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Die Gebiete in Caldrien => Das Herzogtum Hanekamp => Tiefensee und Umgebung => Thema gestartet von: Jelena am 06. Sep 10, 16:10

Titel: Trauer
Beitrag von: Jelena am 06. Sep 10, 16:10
Noch vor dem Morgengrauen war Jelena aufgestanden und hatte ihre warme Lagerstatt gegen die empfindliche Kälte der Nacht getauscht.
Sie huschte an Temris und Wydh vorbei und machte sich draußen daran ein kleines Feuer zu entfachen. Leise rührte sie Zutaten zusammen und bereitete offenbar Essen zu. Sie richtete einen Teller und einen Becher her und legte ihn beiseite, bevor sie Wasser wärmte um die Waschschüssel zu füllen.
Als die Dämmerung anbrach, begab sie sich zu dem Holzstoss, der noch in der Nacht errichtet worden war.
Der Leichnam von Richard of York war darauf gebettet worden und blickte nun gen Osten. Jelena nahm seinen Bogen und seinen Köcher und legte sie zu ihm. Sie griff zu dem Essen und dem Becher Kaffee, der mit Likör versetzt war und stellte sie rechts und links von seinem Kopfe ab.
Sie beugte sich vor, wisperte ihm noch etwas ins Ohr und drückte ihm dann einen Kuss auf die Stirn, bevor sie vom Scheiterhaufen zurücktrat.

Auf ihr Zeichen wurde das Feuer entfacht und auf dem Gesicht der Heilerin rannen die Tränen herab, während sie zusah, wie der Leichnam von den Flammen verschlungen wurde.

"Omnia pro nobis, Richard." flüsterte sie leise.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 06. Sep 10, 17:03
Noch in den morgentlichen Schatten war Wassilij kurz nach ihr aus dem Zelt getreten. Schweigend stand er wenige Schritte hinter Jelena und verbarg sich einwenig in den SChatten. Sir Richard war im Kampf gefallen nicht in einem ehrenhaften Kampf, wie er es sich vermutlich gewünscht hätte, sondern als er von dieser Szivars Priesterin benutzt wurde. Wassilij neigte ein wenig seinen Kopf und langsam schüttelte er ihn.

Wenn jemand ihn beobachtet hätte in diesem Moment, hätte man glauben können das er eine Träne vergossen hätte, während er die Namen der Sturmrufer stumm murmelte. Trauer lag in seinem Gesicht, doch nach dem er mehrfach tief durchgeatmet hatte, war sein Gesicht wieder normal lediglich seine linke Hand umklammerte das Schwert in der Scheide.

Diesen Tod hatten sie nicht verdient! Niemand hatte solch einen Tod verdient. Und trotzdem hatte er die Sturmrufer und Sir Richard ereilt.

Versteinert stand er schweigend hinter Jelena tief in dunklen Gedanken versunken wie sein Gesicht nun verriet und ohne noch etwas von der Umgebung mit zu bekommen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 06. Sep 10, 20:07
Langsam entweichte die Dunkelheit aus seinem Geiste und benommen wankte der Ritter umher.Was war geschehen......William konnte sich nicht erinnern was genau im Kampf gegen diese Kultisten passiert war.Blutüberströmt versuchte er sich zurück ins Lager zurück zuschleppen.Stunden vergingen als Er zwischen den Felsen überhalb der Zelte von Simon das Lager erreichte.Doch das was Er sehen mußte,war schlimmer als die Kämpfe die er erlebt hatte.
William sank auf die Knie........ " NOOOOOOOOOOOOOOOOOOO.......das darf nicht geschehen sein........Bruderrrrrrrrrrr......Richard.......NOOOOOOOOOOOOO.........!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 06. Sep 10, 20:18
Lorainne stand dicht neben Simon und starrte auf die Flammen, die in den Himmel schlugen.
Zwar hatte sie Richard, wie auch seinen Bruder kaum gekannt, aber sie waren starke Verbündete gewesen und jeder Verlust schmerzte- irgendwie.
Sie schaute sich umher, beobachtete die anderen.
Wassilij bereitete ihr Sorgen, immerhin gehörte er nicht zu den emotionalen Menschen in ihrem Umkreis im Gegenteil. Ihn aber am gestrigen Tag, in der Nacht und jetzt wieder mit sich kämpfen zu sehen...
Und auch Jelena war noch blasser als in der letzten Zeit, der Schmerz hatte ihr tiefe Furchen ins Gesicht gegraben.
Dann hörte sie Williams schmerzerfülltes Wehklagen und irgendwie wollte sie zu ihm hingehen und ihn trösten, aber was sollte sie diesem fremden Ritter schon sagen?!

Auch an ihr nagte der Verlust, aber nicht der von Richard, sondern vielmehr der, der Sturmrufer.
Immer noch fassungslos über die Geschehnisse, schüttelte sie sich, als ihr ein kalter Schauer den Rücken runterlief. Sie fühlte sich immer noch schuldig an ihrem Tod, sie hätte auf Szivars Angebot eingehen sollen, egal was die anderen sagten.
Sie wickelte ihren Umhang fester um sich, in der Hoffnung, die Kälte aus ihrem Inneren zu vertreiben.

Obwohl sie dachte, keine Tränen mehr zu haben, liefen sie ihr die Wangen hinunter.

Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wydh am 06. Sep 10, 20:21
Die Nacht über hatte Wydh kaum Schlaf gefunden.
Die Leere, die sie in ihrem Inneren empfand vermochte sie nicht zu beschreiben, als sie stundenlang an die Decke des Zeldes starrte.
Einige Zeit nachdem Jelena und auch Wassilij das Zelt verlassen hatten, beschloss hinaus zu gehen.
Sie zog ihr rotes Kleid an, nahm sich Nadel, Faden und das Sturmruferwappen mit und ging ein wenig abseits zu einem Baum, um sich das Wappen anzunähen.
Die Erinnerung an Linnea und ihre tapferen Sturmrufer sollte nicht in Vergessenheit geraten.

Als Wydh sah das die Bestattung Richards began, näherte sie sich ihrer Meisterin und bemerkte das Tränen ihre Wangen benetzten. Sie nahm stumm die Hand Jelenas und stellte sich nah an sie.
In dieser schweren Stunde sollte sie nicht alleine um ihren tapferen Freund trauern.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 06. Sep 10, 20:30
Jelena zuckte zusammen, als sie Williams Stimme hörte und drehte sich zu ihm um.
Sie warf Lorainne einen etwas erstaunten Blick zu, schien sich dann aber an etwas zu erinnern. Sie drückte Wydhs Hand und machte sich dann los, um zu William zu gehen.
Sie blieb einige Schritt von ihm entfernt stehen, unsicher, ob er ihr Mitgefühl überhaupt haben wollte.

"I'm sorry, William... he died a heros death..."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 06. Sep 10, 20:33
Svenja hatte in der Nacht keinen Schlaf finden können, denn ihr Geist vermischte all die Gedanken in ihrem Kopf zu einer schmerzenden Masse.
Wieso nur hatte sie auf Linneas Befehl gehört und war mit dieser ihr sinnlos erscheinenden Aufgabe zurückgeblieben? Sie missachtete doch sonst ohne mit der Wimper zu zucken die Worte anderer. Da konnte ihr geliebter Bruder Rogar ein Liedchen von singen.
Und warum nur hatte Lorainne Richard nicht erkannt? Und warum war es an ihr gewesen ihn zu identifizieren? Und warum hatten sie an diesem Tage keine Gelegenheit gefunden in Ruhe zu reden. Nun würde sie diese Gelegenheit nie wieder bekommen.
All die geliebten Menschen.

Schwer wogen ihre Gedanken auf ihr Gemüt und das vom Weinen geschwollene Gesicht und die stechenden Kopfschmerzen drohten sie zu übermannen, als sie an den Scheiterhaufen heranhumpelte.
Und Befehle des Kommandanten würde sie so schnell auch nicht wieder missachten, war ihr nächster Gedanke, der durch den stechenden Schmerz in ihrem Knie, heraufkam.
Linnea, Dylan, Ashgar, Adran... Richard....
Kaum wenige Schritte von dem lodernden Feuer entfernt, versagten ihr ihre Beine den Dienst und sie brach bewusstlos zusammen. Endlich ersetzte Schwärze die Gedanken....
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 06. Sep 10, 20:35
Als Wydh sich neben Jelena stellte, sah Lorainne das Sturmruferwappen und schluchzte leise auf.
Trotz all der Traue war sie erleichtert und erfreut, dass Wydh das Wappen so ehrte, dass die freunde nichtr vergessen sein sollten.

Lorainne spürte Jelenas Blick und schaute stirnrunzeln auf, doch Jelena beugte sich schon zu William.
Sie hatte das Gefühl, dass sie dort an ihrer Stelle sein sollte, konnte es sich aber nicht erklären. Bei der Heilerin war der Ritter jedenfalls in guten Händen und würde sicherlich- wenn auch schwachen- Trost finden.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 06. Sep 10, 20:41
Mit dem Gedanken das Richard sein Leben opferte um Maugrim aus dem Bann der Priesterin zu befreien ging er zur Bestattung.
Er hörte William schreien und wusste das dies seine Schuld war. Wie konnte es nur geschehen das Szivar über den Glauben an Tormentor obsiegen konnte.

Er schritt nach vorne und kniete sich vor den Holzstoss der schon entzündet war.  Er hielt das Wappen auf dem die Zeichen Valkensteins und das der Yorks abgebildet waren fest in Händen.
Trauer und Schuld konnte man in seinem Gesicht ablesen. Es schien so als wenn er es immer noch nicht Glauben wollte was in den letzten Tagen alles passiert ist...     
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 06. Sep 10, 20:43
Entgegen seiner sonstigen Reaktionen, rührte Wassilij sich nicht als William überraschend schrie. Allem anschein nach, bekam er gerade nichts mehr von seiner Umwelt mit und stand in Gedanken versunken stumm und mit gesenktem Blick an Ort und Stelle.

Fast könnte man meinen er wäre aus Stein gehauen, wenn man nicht seine unregelmäßigen Atembewegungen und ein sachtes Zittern seines Körpers erkennen könnte, wenn man genau hin sah. Offensichtlich wurde auch sein Griff um die Schwertscheide immer fester, den seine Hand wurde blass und die Fingerknöchel traten aschfahl hervor. Dazu traten nun auch sein Unterkiefergelenk hervor, ein deutliches Anzeichen dafür, das Wassilij gewaltsam seinen Kiefer zusammen presste.

Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Sep 10, 21:19
Luthor hatte in dieser Nacht in keinem Moment die Augen zugemacht. So grausam wie es klang, war er es schon beinah gewohnt, Menschen sterben zu sehen die es nicht verdient hatten. Und sie manchmal sogar dabei zu begleiten. Der Gedanken, wie es dann erst seiner Meisterin ging, wollte er nicht zu Ende führen.
Aber war es ohnehin nicht egoistisch, jetzt an die Gefühle anderer zu denken und nicht an die Gefallenen in jenen grausamen Tagen? Es war die Hilflosigkeit gewesen, die alles so düster und bitter machte, das Gefühl, nicht mehr helfen zu können. Hatte es ihn schon bei den Sturmrufern zerrissen, gab ihm die Bestattung des Herrn Richards den Rest. Er hatte diesem Mann in die Augen gesehen, als er gestorben war, er hatte das Blut durch seine Finger sickern spüren und seinen Atem rasseln gehört und schließlich hatte er seinen letzten Herzschlag gespürt, mit der Gewissheit: Die Blutung war nicht gestillt worden, es hatte nicht funktioniert, und er gab sich dafür die Schuld.

Der Tod all dieser Menschen hatte ihn dazu gebracht, die Nacht hindurch hemmungslos zu weinen; überkamen ihn diese Gedanken erst jetzt, in der Zeit der Ruhe. Er hatte es sich untersagt zu trauern, so lange noch die Gefahr bestand, und hatte sich in emotionloses Schweigen und in die Zelte des Lazaretts zurückgezogen. Doch diese Zeit war vorbei.

Weit abseits, dennoch mit entblößtem Haupt stand er ähnlich wie Wassillj etwas außerhalb des Kreises der Männer und Frauen und blickte mit leerem Blick in die Flammen.
Die Worte Williams und Jelenas wirkten wie Stiche in sein Herz.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 06. Sep 10, 21:26
Riane hatte lange wach in ihrem Zelt gelegen und an die Decke gestarrt. Immer wieder kreisten sie selben Gedanken und Gefühle durch ihren Kopf und ihr Herz.  Doch irgendwann in den frühen Morgenstunden hatte die Erschöpfung gesiegt.
Als sie wieder erwachte war nicht viel Zeit vergangen und erholsam war ihr Schlaf bei weitem nicht gewesen. Langsam stand Riane auf und verließ ihr Zelt. Sie atmete einmal tief durch und versuchte dann sich einen Überblick zu verschaffen. Sie sah die anderen am brennenden Scheiterhaufen stehen und noch während sie sich zu ihnen gesellte, fühlte sie erneut Tränen über ihre Wangen laufen. Auch wenn sie Richard von York kaum gekannt hatte, erinnerte sie das Feuer an all die sinnlosen Toten der letzten Tage. Sie sah wieder und wieder Linnea vor sich liegen und obwohl sie wusste, dass es nicht ihre Schuld war, wurde sie die Schuldgefühle, die ihr Szivar eingeredet hatte nicht mehr los. Sie blieb dicht neben Lorainne stehen, sah schweigend in die Flammen und dachte an Linnea.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wydh am 06. Sep 10, 21:37
Schmerz des Verlustes war das einzige was Wydh noch spürte. So war es ihr im Grunde auch egal, dass Jelena direkt zu William ging, anstatt bei ihr zu bleiben.

Irgendwann bemerkte sie, dass Svenja bewusstlos am Boden lag. Sie ging langsam auf sie zu, kniete sich zu ihr und hörte nach ihrem Herzschlag.
Sie war sich sicher das ihre Freundin keine Gefahr drohte und so legte sie ihren Oberkörper auf ihre Beine und starrte weiter auf die lodernden Flammen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 06. Sep 10, 21:52
William blickte zu Jelena auf,seine linke Gesichtshälfte war blutrot und verkrustet. ".....ahhhh ......Er war und ist eine Held......Jelena......doch was ist........ahhhh!"
Der Waliser rappelte sich auf und ging zu den Flammen,dabei schaute Er sich um und konnte es nicht verstehen warum Lorainne nicht zu ihm gekommen war...was war nur geschehen.Wie gebannt starrte Er in die lodernden Flammen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 06. Sep 10, 22:01
Jelena ging an seiner Seite, um ihn zu stützen, falls er schwankte. Sie musterte seine Verletzungen besorgt, wusste aber, dass er nicht zulassen würde, das sie versorgt werden. Nicht, so lange das Feuer loderte.

"Er starb um einen Kameraden zu retten. Man hat mir erzählt, dass er sich nur mit einem Dolche bewaffnet auf die Hohepriesterin Szivars gestürzt hat. Es wurde alles versucht um ihn zu retten, William, aber letztlich ging er im Gewissen von uns recht getan zu haben."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Richard von York am 06. Sep 10, 22:08
Die reinigende Hitze der Flammen verbrannte die Hülle des York. Das Holz des Bogens schien jedoch vom Feuer verschont zu werden. Nur an einigen Stellen verfärbte sich das Holz unter der Hitze.
Das Feuer brannte heiß und die gestapelten Scheite waren schon zu einem Glutbett runter gebrannt. Der Körper war reslos in dem Flammen aufgegangen, nur der Bogen wollte nicht verbrennen und lag seltsam deplaziert auf den glühenden Holzstücken.

 
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Simon de Bourvis am 06. Sep 10, 22:14
Simon bedeckte die Augen mit der Hand, als er William hörte und wünschte, er hätte ihm die Nachricht schonender beibringen können. Andererseits war er froh, dass William die Zeremonie nicht versäumt hatte. Er wusste, wie es war, bei der Rückkehr nur noch ein Grab vorzufinden.
Die rechte Hand fing wieder an zu zittern, er klemmte sie in den Gürtel, in die Nähe der Tasche mit dem Brandy. Wenn niemand hinsah, würde er vielleicht einen Schluck nehmen können...
Er hätte nicht schon heute morgen mit dem Trinken anfangen sollen, er fing schon an verschwommen zu sehen.

Als er Svenja am Boden liegen sah, wurde ihm flau im Magen. Wahrscheinlich würde er stolpern oder Schlimmeres, wenn er versuchte zu ihr zu kommen und damit die ganze Zeremonie stören. Wieder zu langsam, alter Mann.
Ungelek stiess er Lorainne an und deutete auf Svenja.

Dann tastete er nach der Flasche.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 06. Sep 10, 22:41
Lorainne wurde durch Simons Stoss wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt. Sie nickte ihm zu, drückte kruz seinen Arm und ging schwankend zu der Nedranovizin.
Behutsam bettete sie ihren Kopf auf ihre Knie und streichelte ihr die Haare aus dem Gesicht, alte firngardische Liebkosungen, die sie früher von ihrer Mutter gehört hatte, murmelnd.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 06. Sep 10, 22:42
William griff in die Flammen und nahm den Bogen seines Bruders an sich.Dann drehte er sich zu Jelena um. "Er tat das was Er immer für das richtige hilt,Er war derjenige der das Wort vor dem Schwerte wählte,Er war Sir Richard von York,Lord of York,Son of Edward,Duke of York,Protektor of Holy Sepulchre,Defender of the Holy Land.......Ich war sein Schwert und Schild,ich war nicht hier um für ihm und das Haus York die finsteren Mächte in die Schranken zu weisen.Tragt die Asche zusammen und füllt sie in ein Gefäß,damit ich ihn in heimatliche Erde bestatten kann.....!"
William streifte sich die Kettenhaube ab und eine klaffende Wunde an der linken Schläfe kam zum Vorschein.Dann sank Er vor Jelena auf die Knie,steckte sein Schwert vor sich in den Boden. "Herr nimm deinen rechtschaffenden Streiter auf in deinen Hallen,damit Er an deiner Herrlichkeit teilhabe bis an den Tag an dem wir uns wiedersehen......!" seine Stimme wurde langsamer und leiser.Wieder umschlang ihn Dunkelheit und der Waliser kippte zur Seite um.Dabei rutschte der Ring am Grünen Band hervor.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 06. Sep 10, 22:49
Jelena trat geistesgegenwärtig hinzu und hinderte ihn daran in die schwelende Flut des Scheiterhaufens zu fallen.
Sie verzog kurz das Gesicht, als die Plattenschultern sich in ihre Brust bohrten, hielt den Mann aber aufrecht und ließ ihn sanft nach hinten gleiten.
Sie blickte sich um und sah Maugrimm und Luthor. Kurz streifte ihr Blick Wassilji, aber bis auf ein kurzes Weiten der Augen zeigte sie keine Regung, als sie sah in welchem Zustand er war.
"Maugrimm? Es wäre billig und recht, wenn ihr die Asche einsammeln würdet, bitte? Luthor? Hilf mir, ihn in den Schatten zu bringen, wir müssen uns um ihn kümmern, er hat viel Blut verloren."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 06. Sep 10, 22:57
Als William fast zu Boden ging, schaute Lorainne erschöpft auf.
Alle waren eschöpft, müde und noch zusätzlich von der Trauer geschwächt, so dass sie völlig am Ende waren und ihre Kraft nicht länger aufrecht erhalten konnten. und doch, Jelena tat, was getan werden musste und schien wieder mal ihre letzten Kraftreserven zu mobilisieren.

endlich nahm sie den Ring war... ihren Ring!
Sie schaute die Anwesenden an, in der Hoffnung irgendwer konnte ihr eine Erklärung liefern. Am liebsten hätte sie Wiliam selbst gefragt, doch wollte sie Svenja jetzt nicht alleine lassen und wIlliam hätte ihr in seinem momentanen Zustand schwerlich antworten können.
Als blieb sie wo sie war und betete zu den Göttern, dass sie den Übrigen die Kraft geben würden, die sie brauchsten.
Doch glaubte sie nicht, dass ihre Gebete erhört würden.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Sep 10, 22:59
Sein Mund war trocken, mehr als ein Nicken brachte er nicht hervor. In solchen Fällen jedoch reagierte sein Körper schon ohne sein Zutun. Routiniert griff er dem bewusstlosen William unter die Arme, verschränkte sie auf seiner Brust und wartete, bis seine Meisterin die Beine ergriffen hatte. Das Gewicht des Kriegers in der Rüstung lastete auf seinen Schultern und Rücken, doch gelang es ihm mit Vorsicht, in etwas weiter wieder abzusetzen. In der selben Bewegung zog er ein Tuch aus seinem linken Handschuh und begann sofort, die Wunde freizutupfen um Jelena den Weg zu ebnen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 06. Sep 10, 23:03
Jelenas Gesicht wurde sorgenvoll, als sie den dreckigen, verkrusteten Hieb an der Schläfe sah. Wahrscheinlich hatte nur Williams walisischer Dickschädel ihn gerettet!
"Er ist völlig ausgetrocknet... träufel ihm Wasser ein, während ich ihm die Rüstung ausziehe, wir müssen das Kettenhemd von ihm runter kriegen, Milosti alleine weiß, wo er sonst noch geblutet hat..." meinte sie zu ihrem Lehrling, während sie schon die Schnallen der Armschienen löste.
Sie nahm sanft Richards Bogen aus seinen Händen und legte ihn zur Seite, bevor sie sich an den Plattenschultern zu schaffen machte.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Sep 10, 23:09
Immer noch mit zittrigen Händen entkorkte Luthor einen Trinkschlauch, hielt die Hälfte der Öffnung mit dem Daumen zu und beließ es erst einmal dabei, dem Mann einen kleinen Rinnsal auf die Lippen zu geben, um den Zufluss dann langsam in Intervallen zu vergrößern.
Er sieht ihm ähnlich...
Er kniff kurz die vor Müdigkeit brennenden Augen zusammen, vertrieb die Bilder in seinem Kopf und zwang sich, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 06. Sep 10, 23:25
Als Riane Lorainnes verwirrten Blick sah hockte sie sich neben sie. Ihre Stimme war müde und von Trauer getränkt, als sie fragte. "Was hast du?"
Sie legte Lorainne eine Hand auf die Schulter.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 06. Sep 10, 23:27
"Inwiefern?" fragte sie heiser zurück.
"ich trauere ebenso wie alle anderen."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 06. Sep 10, 23:37
Riane schaut Lorainne traurig an.
"Das meinte ich nicht. Du sahst aus, als wolltest du etwas fragen, aber wusstest nicht wen du frage sollst."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 06. Sep 10, 23:46
"Meinen Ring... wie ist er an ihn gekommen? Wie ein Trophäe hängt er dort um seinen Hals... " sie bracht ab.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 06. Sep 10, 23:50
Nun war es an Riane ihr Gegenüber verwirrt anzusehen. Sie runzelte leicht die Stirn. "Du erinnerst dich nicht?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 07. Sep 10, 00:05
Jelena schnallte Williams Brigantine auf und klappte sie zur Seite. Man hörte die Heilerin leise vor sich hin fluchen, als sie den abgebrochenen Pfeilschaft zwischen den Rippen fand. Sie tastete den Torso und Bauch vorsichtig ab und runzelte die Stirn, als sie eine Krepitation über dem Brustbein hörte. Williams Leib war mit Blutergüssen und Schnitten übersät, wobei letztere allesamt schmutzig und verkrustet waren.
"Es nutzt nichts, Luthor. Alles aus bis auf die Bruche und mit einerm sauberen Tuch zudecken, bis wir alles gereinigt haben. Den Pfeil holen wir erst heraus, wenn wir alle Tränke vorbereitet und alle erforderlichen Tees gekocht haben. Momentan ist er zwar schlecht zurecht, aber stabil. Wenn wir anfangen zu arbeiten, dann kann sich das schnell ändern und ich will nicht unvorbereitet sein."
Die beiden arbeiteten schnell und hand in hand, während sie Williams schweren Körper hin und her lagerten und dabei entkleideten. Die Wunden des Ritters wurden inspiziert und gesäubert, eine Prozedur, bei der er zum Glück somnolent blieb.
Die Heiler flößten ihm immer wieder Flüssigkeiten und Tee ein, während sie alles für den Eingriff vorbereiteten.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 07. Sep 10, 01:33
Als Svenja im Schlaf begann zu zittern, deute Lorainne Riane, ihren Platz einzunehmen, damit sie den Umhang ablegen und Svenja damit zudecken konnte.
Dann liess sie sich wieder neben die beiden nieder, ergiff wieder Svenjas Hand und wandte sich wieder an Riane. "Woran? Musste ich den Ring versetzen? Immerhin haben die Yorks... eh... er, also William, maintenant, Geld..."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 07. Sep 10, 06:35
William merkte von der ganzen Prozedur rein garnichts,da Er nicht bei Bewusstsein war.Kalter Schweiß trat hervor und sein Körper zitterte.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Sep 10, 08:21
Immer wieder fühlte Luthor mit zwei Fingern am Hals den Puls des Mannes. Er runzelte die Stirn, als sie all die Wunden offenlegten und bemühte sich, die Fassung zu bewahren als er erkannte, dass der Mann ebenso wie sein Bruder einen Pfeilschaft im Leib stecken hatte. Und dann auch noch an einer ähnlichen Stelle...
Er beugte sich leicht vor, um Anzeichen einer inneren Verletzung in dem Atem des Ritters zu suchen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 07. Sep 10, 09:45
Als alles bereit war, arbeitete Jelena schnell und effektiv: sie schnitt die Wunde kreuzförmig ein, entfernte den Pfeil und tamponierte die Wunde. Sie reinigte sie gründlich und begann dann zügig die Muskel- und Hautschichten zu nähen.
"Die Lunge ist nicht verletzt und die Wunde riecht auch nicht brandig. Was mir viel mehr Sorgen macht ist der Hieb auf die Schläfe und das gebrochene Brustbein."
meinte sie zu Luthor, während er den Oberkörper aufrichtete, damit sie einen Verband drum wickeln konnte.
"Wir brauchen Wickeln aus Leder. Bei meinen Sachen müsste noch etwas sein, ich habe seit der Sache mit Sashas Arm immer welche dabei... weich sie im Wasser ein, wir werden sie dann um den Brustkorb schlingen, damit sie sich beim trocknen zusammenziehen und ihn immobil machen, bis die Tränke den Knochen wieder zusammen wachsen lassen. Dann kümmern wir uns um den Kopf."
William bekam blutbildende, entzündungshemmende und schmerzstillende Arzneien eingeflöst, während die beiden Heiler ihn Stück für Stück zusammenfügten. Die eigentliche Heilung würde erst kommen, wenn alle Wunden versorgt waren.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 07. Sep 10, 10:00
Für die frühe Stunde dauerte der Tag für Nicolas jetzt schon viel zu lang. Nachdem wieder nicht hatte schlafen können war er bereits vor dem Morgengrauen aufgestanden und hatte begonnen, seine Runde durchs Lager zu drehen. Auch wenn nicht mehr mit weiteren Angriffen zu rechnen war, so musste die Organisation und Sicherheit des Lagers gewährleistet bleiben und gerade all die vielen kleinen Probleme, die sich durch die abreisenden Trupps ergaben, die nun wieder in die Heimat oder woanders hin streben wollten und nicht mit den Wächtern warten würden, bis der Karrenzug aus Tiefensee ankam und die Sturmrufer sowie das gesamte geborgene Material abtransportieren würde, lenkten ihn zumindest zeitweise von seinen Schuldgefühlen ab. Wydhs Vorwurf in der vergangenen Nacht hatte ihn hart getroffen und so gern er das wollte konnte er die Schuld nicht von sich weisen. Er war der Kommandant des Lagers. Die Sicherheit und das Leben eines jeden einzelnen war seine Verantwortung und an jedem der Toten hatte er seinen Teil der Schuld...
Langsam schritt er nun, da es scheinbar niemanden mehr gab, der etwas von ihm wissen oder haben wollte, auf die schon fast vollständig erloschenen Überreste des Feuers zu, auf dem Richard of York verbrannt worden war. Wieder ein Toter, für den isch verantwortlisch war und den isch nischt schützen konnte. Dachte er bei sich und wie so oft seit dem Nachmittag, da die Sturmrufer unter Szivars Einfluss das Lager überfallen hatten und er über ihren toten Körpern hatte stehen müssen, traten ihm Tränen in die Augen, als seine Gedanken weiter zu Linnea und ihren Sturmrufern wanderten. Auch wenn er die meisten der Soldaten nicht gekannt hatte, so hatte er gelernt ihre Standhaftigkeit und ihre Bereitschaft, sich jederzeit für ihre Freunde und Verbündeten als erste in die Schlacht zu werfen zu respektieren und besonders galt sein Respekt der jungen Frau, die ihre Kommandantin geworden war und deren Aufgeschlossenheit, Offenheit und Begeisterung oft genug die Atmosphäre in der Kommandantur des Pilgerzuges aufgelockert hatte. Hatte. Das war Vergangenheit, unumkehrbar, unumstößlich. Die Tränen, die er in den letzten langen Stunden so sehr hatte zurückhalten müssen, um seinen Pflichten weiterhin nachgehen zu können, rannen jetzt immer schneller über seine Wangen, während er einen Bogen um die Asche schlug und nach einem Blick auf William, um den sich Luthor und Jelena kümmerten, zu dem Kreis um Svenja trat. "Ist..." er musste schlucken, um seine Stimme unter kontrolle zu bekommen. "Ist alles in Ordnung mit ihr?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 07. Sep 10, 10:04
"oui, weitestgehend. Ich glaube, dass sie den Schmerz nicht länger ertragen kann und sich in irgendwelche Träume zurückgezogen hat. Jedenfalls blutet sie nirgends. Wenn Ihr mit helft, können wir sie in ihr Lager tragen, und vielleicht kann Jelena sie sich anschauen, wenn Monsieur von York versorgt ist. Riane, wir reden später weiter, oui?!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 07. Sep 10, 10:48
Scheinbar traute Nicolas seiner Stimme weiterhin nicht ganz, denn er nickte nur und beugte sich herunter um Loraine zu helfen, die ohnmächtige Svenja anzuheben. Dabei achtete er darauf, dass der Umhang, der über sie gebreitet war, nicht herabrutschte, denn in ihrem momentanen gesundheitlichen Zustand konnte zu viel Kälte bereits gefährlich werden.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 07. Sep 10, 12:15
Maugrim hatte in de Zwischenzeit ein gescheites Gefäß für die Asche von Richard besorgt und war dabei diese in dort drin zu sammeln.
Als er fertig war verschloss er das Gefäß und stellte in sicherem Abstand bei William ab, der sich noch in Behandlung befand.

Danach zog er sich an einen abgelegenen Punkt des Lagers zurück, sank erneut auf die Knie.
Er ritzte das Zeichen Tormenters in Boden und began zu beten...
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 07. Sep 10, 17:11
Riane erhob sich langsam, nachdem Lorainne und Nicolas Svenja hochgehoben hatten und folgte ihnen zum Lager. Dort angekommen bereitete er Svenjas Lagerstätte so vor, dass Lorainne und Nicolas sie dort ablegen konnten. Dann machte sie den beiden Platz und wartete vor dem Zelt auf Nicolas.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Sep 10, 17:57
Die Lederwickel waren schnell gefunden, ebenso wie ein Bottich mit Wasser, der dafür bereit stand, die glühenden Reste ungefährlich zu machen, wenn die Asche des Ritters eingesammelt worden sein und das Lager verlassen würde.
Als seine Hände mit den Lederstreifen in das kalte Wasser eintauchte, verschwand auch der letzte Rest von Benommenheit. Wieder zurück, tat er wie geheißen und beobachtete jede Handbewegung seiner Meisterin genau. Was um ihn herum geschah, nahm er erst nach und nach wieder wahr, doch da war die Bestattungsstelle schon so gut wie leer.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 07. Sep 10, 18:34
"So!"
meinte Jelena zufrieden, als William wieder auf dem Rücken lag und sie und Luthor schwitzend und schwer atmend daneben saßen.
"Jetzt noch die Wunde an der Schläfe und dann flößen wir ihm einen Trank für die Knochen ein. Wenn er aufwacht, dann wird er zumindest körperlich wieder in Ordnung sein..."
Sie griff nach einem kleinen Schwamm und begann die Krusten an der Schläfe vorsichtig aufzuweichen, um abschätzen zu können, wie tief und zerfranst die Wunde war.
"Sieh her, Luthor, du musst darauf achten, dass der Muskelansatz wieder zusammengefügt wird, sonst verliert der Kiefer an Kraft..." murmelte sie leise, während sie die Splitter aus der Wunde zog und die Wundränder mit einem feinen Skalpell anfrischte.
Die Wunde wurde ebenso sorgfältig versorgt wie alle anderen und William anschließend in warme Decken gehüllt.
Jelena wusch sich die Hände in der Waschschüssel und setzte sich dann müde in die Sonne.
"Jetzt brauche ich einen Schluck Vodka..." meinte sie zu niemand besonderem.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Sep 10, 19:12
Er setzte sich ebenso erschöpft neben sie und wischte sich die Hände an dem mit Essig getränkten Tuch ab, welches damit seinen Dienst erfüllt hatte und zu dem Haufen abgelegter Tücher, Tupfer und Schwämme flog, die in einem Eimer auf die Wäsche warteten.
Er konnte sich ein müdes Lächeln nicht verkneifen als er ein faustgroßes Steinfläschchen aus der Gürteltasche zog, es entkorkte und ihr den Vodka hinhielt. Auf ihren Blick zuckte er mit den Schultern "Sie befand sich die gesamte Zeit nicht im Lazarett, ich hatte ja zu tun. Das versteht sich von selbst. Sagen wir, für Notfälle."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 07. Sep 10, 19:26
Jelena grinste ihren Lehrling an und nahm die Flasche.
"Herrje wird mir das auf den Magen schlagen..." murmelte sie, bevor sie mit den Achseln zuckte und einen kräftigen Schluck darauf nahm.
Sie reichte Luthor die Flasche zurück und starrte einen Augenblick auf die Stelle, wo Richards Scheiterhaufen gestanden hatte.
Maugrimm hatte die Asche sorgsam eingesammelt und so blieb nur ein Fleck geschwärzten Grases übrig.
"Es ist nicht deine Schuld, das weißt du, oder?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Sep 10, 19:38
"Es ist nicht leicht, das so zu sehen." meinte er nur leise und sah kurz auf die Flasche in seiner Hand, ehe er sie entschlossen zukorkte. Nein, er hatte gestern Nacht schon genug gehabt.
"Er war nicht der Erste, den ich in einem Lazarett habe sterben sehen, und doch ... weißt du, ich habe es geschafft, Blutungen in Bauchhöhlen zu stoppen, ich habe die richtigen Arterien in zerfetzen Beinen gefunden, ich habe gebrochene, gesplitterte Rippen und Lungen voneinander fern gehalten" Mit einem kleinen Schauern dachte er an die Situation zurück, in der Lix ihn von Knochenbruch zu Knochenbruch geführt hatte. "Und dann zerfließt das Leben dieses Kriegers einfach so unter meinen Händen."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 07. Sep 10, 19:55
Trotz der ernsten Situation musste Jelena schmunzeln.
Verdammt, ich werde alt...
"Du wirst mich bald nicht mehr brauchen, Luthor. Zumindest was die Feldscherei betrifft, scheine ich dir nicht mehr viel beibringen zu können..."
Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen, um die Sonne genießen zu können.
"Richard war ein stolzer Mann und ein großer Kämpfer. Er und ich..."
Jelena räusperte sich, doch als sie weitersprach, da hörte man immer noch die unterdrückten Tränen in ihrer Stimme:
"... es hätte mehr werden können." flüsterte sie schließlich.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 08. Sep 10, 10:47
Als Svenja ihre Augen aufschlug, wusste sie zunächst nicht, wo sie sich befand. Auch lähmte sie das Gefühl von grenzenloser Trauer und Müdigkeit, doch nur für einen Moment lang, dann wurde ihr bewusst, dass sie grade auf ihrem Lager abgelegt worden war.
Verwirrt blickte sie im um sich und fand dann kurzen Blickkontakt mit Nicolas und Lorainne.
Erst der Anblick dessen, was sich hinter den blauen Augen Nicolas und den dunklen von Lorainne verbarg, ließ ihren Verstand wieder etwas zur Klarheit kommen. Schuldbewusst senkte sie den Blick schnell wieder und murmelte:" Es tut mir leid, ich sollte für euch da sein, nicht umgekehrt."
Kurz streifte ihr Blick nochmals zu dem Kommandanten, doch man konnte ihr ansehen, wie unangenehm ihr die Situation war.
Dann ergriff sie Lorainnes Hand und schaute diese fragend an.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 12:15
Lorainne liess sich abermals neben Svenja nieder.
"Wir kommen schon zurecht. In solchen Stunden stützt man sich doch gegenseitig, n´est pas?Wie geht es Dir?Brauchst Du Jelena?
Du hast uns alle einen schönen Schrecken eingejagt." Lorainne versuchte Svenja aufmuntert anzulächeln, doch es blieb bei einem missglückten Versuch. Blass wie sie war, unter den Augen dunkle Schatten, glich ihr Lächeln eher der Fratze eines Totenkopfes.
"Hier, ich glaube, dass ist Deine. Vermutlich hast Du sie mir gegeben, als wir gegen diese anscheulichen Stimmen angebetet haben. Es... ich glaube, es sollte Dich an ihn erinnern, an Richard of York, meine ich." Damit nestelte sie ihre York´sche Medaille hervor und gab sie Svenja.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 08. Sep 10, 14:39
"Oui, Lorainne 'at Recht." antwortete auch Nicolas verspätet. "Wenn die letzten Tage eines gezeigt 'aben ist das, das wir nischt alleine sind und zusammen ste'en müssen. Kaum einer 'at einen größeren Verlust zu beklagen als du, und wir werden genau so da sein um disch zu stützen, wie du uns stützt." Während er sprach, hatte Loraine die Medaille hervorgeholt und so nutzte er die Situation um seinen sowieso schon stockenden Redefluss zu beenden.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 08. Sep 10, 16:13
Svenja nahm die Medaille in ihre rechte Hand und wog sie sanft hin und her, dann grinste sie plötzlich schief und drückte sie Lorainne bestimmt wieder in ihre Hand zurück.
Als sie alsdann ihre Stimme erhob, klang sie besonders weich:" Lorainne, ich habe zwar keine Ahnung, warum du dich so seltsam verhälst, aber sie hier unter meiner Scherpe versteckt sich die meine Medaille! Diese ist die deine! Du hast sie von William of York bekommen, falls du dich nicht mehr erinnerst? Und warum hast du Richard gestern nicht erkannt? Wenn ich nicht so egoistisch in meiner Trauer versunken wäre, hätte ich es dich schon gestern gefragt!"
Leicht vor Schmerz zuckend richtete sich Svenja wieder in die Sitzposition und nahm liebevoll Lorainnes Kinn in die Hand:"Ich habe die Tage mit die gebetet damit du von den Stimmen verschont bleibst, aber ich frage mich, ob dies Wirkung gezeigt hat? Schau mir bitte in die Augen und sag mir, was du von William und Richard weisst, und wer jeder einzelne von uns ist! Siehst du Augen? Oder hörst du wieder Stimmen?"
Hilfesuchend drehte sie ihren Kopf kurz zu dem Kommandanten hoch, der offenbar selbst um Fassung ringen musste, denn auch er erschien ihr blass.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 08. Sep 10, 17:02
Bitte sag nein, Lorainne, BITTE! Möglicherweise hatte sich Nicolas' besorgter Gedankengang zu sehr in seinem Gesicht niedergeschlagen und als er bemerkte, das Svenja mit einem sorgenvollen Blick zu ihm aufsah, versuchte er, dies wieder unter Kontrolle zu bekommen. Zu gern hätte er dazu einige Worte verloren, doch ihm war nicht wirklich klar, was mit Lorainne los war und so wartete er gespannt auf ihre Antwort.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 19:27
"Ich weiss nicht mehr, wann ich die Stimmen gehört hab... eigentlich fast die ganze Zeit. Ich weiss gar nicht mehr, wann es aufgehört hat, vielleicht gestern?"
Lorainne griff sich an die Stirn.
"Fast jedesmal, wenn wir in Tiefensee sind, höre ich sie. Svenja, ich weiss nicht, wann es aufgehört hat, aber ich konnte mich beim letzten Mal, als es so schlimm war, nicht einmal mehr an ein Alamargebet erinnern. Darum hast Du mit mir gebetet... Ich weiss nicht ob es damit zu tun hat, aber ich kann mich nicht erinnern, dieses Medaillon von William of York bekommen zu haben.
Ich habe Richard erkannt, aber irgendwie auch nicht, ich weiss es nicht. Über das Haus York weiss ich auch nur, dass sie starke Verbündete sind, seit Ahrnburg an unserer Seite kämpfen. immerhin habe ich ihnen selber die Farben der Königin gegeben. Nur daran habe ich Richard erkannt. Aber mehr...." Lorainne zuckte die Schultern.
"Warum besitze ich diese Medaille, vor allem, warum trägt William den Ring meiner Mutter um den Hals?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 08. Sep 10, 20:36
Schwer und doch gleichmässig atmete William nachdem seine Verletzungen von Jelena versorgt waren.Er war immer noch ohne Bewustsein und Schweiß stand auf seiner Stirn,während man trotz geschlossener Augen erkennen konnte das sie sich schnell hin und her bewegten.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 08. Sep 10, 21:15
Wieder huschte Svenjas Blick zu dem Kommandanten hoch und in dem Moment fragte sie sich, wen von den beiden sie zuerst in den Arm nehmen sollte. Dann wandt sie sich wieder der verzweifelten Lorainne zu. Sanft strich sie ihr mit den Fingerspitzen über den Handrücken, welcher das Medallion beherbergte: " Lorainne, bitte sieh mir in die Augen! William of York trägt den Ring deiner Mutter, weil du ihm diesen als Zeichen deiner Verbundenheit zu ihm geschenkt hast. Du hast viele Stunden mit ihm verbracht und er hat dir den Hof gemacht, wie es sich für einen Mann seines Standes geziehmt."
Kurz suchte Svenja erneut Nicolas Blickkontakt, um ihm anzudeuten, dass er auf der Hut sein sollte, was nun Lorainnes nächste Reaktion sein würde und sie konnte nur hoffen, dass er sie verstand.
Ohne einen weiteren Moment zu verweilen legte sie ihre linke Hand auf Lorainnes Schläfe, während sie mit der Rechten weiter über deren Hand streichelte:
"Nedra, Herrin des Waldes. Herrin des Wildes. Bitte zeige mir, ob die Seele dieser treuen Gefährtin von Szivar, deinem Feind und Gegenspieler beeinflusst wird, so wie du es vermagst der Eule im Dunkeln die Augen zu öffnen, damit sie ihre Beute ohne Licht findet. Nedra, meine Herrin, erweise mit diese Gunst, damit ich in deinem Namen handeln kann, um deinen Willen zu erfüllen."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Simon de Bourvis am 08. Sep 10, 21:25
Simon stolperte zurück zu seinem Zelt, die Flasche war jetzt fast leer. Nur noch einen Schluck!

War das hier sein Zelt? Alles so verschwommen...Ah da war Lorainne, dann musste es wohl seines sein...
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 22:13
Lorainne schaute svenja an und hielt ihrem blick stand, irgendwann seufzte sie und fragte:" ich glaube, ich bin noch von szivar besessen, oder? ich kann mich einfach nicht erinnern. aber, warum kann ich mich ausgerechnet nicht an ihn erinnern, ich meine, er muss mir doch sehr viel bedeutet haben?! dann müsste ich doch zumindest etwas fühlen, aber da ist nichts... er ist ein völlig fremder für mich! tiefensee ist einfach kein guter ort..." bevor sie aber weitersprechen konnte, stolperte simon herein und lorainne schaute böse hoch.
"ich denke, herr, das reicht! nnicht mehr, ihr hattet heute morgen schon mehr als genug!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Simon de Bourvis am 08. Sep 10, 22:26
Die Situation schien Simon gar nicht wahrzunehmen, er grunzte nur etwas Unverständliches und machte eine wegwerfende Handbewegung.

Er leerte die Flasche, schleuderte sie dann ungeschickt von sich.

Schwerfällig sank er vor der grossen Vorratskiste und begann darin herumzukramen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 22:38
Widerwillig ging Lorainne zu ihrem besoffenen Herrn,- Viel zu oft hatte sie ihn schon so gesehen... aber seit einiger Zeit war er nicht mehr DERART betrunken gewesen.
Leise zischte sie ihm ins Ohr:"Svenja wird bestimmt nicht begeistert sein, wenn ihr IHRE Vorräte durchwühlt! Unser Zelt ist NEBENAN! Bei den Göttern, seid ihr schon SO betrunken? Von mir aus geht und betrinkt euch weiter, aber dann bitte in EUREM Zelt!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 08. Sep 10, 22:51
Als Svenja ihm einen sehr sorgenvollen Blick zuwarf und sich dann weiter Lorainne widmete, versuchte Nicolas wieder etwas Ruhe in seine Gedanken zu bringen. Er erinnerte sich an Rianes Erinnerungsverlust und der Ursprung, aus dem dieser erwachsen war. Was war Lorainne wichtig genug gewesen, um dem Chronisten eine derartig wichtige Erinnerung zu verkaufen? Er war kurz davor, sie zu fragen, als Simon das Zelt betrat und die Atmosphäre sich spürbar änderte. "Simon? Vieleischt solltet ihr wirklich aufhören. Isch weiß, es geht eusch nicht gut, aber gleubt ihr wirklich, dass macht es besser?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 08. Sep 10, 22:56
Erschrocken drehte sich Svenja, die so sehr in ihr Gebet vertieft gewesen war zu Sir Simon um und riss dabei ihre Hand wie als ob man sie schlagen wollte über ihr Gesicht. Erst dann wurde sie sich dieser Geste bewusst und nahm sie alsdann schnell wieder herunter: " Sir Simon! Wie könnt ihr nur! Sturzbetrunken, als wenn wir sonst keine Probleme hätten! Wenn dieser Fluss nicht vergiftet gewesen wäre, würde ich euch jetzt nach belieben darin baden gehen!"
Eng zog sich ihre Stirn in Falten und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen:"Also Szivar ist an dem, nennen wir es mal Gedächtnisverlust nicht schuld.... das ist zumindest das, was ich spüre, und Nedra scheint mir in diesen Stunden näher als je zuvor. Nicolas habt ihr eine Idee? Oder Riane? Vielleicht sollten wir Jelena fragen?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Simon de Bourvis am 08. Sep 10, 23:08
Unsicher und mit gerunzelter Stirn richtete er sich wieder auf und sah sich um.

Dann richtete er anklagend seinen Zeigefinger auf die Gruppe und röhte: "Qu'est-ce qui comprend donc lui !? Qu'est-ce vous croyez pouvoir expliquer moi ?! Si j'ai besoin du conseil, je demanderai !"

Wütend drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte aus dem Zelt. Am Eingang stolperte er über eine Zeltschnur und schlug lang hin, mühsam rappelte er sich fluchend auf und torkelte zu seinem Zelt.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 23:12
"Stupidement seulement que vous n'exigez jamais autour du conseil, parce que lui veulent toujours tout mieux savoir!" ruft sie ihm hinterher.
"Ivre chien!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 08. Sep 10, 23:19
"Es reicht!"
Jelenas Stimme war frostiger als der Blizzard, der durch die große Einöde im Osten fegte.
"Ihr beschmutzt das Andenken des Mannes, der für euch gestorben ist durch euer schändliches Benehmen."
Jedes einzelne Wort, welches die Heilerin sprach, war genau betont und wirkte wie ein Guß eiskaltes Wasser auf alle Anwesenden.
"Ich habe bereits vieles von euch beiden erlebt, aber das schlägt dem Faß den Boden aus! Ich wünsche keinen von euch heute wieder zu sehen! Geht und hackt euch woanders gegenseitig die Augen aus!"
Jelena machte auf dem Absatz wieder kehrt und sah nach William, ohne einen der beiden mit einem weiteren Blick zu würdigen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 23:22
Lorainne zog die Augenbrauen hoch und flüsterte bitter mehr zu sich selbst als zu jemand anderen:"Als wenn nur der York gestorben wäre. Es sind viele andere gestorben, die viel länger an unserer Seite gekämpft haben und die ich wenigstens noch hätte retten können..."
Unwillkürlich ballte sie ihre Hände zu Fäusten zusammen und zitterte vor Wut, was wusste diese Heilerin schon?!
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 08. Sep 10, 23:24
Fast schon offensichtlich schockiert blickte Nicolas seinen Landsleuten hinterher, dann wandte er sich zu Svenja um. "Isch 'abe eine Vermutung." meinte er leise. "Riane erzählte mir, dass der Chronist, der die letzten Tage des öfteren um unser Lager streifte, wohl in Notfall unf Gefahr seine Hilfe anbietet und dafür Erinnerungen als Bwezahlung einfordert... Aber warum gab sie diese?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 08. Sep 10, 23:33
Kopfschüttelnd, aber immer noch matt kam Svenja wieder auf die Füße:" Was sollte das für einen Sinn ergeben? Und haben noch mehr Leute aus dem Lager ihre Erinnerungen geopfert? Und was willte dieser Chronist damit?"
Erschrocken blickte sie ihn eine gefühlte Ewigkeit an:"Müssen wir noch mehr befüchten? Das Lager scheint mir schon so geschwächt genug! Und wie bekommt sie ihre Erinnerung wieder?" Ihre Augen glitten das Lager und die anderen sitztenden oder liegenden Gestalten entlang...
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 23:36
..Erinnerungen geopfert... Lorainne hörte Svenja Ausführungen nur halb...
"Geopfert? Pourquoi?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 08. Sep 10, 23:42
Seufzend blickt Nicolas Svenja an, Lorainnes Einwurf - vermutlich unabsichtlich - ignorierend: "Isch weiß nischt, ob die götter 'ier etwas richten können." Kurz zögert er, dann fährt er fort: "Nach dem, was Riane erzählt 'at, bleiben die Erinnerungen verschwunden. Was er damit macht, weiß keiner von uns. Isch 'abe schon ge'ört, er sei von Szivar berührt, andere sagen er soll ein Wesen Aines sein... Isch weiß es nischt. Isch wünschte, ich wüsste noch, was ich 'ier zu erwarten 'abe."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 23:48
Von Szivar berührt? Chronist? Geopferte Erinnerungen?
SPrachlos schaute sie von Nicholas zu Svenja.
Was hatte das zu bedeuten? Welch grausames Spiel wurde hier gespielt?
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 08. Sep 10, 23:50
"Ein Wesen Aines? Wie sollte das? Grade sieht es mir mehr nach Szivar-Werk aus... aber weiss denn sonst noch jemand etwas über diesen Mann?"
Als sie Lorainnes aufgewühlten Blick sah, wurde Svenjas Gesichtsausdruck weich und formte ein beruhigendes Lächeln. "Erinnerst du dich an unser Gebet Lorainne? Vielleicht würde es helfen?!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 08. Sep 10, 23:52
"Naturalement erinnere ich mich an das Gebet, nicht wortwörtlich, aber...."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 08. Sep 10, 23:57
Nicolas schluckte im letzten Moment eine etwas harsche Antwort herunter. Svenja konnte nichts dafür, dass im Moment niemand etwas genaues über den Chronisten wusste und die ihm zugeführten Informationen widersprüchlich waren. Seid dem Tod der Sturmrufer unter seinem Kommando reagierte er viel zu empfindlich, viel zu aggressiv. Niemand anderes hatte Schuld daran und auch wenn er sich eigentlich bewusst hätte sein sollen, dass es auch nicht die seine war konnte er nicht umhin, ihr Blut an seinen Fingern zu sehen... Er riss sich von dem Gedanken los, um dem Gespräch von Lorainne und Svenja zu folgen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 09. Sep 10, 00:10
Leicht verunsichert betrachtete Svenja die Reaktion des Kommandanten und rückte nur unmerklich einen Schritt von ihm weg, dann wandte sie sich wieder Lorainne zu:" Ich denke ein Gebet und sei es welcher Natur auch immer kann in keinem Falle schaden! Vielleicht magst du mit dem betrunkenen chien beten...?" Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht:" Und wir sprechen mit Riane, Nicolas?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 09. Sep 10, 00:14
"Das ist jedenfalls besser, als sich den Kopf zerbrechen über Dinge, die vermutlich nicht mehr zu ändern sind." Lorainne schaute müde aus.
"Ach, evor ich es vergesse... die..." sie räusperte sich, "Strumrufer. Was.. was wird mit ihnen geschehen? Werden sie nach Strjak überführt? Ich denke... sie sollten dort begraben werden, wo sie zu hause waren! Denkst Du darüber nach?"
Das Sprechen über die Freunde fiel ihr auffallend schwer und sie beobachtete Svenja aufmerksam, fast ängstlich ihre Reaktion abwartend.
"Ich wünschte nur..." Mutlos schüttelte sie den Kopf und trat an die frische Luft.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 09. Sep 10, 00:19
Svenjas schien kurz zu taumeln und wurde merklich blasser:" Ich weiss nicht, ich... ich kann das doch nicht entscheiden? Ich..." Verzweifelt blickte sie den vor ihr stehenden Kommandanten in der Hoffnung gab, dass er einfach irgendeinen Befehl geben würde, dann murmelte sie kaum hörbar:" Lorainne ich weiss es nicht, ich will sie nicht begraben! Ich hätte bei ihnen sein sollen... "
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 09. Sep 10, 00:25
"Oui, isch denke das kann nischt schaden." antwortete Nicolas Svenja und versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln, da er Svenjas Reaktrion mit einem leichten Stich in der Seele zur Kenntnis genommen hatte. "Sie müsste eigentlisch irgendwo in der Nä'e sein."
Dann wandte er sich Lorainne zu. "Isch 'abe geschworen, die Sturmrufer in ihre 'eimat zu bringen, und das werde ich tun. Sie sollen in der Heimat begraben werden, die sie verteidigen wollten. Das sind wir, das bin isch ihnen schuldig!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 09. Sep 10, 00:29
Heiser antwortete sie:" Ich will sie auch nicht begraben, Svenja. Ich bin sicher, wir hätten sie retten können, Ich WEISS es. Ich..."
Wie sollte sie der Novizin erklären, dass es nur drei Tropfen ihres Blutes gekostet hätte, um ihre Freunde zu retten?
Obwohl sie schon soviel geweint hatte und dachte, dass keine Tränen mehr übrig wären, bahnten sich selbige einen Weg.
"Dennoch gibt es nicht schlimmeres, als fernab der Heimat begraben zu werden."
Als Nicholas sprach, nicktze Lorainne bestätigend.
"Oui, wenn ihr sie in die Heimat bringen wollt, werden wir euch begleiten, so ihr das wünscht!"

Daraufhin ging sie wackelig ins Zelt, in dem ihr Herr einen unruhigen Schlaf schlief.
Lange sass sie auf der Bank, so, wie Simon am morgen dagessen war, die Flasche neldanischen Brandy nachdenklich in der Hand drehend.
"ach, was solls, neldanischer ist dafür viel zu schwach. Klarer Oscronner wäre gut" murmelte sie vor sich her. dann stellte sie die Flasche entschlossen weg und verschränkte ihre Arme auf dem Tisch und vergrub ihr Gesicht darin.
Sie weinte lautlos, aber ausdauernd.

Das Gebet war vergessen... es würde sowieso nicht helfen!
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 09. Sep 10, 00:48
Nicolas blickte Lorainne hinterher. "Isch bin für jeden treuen Begleiter dankbar, der mir meine Last zu tragen 'ilft." murmelte er halblaut, als Lorainne im Zelt Simons verschwand.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Simon de Bourvis am 09. Sep 10, 01:39
Diese Nacht schlief Simon unruhig, leise murmelte er vor sich hin nur ab und zu war etwas zu verstehen:
"Chérie je jegrette tellement....Jaques, comme tu pouvais....de retour dans ceux aligne....pas si proche aux creneaux, Pierre...Gadrail où étais-tu ?...mais qu'est-ce qu'il ya avec Kor, Fredrik?...gardez t`epee!"

Nach einigen Stunden schreckte er schweissgebadet hoch. Er stolperte zu Lorainne und trug sie zum Lager, deckte sie zu und strich ihr übers Haar. Das letze Gesicht, dass er gesehen hatte, war nicht das eines Toten gewesen...
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 09. Sep 10, 05:15
Schlaftrunken schaute Lorainne Simon an.
"mais je ne suis pas du tout fatigué... Ne laisser moi plus que ce chapitre lire, papa..." nuschelte sie, nur um sofort wieder gleichmäßig vor sich her zu atmen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Simon de Bourvis am 09. Sep 10, 05:31
"Sommeil plus loin, ma petite."

Dann murmelte er mehr zu sich selbst:

"Tout devient bon...."

Er stand auf und suchte sich eine neue Flasche.

"...un jour."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 10:25
William befand sich in tiefem Schlaf und Jelena sorgte mit verschiedenen Mitteln dafür, dass es auch ein erholsamer war.
Wenn er am kommenden Tag aufwachte, würde der Verlust seines Bruders erneut über ihn hereinbrechen.

Sie selber fand keinen Schlaf und hatte sich in eine Decke gehüllt ans Lagerfeuer gesetzt  um die Sterne zu betrachten. Sie hörte die Stimmen aus Simons Zelt und auch wenn sie kein Wort Firngardisch verstand, so wusste sie doch genau, was gerade geschah. Sie überlegte einen Augenblick nach den beiden zu sehen, aber es war zu früh. Sie waren beide so tief in ihrer angeblichen Schuld verstrickt, dass sie noch nicht erreichbar waren.
Ich hoffe nur, ich erreiche Simon bevor seine Leber versagt...
Jelena seufzte und zog die Decke enger um sich.
Ihre Gedanken wandten sich Wassilji zu. Er war ihr aus dem Weg gegangen. Sie wusste, dass er irgendwo hinter ihr in den Schatten stand und sie hoffte, dass er zu ihr kommen würde. Falls nicht, dann musste sie einen Weg finden zu ihm zu gelangen. Und es war schwierig einen Schatten in der Dunkelheit zu finden.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 09. Sep 10, 12:22
Maugrim hatte den ganzen Tag nach der Bestattung Richards außerhalb des Lagers verbracht. Er bagab sich nach hereinbruch der Dunkelheit auch wieder zurück zum Lager. Seine Gedanken waren zerstreut, seine Wunden machten sich wieder bemerkbar aber dies war der Preis den man für Schwäche zahlen muss.
Leise murmelte er vor sich her als er sich dem Lager wieder näherte.
Warum? Wie konnte es nur passieren... meine Schuld.... schwacher Glaube..... Tormentor....Enttäuschung...

Als er sich dem Lagerfeuer nähert erkennt man in der Dunkelheit zunächst nur ein zerschlissenen blutbefleckten Schwarz-Weißen Wappenrock...
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 12:31
Wassilij hatte sich seit der Verbrennung Sir Richards verdeckt gehalten. Zwar war er stets in Jelenas nähe, doch gab er sich Mühe alleine zu bleiben.
Als er jedoch sah, wie sich Jelena an das Lagerfeuer setzte, wurde ihm klar, das er mit ihr sprechen musste. Schließlich sollte sie sich nicht um ihn Sorgen, denn es war seine Aufgabe, sich um sie zu sorgen.

Mit gewohnt leisen Schritten trat er hinter sie und setzte sich an ihre Seite, ohne ein Wort zu sprechen. Seine Stimme versagte ihm den Dienst.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 13:18
"Willst du mir sagen, was geschehen ist, Wassilji?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 14:45
Zunächst schweigend starrte Wassilij in die Flammen, doch dann brach er sein Schweigen: "Es ist nichts geschehen, was ihr nicht wüsstet."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 15:02
Jelena sah ihren Leibwächter lediglich mit hochgezogener Augenbraue an und schwieg.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 09. Sep 10, 15:33
Riane trat von hinten an Nicolas und Svenja heran. Sie hatte sich im Lager umgesehen und kam nun zu ihrem Ausgangspunkt zurück.
"Wenn das so ist, Nicolas, dann kannst du sicher sein, dass auch ich dich begleiten werde. Du kannst auf mich zählen." sagte sie leise und legte dem Kommandanten eine Hand auf die Schulter.
Sowohl in ihrem hellen, als auch in ihrem schwarzen Auge standen Tränen und der Mond auf ihrer Schläfe war tiefschwarz.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 15:38
Wassilij rieb sich das Kinn, welches für ihn ungewöhnlicher Weise Bartstoppeln aufwies. "Ich meine, ich habe oft getötet, es... Ich will nicht sagen es macht mir nichts aus... Aber... Wisst ihr, ich habe bis ich begonnen habe euch zu schützen nie in Schlachten gekämpft. Vor allem nicht so offen... Ich meine, ich weiß, Männer und Frauen sterben und Freunde aber... Die Sturmrufer Linnea? Und warum auf diese Weise? Sie..." Wassilijs Stimme bebte bis ihm ein Kloß die Stimme nahm. Mit undefinierbarem Blick sah er Jelena an.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 16:00
"Auf welche Weise sind sie denn gestorben?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 09. Sep 10, 16:01
Svenja nickte abwesend:" Natürlich werde ich meine Kameraden auf ihrem letzten Weg geleiten..."
Dann erst wich sie Riane einen Schritt seitwärts aus, um dieser Platz zu machen. Kurz zeigte sie wieder das nervöse Nagen an ihrer Unterlippe bis sie abermals das Wort ergriff:
"Riane, Lorainne hat ihre Erinnerung an William of York verloren, kannst du dir dies erklären? Nicolas sagte, es hinge mit diesem seltsamen Mann zusammen, aber langsam mache ich mir Sorgen, dass uns dieser Platz hier noch in den Wahnsinn treibt. Können wir etwas gegen den Gedächtnisverlust unternehmen?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 09. Sep 10, 16:18
Riane blickte zu Svenja hinüber. "Ich kann es natürlich nicht sicher sagen, aber es könnte das Werk des Chronisten sein. Wenn dem so ist, dann sind ihre Erinnerungen soweit ich weiß unwiederbringlich fort. Dann waren sie der Preis für etwas, was Lorainne sehr wichtig war. Was kann ich dir nicht sagen. Ich habe ihn nicht mit ihr sprechen sehen. Ich habe meine Erinnerungen auch nicht zurück erhalten. Sie waren der vereinbarte Preis für seine Hilfe."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 16:22
-wassilij atmete tief durch "Ich dachte ich hätte es Euch gesagt..." Wassilij atmete tief durch und als Jelena dachte, er würde nicht mehr antworten begann er langsam: "Sie gingen ohne jemandem davon zu erzählen in den Wald. Als wir es bemerkten, war ich nicht in der Lage sie zu verfolgen und hilfe zu holen, als einer von ihnen zurück gerannt kam, blutüberströmt mit der Nachricht sie seien von Kultisten überrant waren. Hätte ich die Chance gehabt sie vorher aufzuspüren, wie ich es vorhatte, hätten sie vielleicht überlebt. Aber am nächsten Tag waren ihre Seelen wohl dem Dämon geopfert und ihre Leiber gegen uns geworfen. Doch wir erkannten sie zuspät und erst nachdem wir sie erschlagen hatten, sah ich Linnea zu meinen Füßen liegen!" Wassilij wollte scheinbar weiter sprechen, doch seine Stimme versagte erneut. Hilflos, sah er wieder in die Flammen...
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 16:32
Jelena stand auf und stellte sich hinter Wassilji. Sie legte die Hände auf seine Schultern und zog ihn in eine Umarmung, wo sie ihn einfach nur festhielt.
"Sjeno moja..." murmelte sie, "Dobro znas, da nisi kriv. Njihova smrt je katastrofalna, ali nisi mogao nista uciniti, da se to ne dogodi! Zato se borimo protiv tih vragova, zato nam je Milosti dala pamet i snagu, da opstanemo!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 09. Sep 10, 16:35
Wieder begann Svenja an ihrer Unterlippe zu kauen, welche zum Glück noch immer nicht blutig wurde, nach einem kurzen Moment des Nachdenkens schaute sie Riane in die unterschiedlichen Augen:"Und weisst du, wofür er dir deine Erinnerung genommen hat? Was war der Preis?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 09. Sep 10, 16:42
Riane lächelte sanft, konnte aber den traurigen Schein in ihrem Blick nicht unterdrücken, der allgegenwärtig schien.
"Ich weiß es sogar ganz genau, Svenja. Wir hatten eine Vereinbarung und die hat er mehr als nur eingehalten. Es war im letzten Jahr, als wir bereits gegen den Kult gezogen sind. Sie hatten Kadegar in ihrer Gewalt. Ich habe damals drei Erinnerungen an den Chronisten verkauft, damit er mich zu Kadegar bringt. Und das hat er. Und nicht nur das. Er hat dort, wo sie ihn gefangen gehalten haben, die Kultisten davon abgehalten mich zu töten, hat mich in Sicherheit gebracht und geheilt. Und das war nicht Teil unserer Vereinbarung."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 16:44
Wassilij ließ den Kopf hängen und erschlaffte in Jelenas Armen. Einige Zeit später legte er seine Hände auf ihre Schultern und sprach leise:"Opet nisam uspio!" Danach schüttelte er langsam den Kopf...
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 17:07
"Wassilji! Kako tako nesto mozes rec! Spasio si me toliko puta, borio si se za sve nas. Ti, bolje od svih drugih moras znat, da nitko ne zna, sto ce se dogoditi. Ratnik je odlucio da ih nemozemo spasiti i tko smo mi, da tp izpitujemo?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 17:36
Wassilij atmete tief ein "Beinahe zwei Jahrzehnte des Trainings und ich kann meine Freunde nicht schützen..."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 17:52
Jelena richtete sich auf und sah einen Augenblick lang verloren in die Ferne:
"Ein ganzes Leben der Heilkunde gewidmet und sie sterben mir trotzdem unter den Händen weg... was soll ich nun tun, Wassilji? Aufhören? Aufgeben weil ich diejenigen nicht retten konnte?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 17:54
"Nein, es ist nur... Wir haben Freunde erschlagen und vielleicht wäre es nicht passiert, wenn ich sie in der Nacht hätte aufspüren können..."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 09. Sep 10, 18:55
Schweigend hatte Nicolas dem Frage-Antwort-Spiel von Svenja und Riane gelauscht, jetzt wiederholte er eine der Fragen, die direkt zu Anfang gestellt worden waren: "Können wir irgendwie sischer sein, dass er nischt mit Szivar im Bunde steht? Sein Einlfuss macht sisch in meinem Lager bemerkbar und wird noch lange chaotische Nachwirkungen zeigen..."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 09. Sep 10, 19:11
Plötzlich schrak Lorainne aus ihrem tiefen, traumlosen Schlaf hoch.
Im Schlaf waren ihre Gedanken endich zur Ruhe gekommen und so fiel es ihr siedenheiss ein: In ihrem Kistchen, dass ihr Schreibzeug beherbergte, hob sie allerlei Tand auf, der ihr wichtig erschien. Auch ihre Ritterfiguren aus der Kindheit, die Simon in einem seiner Wutanfälle mit schwerem Stiefel zertreten hatte, Briefe von ihrer Familie, ein Band mit Gedichten, das Gedicht von Damian, ihr Testament, ihr Tagebuch.
Es war vollgekritzelt, sie war noch nicht dazu gekommen, ein neues zu beginnen. Wenn William ihr so nah gestanden hatte, wir ihr alle glauben machen wollten, dann musste sich darin doch etwas über ihn finden lassen, nur eine Kleinigkeit.

Leise stand sie auf und entzündete eine einzelne Kerze, um Simon nicht zu wecken, der mittlerweile ruhig atmend auf seinem Lager schlief. Die Flasche neldanischen Brandys stand noch so auf dem Tisch, wie Lorainne sie hingestellt hatte, also hatte er nicht erneut getrunken.
Erleichtert atmete sie auf "Tout devient bon un jour..."

Sie fischte ihr Tagebuch heraus und begann zu lesen und ihre Erinnerungen aufzufrischen. Sie erinnerte sich an Dinge, die sie längst vergessen glaubte, lächelte manches Mal verträumt vor sich hin, beweinte andere Male den Tod ihr nahestehender Menschen.

So fand sie endlich einige kleinere Einträge zu William, wie stattlich er war, wie er sie zum Lachen brachte, wie er mit ihr herumstritt und ihr sein Schild zum Schutze bot. Und doch löste das nichts in ihr aus, kein Erkennen, kein Erinnern.
Er war nach wie vor ein Fremder für sie, der Platz, der ihm in ihrem Denken und Fühlen gegolten haben musste, war leer und mit nichts zu füllen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 09. Sep 10, 19:37
Riane schaute zu dem Kommandanten hinüber. "Wirklich sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube nicht, dass er zu Szivar gehört. Eine Möglichkeit dies zu untersuchen hat sich mir aber noch nicht geboten. Mein Gefühl sagt mir, dass ich ihm vertrauen kann, aber da kann ich mich natürlich auch täuschen."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 09. Sep 10, 19:55
"Isch bin in den letzten Tagen zu oft von meinen Gefühlen getäuscht worden," antwortete Nicolas, während er Riane anblickte, "um ihnen vorbe'altlos zu vertrauen. Glaubt ihr, es ist möglisch, etwas darüber herauszufinden? Es mag sich 'erausstellen, dass es für uns von Wischtigkeit sein könnte, und wenn er wirklich von Szivar berührt ist, dann müssen wir das wissen!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 20:00
"Nein, es ist nur... Wir haben Freunde erschlagen und vielleicht wäre es nicht passiert, wenn ich sie in der Nacht hätte aufspüren können..."

Jelena seufzte. Wie oft hatte sie schon gegen solche Gedanken ankämpfen müssen. Es war ein Kampf mit Windmühlen. Die Erkenntnis, dass einen selber keine Schuld traf, die musste aus dem Inneren kommen, sie konnte nicht von außen angenommen werden.
Aber Ruhe, Ruhe konnte sie ihrem Schatten schenken...

Leise begann die Heilerin zu singen und erfüllte die Luft mit einer getragenen Melodie, in denen bittere Süße und ungeweinte Tränen lagen.

Oj divojko, bila i rumena... ljubio'b te, ali si malena... ljubi diko, bit cu i malena...
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Svenja am 09. Sep 10, 20:11
Traurig schüttelte Svenja auf Rianes Ausspruch den Kopf und nachdem der Kommandant geendet hatte brachte sie verbittert hervor:"Wem kann man denn hier noch vertrauen? Dieser Ort scheint uns alle krank zu machen! Und wie kann man einem Mann trauen, der Erinnerungen erhandelt? WAS will er damit?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 09. Sep 10, 20:20
"Ihr seht meine Sorge." meinte Nicolas in Rianes Richtung und warf Svenja für ihre Rückendeckung einen dankbaren Blick zu. "Es stimmt, dieser Ort macht uns krank und isch weiß noch nischt, wie es werden wird, wenn wir den schwarzen Mond gefunden haben. An diesem Ort ist seine Macht stark, dort wird sie unvorstellbar sein."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 20:21
Jelenas Gesang zerschnitt die Stille des Lagers und erschuf einen Raum des Friedens. Wassilij schloss die Augen und genoss den Moment. Noch während sie Sang, zog Wassilij unwillkürlich seinen linken Ärmel hoch und schaute auf die Tätowierung auf seinem Unterarm. "Sergeij... "

Augenblicke später strich er den Ärmel wieder hinab und schloss die Augen. Damit begann er mit Atemtechniken und begnn sich zu beruhigen. Langsam kehrte wieder Leben in seine Mimik zurück. Doch seine Erkenntiss würde wohl noch etas Zeit benötigen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 09. Sep 10, 20:53
Maugrim hatte bemerkt das Jelena und Wassilij sich unterhielten also drehte er um und streifte noch eine Runde durch das Lager.
Überall waren kleine Blutlachen von den Kämpfen, er meinte noch immer Kampflärm zu hören wenn er an bestimmten Stellen vorbei schritt. An einer Stelle stockte er und wollte seinen Augen nicht ganz glauben.
"Richard?..."
Sein Verstand musste ihm einen Streich spielen, er wusste genau das es nicht sein kann. Immerhin hat er den Grabsegen für Richard gesprochen, dann wurd ihm Schwarz vor Augen...


...Nach einer Weile wachte er auf, die Erschöpfung muss ihn wohl übermannt haben.
Ich sollte mich ein wenig am Feuer wärmen gehen und dann Schlafen...

Maugrim bewegte sich wieder in Richtung des Pilgerlagers zurück, das Feuer brannte noch. Es schien so als wenn Jelena und Wassilij mit ihrem Gespräch fertig wären.
Im Lichtschein des Feuers konnte man seine Silhouette erkennen, und kurz darauf sein Gesicht. Einige Kratze und Schnitte waren an den Armen, Beinen und der Brust zu erkennen.
Seine Kleidung glich mehr einem Lumpenfetzten als was anderem, aber dennoch schien er seinen Wappen den Wolfskopf mit Stolz zu tragen...

Er lies sich mit ein wenig Abstand neben Jelena und Wassilij nieder nickte beiden kurz zu und lauschte dem Gesang. Er wartete bis Jelena mit ihrem Gesang fertig war bis er sich ihr zu drehte.
"Eine wunderschöne Stimme habt ihr Jelena. Wenn man eurem Gesang lauscht vergisst man einen Moment lang all seine Sorgen."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 09. Sep 10, 21:20
Entschlossen klappte Lorainne ihr Büchlein zu und griff nach der Yorkmedaille.
Es gab jetzt nur einen, der ihr über ihren erinnerungsverlust hinweghelfen konnte: William von York.

Nach allem, was sie nun wusste, oder zumindest zu wissen glaubte, wäre es ihre Aufgabe gewesen, an seiner Seite zu sein, um ihn über den Tod des geliebten Bruders hinwegzutrösten.
Dass sie das nicht getan hatte, nagte an ihr und zog sie weiter hinab in einen Strudel aus Schuldgefühlen.
Seufzend stand sie auf und schlich dorthin, wo ein Lager für ihn errichtet worden war, vorbei an Jelena und Wassliji.
Sie bekam nicht alles von diesem seltsamen Gesang mit und verstand die Sprache nicht, trotzdem wurde sie ruhiger und war seltsam gelassen, als sie sich neben dem schlafenden William niederliess.
Sein Atmen war gleichmässig und obwohl die Spuren des letzten Kampfes unverkennbar waren, sah er entspannt aus.
Er trug immer noch den Ring um seinen Hals und Lorainne widerstand dem Streben, den ring zu berühren.
Sie würde einfach hier sitzen bleiben und warten bis er aufwachen würde..
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 09. Sep 10, 21:38
So ruhig es aussah war es in ihm nicht.Wild Alpträume suchten ihn heim und ließen ihn kalte Schweißperlen über die Stirn rinnen.Augenbewegungen waren zubemerken obwohl sie geschlossen waren und Zuckungen der Armmuskeln deuteten darauf das William einen innerlichen Kampf führte.......
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 21:45
"Danke, Maugrimm!"
meinte Jelena aufrichtig lächelnd. Im Gegensatz zum Marsch durch Hanekamp sah die Heilerin bedeutend entspannter aus und auch nicht mehr so fiebergeplagt und krank.
"Soll ich mir eure Verletzungen ansehen? Ihr seht aus, als ob ihr eine Schüssel heißes Wasser und was zu essen vertragen könntet."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 09. Sep 10, 21:45
Als Lorainne bemerkte, wie sich seine Atmung veränderte,- stöhnte er etwas auf?- und sich tiefe Falten in seine Stirn gruben. konnte sie nicht anders.
Zu oft hatte sie ähnliche Reaktionen im Schlaf bei Simon, Pierre, von Creytz und all den anderen gesehen. Oft half es, den Schlafenden spüren zu lassen, dass jemand da war, meist beruhigten sie sich dann wieder.
Selten kam es vor, dass der Schlafende aufwachte und einem eine Waffe vor den Körper hielt.
Aus solchen Erfahrungen klüger geworden sprach sie erst leise mit William:"Je suis Lorainne et je suis ici. Je reste avec te."
Dann berührte sie mit den Fingerspitzen sachte seine Hand, in der Hoffnung, er würde sich wieder beruhigen und weiter schlafen oder aufwachen und ihr endlich ihre quälenden Fragen beantworten.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Wassilij am 09. Sep 10, 21:49
Nahezu Geräuschlos wie immer, stand Wassilij in einer fließenden bewegung auf und grüßte Maugrim stumm. daraufhin ging er einen Schritt näher auf das Feuer zu und ließ sich auf seine Knie nieder und setzte sich auf seine Fersen. Die Füße über kreuzt und die händde auf dem SChoß ineinander gelegt, saß er entspannt mit halb offenen Augen in die Flammen blickend vor Jelena und begann gleichmäßig zu Atmen.

Meditation und Entspannungsübungen waren nun das, was ihn wieder auf den rechten Weg bringen würden.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 09. Sep 10, 21:53
"Wenn es euch keine Umstände bereitet nach den Wunden zu sehen wäre ich sehr dankbar dafür. Nach etwas zu Essen ist mir im Moment nicht. Diese Nacht werde ich auch noch überleben."
Ein leichtes Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 22:05
Jelena rückte den Kessel in die Glut, damit das Wasser sich aufwärmte und besah sich Maugrimms Wunden genau.
Vieles war bereits versorgt worden, allerdings durch die Anstrengung wieder aufgebrochen oder doch wieder verschmutzt worden.
Mit Besorgnis stellte Jelena fest, dass seine Lippen fast blau waren und seine Haut eiskalt.
"Hier, nehmt das..." meinte sie und legte ihm ihre Decke um die Schultern, die noch von ihr vorgewärmt war.
Schnell und effektiv zog sie ihn bis auf Tunika und Bruche aus und begann seine Wunden zu versorgen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 09. Sep 10, 22:21
"Habt dank."
Eingehüllt in die Decke welche einen angenehmen Geruch hatte und vor dem Feuer sitzend wurde Maugrim wieder warm. Er muss vorhin als er zusammengesackt ist sehr schnell asugekühlt sein.
Er zuckte hin und wieder wenn Jelena die ein oder andere verschmutzte Wunde säuberte.
"Ich hoffe durch die Belastung der letzten Tage sind nicht alle Wunden wieder aufgebrochen oder verunreinigt. Ich möchte euch nicht unnötig zur Last fallen."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 22:42
Jelena zuckte die Achseln:
"Ein Krieger ist zum kämpfen und ein Heiler zum heilen da, Maugrimm. Ihr würdet mir mehr zur Last fallen, wenn die Wunden unversorgt blieben und sich entzünden würden. Glaubt mir, mit einem Wundbrand ist nicht zu spaßen. Wo seid ihr nur gewesen? Ihr seid völlig ausgekühlt!"

Sie nahm den Kessel vorsichtig aus der Glut und goß das heiße Wasser in eine Waschschüssel. Sie fügte einige Tropfen Öl dazu und tunkte einen Fetzen hinein, um die Wunden abschließend zu säubern.
"Wenn ich fertig bin, dann könnt ihr euch mit dem Wasser noch waschen. Habt ihr was zum umziehen?"
Jelena versuchte diplomatisch zu sein, aber man sah ihr an, dass sie die dreckigen und blutgetränkten Fetzen am liebsten verbrannt hätte.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 09. Sep 10, 22:53
"Einen Satz Wechselkleidung habe ich noch, wird Zeit das ich mir neue besorge. Das was ich jetzt an hatte sind keine Kleidungstücke mehr, höchstens noch Putzlappen so zerissen und löchrig wie die sind."

Maugrim hilet so gut es ging still als Jelena sich um die Wunden kümmerte.

"Um euerer ersten Frage noch zu antworten. Ich habe vorhin noch eine Runde im Lager gedreht und muss wohl zusammengesackt sein. Ich weiß nicht wie lange ich dort gelegen habe bevor ich wieder zu mir gekommen bin. Ich weiß aber noch das ich Richard geshen habe bevor alles dunkel wurde."

Nach diesen Worten richtete sich sein Blick in das Feuer und er schaute zu wie es das Brennholz langsam verschlang.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 23:01
Jelena stutzte und ließ sich auf die Fersen zurück fallen. Sie sah Maugrimm besorgt von unten her an:
"Habt ihr einen Schlag auf den Kopf bekommen, Maugrimm? Richard ist von uns gegangen, ihr könnt ihn unmöglich gesehen haben:"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 09. Sep 10, 23:12
"Ich weiß das er von uns gegangen ist, ich habe seinen Körper gesgnet nachdem er sich für mich geopfert hat. Sein Körper und seine Seele sollen unberührt von den Mächten Szivars sein."

Maugrim ließ schlagartig den Kopf hängen und seine Körperhaltung schien stark nachzugeben. Er sackte förmlich in sich zusammen, fing sich aber wieder und der blick wanderte erneut in Richtung des lodernden Feuers. Bei genauem hinhören konnte man ihn murmeln hören.
"Wäre mein Wille doch nur stärker gewesen..."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 09. Sep 10, 23:20
Wie aus einem Reflex heraus umfasste William`s Hand die Hand von Lorainne als dies ihn berührte.Langsam wurde Er ruhige und der Atem beruhigte sich ebenfalls.Es lag eine seltsame Stille um ihn herrum......der Griff wurde schwächer.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 09. Sep 10, 23:24
Jelena schnellte nach vorne und packte Maugrimm an den Schultern, als er zusammensackte, bereit, ihn zu stützen, damit sie nicht beiden im Feuer endeten.
Als sie sein Gemurmel hörte, seufzte sie auf und drückte ihn zurück in den Steckstuhl.
Sie stand auf und warf den Fetzen in die Waschschüssel, um sich die Hände an ihrem Rock zu trocknen.
"Ist euch einmal der Gedanke gekommen, dass Richard sich in vollem Bewusstsein für euch in Gefahr begeben hat, Maugrimm? Er war der Meinung, dass ihr es wert ward gerettet zu werden. Also wieso schmälert ihr seine Entscheidung, indem ihr euch in unnützen Schuldgefühlen wälzt? Trauert um einen Kameraden, trinkt auf seinen Namen und helft seiner Familie mit dem Verlust fertig zu werden. Aber hört auf zu jammern."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 09. Sep 10, 23:27
Im ersten Moment erschrak sie, ob dieser vertrauten Berührung, doch sowie sich Williams Griff entspannte, entspannte auch sie sich wieder. Aufmerksam beobachtete sie jede seiner Atemzüge, seiner unbewussten Bewegungen.

Den Rest der Nacht blieb sie dort neben seinem Lager sitzen und hielt seine Hand, versunken in ihre eigenen Gedanken.
Was sollte sie ihm sagen, wenn er die Augen aufschlug? Wie sollte sie ihm sagen, dass sie ihn einfach vergessen hatte?!
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 09. Sep 10, 23:46
Nachdem Jelena ihn gestützt und er ihren Wort zugehört hat, richtete Maugrim sich wieder auf.

"Ihr habt Recht Jelena, Selbstmitleid und Schuldgefühle nutzen rein gar nichts.
Sie sollen als Kämpfer in Erinnerung behalten werden, Loblieder sollen auf sie gesungen werden und in den büchern sollen ihre Namen niedergeschrieben werden auf das sie nie vergessen werden."

Er atmete tief durch bevor er weitersprach

"William denke ich wird jede Unterstützung annehmen die er kriegen kann, für ihn ist der verlust Richards besonders hart. Und wenn mich nicht alles täuscht habe ich euch auch um ihn weinen hören im Lazarett?. Entschuldigt sollte die Frage zu direkt sein Jelena."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Jelena am 10. Sep 10, 00:02
Jelenas Gesichtsausdruck war im flackernden Licht des Feuers nicht zu lesen, aber ihr abwehrender Tonfall machten klar, dass sie Maugrimm keine Antwort auf diese Frage geben würde:
"Wascht euch, Maugrimm und zieht euch um. Die Wunden sind alle versorgt. Trinkt einen Becher Wasser und legt euch schlafen. Wir werden bald aufbrechen müssen und dann wollt ihr ausgeruht sein."
Sie nickt ihm noch einmal zu und wandte sich zum gehen ab.
Sie berührte Wassilji kurz an der Schulter und der junge Krieger erhob sich in einer fließenden Bewegung, um kurz darauf in den Schatten jenseits des Feuers zu verschwinden.
Maugrimm wusste jedoch, dass Jelena vermutlich gerade über den besten Schutz verfügte, der in so einer Situation zu bekommen war.
"Schlaft gut, Maugrimm."
Die Heilerin nahm die Decke wieder an sich und verschwand in ihrem Zelt.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Riane am 10. Sep 10, 00:44
Riane sah zwischen Nicolas und Svenja hin und her.
"Ich verstehe eure Zweifel, mein Lieben. Ich verstehe sie sehr gut. Ob wir die Wahrheit über den Chronisten erfahren, liegt in der Hand der Götter. Denn ihn glaube nicht, dass er sich einfach so vor uns stellen würde und sagen würde, `Hier stehe ich, bitte untersucht mich doch`. Ich könnte erneut eine Frage an die Götter richten, so wie ich es tat um zu erfahren, ob die Seelen unserer Freunde ihren Frieden gefunden haben. Ob ich eine Antwort erhalte, liegt nicht bei mir. Dies wäre ein Weg, den ihr Svenja und die anderen Priester genauso einschlagen könntet. Was er mit diesen Erinnerungen genau will, weiß ich auch nicht, aber als ich das erste Mal mit ihm in Kontakt kam, sagte er er sei auf der Suche nach Wissen. Das spricht für mich dafür, dass er ein Geschöpf Aines ist. Aber letzten Endes weiß ich es nicht."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 10. Sep 10, 07:53
"Entschuldigt die Frage, es war nicht meine Absicht euch zu verärgern."

Er stand langsam auf und überreichte Jelena ihre Decke

"Habt Dank das ihr euch um mich gekümmert habt, sollte ich euch bei Irgendwas behilflich sein können lasst es mich wissen."

Er nickte ihr höflich zu bevor sie sich zu Wassilij abwandte.

"Ansonsten wünsche ich euch eine angenehme Nacht und einen Guten Schlaf."


Er fing an sich zu waschen, trank einen Schluck und entsorgte noch seine Kleidungsfetzen im Feuer,
bevor er zu seinem Zelt ging und sich schlafen legte.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Charisturcear am 10. Sep 10, 08:26
Nicolas nickte langsam und irgendwie erschöpft wirkend. "Bien, dann werden wir wohl diesen Weg wählen müssen. 'offen wir, dass die Götter bereit sind, uns Auskunft zu erteilen und unseren Weg zu er'ellen. Wir brauchen ihre Führung dringender denn je und isch kann und werde der Aussage eines derartigen Wesens nicht unbeschränkt glauben schenken."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 11. Sep 10, 12:51
Langsam graute der Morgen,Lorainne hatte jedes Zeitgefühl verloren.
-Wie lange sass sie schon hier?- Und noch immer regte sich der Ritter nicht.
ausser, dass er kurz ihre hand umklammerte gehalten hatte und immer noch atmete und hin und wieder zuckte, hatte er kein Lebenszeichen von sich gegeben.
Die Dunkelheit hielt ihn weiter fest umklammert. Immer tiefer schien er sich dort hinein zu flüchten, fernab vom Schmerz der Wirklichkeit.

Lorainne hätte es ihm gerne gleich getan und sich wie er un zuvor Svenja, in eine andere Welt zurückgezogen, um einen heilsamen Schlaf voll schöner Träume zu schlafen.
Und doch glaubte sie, dass genau hier zu sitzen und zu warten, bis William endlich die Augen aufschlug, heilsamer für sie und ihre aufgewühlten Gedanken war, als jede Medizin, jeder Gesang von Jelena.

Durch ihre Tagebucheinträge hatte sie sich ihr Bild von william konstruiert. Möglicherweise hatte das mit der Wirklichkeit wenig zu tun, aber dennoch hatte sie dieses selbstentworfene Bild in ihren Bann gezogen.
Nur dadurch hatte sie dieses unbestimmbare Gefühl, dass es ihre Aufgabe war, an seiner Seite zu wachen und ihn aus seiner trauer zu holen. Wie sie das anstellen sollte, war noch völlig unklar.

Anfangs zögerlich, als hätte sie ein neues Wort gelernt und musste er seinen Klang ausprobieren, flüsterte sie seinen Namen.
Dann etwas lauter, sicherer und bittender, fast schon fordernd:" William! Bitte wach auf!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 11. Sep 10, 22:33
Aus der tiefen Bewustlosigkeit herraus drangen Worte zu ihm nur sehr langsam vor.William war immer noch in seinem Dämmerzustand gefangen und doch schien es das die Worte die Lorainne sprach langsam ihre Wirkung zu zeigen.Sehr langsam und zögerlich schlug Er die Augen auf.Die Herbstliche Sonnenstrahlen fielen duch einen Spalt im Zelt und blendeten ihn einwenig.Schwerfällig drangen worte über seine Lippen,erst sehr leise doch für Lorainne hörbar.
"Bin ich im Himmel und du ein Engel der auf mich gewartet hat................!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 12. Sep 10, 02:33
überrascht von seiner Reaktion, zögerte sie mit der Antwort.
Schliesslich presste sie mühsam hervor:"je ne suis pas un ange, je suis seulement Lorainne."
Fast schon zärtlich strich sie über seine Hand. "Komm zu Dir, William, Du kannst nicht ewig schlafen, n´est pas?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 21. Sep 10, 19:07
Langsam aber sicher schlug der Waliser die Augen auf.Mit schmerzverzogenem Gesicht schaute Er sich um.
William blickte von seiner Hand hinauf zu Lorainne,ein leichtes Lächeln huschte kurz über seine Lippen.
".....so schnell wird man nicht los.....!" doch man erkannte schnell das ihm der Tod seines Bruders nicht leicht fiel. "Könnte ich etwas Wasser bekommen den mein Gaumen ist trocken.....!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 21. Sep 10, 19:53
"Naturalement", Lorainne goss ein wenig Wasser in einen Becher und half William, sich auf zu setzen. "Vorsicht, sonst platz Eure Schläfe wieder auf!"
Mit einem Arm stützte sie ihn ein wenig und hielt ihn den Becher an die Lipen:"Trinkt langsam, nicht das Ihr Euch verschluckt!" ermahnte sie leise.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 21. Sep 10, 22:55
Schluck um Schluck ließ Er das Wasser seine Kehle hinunter gleiten.
".....ahhhh das tat gut....Danke!" William blickte Lorainne einen Moment an und seine Züge wurden ernst.
"Das was ich gesehen habe war folgerichtig die Wahrheit und nicht eine Vision im Fieberwahn.......Richard ist.....Tod......Richtig Lorainne sag mir die Wahrheit!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 22. Sep 10, 02:50
Der Befehlston in seiner Stimme war unschwer zu überhören, offensichtlich war es er nicht gewohnt zu bitten- ohja, er war durch und durch ein Krieger.
Nachdenklich schaute sie auf ihre schwieligen Hände, auf die Narbe in der Innenfläche ihrer rechten Hand. Sie versuchte sich zu erinnern, woher sie diese hatte- nur um nicht an Richard oder die Sturmrufer denken zu müssen.
Das Blut rauschte in ihren Ohren und schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie zitterte und wäre am liebsten neuerlich in Tränen ausgebrochen, doch war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dazu.
Mit geschlossen Augen und zusammen gepressten Lippen versuchte kämpfte sie gegen ihre Tränen an.
Als sie zu sprechen begann, war sie ruhig, fast teilnahmslos.
Nur ihre belegte Stimme verriet ihre Gefühle.
"oui, il est mort....diese hexe... sie hat ihn und maugrim mitgenommen. Und wir konnten es nicht.. verhindern. Wir konnten sie nicht schützen. Und Richard starb, um ihn zu schützen, einen Waffenbruder... einen Freund."
Ihr Blick richtete sich auf etwas in weiter Ferne.
"Nein, es war keine Vision, Richard ist tot. Wie so viele andere, doch er ist als Held gestorben, nicht so wie..." -die Sturmrufer- wollte sie sagen, doch ihre Stimme brach.
Plötzlich sah sie wieder Gadrail vor sich, Asghar, Dylan, Linnea, Tionel....
Das Atmen fiel ihr schwer, der Raum um sie herum war plötzlich viel zu eng und stickig, es roch nach Tod und Verweseung.
Sie griff nach dem Wasserkrug, doch der rutschte ihr aus der zitternden Hand und zerschellte auf dem Boden und liess sie vor Schreck zusammenzucken.
Sie fluchte und sammelte die Scherben auf. Als die Spuren des Malheurs beseitigt waren, schaute sie wieder zu William.
"Verzeiht, ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Wenn ich schon so um meine Freunde trauere, wie sehr muss Euch dann erst der Verlust eures Bruder schmerzen?!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 22. Sep 10, 10:22
William hörte ihr zu und wollte sie in den Arm nehmen doch er kommte sich nicht weiter aufrichten. "Lorainne es gibt nicht wofür ich dir verzeihen müßte.Es ist nur natürlich das man diese Reaktion auf den Verlust seiner Freunde hervor bringt.Mein Bruder und Ich sind Krieger und wir haben gelernt mit dem Verlust der uns anvertauten Männer zrecht zukommen.Im Innern trauere ich natürlich um ihn und der Schmerz ist genauso vorhanden.Doch auch ich konnte es nicht verhindern und das obwohl ich an Morgen auf der Brücke gegen den dunklen Ritter gekämpft habe und ihn von der Brücke vertrieb.Ich stand selbst der Hexe gegenüber,doch ihre Macht war eine andere die ich dort nicht bezwingen konnte.Ich selbst trage somit eine Mitschuld das Richard starb........ich wünschte wir hätten diesen Tag nie erlebt und währen statt dessen zu einem Ausritt an diesen kleinen See bei Arenburg aufgebrochen.........!"
Erschöpft ließ William sich zurück in die Kissen fallen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 22. Sep 10, 13:16
Lorainne runzelte die Stirn, welchen See meinte er?
Doch hatte sie noch nicht das Herz, ihm zu sagen, dass sie keinen blassen Schimmer hatte, wer er war, wie er zu ihr stand oder sie zu ihm.Als er noch schlief, war es einfach gewesen, ihm eine gewisse Vertrautheit entgegen zu bringen, doch jetzt, wo er wach war, sie beobachtete, war sie nervös.
"Ihr solltet jetzt nicht daran denken und Euch schonen. Zumindest konnten wir dieses Pack zurückschlagen, auch wenn ich glaube, dass wir einen viel zu hohen Preis gezahlt haben, doch sollten wir uns auf unsere eigentliche Mission konzentrieren." Sie versuchte zu lächeln.
"Barad Konar sitzt noch immer in Engonia, und das sollten wir baldmöglichst ändern... Das Banner wird weiter in diese Richtung ziehen, aber Simon möchte Nicholas begleiten und mit ihm die Sturmrufer nach Hause bringen. Ich denke, wir werden sehr bald aufbrechen."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 22. Sep 10, 15:10
"Es ist gut wenn das Banner und die Truppen weiter Richtung Engonia ziehen.Ich werde mit den mir verbliebenen Männer Richtung Ahrenburg gehen und den Rest von Richards Leuten holen.Danach schalge ich den Weg zum Banner ein und vereine mich mit dem Streitheer wieder.So wie ich dich kenne wirst Du mir Sicherheit mit Simon reiten.Pass gut auf dich auf mon coeur....!"

William sah immer noch erschöpft aus und man erkannte das ihm das sprechen schwer fiel,doch die Anwesenheit von Lorainne waren ihm die anstrengungen wert.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 22. Sep 10, 18:07
Der Kosename erschreckte sie, waren sie so eng verbandelt gewesen?
Doch ging sie nicht näher darauf ein, versuchte es zu ignorieren und die momentane Distanz zu wahren, sofern man Distanz zu jemanden wahren konnte, dem man grosse Schuldgefühle entgegen brachte.
Sie räusperte sich und antwortete:" Natürlich reise ich mit Simon, mein Platz ist an seiner Seite. Außerdem wird eine Reise in den Norden für uns heilsamer sein, als viele Worte und Tränke."
Ihr Gesicht nahm einen friedlichen, entspannten Ausdruck an. Insgeheim freute sie sich auf die Reise, den nördlichen Herbstregen, die Stürme nahe der Küste. SIe hatte nicht erwartet, der Heimat so bald so nahe zu sein.
Dann wurde ihr Blick wieder klar und sie schaute William an, der seine Heimat wohl schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte.
"pardenne- moi. Ich sollte nicht soviel von meiner Heimat sprechen, wenn Ihr von Eurer soweit entfernt seid. Ruht Euch aus, und bitte seid so gut, und gebt auf Euch acht. Es wäre doch schade, wenn Jelena Euch völlig umsonst zusammengeflickt hätte, n´est pas?!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 24. Sep 10, 07:43
William schmunzelte als sie Jelena erwähnte,dann nickte Er ihr zu.
"Sicher das werde ich,denn ich weiß es zuschätzen was sie für Richard und mich getan hat.Wenn Du sie siehst richte ich doch bitte meinen Dank aus.Und Lorainne.....Danke das Du an meiner Seite gewacht hast!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 24. Sep 10, 14:49
Unsicher lächelte sie den Ritter an.
Nach einem kurzen und peinlichen Moment der Stille erhob sie sich.
"Ich werde es ihr ausrichten. Ich hoffe, wir sehen uns nicht erst in Engonia wieder..."
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 24. Sep 10, 23:08
"Bestimmt nicht denn die Zeit ohne deine Anwesenheit würde unerträglich für mich werden.Wir sehen uns bald wieder!"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 25. Sep 10, 01:18
Lorainne lächelte noch einmal schüchtern und verliess ihn ohne ein weiteres Wort, um sich mit Simon zum Aufbruch bereit zu machen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Simon de Bourvis am 27. Sep 10, 11:29
Als Lorainne das Zelt betrat, um die letzten Dinge zusammen zu packen, schaute  Simon seine Knappin aufmerksam an.
"Was hälst Du von einem Heimatbesuch?"
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: Mel am 27. Sep 10, 21:57
"Nach Hause?"freudige Erwartung hellte das von Sorgen und Schlaflosigkeit gezeichnete Gesicht auf.
"Das wäre wirklich schön, aber, ich glaube, kein geeigneter Zeitpunkt, selbst, wenn die Sturmrufer beerdigt sind. Ausserdem... ich kann nicht einfach so nach Hause, n´est pas? aber, wer weiss... eines Tages..."

Ja, eines Tages würde La Follye wieder im Besitz der Familie sein, so es denn die Götter wollten.
Dieses Ziel, dass in letzter Zeit ein wenig in den Hintergrund gerückt war, wieder fest vor Augen, packte sie mit rascher Hand die restlichen habseeligkeiten zusammen und endlich konnten sie aufbrechen und den Ort der schrecklichen Geschehnisse verlassen.
Titel: Re: Trauer
Beitrag von: William von York am 30. Sep 10, 07:45
Auch William war in Aufbruchsstimmung,er ließ sich beim Ankleiden helfen und verstaute einige Dinge in seine Kiste.Diese und andere Sachen wurden auf ein Fuhrwerk gepackt.Hinter dem Kutschbock verstaute Er selber die Urne seines Bruders in einen Bastkorb und legete das Banner der York`s darüber.Nachdem dies geschehen war ließ William die restlichen Männer antreten um ihnen mitzuteilen wie es weiter gehen soll.William stieg auf sein Pferd und so setzten sich die yorkischen Bogenschützen Richtung Ahrenburg in Bewegung um sich mit den Truppen Richard`s zueinen.
Wiliam blickte noch einmal zurück ins Lager das ebenfalls im Aufbruch war.