Forum des Engonien e.V.
Die Gebiete in Andarra => Hier und dort in den Weiten Andarras => Die Ruinen der Stadt Caer Conway => Thema gestartet von: Jelena am 20. Dez 07, 22:47
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Die Räume, die Jelena im Augenblick bewohnte, befanden sich unweit der Kommandatur. Sie lagen im Erdgeschoss und waren über halbrunde Durchgänge miteinander verbunden. Da die Heilerin in ihrer neuen Funktion häufiger Gäste empfing hatte sie den größten Raum mit Sorgfalt und dezenten Hinweisen auf ihre Herkunft ausgestattet.
Boden und Wände schmückten Teppiche und anstelle von Tischen und Stühlen fanden sich Kissen und Divane um einen flachen Tisch gruppiert. Im Raum waren Kohlebecken verteilt, von der Decke hingen Öllampen herunter.
In einer der Ecken stand ein kleines Pult, an dem man im Schneidersitz arbeiten konnte. Wenn Jelena hier Gäste in ihrer Funktion als Kämmerin empfing, dann saß dort ein Schreiber, der das Gespräch mitprotokollierte oder bei Bedarf Verträge und Absprachen aufsetzte.
Viele Andarraner fühlten sich hier bedeutlich wohler als in den Schreibstuben, denn ihre Zelte waren ähnlich ausgestattet und sie vergaßen schnell ihr Mißtrauen gegenüber der Frau, die jedes Gespräch auf die Weise eröffnete, auf die es sich gehörte: mit Getränken und dem Teilen von Brot und Salz.
Jelena blickte grübelnd in ihre Schale Tee, als ob sich auf ihrem Grund die Antworten auf ihre Fragen fänden. Das Gespräch, welches ihr bevorstand, würde schwierig werden, aber sie sah keine andere Möglichkeit, denn ich muß verhindern, das sich sein Einfluß weiter nach Osten ausdehnt! Bisher haben sich nur die Ragot unterworfen und die können mir sowieso gestohlen bleiben, aber die Zarsuk... man könnte sie aufstacheln, damit sie Darkov verstärken oder aber das sie sich den Nachschub von Trutzbergens Truppen holen... so oder so, sie dürfen sich nur nicht für die Gegenseite entscheiden...
Sie holte aus ihrem Ärmel das Schreiben hervor, welches ihr heute überbracht worden war und las es noch einmal.
Du verfluchter Idiot! Was nützt du uns, wenn du und deine Männer mit gebrochenen Knochen aus den Wäldern aufgelesen werden müssen? Verdammt noch mal, als ob es Tior um Zarbon schert... Wie kann man nur im falschen Augenblick so sentimental sein?
Immerhin hatte die ganze Sache ein Gutes: Zarbon band den Großteil von Trutzbergens Truppe, so wussten sie zumindest wo genau er war und mussten keine Angst haben, das er aus dem Süden marschierte. Die Stadt musste es über den Winter schaffen...
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Die Bediensteten hatten einen großen Zuber in die Nähe des Kamins gestellt und ihn mit heißem Wasser gefüllt.
Jelena zog sich noch vor betreten ihrer Gemächer bis aufs Unterkleid aus und reichte das verdreckte Bündel Kleider einer Magd mit der Bitte es auszukochen und durch Essigwasser zu ziehen, bevor es auch nur wieder in ihre Nähe kam.
Sie ging zu ihren Truhen und holte eine schlanke Phiole vor. Es war das letzte Badeöl, das sie noch besaß, aber für welchen Zweck sollte sie es aufheben? Kurzentschlossen kippte sie den Inhalt ins Wasser und sank mit einem erleichterten Seufzer in den Zuber, während sich der betörende Geruch nach Vanille verbreitete.
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Nach Jelenas Bad klopft Golodion an die Tür. Als er reingebeten wird, verzieht er kurz die Nase.
Er riecht noch die Reste des Vanille-Badeöls, was ihm nicht so sehr behagt.
Ich hab noch ein paar Öle mitgebracht... aber das hast du dir wohl schon gedacht... er lacht kurz.
Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen? Du sagtest, nach dem Bad... welches dir, wie ich sagen muss, offensichtlich so gut getan hat, wie ich gehofft hatte.
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Jelena saß nahe am Kamin und kämmte sich die nassen Haare. Sie lächelte als sie Golodion in der Tür stehen sah.
"Komm herein und nimm Platz!"
Sie wies ihm einen Platz zwischen all den Kissen an dem niedrigen Tisch. Eine Bedienstete brachte eine kupferne Kanne und platzierte sie auf einem Stövchen. Dann setzte sie vorsichtig zwei weiß-blaue Schalen auf den Tisch und verteilte einige kleinere schalen mit süßen und herzhaften Kleinigkeiten, bevor sie sich wortlos zurück zog.
Die Heilerin wartete bis sie die Tür hinter sich schloß, bevor sie mit Hilfe eines Tuches nach der Kanne griff. Sie sah immer noch müde aus, aber bedeutend besser als noch vor einer Stunde. Vorsichtig goß sie starken, aromatischen, schwarzen Tee in die Schalen und sprach die rituellen Worte, mit denen die Clans der endlosen Steppen jeden ihrer Gäste begrüßten.
"Sei willkommen in meinem bescheidenen Zelt und an meinem Feuer! Verweile und genieße, während deine Pferde grasen!"
Sie reichte ihm eine Schale, nahm ihre eigene, verbeugte sich im sitzen vor ihm und genoss dann den ersten Schluck.
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Golo folgt der Aufforderung.
Ich danke dir für deine Gastfreundschaft. antwortet er, verbeugt sich ebenfalls, nimmt die Tasse und genießt den ersten heißen Schluck.
nach kurzem Schweigen meint er:
Das ist gut zwischen all den Anstrengungen... Du sahst vorhin im Lazarett sehr geschafft aus, meine liebe.
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"Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wie lange ich die Zelte nicht verlassen habe..." antwortete Jelena ehrlich.
"Die Rückkehr des Haupttrosses bringt immerhin einen Vorteil: mit ihm werden auch alle Heiler und Magier zurückkehren..." sie nahm einen winzigen Schluck aus ihrer Schale und seufzte: "Ich fürchte nur, das es nicht reichen wird. Aber darüber können wir uns später noch die Köpfe zerbrechen. Ich bin froh, dich zu sehen, auch wenn ich ehrlich gesagt überrascht bin. Also, nutze die Gelegenheit und rücke mein Bild von dir zurecht!" forderte sie Golodion zwinkernd auf.
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Golo lacht herzlich.
Jelena, manchmal frage ich mich, wer von uns beiden durchtriebener und berechnender ist. er lacht noch einmal. Nein, im Ernst:
er beugt sich zu Jelena vor und spricht einige Sätze leise zu ihr, bevor er sich halb grinsend, halb freundlich lächelnd wieder zurücklehnt.
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Jelena grinste zurück, es war schön mit jemandem zu reden, der die letzten Monate nicht in dieser angstgeschwängerten Stadt zugebracht hatte. Sie sehnte sich ein wenig nach Fanada und dem Trubel dort zurück.
"Es ist immer schön, wenn sich Vermutungen bestätigen!" antwortete sie freimütig, während sie ihrem Gast Süßigkeiten anbot.
"Du sagtest, du musst etwas mit mir besprechen?"
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Danke. meint er und nimmt eine der angebotenen Kleinigkeiten, welche ab jetzt jedoch eher dazu dient, in Golodions Hand bei seinen Gesten mitgezerrt zu werden..
Wie man dich kennt, gerade Fragen... direkt auf den Punkt. Also gut, es ist folgendes: wieder beugt er sich vor und spricht.
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Jelenas Teeschale blieb auf der Hälfte des Weges stehen und sie sah Golodion mit unverhohlener Verwunderung an: "Du machst Witze!"
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Golo zieht die linke Augebraue hoch.
Sollte ich?
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"Wie kommst du auf die idee mir so etwas vorzuschlagen?"
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Nun, sagen wir einmal, es gibt da eine gewisse Überschneidung von Interessen verschiedener Leute. Und wie gesagt, ich selbst will nicht so fest an Fanada gebunden sein.
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Jelena setzte ihre Schale ohne zu trinken wieder ab und überlegte eine Zeit lang, während sie abwesen mit einem Verband an ihrem linken Handgelenk spielte.
"Ist dir bewusst welchen Posten ich momentan hier bekleide?"
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Ehrlich gesagt, nein, wie auch, ich bin ja gerade erst hier. Aber man spricht dich als Frau Kämmerin an.
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"Der Wojwode hat mir Brief und Siegel als Kämmerin von Andarra verliehen. Das bedeutet, das sowohl die Versorgung der Flüchtlinge, als auch der komplette Nachschub der Armee und auch die Bevoratung der Stadt über meinen Schreibtisch laufen. So gerne ich dein Angebot auch annehmen möchte, ich glaube nicht, das es möglich sein wird. Es gibt momentan in den Reihen des andarranischen Widerstandes niemanden, der diesen Posten ausfüllen könnte. Die Stämme lassen sich von mir einiges sagen, weil ich eine Außenstehende bin und so außerhalb ihrer Stammesquerelen stehe."
Sie sah Golodion enttäuscht an: "Ich werde dir jetzt noch keine endgültige Antwort geben, aber die Wahrscheinlichkeit, das ich zur Verfügung stehe, ist sehr gering."
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Ich verstehe... aber bedenke auch bitte, dass sich Fanada auch nicht mehr lange hinhalten lässt. Es ist bereits seit über einem Jahr ohne Bürgermeister, und in diesem Jahr haben sich einige Dinge nicht gut entwickelt. Fanada braucht einen Bürgermeister, bevor der Frühling einzieht und die Offensiven wieder einsetzen.
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Jelena seufzte: "Das ist mir durchaus klar, Golodion! Meinst du uns geht es hier anders? Ich muss warten bis der Wojwode aus Donnerheim zurückgekehrt ist und mich mit ihm besprechen. Nicht das es mich nicht reizen würde in der goldenen Stadt das Zepter zu schwingen... aber dafür diesen Posten und die Menschen, die von mir abhängen, zu verraten?"
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Hm, wir wissen beide, dass wir hier keinen Verrat wollen... Vielleicht ist es auch gut so, wenn du hier im Osten ein Auge auf die Sachen hast... hier wird es im Frühjah wohl noch härter werden als bei uns, vor allem nachdem Konar es derart auf den Sack gekriegt hat, wie man es in den Straßen überall hört. Das wird er nicht auf sich sitzen lassen...
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"Ganz bestimmt nicht." meinte Jelena grimmig.
"Ich zerbreche mir den Kopf was wir tun könnten, um seine Offensive im Frühjahr zumindest zu verzögern, aber es will mir nichts ge..." sie wurde durch ein Gähnen unterbrochen.
"Verzeih!"
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Nein, keine Ursache, wir haben morgen wohl noch viel zu tun und sollten beide noch ein wenig schlafen. Ich denke, wir haben noch ein paar Abende Zeit, dieses Gespräch fortzuführen.
Meint Golo und steht auf.
Ich danke dir für den Tee und das Gebäck (welches er in diesem Moment in seiner Hand registriert und verlegen dran knabbert)
Er verbeugt sich noch einmal und verabschiedet sich.
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"Nanu?" murmelte Jelena verwundert, als Golodion binnen weniger Augenblicke verschwunden war. Aber er hatte recht, sie würden noch Gelegenheit haben sich miteinander zu unterhalten. Noch bevor sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, war Jelena bereits auf dem Divan ausgestreckt und eingeschlafen.
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Genau zu dem Zeitpunkt, an dem Jelena gerade eingeschlafen war (nur einige Wochen später - kurz nach dem Treffen des Widerstandes im zweiten Monat), klopft es an ihre Türe.
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Jelena war tatsächlich nach einem asnstrengenden Tag im Lazarett über ihrer Teeschale eingedöst. Sie guckte etwas irritiert um sich, bis sie sich zurecht gefunden hatte und erinnerte sich dann, das sie alle Dienstboten fortgeschickt hatte.
"Herein, bitte!" rief sie etwas verschlafen.
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Ein tritt Hegen (Hut, Feder, alles), eine Flasche unter dem Arm.
"Guten Abend, Jelena! Störe ich? Du siehst müde aus."
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"Nicht du auch noch..." stöhnte die Heilerin und winkte ihm Platz zu nehmen.
"Jeder, der mir dieser Tage über den Weg läuft, meint eine Bemerkung über mein Schlafpensum machen zu müssen..." grummelte sie, während sie Tee nachgoß. Sie wollte nach einer zweiten Schale angeln, bemerkte jedoch die Flasche und griff statt dessen nach einem Becher, den sie in seine Reichweite stellte.
"Was kann ich für dich tun?"
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"Das ist doch nur gut gemeint. Ist doch sicher nicht einfach, Kämmerin zu sein...hier schau, ich habe dir etwas mitgebracht: die guten Leute aus Burghorst machen einen ganz anständigen Met...eine der wenigen Dinge, die sie aus freien Stücken beibehalten haben, solange dort niemand vor Ort war."
Stellt die Flasche, die mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt ist, auf den Tisch und nimmt den angebotenen Platz.
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"Ist die Katze aus dem Haus... scheint als ob du eine Menge dort zu tun hast. Hast du denn einen anständigen Verwalter gefunden, damit du unbesorgt unterwegs sein kannst?"
Jelena nahm sich ebenfalls einen Becher und goß Hegen und sich ein. Vorsichtig nippte sie an ihrem.
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"Einer der Männer des Barons steht mir zur Seite bei solchen Dingen, das ist schon nicht schlecht. Am meisten hilft aber, dass die Leute wissen, dass es wieder einen Ritter gibt, der ihnen auf die Finger schaut - und möglicherweise auch klopft, obwohl ich mich da noch sehr zurückgehalten habe.
Insofern läuft es wohl, so dass ich auch reisen kann und nicht immer vor Ort sein muss. Wobei das reisen nicht einfacher geworden ist dieser Tage."
Hegen hebt seinen Becher zu Jelena und nimmt dann auch einen Schluck.
"A propos Reisen. Ich bin doch sicherlich nicht der einzige, der in drei Wochen in Condra erwartet wird. Aber ich weiss gar nicht, wie ich dahinkommen soll. Wo liegt das Land eigentlich? Ich weiss von Condra eigentlich nur, dass es voller Heckenschützen und Meuchelmörder sein soll."
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"Condra liegt im Norden, wir werden eine Schiffsreise in kauf nehmen müssen." man sah Jelena deutlich an, das ihr das nicht behagte.
"Nicht alle Condrianer sind Heckenschützen, aber sie sind ein wehrhaftes Völkchen. Ihr Ruf liegt darin begründet, das sie die Nekaner, du erinnerst dich an die Nekaner, oder?"
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"Nekaner...Neka ist doch eigentlich Condra, oder irre ich mich da? Und die Caldrier sind eigentlich auch ausgewanderte Nekaner. Also haben Condrianer und Caldrier einen gemeinsamen Ursprung, die Nekaner? Oder fasele ich wieder?"
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"Nein, du faselst keinesfalls. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Die caldrier hatten sich damals vom nekanischen Imperium abgespalten und waren über das Meer gekommen. Dieselben Nekaner haben vor etwa 35 Jahren Condra besetzt und dort eine Schreckensherrschaft errichtet. Zumindest sehen es die Hydracorgläubigen Condrianer so. Die Nekaner verehren Pydracor, der das absolut entgegengesetzte Prinzip ist. Es kam zu Zwangsumerziehung und großem Hass. Die Condrianer konnten keine Armee aufstellen, also begannen sie einen Krieg aus dem Hintergrund. Ihre Diplomatie buchstabiert sich nicht umsonst P-F-E-I-L."
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"Und vor kurzem haben die Condrianer die Nekaner besiegt? Hatte denn Condra sich ähnlich wie damals Caldrien von Neka abgespalten? Ist Neka ein Land? Und die Nekaner sind jetzt aus Condra abgezogen? So viele Fragen..." Hegen seufzt.
"Du bemerkst vielleicht, liebe Jelena, dass ich so gut wie nichts weiss. Hydracor...hatte etwas mit Tiefensee zu tun. Und Pydracor? Ein Feuerdrache? Hat der was mit diesem Alfred Rufus zu tun? Der betet doch auch Drachen an. Oder den mythodeanischen Elementen? Oder die Drachen, die jährlich dieses Fest feiern? Ich bin ganz durcheinander vor lauter Drachen und Elementen."
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"Der Reihe nach. Condra ist seit etwa 6 Jahren wieder frei, also nicht mehr unter der Herrschaft Nekas. Neka ist ein Kaiserreich, welches von einem Kaiser regiert wird. Knapp unter ihm steht der Hohepriester Pydracors. Pydracor ist ein Feuerdrache, während Hydracor ein Wasserdrache ist. Die beiden sind völlig entgegengesetzte Prinzipien. Der hohe Herr Rufus dient ebenfalls einem göttlichen Drachen, allerdings ist sein Name Morlon und hat soweit ich weiß auch nichts mit den anderen Drachen zu tun, die du erwähnt hast. Ob diese alle die gleichen oder gar die selben Götter sind... das wissen nur sie allein."
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"Wollen wir das Mutmaßen über die wahre Natur der Götter auch lieber den Pfaffen überlassen. Also Condra ist frei von Neka. Ayla die Bogenschützin - die kennst du auch, glaube ich? - hat mir ein wenig erzählt, wer in Condra das Sagen hat, aber so recht verstanden habe ich das auch nicht. Es ist wohl nicht ein König oder Kaiser, sondern ein Rat, der die Geschicke des Landes bestimmt, und es gibt wohl auch keinen Adel oder der hat nichts zu sagen. Seltsam.
Und weisst du, wo in Condra diese Festung liegt, in der unser Freund sich aufhält?"
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"Ich kenn Ayla sogar sehr gut. Was den Rat betrifft, der Condra regiert... er ist zwar kein Adel im offiziellen Sinne, aber ich habe gehört das die Sitze auch "weitervererbt" werden... allerdings haben sie kein gekröntes Haupt, das stimmt. Die Sternenwacht liegt im Süden Condras... irgendwo in den Bergen... wo hab ich sie denn... ah, hier ist sie!"
Jelena wühlte sich durch einen Stapel Papier und zog dann eine etwas zerfleddert aussehende Karte (http://www.pure-digital-world.de/engonien/images/karten/andere/condra.jpg) hervor, die sie auf dem Tisch ausbreitete.
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"Aaaahh..." sagt Hegen und beugt sich über die Karte. "Schau, da ist auch ein Middenheim. Sternenwacht ist die Burg, zu der wir sollen, ja?"
Hegen nimmt noch einen Schluck Met. Der ist lecker, wenn man Met mag. Sonst eher nicht.
"Und wo liegt Engonien? Irgendwo hier im Süden? Wie lange muss man denn mit einem Schiff fahren? Wie weit ist das?"
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"Wenn ich Lix richtig verstanden habe, dann werden wir mehrere Wochen brauchen." man sah Jelena deutlich an, dass ihr das nicht behagte. "Was zum einen bedeutet, das wir zeitig aufbrechen müssen und zum anderen, das ich keines meiner Pferde mitnehmen kann. Das passt mir nicht!"
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"Dann müssen wir aber in der Tat bald aufbrechen. Hoffentlich ist diese Nachricht auch wirklich von Isaak und nicht eine Falle vom Usurpator. Aber nach allem, was ich höre, halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass die wackeren Condrianer mit Barad Konar kooperieren."
Er seufzt.
"Ja, das wir keine Pferde mitnehmen können, ist wirklich bedauerlich", lügt Hegen.
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Jelena, die Hegens Aversion gegen Pferde genau kannte, sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
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Hegen nimmt noch einen Schluck Met, bis er Jelenas Augenbraue bemerkt.
"Hmm? Was? Ja, dann müssen wir ja neue leihen, wenn wir in Condra sind, und überhaupt..."
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Hegen denkt noch einen Moment über Pferde nach.
Vermutlich gibt es keinen Ritter im Land, der schlechter reitet als ich. Kunststück, habe doch erst vor 2 Jahren damit angefangen.
"Wie kommt es eigentlich, dass du soviel über Condra weisst?"
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"Ich hatte letztes Jahr sehr viel mit den Condrianern zu tun, unter anderem haben wir in Grenzbrück Seite an Seite gekämpft. Lix ist inzwischen eine sehr liebe Freundin für mich und da reden wir natürlich viel über zu Hause. Ich bin gespannt auf meine erste Reise dorthin! Zum Glück müssen wir nicht über Land, sonst würden wir bei unserem Glück auch noch der Omega-Legion in die Arme laufen... oder dem, was von ihr übrig geblieben ist..."
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Bei der Erwähnung der Omega-Legion zeigen sich Sorgenfalten in Hegens Gesicht.
"Auf eine Begegnung mit dem Lupus Umbra könnte ich auch gut verzichten. Vermutlich werden wir in Condra ja nicht auf sie treffen! Gibt es dort eigentlich noch andere verehrte Götter als die beiden Drachen?"
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"In Condra wird lediglich Hydracor verehrt, Pydracor wird verteufelt! Mach bitte nicht den Fehler einem Condrianer gegenüber den Namen des Feuerdrachens zu erwähnen, das könnte zu ernsthaften Problemen führen! Hydracor hat 7 Töchter, jede von ihnen ist die Verkörperung eines bestimmten Prinzips der Schöpfung, wir würden sie wahrscheinlich auch als Göttinnen bezeichnen. Aber frag mich bitte nicht nach ihren Namen, ich habe zwar Aufzeichnungen darüber, aber das war es dann auch schon."
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"Danke, das war wirklich ein ganzes Bündel von Neuigkeiten. Ich werde Pydracor nicht erwähnen, ausser einer der guten Condrianer tuts zuerst. Und ich werde versuchen, nicht allzuoft "Vivat Ignis" zu bölken."
Er leert seinen Becher.
"Der Abend ist schon wieder fortgeschritten. Mit deiner Erlaubnis werde ich mich zurückziehen. Es gibt noch einiges für die Reise vorzubereiten, und restliche Dinge können wir ja auch auf dem Weg besprechen."
Und macht Anstalten, aufzustehen.
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"Du hast recht, es ist bereits dunkel. Ich werde schauen das ich zum Ende der Woche hin aufbruchbereit bin, den genauen Tag können wir festlegen sobald wir wissen wer uns alles begleiten wird."
Jelena stand ebenfalls auf und brachte Hegen zur Tür.
"Es wird schon schief gehen, Hegen. So wie immer!" schmunzelte sie, während sie ihn verabschiedete.
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17. Tag des 6. Mondes 258 n.J.
Jelenas Körper liegt in ihren Gemächern.
Jelenas Geist in nachtleerer Schwärze.
Ein gleißend weißes Licht zwingt sie für einen kurzen Moment die Augen zu schließen, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Als sie die Augen öffnet umgibt sie ein Gefühl von Wärme und ein strahlend weißes Pferd steht an ihrer Seite. Sie folgt dem Tier langsam. Zeit spielt keine Rolle. Um sie herum ist nichts, es scheint als würde sie keinen Weg zurück legen und gleichzeitig die Unendlichkeit hinter sich lassen. Einer Eingebung folgend dreht sie den Kopf. Auf dem Boden aus schwarzem Glas spiegelt sich die Silhouette einer Eule. Kommt das gedämpfte Rauschen von den schlagenden Flügeln oder von den wallenden Vorhängen hinter ihr? Sie wendet sich um und das samtene Rot gleitet eine handbreit auseinander. Sie blickt neugierig in einen Raum, der keine Enden zu haben scheint. Drei Gestalten befinden sich hier, die sie nicht wahrnehmen. Ihr gegenüber steht ein Mann von königlicher Statur an einem Fenster, die roten Vorhänge zur Seite geschoben, und blickt hinaus, die Hände hinter seinem Rücken ineinandergelegt. Zwei Schritte neben ihm steht ein Krieger in einer Nische, dessen glänzende Brünne mit Gold verziert ist und dessen Haupt in Demut geneigt ist. Der Mann am Fenster dreht sich um. Für einen kurzen Augenblick scheint es, als würde er Jelena genau in die Augen und tief auf den Grund ihrer Seele blicken. Ein Räuspern im Raum lenkt seine Aufmerksamkeit auf eine Frau von übernatürlicher Schönheit, die ihn fragend anblickt. Die Lippen des Mannes bewegen sich, doch es dauert, bis sie sich an den seltsamen Klang der Worte gewöhnt.
"... möglich, doch ... führen?"
"... schätze ... Herz nicht, Gefühle... mächtige Waffe!"
Langsam versteht sie alles.
"Aber es ist eine Waffe, die er nicht zu führen vermag!" donnert er.
Ruhig, aber mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton erwiedert sie: "Du denkst zu schlecht von ihm! Kannst du ihm immer noch nicht verzeihen?"
Er schüttelt ernst den Kopf. "Das hat nichts damit zu tun! Ich kenne ihn besser als du! Es hat ihn schon einmal ins Unglück gestürzt! Und diesesmal, meine Liebe, wird er uns mit sich reißen!"
"Wenn selbst die Menschen aus ihren Fehlern lernen können, weshalb sollte es dann ein Gott nicht tun?"
"Schau dir die Menschen an: Wie viele Kriege entbrennen aus primitiven Gefühlen wie Eifersucht und Neid?"
"Vergleich nicht Eifersucht und Neid mit dem reinen Feuer der Leidenschaft!"
Er hebt beschwichtigend die Hände. "Du hast ja Recht, meine Liebe. Aber das macht ihn jetzt nicht berechenbarer. Vorher wussten wir wenigstens, was er vor hat!"
"Dann müssen wir es herausfinden!"
"Wie stellst du dir das vor?"
"Wir könnten IHN fragen."
"IHN?! Glaubst du wir können einem Wort Glauben schenken, das er mit seiner gespaltenen Zunge spricht?"
Ohne Vorwarnung ertönt ein dumpfes Donnergrollen und ein Windstoß weht Laub in dichten Wirbeln in den Raum, das sich einem Teppich gleich legt. In wilder Entschlossenheit betritt eine junge Frau die Szene.
"Eher würde ich mich ausweiden lassen als Szivár zu fragen! Welch absurder Gedanke!" herrscht sie die beiden an.
Der Mann hebt warnend eine Braue. "Vergiss nicht mit wem du sprichst, Tochter der Wälder!"
"Lass sie, sie ist noch jung!"
"Jung ja, aber nicht so töricht, um von IHM eine wahre Antwort zu erwarten! Ihr sitzt hier und diskutiert, während da draußen unsere Tempel brennen!"
"Und was schlägst du vor, kleine Nichte?"
Die junge Frau verweist auf die Blätter zu ihren Füßen, auf denen sie eben gewandelt ist. "Folgt der Fährte direkt und nicht auf Umwegen!"
Sich erhebend sagt die Schönheit: "Sprich klar, was du meinst!"
"Findet den Leitwolf und ihr werdet herausfinden, welche Beute er sich erhofft!"
Ein überraschtes Nicken am Fenster. "Du könntest Recht haben. Lasst es uns auf einen Versuch ankommen." Er wendet sich an den Krieger in der Nische. "Geh, mein Sohn, und suche die Wölfe. Lass dich zu ihrem Ziel führen."
Der Krieger, dessen Gesicht nicht zu erkennen ist, der Jelena aber dennoch irgendwie vertraut erscheint, verbeugt sich und verblasst.
Die drei Gestalten stehen mit einem Male nur wenige Schritte entfernt beeinander. Der königliche Mann hält einen edlen, edelsteinbesetzten Pokal in den Händen, die Schönheit einen kristallenen Kelch, die Ungestüme einen Becher aus Zinn.
Hinter ihr erklingt das helle, warnende Wiehern eines Pferdes. In Jelena steigt das unbestimmte Gefühl hoch, sie müsse sich beeilen. Vorsichtig macht sie einige Schritte zurück und dreht sich dann abrupt um, doch die Vorhänge versperren ihr wie eine undurchdringliche Mauer den Weg. Panik steigt in ihr auf, als sie versucht, die Vorhänge zur Seite schiebend, einen Weg freizukämpfen, und sich der schwere Stoff wie Fesseln um ihre Arme schlingt.
Auf Aufschrei des Entsetzens entreißt sich ihrer Kehle, als Jelena aus ihrem langen, bleiernen Schlaf hochfährt, die heruntergerissenen Vorhänge ihres Himmelbettes fest in ihre Hände gekrallt.
Ein lautes Klirren antwortet ihrem Schrei, als Rania vor Schreck ihr Glas fallen lässt. Die erschrockenen Gesichter von Damian, der Lavinia-Novizin und Mika blicken vom Fußende ihres Bettes auf Jelena herab.
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Nach einem kurzen Schreckmoment fängt sich Mika und stürmt auf die im Bett Sitzende zu. "Jelena, bei den Göttern!" Mika fasst sie fest an den Schultern und blickt sie einen Augenblick mit Tränen in den Augen an.
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Damian hatte sich gerade noch mit Rania unterhalten, um herauszufinden, was Jelena fehlt. Nun schaut er erstaunt und erschrocken auf ihre blasse Gestalt. Schnell fasst er einen Entschluss und während Mika und Rania sich um Jelena kümmern, eilt er zu Tür und reisst sie auf. Der erschrockenen Wache gibt er mehrere Befehle: "Bestellt die Heiler hierhin, besorgt Wasser und eine leichte Brühe und sagt Tannjew Bescheid, er soll sofort kommen." Offensichtlich will der Wachmann eine Frage stellen, doch Damian unterbricht ihn: "Sofort! Jelena ist aufgewacht!" Ohne zu warten dreht er sich wieder um und geht zurück zu Jelenas Bett.
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Jelena ist aufgewacht, aber sie scheint noch nicht im Hier und Jetzt angekommen zu sein.
Sie stößt Mikas Hände schwach von sich und versucht sich wie von Sinnen von den Stoffmassen des Bettes freizukämpfen. Sobald ihr jemand zu Nahe kommt, löst sich ein heiseres Grollen aus ihrer Kehle.
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Langsam öffnet sich die Tür zu Jelenas Gemächern. So leise es ihm möglich ist, betritt Alvias den Raum. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, wollte er die Anwesenden nach dem befinden seiner Lehrmeisterin befragen, jedoch ist ihm beim Anblick dieser die Sprache weggeblieben und er stellt sich neben die Tür an die Wand, beobachtet und lässt die erfahreneren Personen ihre Arbeit tun.
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Mika läßt die völlig verstörte Jelena kurz los "JELENA! BERUHIGE DICH!" versucht sie es in ruhigem, aber bestimmten Ton. Etwas weicher fährt sie fort "Ganz ruhig, es ist vorbei. Es wird dir nichts mehr geschehen! Alles ist gut. Beruhige dich." Während dessen löst sie Jelenas verkrampften Hände aus dem samtenen Stoff.
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Jelenas Augen sind fiebrig, der Atem kommt stoßweise, aber ihr Griff ist stählern.
Sie stösst Mika von sich und kriecht mit quälender Langsamkeit von den Händen weg, die sie beruhigen wollten.
"TRAZI VUKA!"
Ihre Stimme ist wie ein Reibeisen, wie ein Schwert, welches knarrend aus seiner Hülle fuhr.
"TRAZI VUKA I NACI CES RAZLOG!"
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Mika ließ Jelena einen Augenblick los und gab ihr den Freiraum den sie offensichtlich brauchte, schließlich kannte sie die MOmente in denen Jelena die Kontrolle über sich verlor. Diesen Kampf konnte sie anscheinende nur alleine mit sich ausfechten.
Wieder machte Sie sich ernsthafte Sorgen, sollte Jelena am Ende verrückt geworden sein, hatte das Ritual sie weit über ihre Grenzen gebracht? Hatte sie nun endgültig den Verstand verloren? Wo blieb nur diese Heilerin?!
"Miran.... Jelena" murmelte Mika leise während sie neben dem Bett stand und nicht viel mehr tun konnte als warten.
Im Kopf betete Sie wie schon seit Tagen
"Herrin des Wildes und des Waldes. Hüterin meiner Seele.
Bitte halte deine schützende Hand über den Geist meiner Freundin.
Beruhige ihr Herz, vertreibe die Ängste.
Gib ihr die Kraft des Hirsches die Spur zurück zu uns zu finden."
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Rania kehrte in sich, um ihre innere Ruhe wiederzufinden, holte tief luft, und begann in ihrer Tasche herumzuwühlen.
sie zog Kerzen und räucherwergzeur heraus, um eine angenehmere Athmosphäre zu schaffen, damit die anwesenden zur Ruhe kommen um jelena helfen zu können.
Dann stellte sie sich zu Mika und begann ebenfalls zu ihrer Göttin Lavinia zu beten.
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Die Augen der Heilerin klarten etwas auf und sie schien die Personen um sich herum besser wahrzunehmen. Ihr Blick blieb an Mikas Bogen haften und sie wandte sich der Jägerin zu. Schwach hob sie einen zitternden Arm und fasste Mika ins Gesicht.
Es war nur eine kurze Berührung, aber Mika sah für den Bruchteil eines Augenblicks die 3 Gestalten aus Jelenas Vision.
"Finde den Wolf... finde ihn..."
Erneut wurde sie bewusstlos, dieses Mal jedoch vor Erschöpfung.
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Mika streifte Rania mit einem dankbaren Blick. Als die zierliche Novizin sich neben sie gesellte und es schaffte Ruhe zu schaffen. Dann galt Mikas Aufmerksamkeit wieder Jelena und sie sah wie eine Veränderung von statten ging. Die schwache Berührung Jelenas ließ in Mika für einen kurzen Moment die Hoffnung aufkeimen alles würde wieder gut. Dann sah sie plötzlich drei Gestalten vor ihrem inneren Auge auftauchen und wieder verschwinden. Mika schnappte nach Luft und taumelte zurück, nur dumpf vernahm sie Jelenas Worte."Was ....???" keuchte sie verwirrt und sah suchend Rania an.
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Als Luthor das nächste Mal aufschaut, entdeckt er vor sich die Mauern Caer Conways.
Er rauft seine Sachen zusammen und springt von dem Karren des Viehtreibers hinab, nachdem er ihm die letzten Kupferstücke zugesteckt hat, die er ihm für die Mitfahrgelegenheit versprochen hatte.
Er verfluchte diesen Wald, in den er mit seine Gefährten geraten war und ihn so lange aufgehalten hatten. Und bis er wieder zurück nach Caer Cornway gelangt war, waren Tage verstrichen.
Jetzt aber beeilte er sich, zu den Gemächern seiner Meisterin zu gelangen. Kurz vor ihrer Tür blieb er nocheinmal stehen, um seine stark in Mitleidenschaft gezogenen Kleider zu ordnen und wieder zu Atem zu kommen.
Dann klopfte er an die schwere Eichentür an..
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Rania schenke Mika ein hoffnungsvolles Lächeln.
Doch dann wurde ihre Miene weider ernst und sie fragte: " Mika, was ist geschehen? Du weißt bestimmt, was vorgefallen ist, weshalb es Jelena so schlecht geht? Wir müssen ihr noch helfen..."
Voller Sorge sah Rania Jelena an, denn sie verspürte einen Anflug der Angst um Jelena, und wollte ihr unter allen Umständen in der Not beistehen.
Sie liess sich die Worte, die Jelena in einer für Rania seltsamen Sprache sprach, durch den Kopf gehen, und hat nun die befürchtung, dass hier Mächte am Werke sind, gegen die sie vielleicht kaum etwas ausrichten könnten.
Rania kam ein name in den Sinn: Szivar...
In diesem Moment klopfte es an der tür und Luthor betrat den Raum.
Rania Lächelte ihn an und sagte:" Luthor, ihr kommt spät. Ich hätte euch früher wieder hier erwartet.
Wieso seid ihr nicht mit Damian und Mir gereist?"
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Luthor begrüßte sie mit einem schwachen Lächeln, welches Erschöpfung und Müdigkeit preisgab, und trat neben sie und die anderen an Jelenas Lager, wobei er seine Ausrüstung und das Reisegepäck achtlos zu Boden ließ. Alvias, der für ihn unmerklich im Hintergrund stand, hatte er nicht gesehen.
"Nun Rania, ich hatte auf dieser Taverne noch einige Dinge, die es zu erledigen galt und damit verbunden ein zwei unangenehme Überraschungen" brachte er herraus und rieb sich eher abwesend seine Seite. Unter dem Stoff seiner Tunika hoben sich sichtbar Verbände ab. Er sah auf seine ohnmächtige Meisterin, danach in die Runde und dann Rania an "Wie steht es um sie?" fragte er besorgt
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Alvias, der bisher nur beobachet hatte, geht auf Luthor, in dessen rücken er sich befindet, zu und legt seine rechte Hand auf Luthors linke Schulter: "Nunja ich weiss nicht, ob man von einer Besserung sprechen kann, aber sei gegrüsst erst einmal."
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Luthor zuckt unter dieser unerwarteten Berührung ersteinmal zusammen und dreht sich um.
Als er allerdings seinen Lehrlingskameraden erkennt, erhellt sich seine Miene wieder etwas und er reicht ihm die Hand.
"Alvias. Ich hab Euch gar nicht gesehen, verzeiht ... schön Euch wieder zu sehen! Auch wenn ich es mir gewünscht hätte, es unter einem anderen Umstand zu tun ..."
dabei sieht er wieder auf die regungslose Gestalt Jelenas hinab.
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Rania, die sofort die Verbände erblickt hatte, wartete der Höflichkeitshalber ab, bis sich die jungen Männer begrüsst hatten und wandte sich anschließend an Luthor.
" Luthor, Ihr seid verletzt.... Legt eure Tunika ab, ich werde euch helfen."
Vorsichtig reinigte Rania nocheinmal seine Wunde und sprach:
" Lavinia, Liebste.
Mutter aller Herzen.
Ich bitte dich, erhür mein Flehen.
Vertreibe dieser seele Scmerzen.
Verleih mir die Kraft,
Diese Wunde zu heilen,
denn nur dann
kann dies Geschöpf
wieder munter bei uns verweilen."
Nachdem sie geendet hatte lächelte sie Luthor an und sagte:" Ich bin froh, das ihr wieder hier seid."
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Luthor schaut noch einmal prüfend auf seine Seite, wo von seinen Wunden nur noch etwas helle Haut zu sehen war, während er die benutzen Verbände zusammenrollte.
Nicht dass er der Novizin nicht vertraut hätte,im Gegenteil, doch waren es die Kräfte der Magie und des Übersinnlichen, von deren Wirkungen er sich lieber immer mal wieder persönlich überzeugte.
"Ich danke Euch, auch wenn es mich entrüstet dass ihr an meinen eigenen Fertigkeiten mit Nadel und Faden nicht wirklich zu glauben scheint" meinte er amüsiert zwinkernd als er sich die Tunika wieder anlegte. "Aber es freut mich ebenfalls, Euch wiederzusehen!"
Dann lehnte er sich etwas müde an eine der Wände des Gemachs, wobei sein Blick von Rania zu Alvias und dann zu Jelena lief, und dies einige Male.
"Ich bin wohl der einzige gewesen, der so spät von ihrem Zustand erfahren hat, habe ich Recht?" murmelte er dann ein wenig verbittert.
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Alvias hat sich wieder an die Wand zurückgezogen: "Ich weiss auch erst seit höchstens ein paar Stunden davon."
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Jelena fing an sich zu regen, offenbar reagierte sie auf die Stimmen um sich herum. Müde öffnete sie die Augen, die immer wieder zufielen. Sie war erschöpft und ausgetrocknet, aber der Blick war klar, obwohl sich Verwirrung hineinmischte.
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Luthor, der gerade etwas auf Alvias Aussage erwiedern wollte, rappelte sich auf als er sah, wie sich Jelena regte.
Dennoch vermied er es, eine große Aufruhr zu entwickeln und ging auf das Lager zu "Ich glaube, sie kommt zu sich..." meinte er ruhig, obwohl die Angespanntheit seine Stimme etwas zittern ließ.
Er griff zu einem Tuch und dem Schlauch an seinem Gepäck und befeuchtete es, um dann mit dem Tuch über ihr Gesicht zu fahren und dabei auch ihre Lippen zu befeuchten.
"Nicht zuviel Wasser am Anfang, sonst erbricht er" ging ihm noch ihre Aussage durch den Kopf, eine der ersten Lektionen, die er schon in Tiefensee gelernt hatte.
"Meisterin? Könnt Ihr mich verstehen?" fragte er dann mit Nachdruck.
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Jelena versuchte zu sprechen, räusperte sich und versuchte es wieder.
Schließlich gab sie sich mit einem müden Nicken zufrieden.
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Rania half Luthor dabei, Jelena vorsichtig auzurichten und ihr etwas Wasser einzuflössen.
Mit einem erleichterten Gesichtsausdruck über Jelenas bewusstsein sah sie sie an und fragte:" Jelena, wollt Ihr etwas essen? Ihr müsst hungrig sein, wollt ihr eine Suppe?"
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Jelena lächelte Rania an und zuckte dann schmerzhaft zusammen, als ihre Lippen aufsprangen und bluteten.
Sie schüttelte den Kopf auf ihre Frage hin und räusperte sich noch einmal.
"Wie... lange?" flüsterte sie heiser.
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Luthor, der noch einige nasse Tücher vorbereitet und auch einen Krug für später mit Wasser hinstellt, beißt sich innen auf die Wangen
~Sie darf sich in dem Zustand nicht aufregen...~ denkt er und tritt an das Bett heran.
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Jelena nahm dankbar einen kleinen Schluck Wasser und sank in ihre Kissen zurück, während sie die Menschen um sich herum musterte. Alvias bekam ein Lächeln und einen Wink näher ans Bett zu treten.
"Wie... lange?" wiederholte sie mühsam.
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Alvias löste sich von der Wand und geht näher an die Meisterin heran: "Zu lange." Sicher das diese antwort ihr nicht genügen würde, fügte er noch hinzu: "Es waren einige Wochen."
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Jelena sah bestürzt aus, das war offenbar länger als sie erwartet hatte. Sie nahm Luthor und Alvias' Hände und drückte sie mühsam: "...mir leid... so lange...alleine"
Ihr Augen fielen wieder zu und sie seufzte mehr als sie gähnte: "...jetzt schlaf... reden morgen... wolf suchen..."
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Dadurch das sie einschlief, lösten sich Alvias Hände aus ihrem Druck. "Ruht euch aus, wir sehen uns dann morgen." Alvias zog sich in eine Ecke des Raumes zurück und denkt über ihre Worte nach.
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Luthor pflichtete Alvias Worten mit einem Nicken bei und bettete ihre Hand auf die Decke, was sie schon gar nicht mehr mitbekam.
Er seufzte, gesellte sich dann zu den anderen in die Ecke und lehnte sich ebenfals wieder nachdenklich an die Wand
"Den Wolf suchen ..." murmelte er und sah dann in die Runde "Wisst ihr etwas genaueres darüber, was sie meint?"
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Mika flüsterte Rania zu "Passt du mir auf sie auf? Ich werde mich auf die Suche nach dem einzigen Wolf machen den ich kenne." Ohne ein Antwort abzuwarten umarmte sie Rania kurz und verließ dann entschlossenen Schritts das Zimmer. Fest entschlossen Sasha aufzustöbern, wo immer sie sich auch befinden mochte.
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Einige Tage später
Jelena war wieder vollständig wach, auch wenn sie immer noch sehr müde war. Es passierte manchmal, das sie mitten in einem Gespräch einschlief, aber ihre Augen waren klar und ihr Schlaf die meiste Zeit ruhig.
Es fiel ihr schwer sich von allen bemuttern zu lassen, hier traf mal wieder das alte Sprichwort Heiler sind die schlimmsten Kranken in vollem Umfang zu. Immer wenn ihre Freunde nicht hinsahen, ließ sie sich den Papierkram aus der Kämmerei bringen und brütete mit wachsender Verzweiflung über den neuesten Berichten, die von Tannjew und Robert kamen.
Trotz allem merkten ihre engsten Freunde bald schon, dass etwas nicht in Ordnung war. War sie früher die Ruhe selbst, sogar im größten Getümmel, so wirkte sie jetzt fahrig und eigentümlich angespannt.
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Es klopfte leise an der Tür und ohne auf eine Antwort zu warten öffnete sich die Tür einen Spalt und ein Kopf lugte durch die Tür.
Ich hoffe ich störe nicht.
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"Auranius!"
Jelena lächelte glücklich und winkte ihren Wahlvetter herein.
"Wie schön dich zu sehen! Nimm Platz!"
Sie rutschte ein wenig zu Seite und klopfte neben sich aufs Bett.
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Auranius setzte sich auf die Bettkante und schwieg einen kurzen Moment.
Wie geht es dir. Ich hatte in den letzten Wochen leider nicht die Zeit um dich zu besuchen. Allerdings hoffe ich doch du hast dir die Zeit nicht zu lang werden lassen.
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"Machst du witze? Es ist soviel Arbeit liegen geblieben..."
Jelena zog einige zerknitterte Listen unter den Kissen hervor und zeigte sie Auranius, offenbar handelte es sich um Vorrats- und Versorgungslisten der Reichsgarde.
"Mika fängt immer an zu schimpfen, wenn sie mich damit erwischt, ich fühle mich wie damals, als ich 5 war und abends bei den Pferden erwischt wurde."
Jelena lächelte, aber es entging Auranius nicht, das es ein wenig anstrengend war.
"Erzähl, wo hast du dich herumgetrieben?"
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Auranius Blick ging kurz zu den zerknitterten Blättern in Jelenas Hand.
Das Mika es noch nicht aufgegeben hat Sie zu einem besseren zu überreden, genausogut könnte man Miguel vom trinken abhalten
Dann jedoch wandte er sich wieder Jelena zu.
Ich bin kurzzeitig zuhause in Argeste gewesen, da es dort wieder eine Horde von Untoten gegeben hat und habe anschließend Gorix noch nach Glenshire begleitet. Also nichts besonderes.
Und wenn ich ehrlich sein darf siehst du auch alles andere als erholt aus, obwohl man ja eigentlich von einem Menschen der solange geschlafen hat anderes erwartet.
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"Untote? Es ging wieder um diesen Wald, oder? Ich verstehe nicht, wieso Baernhelm ihn nicht einfach niederbrennt..." meinte Jelena mehr zu sich selbst und hob dann abwehrend die Hand als Auranius sie schockiert ansah:
"Ich weiß, dass Galoria ihn entmannen und zu einem Häuflein Asche reduzieren würde, aber man darf ja wohl noch hoffen... Schlaf? Das war kein Schlaf Auranius... es war...ich bin..." In Jelenas Augen spiegelte sich Angst und sie begann geisterabwesend an den Narben an ihrem linken Unterarm zu zupfen.
"Ich war verloren..."
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Entschuldige ich wollte keine Wunden aufreißen die dieser Zwischenfall verursacht hat.
Auranius wandte seinen Blick ab und dachte kurz an die Geschehnisse, die sich vor 6 Monaten in Condra beziehungsweise Middenfelz zugetragen hatten
Diesmal war es wohl etwas mehr als nur der Wald, eher hätte er ganz Finsterfels niederbrennen müssen.
Aber genug der Vergangenheit was passiert momentan hier in Caer Conway, du als Kämmerin solltest ja bestens informiert sein. Vorallem wenn man sich nicht so erholt wie es einem anscheinend zugetragen wurde.
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Jelena schenkte ihm ein reuiges Lächeln und packte die Listen wieder weg, bevor sie Auranius' Frage etwas ausweichend beantwortete:
"Die Menschen werden immer unruhiger und die Stammesfürsten streiten untereinander... Der große Angriff scheint unausweichlich, aber niemand scheint zu wissen wann er kommen wird und das zermürbt die Menschen mehr als die tatsächlichen Scharmützel."
Sie strich die Decken um sich herum glatt und berührte dabei versehentlich die Hand ihres Freundes.
Wie verbrannt zuckte sie sofort zurück und Auranius sah nur für einen Augenblick den fassungslosen Gesichtsausdruck der Heilerin, bevor sie die Hände vor das Gesicht schlug.
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Etwas verdutzt schaute er Jelena an.
Was ist los? Was bringt dich dazu mich bei einer zufälligen Berührung anzuschauen als wäre ich ein Geist?
Hat es immernoch etwas mit diesem Zwischenfall zu tun.
Auch Auranius verspürte wenig Drang über das geschehene zu reden, allerdings schien es sich wohl nicht vermeiden zu lassen.
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Jelena schüttelte immer noch fassungslos den Kopf und betrachtete schockiert die Hände als ob ihr Krallen gewachsen wären.
"Ich konnte dich fühlen..."
Auranius ist klar, das damit nicht die Berührung von Haut auf Haut gemeint war. Jelena sprach auf einmal ganz schnell, als ob sie es aussprechen musste, bevor sie der Mut dazu verließ.
"Ich habe sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte, aber ich dachte, es wäre weil ich nicht meditiert hätte, aber das ist es nicht! Es ist weg, Auranius! Alles weg! Ich kann es nicht mehr kontrollieren... ich... ich..."
Man brauchte kein Empath zu sein, um zu merken, das Jelena einer Panik nahe war.
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Auranius schaute zuerst etwas verwirrt, bevor er langsam begriff was Jelena anscheinend meinte.
Du meinst du konntest in meinen Geist sehen, oder was meinst du?
Anschließend griff er zu dem Wasser was auf ihrem Tisch stand und reichte es ihr.
Jetzt trink erstmal einen Schluck und beruhige dich.
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Jelena griff nach dem Glas und vermied es peinlich Auranius' Finger zu berühren. Das Glas zitterte so heftig, das sie es schließlich mit beiden Händen festhalten musste. Sie nahm einen kleinen Schluck und holte ein paar mal tief Luft bevor sie antwortete: "Nichts so gut definiertes, es war mehr als würden deine Gefühle... ich habe vespürt was du spürst, aber alles in einem Wust... Müdigkeit, Neugier, Sorge, Freude... alles stürmte auf einmal auf mich ein!"
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Ist es bei anderen auch so, oder hast du es bis jetzt nur bei mir gemerkt? Ich muss zugeben, dass mir die Vorstellung nicht gerade gefällt jemanden nur durch eine Berührung an meinen Gefühlen teilhaben zu lassen. Deine Seite gefällt mir natürlich ebenso wenig.
Auranius schaute Jelena bei den Worten an und hoffte nicht die falschen Worte gewählt zu haben.
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"Glaub mir, ich würde es sofort abstellen, wenn ich könnte!"
Jelena sah erbost aus, so als würde Auranius ihr unterstellen ihn auszuspionieren.
"Ich habe vermieden andere zu berühren, weil ich gemerkt habe, dass etwas nicht stimmt... aber es ist bei allen so, es scheint nur bei den Menschen, die ich bnesonders gut kenne ausgereifter zu sein, während es bei anderen nur ein wust ist... ich kann es dir nicht genauer sagen!"
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Ich wollte dir damit auch keine Absicht unterstellen! Jedoch wird es wohl ein Problem werden wenn du später jemanden heilen willst. Dann wirst du nicht umher kommen andere zu berühren.
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Jelena wurde kreidebleich im Gesicht: "Daran hatte ich bis jetzt noch gar nicht gedacht..." flüsterte sie völlig erschüttert.
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Auranius überlegte kurz auf der Suche nach einer einfachen Lösung.
Keine Sorge vielleicht gibt es ja auch eine einfache Lösung, zumindest vorerst. Hast du es schonmal mit Handschuhen probiert, dass hilft dir nicht viel beim heilen aber zumindest solltes du erstmal ohne Sorge unter Menschen gehen können.
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"Ich, ich muss es ausprobieren... es müsste es zumindest dämmen können... Auranius! Du darfst es niemandem erzählen, versprich es mir! Wenn unsere Feinde erfahren sollten..."
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Gut ich verspreche es dir, ich werde niemandem davon etwas erzählen. Allerdings würde ich dir raten es vielleicht doch ein oder zwei Personen anzuvertrauen bei denen es möglich wäre, dass du sie berührst.
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"Sasha ist auf dem Weg in die Stadt... sie wird mir helfen können, ganz bestimmt!"
Solange Auranius Jelena schon kannte, so erschüttert hatte er sie noch nie gesehen.
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am nächsten Morgen, es ist eigentlich noch mitten in der Nacht, macht Golodion noch einen Abstecher in Jelenas Gemächer und hinterlässt unter Anderem einen kuzen Brief, bevor er die morgen fallende Stadt verlässt.