicher erfahren. Und er war anders Familie und damit auch irgendwie meine und ich bin ein gebrannt es Kind, wenn es um so wiederkehrende Familienmitglieder geht. Und zudem hat das ganze Anders sehr mitgenommen."
Es scheint als würde eine kleine Last von ihr abfallen, als wäre für sie ein solches Gespräch längst überfällig gewesen. Auch wenn keine Gefahr besteht, dass es sie wirklich kaputt machen würde.
Als Stella thematisch zu dem Gespräch mit Kadegar zurückkehrt, zuckt sie kaum merklich zusammen. Während Lyra das Gefühl hat, dass Stella bezüglich ihrer Sorgen zu Silas vielleicht etwas daneben gelegen hatte, so hat sie vielleicht jetzt den Punkt zugute getroffen.
"Ja es geht um die Grenzen übrrschreiten Sache. Das ganze ist sehr gefährlich und kann grade Wesen wie mich komplett zerstören. Und ich weiß, das es Situation gibt, in denen ich es definitiv tue."
Sie gähnte deutlich
"Es ist spät geworden und wir sollten die Zeit zum richtig schlafen, die wir haben, nutzen. Wollen wir schlafen gehen?"
Titel: Re: 265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Beitrag von: Sandra am 08. Sep 15, 16:34
Ihre Gedanken gingen zurück nach Westmynd und dem Morgen ihrer Abreise und anschließend weiter zu dem was Vanion ihr erzählt hatte als Lyra auf Silas zu sprechen kam. Sie könnte zumindest verstehen, wenn er keine Ruhe finden könnte wegen der Sache mit seinem Bruder. Lorainne hatte ihn einfach getötet und es Silas bis heute verschwiegen.

“Ich weiß, was du meinst - und es würde mich nicht wundern…” sagte sie betroffen.

Unkommentiert nimmt Stella das leichte Zucken von Lyra zur Kenntnis, sie kennt die Fee nun schon lange genug um das Unbehagen zu diesem Thema wahrzunehmen. Doch da Lyra das Gespräch wohl lieber verschieben möchte, stimmt sie ihr bezüglich der Bettruhe zu, stößt sich vom Geländer auf dem sie gesessen hatte ab und landet schwungvoll wider auf dem Boden.
Die zwei klettern wieder unter Deck und wünschen sich eine gute Nacht.

Um die Dunkelheit aus ihrer Kammer zu vertreiben, so lange sie sich noch zum Schlafen fertig macht, spricht sie ein paar Worte und die große Lichtkomponente in der Ecke erhellt den Raum deutlich. An den Wänden sind Gorix’ und ihre Kisten und Bündel verschnürt, ihren Umhang hatte sie auf einer weiteren Hängematte abgelegt während in einer anderen Gorix’ Robe lag. Sie prüfte noch einmal, dass die Sachen ihres Meisters ordentlich verräumt waren, legte die Robe zusammen und machte sich dann bettfertig, nimmt einen schimmernden Stein aus ihrer Tasche und schaut ihn einen Moment an, bevor sie auch ein kleines in Leder gebundenes Buch herausholt und beides mit in die Hängematte nimmt.

Mit dem Stein in der Hand schlägt sie die letzten Einträge auf und liest sich diese noch einmal durch - die Träume der vergangenen Nächte. Immer wieder. Vor ihrem geistigen Auge erscheinen wieder die Bilder die sie ein halbes Jahr schon verfolgen. Wenn sie sie so liest behält es zwar seinen Schrecken, denn der Gedanke daran, dem Schalk noch einmal gegenüber zu stehen und nicht nur in ihren Träumen erfüllt sie mit einer Mischung aus Aggressivität und Angst. Die Magierin weiß nicht, wie sie dann reagieren würde… Nur ein paar Ideen und Verwünschungen für dieses abartige Wesen gehen ihr durch den Kopf.

Das Gespräch von vorhin schiebt sich dazwischen und Kadegars Worte hallen nach.
“Vermutlich würde ich eher in eine messerscharfe Fokussierung fallen. Der reine Hermetiker handelt immer bewusst. Ich würde genau wissen was ich tue, ich würde jede Grenze bewusst überschreiten und ich vermute, dass ich auch euch hier und jetzt sagen könnte, was ich in solch einer Situation tun würde, denn ich weiß über meine Möglichkeiten bescheid und weiß wie ich besagte Grenzen überschreiten kann”

Was würdest du tun, Stella??

Würde sie noch Kontrolle behalten? Würde sie doch wieder intuitiv in das arkane Geflecht greifen, um sich mit aller Kraft zu verteidigen?
Kannte sie die Grenzen von denen Kadegar da sprach? Nein… Sie kannte nur ihre Erschöpfungsgrenze, doch nicht ausreichend exakt. Sie wusste nur, dass es sie gab, dass sie diese zwischendrin erreichte und was für fiese Kopfschmerzen und Schwächeanfälle das machte. Doch sie war sich sehr sicher, dass das Überschreiten dieser Grenzen von denen Kadegar sprach für sie noch sehr sehr lange kein Thema sein würde und könnte. Sie war gut, doch lange noch nicht weit genug um sich mit solchen Themen zu befassen.

Sie merkt nicht, wie sich bei diesen Gedanken ihre Hand verkrampft und sie den Mondstein umklammert.
Während ihr Herschlag und ihre Atmung schneller werden fühlt sie wie ein kleines Feuer in ihr immer weiter wächst oder Wellen sich auftürmen bevor sie sich an der Küste brechen.

Zitternd am ganzen Körper wird Stella sich dessen bewusst und will gerade anfangen, ihre Gedanken wieder zu beruhigen, als Gorix die Kammer betritt.
Mit einem Gefühl ertappt worden zu sein öffnet sie wieder die Augen, warum sie sich so fühlte wusste sie selbst nicht ganz genau. Vielleicht, weil sie gerade damit kämpfte, ihre Gefühle im Zaum zu halten und nicht schwach wirken wollte oder weil sie keine Antwort auf ihre Frage hatte.

Na dass du schlecht schläfst, weiß er ja ziemlich genau… Aber nicht von den anderen Gedanken über die ganze verfluchte Geschichte!

Mit dem üblichen eindringlichen Blick, den er haben konnte musterte Gorix Stella und sie hatte das Gefühl, sein Blick würde sie durchleuchten.
Sein Blick fiel auf das Büchlein in ihrem Schoß. “Die Träume?”
Stella nickte und öffnete die Hand, die den Mondstein umklammert hatte als Beweis, immer noch leicht zitternd.

Naja, mehr oder weniger stimmte das ja auch…Irgendwie.

Sie war sich nicht sicher, ob er sie durchschaute, doch gab er sich mit ihrer Antwort aktuell zufrieden.
“Brauchst du eine ruhige Nacht?”

Sie schüttelte den Kopf und ihre Locken fielen ihr dabei über die Ohren ins Gesicht. “Nein, danke.” Ein tiefer Atemzug und fast energisch wischt Stella sich mit der Hand durchs Gesicht. “Ich versuche ja, dem Ganzen möglichst wenig auszuweichen. Du weißt ja, ist keine Lösung und so… Aber ich könnte das demnächst vermutlich nochmal gut brauchen.”
Ihr Meister nickte zustimmend und Stella wusste, dass er ihre Einstellung unterstützte.

Während Gorix sich nun ebenfalls zum schlafen fertig machte schloss die Magierin erneut die Augen, konzentrierte sich ganz auf ihre Atmung und schob damit die aufrüttelnden Gedanken endgültig beiseite, die schon während des Gesprächs langsam verblasst waren.
Seufzend legt sie dann das Buch und den Stein unter ihr Kissen und wartete dann, bis Gorix sich hingelegt hatte, entließ schließlich den Lichtzauber wieder, kuschelte sich tief in ihre Felle und war auch bald darauf eingeschlafen.

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Bald schon konnte man die Küste vor ihnen auftauchen und näher kommen sehen. Die rauhe, doch grün bewachsene Felsküste, die steil ins Meer fiel und an der sich die Wellen weiß spritzend brachen wurde immer größer und irgendwann konnte man auch den Hafen und die Stadt erkennen.
Der salzige Geruch der See vermischte sich im Hafen mit dem Geruch nach Algen, Fisch und der Stadt und hieß sie willkommen.

Während die Händler sich um ihr Schiff und die Ladung kümmerten meldeten Kadegar, Lyra, Gorix und Stella sich beim Hafenmeister und erklärten ihm, dass sie Magier waren die auf Wunsch von Sir William von York angereist waren und hier wohl Dokumente für sie bereit liegen würden. Daraufhin wurden sie zur Hafenmeisterei gebracht, wo man ihnen die entsprechenden Schriftstücke aushändigte.

Da es noch um die Mittagsstunde war, würden sie auch noch heute so bald es ging aufbrechen und weiter reisen. Also sorgten die vier dafür, dass ihr Gepäck verladen wurde und sie mit einer Kutsche zumindest in die Nähe gebracht würden, um anschließend mit dem Tross von Sir William den Weg zurück nach York Castle anzutreten.

Kydora, Rikhard und Runa hatten sich dazu entschieden, noch ein paar Tage hier zu verbringen, bevor sie zurück nach Engonien reisen würden, und würden sich wohl nach einer Unterkunft umsehen, nachdem sie ihr Gepäck vom Schiff geräumt hatten.

Und so trennte sich hier die Gruppe bald voneinander und man verabschiedete sich.