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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Isabeau Lioncoeur am 29. Nov 17, 01:29

Titel: Donnerheim - das Stadthaus der Baronin von Goldbach - Jahreswechsel 267/68 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Nov 17, 01:29
Es war ein erstaunlich milder Winter in diesem Jahr. Es war kalt genug, aber eben trocken und das ließ die Menschen schon fast nervös werden. Ein guter Effekt war, dass die Straßen trocken waren und der Tross innerhalb weniger Tage die Strecke von Burg Goldbach bis Donnerheim bewältigen konnte.
In Donnerheim angekommen gerieten sie in einen erheblichen Stau vor dem Westtor und kamen einige Stunden lang nur im Schneckentempo voran.
An Midwinter versammelten sich die Adligen des Imperiums bei Hofe um ihrer Majestät ihre Aufwartung zu machen, ihren Zehnt abzuliefern und um gesehen zu werden. Die Feierlichkeiten begannen eigentlich schon zu Beginn des 12. Mondes und nahmen zur Mitte hin so richtig Fahrt auf um dann an den 12 Tagen von Midwinter an ihren Höhepunkt zu finden.
In dieser vergleichsweise kurzen Zeit wurden mehr Ehen gestiftet als im gesamten restlichen Jahr, allerdings auch mehr Fehden ausgerufen und beigelegt als einem nüchternen Verstand glaubhaft nachvollziehbar war.
So war es auch nicht verwunderlich, dass die Adligen mit großem Gefolge und Tross anreisten. Das wiederum bedeutete, dass die Zugänge an den Stadttoren ab Ende des 11. Monats regelmäßig verstopften, da die Stadtwache aufgrund der aktuellen politischen Situation niemanden einfach so durch die Tore ließ, erst recht nicht wenn dieser mit eigenen Gardisten und bewaffneten Knechten in die Stadt wollte.
Isabeau stieß einen Stoßseufzer aus als ihr klar wurde, dass der Tross nicht vor dem späten Nachmittag das Tor passieren würde. Sie entschied sich zunächst beim Tross zu bleiben und nicht mit einigen wenigen zum Tor vorzureiten und nach einem freundlichen Plausch mit dem Kommandieren Einlass zu bekommen. Stattdessen schickte sie Fleur mit zwei Mann, einem gesiegelten Schreiben und einer gefüllten Börse vor, sie würde dafür sorgen, dass die Feuer geschürt und das Badehaus angefeuert wurde, ein warmes Essen bereit stand und die Köchin wusste was sie besorgen musste damit alle anständiges Frühstück bekamen.
Es dauerte nicht lange und es hatte sich herumgesprochen, dass sie da war und die ersten bekannten Gesichter ritten vorbei um ein Pläuschchen zu halten und vorsichtig vorzufühlen was es an Neuigkeiten gab. Niemand war so taktlos die vielen Gerüchte bezüglich der angeblichen Hochzeitspläne durch die Imperatorin anzusprechen, aber manche Fragen waren subtiler als andere. Nachdem sie es müde wurde nichtssagend zu plaudern und ihre Finger durch den schneidenden Wind steif gefroren waren wechselte sie in den Wagen und ließ sich eine Felldecke reichen um wieder warm zu werden. Es dauerte nicht lange und sie war weggedöst.
Nach etwa drei Stunden war der goldbachsche Tross bis an das Tor herangekommen und sie wurde durch eine sanfte Hand an der Schulter geweckt. Offenbar wollte der Kommandant ihr seine Aufwartung machen und sie rieb sich rasch den Schlaf aus den Augen. Es dauerte nicht lang und die Tür zum Wagen öffnete sich um den Kommandanten des Osttores hinein zu lassen.
Der Junker Tiorbald von Grünwald entstammte aus einem Seitenast der Familie Sinnera und diente seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Stadtgarde von Donnerheim. In dieser Funktion kannten er und Isabeau sich beinahe genauso lange, da Isabeau bereits im Kindesalter ihre Eltern und später ihren Vater regelmäßig in die Stadt begleitet hatte.
Der grauhaarige Kämpe erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden und berichtete stolz vom Ritterschlag des zweiten Sohnes und der Geburt des vierten Enkelkindes. Er kam relativ schnell zur Sache und fragte sie sehr höflich aber geradeheraus ob sie seiner jüngsten Tochter die Ehre erweisen würde sie beim kommenden Ball des Siegelbewahrers offiziell zu begrüßen.
Isabeau sagte sofort zu, dies war ein Gefallen welchen sie sehr gerne erfüllte, erinnerte sie sich doch noch sehr gut an ihre ersten offiziellen Schritte auf dem höfischen Parkett und die damit verbundene Angst und Nervosität.
Es dauerte nicht lange und ein Adjutant des Kommandanten klopfte sachte an die Tür um mitzuteilen, dass die Überprüfung beendet und natürlich unauffällig gewesen war.
Herr von Grünwald verabschiedete sich und der Tross setzte sich langsam in Bewegung um sich den Weg durch die übervollen Straßen zum Stadthaus zu bahnen.
Titel: Antw:Donnerheim - das Stadthaus der Baronin von Goldbach - Jahreswechsel 267/68 n.J.
Beitrag von: Francois am 29. Nov 17, 08:07
Francois hatte während der gesamten Wartezeit vier Mann im Wechsel an Madames Wagen gelassen. Den Rest lies er aus den Waffen treten,damit die Stadtwache nicht noch nervöser wurde als eh schon. Unter den Städtischen waren einige bekannte Gesichter. Man grüsste sich und tauschte das eine oder andere Wort aus.
Edouard hatte eines der Wirtshäuser direkt am Tor aufgesucht und heissen Tee organisiert.
Ansonsten hiess es halt warten und nicht fluchen. Die Posten führten eben ihre Aufgaben durch...
Titel: Antw:Donnerheim - das Stadthaus der Baronin von Goldbach - Jahreswechsel 267/68 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Nov 17, 12:29
Nachdem sie das Tor hinter sich gelassen hatten, brauchten sie noch eine weitere Stunde bis sie sich zum Tempeldistrikt durchgekämpft hatten. Inzwischen waren alle müde, durchgefroren, hungrig und gereizt.
Ein kollektives "Dank sei Lavinia!" entfuhr allen als das Haus vor ihnen auftauchte und das Tor zum Innenhof geöffnet wurde. Isabeau wurde in das Haus bugsiert und das Gesinde begann in einer Art kontrolliertem Chaos die Wagen abzuladen, die Pferde in benachbarte Mietställe zu bringen und das Haus in Besitz zu nehmen.
Keine halbe Stunde nachdem sie die Schwelle übertreten hatten, saß Isabeau in einem dampfenden Zuber und hielt ein belegtes Brot in der einen und einen Becher Gewürzwein in der anderen Hand.
Normalerweise hätte sie jetzt schon einen Stapel Depeschen in der Hand, aber sofern nicht gerade schwarzgesiegelte Briefe aus dem Palast eintrafen würde es bis morgen warten müssen.
Etwas rammdösig starrte sie vor sich hin und aß geistesabwesend ihr Brot. Sie ließ sich die Haare waschen und döste bei der anschließenden Massage sofort weg. Sie stieg widerstrebend aus dem Zuber und ließ sich in ein weiches Wollkleid helfen und in einen warmen Mantel wickeln.
Der anschließende Gang über den kalten Innenhof ließ sie genug wach werden um die dringendsten Dinge zu regeln, aber es dauerte nicht lange und sie begab sich ins Bett.
Der morgige Tag würde früh genug beginnen und anstrengend genug werden.
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Beitrag von: Vanion am 29. Nov 17, 14:51
Drei lange Jahre war es her gewesen, dass ein in braun und grün gekleideter junger Mann durch die breiten Straßen Donnerheims geschritten war. Die prachtvollen Bauten hatten ihn so sehr beeindruckt, dass er die weniger prachtvollen gar nicht wahrgenommen hatte, und sein Blick war so oft hoch zu den verzierten Fassaden, den glänzenden Balkonen und den vielen Farben gewandert, dass der Knappe doppelt umsichtig hatte sein müssen, um die beiden Ritter, die vor ihm her gegangen waren, nicht zu verlieren.

Und nun konnte Vanion sich eines seltsamen Gefühls nicht erwehren, als er, das Pferd am Zügel führend, sich in den stetigen Strom von Karren, Tier- und Menschenleibern einreihte. Den Schwan trug er mit Stolz auf seiner Brust, und seine Farben waren nun blau und weiß. Das caldrisch, das er hörte, verstand er nun vollends, auch wenn er sich wohl nie an den harten, nordcaldrischen Akzent gewöhnen würde.

Damals hatte er sich alleine gefühlt. Klein, unwichtig, irgendwie untergehend. Dabei war er das nicht gewesen: er war in Lorainnes und Benjens Begleitung gewesen. In einer Zeit, in der sein Onkel noch gelebt hatte. In der seine Ehre noch unbefleckt gewesen war. Und nun - nun fühlte er sich nicht mehr klein, aber er war alleine. Er diente dem Baron von Feuerklinge, hatte seine Eide dem Grafen zu Voranenburg geschworen, aber weder die Waage auf Grüngold, noch der Phönix auf Rot zierten seine Kleidung. Er war freigestellt von seinem Dienst, für eine Weile zumindest.

"Heh, pass doch - " Die Stimme verstummte, als der Mann in der abgerissenen Tunika sein Wappen erblickte und verstand, dass er einen Edelmann vor sich hatte. Ein hastiges "Verzeiht, Herr!" erklang, und schon war der Bursche wieder verschwunden. Ja, es hat sich wirklich einiges geändert.

Bei einem der Gardisten der Stadt erkundigte Vanion sich nach einem Gasthaus. Die dem Königspalast nahe gelegenen würde er sich nicht leisten können, aber immerhin musste er nicht außerhalb der Stadtmauern nächtigen. Nachdem er in gutem Kupfer gezahlt hatte, bat er den Wirt, die Augen nach einem guten Burschen offen zu halten. "Gewaschen sollte er sein, und auch gepflegt, denn er soll eine Nachricht an die Adresse einer hohen Dame überbringen." Und tatsächlich, keine halbe Stunde dauerte es, da wartete der Wirt mit einem Neffen auf, den er in höchsten Tönen lobte. Vanion übergab dem Jüngling, der wohl grade seine sechzehn Winter gesehen hatte, einen mit dem Schwan gesiegelten Brief.
"Bringe dieses Schreiben zu dem Stadthaus der Baronin von Goldbach. Gib es dort ab, und berichte von diesem Gasthaus, denn ich erwarte eine Antwort, und hier bin ich zu finden."
Ein paar Münzen gab er gleich mit dazu, und der Bursche machte sich auf den Weg.
Der Wirt, der neugierig zugehört hatte, fragte ihn, was für ein Geschäft er denn mit den Goldbachern zu tätigen wünsche, aber Vanion schwieg sich aus. Lediglich um ein Essen bat er, dass man es ihm auf seine Kammer bringen möge, und dann bezahlte er ebendiese für einige Tage im voraus. Damit war sein Geldbeutel tatsächlich arg gebeutelt, aber es half nun einmal nichts.

Sein Gepäck hatte der Wirt schon heraufgebracht, und sein Pferd war versorgt.

Nun galt es wohl, auf Antwort zu warten.

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Beitrag von: Edouard am 29. Nov 17, 15:13
"Gut ich werde es ihr bringen...." sagte Edouard, nachdem eine der Gardisten ihm ein Schreiben für Madame überreicht hatte.

Er musterte das Siegel, und grinsste... `Wat will bloß dieser Parjure, dieser Eidbrecher von Madame ? ` dachte er während er durch den Innenhof zu ihre Gemächer lief..

Hier angekommen, gab er es die Dienerin die vor Madames Zimmer stand, und wartete vor der Tür.  ´Da wird der Winter hier doch plötzlich seeehr interessant....´
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Beitrag von: Francois am 29. Nov 17, 19:37
Francois hatte seine Sachen auf die Stube gebracht, welche er für gewöhnlich nutzte, wenn er hier war.
Dann hatte er den Wachplan ausgehängt für die zwei zu besetzenden Posten im Innenhof und im Flur des Erdgeschosses.

`Eigentlich können die das auch auswürfeln, macht mir weniger Arbeit...`

Im Anschluss wollte er den Waibel der Stadtwache besuchen. Man kannte sich, schließlich war er nicht zum ersten Mal hier. Und falls es Schwierigkeiten mit seinen Leuten gäbe, wäre das auf dem kleinen Dienstweg schnell geklärt.
Auf dem Weg zum Tor sah er Edouard mit der Depesche den Hof queren.
Also begab er sich zum Posten im Eingangsflur.

"Was ist denn da los?"

Und der Posten erklärte ihm, was sich vor einigen Augenblicken zugetragen hatte...

"Aha... Das ging ja schneller, als gedacht..." murmelte Francois und lies den Posten wissen, wohin er sich begeben würde.
Dann verlies er das Gelände.

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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Nov 17, 21:12
Es war inzwischen Abend und Isabeau hatte sich das Essen aufs Zimmer bringen lassen.
Die nächsten Tage würden noch im Chaos stattfinden, bis alle Truhen und Bündel ausgepackt waren und sich eine Routine eingestellt hatte.
Sie würde morgen bei Hofe erscheinen und ihre Reiseberichte abgeben, den Plan der Festlichkeiten erfahren und anschließend nach den Schneidern und Tandmachern schicken um ihre Garderobe für die Saison richten zu lassen.
Sie machte sich gedankenverloren Notizen und löffelte dabei den Eintopf, den es zum Abendessen gab.
Es klopfte an der Tür und Fleur erschien kurz darauf mit einem Schreiben in der Hand.
Isabeau stutzte und betrachtete das Siegel genauer:
Da hol mich doch der Höllen...
Sie öffnete das Schreiben und überflog es rasch. Etwas wie ein Schnauben entfuhr ihr und sie schmiss es wütend zur Seite.
"Bitte Mademoiselle Eponine zu mir, ich möchte ein Schreiben aufsetzen."
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Beitrag von: Eponine am 29. Nov 17, 22:39
Die Mademoiselle war schnell gefunden und verbarg ihr Erstaunen, dass Madame - kaum angekommen - bereits nach ihr schickte, hinter einem Lächeln.
"Oui, Madame, was kann ich für euch tun?" Sicher hatte es sich nur schneller als erwartet herumgesprochen, dass die Herrin von Goldbach eingetroffen war und die ungeduldigeren Bekannten überhäuften sie schon am ersten Abend mit allerlei Depechen. Dann hieß es gleich wohl den Terminplan für die nächsten tage aufzustellen und freundliche Antworten auf die Einladungen zu verfassen.
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 29. Nov 17, 22:49
Sie traf Isabeau in einem Zustand mühsam unterdrückter Erregung an: sie tigerte in ihrem Zimmer auf und ab und murmelte halblaut unfeine Worte vor sich hin.
Sie wies Eponine mit einer Handbewegung an den Tisch wo Papier und Tinte bereit standen. Daneben lag ein geöffnetes Schreiben, offenbar der Ursprung der, gelinge gesagt, erregten Laune von Isabeau.
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Beitrag von: Eponine am 29. Nov 17, 23:04
Eponine schließt leise die Tür hinter sich und ist auf Madames Wink mit zwei schnellen Schritten am Tisch, wo sie das Schreiben aufnimmt und mit zunehmendem Stirnrunzeln liest.
Ein halblautes Seufzen kommentiert den Inhalt desselben - als würde die Aufzählung aller Namen und Titel darin auch nur einen der blumigen Ausdrücke von Madame verhindern. Aber gut, der junge Mann war sicher noch nicht so weit, dass er sich seine Kämpfe aussuchen konnte.
Eponine setzte sich auf eine Stuhlkante und rückte die bereitliegenden Blätter zurecht.
Soll ich nun Cretin oder Chevalier schreiben? blieb bei Madames Laune besser unausgesprochen, stattdessen meint sie nur "Ihm wäre scheinbar wohler, wenn der Baron Feuerklinge ihm Pflichten woanders auferlegt hätte."
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Beitrag von: Edouard am 29. Nov 17, 23:11
Kopfschüttelnd nahm Èdouard wieder seinen Posten in der Nähe der Haustüre ein.

Es tat ihm leid Madame in so einen Zustand zu wissen, denn ihre Laune war vorher, als er vor ihre Tür stand, nicht zu überhören.

Er hatte dann auch das getan, was ein Goldbacher Gardist eigentlich nie tut.... 

Er zog sich zurück! 


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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 30. Nov 17, 21:02
Isabeau holte einmal tief Luft und begann zu diktieren:

"Der Götter Segen und Lavinias sanfter Kuss über euch, Vanion de Roquefort, Chevalier Voranenburgs, sendet euch Isabeau Lioncoeur, Baronin von Goldbach, Kammerfrau ihrer Majestät Loena von Donnerheim, Imperatorin Caldriens, Nuntia des engonischen Kaiserreiches, Senatorin der mittelländischen Hanse, tugendhafte Tochter Lavinias.

Es ist mir berichtet worden, dass die Chevaliere Lorainne de la Follye des Joux euch diese Gunst erwiesen hat. Sie hat im Gegensatz zu mir schon immer ein Herz besessen, welches sich leicht erweichen ließ. Mit Erstaunen vernehme ich nun eure Botschaft und frage mich: welchen Zweck verfolgt ihr?
Ihr seid mehrfach ausdrücklich gewarnt worden und habt euch doch dazu entschieden den Weg des geringsten Widerstandes zu beschreiten. Wie bei einer Katze seid ihr wieder auf den Füßen gelandet. Ihr habt Fürsprecher gefunden, eure Buße getan, euren Namen erhalten. Und nun?
Nun sucht ihr meine Vergebung, wohlwissend, dass mein Zorn wohlverdient ist.
Wenn es euch wirklich ernst damit ist, dass ihr euch meine Vergebung verdienen wollt, dann seid bereit diese Bitte persönlich vorzubringen, denn Papier ist geduldig.
Ich erwarte euch morgen zur 3. Stunde im Warteraum des kleinen Audienzsaals bei Hofe zu einem Gespräch auf neutralem Boden und vor Zeugen.

 Isabeau Lioncoeur, Baronin von Goldbach
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Beitrag von: Edouard am 01. Dez 17, 11:46
"Es sollte also schnellsmöglich zugestellt werden, Maréchal....Und NUR ihm persönlich..." sagte Eponine,  als sie Edouard das Schreiben der Baronin in der Hand drückte.

"Bien sur, Mademoiselle, selbstverständlich ...." antwortete er  "ich werde mich darum kümmern."

Ein wenig grübelnd sah er auf das Schreiben, und überlegte sich kurz wer er damit beauftragen würde.
Dann nahm er grinssend seinen Mantel, gurtete sein Falchion, und ging zur Tür.

"Ich bin für einen kurzen Moment weg.." sagte er den beiden Gardisten. "Ich werde dieses Schreiben von Madame den ´Chevalier´persönlich bringen... Wenn er Weibel während meine Abwesenheit zurückkommen sollte, sage ihm wo ich bin." Ein bestätigendes `Oui Maréchal !` kam von den Gardisten, und Edopuard machte sich auf dem Weg zu dem Gasthaus wo Vanion de Roquefort sich, laut den Angaben seines Burschens, einquartiert hatte.   

Er kannte das Gasthaus nich persönlich, fand es aber ein wenig befremdend das ein Herr von Stand keine andere Möglichkeiten der Logis hatte.  `ach... honi mal qui soit y pense...` dachte er lächelnd.  ´Es wird sicherlich seine Gründe haben... ´

Nach einige Minuten war er an besagter Herberge angekommen, und liess sich vom Wirt das Zimmer des Herren zeigen.  Er öffnete den Mantel, und schlug ihm auf der rechte Schulter zurück, richtete sein Gurt, und klopfte an der Tür.

"Chevalier de Roquefort.... ich bringe euch eine persönliche Nachricht aus dem Haus Goldbach!"


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Beitrag von: Vanion am 01. Dez 17, 15:00
Es dauerte einen Moment, bis Vanion die Türe öffnete.

Höflich begrüßte er den Maréchal. Das ging schneller, als ich dachte. Er nahm das Schreiben entgegen und bedankte sich ebenso höflich, wie er den Maréchal begrüßt hatte. Er hielt die Türe noch einen Moment offen, um Edouard Gelegenheit zu geben, einige Worte loszuwerden, falls er denn welche mitgebracht hatte.
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Beitrag von: Edouard am 01. Dez 17, 23:29
"Wollt ihr mir vielleicht  noch eine Antwort oder was anderes für Madame mitteilen?" Abwartend sah er Vanion an.

Etwas mehr hatte Èdouard schon erwartet, schien doch das Anliegen des Chevaliers recht dringend.

"Und..." fuhr er vort "dies ist sicherlich kein Höflichkeitsbesuch, aber ihr meintet bei unserem Treffen am Wegkreuz, dass ihr noch was mit mir besprechen wollte? "

"Leider wurdet ihr weggerufen, aber....."

" ich bin jetzt hier." fügte er grinssend hinzu.
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Beitrag von: Vanion am 02. Dez 17, 13:04
"Das kann ich Euch gewiss sagen, wenn ich ihr Schreiben erst gelesen habe."

Vanion trat beiseite und machte eine einladende Geste. Die Kammer, in der der Ritter Unterkunft bezogen hatte, war sauber und ordentlich. War sie auch spärlich eingerichtet (Bett und Kommode nahmen den größten Teil des Raumes ein), so wies sie doch zwei Stühle und einen Tisch auf. Auf diesem lag ein aufgeschlagener Gedichtband, daneben eine einfache Karaffe, und zwei Becher standen daneben - einer davon benutzt. Kurzerhand bot Vanion den zweiten Edouard an.
"Erfrischt Euch, während ich lese."

Er mühte sich nach Kräften, seine Nervosität zu verbergen. Während er das Schreiben las, blieb sein Gesicht fast unbewegt. Doch das Mahlen seiner Kiefer, und auch ein schnelleres Atmen verrieten, dass er dem Inhalt des Briefes nicht gleichgültig gegenüber stand.
Als er das Papier zur Seite legte, da hatte ihn eine Anspannung befallen. Er war sich nicht sicher gewesen, ob Madame ihm überhaupt antworten würde. Aber das, was er da vor sich hatte, besagte ganz eindeutig, dass sie ihm die Gelegenheit gab, zu sprechen. Vor Zeugen, vor Seinesgleichen hatte er seine Bitte vorzubringen? Das würde ein schöner Aufruhr werden. Aber er handelte in Frau Minnes Namen, und er hatte diesem Gebot zu gehorchen.

"Lorainne sagte, sie vermisse Demut, und ich solle in mich gehen und ergründen, ob ich dieser Tugend wahrlich folge", murmelte er. "Das wird sich wohl nun erweisen."

Dann fiel ihm ein, dass Edouard noch in der Kammer stand, und das riss ihn aus seinen Gedanken.
Laut sprach er: "Ich werde dort sein. Sagt ihr das - ich getraue mich nicht, mehr Worte zu wählen, denn viele Worte und die falsche Tat brachten mich erst in diese Umstände. Und was ich mit Euch besprechen wollte, das hat Zeit, glaube ich. Die Stimmung in Tangara war etwas lockerer, etwas gelöster, und ich wollte alte Geschichten mit Euch tauschen. Nun fühle ich mich aber nicht danach, und ich hoffe drüber auf Euer Verständnis."
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Beitrag von: Edouard am 02. Dez 17, 14:43
Mit einer Handbewegung lehnte Edouard den angebotenen Becher ab und wartete geduldig, bis Vanion das Schreiben gelesen hatte.

Ihm fiel auf, wie das Schreiben auf den Chevalier wirkte, und innerlich musste er ein Wenig lachen. Als Vanion fertig war mit lesen, und ihm mitteilte, dass er morgen die Baronin besuchen würde, hörte Edouard ihm ruhig und reglos zu.

"Ich werde es Madame genauso ausrichten, Chevalier..." antwortete er, verneigte sich höflich, und ging wieder zur Tür.

Kurz bevor er hinausging, sah er Vanion an, und ein kurzes Aufblitzen war in seinen Augen zu erkennen.
"Wir kennen uns nicht so gut, Chevalier, ich kann Euch aber sagen, dass ich strikt nach dem Motto der Garde lebe und handle.."

"Was Tangara betrifft, so war meine Nachfrage nur eine höfliche Floskel... Und diese Höflichkeit galt nur dem Stand nicht der Person, ich bin sicher, Ihr habt dafür auch Verständnis!"

"Ich wünsche Euch eine erholsame Nacht, Chevalier...  A Demain!"  Dann verließ er das Zimmer, ging durch das Wirtshaus und machte sich leise vor sich hinpfeiffend wieder auf dem Weg zurück zum Stadthaus der Baronin.
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Beitrag von: Francois am 02. Dez 17, 14:50
Der Waibel war zwischenzeitlich von seinem Besuch beim Donnerheimer Stadtwachenwaibel zurückgekehrt.
Sie hatten sich über alle möglichen Dinge ausgetauscht und die neuesten Geschichten der jeweiligen Seite erfahren. Und sie hatten herausgefunden, dass sie beide die gleichen Probleme mit ihren Leuten hatten; das machte die Sache zwar nicht besser, aber erträglicher.
Der Posten hatte ihm mitgeteilt, dass Edouard sich zu Chevalier Vanion begeben hatte und noch nicht wieder zurück war. Er wollte noch auf ihn warten, vielleicht gab es etwas interessantes, dass er berichten würde.
Francois genehmigte sich noch etwas zu Essen in der unteren Stube und notierte sich einige Dinge.
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Beitrag von: Edouard am 03. Dez 17, 15:00
Als Edouard zurück beim Haus angekommen war, teilte er die Zofe der Madame, da es schon sehr spät war, mit was Vanion ihm mitgeteilt hatte, und ging danach in der untere Stube wo er Francois antraf.

"Na mein Freund...." sagte erlächelnd "du glaubst wohl kaum wer uns morgen mit ein Besuch ´verehrt`... Unser Roquefort-Ritterling möchte wohl bei Madame vorsprechen, denn `viele Worte und die falsche Tat brachten mich erst in diese Umstände´so sagt er..."

"Madame war´ne pas amusé´als sie sein Schreiben gelesen hat."
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Beitrag von: Francois am 03. Dez 17, 17:27
"Ich hörte bereits, dass du ein Rendevouz hattest"  grinste Francois ihn an.

"Naja, er hatte ja schon so etwas angekündigt. Allerdings kommt das jetzt doch sehr schnell. Mir hatte er gesagt, er wolle nach Goldbach kommen. Und ich glaube es wäre vollkommen egal, was er geschrieben hätte. Die Tatsache, dass er Madame schreibt, reicht aus, um ihr Gemüt zu erhitzen. Und dass ihn eigene Worte und Taten dorthin gebracht haben, wo er jetzt ist, das stimmt. Das ist aber immer und bei jedem so. Die Frage ist, was er jetzt daraus macht. Aber nicht meine Sache..."
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Beitrag von: Edouard am 03. Dez 17, 17:40
"Genau so sehe ich das auch."antwortete Èdouard.

"Und eigentlich interessiert es mir auch nicht was er daraus macht. Er gehört nicht zu den Menschen die auf meine Liste von Kennenswerte Personen steht."
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Beitrag von: Francois am 03. Dez 17, 18:07
"Naja, er hat gemerkt, dass etwas falsch gelaufen ist und versucht, Dinge wieder in die richtige Richtung zu drücken. Das ist etwas was man ihm zugute halten kann."

Francois schenkte Edouard und sich Bier ein.

"Über die Tatsache, dass seine Taten in der Vergangenheit vollends gegensätzlich zu allem stehen, was wir und die Garde auf dem Pennon stehen haben, ist mal eine andere Angelegenheit. Er schien sehr nachdenklich an dem Abend in der Taverne..."
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Beitrag von: Edouard am 04. Dez 17, 07:09
Jaja… „ sagte Edouard seufzend.
„ Die Stimmung in Tangara war wohl etwas lockerer, etwas gelöster, und er wollte alte Geschichten mit uns tauschen, so sagte er auf jedem Fall.“   
Er legte Umhang und Gugel ab, und hing sein Waffengurt am Stuhl.

„Er will auf jedem Fall morgen antanzen, alles andere was mit ihm zusammenhängt geht mir eigentlich am Allerwertesten vorbei… „

„Freuen wir uns doch auf einen unterhaltsamer Winter.“   Er nam das Bier und hob den Becher…   

„Santé, mon Ami…. Foi jusqu´au dernier! “
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Beitrag von: Francois am 04. Dez 17, 09:13
Francois hob seinen Krug und prostete Edouard mit amüsiertem Gesichtsausdruck zu. Edouard konnte sich so herrlich aufregen.

"Auf einen angenehmen Winter!"
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Beitrag von: Edouard am 04. Dez 17, 09:25
"Na dann...." er stellte den leeren Becher wieder auf dem Tisch.

"Watt steht denn sonst noch so an hier, neben die normale Schichten ?"
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Beitrag von: Francois am 04. Dez 17, 10:40
"Präsenz zeigen,wenn Madame Besuch erhält. Begleitkommando,wenn sie sich irgendwo hin begibt,sei es der Hof oder nur der Markt oder auch anderweitige Besuche ihrerseits. Ansonsten ist es hier sehr entspannt.
Deshalb ja der regelrechte Wettstreit zwischen den Rotten, wenn es langsam auf DIE Zeit zugeht. Die Truppe hat hier natürlich auch mehr freie Zeit und Möglichkeit,andere Dinge zu sehen."
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Beitrag von: Edouard am 04. Dez 17, 10:50
"Also nix Neues..." seuftzte er.

"Was sagst du dazu wenn wir uns ab und zu mal mit den Hiebwafen beschäftigen....  Du hast ja schon öfters diese ´Lange Messer´ liebevoll angesehen, neh? "

"Und jetzt haben wir ja viel Zei für solche Spielereien..." fügte er grinssend hinzu.
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Beitrag von: Francois am 04. Dez 17, 11:02
"Nein, hier hat sich nichts geändert. Es sei denn,Madame hätte irgendetwas geplant,von dem wir noch nichts wissen. Und irgendwelche Überraschungen von aussen können ja auch noch kommen,und den Aufenthalt interessanter machen."

Nach einem Bissen Fleisch und einem Schluck zum Nachspülen fügte er hinzu

"Und ich bin sehr zufrieden mit meinem Messer, aber das mit den Übungen verschieben wir. Madame ist nicht davon angetan,wenn hier die Klingen gekreuzt werden."
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Beitrag von: Edouard am 04. Dez 17, 11:12
"Bon...  Pas de Probléme." antwortete er schulterzuckend.

"Ich mache gleich noch den letzten Rundgang, und dann halten wir es für gesehen heute, neh ?"

"Morgen wird es wieder früh genug Tag sein...." er stand auf.

"Oder willst du gehen ?"
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Beitrag von: Francois am 04. Dez 17, 11:16
Francois warf einen Blick auf seinen Teller und in den noch halb gefüllten Krug.
"Tu dir keinen Zwang an. Wir sehen uns dann morgen?!"
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Beitrag von: Edouard am 04. Dez 17, 11:24
"Na klar...." er ging zur Türe.

"Bon Nuit, mon Ami.... Lass es dir noch schmecken !" fügte er augenzwinkernd hinzu.

Der letzte Rundgang durch die Hallen und Fluren des Stadthauses war schnell, und ohne Vorkommnisse erledigt. Die Posten waren, wie immer, alle gut informiert und instruiert, und in das gesamte Haus herrschte eine wohltuende Stille.

Als Edouard in seine Stube die Kerze löschte, waren dann auch die Trubel des Tages schnell vergessen.   
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Beitrag von: Francois am 04. Dez 17, 13:38
Die donnerheimer Strassen waren bereits früh am Morgen bevölkert von beschäftigten Menschen,die ihrem Tagwerk nachgingen. Oder von solchen,die den Andchein machten,noch garnicht im Bett gewesen zu sein... zumindest nicht im eigenen.

Für den goldbacher Haushalt begann der Morgen so,wie man es gewohnt war. Nach der kurzen Hausandacht traf man sich zum Frühstück und ging danach an seine Vorbereitungen für den Tag.

Madame würde ihre Aufwartung bei Hofe machen und einiges an Gefolge mitnehmen. Und sie würde noch einen weiteren Termin warnehmen,auf den diejenigen,die von ihm wussten sehr gespannt waren.

Francois sass mit ungezählten Kaffee in der unteren Stube und wartete auf die beiden Gardisten,die während der Nacht Posten gestanden hatten.
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Beitrag von: Edouard am 04. Dez 17, 15:18
Nach der Andacht, das Frühstück, und die erste morgentliche Besprechung setzte Edouard sich zu Francois in der untere Stube,  und gönnte sich auch nochmal eine Tasse Kaffee.

"Irgendwie habe ich die Nacht nicht so gut wie üblicherweise geschlafen...." sagte er.

"Mir ist es zu laut hier in der Stadt..." sagte er lächelnd.

"Ich werde nacher aber, wenn der Dienst es zulässt, mal ein Wenig durch die Straßen schlendern... Mal bei dem einen oder anderen Schneider gucken."

"Magste mitkommen?"

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Beitrag von: Francois am 04. Dez 17, 18:46
"Wir werden sehen,wie lange die Angelegenheiten bei Hofe dauern.Und ob ich danach noch Musse habe,durch die Gegend zu laufen..." zwinkerte Francois zurück.
"Findest du es laut? Natürlich,es ist unruhiger als auf der Burg, aber man gewöhnt sich dran."
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 04. Dez 17, 20:19
Nach einer unruhigen Nacht und einem verregneten Morgen ließ sich Isabeau herausputzen und ihren Zelter mit dem prunkvoll beschlagenen Lederzeug satteln. Sie warf einen prüfenden Blick in den Spiegel und verzog das Gesicht zur Grimasse: sie war bleich und hatte Augenringe. Aschfahl war keine attraktive Farbe, egal wie elaboriert der Kopfputz war.
Sie griff zu den eigens für sie angerührten Kosmetika und half dezent nach. In einer Schlangengrube wie dem Donnerheimschen Hof war das Aussehen die Rüstung und sie hatte nicht vor ihren Gegnern den ersten Schlag zu überlassen.
Sie ließ Eponine und Aimée wissen, dass die beiden sie begleiten würden und wählte dann sorgsam den Schmuck aus, den sie präsentieren wollte.
Nachdem sie mit ihrem Äußeren zufrieden war begab sie sich auf den Hof und ließ sich in den Sattel helfen. Normalerweise ritt sie immer im normalen Sitz, aber die aktuelle Mode der Schleppkleider und gezaddelten Ärmel machte das ganze zu einer Sache die einer militärischen Operation gleichkam, daher begnügte sie sich innerhalb der Stadtmauern mit den Frauensätteln in denen man seitwärts wie in einem Stuhl saß.
Nachdem sie im Sattel saß wurden Kleider und Mantel drapiert bis alles zu Fleurs Zufriedenheit war. Sie zog ihre Handschuhe an und wartete darauf, dass ihr Gefolge abmarschbereit war.
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Beitrag von: Francois am 04. Dez 17, 20:41
Einer der Knechte übernahm Madame´s Pferd, während Eponine und Aimee ihre Tiere selbst per Zügel führten.
Edouard und zwei Gardisten bildeten die Spitze und sorgten für freie Wege, während Francois mit einem Mann nach hinten abschloss.
Reynard blieb mit den restlichen Leuten im Anwesen und organisierte die weiteren Dinge im Haus.

Das Stadthaus stand im Tempelbezirk nahe des Laviniatempels, und so hatten sie zügig eine der Prachtstrassen erreicht, die quer durch die Stadt liefen. Diese war zwar ausladend angelegt, aber aufgrund der anstehenden Feiertage mit Unmengen an Menschen überfüllt. Die Händler der Stadt hatten in den Wochen vor Midwinter spezielle Konzessionen für Markstände und hatten auf allen grossen Strassen, welche zum Palast führten, Buden und Stände aufgebaut.


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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 05. Dez 17, 15:05
Während der Ritt an normalen Tagen maximal ein Drittel einer Stunde im gemütlichen Schritt gedauert hätte, so brauchten sie heute die doppelte Zeit. Es war schlicht und ergreifend zu voll und da Isabeau keinen Zeitdruck hatte, sah sie davon ab Eduard eine Gasse schlagen zu lassen.
Sie brütete über die Berichte, die sie von ihren Reisen mitgebracht hatte und was davon sie dem Kronrat berichten würde und was nicht. Sie war zum Mittagessen mit dem Siegelbewahrer verabredet und im Anschluß war das Gespräch mit dem Chevalier de Roquefort.
Sie seufzte.
Das wird ein langer Tag...
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Beitrag von: Silja am 06. Dez 17, 07:36
Ja, sie war ein wenig aufgeregt. Schließlich war es nicht nur Aimées erster Besuch in Donnerheim, sondern zugleich auch ihr erster Auftritt bei Hofe. Und wie so oft an besonderen Tagen, liefen die Dinge nie so glatt, wie sie sollten. Ihre Haare wollten ihr heute noch weniger gehorchen, als sie es sonst schon taten und zu allem Überfluss, war ihr noch der Lederriemen eines Schuhs gerissen. Ihre Garderobe war schlicht, aber dem Anlass angemessen, fand sie selbst zumindest. Den Morgen über hatte sie nicht viel geprochen und auch keine Fragen zu den kommenden Ereignissen gestellt. Madame war offensichtlich in keiner guten Stimmung und Aimée vermied jegliche weiteren Aufregungen.

Während des Ritts ließ sie ihren Blick aufmerksam durch die Straßen schweifen, es gab so viel Neues zu sehen. Vor allem aber wollte sie sich den Weg merken, um sich später ggf. allein in der Stadt zurechfinden zu können. Falls sie sich verlaufen sollte, würde sie zumindest den Tempelbezirk wiederfinden und dann sollte sie Madames Stadthaus schon finden. Aber zunächst stand ein langer Tag bei Hofe an, der sicherlich Fallstricke und Fettnäpfchen für sie bereit halten würde. Sie hoffte, keine zu schlechten Eindruck zu hinterlassen.
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Beitrag von: Edouard am 06. Dez 17, 08:02
Die Toren des Palastes kamen in Sicht, als Edouard erneut einige Menschen zur Seite schieben musste. Bis hierhin war alles gut verlaufen, lediglich zwei Mal musste er seine Stimme erheben, aber sein Blick, die Farben des Waffenrocks, und natürlich die Voulge, seine Helmbarte, sorgten dafür das die Menschen recht vlott aus dem Weg gingen.

Die Straßen waren richtig voll, und auf diese Weise war es kaum möglich im normalen Tempo voran zu kommen. Ein kurzer Blick nach hinten um zu vergewissern das die kleine Gruppe um Madame ihm folgte, ein leichtes Räuspern, ein kleiner Stoß mit dem Halm seiner Waffe,  dann ging es in Schneckentempo wieder weiter.

Noch etwa 150 Schritt...
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 06. Dez 17, 17:06
Als Kammerfrau der Imperatorin besaß Isabeau eigene Zimmerfluchten im Südflügel des Palastes. Hier waren die Wohnungen der hochrangigen Hofämter und hohen Adligen des Reiches untergebracht, die sie benutzten wenn sie bei Hofe weilten.
Da Isabeau es lieber hatte wenn die Anzahl ihrer Chemisen und Liebhaber nicht allgemein bekannt war, nutzte sie sie mehr als Empfangsräume und Umkleidezimmer als alles andere.
Nachdem sie den Palast erreicht hatten steuerten sie einen der kleineren Ställe an und übergaben dort die Pferde den Stallburschen. Sie begaben sich zu den Zimmern und richteten sich dort für einen langen Tag bei Hofe ein.
Die Dienerschaft des Palastes hatte die Zimmer gelüftet und hergerichtet, Feuer angemacht und Erfrischungen bereit gestellt. Isabeau ließ den Kastellan des Südflügels zu sich bitten und machte ihn mit ihren Femmes des Chambres bekannt.
Während sie dem Rat Bericht erstattete konnten die beiden sich mit Hilfe des Kastellans im Palast zurecht finden und einen ersten Eindruck gewinnen.
Das sie dabei den aktuellen Klatsch und Tratsch aufschnappen würden und ihrer Herrin einen ersten Eindruck über die aktuellen Geschehnisse geben konnten, war ein durchaus gewünschter Nebeneffekt.
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Beitrag von: Francois am 06. Dez 17, 21:19
Die Gardisten und das Gesinde bezogen eine grosse Stube als Unterkunft.
Francois richtete sich in einer Ecke sein Bett ein und teilte einen der Männer als Stubenverantwortlichen ein.
Die Waffen der Leute wurden allesamt gemäss den Regeln des Palastes eingelagert.
Da es derzeit keine Aufträge für die Gardisten gab, lies der Waibel sie in die DIenstunterbrechung, um sich im Palast umzusehen und die letzten Neuigkeiten in Erfahrung zu bringen.
Die drei Mann der Führung hielten sich vorerst in Bereitschaft, da Madame sich noch nicht ausgesprochen hatte, wer alles mit zum Kronrat kommen würde.
Francois führte ein Probeliegen auf dem Bett durch und döste zügig weg...
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Beitrag von: Edouard am 07. Dez 17, 07:16
Es war gut mal wieder hier zu sein... 

Der Hof summte und brummte wie ein Bienenstock, wenn auch nicht von der Arbeit, sondern häufiger von das was Waschweiber am Brunnen erzählen, wie es wohl an den meisten Höfe üblig war.

Edouard hatte sich ebenfalls ein Bett gesichert, und hatte den Weg zur Küche genommen um für ihm, Francois und Reynard Kaffee zu besorgen.   Dieses Gebräu (denn außer der Farbe gab es kein Vergleich mit das was sie von zuhause gewohnt waren) hielt er jetzt neckisch in der Nähe von Francois Nase...
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 07. Dez 17, 12:28
Es dauerte nicht lange und die ersten Pagen klopften an die Tür um Einladungen und Begrüßungen auszusprechen. Isabeau richtete ihren Schreibtisch ein und sichtete die ankommende Post.
Einige erhielten eine sofortige Antwort, einige mussten warten, einige landeten im Feuer.
Sie nickte Eduard zu als er mit einem Tablett mit dampfenden Bechern an ihr vorbei ging und legte etwas verblüfft den Kopf schräg als sie die Szene mit dem Kaffeebecher und dem Sergeant beobachtete. Sie schüttelte kurz verwirrt den Kopf und widmete sich dann wieder schmunzelnd ihrer Korrespondenz.
Nachdem sie die Sachen für Eponine vorsortiert und eine kurze Notiz verfasst hatte, ließ sie sich die Kleidung und den Kopfputz richten und nahm einen der Gardisten als Boten mit.
"Maréchal? Je suis prêt. Ich nehme Hugues als Boten mit."
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Beitrag von: Edouard am 07. Dez 17, 12:33
Nachdem Francois keine Reaktion zeigte, stellte Edouard schulterzuckend die Tasse neben sein Bett, und setzte sich zu Reynard an einem Tisch.  Als die Baronin den Raum betrat, sprang Edouard auf, und hörte ihr zu...

"Bien Sur, Madame....  A vos Ordres."

"Wir bleiben hier auf Abruf bereit ?"
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 07. Dez 17, 15:30
"Zumindest einer von euch, wir werden sicherlich den gesamten Tag hier verbringen, es reicht wenn einer hier ist um Depeschen zu empfangen, der weiß wo die anderen sind. Alors!"
Sie verabschiedete sich und begab sich über lange Flure und einige Treppen zur Kammer des Kronrates. Sie ließ Hugues im Vorraum bei den anderen Boten und Pagen Platz nehmen und betrat die Sitzungskammer.
Sie berichtete über die Reisen nach Liebenstein, Welfen und zum Ball des Barons de la Lyra und von den Beobachtungen die sie dort gemacht hatte. Sie überbrachte die Grußbotschaften des Fürsten von Zarorien und die Einladungen die sie von Aturien und Trigardon erhalten hatte und debattierte eine Zeit lang über die Möglichkeit von Bündnissen. Sie erhielt vom Kämmerer einen kurzen Einblick über die aktuellen Beziehungen zu den südlichen Nachbarn und besprach sich über die anstehenden Feiertage. Ehe sie sich versah wurde die Mittagsglocke geläutet und die Sitzung für das Mittagsmahl unterbrochen.
Isabeau verabschiedete sich und kehrte in ihre Gemächer zurück um sich für den restlichen Tag zu stärken.
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Beitrag von: Eponine am 07. Dez 17, 16:02
Eponine machte zwar die Menschenmenge in den Straßen nicht viel aus oO(das ist ja wie in Fanada auf dem Wochenmarkt hier...), aber dennoch musste sie, einmal in den Hallen des Palastes angekommen das beeindruckte Staunen nicht spielen. Und sicher würden spätestens nach dem ersten Rundgang die Frauen im Palast den beiden neuangekommen femmes de chambres das eine oder andere dringend mitteilen wollen, was man an der hohen Tafel nicht hörte.
Den Rest des Vormittags verbrachte Eponine damit, die vorbereiteten Antworten ins Reine zu schreiben und sich für die nächsten Tage einen Überblick zu verschaffen, was wohin sortiert wurde. Wichtig, weniger wichtig - Feuer, na da hatte der Chevalier Vanion ja offenbar Glück gehabt. Oder zumindest sein Schrieb, groß genug, die Sortierung zu ändern war der Kamin im Stadthaus allemal.
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Beitrag von: Silja am 08. Dez 17, 10:31
Aimée lief mit Staunen durch die Flure und Räumlichkeiten des Palasts. Immer wieder sah sie Paare oder kleine Gruppen in Gespräche vertief. Manche waren ruhig andere schienen sehr hitzig zu sein. Ab und an schnappte sie den einen oder anderen Gesprächsfetzen auf, aber nichts sagte ihr auf Anhieb etwas. Sie war einfach noch zu neu bei Hofe. Nach einiger Zeit kehrte sie zu Madam zurück, um zu sehen, ob diese ihre Anwesenheit benötigte.
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 08. Dez 17, 15:28
Das Mittagessen war eine kurze, informelle Angelegenheit aus kalten Häppchen und gewürztem Wein. Für den Nachmittag war Isabeau zu diversen Tees, Spaziergängen und Treffen geladen und jedes Mal würde Essen gereicht werden. Da es der Erklärung einer Fehde gleichkommen würde Essen abzuweisen gehörte einiges an Geschick und Augenmaß dazu genau so viel zu essen um den richtigen Eindruck zu hinterlassen und wenig genug um sich nicht krank zu machen.
Isabeau ließ sich von Eponine und Aimée über ihre Eindrücke vom Palast berichten und erzählte einige Anekdoten aus ihrer Jugend bei Hofe.
Sie war kurze Zeit nach dem Tod ihrer Mutter mit 11 Jahren in das hiesige Alamarkonvent gekommen und hatte viel Zeit bei Hofe verbracht wenn ihr Vater, der inzwischen verstorbene Emile Lioncoeur, in der Stadt gewesen war. Eine 15jährige Isabeau und ihre Posse hatte mehr als einmal Chaos und Verwüstung mit ihren Streichen hervorgerufen und in manchen Fällen wusste man bis heute nicht wer hinter dem blaugefärbten Schimmel des Siegelbewahrers oder dem Dünnpfiff auf dem 65. Geburtstag der furchtbaren Großmutter des Barons von Pfauengrund steckte.
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Beitrag von: Francois am 08. Dez 17, 15:37
Die Reise hatte Francois ausnahmsweise tatsächlich zu schaffen gemacht,und so war das kurze Probeliegen etwas ausgedehnter... Er hatte sich beim wachwerden zwar über den Kaffee gewundert, aber naja, man kannte ihn ja.
Er gesellte sich zu der Mittagsgrsellschaft und lies sich kurz mitteilen,was bisher geschehen war. Für die nachmittäglichen Termine würde er seine Anwesenheit anbieten.
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 10. Dez 17, 21:15
Die nächsten Termine verliefen entspannt und ehe man sich versah schlug die Tempelglocke Dreiviertel Drei. Isabeau verabschiedete sich von ihrem aktuellen Gastgeber und begab sich mit ihrem Gefolge zum verabredeten Warteraum. Hier fanden sich mehrere in die Außenmauer eingelassene Nischen mit gemauerten Sitzbänken und kleinen Tischen. Sie nahm in einer dieser Nischen Platz und harrte der Dinge die da kamen...
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Beitrag von: Francois am 11. Dez 17, 07:02
Auf dem Feld hätte man gesagt, Goldbach hätte Boden in Besitz genommen. Neben Eponine und Aimee waren Edouard, Reynard, Francois und Fleur zugegen.
Während die Damen Madame beschäftigten hielten sich die drei Gardisten ersteinmal im Hintergrund. Ihnen war allen klar, dass es eh zu keinem Eklat kommen würde,nicht hier. Zumindest hofften sie dies...
Fleur machte den Eindruck, sich nicht wohl zu fühlen,aber sie wich der Baronin nicht von der Seite.
Nun hiess es abwarten...
'Wie im Gefecht,wenn man weiss dass der Gegner auf dem Feld steht, man aber nicht sicher ist, wann und wo er vorrückt...'
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Beitrag von: Vanion am 11. Dez 17, 10:50
Je näher Vanion der schweren Flügeltür kam, hinter welcher der kleine Audienzsaal zu finden war, umso schneller schlug sein Herz. Einmal mehr fiel ihm auf, wie alleine er hier war. Die dritte Stunde hatte noch nicht geschlagen, aber lange konnte es nicht mehr dauern. Der Diener, der ihm den Weg gezeigt hatte, war bereits verschwunden, und Vanion straffte sich. Tief atmete er durch.

Dann betrat er den Raum. Er kam allein, und obwohl kaum ein Gesicht sich zu ihm drehte, wusste er, dass seine Ankunft kaum jemandem verborgen geblieben war. So nah an der höchsten Macht in Caldrien wurde ein jeder, der in einen Audienzsaal schritt, erfasst. Er fragte sich, ob man sein Wappen hier schon kannte. Der Schwan, die drei Kirschblüten Lavinias - nichts davon schrie Roquefort. Allein Blau und Silber, die Farben seiner Familie, trug er noch, das Erbrecht auf das Hirschgeweih besaß er nicht länger.

Es dauerte nur Sekunden, bis er die prägnanten Wappenfarben der Goldbacher sah. Ohne Eile, aber auch nicht langsam schritt er zu der Nische hinüber, sorgte dafür, dass man ihn bemerkte, und blieb in respektvollem Abstand zu der Baronin stehen.

Der Chevalier aus Roquefort verbeugte sich respektvoll vor Isabeau Lionceur, Kammerfrau der Imperatorin und Baronin von Goldbach. Zu behaupten, dass es nun kein Zurück mehr gab, wäre falsch - es hatte nie eines gegeben.
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Beitrag von: Francois am 11. Dez 17, 14:25
Die Gespräche der Grüppchen verstummten und die Damen beäugten den Chevalier. Die drei Gardisten bildeten einen Halbkreis neben Madame, um die Szenerie etwas abzuschirmen und fixierten Vanion mit ernsten Mienen.
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Beitrag von: Edouard am 11. Dez 17, 17:56
Edouard sah das Schauspiel an. Da stand er jetzt, der große Vanion de Roquefort, der Eidbrecher.

Jetzt gab es erst mal keine Geschwollene Wörter… Hohle Phrasen… Leere Versprechungen… 

Das waren dann wohl die Tugenden die für manche dieser ´Herren´ wichtig waren..

Tugenden…  Davon konnte der eine oder andere Ritterling sicherlich einiges gebrauchen…

Oder reichte es heutzutage schon, wenn man besser grölen könnte als den anderen Haubacher Saufkumpanen?

Ritter werden um das Rittersein… Kleine Wichte die mit den großen Männern spielen wollten… Wußten die überhaupt was es bedeutet zu dienen ?

´Du willst also zum Ritter geschlagen werden ?´  *Klatsch* `So, jetzt biste geschlagen… Fühlst du dich jetzt anders, oder bist du jetzt was besseres ?´  Der ältere Mann stand vor ihm, im Laden seines Vaters. `Meinst du echt unser Blut ist Blau, oder wir sind geboren über Euch zu herrschen ?`

´Willst du also Ritter werden, oder dein Geld mit Ehrliche Arbeit verdienen ?`


Das war die Frage gewesen vor vierzig Jahren…  Und jetzt könnte er sie voller Stolz beantworten…

´Ich brauche diese „Ritterschlag“ nicht… Ich diene meine Herrin auch so mit aufrichtiger Treue!´

„Foi jusqu´au dernier“  nuschelte er leise…
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 11. Dez 17, 18:21
"Chevalier Roquefort, einen guten Tag euch."
Isabeau fixierte den vor ihr stehenden Mann mit einem kühlen Blick und machte eine knappe Geste zu dem Platz ihr gegenüber.
"Es ist einige Zeit her, dass ihr Donnerheim gesehen habt. Wie gefällt es euch?"
Beide wussten ganz genau wann das letzte Mal gewesen war und es war keine gute Erinnerung.
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Beitrag von: Vanion am 11. Dez 17, 19:26
Edouards Miene verriet Abscheu. Nach den gestrigen Worten war Vanion klar geworden, dass der alte Mann ihn verachtete. Ihn störte das nicht, schließlich konnte ihm der Gardist herzlich egal sein. Und doch hatte er sich geärgert und über das Haupt geflucht, unter dessen weißem Schopf er mehr Weisheit vermutet hatte.  Francois' Gesicht behielt seine Geheimnisse für sich, aber seine Körpersprache verriet, dass der Weibel angespannt war. Der dritte Gardist, dessen Namen Vanion nicht kannte, wirkte unbeteiligt, legte aber diese subtile Wachsamkeit an den Tag, die eine gute Ausbildung erahnen ließ.
Das Getuschel war zum Erliegen gekommen, und einige Gesichter hatten sich in offener Neugierde der Nische zugewandt.

"Die Straßen der Stadt sind voller Leben, und Ihrer Majestät Hof ist gut besucht wie eh und je. Doch ein kalter Wind weht durch die Gassen, und man wünscht sich einen Platz an einem warmen Kaminfeuer."
Nun erst setzte Vanion sich.
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 11. Dez 17, 20:09
"Es liegt Schnee in der Luft."
kommentierte Isabeau. Ihr Gesichtsausdruck war gelassen, das was Lorainne immer ihr "Hofhaltungsgesicht" genannt hatte; Lavinia allein wusste was hinter den graublauen Augen vor sich ging.
Nach dem Kommentar über das Wetter winkte sie Eponine heran und ließ sich ein Tablet mit einer Karaffe und zwei Gläsern reichen. Sie goß gewürzten Wein in die Gläser und reichte Vanion einen davon.
Sie würde ihm keine Handbreit entgegen kommen, aber sie würde sich auch eher umbringen lassen bevor sie sich vorwerfen lassen würde die Gastfreundschaft nicht geachtet zu haben.
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Beitrag von: Vanion am 11. Dez 17, 21:35
Vanion nahm den Kelch entgegen. Ihm war nicht nach Wein zumute, aber deswegen konnte er natürlich nicht die Höflichkeit, die ihm erwiesen wurde, ausschlagen. Es sollte keiner behaupten, ein Roquefort habe keine Manieren. Das Schweigen, welches sich nun zwischen die beiden drängte, hatte nicht das Geringste gemein mit der sanften Stille, die der Schnee mit sich brachte. Vanion wälzte die Worte in seinem Kopf, aber er erkannte rasch, dass er seine Beredtheit lediglich nutzen wollte, um Zeit zu schinden.
Nein, Vanion. Du bist ein Ritter, kein Bauer.

"Vor Jahren fand ich Schutz vor dem Schnee, in Eurem Hause. Ein Knappe war ich damals, und Sohn meines Vaters, Baraque de Roquefort."
Und Lorainne de La Follye war dort. Und Benjen de Kyme. Ein Blick in Isabeaus Gesicht verriet ihm - nichts.
"Und vorher noch, nach den schlimmen Wochen und Monaten des Bangens im Forêt d'Artroux, da habt Ihr mir Eure Gunst erwiesen. Ein Pfand erhielt ich, das mir in Zeiten der Not die Tore Goldbachs öffnen sollte."

Er hielt einen Moment inne.
"Je ferai ce que la chevalerie et mon seigneur féodal me veut, mieux que je peux. Das sagte ich damals. Und es dauerte nicht bis zum Neumond, da strafte ich diese Worte Lügen. Wie ein frecher Schelm log ich in euer Gesicht, und einzig die Blutsbande, die ich zu wahren versuchte, wage ich, zu meiner Verteidigung heranzuführen. Fürsprecher habe ich seitdem gefunden, und Buße getan für meine Sünden, wohl wahr. Den Ritterschlag hab ich erhalten, und drei Blüten zieren mein Wappen, der heiligen Lavinia zu Ehren. Aber minniglich, wie ein Ritter es sein sollte, bin ich nicht."
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 11. Dez 17, 21:57
Isabeau nahm einen Schluck aus ihrem Becher und setze ihn auf dem Tisch vor sich ab. Ihr Gesicht blieb betont neutral, aber wenn ihre Augen hätten Blitze schleudern können, dann hätten sie es jetzt wohl getan.
"Das ist ein Punkt in dem wir einer Meinung sind, oui."
Sie spielte mit dem blütenförmigen Ring an ihrem rechten Ringfinger, dem Zeichen ihrer Baronswürde.
"Was wünscht ihr von mir, Chevalier?"
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Beitrag von: Vanion am 11. Dez 17, 22:31
Tief holte Vanion Luft. Er sah zur Seite, in die verschlossenen Gesichter der Gardisten. Die beiden Damen der Baronin sah er, und auch die anderen Edlen, die sich in dem Raum befanden. Dann stand er auf.
"Mag's vermessen sein, und hoffnungslos, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Aber versuchen muss ich's, und schlagt ihr's mir ab, so trete ich in Schande dereinst vor die Götter."

Er trat einen Schritt nach hinten, dann sank er auf ein Knie herab.
"Nur um einen Hoffnungsschimmer wage ich euch zu bitten. Um die kleinste Gunst, mich zu beweisen. Gebt mir eine Queste, oder lasst mich gegen den besten eurer Mannen antreten. Ins Kloster will ich gehen, wenn ihr's von mir verlangt. Schon einmal diente ich dem Herrn Alamar, als ich die Gebeine der heiligen Agathe suchte. Lasst mich dieses Mal der Lavinia dienen, um in ihrem Namen eure Vergebung zu erlangen!"
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 11. Dez 17, 23:00
Isabeaus Gesichtszüge entgleisten einen Augenblick und sie sah den Mann vor sich ungläubig an:
"Ihr wollt, dass ich eure Frau Minne bin?"
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Beitrag von: Silja am 12. Dez 17, 08:22
Aimée hatte derm Gespräch schweigend gelauscht. Sie hielt den Blick gesenkt, damit niemand darin lesen konnte, aber bei Vanions letzten Worten blickte sie auf. Hatte sie richtig gehört? Zunächst meinte sie, sich verhört zu haben, aber Madams Reaktion ließen den kleinen Zweifel verschwinden. Was hatte der Chevalier sich dabei gedacht? Sei blickte ihn kurz an, der Ausdruck in ihre Augen leicht spöttisch, jetzt würde der Nachmittag vielleicht endlich interessant werden.
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Beitrag von: Vanion am 12. Dez 17, 20:05
"Ja, das will ich. Wie sonst, wenn nicht durch ritterliche Tat, soll ich den Flecken auf meiner Ehre fortwaschen? Und fortwaschen muss ich ihn, wenn ich unter meinesgleichen Augen treten will."
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 12. Dez 17, 22:38
Isabeau nahm einen Schluck Wein um etwas Zeit zu gewinnen, während ihre Gedanken rasten:
sie war sich des Publikums wohl bewusst und was auch immer sie jetzt sagte, es würde genauso auf sie zurückfallen wie auf ihn. Verdammt sei er und alle seine Ahnen, sie hatte mit einer halbherzigen Entschuldigung gerechnet aber damit? Bei Lavinias weißen Titten, was sollte sie darauf sagen?
Sie hatte nicht übel Lust ihn auf der Suche nach Jeldriks Gebeinen ans Ende der Welt zu schicken, aber sie schluckte diese Idee herunter. Genau wie die nächste: ein Apfel der Hesperiden wäre ein wunderbarer Schmuck für ihre Tafel, aber es würde ihren Ruf in eine Richtung bewegen die ihr aktuell nicht nützen würde.
Sie seufzte innerlich, der Bauer hatte sie tatsächlich in eine Ecke gedrängt aus der sie nur schwer erhobenen Hauptes herauskommen würde, wenn sie nicht ihren Zorn und ihre Verletztheit loslassen konnte.
Sie sah ihn über den Rand ihres Glases hinweg abschätzend an. War ihm überhaupt bewusst was er da getan hatte?
Wahrscheinlich nicht, entschied sie und kam zu einer Entscheidung:
"Erhebt euch, Chevalier."
Ihre Finger spielten mit dem Mater noster an ihrem Gürtel und sie ließ die blütenförmigen Perlen durch ihre Finger gleiten.
"Ihr stellt eine ehrenhafte, aber auch schwere Frage an mich, deren Antwort wohlüberlegt sein soll. Bitte gewährt mir Bedenkzeit, denn solch eine Queste muss vor den Göttern und Menschen Bestand haben und euch nicht nur Ruhm sondern auch Reife bringen. Ich werde euch diese Bitte gewähren, Vanion de Roquefort, aber die Natur eurer Queste wird euch erst zum kommenden Turnier im Frühjahr eröffnet werden. Nutzt den Winter um euch vorzubereiten und bei eurem Herrn Urlaub zu erbitten."
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Beitrag von: Vanion am 12. Dez 17, 23:58
Langsam erhob sich Vanion. Die Sekunden zogen sich in die Länge, und eine Stille hatte den Saal ergriffen, die ihresgleichen suchte. Ganz, wie Isabeau es tat, stellte auch der Ritter sich die Frage, ob er die Tragweite dessen, was er getan hatte, wirklich erfasst hatte. Wenn seine Fahrten ihm die Muße gelassen hatten, über die Goldbacherin nachzudenken, dann hatte er den Abend stets frustriert beschlossen. Kein Weg hatte ihm einfallen wollen, keine Tat, keine Buße, die die unnachgiebige Baronin überzeugen würde.

Ihre Finger glitten über den Mater noster, und unwillkürlich spannte Vanion sich an, ganz wie vor einem Kampf. Ihre Reaktion hatte ihm verraten, dass sie vieles erwartet hatte - aber nicht den Dienst an Frau Minne. Seine Ehre gebot ihm, den angetragenen Dienst ohne wenn und aber zu vollbringen. Mit jeder Konsequenz und aller Härte gegen sich selbst. Fast drei Jahre war es her, da hatte ein Knappe eine ganz ähnliche Probe - nicht bestanden.

Die Worte, die die Baronin dann an ihn richtete, entfesselten einen Sturm der Gefühle in ihm. Das offensichtlichste derer war die Erleichterung, als die unmenschliche Spannung endlich von ihm abfiel. Die Baronin von Goldbach versagte ihm weder die Annahme seines Dienstes, noch sandte sie ihn ins Herz des Arden, um den Täuscher selbst zu fordern.

Aber sie erbat sich Zeit. Mehr Bangen, mehr Zittern! Doch nun gab es nichts mehr verhandeln. Der Bauer hatte seinen Zug gemacht und stand nun auf dem Felde. Die Dame hatte den nächsten Zug. Sein Blick traf den ihren, aber es war zwecklos. Das Antlitz der Baronin gab keinen Fingerbreit von dem preis, was es verbarg.
Vanion de Roquefort hatte sie ihn genannt, und ohne Spott hatte sie diese Worte gesprochen.

"Die Reife will ich für mich behalten, doch aller Ruhm soll Euch zufallen." Eure Verzeihung begehre ich, nicht flüchtigen Ruhm!
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Beitrag von: Francois am 13. Dez 17, 07:16
Francois war sich nicht ganz sicher,ob das gerade tatsächlich passierte oder ob er im Laufe des Tages gegen einen Balken gelaufen war und das alles träumte.
Aber offensichtlich war er wach.
Jedenfalls würden die nächsten Tage und Wochen sehr interessant werden. Madame würde sich viele Gedanken um die Angelegenheit machen,soviel stand fest.
Nun wartete er erst einmal ab,was folgen würde...
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Beitrag von: Edouard am 13. Dez 17, 10:06
Überrascht hatte Edouard die Worte des Chevaliers gehört..

´Ob man ihm bei ein Turnier zu feste auf den Helm gekloppt hatt , oder sind ihm einfach die Milchzähne ausgefallen, und er macht sich jetzt tatsächlich Gedanken um seine Fehltritte ?`

Ohne den Gesichtsausdruck zu ändern sahe er den Chevalier aufmerksam zu. ´Oder doch alles reines Kalkül ?´

´Ich sollte ihm auf jedem Fall gut im Auge behalten... Vielleicht wird doch noch mal was aus ihm....´

`L'espoir meurt en dernier....`
dachte er, und konnte sich ein kleines Grinnsen nicht verkneifen.

´Wir werden uns wohl bald wiedersehen...´
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 13. Dez 17, 10:43
"So sei es. Bitte vergebt mir, aber meine Pflichten verlangen nach mir."
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Beitrag von: Vanion am 13. Dez 17, 11:18
"Habt Dank für Eure Zeit und Eure lieben Worte."
Wie er es schon zur Begrüßung getan hatte, verbeugte Vanion sich auch zur Verabschiedung.

Einen Schritt trat er rückwärts, dann drehte er sich herum. Die Kammerfrau der Königin hatte ihn entlassen, und da seine Angelegenheiten hier nun geregelt waren, gab es nichts mehr, was ihn in diesem Raum hielt. Die an der Flügeltür postierten Diener schlossen diese hinter ihm, und als das Gemurmel der Anwesenden, das mit seinem Abschied aufgebrandet war, von dem schweren Holz gedämpft wurde, sog Vanion die kühle Luft tief ein.

Als er in seiner Unterkunft eintraf, war es längst dunkel geworden. Der Ritter wies den Wirt an, sein Gepäck für die morgige Abreise zu bereiten, kramte seine letzten Heller hervor, und begab sich dann in den Schankraum. Ein Glas Wein würde ihm gut tun nach den Anstrengungen dieses Tages.
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Beitrag von: Edouard am 13. Dez 17, 11:38
Es lag  plötzlich eine total andere Stimmung in den Raum,  oder so fühlte es sich auf jedem Fall für Èdouard an.

Abwartend sah er zu Baronin, und war gespannt auf  das was kommen würde. 
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 13. Dez 17, 13:32
Isabeau schüttelte etwas verwirrt den Kopf und trank ihren Becher leer.
" La chose prit une tournure inattendue, n'est pas?"
murmelte sie zu niemandem bestimmten, während sie Eponine den Becher zurückgab.
"Wie dem auch sei, der nächste Termin steht an. Bitte sendet einen Boten zum Haus, ich möchte heute Abend zu Hause essen und werde wahrscheinlich Gäste haben. Der Verkehr wird wahrscheinlich noch schlimmer sein als heute vormittag, wir werden einen Läufer senden wenn wir losreiten."
Ihr war vollkommen klar, dass das, was gerade geschehen war, sich in Windeseile in den Hallen und Fluren des Palastes verbreiten würde. Würde man sagen die Höflinge hätten nichts besseres zu tun als zu tratschen, dann wäre das nicht nett aber durchaus wahr.
Sie warf einen Blick auf Eponines plan de déroulement und seufzte:
"Alors, die hochwohlgeborene Alanna von Trebond wird bereits jetzt wissen was geschehen ist, ich sollte sie nicht warten lassen. Mademoiselles Eponine et Aimée, ihr begleitet mich, der Rest kann sich zurück ziehen."
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Beitrag von: Francois am 13. Dez 17, 14:13
Die drei Gardisten tauschten schnelle Blicke aus und deuteten eine knappe Verbeugung an. Dann begaben sie sich in die Kammer, die ihnen hier zur Verfügung stand.
"Na,das wir sowas noch erleben dürfen..."
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Beitrag von: Edouard am 13. Dez 17, 14:43
"Noch ist es nicht vorbei, mes Amis..." sagte Edouard leise.

"Aber es bringt ein Wenig ´Charme´ in den normalen Alltag, neh ?"

Seuffzend ging er zu Tisch, und sah nach was es zu trinken gab.

"Jetzt könnte ich aber was starkes gebrauchen !"
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Beitrag von: Francois am 13. Dez 17, 20:54
"Gib mir bitte auch einen,und Reynard ist sicher auch nicht abgeneigt."
Francois setzte sich an den Tisch und nahm sich Schreibzeug und einen Bogen Papier.
Dann begann er die Feder über das Blatt tanzen zu lassen.
'Madame! Wie Euch vielleicht bekannt ist..."
und endete nach einiger Zeit "...Hochachtungsvoll,  Francois,Feldwaibel der Garde"

Er faltete das Blatt und übergab es einem der Diener auf dass dieser es der Baronin überbrachte.
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Beitrag von: Edouard am 13. Dez 17, 22:12
Èdouard füllte drei Becher und reichte zwei davon seine Kumpanen.

"Na dann....Auf ein Ereignisvoller Winter! " sagte er augenzwinkernd, und trank.

"Was hast du geschrieben? "
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Beitrag von: Francois am 14. Dez 17, 07:07
Francois hob den Becher und leerte ihn mit einem Schluck.

"Ich muss da etwas anstossen. Es kann sein, dass ich in einigen Tagen für kurze Zeit verreise. Aber warten wir erstmal..."

"Wie war das mit dem Besuch der Schneidermeister?"
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Beitrag von: Edouard am 14. Dez 17, 10:29
Edouard sah Reynard an, der auch ahnungslos mit den Schultern zuckte.

"Gut....Wie du meinst. Dann stoss du mal was an...." er füllte die drtei Becher erneut. "Mich reicht das dazu !"

"Sur ton impulsion!"  er hob den Becher , und leerte diese. "Wir können von mir aus jetzt gerne gehen."   

Er stand auf, und machte grinnsend eine einladende Bewegung richtung Tür ...

"Nach ihnen, mon Sergeant,  nach ihnen, Maitre d´Armes...."


"Schneidermeister, versteck deine Töchter, die Garde kommt !"

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Beitrag von: Francois am 14. Dez 17, 12:42
Francois kannte Edouard gut genug um zu wissen,dass dieser nicht weiter fragen würde,auch wenn er gern gewusst hätte worum es ging.
Er leerte ebenfalls den zweiten Becher, richtete dann seine Kleidung und begab sich zuf Tür. "Merci..."
Auf dem Gang fügte er hinzu "Wenn die Schneider nicht die anderen Male irgendwo noch Töchter versteckt hatten, dann mach dir keine Hoffnungen. Entweder sind sie vergeben oder es lohnt sich nicht..."
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Dez 17, 13:26
Isabeau plauderte mit ihrer Freundin über Nichtigkeiten und genoß die erste anständige Tasse Tee des Tages.
Seitdem Sayo in ihr Leben getreten war und sie die Bekanntschaft der Dame Machiko geschlossen hatte, war sie in die Geheimnisse des fernöstlichen Tees eingeweiht worden und konnte nun schwerlich mit dem zufrieden sein was ihr meistens vorgesetzt wurde.
Sie spielte mit dem Becher und lauschte dem neuesten Klatsch und Tratsch des Hofes: wer hatte wen geheiratet, wer hatte mit wem angebändelt, wer hatte was zur letzten Audienz getragen...
Ein Page trat ein und überreichte ihr eine Depesche. Sie las sie und entschuldigte sich kurz um eine Antwort zu verfassen. Nachdem sie einige Zeilen geschrieben hatte übergab sie diese an den Pagen und schickte ihn mit der Antwort zurück.
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Beitrag von: Edouard am 14. Dez 17, 13:31
"Tja....  Die Schneider hier sind wohl einiges gewohnt, neh ?"  sagte Edouard lächelnd als er, Francois und Reynard sich zur Ausgang des Palastes , und auf dem Weg in dem Händlerviertel machten.

"Mit den ganzen Höflinge hier, würde ich als Vater auch vorsichtig sein ! Wer die Geiß im Haus hat, dem kommt der Bock vor die Tür!"

Kurz bevor sie das Hauptgebäude verlassen wollten, hörten sie hinter rufen ;  " Attendre, Messieurs, s´il vous plait!"   

Ein Page kam mit straffen Schritt auf ihnen zu , und überreichte Francois einen Zettel..
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Beitrag von: Francois am 14. Dez 17, 22:36
Der Waibel nahm das Papier mit einem knappen "Merci" entgegen, überflog den Inhalt und verstaute es in seiner Gürteltasche.
"Alors, lasst uns gehen."

Nachdem sie bei den Schneidern alles nötige erledigt und tatsächlich noch die eine oder andere nicht unhübsche Tochter gefunden hatten waren sie im Gasthaus "Zum goldenen Ross" eingekehrt,um die Küche und die Braukunst zu begutachten.

Sie waren rechtzeitig wieder im Palast,so dass die Goldbacher Gesellschaft geschlossen zum Stadthaus abrückte.

Francois fing an, seine Sachen zu packen und beantwortete die nicht gestellte, aber durch Blicke formulierte Frage seiner Kameraden "Ich werde in zwei Tagen verreisen. Nichts Wildes. Magister Ardor befindet sich in der Akademie in Fanada, ich werde mich dort mit ihm treffen. Ihr macht hier wie gewohnt weiter. Ich bin in einigen Tagen wieder zurück.
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Beitrag von: Francois am 20. Dez 17, 15:05
Und Francois war tatsächlich nach einigen Tagen wieder in Donnerheim. Das Portalreisen hatte seine Vorteile...
Ardor hatte ihn begleitet,da er sich auch endlich mal bei Hofe blicken lassen wollte.
Die paar Tage an der AydOwl sowie in Fanada selbst waren eine wunderbare Auflockerung zum hier stattfindenden Protokoll. Nun würde der Trott an Besuchen und sonstigen Terminen wieder seinen Gang nehmen.
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 23. Dez 17, 15:36
Die Tage vergingen im Feiertagstrubel und sahen eine zunehmend erschöpfte Isabeau die heimlich die Tage zählte bis sie die Stadt wieder verlassen konnte.
Das Wetter war dieses Jahr grässlich und konnte sich nicht entscheiden: es nieselte den ganzen Tag lang und durch die Straßen pfiff ein eiskalter Wind der einem in die Knochen fuhr. Am nächsten Tag hagelte es Wachteleier und dann schneite es drei Tage lang das man das Haus nicht verlassen konnte.
Das führte dazu, dass der tägliche Trek zwischen Haus und Schloß zu einer logistischen Operation größeren Ausmaßes wurde die mitunter seltsame Blüten trug: die Hofkleidung der Baronin wurde in einer mit Wachspapier ausgeschlagenen und in Stroh gehüllten Truhe auf ein Tragtier geschnallt und drei "Lavinia schütze uns" drüber gesprochen, damit sie auch ja trocken blieb, während sie selbst in abgeranzter Wollkleidung und Schleiern gehüllt auf einem ihrer Pferde ritt, um sich dann vor Ort umziehen zu können.
Sie hätte natürlich in ihre Gemächer im Palast umziehen können, aber da die Einladungen zu Soirees, Tanzbällen und Abendessen in der ganzen Stadt verstreut waren und sie selbst auch Gastgeberin war, brachte das nur bedingt Erleichterung.
Unabhängig davon nutzte sie die Zeit um die Bestellungen für das kommende Jahr aufzugeben: Stoffe, Pelze, Gürtel, Handschuhe und Kopfputze für die anstehenden Reisen, Geschenke für das Gefolge und Gesinde, Gastgeschenke, seltene Gewürze, kostbare Öle und Glaswaren.
Am Tag vor dem großen Midwinterball bei Hofe hatte sie alle Einladungen ausgeschlagen und freute sich auf einen ruhigen Tag im Bad.
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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 09. Jan 18, 19:15
Der Midwinterball bei Hofe war ein rauschendes Fest und alle die Rang und Namen hatten ließen sich blicken. Isabeau war einige Tage vor dem Ball in ihre Suite im Palast umgezogen, denn diese Feierlichkeit war eine der ganz wenigen Gelegenheiten, bei denen sie der ursprünglichen Funktion ihres Titels nachkam und als tatsächliche Kammerfrau ihrer Majestät fungierte.
Sie beriet die Imperatorin bei ihrer Kleiderwahl, überwachte die Zusammenstellung der Garderobe und half ihr beim Ankleiden. Beim Einzug in den Ballsaal nahm sie den Platz zu ihrer Linken ein und kehrte zwischen den einzelnen Tänzen immer wieder an ihre Seite zurück um ihr den neuesten Klatsch und Tratsch zu berichten.
Die Imperatorin blendete in ihrer Schönheit und einer perlenbestickten Houppelande aus karmesinroter Seide, deren meterlange Schleppe mit Hermelin verbrämt war. Unter den gezaddelten, bis zum Boden reichenden Ärmeln des Gewandes lugte enganliegende, geknöpfte Ärmel des Unterkleides aus goldenem Brokat hervor. Sie trug einen edlen, aus Seide gewebten Gürtel der mit goldenen Blechen beschlagen war und von dem goldene Glöckchen hingen. Ihre Haare waren in einer kunstvollen Flechtfrisur hochgesteckt und mit einem stählernen Schapel gekrönt, Hals und Hände mit Preziosen geschmückt. Sie tanzte einige Tänze und begnügte sich sonst damit an ihrem Platz Gäste zu empfangen und angeregt zu plaudern.
Isabeau trug ein Kleid aus versilbertem Stoff mit bestickten Ärmelbändern aus schneeweißer Seide und hatte zugunsten des Tanzens auf eine Schleppe verzichtet. Die Gerüchte über ihre bevorstehende Eheschließung schwirrten durch die Luft und wurden von ihr lachend abgetan, denn sie wusste, dass alles andere die Waschweiber nur mehr anheizen würde.
Der Abend verging in einem Wirbelwind von Tanz, Essen, Wein, Klatsch und Tratsch. Nach Mitternacht zog sich die Imperatorin zurück und Isabeau begleitete sie um ihr aus den Kleidern zu helfen.
Und um ihr ganz in Ruhe und ohne fremde Ohren zu berichten was sie bei den Plaudereien mit all den Gästen erfahren hatte.
Sie kehrte danach in den Ballsaal zurück und tanzte bis zum Morgengrauen um dann völlig erschöpft ins Bett zu fallen.
Es war gefühlt keine Stunde später als es an der Tür klopfte und kurz darauf eine ebenso verschlafene Eponine in ihr Schlafzimmer kam. Sie entschuldigte sich vielfach und reichte ihr eine Eildepesche, welche offenbar aus Hanekamp kam. Sie überflog den Inhalt gähnend und runzelte dann bestürzt die Stirn.
Sie gab Eponine das Schreiben und machte eine Geste, dass sie es lesen sollte.
"Na, wenn das mal nicht ein ganz großer Zufall ist. Aber das ist etwas, das warten kann bis wir alle ausgeschlafen haben."
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Beitrag von: Eponine am 09. Jan 18, 20:51
Die vergangenen Tage ließen sich für Eponine vor allem in Listen messen, Listen mit Einladungen, Terminen, Bestellungen, noch zu verfassenden Briefen, Titeln und Memoranden, so dass sie sich einerseits wünschte, sie hätte die Kurzschrift offizieller Kanzleien gelernt, wo Nachrichten, die nur sie selbst wieder lesen musste doch ohnehin schon aus mehr Kürzungstideln bestanden als aus vollständigen Wörtern, andererseits war sie frohum jeden Tag, der nicht in einer Katastrophe endete. Selbst Vanion lebte ja noch, auch wenn der Auftritt fast etwas Vermessenes gehabt hatte. Große Geste, aber nicht zu Ende gedacht? Na, irgendein alter Stein war sicherlich verschollen genug um ihn den Chevalier suchen zu lassen.

Und dann der Tag nach dem Ball. Der Tag danach definierte sich dadurch, dass man zwischen dem Tag davor und dem Tag danach geschlafen hatte, also musste es der Tag danach sein, auch wenn die Sonne seitdem nicht wieder untergegangen war. Eponine, die selbst das Gefühl hatte, bestenfalls eine Stunde geschlafen zu haben - denn wozu waren Bälle sonst gut, als dazu, sich um den eigenen Schlaf zu betrügen, während man die Kleider der hochedlen und edlen Damen bewunderte und Höflichkeiten mit stattlichen Herren tauschte - wurde bei der Lektüre der Depesche schlagartig wach.
Ein Schelm, wer dabei denkt, wäre der Inquisitor nicht gewesen, wär's der Dämon auch nicht.
"Qui, Madame.", und mit einen unterdrückten Gähnen "Fast schade, non?"
Die offensichtlichen Auswirkungen wie eine Stärkung der Inquisition in Hanekamp beiseite hoffte Eponine allerdings, dass dieses Geschehen keine direkten Auswirkungen auf Goldbach hatte. Dämonen fielen bekanntlich nicht ohne Einladung aus den Wolken, aber für Madame und auch den Goldbacher Hofmagier konnten sich in den letzten Tagen viel zu viele Menschen verbürgen. Wozu aber dann die Eildepesche?
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Beitrag von: Francois am 10. Jan 18, 17:37
Für Edouard, Reynard und Francois waren die Tage vor dem Ball angefüllt mit Terminen, da einer von ihnen Madame ständig begleitete, der zweite bei den Abholtrupps der Bestellungen und Einkäufe dabei war und der dritte Stellung im Stadthaus hielt. Sie wechselten sich immerhin bei den Tätigkeiten ab, so dass jeder einmal raus kam.
Der Ball bei Hofe war denn sehr angenehm, die drei stellten die Begleitung und pendelten ständig zwischen den drei Sälen hin und her, so dass immer einer von bei Madame, Eponine und Aimee war.
Die restlichen Gardisten, Mägde und Knechte waren im Stadthaus geblieben und ließen es sich dort gut gehen. Wachen gab es im Palast genügend, so dass man auf weitere Gardisten eh verzichten konnte. Francois hatte für seine Leute etwas "organisiert" , womit sie besser bedient waren, als mit dem Ball.
Die Tage danach waren wieder ruhiger, die letzte Zeit und auch der Ball steckte allen in den Knochen.
Madame schien irgendetwas zu beschäftigen, aber sie schwieg sich aus. Auch die beiden Damen sagten nichts, und niemand fragte...
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Beitrag von: Edouard am 14. Jan 18, 14:02
Ja, die Tage nach dem Midwinterball waren mit die schönsten des Jahres, eigentlich sogar DIE schönsten am Hofe, da sie so wunderbar ruhig waren.

Der Midwinterball...

Das Schlachtfeld der Adligen, wo vorallem die Damen versuchten sich gegenseitig zu übertrumpfen mit einer geballten Ladung Seide, Brokat, Satin, teuren Pelzen und Unmengen an Schmuck und Knöpfen.

Die ganze Nacht hatten er, Francois und Reynard die Goldbacher Damen begleitet und ein wachsames Auge auf sie und ihre Umgebung gehabt.  Die eine oder andere kleine Konversation oder der Austausch von vielsagenden Blicken hatten die lange Nacht interessanter gemacht, und nachdem die letzten Klänge der Musiker verstummt waren, und sie die Damen wieder sicher in ihren Gemächern wußten, war es noch nicht vorbei.


Leise war er aufgestanden, hatte Gürtel und Stiefel in der Hand genommen, und das Zimmer verlassen um sich wieder zu seinem eigenem Quartier zu begeben. Als er vorsichtig die Tür hinter sich zuzog, öffnete sich eine weitere Tür ein Paar Meter den Gang runter.

"Und ?"

"Läuft !  Und selbst ?"

"Alles bestens! Un nu, Kaffee ?

"Verstehe die Frage nicht ?!"

"Na dann, auf geht´s !"

Der erste Kaffee nach dem Midwinterball war irgendwie doch der beste des Jahres...   

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Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 22. Jan 18, 20:02
Der Midwinterball war der Auftakt für 12 Tage voller Festlichkeiten, Schlemmen und Tanzbällen.
Es war eine rauschende, anstrengende und großartige Zeit in der manch einer gar nicht mehr nüchtern wurde und die Weinhändler ihren Jahresumsatz verdoppeln konnten.
Hypocras und Mulsum flossen in Strömen, die Nadeln der Schneider glühten und die Gilde der Schuhmacher opferte Lavinia jeden Abend Silbermünzen aufgrund der durchtanzten Seiden- und filigranen Wildlederschuhe der hohen Frauen.
Das neue Jahr wurde angemessen begrüßt und am Neujahrstag begab dich der goldbachsche Haushalt geschlossen in einer langen Prozession zu den nahegelegenen Tempeln um ihre Ehrerbietung zu machen und für ein gutes neues Jahr zu bitten.
Traditionell begannen sie dabei im Laviniatempel und gingen dann über den Alamartempel zum Tiors-, Aine- und Naduriatempel. Isabeau brachte als Oberhaupt des Hauses Opfergaben im Namen Goldbachs, aber jeder hatte die Möglichkeit für eigene Opfergaben und stille Gebete. So unterschiedlich wie die Tempel waren, so waren auch die Opfergaben: Blumen, weiße Tauben und Weihrauch für Lavinia, kostbare Hölzer und Öle für Alamar. Naduria erhielt einen Eber, Wachteln und frisch gefangene Fische, der Tempel der Aine Schriftrollen von wissenschaftlichen Abhandlungen die sie auf ihren Reisen erworben hatte. Im Tiors-Tempel bot sich ein etwas seltsames Bild: die kostbar gekleidete Adlige, die so weit weg von einem Krieger war wie man es sich nur vorstellen konnte und der in Leder und Felle gekleidete, vernarbte, wortkarge Lupus. Es kam einem unwillkürlich das Bild einer glänzend gestriegelten Angorakatze und eines räudigen Straßenköters in den Sinn, aber wenn man Animositäten erwartete, so wurde man enttäuscht. Die beiden schienen sich zu kennen und sich zumindest gegenseitig zu respektieren. Es gab nur ein Opfer, welches angemessen war und Isabeau brachte es ohne mit der Wimper zu zucken: sie schnitt sich mit dem bereit liegenden Messer in den linken Arm und ließ ihr Blut in die Opferschale tropfen.
Nachdem die notwendige Menge Blut geflossen war, ließ sie sich einen Verband anlegen und verbachte einige Zeit im ruhigen Gespräch mit dem Lupus um den Gardisten die Möglichkeit zu geben ihre eigenen Riten zu verrichten. Sobald sie wieder zu Hause waren, würde Magister Ardor die Wunde versorgen, so dass sie narbenlos verheilen konnte, aber so etwas mitten im Tiors-Tempel zu tun wäre ganz, ganz schlechte Form.
Im Anschluß machten sie noch einen Abstecher über die kleineren Schreine der Halbgötter, sowie des Askar und des Tormentor um Spenden abzugeben und jedem im Haushalt die Möglichkeit zum Gebet zu geben.
Der Tag neigte sich dem Ende zu und Isabeau schlug den Weg nach Hause ein. Den Abend würde sie im Zuber eines der Badehäuser verbringen, damit das Gesinde auch einen vergleichsweise freien Abend genießen konnte.
Mit  dem großen Abschlussball der 12. Nacht gingen die Feierlichkeiten zu Ende und Isabeau gab die Losung aus, dass man in der ersten Woche des 2. Mondes den Heimweg nach Goldbach antreten würde.
In der zweiten Januarhälfte erhielt sie die Nachricht, dass die Handelsgüter, die sie aus Tangara geordert hatte, an der Ahrnburger Südgrenze festgehalten wurden. Sie sprach mit Meister Ardor und stellte eine kleine Abordnung zusammen, die sich auf den Weg in den Süden machen sollte um sich dieses Problems anzunehmen und auf dem Rückweg noch einige Dinge zu erledigen.
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Beitrag von: Francois am 23. Jan 18, 07:27
Die Truppe hatte die Tage des Feierns und der Entspannung sehr genossen, in vielerlei Hinsicht.
Trotzdem, oder gerade deshalb, war es gut dass nun wieder der normale Ablauf eintrat.
Francois übergab die Gardisten,welche das Begleitkommando für Madame bildeten, an Reynard. Er selbst, Edouard und 4 Gardisten begleiteten die Gruppe um Ardor, welche sich um die Waren kümmern sollte.

'Und wieder unterwegs...'
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Beitrag von: Edouard am 24. Jan 18, 12:37
Auf dem Weg zu ihrer Bestimmung. liess Edouard nochmal die Angaben von Madame durch den Kopf gehen...

´Die von mir bestellte Güter, Maréchal, werden, aus mir unbekannte Gründe, an der Ahrnburger Grenze festgehalten. Untersuche und klären sie dieses Missverständnis unverzüglich.`

Nun.... Es wäre nich das erste Mal das irgendein übereifriger Beamter der Meinung war das ein Siegel fehlte, oder ganz einfach die Hand aufhielt um sein Lohn mit etwas Bakschisch zu ergänzen.   Aber warum jetzt ?

Kaffee aus Fanada?  Kosmetika aus Brega?  Nix besondres...

Dann vielleicht doch die Seidenstoffe aus dem Taifa al-Andalus?   Sowas war sicherlich eine Seltenheit in Hanekamp...

`Wir werden es bald sehen`dachte er seufzend, und schaute wieder zu Horizont. Es war grau, kalt und der andauernder Nieselregen war nicht hilfreich seine sonst so gute Laune zu steigern .

"Ist das Wetter nicht toll für einen kleinen Ausflug, meine Herren !? Komm zur Garde, haben sie gesagt. Sieh dir die Welt an, haben sie gesagt..."  Grinssend, und sah seine Begleiter an.

 "Stellt euch vor, wir würden jetzt Segeln."
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Beitrag von: Francois am 24. Jan 18, 17:26
Francois überlegte, ob Edouard irgendetwas vom Essen nicht bekommen war.
Er blickte in die anderen Gesichter, die jedoch relativ teilnahmslos waren. Einzig die Damen liessen leichte Erheiterung durchblicken.
So beschränkte er seine Antwort auf ein kurzes "Mh..."
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Beitrag von: Edouard am 24. Jan 18, 18:19
"Ach komm, du oller Nieselpriem, bist heute wieder echt gesprächich, wa?" warf Edouard Francois verbal am Kopf.

"Nimm einen Kaffee..... immer wenn du längere Zeit ohne warst, wirst du zu Vorsängerin..." 

"Wir sind doch alle froh das wir wieder die frische Luft genießen dürfen, oder ? Hier draussen sehe ich auch meistens welcher Natter sich anschleicht!" fügte er hinzu. 
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Beitrag von: Francois am 24. Jan 18, 19:21
"Dein Wortschwall ist ja nicht aufzuhalten,also warum soll ich auch noch reden!?"

Das Wort 'Nieselpriem' liess er erstmal unkommentiert.

"Ja,auf offenen Feldern kann man schonmal auf Nattern treffen,das stimmt..." Ihm war klar,dass Edouard es anders meinte, aber das machte nichts...
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Beitrag von: Edouard am 24. Jan 18, 20:02
"Hab´s ja schon verstanden...." er schüttelte den Kopf.

"Werde weiter nix mehr sagen."  Er zog sich sein Mantel etwas fester um die Schultern.

Der Himmel erzählte ihm das der Regen nicht so schnell aufhören würde.
´Wat solls..´ dachte er ´Heiter geht´s weiter... ´

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Beitrag von: Francois am 24. Jan 18, 20:41
"Hör auf so zu tun,als wärest du beleidigt, Alter Mann..."

Francois folgte Edouards Blick. "Das gibt noch was... Wenn das alles noch runter kommt,gibt es Suppe..."
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Beitrag von: Edouard am 24. Jan 18, 20:46
"Wäre es bloß ´ne Suppe.." antwortete Edouard.

"Ich könnte was Wärmes im Magen ertragen..." er nickte kurz, nur für Francois sichtbar, in Richtung der Damen

"und ich bin da sicherlich nicht alleine."

"Wie weit ist es noch mal bis zur nächste Herberge ?"
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Beitrag von: Francois am 24. Jan 18, 21:06
"Ja, sehe ich auch so. Bis zum Abend sollten wir eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden haben.
Wenn alle Stricke reissen machen wir irgendwo einigermassen geschützt halt und behelfen uns mit einem Feuer..."
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Beitrag von: Edouard am 24. Jan 18, 21:13
"Kriegen wir hin!" nickte Edouard

"Dann schauen wir mal ob der Inhalt unsere Beutel noch eine Stärkende Brühe oder sowas ähnliches herzaubern kann."
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Beitrag von: Francois am 25. Jan 18, 21:18
"Wir haben ja noch eine ganze Weile Licht. Und das werden wir nutzen. Und wenn wir absehen können, dass wir nur noch eine kurze Strecke haben, setzen wir den Weg auch im halbdunkel fort. Mit den Damen will ich nicht unbedingt ein Nachtlager im Freien aufschlagen. Das muss nicht sein."

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass alle beisammen waren und niemand den Eindruck machte, gleich aus dem Sattel zu kippen, lies er eine schnellere Gangart anklingen.
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Beitrag von: Francois am 26. Jan 18, 09:42
Das Wetter verschlechterte sich zusehends und die Wege wurden immer matschiger. So war an ein zügiges Vorankommen nicht zu denken, selbst ohne den Wagen,den sie an der Grenze antreffen und nach Goldbach bringen sollten.
In einiger Entfernung schälte sich unvermittelt ein grosser Schatten azs den Bindfäden von Regen... Ein Gebäude, ein Hof?
Man würde es sehen. Jedenfalls bot es sicher bessere Rastmöglichkeit, als irgendein aufgeschlagenes Marschlager neben der Strasse...
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Beitrag von: Edouard am 29. Jan 18, 13:35
Nach den kurzen Aufenthalt, und der verdiente Ruhetag, zog die kleine Truppe aus Goldbach weiter zu Ahrnburger Grenze. 
Hier angekommen gingen Edouard und Francois, während Gregoire ein  wachsames Auge auf die Damen, Magister Ardor und die Pferden der Reisetruppe hielt, zu dem kleinen Gebäude wo sich die Zöllner aufhielten. Nachdem einige Höflichkeiten ausgetauscht wurden,  kam Edouard zur Sache, und verlangte den Grund zu erfahren warum die Goldbacher Waren an der Grenze aufgehalten wurden.

Es stellte sich heraus dass lediglich EINEN Stempel an eine Falsche Stelle, der Grund für den unnütze Verzögerung war. Die Blicken von Francois und Edouard waren aber sehr Hilfreich dabei den Zollbeamte davon zu überzeugen, das eine Korrektur oder gar eine Neuaufstellung der Papiere nicht notwendig war, und die beiden Herren konnten mit der Freigabe der Ware das Gebäude verlassen.

Ein kurze Inspektion der beiden Karren, zeigte aber das eine direkte Rückreise nach Goldbach nicht möglich war, denn zwei Holzräder der doppelachsige Ochsenkarren, und eine der Deichsel, zeigten große Risse.

„Wir müssen schnellstens einen Wagner in Brega aufsuchen..“ teilte Edouard die Reisegruppe mit. „.. denn so erreichen wir Goldbach nicht !“ Ob es jetzt der Zustand der Wege, oder einen Fehler der Fuhrleute schuld daran war, konnte man jetzt natürlich nicht mehr feststellen. 

„Wir werden sicherlich 2-3 Tage Aufenthalt da haben…“ fügte Edouard hinzu.  „Aber glücklicherweise gibt es schlimmer Orte wo man festsitzen könnte, nichtwahr ?“
Titel: Antw:Donnerheim - das Stadthaus der Baronin von Goldbach - Jahreswechsel 267/68 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 06. Feb 18, 14:03
Nach etwa drei Wochen Abwesenheit kam das kleine Detachement aus Ahrnburg mit den Waren und merkwürdigen Neuigkeiten zurück. Es blieb ihnen allen nichts anders übrig als das alles erst einmal zu Kenntnis zu nehmen und auf eine Gelegenheit zu hoffen dieses Wissen einsetzen zu können.
Ende des ersten Monats bereitete der Haushalt sich darauf vor zurück nach Goldbach zu ziehen: Truhen wurden gepackt, Wagen und Tiere überprüft, Listen geschrieben.
Isabeau verbrachte einen Großteil ihrer Zeit im Palast in langen Besprechungen und war froh wenn sie Abends zu Hause in Ruhe gelassen wurde. Leider klappte das nur bedingt, da Korrespondenz und Besuche anstanden. In der ersten Woche des zweiten Mondes wurde ein Teil des Trosses vorangeschickt und zur Mitte des Monats hin begab sich Isabeau mit dem restlichen Haushalt auf den Weg nach Hause.
Falls jemand den Stoßseufzer hörte der ihr entfuhr nachdem sie die Stadttore in Richtung Reichsstraße hinter sich gelassen hatten, so waren sie so nett und kommentierten es nicht.