Forum des Engonien e.V.
Der Städtebund von Tangara => Fanada => Thema gestartet von: Jelena am 07. Dez 09, 20:31
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Jelenas Laune befand sich auf dem Tiefpunkt.
Ihre Stimmung als katastrophal zu bezeichnen wäre nicht nett, aber auch nicht unwahr.
Die Arbeit in den Lazaretten rieb die Heilerin auf. Es befanden sich immer noch mehrere Hunderte Verwundete darin und Tausende suchten die Tempel täglich auf, um Wunden und Krankheiten versorgen zu lassen. Die Gilden und Handelshäuser hatten sich soweit von dem Schock der Schlacht erholt, dass sie wieder lautstark jammerten und um jede Kiste Vorräte feilschten. Jelena verbrachte den Großteil jedes Tages damit die notwendigen Dinge im wahrsten Sinne des Wortes zusammenzubetteln und so langsam aber sicher ging es ihr an die Nieren.
Die zusätzliche Arbeit in den Feldscherhallen ließ ihre Rückenschmerzen neu erblühen und die Jahreszeit brachte unerwünschte Erinnerungen zurück.
Alles in allem keine guten Voraussetzungen für einen Lehrling um Mist zu bauen.
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Eiligen schrittes betritt ein kleiner Junge das Kontor, schaut sich um und erblickt Jelena, auf die er zugeht.
"Verzeiht, seid ihr Jelena?" Sie nickt, woraufhin der Junge ihr das Pergament in die Hände drückt auf diesem ist in geschwungenen Buchstaben zu lesen:
Jelena, vergebt mir meine unpässlichkeit, ich liege hier geplagt von fieberschüben und krämpfen, ich darf das Zimmer nicht verlassen hat man mir gesagt.
Aber ich hoffe schnell zu genesen damit ich meinen dienst antreten kann, um euch zu helfen und von euch zu lernen!
Sobald ich wieder auf den beinen bin werde ich mich persönlich bei euch melden!
Hochachtungsvoll
Linnea
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Jelena drückte dem Jungen einen Apfel in die Hand und schickte ihn wieder fort, bevor sie die Nachricht las.
Für eine angehende Botschafterin ist sie aber sehr informell... dachte sie grantig und steckte das Schreiben in ihre Schürzentasche, bevor sie sich an den Küchentisch setzt und von Anica wortlos eine Schale Tee vorgesetzt bekam.
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Zaghaft klopfte es an der Tür des Kontors.
Voller Unruhe stand Wydh vor dem Kontor und wartete darauf, dass ihr jemand die Tür öffnete.
Der Weg durch die Stadt machte sie sichtlich Nervös und sie war froh endlich den Kontor gefunden zu haben.
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Die Tür öffnete sich und vor Wydh stand eine alte, grauhaarige Frau, die sie zuerst ziemlich abschätzend musterte und dann ungeduldig mit der Hand wedelte:
"Ja? Was ist?"
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Ein wenig Verunsichert durch die Ungeduld der älteren Frau sagte Wydh :" Verzeiht die Störung, ich bin auf der Suche nach Jelena. Ist sie hier?"
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Die Alte murmelte etwas, dass nicht nach einem Segen klang und scheuchte Wydh rein:
"Natürlich ist sie hier, ist ja schließlich ihr Haus, oder?"
Sie nahm Wydh den Mantel ab und zeigte ihr den Weg zur Küche.
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Wydh danke der grauhaarigen Frau und nach einem kurzen Durchatmen betrat Wydh die Küche und begrüßte Jelena, die dort am Tisch saß und einen Tee trank.
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Jelena sah ihren neuesten Besucher über den Rand ihrer Teeschale hinweg an und bemerkte ihr windzerzaustes Haar, die hektischen roten Flecken und das nervöse Kauen auf der Unterlippe. Sie seufzte innerlich und musste fast schon über sich selbst lachen ... das Epitom an Selbstbewusstsein, wie geschaffen als meine Schülerin...
Sie setzte die Schale ab und versuchte ihr zuzulächeln, ohne zu wissen, ob es klappte.
"Hallo, Wydh. Bitte setz dich, was führt dich zu mir?"
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Erleichtert über Jelenas Lächeln setzte sich Wydh zu ihr an den Tisch und fing an zu erzählen:" Nun ja Ich dachte mir es wäre eine gute Idee, wenn ich bei Euch hier noch etwas lernen könnte, indem ich Euch helfe. Und.... Ich wollte auf das Gespräch zurück kommen was wir vor einiger Zeit geführt haben.... ob ich vielleicht eure Schülerin werden könnte."
Verlegen schaute Wydh dann auf die Teetasse die Jelena bis eben noch in der Hand gehalten hatte.
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Jelena machte eine Handbewegung und Anica stellte eine weitere Schale vor dem Mädchen ab. Der Tee war schwarz und mit kräftigen Gewürzen versetzt.
"Schülerin oder Lehrling? Ist dir der Unterschied noch bewusst?"
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Wydh sah Jelena nun direkt ins Gesicht und sagte:" Ja mir ist der Unterschied zwischen einer Schülerin und einem Lehrling bewusst und ich würde gerne eine Schülerin werden, wenn es möglich und dies in Eurem Sinne wäre ..... und vielen dank für den Tee."
Sie nahm den Tee in die Hand, roch zuerst an ihm und nahm dann einen Schluck.
Ein Lächeln konnte sie nicht verkneifen, als sie merkte wie köstlich dieser Tee war.
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Jelena lehnte sich zurück und musterte die vor ihr sitzende Elfe, die so unglaublich jung wirkte.
"Was genau willst du denn lernen, Wydh? Bist du dazu in der Lage für den Unterricht zu bezahlen?"
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Sie richtete ihren Blick auf und sagte dann Entschlossen:" Ich möchte in der Heilkunde und in der Alchemie vollkommen Ausgebildet werden." Dann zögerte sie einen kleinen Augenblick und sprach etwas leiser:" Wie viel verlangt ihr denn monatlich für die Ausbildung?"
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"Heilkunde und Alchemie? Das bedeutet eine Lehrzeit über mehrere Jahre, wenn du eine volle Ausbildung wünschst. Wobei der Vertrag jederzeit von beiden gelöst werden kann. Wenn du eine eigene Unterkunft hast und dich um deine Ausrüstung kümmerst, dann wären das etwa 12 engonischen Kupfer im Monat."
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"12 engonische Kupfer ... Ja ich denke das kann ich schon irgendwie Bezahlen....
Kennt ihr denn einen guten Schlafplatz, der hier Sicher ist?" Dann überlegte Wydh und fügte noch hinzu:" Und was ich alles an Ausrüstung brauche, wenn Ihr mich annehmen würdet."
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"Ich weiß bereits, dass du eine große Ausrüstung für die Alchemie besitzt. Diese werden wir uns bei Gelegenheit genau ansehen. Was die Ausrüstung für die Heilkunde betrifft, so hast du ja aufmerksam Notizen in meiner Vorlesung gemacht, oder?"
Jelena lächelte, aber die Frage war durchaus ernst gemeint und sie erhoffte sich auch eine ausführliche und vor allem richtige Antwort.
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Nun fuhr ein Lächeln über Wydhs Gesicht und sie berichtete Stolz, dass sie ausführliche Notizen gemacht hat. " Und die Mateiralien habe Ich auch aufgeschrieben. Angefangen bei einer Umhängetasche - auf keinen Fall eine Tragetasche, Heilerbesteck - scharfes Scarpel und einen scharfen und stumpfen Löffel zum Aushöhlen, ein kleines Sortiment an Heiltränken, Essig oder Alkohol zum Desinfizieren, Handschuhe, Steinpaste zum Eigenschutz, ein Abhorchrohr womit man auch den Leib einer Schwangeren untersuchen kann, ..... "
Als sie die Aufzählung beendete fühlte Wydh sich richtig Erleichtert, dass sie Jelena zeigen konnte das sich Bemühte und Aufgepasst hatte.
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Wydhs Enthusiasmus war ansteckend und Jelena kam nicht umhin ihre Aufzählung grinsend zu unterbrechen:
"Dann hast du ja deine Antwort bereits. Wir werden morgen früh über den Markt gehen und die Dinge, die du brauchst zusammensuchen. Anschließend wirst du im Lazarett mithelfen. Dort ist augenblicklich der beste Ort für praktischen Unterricht. Ich kenne hier in der Nähe einen Gasthof, der sauber und halbwegs sicher ist. Ich kann dir aber auch anbieten, dass du hier im Kontor ein Zimmer nimmst. Was wäre dir lieber?"
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"Oh wie schön, Ich freue mich schon darauf und Ich würde liebend gerne hier im Kontor ein Zimmer beziehen."
Glücklich aber Verlegen schaute Wydh nun wieder auf die Teeschale, die sie auf den Tisch gestellt hatte.
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Jelena nickte, es war vielleicht so am einfachsten.
"Wir haben oben noch ein Zimmer frei, das kannst du beziehen. Wenn du möchtest, dann kannst du an der morgendlichen Meditation teilnehmen. Einer der Jungs wird dich wecken. Ansonsten ist gegen 8 Aufbruch zu den Lazaretten, wann du aufstehst und frühstückst ist dir überlassen. Das Abendessen wird gemeinsam eingenommen. Ich schlage vor, du siehst die einige Tage lang an, wie das hier funktioniert. Wenn du dann bleiben möchtest, dann unterschreiben wir den Vertrag."
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Wydh sagte freundlich:" Vielen Dank Jelena, wenn Ihr erlaubt werde Ich dann nachher meine Sachen holen. Und ja, Ich werde gerne an der Meditation teilnehmen, da ich bemerkt habe, wie Beruhigend es sein kann."
Nach einiger Zeit, die Beide schweigend verbrachten und ihren Tee tranken, schweiften Wydhs Gedanken für einen Moment ab und sie fragte sich innerlich .. Holt mich meine Vergangenheit hier wegen Alvias wieder ein? Sie fühlte sich in diesem Moment wieder so Hoffnunglos wie damals...
Dann tauchte sie plötzlich aus ihren Gedanken wieder auf, als sie sah wie die grauhaarige Frau über den Flur stapfte und irgendwas vor sich her murmelte. Ihr Blick wanderte weiter zu Jelena, die gerade ihren Tee vollständig austrank.
Nein. Bei Jelena werde ich Sicher sein.
Nun fuhr ein lächeln über Wydhs Gesicht und sie genoss den leckeren Tee.
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Jelena genoß das freundschaftliche Schweigen und hing ihren eigenen Gedanken nach. Als sie sah, dass Wydhs Schale sich leerte, machte sie eine Handbewegung, ob sie nachgefüllt werden solle:
"Mehr? Brauchst du Hilfe um deine Sachen zu holen?"
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"Oh ja sehr gerne! Der Tee ist wirklich sehr Köstlich! Und ein wenig Hilfe wäre wirklich sehr nett, denn ich Denke nicht, dass ich alles alleine bis hier hin tragen könnte."
sagte Wydh während sie die Teeschale auf den Tisch stellte, um sie Nachfüllen zu lassen.
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Anica füllte die Teeschalen nach und stellte einen Teller mit Keksen auf den Tisch.
Jelena warf einen Blick auf die Stundenkerze und meinte dann:
"Gut, ich werde Alvias und eines der Packpferde mit dir schicken, dann dürftet ihr alles vor dem Toreschließen hierhinbekommen."
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Bei dieser Antowrt zuckte Wydh regelrecht zusammen, wagte es jedoch nicht zu Wiedersprechen.
Um sich nichts Anmerken zu lassen, nickte sie kurz, sprach ein leises "Danke sehr" und nahm dann einen Keks in die Hand.
Alleine mit Alvias.... wie soll ich das aushalten?!
Bei dem Gedanken mit Alvias zusammen durch die Stadt zu wandern und in ständiger Nähe dessen zu sein, der sie in größter Not im Stich ließ, wurde ihr ganz Übel. Sie ließ die Hand mit dem Keks sinken und konzentrierte sich darauf, vor ihrer neuen Meisterin nicht zu Erbrechen und damit noch mehr zu Versagen.
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Jelena ließ Wydh nicht aus den Augen. Offenbar erwartete sie eine Erklärung oder Bemerkung. Als nichts kam, langte sie über den Tisch und legte ihre Hand beruhigend auf die der Elfe.
"Durchatmen. Ganz ruhig. Noch einmal. Alles ist gut. Und jetzt erklär mir, wovor du Angst hast. Was immer er ist, wir können es regeln."
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Tränen liefen der Elfe über die Wangen, als sie bemerkte wie nett ihre neue Meisterin zu ihr war und welch beruhigenden Worte sie zu ihr sprach.
Nach einigem kontrollierten Durchatmen war sie dazu Fähig, Jelena eine Erklärung für ihren Ausbruch der Gefühle zu geben:
" Es tut mir wirklich leid, Jelena. Ich möchte wirklich keine Schwierigkeiten bereiten. Es gibt nur ein paar Probleme mit ... mit Alvias und seinen ... Gefährten.
Es ist schon eine Weile her... nun ja und.." sie stockte bei diesen Worten und erneut liefen ihr Tränen über das Gesicht.
Es war kaum zu Übersehen, wie Schwer es für Wydh war diese Worte auszusprechen.
" Es sind schreckliche Dinge passiert."
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Auf Jelenas Gesicht zeigte sich Verblüffung und auch Ungläubigkeit, die aber schnell wieder ihrem üblichen, ruhigen Gesichtsausdruck wich.
Sie gab Wydh ein Taschentuch und wartete, bis sie sich wieder ein wenig im Griff hatte, bevor sie nachfragte:
"Das klingt nicht gut, Wydh. Du weist, das Alvias mein Lehrling ist. Wenn es Grund zur Klage über ihn gibt, dann muss ich das wissen, denn was er tut, fällt auf meinen Namen zurück. Also, versuch mir mal zu erklären, worum es eigentlich geht."
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Nachdem Wydh etwas ruhiger wurde,machte sie erst eine kurze Pause um sich zu sammeln und began zunächst stockend zu erzählen:" Es fing alles damit an, dass meine Eltern mich in Xerns Obhut gaben, damit ich meine Aufageb erfüllen konnte. Mir wurde schon gleich bei der ersten Begegnung klar, wie Gewissenslos und Brutal er war. Zuanfangs ließ er mich noch in Ruhe, doch bald spürte Ich wie der Hass und die Abscheu immer mehr aufbrodelte. Anscheinend habe ich einfach nicht das perfekte Bild einer jungen Elfe wiedergespiegelt... dazu kommt noch, dass er meine Lebensweise nicht verstand." Bei den nächsten Worten lachte sie ironich auf, währen sie sich ihre Tränen wegwischte. " Wie sollte er auch als Hochelf verstehen wie Ich und mein Clan lebten. Auf Fellen schlafen und selbst auf die Jagd gehen... sowas verstand er natürlich nicht."
Sie holte tief Luft und fuhr fort:" Anfangs waren es Drohungen, die er machte und mich wie er es nannte `zu erziehen´. Er sagte Dinge wie `Wenn du nicht Lernst dich höflicher auszudrücken, schneide ich dir einen Finger ab´ oder ähnliche Aussagen die mir entsetzliche Angst bereiteten.
Ich versuchte alles, damit ich seinen Zorn nicht weckte, aber es geling mir nur selten.
Doch meine schlimmsten Zeiten kamen dann, als er seine Freude darin entdeckte sich mit Freunden einen Spaß daraus zu machen mich in ihrer Gegenwart zu foltern.
Es gab zahlreiche Abende an denen ich die Arme aufgeschnitten bekam, heiße Eisenstücke in meine Haut gebrannt wurden oder ich blutend auf dem Boden lag, weil ich keine Eleganz ausstrahlen würde."
Wydh vergrub ihr Gesicht nun in ihren Händen und sprach leise:" Alvias wusste von all diesen Grausamkeiten. Er war Derjenige der mich behandeln sollte, damit diese Quälerei nicht auffiel. Ich setzte meine Hoffnung darin, dass er mich aus dieser Hölle rettete, aber ich wartete vergebens...
Er tat nichts... "
Tränen tropften auf ihren Schoß. Dann blickte sie auf und sagte:" Diese Entführung in der Nähe Caer Conways war meine Rettung, denn ich weiß nicht wie lange ich diese Qual noch ertragen hätte."
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Jelenas Gesicht zeigte zuerst Erstaunen und dann Wut. Sie unterbrach Wydh nicht, sondern wartete ruhig ab, bis sie zu Ende erzählt hatte.
Schließlich tätschelte sie ihre Hand, stand auf und ging zur Küchentür.
"ALVIAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS!"
Vermutlich konnte man ihren Ruf noch im nächsten Stadtviertel hören.
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Ein Bote klopft an die Tür des Kontors.
"Ich komme aus Tiefensee und habe eine Botschaft für eine Jelena Jakovljeva von Kadegar Sonnenwende."
Der Bote nimmt eine Schriftrollentasche hervor, bereit sie an der Tür abzugeben.
In der Rolle befindet sich eine Schriftrolle, mit dem Zeichen versiegelt, welches Kadegar auch auf seinem Schwertknauf trägt, das Zeichen der Akademie für Dämonenjagd zu Schattenwall.
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Alvias kommt geschwindt die Treppe herunter und betritt die Küche. Sein erster Blick fällt auf die Meisterin dessen Gesichtsausdruck Bände spricht. Kurze Zeit später sieht er noch jemanden in der Küche. Jemanden vertrautes. Doch auf Anhieb erkennt er das Mädchen, dass dort ist nicht. Erst nach einiger WEile wird ihm bewusst wer da jetzt ist und was für ein Unglück da auf ihm hereinfallen würde.
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Jelena betrachtete Alvias Gesichtsausdruck und ihr war in diesem Augenblick klar, dass das, was sie gehört hatte, die Wahrheit war.
Etwas in ihr zerbrach bei der Erkenntnis, dass sie sich wieder einmal in jemandem geirrt hatte, dem sie bedingungslos vertraut hatte.
Aber sie musste es aus seinem Munde hören:
"Sprich!"
war alles, was sie neben dem Kloß in ihrem Halse herauspressen konnte.
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Alvias weiß nicht so recht, was die Meisterin von ihm wollte. Er steht weiter sprachlos in der Tür.
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Jelena schluckte und verscuhte noch einmal zu sprechen:
"Alvias, Wydh hat mir Sachen erzählt. Dinge über Folter und... sie sagt... du hättest die Möglichkeit gehabt ihr zu helfen und hast es nicht getan. Stimmt das?"
Die Heilerin sprach jedes einzelne Wort sehr deutlich aus, so als ob es ihr unendlich schwer fallen würde sie überhaupt auszusprechen und nicht einfach loszubrüllen.
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Alvias brauchte einige Zeit für eine Antwort. Am liebsten hätte er Wydh vergessen, bei der letzen Begegnung brauchte er all sein Geschick um nicht aufgeschlitzt in der Ecke zu liegen und nun sitzt sie da mit Tränen im Gesicht. Und von was spricht die Meisterin da: Folter. Da fällt es ihm ein, er weiss wieder warum er nichts tun konnte, doch es ist ihm klar dass er dies am besten nicht ausspricht. Das einzige was aus seinem Mund heraus kommt: "Ich habe dass mir mögliche getan."
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Jelena wurde grau im Gesicht und ihr Herz fing wieder schmerzhaft an zu rasen. Ohne es wirklich zu merken, presste sie ihre rechte auf die Brust, als ob sie es im Brustkorb halten wollte.
Ich muss an den Nebenwirkungen arbeiten... schoss ihr als flüchtiger Gedanke durch den Kopf, aber das war jetzt nicht wichtig. Wichtig war, was als nächstes aus dem Munde von Alvias kam.
"Erzähle mir von Anfang an!"
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Alvias muss erstmal tief in sich gehen um seine gedanken zu ordnen.
"Vorweg, damit ihr das Ziel meiner Ausführung versteht. Wydh gilt als Verräterin Calandurs. Ich weiss nciht viel darüber wie es dazugekommen ist, dass was ich weiss möchte ich euch erzählen.
Sie begann ihre REise als Schützling Xerns. In dem Zuge musste ich auf sie treffen. Auf mich wirkte sie immer ziemlich lebensfroh und neugierig. so ergab es sich dass sie sich auch an Wesen heranwagte, denen sie unserem Verständniss nach besser aus dem Weg gegangen wär. Als Beispiel: Sie prügelte sich gerne mit Orks. Dies waren Tatsachen die Xern nicht gefielen und so verstärkte er seine Bemühungen ihre Erziehung zum Erfolg zu bringen, aber wo genau ihre Verletzungen, die ich behandelte genau herkamen weiß ich nicht mehr. Aber irgentwas änderte sich nachdem sie auf den Fluchrouten aus Caer Conway verschwand. Als ich sie danach das nächste mal und auch das letze mal sah, waren ca. 50 Leute damit beschäftigt sie vor einer Elfengruppe zu beschützen, die sie angeblich umbringen sollte, entsprechend knapp entging ich nur einem Massaker. Zudem haben wir von irgentwelchen religiösen Fanatikern die Blutrache aufgedrückt bekommen."
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Jelenas Blick ging zwischen Alvias und Wydh hin und her und was sie hörte gefiel ihr immer weniger:
"Du weißt nicht mehr wo die Verletzungen herkamen?"
Die Stimme war sarkastisch, aber bei weitem nicht so schneidend, wie Alvias es erwartet hatte, eher matt und erschöpft.
"Und du hast dich von deinem Land losgesagt und giltst als Verräterin?"
Jelena rieb sich unbewusst über das Brustbein und als sie wieder sprach, war ihre Sprache seltsam abgehakt, als ob sie nicht genug Luft für einen ganzen Satz hätte:
"Wie immer... zwei Seiten einer Münze. Ich werde darüber meditieren, was nun... zu tun ist. Bis dahin geht ihr euch aus... dem Weg! Ich rede mit euch beiden... wenn ich soweit bin. Jetzt... ich bin erschöpft. Anica? Rasporedi sve za Wydh, neka joj donose stvari iz akademije..."
Jelena wartete Anicas Antwort ab und wandte sich um, um die Küche zu verlassen.
Sie hatte den Flur kaum betreten, als sie zusammenbrach und mit einem dumpfen Schlag auf der Schwelle zu liegen kam.
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Wydh entging nicht, wie sich Jelena während des Gespräches veränderte und ihre Stimme deutlich schwächer klang. Auch der Griff nach ihrer Brust war auffallend schwach, doch sie wagte nicht, Jelena zu unterbrechen.
Ich habe sie schon so genug Erzürnt... Als sie dann sah, wie ihre baldige Meistern zusammenbrach sprang sie auf und lief zu Jelena hin. Als sie dann jedoch merkte, dass sie keine Ahnung hatte wie sie ihr Helfen konnte, schaute sie Alvias ins Gesicht und stotterte :" Alvias .. wie.. wie können wir .. ihr Helfen, ...was ... sollen wir tun?"
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Den Verband, den Luthor gerade aufgerollt hatte, glitt ihm aus der Hand. Der Stoff, den er dort gerade wie die vielen anderen Verbände auch im Schnee gewaschen hatte, rollte sich auf und nur die leichte Verfärbung von Blut machte ihn noch sichtbar. Der Lehrling sprang auf. Die Schreie von Anica hatten ihn hochfahren lassen wie eine Sprungfeder. Den Langdolch aus dem Gürtel ziehend, schlitterte er von dem Innenhof in den Flur und wär fast in Whyd und Alvias hineingerasselt.
"Bei Prah, was ist ..." Sein Blick fiel auf Jelena und eine kalte Welle des Entsetzens brandete über ihn hinweg. Er nahm Wydh gar nicht wahr, als seine behandschuhte Finger sich in ihren Nacken krallten und nach hinten und somit aus dem Weg rissen. Alvias, dem man den Schrecken im Gesicht ansehen konnte, nahm er gar nicht weiter wahr.
In den nächsten Sekunden, in denen seine jetzt von den Handschuhen befreiten Fingern Jelena fliegend abtasteten, Augenlider, Pupillen und Atmung sowie den Puls testeten, drängten sich immer wieder Situationen der kühlen Art und Weise, die er gar nicht anders verdient hatte, in sein Bewusstsein. Sie reagierte nicht, als er sie rufte und sogar sacht bis derbe versuchte, sie mit Klatschern ins Gesicht zu sich zu rufen. Jetzt begann er zu zittern, sein Blick suchte wieder den von Alvias und Wydh.
"WAS IST GESCHEHEN?!? WYDH! ALVIAS! WAS?!?"
In seiner Stimme schwang Angst mit, überdeckt von einer ohnmächtigen Wut, als er ihren Herzschlag suchte.
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Eine Welle der Erleichterung durchströmte Wydh, als sie Luthor sah.
" Wir haben gerade mit Jelena geredet, als sie scheinbar Schmerzen im Brustbereich bekam und dann naja ... ist sie umgefallen. Weißt Du was mit ihr los ist, Luthor?"
Dann überlegte sie kurz und fügte noch hinzu:" Es schien so, als ob sie keine Luft bekäme und sie hat sich an ihrer Brust gehalten."
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*Keine Luft? Die Brust?* Luthor war zum Heulen zu Mute, doch er rang die Panik in sich nieder. Eigentlich war jedes Leben gleich wert, nämlich unbezahlbar, doch in diesem Moment war die Situation nicht mit einem verwundeten Krieger zu vergleichen, nicht im geringsten. Er versuchte, sich die Verzweiflung nicht anmerken zu lassen und sah für einen Moment über die Schulter "Wydh, Wasser! Und Jelenas Tasche! Alvias! Das Kompendium!!"
Während die Beiden losliefen, tastete er nach Jelenas Herzschlag und schloss für einen kurzen Moment die Augen. *Das Herz ...* fluchte er innerlich. Er hob ihren Kopf an, kontrollierte gleichzeitig ihre Atmung und griff nach einem Klumpen Schnee, welches ihm noch an den Stiefeln pappte und strich ihr damit über die Stirn. "Jelena! Sestra..." Er biss die Zähne zusammen. Er hatte jetzt keine Zeit, sich darauf zu konzentrieren sich zu beruhigen. "Wacht auf! Bitte!"
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Noch bevor Wydh sich umdrehen konnte, stand Anica bereits mit Jelenas Tasche neben Luthor und drückte sie ihm wortlos in die Hand, während sie gleichzeitig eine Decke auf dem Boden ausrollte.
"Kommt, wir rollen sie darauf und tragen sie in den Behandlungsraum. Dort ist auch das Kompendium und alles andere, was wir brauchen."
Gemeinsam rollten sie die Heilerin auf die Decke und hoben sie dann zu viert hoch um sie die wenigen Schritte durch das Scriptorium in den Raum zu tragen, in dem Jelena Kranke behandelte. Während der Prozedur stöhnte sie leise, wachte aber nicht wirklich auf.
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Alvias kommt es so vor als würde die Zeit an ihm vorbeirasen. Die situation nicht begreifend und noch vollkommen gelähmt, ist er kaum einer Handlung fähig. So steht r einfach nur da.
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Mit vereinten Kräften trugen sie Jelena in das Zimmer und legten sie relativ sanft zu Boden.
Dann setzten sich Luthor und Wydh neben sie und schauten sich kurz an, währen Alvias wie Benommen daneben stand.
" Luthor wie kann ich dir helfen?"
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Sein Blick huscht nur kurz zu ihr hinüber. "Das ist ihr Herz..." murmelt er eher zu sich als zu ihr. Schwere Kopfverletzungen und das Herz waren die beiden Themen, die, wenn sie denn vorkamen, nur eine geringe Rettungschance hatte. Jedenfalls wenn eine Klinge hindurchgerammt war. Dies nun war allerdings etwas anderes.
In der Zeit nach der Akadamie hatte Luthor in der vielen Zeit in der er nicht im Kontor arbeitete oder Lehrstunden anstanden, das warme Studierzimmer aufgesucht und hatte Rezepte für Kranke kopiert und dabei etwas gestöbert.
Mit fliegenden Fingern öffnete er Jelenas Tasche und zog das Kompedium heraus. Irgendwo im Hinterkopf wusste er, dass es ein Rezept gab ... ohne den Blick von den Zeilen zu heben, sprach er zu Wydh: "Schnapp dir Alvias und bring mir Jelenas Alchemiekiste, du weißt welche ich meine. Alles aufmachen und ..." Noch während er sprach hatte er den passenden Abschnitt gefunden und schlug mit der flachen Hand auf die Seite. "Hier!"
Fingerhut. Dies ist ein gar mächtiges Heilkraut! Nutze es nur, wenn du seine Wirkungen gut kennst, denn bereits ein wenig zu viel und der Kranke verstirbt! Seine Heilkraft liegt darin, das es schwache Herzen stärkt. Wenn sich also Wasser in den Beinen zeigt und die Luft nach jedem Schritte knapp wird, dann setze es vorsichtig ein, indem du die Blätter zermahlst und zu einem Pulver bereitest. Lehrling, so du dir nicht sicher bist, lasse ab, bevor mehr Schaden als Nutzen entsteht!
Er hatte bis "...mächtiges Heilkraut!" gelesen, danach stockte er. Den Fluch, den er ausstieß, hätte Jelena wohl noch eine zweite Herzattacke beschert.
"Jebo ..." Er biss sich vorsorglich auf die Lippen.
Er sah auf, klappte das Kapitel zu und schaute die beiden an. "Wydh! Sorge das Alvias zu sich kommt, wir brauchen ihn jetzt! Meinetwegen verpass ihm eine!" Er kannte sie nun lange genug, um zu wissen dass sie verstand, was er verlangte. Er beugte sich über Jelena hinweg und griff nach Mörser und Stößel, nachdem er mit zitternden Fingern die Blätter der Pflanze herrausgesucht hatte.
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Jelena schlug die Augen auf und sah sich einen Augenblick lang verwirrt um, offenbar wusste sie nicht wo sie war.
Sie sah Luthor über sich stehen und griff nach seinem Unterarm um sich aufzurichten. Ihr Atem ging rasselnd und sie bekam liegend nicht genug Luft.
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Zur selben Zeit stand Wydh vor Alvias und versuchte mit ihm zu Reden.
"Alvias hörst du mich? Wir brauchen deine Hilfe" als er nicht reagierte, fasste sie ihm am Arm und schüttelte ihn ein wenig.
Auch dies schien ihn nicht aus der Erstarrung zu lösen.
"Alvias, jetzt komm endlich mal zu Dir!" Wydh wurde wütend und sah sich nicht anders zu helfen, als ihm eine leichte Ohrfeige zu geben.
Es klatschte doch der starre Blick hielt stand.
Das bringt doch alles nichts!..
Sie drehte sich um und lief in den Raum, wo sie Jelena gebracht hatten.
"Luhtor, Alvias steht da immernoch wie eine Statue! Ich.. " sie stoppte als sie plötzlich sah das Jelena die Augen geöffnet hatte.
"Jelena ist aufgewacht!" rief sie und deutete auf ihre baldige Meisterin.
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Die Ohrfeige hat Alvias aus seiner Trance befreit. Langsam und seine Gedanken ordnend geht er ins Zimmer.
"Luthor, sag an, du bist hier der wohl fähigste noch stehende Heiler," ihm war klar, dass hier schnelles Handeln vonnöten ist und Luthor ist ein einfach wesentlich besser in solchen Dingen. "was ist zu tun!"
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Luthor sagte nichts, als er Jelenas Blick begegnete. Der Mörser und Stößel waren schnell vergessen. Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie vorsichtig zurück auf ihr Lager. Das Rasseln in ihrem Arten gefiel ihm ganz und gar nicht.
"Meisterin?" Ihr Atem ging zudem noch schnell, die Haut war klamm vor Schweiß. Er deutete den beiden anderen Lehrlingen zu warten und sah ihr in die Augen "Hört Ihr mich?"
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Jelena widersetzte sich:
"Aufrecht... Luft schlecht... wenn liege... Stütze, bitte!"
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Er nickte. "Wydh, hinter sie und hilf ihr!" Er selbst nahm sie an den Ellebogen, um ihr in eine sitzende Lage zu bringen, dabei wandte er sich zu Alvias um "Ich brauche ein Gebräu, einen Tee der beruhigt! Kannst du da irgendetwas zu Stande bringen??" Ihm fiel ein Stein vom Herzen als er ihn nicken und gleich darauf wieder in der Küche verschwinden sah. Er sah Wydh hinter Jelena einen kurzen Moment an, versuchte irgendwie Ruhe und Sicherheit zu vermitteln und widmete sich dann wieder Jelena "Ist es so besser? Was ist passiert? Euer Herz?"
Er musste sich selbst stoppen, um sie nicht mit Fragen zu überfluten.
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Jelena nickte:
"Herz rast... Wasser in der Lunge... Fingerhut... 1Unze in einem Schluck Wasser... Alvias! Tee... aus... Brennesseln und..."
Offenbar wollte sie mehr sagen, aber ihr ging einfach die Luft aus. Sie ließ sich schwer gegen Wydh sacken und konzentrierte sich aufs Atmen. Als sie die Panik in Luthors Gesicht sah, tätschelte sie seine Hand und schenkte ihm ein kleines, aufmunterndes Lächeln.
"Nicht sterben... keine Sorge..."
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Dies war das erste Lächeln seit langem, jedoch überschattete die Angst die Freude darüber.
"Will ich dir auch raten, Sestra" Eigentlich wollte er diesen Satz nur denken, dennoch grollte er ihn hinaus. "Wir sind da" Er sprang auf, und eilte für einen Moment in die Küche um Alvias die Anweisung ihrer Meisterin durchzugeben und kehrte dann wieder zu ihr zurück um nochmal ihren Puls zu fühlen. Den Krug den er neben sich abgestellt hatte, füllte er mit Wydhs Hilfe mit Wasser. Die Unze des helfenden, aber gleichzeitig auch gefährlichen Krauts gab er mit äußerster Vorsicht hinzu, um es Jelena dann an die Lippen zu setzen.
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Jelena trank den Becher in kleinen Schlucken und verzog das Gesicht ob des bitteren Geschmacks.
Sie nahm Luthors Hand und legte sie auf ihren Puls, als er nach einigen Augenblicken unvermindert raste, ließ sie sich eine zweite unze geben und dann eine dritte, bis der Herzschlag wieder regelmäßig wurde.
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Als sich ihr Herz- und Pulsschlag wieder normalisierte, ließ er sich einfach von der Hocke nach hinten auf den Hosenboden fallen und atmete tief durch... Dann hob er den Blick und sah seine Meisterin einfach nur fragend an.
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"Ich muss den Tee... den Alvias macht, noch trinken... Dann werde ich... schlafen müssen... Du musst regelmäßig... Kontrolle. Wenn der Herz... schlag... regelmäßig bleibt, morgen alles wieder in Ordnung!"
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Luthor nickte. Wortlos angelte er wieder nach der Tasche und holte das Holzrohr herraus.
Nachdem Jelena ihren Tee getrunken hatte den Alvias ihr brachte, geleiteten die Drei sie langsam und vorsichtig in ihr Zimmer, wo sie sich hinlegen konnte. Luhtor öffnete das Fenster einen Spalt um frische Luft hineinzulassen, nahm sich eines der Schafsfelle und setzte sich neben ihr Lager. Ein Codex, Kerzen und das Abhörgerät legte er neben sich. Dann trat er noch einmal kurz zu Alvias und Wydh hinaus auf den Flur. "Ich denke wir verstehen uns, wenn ich sage dass wir drei nocheinmal dringend über den heutigen Tag reden sollten ..." meinte er nachdenklich, fast abwesend "Aber nicht mehr heute..." Ihm zitterten immer noch die Hände. Gedanken wollt er sich gar nicht machen, vorerst jedenfalls nicht.
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Jelena ließ sich die Treppen rauf und in ihr Bett helfen, bevor sie die drei freundlich aber bestimmt aus dem Zimmer scheuchte.
"Anica wird mir helfen mich umzuziehen..."
Das Atmen war deutlich leichter und auch das Sprechen bei weitem nicht so abgehackt.
Sie fixierte Wydh und Alvias mit einem harten Blick:
"Ich meinte, was ich sagte! Bleibt... voneinander weg! Wir sprechen... morgen!"
Nachdem die Lehrlinge die Tür hinter sich geschlossen hatten, ließ Jelena sich von Anica auskleiden und beim waschen helfen. Das Gesicht ihrer treuen Magd zeigte Sorgenfalten und die drei auf dem Flur konnten medvjedstanisches Stimmengemurmel hören, dass jedoch bald darauf verstummte.
Die Tür öffnete sich und Anica erschien mit der Waschschüssel. Sie sah die drei strafend an.
"Abendessen ist in einer Stunde fertig."
Aus ihrer Stimme war klar zu hören, dass sie nicht der Meinung war, dass die drei so etwas verdient hätten.
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Als die Magd gegangen war, entwickelte sich eine unangenehmes Schweigen auf dem Flur.
Die Drei standen einfach nur da und schauten zu Boden.
Nach einer kurzen Zeit entschloss sich Wydh neben die Tür auf den Boden zu setzen, um in der Nähe zu sein, falls noch irgendwas passieren sollte.
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Luthor begegnete Anicas Blick, schwieg und wartete bis sie verschwunden war. Dann verhakte er die Daumen an dem Gürtel, starrte auf die geschlossene Tür und stieß die Luft zwischen den Zähnen hindurch. Ohne den Blick von dem massiven Holz der Tür zu nehmen, begann er zu sprechen:
"Was ist passiert?"
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Wydh schloß die Augen und holte Luft. Sie wartete vergebens darauf das Alvias antworten würden. Nach einer kurzen Stille begann sie dann zu reden:"
Ich bin heute zu Jelena gegangen um ihre Schülerin zu werden. Wir redeten ein wenig und kamen dann auf meine Vergangenheit zu sprechen.
Ich wollte erlich zu ihr sein und habe ihr deshalb alles erzählt. Einen großteil der Geschichte kennst du ja selbst, Luthor.
Naja dann wurde sie würtend und hat Alvias zu sich gerufen, der seine Seite dieser Ereignisse schildern sollte.
Als er dann darüber redete fing sie an, so kurz zu Atmen und hielt sich die Hand an die Brust.
Dann meinte sie nur wir sollen und aus dem Weg gehen, bis wir mit ihr nocheinmal darüber reden werden und dann hat sie auch schon das Bewusstsein verloren."
Sie schaute kurz zu Alvias herüber, um zu schauen ob er etwas zu ergänzen hatte aber er nickte nur kurz.
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Luthor atmete durch.
"Temris hat mir damals an einem Abend erzählt, dass Ihr entführt worden seid und dass der Verbrecher unter seinem Schwert der gerechten Strafe zugeführt worden sei" erinnerte er sich dunkel. Was Alvias nun damit zu tun haben könnte, konnte er sich im Moment nicht vorstellen, aber er machte sich im Moment auch mehr sorgen um Jelena als sich darauf zu konzentrieren. Er beschloss, seine Rolle in dieser Geschichte später zu erfragen.
"Ihr habt ihr also etwas erzählt, was sie aufgeregt hat. Dass das einen Herzanfall herbeiführt, ist wohl mehr als besorgnisserregend, auch wenn in letzter Zeit viel schief gelaufen ist..."
Im Grunde war er sauer auf sich selbst. Dieser Vorfall zeigte einmal mehr, wie unerfahren er im Grunde noch war. Schnelles Handeln war eine Sache, umfangreiches Wissen eine ganz andere. Vorallem, was die Alchemie betraf...
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"Mhm.." Sie zog ihre Beine an und legte ihren Kopf auf die Knie.
Am besten hole ich nach dem Essen sofort meine Sachen. Wenn ich Glück habe ist es dann noch nicht alzu Finster. Alleine sollte ich im Finsteren nicht alleine durch diese Stadt laufen... und Alvias wird mich sicher nicht mehr begleiten. Einen kurzen Augenblick wollte sie Luthor fragen, ob er ihr helfe, doch dann kam sich sich furchtbar Egoistisch vor.
Nein,nein. Es ist viel besser wenn er hier im Kontor bleibt und auf Jelena aufpasst... Das ist auch viel Wichtiger.
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Alvias steht im Flur an die Wand gelehnt. Er wirkt nachdenklich und mit der Situation nicht zufrieden.
"Luthor ich zieh mich in unser Zimmer zurück, ruft mich sofern es etwas gibt, ich muss etwas nachdenken."
Tief in Gedanken versunken verschwindet er.
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Der abendliche Ruf für das gemeinsame Essen scholl durch das Haus und das gesamte Kontor versammelte sich wie jeden Abend am großen Tisch in der Küche. Nur eines war nicht wie jeden Abend: Jelenas Stuhl am Kopfende des Tisches blieb leer.
Es herrschte eine merkwürdige Stimmung, als ob jeden Augenblick der Blitz einschlagen würde, während jeder leise vor sich hinaß und den Tisch schnell mit einer halbherzig gemurmelten Erklärung wieder verließ.
War es den Lehrlingen bis jetzt nicht bewusst gewesen, so lernten sie jetzt sehr schnell wie sehr all diese Menschen aich auf Jelena als Dienstherrin und Arbeitgeberin verließen. Sie bedeutete Sicherheit und Essen, nicht nur für die Knechte, Mägde und Angestellten, sondern auch für ihre Familien. Wenn ihr etwas geschah, dann hätte dies unmittelbare Auswirkungen auf sie.
Anica räumte das Geschirr schweigend ab und rief dann einen der Stallburschen zu sich.
"Joschko, das ist die Schülerin Wydh. Nimm eines der Packpferde und geh mit ihr zur Akademie. Hilf ihr dabei ihre Sachen zu verladen. Beeile dich, damit ihr es vor dem Tore schließen schafft!"
Der Junge nickte kurz, deutete vor Wydh eine Verbeugung an und verließ die Küche Richtung Stall. Nur wenige Augenblicke später stand er mit einem stämmigen, eisgrauen Lastpferd am Tor bereit. Das Tier hatte auf beiden Seiten große, geflochtene Körbe anstelle eines Sattels aufgeschnallt und wurde vom Jungen am kurzen Halfter geführt.
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Wydh zog ihren Umhang an und ging dann zu Joschko, der draußen schon auf sie wartete.
Sie gingen zusammen in Richtung Akademie und da Wydh die Stille nicht mehr ertragen konnte, fing sie ein Gespräch mit Joschko an.
" Das ist wirklich ein sehr schönes Pferd. Ich hatte früher auch ein eigenes, aber das ist mittlerweile ziemlich alt. Kannst du reiten?"
So redeten sie bis sie bei der Akademie ankamen und Wydh zügig ihre Sachen packte und sich von Temris verabschiedete, der gerade an einem Tisch saß und irgendwas in sein Buch kritzelte.
Voller Eile packten sie dann ihre Habseligkeiten auf das Pferd und machten sich dann schnell wieder auf den Weg zum Kontor, da Joschko befürchtete, dass sie nicht mehr rechtzeitig durch die Tore kamen, wenn sie weiter so trödelten.
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Luthor saß noch einige Zeit am Tisch, verabschiedete sich von Wydh und sah Anica bei der Küchenarbeit zu, dann glitt sein Blick langsam ab und verlor sich in der Maserung der Tischplatte und so hing er seinen eigenen, düsteren Gedanken nach, bis er es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, Jelena alleine zu lassen. Mit einem Seufzen erhob er sich, nahm sich noch etwas Brot und einen Krug Wasser für die Nacht und ging dann wieder in Jelenas Zimmer. Vor der Tür blieb er noch einmal kurz stehen, dann klopfte er so leise, dass sie es nur hören würde wenn sie wach ist, und trat ein.
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Leises Atmen empfing ihn und im Schein des Kaminfeuers sah Luthor wie Jelena ruhig im Bett lag. Als er auf dem Fell Platz nahm, öffnete sie langsam die Augen und sah ihn müde lächelnd an:
"Da bist du ja..."
Sie klang müde und merkwürdig entspannt. Luthor versuchte sich daran zu erinnern wann er sie das letzte Mal so gesehen hatte und bemerkte bestürzt, dass es lange vor dem Fall Caer Conways gewesen sein musste.
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Er erwiederte das Lächeln kurz, eher flüchtig, aber ehrlich gemeint. Irgendwie war er erleichtert, dass sie noch wach wahr. Um ehrlich zu sein, hätte er in allen anderen Fällen als erstes ihre Atmung überprüft.
So nahm er neben ihrem Bett auf dem Fell platz, lehnte sich an die Wand und platzierte das Essen und trinken zwischen ihr und sich. Seine Augen überflogen kurz alles was er brauchen würde und hakte es innerlich der Reihe nach ab.
"Solltet Ihr nicht schlafen?" meint er ruhig.
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"Ich sollte so viele Dinge..." lautete ihre Antwort, während ein seltsames Lächeln um ihren Mund spielte.
"Hast du vor hier die Nacht zu verbringen?"
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Luthor hob die Augenbrauen, das 'Was meinst du denn?' konnte man aus seinem Gesicht förmlich ablesen.
"Ihr solltet erstmal gar nichts" ging er stattdessen auf ihren ersten Satz ein. "und euch erstmal ausruhen. Seit den Lazaretten wirkt Ihr kraftlos und durchgehend erschöpft, Meisterin. Daran hat sich seitdem nichts mehr geändert."
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"Und trotzdem denkst du nicht nach, bevor du handelst und schaffst damit zusätzliche Sorge."
Es klang nicht anklagend oder gar wütend. Jelenas stellt einfach nur fest.
"Bin ich zu streng? Erwarte ich zuviel von dir?"
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"Manchmal glaube ich, Ihr seid nicht streng genug und erwartet zu wenig" Er runzelte über seinen eigenen Satz die Stirn und schaute in das Kaminfeuer.
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"Wieso dann dein Benehmen auf der Akademie? Ich war sehr enttäuscht von dir."
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Alvias ist beim Essen oft sehr wortkarg, aber diesmal gibt er keinen Ton von sich. Selbst als Wydh hinausgeht, verabschiedet er sie nur mit einem Nicken. Nach dem Essen geht er ein wenig auf dem Hof auf und ab, um schliesslich im Stall zu landen. Dort kümmerte er sich etwas um Nyanda bevor er im Labor verschwindet. Zwischen den Kesseln, Tinkturen und sonstigem Alchemiewerkzeug fühlt er sich immoment ziemlich wohl. Er macht sich in einer kleinen Nische ziwschen den Regalen gemütlich und beginnt zu schreiben:
"Meisterin,
in diesem Schreiben möchte ich Euch darbringen, was ich über Wydh erzählen kann. Es fällt mir schwer die bruchstückhaften Erinnerungen zu ordnen, da dies Ereignisse sind, die ich am liebsten vergessen würde und zum Teil auch schon vergessen habe. Das was ich euch erzähle sind zum Teil auch Dinge, die ich am liebsten nie jemanden erzählen würde, aber es muss sein.
Zu Beginn lernte ich Wydh in einer Taverne kennen. Sie begleitete Xern, da es zwischen deren beiden Familien Tradition ist, dass jeweils ein Kind pro Generation einer Familie mit einem Kind der anderen Familie eine gemeinsame Reise absolvieren. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass Xern die wilde und engestühme Art Wydhs nicht so sehr passte und er beschloss sie zu erziehen. In einigen Kritikpunkten konnte ich Xern sogar verstehen, da Wydh sich z.B. nur aus Spaß mit Orks wüste Schlägereien geliefert hat und wie ich Euch früher schon berichtet habe, sind bei uns in der Heimat Orks eine der schlimmsten Bedrohungen. Nunja alles was sie getan haben soll habe ich nicht mitbekommen, auch habe ich die erzieherischen Massnahmen Xerns nicht vollständig mitbekommen und dort wo ich weiss, dass ich hätte anwesend sein sollen, weiss ich nicht mehr was er getan hat. Auch kann ich Euch sagen, dass ich Wydhs Verletzungen behandelt habe, aber nicht mehr welche es waren. Ich weiss nur dass Xerns Methoden ziemlich grausam sein können. Als Beispiel wurde ich auch schon eines seiner Opfer. Damals band er zusammen mit seinem Cousin mich entblöst an einen Baum. Ihr seht er hat ein ziemlich eigenartigen Humor.
Als wir auf der Flucht aus Caer Conway waren, da gehörte sie ja zu meiner Gruppe. Xern hatte sie mir anvertraut und ich sollte auf sie aufpassen, dies klappte bis zum finalen Angriff der Lupus bevor wir das Lager abbrachen. Während dieses Kampfes wurde sie entführt. Zum Glück tauchte sie, aus welchem Grund auch immer, so früh wieder auf, so dass Xern nichts davon bemerkte. Dennoch war ich nach diesem Vorfall ziemlich geknickt, immerhin hatte ich versagt. Dies war übrigens auch einer der Gründe weshalb ich eine Auszeit brauchte. Aber nach diesem Vorfall veränderte sie sich. Sie entfernte sich von Calandur und wechselte sogar die Religion. Dies ist nach unserem Gesetz Hochverrat und wird normalerweise mit dem Tod bestraft. Als wir sie dann zur Rede stellen wollten, hatte sie für irgent ein Ritual eine kleine Armee aufgestellt, die sie beschützt hat. Nur dadurch, dass ich einige aus dieser Armee kannte, sie gehörten mit zu meiner Gruppe auf der Fluchtroute, rettete uns das Leben. Zudem wurde uns von einem Priester einer anderen Religion, die den Tod als höchstes Gut ansehen (ich habe das nicht so ganz verstanden), eine Art Blutrache geschworen. Wir hatten bis zur Mitternachtsstunde Zeit und ab dann würde er, wenn er uns nocheinmal über den Weg läuft, uns töten.
Ab diesem Zeitpunkt wollte ich Wydh komplett vergessen und habe gehofft sie nie wieder zu sehen.
Da dies leider nicht eingereten ist, muss ich daraus nun Konsequenzen ziehen und ich hoffe ihr werdet mich verstehen. Was ich nun tun muss, ist, dass ich einen Brief nach Calandur schicke, indem ich melde, dass die des Verrates Angeklagte Wydh in Engonien speziell in der Stadt Fanada gesichtet wurde.
Ich werde diesen Brief nicht ohne eure Kenntniss losschicken und ich hoffe dass ihr dieser Maßnahme zustimmt. Der Brief wird einige Zeit unterwegs sein, was euch Zeit gibt etwas zu unternehmen oder euch etwas zu überlegen. Mehr als dies kann ich nicht tun, ansonsten würde ich mich der Mittäterschaft schuldig machen.
Wydh ist noch eine sehr junge Elfe. Bei der Behandlung, die ihr zuteil wurde, ist es nur verständlich, dass sie die Flucht ergreift.
Zum Schluss eines noch, ich bitte euch das hier geschriebene nicht preiszugeben und nach Möglichkeit das schreiben zu vernichten. Ich habe die Schriftform gewählt, da ich hier in Ruhe schreiben kann."
Als er diesen Brief geschrieben hat, macht er sich daran den Brief nach Calandur zu schreiben. Diesen verstaute er sicher in seiner Tasche. Für den anderen Brief musste er jetzt nur noch eine Gelegenheit finden ihn unbememerkt zu übergeben.
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Sichtlich betreten schaute er zu Boden "Es gibt für mein Verhalten keine Entschuldigung, und jede Erklärung würde wie eben jene klingen... Ich versuche es trotzdem. Ich weiß nicht, ob die Verhaltensregeln solches Benehmen oder ... höfisches Verhalten verlangen." Er hielt kurz inne um sich an die richtige Bezeichnung zu erinnern, schaffte es aber nicht "Ich glaube einfach, dass es mir daran mangelt. Nicht, dass ich nicht wüsste wie man sich ausdrückt oder dass man einem Mann beim Begrüßen in die Augen schaut, auch einige andere Sachen konnte ich mir bei Euch und anderen Leuten abschauen... Aber es ist irgendwie noch nicht meine Welt, Meisterin. In der kurzen Zeit, die ich in meinem Clan lebte, war ich zu jung, und später fühlte ich mich in den Tavernen und an den Ständen immer wohler und habe solche Feste und Schulen gemieden. Allein das Tanzen in solchen ... geordneten Abfolgen stößt bei mir auf Widerwillen, ich fühle mich einfach unwohl..." Dann gab er die Erklärungsversuche auf.
"Ich entschuldige mich für die Schmach, die ich Euch zugefügt habe und bin gewillt, es beim nächsten Mal besser zu vers... besser zu tun. Ich habe verstanden, einen Maßstab an Verhalten bei solchen ... Gelegenheiten auf jeden Fall aufrecht zu erhalten. Gerade als eurer Lehrling. Ich glaube, dass sich das Versprechen, dass mein Handeln stets eurer Handeln ist, sich auch darauf bezieht."
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Jelena seufzte und rückte das Kissen zurecht.
"Ich habe das Gefühl du hörst manchmal nicht zu. Manchmal nimmst du einfach Dinge an, ohne nachzufragen ob es wirklich so ist wie du es dir denkst. Das muss sich ändern. Du bist jetzt nicht nur mein Lehrling, du bist jetzt Familie. Ich erwarte von dir kein gestelztes Benehmen und auch nicht, dass du auf Anhieb alles weißt. Aber ich erwarte, dass du erst nachdenkst und dann handelst. Und ich erwarte, dass du mit mir redest. Du bist jung und die Göttin weiß, dass du diese Zeit in Tavernen und Heuschobern verbringen solltest und nicht auf Schlachtfeldern. Aber so ist es nicht. Ich weiß nicht wie lange mir noch bleibt. Das heute war vielleicht so etwas wie eine Warnung... wenn ich gehen muss, dann werde ich vieles bedauern, aber eines will ich nicht: das Gefühl haben, dass ich dir hätte so vieles beibringen können und es nicht getan habe."
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Luthor biss die Zähne zusammen sodass die Kiefermuskeln deutlich durch die tiefen Schatten des Kaminfeuers hervortraten, er schluckte alles an Antworten herunter, denn es gab nur die Eine, und diese musste nicht ausgesprochen werden.
"Es war das letzte Mal" bekräftigte er nur noch das, was sie gesagt hatte, jedoch mehr als ein Zeichen, dass er zugehört hatte und er das Gefühl hatte, ihr dennoch eine Reaktion zu zeigen. Ihr letzter Satz störte ihn massiv, doch er vermied, darauf einzugehen. Er hoffte, irgendwann in den nächsten Monden, wenn einmal kein Kult oder Gott oder eine Streitmacht ihre Fähigkeiten fördern würde, ein ruhiges und vorallem sehr ausführliches Gespräch mit ihr führen zu können, doch nun, an diesem Abend, war es wichtig, dass sie sich ausruhte.
"Soll ich Euch noch etwas zu trinken beschaffen bevor Ihr schlaft, Meisterin?"
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Jelena beugte sich vor und nahm Luthors Gesicht in die Hand.
Der Lehrling spürte eine knochentiefe Müdigkeit und dann sah er vor seinem inneren Auge wie sich ein Bild zeigte. Es war, als ob er in eine Schüssel mit aufgewühltem Wasser blickte und erst als sich die Wasseroberfläche beruhigte, sah er, was ihm seine Meisterin zeigen wollte.
Jelena hatte Schweißperlen auf der Stirn, als sie sich zurücklehnte, aber sie sah zufrieden aus. Sie lächelte Luthor noch einmal zu und war binnen weniger Augenblicke eingeschlafen.
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Er erwiederte schwach das Lächeln, schloss dann einen Moment lang die Augen und besann sich dann, setzte sich wieder auf und betrachtete noch einige Zeit das schlafende Gesicht seiner Meisterin.
Er verlagerte sein Fell zu dem Kamin, setzte sich so dass er das Bett im Blick hatte und seine Instrumente in Griffweite, nahm einen Schluck Wasser und schlug ein Buch auf. Alle 5 Kapitel würde er aufstehen, den Herzschlag, Atmung und Puls seiner Meisterin überprüfen und dies die Nacht hindurch fortsetzen.
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Die Nacht verging ruhig und ohne Zwischenfälle. Irgendwann im Morgengrauen nickte Luthor ein und fiel in einen erschöpften und traumlosen Schlaf. Jelena wachte gegen Morgen auf und verließ leise das Bett. Sie deckte ihren Lehrling zu und versuchte auf Zehenspitzen das Zimmer zu verlassen.
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Er schreckte hoch, starrte einen Moment auf die Decke und befreite sich daraus wie aus einem Dornengestrüpp "Was ... Ihr steht auf? Wie geht es Euch?!" Auch er war jetzt auf den Beinen.
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Jelena zuckte zusammen, als sie seine Stimme hörte und seufzte ergeben bevor sie sich umdrehte:
"Natürlich stehe ich auf, Luthor. Es ist Morgen, es gibt Dinge zu tun!"
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"Für Euch auch?" Er hob die Brauen und runzelte die Stirn. "Gestern ist Eurer Herz aus dem Takt geraten und ihr lagt auf dem Flurboden, und heute gibt es wieder Dinge zu tun?"
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Jelena hob eine Augenbraue, verschränkte die Arme und sah ihren Lehrling einfach nur an.
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Luthor huschte mit einem genuschelten "Verzeihung" an ihr vorbei auf den Flur "Aber dann lasst Euch bitte etwas abnehmen... ich hole Euch den Tee"
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Sie wartete bis er auf dem Flur war und die Tür hinter ihm geschlossen, bevor sie in ein Grinsen ausbrach und den Kopf schüttelte.
Als sie das tat, sah sie auf einmal Sterne und griff fluchend nach dem Nächstbesten, um nicht mitten aufs Gesicht zu fallen.
Sie stand noch eine Weile so da, bis sich ihre Sinne wieder beruhigt hatten und sie die drei Schritte zu ihrem Bett schaffte. Sie setzte sich und stützte den Kopf in die Hände. Jelena war stolz, aber sie war nicht dumm. Sie war schwach und krank, so war sie für niemanden eine Hilfe. Sie würde einen Boten ins Lazarett schicken und heute zu Hause bleiben. Zeit, sich um wichtige Dinge zu kümmern.
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Luthor organisierte den Tee und ein Frühstück und brachte beides wieder hinauf in ihr Zimmer. Er konnte sich einen 'Was habe ich gesagt?' Blick nicht verkneifen, wendete diesen deswegen halb ab und stellte die Sachen wortlos an ihr Bett "Sagt mir, was ich tun kann um Euch zu unterstützen" meinte er ernst.
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"Ich werde den Tag im Bett verbringen und ihn dazu nutzen meine Papiere zu ordnen. Schick einen Boten in den Tempel und lass ausrichten, dass mich wichtige Geschäfte abhalten heute zu erscheinen. "
Jelena ließ sich die Teeschale reichen und nahm vorsichtig einen Schluck.
"Deine Aufgabe wird heute sein all die Leute, die mich sehen wollen, in Empfang zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sie nicht erfahren was mit mir los ist, während du die Geschäfte abwickelst. Du kannst mich immer um Rat fragen. Wenn du es nicht schaffst, dann gib Anica ein Zeichen, sie wird mich holen. Schaffst du das?"
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"Ich..." begann er, fasste dann aber einen Entschluss. "Ja. Ihr könnt Euch auf mich verlassen" meinte er mit fester Stimme. Zum ersten Mal begann er etwas neues nicht mit Unsicherheit, sondern mit festem Willen. "Auch wenn ich Euch dann wohl einige Male stören muss ... aber in dem Fall werde ich persönlich zu Euch kommen." meinte er bestimmt.
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"Keine Sorge, Luthor. Anica handhabt viele Geschäfte, während ich unterwegs bin. Es werden nicht viele kommen, da sie glauben, dass ich im Tempel bin. Du weißt wen du direkt zu mir lassen wirst?"
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"Nur die Askarier" meinte er knapp.
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"Gut. Geh Frühstücken und leg dich eine Stunde hin, Luthor. Anica wird dich wecken, versprochen. Wenn du wach bist, dann schick Wydh zu mir. Ich habe wichtige Dinge mit ihr zu besprechen. Bis dahin werde ich mich auch noch einmal hinlegen."
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Luthor nickte und seufzte tief "Das werde ich. Macht Euch keine Gedanken, Meisterin. Und erholt Euch gut." Er lächelte aufmunternd.
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Jelena verabschiedete sich von Luthor, aß etwas und legte sich anschließend wieder hin, es dauerte nicht lange und sie war wieder tief und fest eingeschlafen.
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Nach einger Zeit klopfte es an der Tür zu Jelenas Zimmer.
Als Wydh keine Antwort bekam klopfte sie erneut, doch auch diesmal bekam sie keine.
Vorsichtig öffnete Wydh die Tür, da sie ja wusste das Jelena sie erwartete und sah ihre Meisterin schlafend in ihrem Bett.
Sie setzte sich leise in die Nähe des Bettes, da sie Jelena nicht aufwecken wollte.
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Jelena schlug die Augen auf und sah ihre neue Schülerin an:
"Ich hab auf dich gewartet. Hast du heute Nacht hier geschlafen?"
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Wydh erschrak völlig als Jelena sie ansprach.
Nach kurzem Durchatmen antwortete sie dann:
"Ja das habe ich. Geht es euch wieder besser?"
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"Mir geht es gut, ich habe seit Wochen nicht so lange geschlafen."
Jelena streckte sich und schlug solange auf ihr Kissen ein, bis es die Form hatte, die sie wollte.
"Es ist an der Zeit zu reden, Wydh. Du hast mich in eine schwierige Situation gebracht."
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Das hauen aufs Kissen förderte nur das schlechte Gefühl was Wydh sowieso schon hatte.
"Nun ja, das war wirklich nicht meine Absicht und ich hatte eigentlich auch gar nicht vor diese Sachen zu erwähnen, aber ... nun ja es ist einfach dazu gekommen. Es tut mir wirklich leid.. ich wollte euch nicht in Schwierigkeiten bringen."
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Jelena lehnte sich zurück und sah Wydh mit hochgezogener Augenbraue an:
"Du wusstest, dass Alvias mein Lehrling ist und wolltest monatelang bei mir lernen ohne sowas zu erwähnen? Wie dachtest du denn, dass du das aushalten würdest? Die erste Lektion, die ich dir hiermit erteile, ist diese: du kannst versuchen die Götter zu belügen, aber du solltest niemals versuchen dich selbst zu belügen!"
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Wydh senkte den Kopf:" Wenn ich Erlich bin habe ich mir schon eine längere Zeit den Kopf darüber zerbrochen und überlegt wie ich ihm aus dem Weg gehen kann, aber wie ich gestern gemerkt habe, ist dem nicht zu entrinnen. Und das werde ich nun aushalten müssen. Es war ja mein Entscheidung. Und wer weiß vielleicht werde ich ihm ja in der Zukunft normal gegenübertreten können. Es tut mir nur sehr Leid, das ich euch mit dieser Sache so erzürnt habe."
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Jelenas Stimme zeigte einen Hauch von Ungeduld:
"Was mich erzürnt ist die Tatsache, dass du mich anlügen wolltest. Das ist kein guter Start zwischen Meister und Schüler! Und auch wenn es nur ein Verschweigen sein sollte, dann wird es dadurch nicht besser! Es tut mir leid, was du erlitten hast, aber sei ehrlich zu mir und vor allem zu dir: du hast dich von deiner Heimat losgesagt? Hast deiner Familie den Rücken zugekehrt?"
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"Verzeiht mir Jelena.... ich weiß das war Falsch. Es wird nicht wieder vorkommen! Und
ja ich habe mich von Callandur und meiner Familie aus Furcht losgesagt... das ich Richtig.
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Jelenas Gesicht bewölkte sich und sie sah eine Zeitlang grübelnd aus dem Fenster, statt auf Wydh. Schließlich sah sie ihre neue Schülerin wieder an, aber es war ein strenger Blick: "Alvias wird bestraft werden, denn was er getan hat war falsch. Er ist mein Lehrling. Ich werde sehen, das dir von ihm Genugtuung erfährt. Ich bin weiterhin bereit dich als Schülerin aufzunehmen. Das bedeutet, dass du mir gegenüber verantwortlich bist. Ich denke, dass diese Sache nicht aus der Welt geschafft ist und ich nun mit hineingezogen werde. Wenn das so ist, dann will ich wissen, ob du dich meiner Entscheidung beugst. Das ist meine Bedingung, wenn du hierbleiben möchtest."
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"Ja das werde ich Jelena." sagte Wydh
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"Dann heißt es ab jetzt Meisterin." sagte die Heilerin sanft, aber bestimmt.
"Geh zu Anica, sie wird dir zeigen wo die benutzten Verbände und Waschzeug ist. Luthor wird dir nachher helfen, wenn er Zeit hat. Ich denke, dass ich morgen wieder aufstehen kann, dann gehen wir in die Lazarette und dein Unterricht beginnt. Alles weitere sehen wir im Verlauf der nächsten Tage."
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"Ja Meisterin." sagte Wydh mit einem Lächeln und die Erleichterung war ihr deutlich anzusehen. Sie stand auf, nickte ihr nocheinmal zu und ging dann zu Anica.
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Jelena starrte noch eine Zeitlang aus dem Fenster, offenbar tief in Gedanken versunken. Man konnte ihr ansehen, dass ihr die Situation ganz und gar nicht gefiel. Einige Zeit später klopfte es sacht an der Türe und Anica steckte den Kopf herein.
Sie brachte eine Kleinigkeit zu essen und mehr Tee und reichte Jelena dann ein Bündel Papiere, die offenbar heute angekommen waren.
Jelena sah die Absender und Siegel kurz durch und stockte, als sie Alvias' präzise Handschrift erkannte.
Sie faltete das Schreiben auseinander und las es sorgfältig durch.
Ihr Gesichtsausdruck wurde grimmig.
Probleme, genau wie sie es vorhergesehen hatte.
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'das war eine gute Idee' denkt sich Alvias. Er war schon ein wenig stolz darauf, auf die Idee gekommen zu sein, sein Schreiben in der morgentlichen Post unterzubringen. Anica, die die Post seit er hier ist, jeden Tag der Meisterin bringt und sie vorher nicht genau liest. Mittlerweile sollte sie das Schreiben haben, denkt sich Alvias noch so und wartet dann darauf, die Erlaubniss zu bekommen den Breif in die Heimat abschiacken zu können. Die ganze Zeit spielt er dabei mit eben jenem Brief.
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Er muss nicht lange warten, denn schon nach kurzer Zeit bittet Anica ihn nach oben in Jelenas Zimmer zu gehen.
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Alvias nickt ihr zu: "Habt Dank." Oben angekommen klopft er an die Tür. Nachdem er hereingebeten wurde und die Tür hinter sich geschlossen hatte: "Ihr habt mich rufen lassen?"
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Jelena hielt wortlos seinen Brief hoch und wies ihm einen Platz auf dem Schemel, der vor dem Feuer stand.
Sie sah ihren Lehrling eine Zeitlang stirnrunzelnd an, so als ob sie mit sich selbst debattieren würde, was sie ihm sagen solle.
"Ich habe deinen Brief gelesen und ich verstehe deine Position. Nichtsdestotrotz bringst du mich in eine schwierige Situation. Was wird mit Wydh geschehen, wenn Xern sie nach Calandur zurück bringt?"
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"Bei dieser Frage bin ich mir nicht sicher was die Antwort ist. Es gibt da mehrere Möglichkeiten. Aber alle enden nicht gut für Wydh. Die schnellste Variante ist die direkte Hinrichtung und die langsamste die, dass sie in der Heimat vor Gericht gestellt wird, was auch zur Folge hätte, dass sie bestraft wird, je nachdem wie der Richter entscheidet kann es etwas milder oder wieder Lebens beendend sein."
Alvias ist nicht wohl dabei dieses zu berichten, aber die Strafen bei Übertretungen des Gesetzes sind in Calandur hart. Das hält die Ordnung.
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Jelena schwieg verblüfft.
Diese ganze Geschichte zeigte alle Anzeichen um zu einer ausgewachsenen Katastrophe zu werden!
Sie räsuperte sich einmal und dann noch einmal, bevor sie endlich antworten konnte:
"Das ganze steuert mit Riesenschritten auf eine Katastrophe zu, Alvias! Was soll ich jetzt tun? Wydh hat mich um Schutz gebeten. Ich werde sie sicherlich nicht an ihren Henker ausliefern. Und auch du hast Unrecht an ihr getan. Aber ich verstehe auch deine Verpflichtungen. Was geschieht, wenn du nicht meldest, dass sie hier ist?"
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"Das würde dann für zwei Elfen nicht gut ausgehen, sobald jemand dies mitbekommt. Wydh würde die gleiche Strafe treffen und ich würde mich einer Art Mittäterschaft schuldig machen. Wie dafür die Strafe aussieht ist mir nicht bekannt, aber sicherlich würde ich min. für einige Zeit eingesperrt werden und alle bisher erworbenen Privilegien verlieren."
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"Das habe ich mir gedacht..." murmelte Jelena und verschränkte die Arme, während sie wieder für eine Zeitlang in Grübeleien versank.
"Wie ich es drehe und wende, es wird nicht nur Probleme geben, es wird Blut fließen. Auf die eine oder andere Weise. Du bist mein Lehrling, aber ich respektiere deine Schwüre. Sende den Brief. Wer auch immer kommt um Wydh zu holen, wird zuerst mit mir sprechen. So gebietet es die Höflichkeit. Wydh steht unter meinem Schutz. Das bedeutet nicht, dass sie nicht die Verantwortung für das tragen muss, was sie getan hat. Im Gegenteil, niemand wendet ohne weiteres seinem Heimatland den Rücken zu! Aber ich werde nicht zulassen, dass sie für eine kopflose Tat das Leben verliert, die sie aus Verzweiflung begangen hat."
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"Ich kann eure Auffassung verstehen und in gewisser Weise würde ich mir wünschen, dass alles Blutfrei über die Bühne geht, aber ich weiss nicht wie." kurzes Schweigen "Wenn ich den breif abschicke wird wahrscheinlich als erstes jemand kommen der veruchen wird Wydhs spur aufzunehmen, bisher habe ich den Brief ziemlich allgemein verfasst, dazu werde ich aufgesucht werden, damit ich befragt werden kann. Dies wird jemand übernehemen, der Wydh kennt und auch schon in den Aussenlanden unterwegs war. Ich tippe da als Vorabkommando auf Xern und Kamahl."
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"Ich bitte dich darum, mir zu sagen, wenn du Kunde erhälst. Sende Xern zu mir. Ich werde mit ihm reden. Vielleicht können wir das Schlimmste verhindern."
Jelena rieb sich müde die Stirn, sie spürte den Beginn von heftigen Kopfschmerzen und auch den einen oder anderen Extraschlag ihres Herzens.
Sie drückte die rechte Hand unbewusst auf das Brustbein, während sie noch einmal Alvias' Brief überflog.
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"Ich hoffe das werden wir. Wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich leite dann soweit alles in die Wege." Alvias steht auf und geht zur Tür bevor er sie öffnet: "Bis die Gesandten eintreffen, werden noch einige tage vergehen. Ruht euch bitte solange noch aus, ich möchte nicht dass ihr uns nocheinmal so einen schrecken einjagt."
Alvias geht hinaus und schliesst die Tür hinter sich. Nun hetzt er schnellen Schrittes durch das Haus. Als er endlich Luthor in er Scriptorium fand: "Luthor, schnell ihr müsst zur Meisterin, ich glaube ihr geht es nicht so gut. Ein schmerzverzerrtes Gesicht, auch wenn es ein Unterdrücktes ist, erkenne ich."
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Irgendwie hatte Luthor so etwas in der Art schon befürchtet. Er legte die Liste, die ihm die gesamte Zeit schon Kopfschmerzen bereitete, zu den Büchern auf den Tisch und nickte "Danke, Alvias, kommt ihr mit mir?" Er reibt sich über die Augen und stand auf, um zu Jelena zu eilen. Seine Hand lag schon ganz von alleine auf der Gürteltasche.
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"Nein, ich kann nciht mitkommen, hab einen anderen Auftrag zu erledigen." Er sieht noch Luthor Richtung Jelena verschwinden. Auf seinem Weg nach draussen geht er noch einmal an des Meisterins Zimemr vorbei und schaut durch die leicht geöffnete Tür. Er nimmt kurz Blickkontakt mit ihr auf, nickt und verschwindet. An der Tür trifft er auf Anica: "Anica ich muss einen Botengang erledigen, ich müsste zum Abendessen oder spätestens zum Frühstück wieder da sein." Dann tritt Avias hinaus: "Nyanda!" Freudig trottet sie auf dem Stall, nach dem sie sich begrüsst hatten: "Endlich können wir wieder zusammen reiten. Lass uns keine Zeit verlieren, die Mission ist wichtig." Dann verlässt Alvias den Hof und reitet aus der Stadt.
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Über Alvias Aussage runzelte er die Stirn, klopfte an Jelenas Tür und trat ein "Alvias sagt, Ihr habt Schmerzen?" Gleichzeitig goss er schon Wasser in die Schale nach und trat an ihr Bett heran.
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Jelena stand mit dem Rücken zu ihm und sah aus dem Fenster auf die verschneite Stadt vor ihr.
Sie fuhr erschrocken zusammen, als sie Luthors Stimme hörte und drehte sich abrupt um.
"Du könntest ruhig warten, bis ich sage, dass du herein kommen kannst, Lehrling!"
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"Verzeiht" meinte er und schaute von seinem Standpunkt ebenfalls kurz an ihr vorbei aus dem Fenster "Macht Euer Herz Euch Probleme? Ist es das Organ oder die Seele?"
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Jelena schnaubte gereizt:
"Raus, Luthor! Und warte, bis ich mit dir sprechen möchte."
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Seinem Gesicht war nichts anzumerken, er schwieg kurz und nickte dann einfach nur "Ich ziehe es vor, im Scriptorium zu warten, dort kann ich mich solange weiter um die anderen Dinge kümmern." Er verließ das Zimmer und ging die Tür weiter, wo die Listen und Bücher warteten.
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Jelena beobachtete grimmig, bis sich die Tür hinter ihrem Lehrling geschlossen hatte und wandte sich wieder dem Fenster zu.
Es tat ihr fast leid, dass sie so wirsch zu ihm gewesen war, aber das Gefühl drohenden Unheils wollte einfach nicht weichen und legte sich wie eine erstickende Decke auf ihr Gemüt.
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Mit Sorgenfalten auf der Stirn und die Hände auf dem Rücken verschränkt ging er wieder zurück in das Scriptorium und nahm einen Patienten entgegen, der sich eine schwere Erkältung und ein paar Frostbeulen zugezogen hatte. Er trug eine durchblutungsfördernden Salbe auf, gab ihm einen Tee und gab ihn einige gut gemeinte Ratschläge mit, ehe er ihn für heute entließ.
Obwohl er sich konzentriert und gewissenhaft mit seinem Fall beschäftigt hatte, überwog die Sorge um Jelena. Er wusch sich kurz seine Hände, was er sich seit den Tagen im Lazarett zur Gewohnheit gemacht hatte, und starrte auf die Listen des Handels, wobei er die Zeilen nur mit den Augen überflog und eigentlich nur auf ein Gespräch mit seiner Meisterin warete.
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Der Nachmittag brach an und es wurde früh dunkel. Die ohnehin schon eisigen Temperaturen fielen weiter und es dauerte nicht lange, bis die Menschen sich um das warme Feuer in der Küche scharrten. Obwohl Jelena monatelang ihre Lagerräume aufgefüllt hatte, so musste auch der Kontor auf seine Brennholzvorräte achten und nach Einbruch der Dämmerung wurden alle Räume geschlossen, die nicht unbedingt gebraucht wurden.
Jelena hockte vor der Feuerstelle in ihrem Schlafzimmer und schürte das Feuer. Es war bald Zeit für das Abendessen und sie wusste, dass die Menschen, die unter ihrem Dach wohnten erpicht darauf waren, sie am Tisch sitzen zu sehen.
Sie seufzte und rieb sich die Hände an einem Lappen ab, bevor sie aufstand und nach Luthor schicken ließ.
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Seine Augen schmerzten und er war froh, als Jelena nach ihm schickte. Er löschte die Kerze mit Daumen und Zeigefinger, räumte die Feder und Tinte in die hölzerne Schatulle und streckte sich, ehe er zu ihrem Zimmer ging, diesmal klopfte er und wartete.
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"Komm rein, Luthor."
Jelena stand wieder mit dem Rücken zu ihm am Fenster, dieses Mal allerdings angezogen und deutlich entspannter als vor einigen Stunden. Sie wartete, bis er die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte und sprach dann so leise, dass ihre Stimme nicht auf den Flur trug:
"Es gibt Probleme."
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Er hob den Blick und öffnete den Mund wie um etwas zu sagen, schwieg dann aber doch. Er hatte sich schon etwas in der Art gedacht, zudem es ständig Probleme zu geben schien.
Er blieb an der Tür stehen, richtete sein Wams und seufzte. "Um was geht es denn?" fragte er mit gedeckter Stimme.
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"Weißt du mit wem Wydh durch die Lande gezogen ist, bevor sie sich mit Temris zusammenschloss?"
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Er legte die Stirn in Falten und blickte kurz ins Leere. "Bevor sie mit Temris ..." Er fiel ihm schwer, sich an die alte Zeit zu erinnern. Zu lange lagen die Zeiten zurück, in denen er Temris kennen gelernt hatte. Viel zu viel war seitdem geschehen. Und Wydh? Nein, das war noch länger her. Dann aber erinnerte er sich an ihr Gespräch.
"Mir wurde erzählt, Temris hat sie eines Abends aus den Händen von Vogelfreien oder so etwas gerettet hat, ich war damals nicht dabei, dabei bleibt es bei Gerüchten. Von Temris selbst weiß ich nur, dass er die Verantwortlichen mit Zorn und Schmerz belegt hat. Über ihre sonstige Vergangenheit weiß ich nicht wirklich viel."
Er sah sie an, und dabei begann er sich Gedanken zu machen "Sind sie wieder aufgetaucht?"
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Jelena schüttelte den Kopf.
"Wydh stammt aus Calendur und kam einst mit der Gruppe um Xern und Alvias hierher. Sie wurde... man hat sie gefoltert. Alvias hat es nicht verhindern können. Allerdings hat er es auch versäumt ihr irgendwie zu helfen. Sie hat Calendur entsagt und gilt damit als Verräterin. Jetzt, da sie bei uns ist, wird es auch nicht lange dauern, bis jemand nach ihr sucht."
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Luthor ließ sich auf dem Schemel neben ihrem Bett nieder, sagte kein Wort und fuhr sich mit den Händen durch sein Gesicht und Haare. Dann sah er wieder auf. "hah" machte er "warum nicht ..." Er räusperte sich "Wie groß sind denn die Chancen, dass jemand in andere Länder reist um eine politisch unbedeutende Person zu suchen und zu jagen? Soweit ich mitbekommen habe ist Wydh weder eine Königin noch eine Magierin oder ein Orakel...."
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Jelena lächelte und es war soviel Bitternis darin,, dass es weh tat.
"Es gibt wenige Dinge, die Menschen oder Elfen nicht vergeben können, aber wenn sie sich verraten fühlen, dann kannst du davon ausgehen, dass niemand unbedeutend genug ist, um der vermeintlichen Gerechtigkeit zu entfliehen..."
Jelena ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder und spielte mit einem losen Faden an ihrem Ärmel.
"Alvias muss Genugtuung leisten. Und Wydh muss sicher sein, dass wir sie nicht ohne weiteres ihm Schicksal überlassen..."
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"Ich verstehe diesen ganzen Ehrencodex-Kram einfach nicht!" meinte er, hob den Kopf und stand dann auf . "Und Alvias wusste die ganze Zeit Bescheid und die Geschichte kommt erst dann ans Licht, wenn es richtig eng wird und die Mörder schon fast vor der Tür stehen???"
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"Beruhige dich! Alvias hat Wydh erst gesehen, als wir von der Akademie zurückkehrten. Ich kann verstehen, wieso er diesen Teil seines Lebens nicht feilgeboten hat. Aber jetzt ist es nun mal passiert. Als die beiden mir gestern erzählten was los ist..."
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"Darum ging es also?! Deswegen seit ihr zusammengebrochen?! Was haben sie denn bitte erzählt? Sind sie direkt mit der Tür ins Haus gefallen und meinten, dass jemanden kommen würde um Wydh umzubringen nur weil sich so ein Langohr-Krönchenträger auf den Fuß getreten fühlt weil eine Person das Land verlassen hat?!" Er schwieg einen Moment und schnaubte. Ihm wurde bewusst, dass er damit die Situation (auch für ihr Herz) nicht besser machte. Trotzdem brodelte es nocheinmal in ihm hoch "Aber wie konnte er denn bitte da stehen und wissen, dass jemand gefoltert wird???"
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Jelena legte Luthor eine Hand auf die Schulter und versuchte seinen Blick einzufangen:
"Luthor! Weder Wydh noch Alvias sind Schuld an meinem Herzen! Bitte, nimm dich zusammen, oder war es falsch von mir dich ins Vertrauen zu ziehen?"
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"Nein, Meisterin, verzeiht mir. Ich gebe ihnen auch nicht die Schuld. Es waren meine Sorgen. Es war eine ... allgemein sehr schwierige Zeit. Für alle von uns"
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Jelena nickte knapp und wandte sich dann zur Tür.
"Komm, Luthor, wir gehen zu Abend essen, die anderen warten auf uns. Heute wird nichts mehr passieren, und morgen auch nicht. Wir werden uns überlegen wie wir aus der Situation herauskommen und uns dann darum kümmern, wenn es soweit ist. Bis dahin haben wir alle dringenderes zu tun."
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Er nickte, obwohl er keinen Hunger verspührte. Und zum ersten Mal fühlte er sich unwohl, als sie zusammen beim Essen saßen.
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Jelena neigte den Kopf und flehte Milostis Segen auf den Haushalt herab, bevor sie allen einen guten Appetit wünschte.
Die Heilerin schob ihr essen mehr auf dem teller herum, als das sie es wirklich zu sich nahm, aber sie lächelte allen aufrichtig zu und hörte jedem zu, der etwas mit ihr besprechen wollte.
Nach dem Abendessen blieb sie noch eine Weile am Küchentisch sitzen und genoß schweigend ihre Schale Tee, während der Haushalt um sie herum sich langsam für die Nacht fertig machte. Unbewusst rieb sie sich wieder das Brustbein, während sie versuchte tief Luft zu holen.
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Obwohl sie eine Haushälterin hatten, ließ Luthor es sich nicht nehmen, mit den Tisch abzuräumen und Jelena den Tee zuzubereiten, um sozusagen nicht aus der Übung zu kommen. Er stützte sich mit den Händen auf der Tischplatte ab, betrachtete sie einen Moment besorgt und seufzte dann. "Wir werden das schon schaukeln. Wär ja noch schöner, Schlachten und einen Gotteszorn zu überleben um dann von einem beleidigten Langohr ..." er ließ den Satz unvollendet, umarmte sie kurz und stieg dann nach Oben, um sich dann noch etwas um die Listen zu kümmern und dann ins Bett zu gehen.
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Jelena drückte Luthor kurz und nickte nur zustimmend. Sie wünschte ihm eine gute Nacht und führte gerade die Schale zu Munde, um den letzten Schluck zu trinken, als panisches Klopfen am Tor zu hören war. Die Torwächterin öffnete und man hörte die sich überschlagende Stimme des Bäckerlehrlings:
"Die Frau Jelena muss sofort kommen, bitte! Das Baby glüht und auf einmal hat es aufgehört zu atmen und ganz komisch gezuckt. Ich bin sofort..."
Jelena schloß kurz die Augen und atmete tief durch, bevor sie sich hochstemmte und zur Tür wandte, wo Anica bereits mit ihrem Mantel und der Tasche wartete. Sie warf sich den Mantel über und war bereits einen kurzen Augenblick später am Tor, wo sie den Lehrling an der Schulter packte und mit ihm zusammen die Straße runter zum Haus des Bäckers lief.
...
Als sie spät in der Nacht wieder im Kontor ankam, da waren ihre Schritte langsam und schlurfend. Sie winkte der Torwächterin nur müde zu und begab sich in den Behandlungsraum, wo sie auch ihre Kräuter und Medizin aufbewahrte. Sie kramte eine Zeitlang, bis sie schließlich ein kleines Papiertütchen gefunden hatte. Sie mischte es in einen Schluck kalten Tee und trank den Becher aus, bevor sie sich auf den Weg in ihr Schlafzimmer machte und erschöpft in eine tiefen Schlaf verfiel.
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Alvias kommt kurz nachdem die Sonne aufgegangen ist, zum Kontor zurück. Nachdem er Nyanda im Stall versorgt hat, bereitet er mit Anica das Frühstück vor.
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Nach einer Woche warten machte sich Xern auf um zu Alvias zu gelangen. Xern sah Alvias und sagte: "Da seid ihr ja, schön euch wieder zusehn. Ich muss mit euch sprechen. "Xern beugtsich zu Alvias "Es geht um die verstärkung. Und Wie sieht die Lage für den Wiederstand aus? Könntet ihr mir eine Karte organisieren von dem Land und mir die Lage schildern? Zudem benötige ich wen mit dem ich verhandlungen führen kann." Er nahm wieder angemessenen Abstand ein. "Aber erzählt doch ersteinmal wie es euch ergangen ist."
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Nachdem sie aus Stejark zurückgekehrt sind, verbringt Alvias viele Tage im Alchemielabor und versucht mal wieder Zutaten und Rezepturen in seinen Kopf zu bekommen. Mit mäßigem Erfolg wie er wieder einmal feststellen muss. Als er mitbekommt wie jemand an die Tür des Kontors hämmert, lugt er aus der Tür und erkennt die Stimme, die mit der alten Frau spricht. Er geht zum Tor: "Ich kenne diese Person, würdet ihr bitte die Tür öffnen?" Nachdem die Tür geöffnet wurde: "Xern, seid gegrüsst. Ich werde alle eure Fragen beantworten, nun kommt aber erstmal herein." Er führte ihn zu einer kleinen Bank nahe der Tür ins Anwesen: "Setzt euch, dann reden wir über alles." Als sie sitzen: "Wo fange ich an, nun im Widerstand siehts immoment ganz gut aus, dank dem Sieg hier in Fanada haben die Lupus Respekt uns gegenüber, jedoch hab ich Informationen, dass die Truppen des Widerstands ziemlich blind durch die Gegend ziehen, deswegen habe ich gehofft, ihr bringt min. ein Dutzend Reness Späher mit. Eine Karte der Truppensituation habe ich nicht zur Verfügung, die die ich gesehen habe ist im Besitz von Sir Simon. Immoment soll aber eine Gegenoffensive gestartet werden, von Fanada aus nach Norden und mit wem ihr sprechen könnt kann ich euch leider nicht sagen, Ich empfehle euch aber mit Jelena zu sprechen, sie kennt sich mit der politischen Lage besser aus." Nach einer kleinen Pause: "Ansonsten ergeht es mir gut, meine AUsbildung fruchtet ganz langsam und ich habe die Belagerung von Fanada mit ein paar blauen Flecken überstanden."
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"Das ist schön zu hören das es euch gut geht. Würdet ihr dann bitte dafür sorge tragen das ich mit Jelena sprechen kann? Zu den Spähern komm ich dann später in den verhandlungen. Ich würde euch ja mehr verraten aber ich bin mir nicht sicher ob ihr etwas verplappern würdet." Xern grinst leicht. und lehnt sich zurück. "Wo kann ich denn die Nacht verbringen? Aber wartet ncith auf mich ich werde gleich noch einmal raus gehen vieleicht komm ich heute auch nicth wieder mal sehen was das Wetter macht." Xern bleibt noch kurz sitzen udn geht dann raus.
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"Dann wartet bitte kurz." Alvias verschwand im Haus. Jelena findet er im Behandlungszimmer. "Falls ich euch stören darf, Meisterin. Draussen wartet der erwartete Unterhändler auf euch."
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Jelena erstarrte mitten in der Bewegung und drehte sich langsam zu Alvias um.
"Doch so schnell? Hm..."
Sie verband das Bein, an dem sie arbeitete zu Ende und wusch sich die Hände in der Waschschüssel.
"Anica? Pripremi ritualni caj i odnesi na krov!" rief sie in Richtung Küche und streifte sich die Schürze ab. Kurze Zeit später hörte man Anica die Stufen aufs Dach hinauflaufen.
"Komm, Alvias, stell mich vor. Ich denke, bis dahin hat Anica das Zelt vorbereitet und wir können auf dem Dach Tee trinken."
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"Wie ihr wünscht." Alvias begleitet Jelena aus den Haus auf den Hof. Dort bleib er nahe der Bank stehen: "Meisterin, darf ich euch vorstellen Xern. Xern dies ist Jelena Jakovljeva." Alvias hatte die Aussprache des Nachnamen seiner Meisterin wiedereinmal komplett versemmelt.
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Jelena begrüßte Xern mit einem Lächeln und reichte ihm die Hand:
"Gesandter Xern, willkommen in meinem bescheidenen Heim! Ich bin Jelena Jakovljeva."
Letzteres sprach sie richtig betont und mit einem schmunzelnden Seitenblick zu Alvias aus.
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"Seid gegrüßt Jelena Jakovljeva. Ich hoffe ich habe es richtig ausgesprochen." guckt leicht grinsend zu Alvias. "Wir hatten ja schon einige male das Vergnügen. Also es geht um die Späher wenn ich recht informiert bin. Ich denke es versteht sich von selbst das wir, damit meine ich Calandur, dies nicht ohne eine Gegenleistung erbringen können. Ihr müsst keine Angst haben es geht um rein Politische Dinge. Und ich würd gerne einen Blick auf eine Karte werfen. Und sehen wie die Lage für euch aussieht."
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Jelena stockte kaum merklich. Sie sah etwas überrascht aus, fing sich aber schnell wieder.
Sie nickte und drehte sich mit einer einladenden Bewegung zum Haus:
"Bitte, folgt mir. Anica wird eine Kleinigkeit vorbereitet haben. Ich denke es ist Zeit Tee und Brot zu teilen."
Sie führte Xern in das Haus und die Treppen nach oben, bis sie auf dem Flachdach angekommen waren. Auf dem Dach befand sich ein hölzernes Gerüst, welches mit Leinwand bespannt war und so ein quadratisches Berberzelt ergab. Eine Zeltwand war hochgerollt um die ersten warmen Sonnenstrahlen seit langer Zeit in das Innere zu lassen.
Das Innere war mit Teppichen und Fellen ausgelegt. Über einem flachen Kohlebecken lag ein Rost, das genutzt wurde um Wasser für Tee zuzubereiten. Daneben stand ein flacher Tisch, auf dem verschiedene Schalen aus blau-gemustertem Porzellan bereit standen.
Die Heilerin wies Xern einen Platz und nahm ihm gegenüber Platz.
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Xern nahm platz und schaute sie fragend an. Da er keine Antwort erhielt, nahm er zunächst einen Beutel zur Hand und verteilte etwas Brot unter den Anwesenden. Danach erkundigte er sich nach den genauen Aufgaben der Späher.
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Alvias folgte den beiden oben aufs Dach. Oben:" Xern würdet ihr mir bitte eure Waffen geben, ich werde sie dort neben der Tür platzieren." Als er diese dort in einem Waffeständer gestellt hatte, setzt er sich zu den anderen. Nachdem das Brot verteilt worden war und nach Xerns Frage eine Zeit lang Ruhe herrscht: "Xern, ihr solltet eure Fragen etwas konkreter Stellen, aber ich glaube ich verstehe was ihr meint. Meisterin, Calandur will den Engonischen Widerstand mehr unterstützen und so wie es aussieht sollen Späher entsandt werden. Nun ist die Frage: Wie genau die Aufagbe hier seien wird? Sprich in welchen Terrain sollen sie eingesetzt werden und wo immoment mit feindlichen Truppen zu rechnen ist?"
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Jelena wirkte überrascht über die Ungeduld ihres Gastes, zuckte aber innerlich nur mit den Achseln und übersprang den rituellen Teil des Teezubereitens.
Wie so vieles scheint das Formelle auf Calendur auch anders zu sein...
Sie lächelte Alvias anerkennend zu und wies ihm mit dem Kopf einen Platz links hinter sich. Sie goß Tee in drei Schalen und reichte Xern seine mit beiden Händen.
"Die Situation des Widerstandes ist momentan sehr interessant."
begann sie ihre Antwort und nahm einen kleinen Schluck aus ihrer Schale.
"Seit dem Sieg hier in Fanada regen sich wieder vermehrt im Land die Zeichen, dass die Menschen das Joch des Lupus abwerfen wollen. Euer Erscheinen kommt zu einem interessanten Zeitpunkt. Simon de Bourvis sammelt Truppen zum Sturm auf eine Stadt im Norden. Der Schlag ist für die erste Hälfte des vierten Mondes geplant. Ich bin mir sicher, dass ihm euer großzügiges Angebot sehr willkommen wäre. Was genau muss ich unter Reness verstehen?"
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Xern klärte kurz auf, dass keine Reness angefordert waren sondern Kundschafter.
Er trank einen Schluck Tee und fuhr fort: "Gibt es einen Grund dafür, dass Ihr nicht auf die Frage antwortet, was die Kundschafter zu tun haben? Sollte geplant sein sie in Kampfhandlungen zu involvieren, gibt es keinen Grund für einen weiteren Aufenthalt." Zufrieden lächelnd nahm er einen weiteren Schluck Tee. "Ihr mögt mich für forsch halten, aber das ist meine Art, wenn ein Volk stirbt. Aber wäre nicht eher von Eurer Seite Eile angebracht?"
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Jelena runzelte die Stirn und in ihrer Stimme zeigte sich leichte Verärgerung:
"Xern, Eile ist eine Sache, etwas überstürzen eine andere! Wie kann ich euch sagen, was die Kundschafter zu tun haben werden, wenn ich diesen Schlag nicht plane, sondern Simon de Bourvis? Sofern ihr wünscht, kann ich Kontakt zu ihm herstellen. Wenn ihr nicht wollt, dass sie in die eigentliche Schlacht eingreifen, dann werden sie eben nur dazu eingesetzt werden, um die vom Lupus besetzte Stadt auszukundschaften. All' das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch Spekulation. Und ich muss euch als Krieger nicht darüber aufklären, dass diese tödlicher sein kann als eine Übermacht."
Sie setzte ihre Schale ab und sah Xern noch einmal aufmerksam an:
"Ihr seid nicht forsch, ihr seid unhöflich. Aber da euch der Umgang mit Menschen fremd zu sein scheint, möchte ich darüber hinwegsehen. Habt ihr weitere Fragen an mich?"
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Ein leichtes grinsen huschte Xern übers Gesicht. Und er dachte sich wie leicht Menschen doch aus der Fassung zubringen sind. Er setzte die Schale aus der er getrunken hatte ab und erwiederte: "Nein ich wollte nur die Bedingungen Calandurs klar stellen, aber wie sieht es aus mit einer Botschaft? Calandur hätte gerne eine in Engonien wer kann mir da weiter helfen?"
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Jelena sah das Lächeln in Xerns Gesicht und seufzte innerlich.
Es ist doch immer das gleiche.
"Wünscht ihr eine Botschaft in Fanada zu eröffnen, so wendet euch an Richard Brin von Fingara, den Kommandierenden der Reichsgarde. Sofern ihr in Caldrien vor die Königin treten wollt, müsst ihr lediglich den Belagerungsring um Donnerheim durchbrechen. Wollt ihr mit dem aktuellen Kaiserhof in Verbindung treten, so sollte der Palast in Engonia euer Ziel sein."
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Nach einigem schweigen erklärte Xern das Calandur an einer Botschaft in Engonien interressiert sei und so wohl zum Kaiserhof müsse aber das ja Zeit habe. Zudem wann die Späher gebraucht würden.
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Jelena gelang es nicht ganz ihre Verblüffung zu verbergen und sie fragte sich insgesamt, ob diesem Gesandten die engonischen Machtverhältnisse eigentlich klar seien:
"Xern, ich möchte nur sicher stellen, dass ich eure letzte Anmerkung verstanden habe: ihr möchtet eine Botschaft in Engonia, der Hauptstadt eröffnen und diese dann mit Barad Konar, dem Empörkömmling und Obersten aller Lupus Umbra absprechen? Und gleichzeitig wollt ihr dem Widerstand, der gegen ihn kämpft, Späher für die kommende Schlacht zur Verfügung stellen?"
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Alvias musste bei dem Einwand der Meisterin leicht schmunzeln:
"Meisterin, ich denke ich erkläre euch das was Xern meint, es war wirklich etwas unverständlich. Also zunächst wir beabsichtigen nicht mit Barad Konar irgentetwas abzusprechen, er ist unserer Meinung ein Tyrann, mit dem keine zufriedenstellenden Verhandlungen geführt werden können. Aber es stimmt wir hätten gerne die Botschaft in der Hauptstadt des freien Engoniens stehen. Da dies zurzeit nicht möglich ist, werden wir warten bis die Zeit gekommen ist, wir haben ja Zeit." Bei diesem Satz blickte er kurz zu Xern herüber: "Um euch zu beruhigen: Wir wollen nach dem Krieg mit dem jetzigen Widerstand das Land Engonien wieder aufbauen. Jedoch ohne unsere Hilfe würde das Erreichen dieses Zieles schwerer werden. Es liegt jedoch nciht in unserem Interesse eine grosse Menge Truppen in den Kampf zu werfen, dafür ist unsere Population zu klein, ausserdem was würde wohl das Volk denken, wenn der Tyrann nur dank Soldaten anderer Nationen besiegt werden konnte und seit euch gewiss bei diesen Fall, würde Calandur mehr verlangen als nur eine Botschaft, ich denke dann müssten wir schon einen Landstrich bekommen. Deswegen wollen wir Engonien effektiv aber verdeckt unterstützen. Mit unseren Kundschaftern wäret ihr besser über die Aktionen des Lupus informiert und könntet schneller reagieren. ICh hoffe ihr versteht unser Anliegen nun etwas besser."
Alvias nimmt sich die Tasse und trinkt etwas aus seinem Tee.
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Jelena nickte nur, in ihrem Gesicht war nicht wirklich abzulesen, was sie von diesen Informationen dachte.
Sie verfasste ienen kurzen Brief an Simon de Bourvis, in dem sie die Lage schilderte und dem nordcaldrischen Ritter die Späher empfahl. Sie siegelte und überreichte Xern das Schreiben, mit Angaben, wo er den Ritter am besten antreffen könnte.
Nach einigem weiteren Geplänkel verabschiedete sie den Elfen und ließ ihn durch Anica hinausbegleiten.
Sie blieb noch eine Weile auf dem Dach und genoß die Sonne, während ihre Gedanken weiter über die Situation kreisten, in der sie sich jetzt befand.
Schließlich zuckte sie die Achseln, es würde geschehen, was geschehen würde.
Wie immer.