Was anfänglich mit Skepsis gegenüber der "NSC-Time" begann, entwickelte sich zunehmend zu einem interessanten LARP Wochende mit neuen Facetten.
-Die Belagerung von Engonia-
Man muss der Orga dieses CONs hoch anrechnen dass sie sich, nicht wie für eine LARP-ORGA sonst üblich aus den so verstaubten und unbeugsamen LARP Schubladen bediente, sondern sich feist an eine LARP Variante aus Übersee heranwagte.
Als ich Freitag ankam so wusste ich noch nicht was mich erwarten würde, war jedoch gespeist mit einer Mischung von der typisch Deutschen Angst etwas neues auszuprobieren und die Vorfreude auf den Abschluß einer langjährigen Kampagne.
Das für eine CON gewöhnliche Chaos am Anfang, vor einem Time In, war eine gute Abwechslung zu meinen sonst über die "NSC-Time" sinierenden Gedanken.
Man hat unkompliziert eingecheckt und bekam prompt sein Zimmer zugewiesen.
Die Motaviation der SL war merklich spürbar und ich ließ mich gerne davon anstecken.
Nachdem nun das Gepäck in den , für eine Jugendherberge, doch ausreichend großen Zimmern verstaut wurde, begab ich mich zur SL Ansprache.
Ich wusste schon vorher dass ich zur Gruppe 2 gehörte, und dementsprechend am Freitag Abend als NSC meine "Mit-Spieler" bespaßen durfte.
Da begann allerdings schon der erste bittere Wehrmutstropfen der mich an der NSC Time zweifeln ließ.
Man gab mir die vor Jahren schonmal gespielte Rolle eines Priester der Engonischen Kriegsgottheit "Tior" , dieser jedoch war absolut äquivalent zu meinem eigentlichen Spieler Charakter, den ich in meiner SC Zeit spielen wollte.
Da hätte die Orga besser planen sollen, und sich überlegen ob es der betreffenden Person (in dem falle ich) nicht unangenehm wäre als NSC sowie SC in einer vergleichbaren Rolle zu stecken.
Den Hindernissen zu trotz hat es dennoch funktioniert, und man versuchte mit Gewandung und Spiel die Unterschiede zu verdeutlichen.
Auf beiden Seiten gab es an diesem Freitag tolles Spiel.
Der Samstag startete langsam, wie ein Autofahrer der gerade E10 getankt hatte und sich nicht sicher ist ob er den Motor starten sollte.
Nach der Anfahrt jedoch wurde zügig die Auffahrt genommen und es entwickelte sich rasant tolles Spiel bis zum Abend durch.
Gänzlich war der Samstag sehr angenehm und spaßig!
Kommen wir zu den Vorzügen der Orga in dieser Konstallation:
- Verpflegung: Ganz großes Kino, die ORGA hat es hervorragend und erstklassig, mithilfe von Privat KFZ und Muskeln, geschafft NSC sowie SC am Samstag zu verpflegen (Freitag natürlich auch). Sehr sehr Vorbildlich!
- Der Plot war eine schöne Idee von der eigentlichen Belagerung abzulenken. Für den Abschluß einer langjährigen Kampagne zwar etwas mager aber man hat gemerkt dass man die ohnehin - nicht darstellbare - Belagerung anders zu einem Happening bringen wollte.
Soweit alles sauber und gut!
- NSC Rollen waren soweit alle gut besetzt mMn.
- Location war bekannt und für das Setting gut geeignet.
Fazit: Ich habe 55€ in ein LARP Wochende gesteckt aber vor allem in eine neue Erfahrung. Die NSC-Time ist und wurde aus der Idee herausgeboren, aus einem Gebiet mit wenig LARP Dichte, soviel effektivität wie möglich rauszuholen. Für eine CON von 15 Teilnehmern die man auf die Hälfte als NSC/SC aufteilt, macht die NSC Time - Sinn.
Aber in Deutschland und vor allen in unserer Region, ist es mMn nicht nötig auf die NSC Time auszuweichen, da es mehr als genug gibt.
Ich bedanke mich für ein Engonisches/Condrianisches Wochende und sage: Vivat Engonia!
Bis demnächst.
~Micha