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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Isabeau Lioncoeur am 01. Aug 16, 12:50

Titel: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Aug 16, 12:50
Isabeau ließ die Depeschen stirnrunzelnd sinken und spielte unbewusst mit dem blanden Siegel, welche sie trugen. Die Nachrichten aus Middenfelz waren ungenau, rätselhaft und mehr als besorgniserregend.
Es wurde Zeit selber Nachforschungen anzustellen.
"Fleur? Bestell dem Weibel, dass ich ihn sehen möchte."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Aug 16, 13:11
Fleur hatte Francois auf dem Weg zum Haupttor getroffen, er wollte gerade die Posten kontrollieren.
Das musste dann halt warten.
Er stand vor der Tür zu den Gemächern der Baronin, kontrollierte noch einmal seine Kleidung und klopfte.
Nach dem kurzen "Entré" betrat er den Raum, schloss die Tür und begab sich in die Mitte des Raumes.
"Ihr habt nach mir schicken lassen, Madame?!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Aug 16, 13:33
"Oui! Nehmt Platz, Weibel."
Sie wies auf einen Schemel und goß mit Kräutern versetztes Wasser in einen Becher, den sie ihm dann reichte.
"Ich habe einen besonderen Auftrag für euch. Könnt ihr eure Männer für einige Zeit alleine lassen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Aug 16, 13:38
Francois nahm den Becher entgegen und setzte sich.
Der Gesichtsausdruck der Baronin lies keinen Zweifel daren, dass es um etwas ernstes ging.
"Der Großteil der Truppe ist es mittlerweile gewöhnt, mich nicht zu häufig zu sehen, Madame. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass sie auch nicht allzu böse darüber sind..." Der Weibel verzog ganz leicht den Mundwinkel,und man hätte fast ein Lächeln erkennen können.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Aug 16, 13:55
"Bien, so sollte es auch sein. Ich möchte euch mach Middenfelz schicken, genauer gesagt in die Baronie Norngard. Sind euch die... Gerüchte über den Zustand von Tanjew von Norngard bekannt?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Aug 16, 14:02
"In groben Zügen,Madame." Francois stellte den Becher ab und kramte das Schreibzeug aus seiner Tasche um sich Notizen zu machen.
"Um was geht es?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Aug 16, 14:25
"Die Informationen die ich habe sind unzureichend. So wie ich es verstanden habe, nähern wir uns dem Ende einer Frist, die für ihn den Tod bedeutend könnte. Uns wäre nicht gedient, wenn die aktuelle Linie Norngards ausstirbt. Es gibt zwar eine Fortführung der weiblichen Linie, aber ich bezweifle, dass diese Tochter Nedras genauso progressiv ist wie ihre tangaranischen Schwestern."
Sie wartete ein zustimmendes Nicken ab, um zu sehen ob der Weibel ihr folgen konnte und fuhr dann fort:
"Ich brauche aufmerksame Augen und Ohren, die mir berichten können, was genau dort vor sich geht und im Zweifelsfall lenkend eingreifen können."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Aug 16, 14:31
"Ich verstehe..." Der Weibel nahm einen Schluck Wasser und führte seine Notizen weiter.
"Mit Eurer Erlaubnis würde ich einen oder zwei Gardisten abstellen, mich zu begleiten."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Aug 16, 14:40
"Naturlement, ich werde Pässe für euch ausstellen lassen. Lasst euch vom Kastellan genug Münzen mitgeben um die Grenzer bei Bedarf bestechen zu können, ich habe Gustav Bescheid gegeben, dass er für euch Proviant vorbereiten soll.
Seht davon ab mir Briefe zu senden, solange ihr nicht wieder innerhalb nordcaldrischer Grenzen seid. Und... Il me faut la possibilité de denégatión, oui?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Aug 16, 14:47
"Oui, Madame. Keine Vorabberichte. Ich werde Julienne und Louis mitnehmen.Wann sollen wir aufbrechen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Aug 16, 14:52
"Ihr solltet in wenigen Tagen aufbrechen, das Wetter ist unberechenbar und der Hofmagus sagt, dass solche Dinge immer mit dem Stand der Sterne zusammenhängen. Er faselte irgendwas von Sternenkonstellationen und Kraftlinien, aber die Zusammenfassung lautet wohl, dass die Frist in zehn Tagen abläuft."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Aug 16, 14:57
"Sehrwohl,Madame. Ich werde für übermorgen Marschbereitschaft herstellen lassen. Renard wird während meiner Abwesenheit die Truppe führen. Die Männer sind mittlerweile in Bettenbau, Stubenordnung und anderen Fachrichtungen unseres Quartiermeisters ausreichend geschult..."
Francois erhob sich,  wartete aber ab. " Habt Ihr weitere Anliegen, Madame?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 01. Aug 16, 14:58
"Ich wünsche euch alle in einem Stück und unversehrt wiederzusehen, Weibel."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Aug 16, 15:03
"Das wäre ein merkwürdiges Bild,Madame...Alle in einem Stück. 6 Arme, 6 Beine und 3 Köpfe..."
Der obligatorischen hochgezogenen Augenbraue der Baronin entgegnete der Weibel ein knappes "Oui, Madame, alle heil zurück."

Damit verliess er die Gemächer und machte sich auf die Suche nach den zwei Gardisten, die er dabeihaben wollte. Aber wahrscheinlich würde er einen Abstecher über die Küche machen...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 01. Aug 16, 16:57
Mathildes lautes Schimpfen verriet, dass sie nicht bester Laune war. Vermutlich hatte ihre älteste zusammen mit Amelie der Köchin Scherereien gemacht, was meist dazu führte, dass diese Mathilde ankeifte, die die Kinder wiederum zu verteidigen suchte. Würde Gustav, der Maitre de Cuisine, nicht regelmäßig dazwischen gehen, hätten sich die Frauen vermutlich schon gegenseitig umgebracht.
Auch diesmal war die energische, wenn auch nicht unfreundliche Stimme des Maitres zu hören, der die Frauen zur Ordnung rief.
Während die Köchin noch weiter leise vor sich hinzeterte, verließ Mathilde wutschnaubend die Küche. Sie wusste genau, das die ältere Frau den Kindern wieder irgendwelches Gebäck mit Ahornsirup zustecken würde, wenn sie nicht hinsah.

Als sie den Weibel sah, verschwand sie noch einmal kurz in der Küche, um mit einem Tablett wieder zu kommen.
"Voila. Mit den besten Grüßen vom alten Drachen da herinnen. Und damit meine ich nicht Gustav."
Doch sie grinste wieder.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Aug 16, 19:24
Francois konnte sich das Grinsen nicht verkneifen,denn noch bevor die Tür aufging war das Gezeter aus der Küche über den halben Burghof zu vernehmen.
"Merci,Mathilde" entgegnete er und nahm den Becher. Woher weisst du,warum ich zu euch unterwegs bin? Und seit wann bekomme ich von "dem Drachen" denn Kaffee?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 03. Aug 16, 19:27
"Ihr wisst doch, mein siebter Sinn ist untrüglich, wenn jemand was zu trinken braucht.
Und das Gebäck ist vom Drachen." Sie grinste und ihr Zorn schien verflogen, auch wenn auf der Stirn immer noch eine tiefe Zornesfalte zu sehen war.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 03. Aug 16, 20:10
"Das stimmt wohl" Francois nahm etwas von dem Gebäck, das wie üblich mit Ahornsirup verfeinert war.
"Immerhin scheint die Laune sich zu bessern..." Er spülte mit einem Schluck Kaffe nach und warf einen Blick über Mathilde`s Schulter.
"Was habt ihr zwei denn wieder?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 09. Aug 16, 11:40
Zwei Tage später setzte sich die kleine Gruppe von Gardisten in Marsch in Richtung Middenfelz. Der Auftrag war klar, die Lage nicht...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 10. Aug 16, 17:24
Julienne ritt neben dem Weibel her und versuchte, Hexe davon abzuhalten, sein Pferd zu beissen.
Die Gardistin zog die Zügel an und ließ ihr Reittier etwas seitlich gehen.

"Wie lange werdön wir unterwägs sein, Weibel?", fragte die Frau ihren Vorgesetzten.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 10. Aug 16, 21:50
Francois beobachtete das Verhalten des Pferdes misstrauisch. Er war eh kein Freund von Pferden, und wenn sie dann solche Anwandlungen hatten, noch weniger.
"Wir müssten in fünf Tagen vor Ort sein." entgegnete er knapp. "Es könnte aber auch länger dauern, wenn du plötzlich einen Sauerbraten statt eines Pferdes hast..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 11. Aug 16, 12:20
Julienne lachte und klopfte der Stute, die gerade mal brav war, auf den Hals.

"Isch werdö mir Mühö gebön, damit aus diesäm Pfärd kein Sauerbratön wird, Weibel.", sagte sie und grinste.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 11. Aug 16, 13:04
Francois sah die Gardistin an und fragte sich, weshalb sie gerade grinste... das war sein voller Ernst...naja, er beliess es dabei.

Der weitere Weg verlief ohne grosse Ereignisse, abgesehen von den merkwürdigen Gestalten, die sie während ihres Marsches in einiger Entfernung begleiteten und versuchten, ungesehen zu bleiben...

"Wir haben bereits Geselschaft..." bemerkte der Weibel ruhig und reichte Julienne die Feldflasche, damit sie sich nicht wild umblickte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 11. Aug 16, 21:33
Die Gardistin nahm die Feldflasche entgegen und nahm einen Schluck. Dann gab sie dem Weibel das Gefäß zurück und blickte sich unauffällig um, indem sie so tat als überprüfe sie ihre Packrolle.
Dabei entdeckte sie einige Leute, die zu Fuß durch den Wald unterwegs waren. Sie schienen nur bedingt bewaffnet zu sein, soweit Julienne das erkennen konnte. Keine Langwaffen, die ihrer kleinen Gesellschaft zu Pferde gefährlich werden könnten...

"Geschwindigkeit beibehaltön odär ein kleinör Galopp, Weibel?", fragte die Frau.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 11. Aug 16, 21:39
Der Weibel schnallte die Feldflasche wieder an den Sattel und lockerte die Verschnürung der Armbrust vorsorglich.
"Wir halten den Schritt erstmal, bei der nächsten Lichtung geben wir zu bis wir wieder im Sichtschutz sind. Dann sehen wir, was passiert..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 11. Aug 16, 21:45
Julienne nickte und schlug nach einer Bremse, die sich auf Hexes Kruppe gesetzt hatte. Dabei sah sie sich noch einmal unauffällig um. Sie konnte 6 Personen erkennen, vielleicht waren es auch mehr, ganz sicher war die Gardistin sich nicht...
Auch sie löste nun die Verschnürung ihrer Waffe - des knapp zwei Schritt langen Spießes, den sie an ihrem Sattel befestigt hatte...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 11. Aug 16, 21:50
Nach einigen Minuten erreichten sie den Waldrand und hielten kurz um sich einen Überblick über die Lichtung zu verschaffen. Sie konnten nichts auffälliges ausmachen, und so gab Francois nur ein kurzes "Los", und die Pferde preschten über das Gras hinweg in das gegenüberliegende Waldstück. Und Francois wusste in diesem Moment wieder, warum er so selten ritt...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 11. Aug 16, 21:57
Ohne große Anstrengung ritt Julienne neben dem Weibel her. Hexe genoss ganz offenbar den kurzen Galopp; sie quietschte leise und schlug übermütig nach hinten aus, dass die Grasnarbe nur so in Brocken davon flog.
Die Gardistin grinste und zupfte ermahnend am Zügel.
"Lass dön Quatsch, kleine 'exe! Sonst verarbeitöt där Weiböl disch noch zu Sauerbratön!"

Im gegenüberliegenden Waldstück angekommen, zügelten die Goldbacher ihre Pferde zu einem raschen, unbequemen Trab...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 11. Aug 16, 22:02
Traveller nahm dieses Mal keine Rücksicht auf Francois. Er war ganz klar zu lange nichtmehr schnell unterwegs gewesen...
Die beiden begaben sich ein Stück in den Wald hinein und stiegen ab, beide mit bereiten Waffen.
"Siehst du etwas?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 11. Aug 16, 23:46
Julienne sah zurück.
"Isch se'e nischts, Weiböl.", antwortete die Gardistin und hielt ihre unruhige Stute am kurzen Zügel.

Mit einem kritischen Blick musterte sie alsdann das Pferd ihres Vorgesetzten und schwor sich, ihm demnächst anzubieten, Traveller ein wenig ins Training zu nehmen. Der Wallach atmete eindeutig zu schwer nach dem kleinen Sprint. Da musste definitiv etwas mehr Ausdauer rein!
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 11. Aug 16, 23:52
"Wir warten eine Weile. Mal sehen, ob sich etwas tut."
Francois band Traveller an und nahm den Verpflegungsbeutel vom Sattel.
Er nahm etwas von der Marschverpflegung heraus und machte es sich auf einem umgestürzten Baum bequem, von dem aus er das Gelände, durch das sie gerade gekommen waren, im Auge hatte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 12. Aug 16, 00:13
Julienne nickte und führte Hexe ein Stück zur Seite, damit sie die anderen beiden Pferde in Ruhe ließ. Die Stute war noch immer unruhig - der kleine Sprint war ihr offenbar zu kurz gewesen.
Die Gardistin band ihr Pferd mit einem Sicherheitsknoten, den sie schnell lösen konnte an einen Baum, schnappte sich ihren eigenen Verpflegungsbeutel und setzte sich dann zum Weibel.
Während sie an einem Stück Brot und etwas Käse knabberte, blickte Julienne zur Lichtung.
Hatte sie da eine Bewegung gesehen?
Sie machte den Weibel darauf aufmerksam: "Dort, mon Weiböl, reschts von där großen Eische...", sagte sie und wies in die Richtung...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 12. Aug 16, 00:22
Francois beobachtete die Stelle, auf die Julienne ihn aufmerksam gemacht hatte.
Louis blieb bei seinem Pferd und sicherte in die andere Richtung.
"Ja, da bewegt sich etwas..." Aus dem Gehölz kamen drei Männer und bewegten sich entlang des Waldrandes von ihnen weg.
"Wir rücken in einer Viertelstunde ab. Es ist nichtmehr sehr weit..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 12. Aug 16, 00:29
Die Gardistin nickte erneut.
Als sie ihren Brotkanten und den Käse verputzt hatte, nahm sie noch einen Schluck aus ihrem Trinkschlauch und wandte sich dann zu ihrem Pferd. Sie überprüfte rasch den Sitz ihres Gepäcks und kontrollierte noch eben die Hufe der Stute. Nachdem sie einen Stein aus dem linken Hinterhuf entfernt hatte, meinte sie:
"Von mir aus kann es wiedär losge'en, mon Weiböl."
Sie klopfte Hexe auf den Hals, fischte in dem gelben Beutel, der an ihrem Gürtel hing, herum und gab der Stute ein kleines, Brezel-förmiges Gebäckstück, welches das Pferd sichtlich genüsslich knusperte...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 12. Aug 16, 00:34
Louis signalisierte ebenfalls Marschbereitschaft.
"Dann wollen wir mal" gab der Weibel knapp Anweisung, nachdem er noch einmal die Feldflasche bemüht hatte.
Die drei sassen auf und setzten ihren Weg fort, weiterhin auf der Hut und nach allen Seiten beobachtend...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 12. Aug 16, 00:40
Plötzlich raschelte es im Gebüsch vor den Reitern.
Hexe schnaubte und machte einen Satz zur Seite, doch Julienne saß das gekonnt aus.
Auch die anderen Pferde prusteten laut und rissen die Köpfe hoch...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 12. Aug 16, 00:44
Francois brachte die Armbrust in Anschlag, die er wohlweisslich bereits fertig hatte.
Als er die Abzugsstange gerade betätigen wollte sprengte vor den dreien ein Hirsch aus dem Grün und machte sich davon.
"Das hätte ein gutes Abendessen gegeben..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 12. Aug 16, 00:46
Julienne konnte nicht anders: sie musste lachen. Die Anspannung der letzten Momente brach sich nun Bahn, als sie giggelnd und hicksend auf ihrer Stute hing.
Dann jedoch wurde sie schlagartig wieder ernst. Konnte etwas oder gar jemand den Hirsch aufgeschreckt haben?
Argwöhnisch betrachtete sie die Umgebung genauer. Doch auch nach einigen Momenten konnte sie nichts verdächtiges entdecken...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 12. Aug 16, 00:51
"Den werden wir erschreckt haben. Mir reichen aber die Überraschungen für den Rest der Reise..." meinte Francois grimmig und sicherte die Waffe wieder. Louis gab zustimmenden Laut.
"Sehen wir zu, dass wir zügig weiterkommen."Er schnalzte mit der Zunge und trieb Traveller an.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 12. Aug 16, 00:52
In gemütlichem Trab ging es weiter und nach einer Weile erreichten die drei Goldbacher endlich ihr Ziel: die Baronie Norngard in Middenfelz.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 21. Aug 16, 11:46
Knappe zwei Wochen waren vergangen, seit Francois, Louis und Julienne aufgebrochen waren. Währenddessen ging auf Burg Goldbach das alltägliche Leben weiter. Renard hatte die Männer im Griff. Sein Führungsstil war anders, aber ebenso effizient, und darauf kam es an.
Vor dem Tor erschien eines Morgens ein Reiter, und bei genauerem Hinsehen erkannte man Goldbacher Farben. Als er näher kam, erkannte der Posten, dass es Louis war. Und er war verletzt. Der Rest eines Pfeiles steckte in seiner Schulter. Die Wache holte ihn herein und schlug Alarm, woraufhin die sonst ruhige Burg geschäftig wurde...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 16, 18:17
Fleur stand gerade im Garten und hängte Wäsche auf, als der Alarmruf erschallte. Sie ließ die Kleider Kleider sein und rannte in den Innenhof. Dort traf sie auf andere Bewohner Golbachs; unter anderem auf ihre Tochter, die soeben mit den Gänsen vom Burggraben, wo sie die Tiere hatte grasen lassen, zurück gekehrt war...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 21. Aug 16, 21:26
Louis rutschte vom Pferd und wurde von zwei Knechten aufgefangen. Er blickte in die Runde und erkannte die Wäschemagd, woraufhin er in sein Wams griff und ein Stück Papier hervorholte. Er streckte es Fleur entgegen und keuchte "Für Madame..." Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 16, 21:56
Fleur griff nach dem Papier und eilte nach einem letzten besorgten Blick auf den Gardisten davon...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 21. Aug 16, 22:03
Die Knechte schleppten Louis in den Schlafsaal, wo sie ihn in ein Bett verfrachteten. Einer der Gardisten eilte derweil in die Küche, in der Hoffnung dort Mathilde anzutreffen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 22. Aug 16, 11:03
Fleur traf die Baronin in ihrer Kemenate an, wo sie mit Näharbeiten beschäftigt war. Sie runzelte die Stirn als sie Fleurs blasses Gesicht sah und nahm den Zettel an sich. Sie las ihn und verstaute ihn sorgfältig in ihrer Gürteltasche:
"Was ist mit dem Boten? In welchem Zustand ist er?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 22. Aug 16, 13:55
Fleur hibbelte herum.
"Är 's einen Pfeil in där Schultör und sa' nischt gut aus...", antwortete sie.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 22. Aug 16, 14:10
"Sieh zu, dass er angemessen versorgt ist, falls Mathilde nicht zurecht kommt, lass Soeur Alexanne kommen. Ich werde warten bis er versorgt ist, dann gebt mir Bescheid, ich möchte zügig mit ihm sprechen!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 22. Aug 16, 15:32
Fleur knickste und versprach, sich darum zu kümmern.
Dann verschwand sie rasch wieder nach unten...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 22. Aug 16, 18:57
Derweil kümmerten sich zwei Knechte so gut es ging um Louis.Erfahrung in der Behandlung von Verwundungen,und vor allem Pfeilwunden,hatten die beiden freilich nicht.
Durch die Burg erschall ein verzweifeltes "MATHILDE...!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 22. Aug 16, 23:29
Als Fleur mitbekam, dass Mathilde gesucht wurde, eilte sie in die Küche.
"Ist Mathilde 'ier?", fragte sie aufgeregt, als sie durch die Tür in den großen Raum trat...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 23. Aug 16, 07:40
Mathilde zuckte schuldbewusst zusammen.
Offenbar hatte sie mit iffenen Augen geschlafen- die Nächte waren zur Zeit kurz, denn ihre Jüngste bekam den ersten Zahn.
Sie erhob sie rasch, als Fleur die Küche betrat? War etwas mit der Herrin? Wo war Soeur Alexane?
Doch Fleur hatte sie rasch aufgeklärt und so schnappte sich Mathilde ihre Tochter und folgte der Wäschemagd zur Unterkunft der Gardisten, wo sie bereits erwartet wurde.
Sie drückte Renard das Kind in die Hand und verlangte nach frischen Tpchern und Verbänden. Fleur würde sicher etwas auftun, immerhin liess sie Mathilde auch hin und wieder alte, aber noch gute Leinenstoffreste für ihre Ümschläge und Verbände zukommen.
Ihr Mann- Guy -  stand neben Louis Lager und schien besorgt.
Konzentriert, mit geübten Griffen tastete sie den Verletzten ab und schaute schliesslich zu ihrem Mann. Dieser verstand und die Anspannung wich aus seinem Gesicht.
Sie wandte sich an Renard:"Gebt ihm etwas zu trinken. Sein Arm ist gebrochen und ich werde den Bruch richten müssen. Guy, hol meine kleine Kiste und den runden Tigel, dessen Paste so seltsam riecht. Und meine Schienen. Oui? Ich brauche mehr Licht, könnt ihr ihm ein Lager am Fenster herrichten?" Fragend blickte sie in die Runde.

Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 23. Aug 16, 09:01
Die Männer begaben sich daran,ein Lager herzurichten.Renard holte eine Flasche mit Alkohol.
Einer der Knechte sah Mathilde fragend an "Sollen wir den Pfeil steckenlassen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 23. Aug 16, 09:48
Mathilde nickte.
"Bevor ich nicht alles hier hab, bleibt er stecken. Sonst verblutet er doch noch- er ist geschwächt und der Weibel reisst mir den Kopf ab, wenn ich nicht vorsichtig mit seinen Männern umgehe."
Endlich hatte sie alkes beisammen und machte sich an die Arbeit.
Louis hatte sich nittlerweile einen Rausch angetrunken und war lammfromm. Gelegentlich kicherte er, wenn ihre Finger sachte über seine Hsut strichen, während sue die Wunden säuberte.
Als er endlich friedlich schnarchte, trank sie selbst einen Schluck zu Beruhigung. Eine Pfeilwunde hatte die zuletzt vor langer Zeit behandelt und sie war nervös, weil die Gardisten jede ihrer Bewegungen verfolgten.
"Alors, machen wir uns an die Arbeit. Zwei von Euch müssen ihn festhalten, wenn ich den Pfeil herausdrehe. Wenn er sich zu sehr bewegt, franst der Wundrand weiter aus und ich kann sie nicht nähen. Es darf nichts stecken bleiben. Er scheint nicht sehr tief, immerhin hat er es bis hierher geschafft...."
Während sie weiterredete, offenbar zu ihrer eigenen Beruhigung, drehte sie mit einer fließenden Bewegung den Pfeil aus der Wunde. Ein kleiner Splitter steckte noch, den sie aber auch problemlos entfernen konnte. Louis jammerte im Schlaf, aber die Gardisten hatten ihn ausreichend abgefüllt, so dass er nur kurz zuckte.
"Jetzt der Arm. Das wird schwieriger. Wir müssen ihn richten. Renard, gebt das Kind wem anders, ich brauche Euch und Guy. Ihr müsst mir hier helfen. Colmar hält ihn an den Schulter unten. Spürt ihr das hier? Das ist der gebrochene Knochen. Wenn dich das durch die Haut schiebt, haben wir ein Problem! Durunter scheint nicht viel verletzt zu sein, sonst wäre es hier viel dicker. Aber wenn der Knochen wieder a  Ort und Stelle ist, kann sich das noch ändern. Dankt Lavinia, dass es nur der Unterarm ist. Wie ist das nur pasdiert?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 23. Aug 16, 10:03
Die Gesichtsfarbe der Männer änderte sich zwischenzeitlich zu blassweiss,aber sie blieben da um Mathilde zu helfen. Sie wussten,was sie an ihr hatten,also wollten sie sie nicht allein lassen.
Renard drückte das Kind einer Magd entgegen,die sich dem Mädchen sofort annahm.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 23. Aug 16, 10:36
Fleur sah, dass sie hier im Moment nichts tun konnte und ging zurück zu Madame, um ihr Bericht zu erstatten.
"Mathilde konntö den Pfeil 'erauszie'ön, abrät sein Arm ist gebrochän. Sie rischtet ihn geradö...", erklärte sie der Baronin.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 23. Aug 16, 11:04
"Bien. Solange sie arbeitet werden wir eh nichts brauchbares aus dem armen Tropf herausbekommen. Gebt mir Bescheid sobald er wieder bei Sinnen ist und Bericht erstatten kann. Der Weile schreibt, dass er auf dem Weg zurück ist, aber solange wir nicht wissen wieviele Tage zwischen den beiden liegen, nützt es auch nichts den beiden anderen jemanden entgegenzuschicken."
Isabeau wirkte besorgt, zwar war die Nachricht an sich positiv gewesen, aber das einer ihrer Gardisten mit einem Pfeil im Rücken auftauchte war beunruhigend. Sie konnte nicht erwarten zu hören ob der Angriff auf Goldbachem Boden stattgefunden hatte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 23. Aug 16, 18:02
Louis' Zustand schien sich zumindest nicht zu verschlechtern.Mathilde und abwechselnd einer der Gardisten kümmerten sich um ihn.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 23. Aug 16, 18:33
Am Abend gab Fleur der Baronin die Information, dass Louis nun ansprechbar sei.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 23. Aug 16, 19:53
Isabeau nahm einen kleinen Korb mit frischem Leinen, einer Flasche roten Weins und Süßigkeiten und ging in Fleurs Begleitung in den Schlafsaal der Gardisten.
Es war alte Sitte, dass die wachhabenden Gardisten in der großen Halle schliefen, aber es gab natürlich auch einen Schlafsaal, der auch als Krankenstation diente.
Sie betrat den Saal und begrüßte alle freundlich, bevor sie sich Louis zuwandte:
"Bonsoir, Louis! Comment ca-va?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 23. Aug 16, 20:01
Die Gardisten erhoben sich als Madame den Raum betrat und zogen sich etwas zurück.
Louis versuchte ebenfalls aufzustehen,was sein Zustand jedoch noch nicht zulies."Bien Madame...ich lebe."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 23. Aug 16, 20:25
"Bitte, bleib liegen, ich möchte nicht den Zorn der Heiler auf mich ziehen, falls die Nähte aufbrechen!"
meinte Isabeau mit einem kleinen Lächeln.
"Ich habe dir etwas mitgebracht, damit du rasch wieder zu Kräften kommst. Nimm einen Schluck vom Wein und erzähle mir, was in der Zwischenzeit geschehen ist."
Eine der Mägde reichte einen Tonbecher und Isabeau goß eigenhändig Wein und Wasser ein und hielt ihn Louis an die Lippen. Nach einem Schluck ließ sich der Gardist erleichtert zurück ins Kissen sinken und begann zu berichten.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 23. Aug 16, 20:53
"Merci, Madame. Nach unserer Ankunft in Norngard liess der Weibel mich in der Umgebung eines Gasthauses, welches von der Rettungsgruppe als Stützpunkt genutzt wurde, kundschaften..."
Von leichem Husten unterbrochen berichtete Louis von den Geschehnissen in Norngard, beschränkte sich aber auf die wichtigsten Punkte: "Steine aus dem Himmel...Untote...Baron von Salmar...Szivarsanhänger...Hexe...Tannjev von Norngard..."

Die Mägde trauten ihren Ohren nicht und schienen sich Sorgen zu machen.

Louis endete damit, dass der Weibel ihn in der Nacht vor seinem eigenen Abmarsch bereits losgeschickt hatte, um einen Vorabbericht abzuliefern.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 23. Aug 16, 20:59
Isabeaus Gesichtsausdruck wurde zunehmend verschlossener. Sie ließ Louis reden und unterbrach ihn nur gelegentlich mit Zwischenfragen, achtete aber darauf ihn nicht zu überanstrengen.
Sie ließ ihn zwischendrin am Becher nippen, und tupfte ihm die Stirn mit dem Taschentuch ab.
"Et toi blessure, Louis? Wo ist das passiert?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 23. Aug 16, 21:10
Mathilde wollte wieder nach ihrem Patienten schauen, als sue ihn reden hörte.
Einerseits erleichtert, dass er sich offenbar auf dem Weg der Besserung befand, andererseits hatte sie ihm deutlich gesagt, dass er sich schonen sollte, weil sie ihm sonst die Eier abschneiden und den Schweinen zum Fraß vorwerfen würde.
Einige Gardisten hatten sie schockiert angesehen, dann anklagend ihren Mann, der es versäumt hatte, ihr angemessenes Benehmen beizubringen.
Sie wollte schon hereinstürmen, als sie die Herrin erkannte.
Aus Angst, dass ihr doch noch ein unbedarftest Wort herausrutschte, presste sie die Lippen aufeinander und hielt sich im Hintergrund.
Aus der oftmals resoluten Frau war ein verschüchtertes Mödchen geworden, das unsicher auf ihre Fußspitzen starrte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 23. Aug 16, 21:13
"In der Nacht, als der Weibel mich losschickte, stiess ich auf Männer des Barons von Salmar. Zumindest trugen sie seine Farben. Aufgrund der Ereignisse am Tage wollten sie mich festhalten. Und da ich ihre Anweisung anzuhalten ignoriert habe, setzten sie mir nach... Einer erwischte mich mit dem Streitkolben am Arm. Der hat dann meinen Hammer abbekommen, was mich jedoch nicht vor dem Pfeil bewahrte..."

Louis warf einen kurzen Blick in Richtung Tür, als er Mathilde sah.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 23. Aug 16, 21:17
"Salmar, hm? Bien, Louis, es ist genug. Ich werde morgen dem Weibel jemanden entgegen schicken. Ruh dich jetzt aus!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 23. Aug 16, 21:20
"Oui, Madame. Habt vielen Dank..."
Louis nahm noch einen Schluck von dem Wein und stellte den Becher dann auf den Schemel, der neben dem Bett stand und legte sich wieder hin. Er brauchte die Ruhe.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 23. Aug 16, 21:33
Isabeau erhob sich und stellte den Becher vorsichtig auf einem niedrigen Schemel ab. Sie hatte über vieles nachzudenken und konnte kaum den Bericht des Weibels erwarten, der zweifelsohne ausführlicher und informativer sein würde.
Sie wünschte den anderen Gardisten und dem Gesinde eine gute Nacht und begab sich zurück in ihre Gemächer.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 24. Aug 16, 09:01
Louis hoffte,dass er die wichtigsten Dinge angesprochen hatte.Er blickte in die Runde der Umstehenden und wusste nicht so recht,was er sagen oder tun sollte...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 24. Aug 16, 19:32
An einem sonnigen Nachmittag erreichte Francois die Burg, endlich.
Auf seine Frage nach Louis erklärte der Wachposten ihm, dass er vor fünf Tagen eingetroffen sei; verwundet aber auf dem Weg der Besserung wäre.
Francois lies Traveller unterstellen und versorgen und schickte eine der Mägde zu Madame, um Meldung über seine Ankunft zu machen.
Er war froh, wieder Zuhause zu sein, auch wenn es nicht lange andauern sollte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 24. Aug 16, 20:32
Fleur lief geschwind die Treppe zur Kemenate der Baronin hinauf.
"Madame, Madame, Francois ist soeben angekommen!", rief sie schon im Gang.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 24. Aug 16, 20:40
Francois hätte sich am liebsten in einen Bottich mit heissem Wasser und danach in sein Bett fallen lassen.
Aber das würde warten müssen.
Zuerst musste er zumindest einen kurzen Bericht abliefern. Und dann nach Louis sehen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 16, 20:44
Isabeaus Gesicht hellte sich merklich auf, sie hatte sich schon Sorgen um den treuen Soldaten gemacht. Die Gardisten, die sie ihm auf den Hauptstraßen entgegengeschickt hatte waren alle mit leeren Händen wiedergekommen und Isabeau war keine geduldige Frau.
Sie ließ den Weibel in das kleine Scriptorium bestellen und machte sich selber auf den Weg dahin.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 24. Aug 16, 20:48
Francois klopfte sich zumindest den Staub von den Sachen, um nicht wie ein dahergelaufener Raufbold auszusehen. Er begab sich zum zugewiesenen Zimmer. Die Türe stand offen, und so trat er ein. Madame war noch nicht zugegen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 16, 20:54
Eine Magd huschte herein und stellte einen Krug mit Wasser und einen Becher für ihn auf einen der Beistelltische ab. Sie goß ihm etwas ein und verschwand direkt wieder.
Bereits kurze Zeit darauf betrat Isabeau den Raum:
"Bonjour, Sergeant. Es tut meiner Seele gut euch zu sehen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 24. Aug 16, 20:59
"Habt Dank, Madame! Es ist gut, wieder zuhause zu sein." Er nahm seine Kopfbedeckung ab und machte einen Schritt auf die Baronin zu.
"Egal was Louis berichtet hat, es ist entweder schlimmer oder masslos übertrieben." Geübte Betrachter hätten  beim letzten Satz ein Lächeln erkennen können.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 16, 21:12
Isabeau lächelte breit und reichte ihm den Becher Wasser:
"Trinkt und setzt euch, dann berichtet mir was genau maßlos übertrieben war: die Meteoriten, die Untoten, die Szivarskultisten oder die Gerüchte über den neuen Baron von Salmar?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 24. Aug 16, 21:24
Der Weibel nahm Platz und genehmigte sich den halben Becher.
"Nun ja, die hauptsächlichen Punkte scheint er zumindest bereits gemeldet zu haben. Falls Ihr mit den Gerüchten die Tatsache meint, das werter Baron dem Herzogtum Hanekamp und der Baronie Goldbach den Krieg erklärt hat, dann...hat er tatsächlich nicht übertrieben. Ich bedaure, Madame"

Francois leerte den Becher. Seine Kehle brannte.

"Wenn Ihr gestattet, würde ich meinen Bericht schriftlich einreichen, um nichts zu unterschlagen oder durcheinander zu bringen. Ich würde ihn noch heute aufsetzen, nachdem ich nach Louis gesehen habe.
Ich hörte,er sei verwundet."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 25. Aug 16, 10:41
Isabeau sah ihn zuerst überrascht an und brach dann in schallendes Gelächter aus:
"Uns? den Krieg? Uns und Hanekamp?" Sie lachte noch eine Weile weiter und wischte sich schließlich Tränen aus den Augen.
"Geht, Francois, geht und ruht euch aus. Der Bericht kann bis morgen warten. Bitte, ruht euch aus und lasst Mathilde nach den Wunden sehen bevor ihr vollkommen steif werdet. Morgen unterhalten wir uns ausführlich. Wo habt ihr Julienne gelassen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 25. Aug 16, 10:52
"Durchaus Madame, uns und Hanekamp." Der Weibel wusste nicht so recht, ob Madame dachte er würde scherzen. Seinen Humor verstanden nicht viele Leute,daher machte er so selten Witze...
"Ich musste Julienne bei einer Bauernfamilie kurz hinter der Grenze lassen. Ihr Zustand hatte sich verschlechtert auf dem Marsch. Ich wollte heute noch jemanden schicken um nach ihr zu sehen. Und auch um Material für ihre Pflege zuzuführen..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 25. Aug 16, 12:43
"Ich werde mich darum kümmern, geht ihr und lasst eure Wunden versorgen. ich bin sicher eure Männer scharren bereits mit den Hufen um zu sehen ob ihr noch in einem Stück seid. Wir sehen uns morgen zum Frühstück."
Sie klatschte in die Hände und gab der Magd den Befehl Renard zu finden und einen Karren anspannen zu lassen, damit Vorräte und eine Belohnung zu dem kleinen Grenzweiler geschickt wurden.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 25. Aug 16, 13:22
Der Kommentar bezüglich seiner Männer brachte ein leichtes Grinsen auf das Gesicht des Weibels.
"Sehrwohl Madame. Ich werde nach Louis sehen und dann versuchen, Mathilde vom Maitre ausgeborgt zu bekommen. Zumindest wird es dort einen Kaffee geben."
Francois erhob sich und setzte seine Kopfbedeckung wieder auf.
"Ihr erhaltet den Bericht so zeitig wie möglich,Madame.Habt einen angenehmen Tag."
Er deutete eine Verbeugung an und verliess den Raum, um sich zu den Quartieren zu begeben.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 25. Aug 16, 15:12
Auf dem Gang begegnete er Fleur. Die Wäschemagd hatte einen großen Korb voller Gewänder im Arm.
Als sie Francois sah, hellte sich ihre Miene für einen Moment auf, nur um dann Besorgnis zu zeigen.
"Ihr seht aus, als 'ättet ihr einö 'arte Zeit ge'abt.", meinte sie.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 25. Aug 16, 17:45
Francois freute such,Fleur zu sehen. "Ich könnte jetzt jammern und klagen,aber das würde es weder ungeschehen noch besser machen."
Er trat einen Schritt beiseite,um zwei Knechte durchzulassen,die mit Feuerholz vorbeikamen.
"Lass uns heute Abend beim Essen reden.Du wirst mir sicher auch einiges zu erzählen haben. Ich will schnell nach Louis sehen ubd dann Mathilde suchen.Madame meint,sie solle mich mal in Augenschein nehmen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 25. Aug 16, 18:53
Fleur machte ob der Einladung gemeinsam zu speisen große Augen und knickste erfreut.
"Merci, Sergeant. Ich denke, sobald isch Amelíe ins Bett gebracht 'abe, werdön wir uns se'en."
Mit einem schüchternen Lächeln verabschiedete sich die Wäschemagd und verschwand in die andere Richtung.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 25. Aug 16, 19:24
Francois machte einen Abstecher zu seiner Schreibstube um eine Flasche und zwei kleine Becher zu holen. Dann begab er sich ins Quartier und sah nach Louis. Ihm ging es bereits besser, und so liess sich der Weibel bei einem guten Tropfen erst einmal erzählen,wie es zu den Verletzungen gekommen war. Nachdem er im Bilde war liess er dem Gardisten seine Ruhe und machte sich auf den Weg zur Küche.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 25. Aug 16, 21:00
Da Mathilde nicht zugegen war, bat er den Küchenjungen, sie in Kenntnis zu setzen,dass er ihre Hilfe bräuchte. Er nahm sich einen Krug mit Kaffee und begab sich auf seine Stube. Er wollte die Zeit bis zum Abendessen nutzen, um mit seinem Bericht zu beginnen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 26. Aug 16, 00:23
Am Abend, nachdem sie ihre Tochter ins Bett gebracht hatte,  suchte Fleur den Weibel auf. Sie brachte eine Ringelblumensalbe und eine Schale frischer Himbeeren aus dem Garten mit.
"Bon nuit, Sergeant. Vielön Dank für die Einladung.", meinte sie schüchtern lächelnd.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 26. Aug 16, 08:35
"Fleur,komm herein." Der Weibel sass noch über seinem Bericht,als die Magd erschien.Er hatte einen zweiten Hocker besorgt.Normalerweise benötigte er nur einen auf seiner Stube.
"Setz dich." In diesem Moment kam auch einer der Knechte mit Essen,Wasser und Kaffee.Er schaute etwas irritiert drein,als er die Magd in des Weibels Stube sah.Die Frage ob noch etwas anläge verneinte er aber zügig,wünschte einen angenehmen Abend und verschwand.
"So,die Gerüchteküche wäre dann gefüttert" kommentierte Francois mit Augenzwinkern. "Erzähl,was gibt es neues hier?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 26. Aug 16, 09:57
Fleur rang die Hände.
"Wo soll isch anfangön, Sergeant?
Madame geht es unverändört. An manschön Tagön ist es schleschtär, an anderen bessär. Sie ist viel mit 'andarbeitön und Schreibkram beschäftigt oder sitzt im Gartön und genießt das Wettär.

Die drei Gardisten, die bald auf'örän planön einö kleinö Feiär. Isch bin mir sischer, dass ihr eusch übär ihr kleinös Geschenk sehr freuän werdöt...", sagte die Wäschemagd augenzwinkernd.

Der Schmiedögeselle 'at ein Teschtelmeschtel mit einär der Küschenmägde. Wann immär man nach den beidön schaut, kleinö sie mit ihrön Lippen aneinandär."
Fleur verdrehte lächelnd die Augen.

Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 26. Aug 16, 13:14
"Das ist doch schön, wenn zwei sich finden. Es gibt zuviel Streit und Ärger überall. Da sollte man sich darüber freuen."
Francois löffelte in seinem Essen herum
" Mir fehlen immernoch Ersatzleute für die zu Entlassenden. Wenn sich in den nächsten Tagen nichts ergibt, werde ich Madame damit belästigen müssen. Und ich hasse es, jemanden in Waffendienst zu pressen. Das gibt nur Ärger mit unmotivierten Leuten. Und damit mehr Arbeit."

Seine Mine verdunkelte sich "Was sagt Souer ALexane über den Zustand von Madame?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 26. Aug 16, 20:24
Fleur setzte den Weibel ins Bilde und die beiden tauschten noch einiges an Geschichten und Geschehnissen der letzten Tage aus. Zu vorgerückter Stunde verabschiedete Fleur sich und begab sich zur Ruhe. Auch Francois brauchte seinen Schlaf. Er würde morgen den Bericht zu Ende bringen und dann sicher den einen oder anderen Punkt noch näher erläutern müssen.
Ausserdem wollte er die Ausmusterungsbriefe für die drei Gardisten aufsetzen. Es würde ein Tag mit viel Kaffee werden.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 27. Aug 16, 20:52
Der Weibel wurde früh am Morgen wach und begab sich zur Küche, um sich einen Kaffee zu holen. Dann begab er sich zur Schreibstube und setzte seinen Bericht auf. Als er fertig war, las er noch einmal zur Kontrolle.



Werte Madame!

Anbei erhaltet Ihr meinen Bericht zu den Ereignissen, welche sich im achten Monat des Jahres 266 n.J. in Norngard abspielten.

Die Gardisten Julienne und Louis sowie meine Person ereichten nach mehrtägigem Marsch Norngard und begaben uns zu dem zugewiesenen Koppelpunkt, an welchem wir auf den werten Chevalier von Sangenwalde mit seiner Reisegruppe trafen. Ein illustres Bild aus Magiern, Heilern und waffenfähigen Männern. Louis hatte ich vorher angewiesen, sich im Umland aufzuhalten und zu kundschaften.
Man hatte in Erfahrung gebracht, dass es in der Nähe ein Gasthaus gab, welches als Stützpunkt genutzt werden sollte.
Bei Annäherung an dieses wurde beobachtet, dass das Wirtshaus von einer Gruppe Personen besetzt war, welche offensichtlich nicht gut gelitten waren.
Bei der anschliesenden Befragung stellte sich heraus, dass es sich bei der Gruppe um Strauchdiebe handelte, welche der Wirtin das Leben schwer machten.
Die Situation eskalierte und es entspann sich ein kurzes Scharmützel, in dessen Folge ein Mann der Gruppe festgesetzt werden konnte. Dieser beteuerte, mit alldem garnichts zu tun zu haben und gezwungen worden zu sein, bei den vorangegangenen Raubzügen teilzunehmen. Der Chevalier von Sangenwalde berief kurzerhand ein Standgericht ein und verurteilte den Burschen zu Arbeitsdienst auf den Torffeldern von Norngard. Er wurde am nächsten Morgen abtransportiert.
Bereits vor Ort befand sich ein Feldküchentrupp aus Argeste, welcher im Verlauf der Tage mehrfach aktiv in das Geschehen eingriff, auch unter Einsatz einer mitgeführten Balliste.

In Nachbarschaft des Gasthauses hatten unsere Späher ein verlassenes Gräberfeld entdeckt, dem erst einmal keine grosse Beachtung geschenkt wurde. Dies änderte sich im Laufe des Abends, als aus dem nahegelegenen Waldstück Horden von Untoten gegen uns angingen. Diese Angriffe konnten durch die Waffenfähigen grösstenteils erfolgreich abgewehrt werden. Was die anwesenden Magiekundigen in der ganzen Zeit taten, erschliesst sich mir nicht. Ein schnelles Eingreifen von dieser Seite wäre sicher sinnvoll gewesen, hätte zumindest einige Verwundungen bei den eigenen Kräften verhindert. Im Verlauf des Abwehrgefechtes gelang es dann einem kleinen Stosstrupp ( ich glaube, der Chevalier war selbst dabei ) zu dem Gräberfeld vorzustossen und dieses einzusegnen, woraufhin die Angriffe endeten.
Die Heiler hatten an diesem Abend mit Biss- und Schnittwunden zu tun.
Eine einzige Magierin habe ich während des Gefechtes zu Augen bekommen. Jedoch hatte diese das Talent, sich die gefährlichste Stelle auszusuchen, um dort zu stehen. Sie wurde während der nächsten Tage noch häufiger auffällig.

Am nächsten Morgen erschien während des Frühstücks ein örtlicher Bauer, der, so erzählte die Wirtin, bisher mit verkrüppeltem Bein und Buckel gestraft war. Hiervon war nicht das geringste zu sehen. Der Bauer erzählte, dass er im Wald Steine gefunden hatte, und danach seine Leiden nachliessen.
Dies wurde von den anwesenden Magiern mit Interesse verfolgt.
Im Laufe des Vormittages erschien ein Trupp Soldaten des Barons von Salmar. Der kommandierende Hauptmann verlangte die sofortige Herausgabe der bereits gefundenen Artefakte sowie unser Abrücken, da unsere Anwesenheit einen kriegerischen Akt darstellen würde. Dies wurde in einer längeren Diskussion seitens des Chevalies ausgeschlagen, mit dem Verweis auf eine Rettungsmission für Tannjew von Norngard. Der gegnerische Hauptmann, welcher sich in keinster Weise einsichtig zeigte, und sich auch nicht gemäss des Standesunterschiedes zwischen ihm und dem Chevalier verhielt, liess daraufhin eine Kriegserklärung gegen Norngard und Goldbach verlauten. In dem daraufhin entbrennenden Gefecht konnte der Großteil des gegnerischen Trupps niedergemacht werden. Einzig ein Mann konnte entfliehen, was uns zu späterem Zeitpunkt noch beschäftigen sollte. Wie sich herausstellte, stand der Hauptmann unter dem Einfluss eines der Steine, welche zur Rettung des Chevalier von Norngard benötigt wurde.
In wieweit seine Handlungen und die daraus resultierenden Probleme bestand haben, erschliesst sich mir nicht.
Im weiteren Verlauf des Tages begab sich die gesamte Gruppe unter Führung des Chevaliers von Sangenwalde in die umgebenden Wälder. Hier stiessen wir auf eine Gruppe Holzfäller, welche sich äusserst aggressiv verhielt und im Rahmen der Situationsklärung einen unserer Späher als Geisel nahm. Die Holzfäller wurden im kuzen Kampf ausgeschaltet, jedoch hatten wir einen Verwundeten, der nicht transportfähig war. Darüber hinaus beeinflussten die Steine, welche bei den Holzfällern gefunden wurden, die Gardistin Julienne, welche sich nichtmehr klar verhielt und auch Befehle meinerseits verweigerte. Sie wurde daher unter Begleitung zurück zum Gasthaus geschickt, von dem wir glücklicherweise nicht zu weit entfernt waren. Mit einiger Verzögerung trat auch der Hauptteil der Gruppe den Rückmarsch an. Dieser wurde jedoch von einer zweiten Gruppe lokaler Bewohner unterbrochen, welche sich gewaltsam der Steine bemächtigen wollte. Nach kurzem Scharmützel zog diese sich zurück und unsere Gruppe setzte ihren Weg fort. Auf halber Strecke trafen wir auf die losgeschickte Gruppe um Julienne, welche vollständig unter Einfluss der Steine stand. Dieser Einfluss konnte durch anwesende Magier unterbunden werden und wir verlegten zum Gasthaus.
Da noch immer weitere Steine benötigt wurden, wurde ein kleiner schneller Trupp gebildet, um diese zu gewinnen. Da nach der ausgemachten Zeit dieser Trupp nicht zurückgekehrt war, bildete sich ein weiterer Trupp, um den ersten zu entsetzen. Wie sich herausstellte, war erster Trupp von einem im Wald lebenden Faun und ihm zugehörigen Wolfswesen gefangen genommen worden. Da eine Herausgabe der Geiseln für den Faun nicht zur Debatte stand, bot sich der Chevalier als Pfand an. Im Vorfeld wurde ein Notfallplan besprochen.
Kurz nach unserer Rückkehr zum Gasthaus erschien jedoch auch der Chevalier, unter Einfluss eines Steines und befahl uns, den Wald zu verlassen. Durch beherztes Eingreifen wurde er von dem Stein befreit und verhielt sich wieder normal.
Hiernach erschien ein weiterer Trupp Soldaten des Barons von Salmar, diesmal unter der Führung eines gewissen Ritters Johann. Er wiederholte die Forderungen und Anschuldigungen des Hauptmannes und wurde ebenso abgewiesen. Hierauf entspann sich ein Streitgespräch zwischen ihm und dem Chevalier von Sangenwalde, in dessen Verlauf letzterer den Aggressor forderte um ein Gefecht zu verhindern. Es war ausgemacht, dass das Ergebnis des Zweikampfes über den weiteren Verlauf entscheiden sollte. Beide Seiten wiesen ihre Truppe an, sich nicht einzumischen. Der gegnerische Ritter verhielt sich leider, als abzusehen war, dass er nicht unbedingt gewinnen würde, alles andere als seinem Stand entprechend und gab seinen Leuten Befehl zum Angriff. Da zu diesem Zeitpunkt nur wenige Waffenfähige in der Front standen, wurde unsere Seite sehr zügig geworfen. Ich selbst verlor bei dem Gefecht das Bewusstsein. Die nächsten Schilderungen beruhen daher auf Erzählungen dritter.
Den anwesenden Heilern und Magiern wurde erlaubt, die Verwundeten zu versorgen. Es wurde die Herausgabe der Steine gefordert sowie unser Abrücken bis Einbruch der Dämmerung. Wie sich später herausstellte, übergab der Chevalier tatsächlich die Steine, nicht jedoch das bereits entfernte Erz, welches die eigentliche Wirkung hatte.
Die feindlich Truppe zog hierauf ab.Der weitere Verbleib dieser ist mir nicht bekannt.
Nach einer mir nicht bekannten Zeit kam ich im provisorischen Lazarett zu mir und wurde durch Heiler wie auch Magier untersucht und behandelt. Zuvor muss wohl schon eine Behandlung durch ein im Wald lebendes Steinwesen erfolgt sein. (Wie bereits erwähnt, ich war während dieser Zeit bewusstlos. Dass ich jedoch in dem Kampf am späten Abend keine Verwundung davontrug, schien eine der Wirkungen der Behandlung gewesen zu sein.)
Aus dem vorhandenen Erz wurde sodann ein Amulett geschmiedet, welches die Heilung des Chevaliers von Norngard herbeiführen sollte.
Die Magier bereiteten sich auf das Ritual vor, um den Chevalier zu retten, während sich die Waffenfähigen und Heiler auf einen Angriff vorbereiteten. Hier ist anzumerken, dass die Heiler unter Waffen in der Linie standen und aktiv mitkämpften. Sie taten mehr, als mancher Magier während der vorangegangenen Gefechte.
Der erwartete Angriff lies nicht lange auf sich warten. Kurz nach der Ankunft des Chaevaliers von Norngard, unter Begleitung von Sasha Timberlore Schattenwolf stürmte eine Gruppe Szivarkultisten unter der Führung von Isiria von Pfauengrund unsere Position. In schwerem Abwehrkampf wurde die Position gehalten. Jedoch hatten wir einige Verwundete zu verzeichnen, unter anderem den Chavalier von Sangenwalde, den Bruder Norbert aus Argeste, die Heilerin Marie aus Norngard sowie die Gardistin Julienne.
Die Hexe von Pfauengrund konnte ausgeschaltet werden und wurde verbrannt, worauf sich die gegenerischen Wellen zurückzogen. Der Chevalier von Norngard konnte gerettet werden und erfreut sich augenscheinlich guter Gesundheit.

Das Abrücken am nächsten Morgen verlief ruhig und geordnet. Jedoch mussten wir aufgrund unserer Verwundungen einen Karren beschaffen, da es uns nicht möglich war, zu reiten. Louis trat noch in der Nacht den Rückmarsch zu Pferd an, um Vorabmeldung zu machen.

Die Gardistin Julienne befindet sich bei einer Bauernfamilie nahe der Grenze aufgrund Transportunfähigkeit. Sie ist aufgrund ihrer schweren Verletzungen und Komplikationen durch Bisse noch immer nicht dienstfähig. Hier ist anzumerken, dass sie sich während der gesamten Zeit vorbildlich und pflichtbewusst verhalten hat. Die Befehlsverweigerung unter Einfluss der Steine betrachte ich als nicht geschehen. Auch während des Rückmarsches hat sie trotz ihrer Verwundungen ihre Pflicht erfüllt, so gut es ihr möglich war.

Für weitergehende Schilderungen zu den Ereignissen bitte ich höflichst den Chevalier von Sangenwalde oder aber den Magister Kadegar Sonnenwende zu bemühen. Letzterer war Führer der Magiekundigen vor Ort.


Hochachtungsvoll
Francois
Feldweibel der Garde zu Goldbach


Francois war der Meinung, alles wichtige niedergeschrieben zu haben. Er rollte das Papier, band es zusammen und liess es von einem der Gardisten zu Madame bringen.
Dann begann er mit den Ausmusterungsschreiben:

"Es sey kundgethan und verkündet, dass der Inhaber dieses Schreibens..." 

Sein Kaffee war mittlerweile leer, und er unterbrach die Schreiberei, um sich einen neuen in der Küche zu holen.

Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 28. Aug 16, 12:52
Isabeau las den Bericht aufmerksam und machte sich einige Notizen für spätere Nachfragen. Sie würde Briefe an den Herren von Sangenwalde und an Tannjew selbst verfassen. Sie würde auch gerne an Magister Sonnenwende schreiben, aber nach der unerfreulichen Episode vor einigen Jahren vor Fanada bezweifelte sie, dass sie Antwort erhalten würde.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 28. Aug 16, 13:01
Der Tag verlief ruhig. Francois zwang sich, seinen Kaffee jedesmal selbst zu holen,statt ihn sich bringen zu lassen. Dies erinnerte ihn zwar jedesmal schmerzhaft an die Ereignisse in Norngard, aber es musste ja weitergehen. Der Küchenjunge hatte Mathilde offenbar noch nicht angetroffen. Naja, er würde jetzt sicher nicht mehr sterben.
Renard scheuchte noch immer die Leute umher, wofür der Weibel ihm dankbar war. So musste er es nicht tun und konnte sich auf Schreibkram und gelegentliche Wachronden beschränken.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 28. Aug 16, 19:46
Später am nachmittag klopfte es etwas zögerlich und Mathilde szeckte den Kopf in seine Stube.
"Bonsoir. Ich wollte nur nochmal persönlich nach Euch sehen, Weibel. Guy sagte schon, dass es nicht allzu schlimm um Euch stand und Ihr nicht so schwer verletzt seid, wie der Arme Louis."
Sie schaute sich seine Verletzungen nochmals an und nickte anerkennend.
"Sieht aus, als bräuchtet ihr mich gar nicht, aber hier.." sie hob den eitrigen Verband an und beäugte die Wunde genau.
Vorsichtig tastete sie seine Wande um die Wunde herum ab und frischer Eiter quoll heraus.
Der Rand war rot und geschwollen und sie beugte sich herunter, um an ihr zu riechen. Doch es roch nur eitrig und der süße Geruch des Wundbrandes fehlte.
" ich gebe Euch eine Salbe, die tut... ach nein, ich werde mirgens und abends nach Euch schauen ind das selbst machen. Ich werde Renard sagen, dass er Euch Krücken besorgen soll. Ihr sollt das Bein ein pasr Tage nicht belasten." Sie hörte nur wie Francois etwas in seinen Bart nuschelte und unterbrach ihn:"Ich warne Euch Weibel- erwische ich Euch, wie Ihr ohne Krücken lauft, dann wird Euch auch Lavinia nicht helfen können. Notwalls tu ich Eich etwas in den Kaffee, damit ihr auf dem Abort sitzen bleiben müsst, bis Euer Bein in Ordnung ist, d'accord?!"
Sie schaute ihn drohend an, so als würde sie mit einem trotzigen Kind sprechen.
Mathilde hoffte nur, dass sie mit dem Blick bei ihm nehr Eindruck schinden würde, als bei ihren Töchtern.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 28. Aug 16, 20:20
Francois sah die Küchenmagd mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ma cher Mathilde, ich bin dir sehr dankbar für all deine Bemühungen und Ratschläge. Ich bin sicher, dass sie von Erfolg gekrönt sein werden, da ich mich in den meisten Fällen an Ratschläge von Leuten, die etwas vom Thema verstehen, halte. Aber auf Drohungen und Vergiftungsankündigungen reagiere ich äusserst allergisch. Zumal derlei Art und Weise hier auf Goldbach weder üblich noch vonnöten ist. Daher solltest du dir diese Redewendungen schnell wieder abgewöhnen, d'accord?!"

Er fragte sich, was hier los war. Bisher war er mit Mathilde gut ausgekommen. Aber irgendetwas war anders als sonst...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 28. Aug 16, 20:57
Sie nahm seine Zurechtweisung mut finsterer Miene zur Kenntnis.
"Das sagt ihr immer. Wue ift habt ihr schon versprochen Euch zu schonen? Und am nöchsten Tag hab ich Euch doch herumlaufen sehen, weil ihr glaubt, ohne Euch würde unter den Gardisten das lockere Leben herrschen. Aber dem ist nicht so. Es klappt auch ohne Euch.  Aber die Herrin sorgt sich sehr, wen  ihr verletzt hier zurückkehrt, habt ihr schon einmal daran gedacht?"
Sie schüttelte den Kopf und gab sich ihre Antwort selbst: "Natürlich nicht. Außerdem ist es keine Vergiftung.. es ist nur ein Mittel, das einem erleichtert, Einde gehen zu lassen, wenn man gesund ist allerdings." Sie grinste ihn vielsagend an.
"Bleibt einfach mal zwei Tage brav und hört auf mich,  dann komme ich nicht in die Verlegenheit, das Mittel, das meiner Kleinen bei Blähungen hilft, euch zu Kredenzen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 28. Aug 16, 21:10
Die Antwort musste er erstmal sacken lassen.
"Nein, ich denke nicht, dass es ohne mich nicht geht. Jeder ist ersetzbar, und ich bin häufig genug unterwegs, um zu wissen, dass auch andere die Truppe im Griff haben."

Er stellte seinen Whiskey auf den Tisch.

"Wenn sich irgendjemand Sorgen macht, egal wer, kannst du das sagen, ich behalt es auch für mich. Aber du solltest an deiner Wortwahl feilen. Sie könnte aufstossen."

Er packte zwei kleine Becher dazu und goss ein. "Und das mit dem brav hab ich überhört..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 29. Aug 16, 21:27
"Na wenn Ihr es überhört habt..."
Auf einen Wink setzte sie sich zu ihm.
"Ihr kennt mich, ich mache mir immer sorgen. Ich glaube, wir Oscron er sind nicht gerade für ein Sorgenfreies Leben geschaffen, wie die Menschen in Blanchefleur oder hier. Und wenn ihr aufbrecht, um Informationen zu sammeln und kehrt allesamt verletzt zurück und es gibt Gerüchte über einen neuen Krieg, jawohl, dann mache ich mir Sorgen!"
Sie hatten sich zugeprostet und während sie redete, hatte François an seinem Getränk genippt. Sie hingegen stürzte ihres in einem Zug herunter.
Im Nu waren ihre Wangen gerötet und ihre Augen glänzten.
"Ein wahrlich Guter Tropfen. Wenn ihr mir davon immer abgebt, wenn ich mit Euch schimofe, musst ihr Euch keibe Sorgen um.. Eure Gesundheit machen- jedenfalls vor mir habt ihr nichts zu befürchten. "
Sie zwinkerte ihm nochmal zu und wünschte noch einen angenehmen Abend, bevor sie sich wieder ihrer eigenen Familie widmete.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 29. Aug 16, 22:51
"Na , so viele Leute gibt es nicht, die sich Sorgen um mich machen. Da will ich es mir mal mit den wenigen nicht verscherzen. Aber das klingt nach einem merkwürdigen Abkommen, ihr schimpft und ich vergüte es euch damit." Francois nickte in Richtung der Flasche und grinste.
"Wenn euch danach ist, kommt ihr einfach vorbei und wir finden einen guten Grund für einen Schluck."
Als sie in der Tür stand wünschte Francois ihr noch einen schönen Abend.
Er begab sich dann ebenfalls ins Bett, schliesslich sollte er sich schonen.

Die nächsten Tage verliefen im eintönigen Trott, abgesehen von den Vorbereitungen für das Bogenschützenturnier des Hauses York, an welchem Goldbach mit einer kleinen Abordnung teilnehmen würde.
Und der Weibel ward tatsächlich auf Krücken gesehen...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 29. Aug 16, 23:18
Es war schon eine Weile dunkel, als sich zwei Reiter dem Tor näherten...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 30. Aug 16, 06:56
Bedingt durch die Tageszeit war das Tor geschlossen und Posten schaute misstrauisch auf die beiden Gestalten,die auf seinen Bereich zuhielten.
Als sie nah genug heran waren rief er sie "Wer da und was will er?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 30. Aug 16, 11:41
Julienne warf ihren Umgang zurück, um ihre Schärpe zu zeigen.
"Isch bin es, Julienne!", rief sie.
Die zügelte Hexe zum Stand und hob den Arm um auch Nesrine das Zeichen zum Halten zu geben.
In Sichtweite blieben die beiden Reiterinnen stehen.
"Isch 'abe eine weitere Person bei mir; Nesrine vom Süd'of aus Finstertann.", fügte die Gardistin hinzu.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 30. Aug 16, 12:18
"Tritt näher heran.Die andere bleibt zurück"
Die Pforte am Tor öffnete sich und einer der Posten steckte seinen Kopf hervor. Er erkannte Julienne im Lichtschein der Fackeln. "Wer ist sie und was will sie?" fragte er nüchtern und deutete auf Julienne's Begleiterin.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 30. Aug 16, 12:28
Julienne erklärte, sich zufrieden bewusst, dass der Mann seine Aufgabe Ernst nahm, erneut:
"Dies ist Nesrine vom Süd'of aus dem Weiler Finstertann. Sie 'at misch ge'eilt und möschte nun der Garde beitreten. Isch verbürge misch für sie."

'offentlisch reischt ihm das jetzt...', dachte Julienne müde. Sie wollte nichts so sehr, als endlich anzukommen, Hexe in den Stall stellen, etwas zu essen in der Küche erbitten und dann ins Bett fallen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 30. Aug 16, 12:58
"Ich werde nicht ohne Erlaubnis oder Anweisung fremde Personen einlasssen. Bestimmt nicht um diese Zeit und schon garnicht nach dem,was wir aus Norngard gehört haben.Das solltest du verstehen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 30. Aug 16, 13:04
Julienne seufzte leise.
"Dann 'offe isch mal, dass der Weibel noch wach ist. Isch werde Nesrine 'eute Nacht jedenfalls nischt allein 'ier draußen schlafen lassen!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 30. Aug 16, 13:15
"Das werden wir gleich wissen."
Der Posten wandte sich um, "Pierre,wir brauchen den Weibel. Sieh mal ob er noch wach ist."

Pierre machte sich sofort auf zum Quartier von Francois und klopfte an die Türe. "Sergeant,seid ihr wach?"
Von drinnen kam ein grummeliges "Wenn es dein Ziel war, mich wach zu haben, dann hast du das geschafft,ja..." Francois öffnete die Tür und Pierre meldete die Lage am Tor.
"Ich komme gleich." bekam er als knappe Antwort, bevor die Tür zuschlug.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 30. Aug 16, 13:57
Julienne war derweil abgestiegen und nahm eine etwas verunsicherte Nesrine in den Arm.
"Alles wird gut.", sagte sie leise.
So warteten die beiden Frauen mit ihren Reittieren vor dem Tor und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 30. Aug 16, 14:15
Die Dinge kamen nach einigen Minuten in Form von Francois auf Krücken daher. "Na, worum gehts denn?" fragte er,als wäre er zufällig vorbeigeschlendert. Der Posten machte Meldung und Francois trat nach draussen,wo die beiden Frauen standen.
"Wurd ja langsam Zeit,dass du endlich nach Hause kommst" begrüsste er Julienne.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 30. Aug 16, 18:04
"Bon nuit, Weibel. Isch bringö eusch einö neue Gardistin.", sagte Julienne und grinste.
Sie ließ Nesrine los und reichte Francois die Hand.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 30. Aug 16, 18:09
Der Weibel sah zuerst sie, dann Nesrine, dann den Posten und dann wieder Julienne an und zog die Augenbrauen hoch.
"Julienne, ich bin gerade geweckt worden, habe mich auf die Krücke geschwungen und bin hergekommen. Mir tut immernoch alles weh. Hast du sonst keine Sorgen, als mir um diese Tageszeit die Stammrolle zu füllen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 30. Aug 16, 22:03
Entschuldigend sah Julienne den Weibel an.
"Es sollte doch alles seine Rischtigkeit 'aben, oui? Und sich dachte, WENN ihr schon für misch aus dem Bett ge'olt werdet, bringe isch eusch lieber gleisch gute Neuigkeiten, oui?"
Sie konnte sich ein erneutes Grinsen nicht verkneifen.
Dann jedoch wurde sie wieder ernst. Halb zum Weibel, halb zur Torwache gewandt, fragte sie: "Dürfen wir nun 'inein? Es ist spät und wir 'aben eine lange Reise 'inter uns."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 30. Aug 16, 22:09
"Wir reden morgen.Wir drei" Dabei sah der Weibel die beiden Frauen an und nickte.Dann drehte er sich um und begab sich wieder in die Burg.
"Lasst sie rein.Beide. Und seht zu,dass sie etwas zu essen und ein Lager haben."
Während des letzten Satzes war Francois bereits auf dem Weg zum Haupthaus um sich wieder hinzulegen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 30. Aug 16, 22:32
Julienne nickte zurück, griff nach Nesrines Hand und drückte sie sanft.
Auf die letzten Worte des Weibels ließ sie Nesrine los, wandte sich zu ihrer Stute und führte diese in den Burghof.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 30. Aug 16, 22:47
Nesrine führte Jacques hinter sich her und sah sich überwältigt um. Sie war noch nie auf Burg Goldbach gewesen und ihr Vater hatte ihr nie erzählt, wie groß der Komplex tatsächlich war. Zu dieser Zeit beleuchteten einige Fackeln den Innenhof und ließen die Ausmaße der Burg nur erahnen.

Nesrine führte ihr Maultier hinter Julienne und Hexe hinterher und kam in eine große Stallung, wo die Gardistin ihr einen freien Verschlag zuwies.

Wenig später waren die Tiere versorgt und Nesrine ließ sich von Julienne in die riesige Küche der Burg führen.
Dort besorgten sie sich etwas zu essen (es gab kalten Braten mit Zwiebel-Ahornsirup-Soße und frisches Brot vom Abend). Danach führte die Gardistin Nesrine in die Quartiere, wo sich die Schwarzhaarige wieder einmal um Juliennes Wunden kümmerte.

Müde vom Tag schliefen sie Arm in Arm ein...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 31. Aug 16, 07:04
Am nächsten Morgen wurde Francois unsanft geweckt.Der Maitre liess seine Stimme über den Hof schallen.Offenbar war einer der Küchenjungen nicht so aktiv,wie Gustave es gern hätte.
"Das kann ja nur noch besser werden..."
Er setzte sich auf lies den gestrigen Tag Revue passieren.
"Ah... Wir haben heute Gespräche..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 31. Aug 16, 16:34
Julienne und Nesrine hatten etwa genauso lange geschlafen. Als das Gezeter des maitres durch den Hof hallte, schlugen die beiden müde die Augen auf.
Wenig später waren sie auf den Beinen.
Auf dem Weg zum Frühstück machten sie einen Abstecher zu den Stallungen. Hexe und Jacques mümmelten zufrieden ihr Heu.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 31. Aug 16, 17:03
Francois steckte den Kopf in die Wasserschüssel auf seiner Stube um wach zu werden und machte sich fertig.
Bevor er irgendetwas anderes tun würde stand der Weg in die Küche an,um Kaffee zu bekommen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 31. Aug 16, 20:24
In der Küche waren auch schon Julienne und Nesrine. Letztere mit einem Becher Kaffee in der Hand.

"Bon jour, Weibel.", grüßten beide Frauen unisono.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 31. Aug 16, 20:28
"Das weiss ich noch nicht" gab Francois zurück und holte sich einen Becher. Der Kaffee war heiss und stark, zumindest das passte. In der Küche war noch nicht viel los, und so stellte er sich zu den beiden.
"Wie war die Nacht?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Sep 16, 06:52
Sie unterhielten sich über die Ereignisse der letzten Tage und Julienne's Genesung. Nach einer Weile kam in der Küche rege Betriebsamkeit auf.
Francois deutete den beiden, ihm nach draussen zu folgen. Er hatte einmal erlebt, wie der Maitre jemanden über den Hof jagte, der ihm in seiner Küche im Weg gestanden hatte...
Francois schlug vor dass Nesrine nach den beiden Tieren sehen solle.
Er wollte mit Julienne allein reden. Die beiden begaben sich in die Schreibstube,während Nesrine sich in Richtung Stallungen bewegte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 01. Sep 16, 21:13
In der Stube versuchte Julienne so gut es ging, Haltung anzunehmen.
"Ihr wolltet misch spreschen, mon Weibel?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Sep 16, 21:16
"Setz dich." Francois deutete auf einen Stuhl und nahm auch Platz.
"Dann erzähl mal,wie ich zu einer neuen Gardistin komme."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 01. Sep 16, 21:22
Julienne setzte sich, dankbar für jede Pause für ihren immer noch geschundenen Körper.

Sie erzählte im Groben, was dort in Finstertann vor sich gegangenen war und aus welchen Gründen Nesrine sich dazu entschlossen hatte, Gardistin zu werden.
Sie führte die familiäre Nähe Nesrines zur Goldbacher Garde auf und riss auch kurz die persönlichen Beweggründe der heilkundigen Frau an.
Julienne wurde ein wenig rot im Gesicht.

"Und deswegän ist sie jetzt 'ier und möschte der Garde beitreten.", schloss sie.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Sep 16, 21:26
Der Weibel hörte sich alles an und machte sich die eine oder andere Notiz.
Dann dachte er einen Moment über das alles nach.
"Was denkst du als Gardist,ohne petsönliche Beweggründe zu betrachten?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 01. Sep 16, 21:39
Unterdessen war Nesrine im Stall unterwegs und sah sich mit großen Augen um. Schon der Weg zum Stall war abenteuerlich gewesen - all die Gänge und Flure in der Burg... und dann der Innenhof... es war alles so GROSS!

Im Stall versorgte sie Hexe (die versuchte, ihr die Finger abzubeißen) und Jacques mit je einem halben Apfel und sah sich dann all die anderen Reittiere an. Da standen edle Zelter und das ein oder andere Schlachtross, einfache Reit- und Zugtiere und sogar ein weiteres Maultier (eine Schimmelstute, die bettelnd gegen die Front ihres Verschlages trat, als Nesrine vorbei ging). Allen war die gute Qualität gemein. Jedes hatte ein glänzendes Fell und bei keinem konnte man die Rippen sehen.
Alle sahen zufrieden aus und je nach individueller Stimmung kamen die Tiere an die Türen, um selbst einen Blick auf die Frau werfen zu können oder blieben entspannt, mit hängenden Ohren und aufgestellten Hinterhufen im hinteren Bereich ihres Verschlages stehen. Einige lagen gar auf dem Boden - ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich die Tiere hier sicher und wohl fühlten.

Ein pfeifender Stallbursche kam um die Ecke und erspähte Nesrine. Auf die Frage, wer sie sei, antwortete sie schüchtern, dass sie am Vorabend mit Julienne gekommen sei.
"Ach, dann ist das wohl dein Maultier, oui?!", schlussfolgerte der junge Mann.

"Ja, das stimmt. Jacques ist mit mir gekommen.", antwortete Nesrine.

"Jacques, oui?! Das ist vielleischt 'n bravör Burschö! Seltön so'n nettös Maultier kennöngelärnt...", strahlte der Bursche.

Sie kamen ins Gespräch...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 01. Sep 16, 21:56
Julienne unterbreitete derweil dem Weibel ihre Ansichten.
Sie war extra sehr nüchtern und ließ (schweren Herzens) alle persönlichen Gefühle außen vor.

"Isch denkö, Nesrine ist einö sähr fähigö Dorf'eilerin und zudem sähr fleissisch. Isch 'abe gese'än, wie sie gearbeitöt 'at. Jedön Tag. Auf unserär Reisö 'at sie sisch ohnä Problemö etwas von mir sagön lassön, abär auch selbstständig mitgedacht.
Soweit isch das mitbekommön 'abö, 'at ihr Vatör ihr seit Kindärtagön gestattöt, sisch mit dön Jungön des Dorfes zu messön... Sie ist verflucht stark. Und nischt ungeschickt."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Sep 16, 22:00
"Nun gut. Dann will ich mal hören,was sie so zu sagen hat. Hol sie mir mal ran." Damit war Julienne entlassen,fürs erste.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 01. Sep 16, 22:08
Die Gardistin sprang mit einem "Oui, Weiböl!" auf und verließ die Stube.
Draußen wurde ihr Gang etwas langsamer und sie verfluchte sich für das rasche Aufstehen. Diese vermaledeite Hüfte...

Im Stall traf sie auf Nesrine und den Stallburschen.
"Bon jour, Alric. Nesrine, där Weiböl wünscht, disch zu spreschän!"

Im Hinausgehen knuffte Alric Julienne in die Seite und zwinkerte ihr grinsend zu. Die Gardistin seufzte und verdrehte die Augen. Hier konnte man auch NICHTS geheimhalten!
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 01. Sep 16, 22:12
Nesrine wurde von Julienne bis zur Stube des Weibels begleitet und dann von dieser mit einem kurzen, aber herzlichen Händedruck verabschiedet.
"Isch wartö 'ier auf disch!", versprach die Gardistin.

Dann betrat Nesrine die Stube...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Sep 16, 22:20
Francois hatte seinen Kaffee in der Hand und deutete auf den Stuhl. "Nimm Platz,wir wollen reden."
Er sah die junge Frau ernst an. "So,du hast Julienne die letzten Tage zusammengeflickt und gepflegt. Und das wohl erfolgreich. Warum bist du mit hergekommen?"
Er wollte von ihr selbst hören,was sie herführte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 01. Sep 16, 22:52
Nesrine nahm schüchtern und sichtlich nervös Platz.

"Isch... isch...", sie spielte mit dem Saum ihrer Tunika.
Dann gab sie sich einen Ruck.
"Isch lebte auf dem 'of meiner Eltern und bin nie von dort weg gekommen. Aber... isch wollte... mehr. Isch wollte... die Welt se'en. Nischt... 'eiraten..."
Ihre Stimme war immer leiser geworden.

Sie räusperte sich.
"Mein Vater war Gardist 'ier. Frü'er. Isch dachte, isch könnte vielleischt... auch der Garde beitreten...?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Sep 16, 22:57
Der Weibel hörte ruhig und ohne eine Miene zu verziehen zu.
"Hm... Hat Julienne dir erklärt,was es heisst,die Farben Goldbachs zu tragen? Wie der Dienst aussieht? Was von dir erwartet wird und was du im Gegenzug bekommst?" Er stellte die Fragen ruhig und sachlich, sein Gegenüber war nervös genug.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 01. Sep 16, 23:16
Nesrine biss sich auf die Lippe. Das jetzt war wichtig. Sie wollte unbedingt in die Garde eintreten, also musste sie jetzt beweisen, dass sie zugehört hatte. Allein schon Juliennes wegen. Alles, was sie jetzt sagte, würde auf die Gardistin zurückfallen...

"Sie 'at gesagt, dass der Spruch der Garde foi jusqu'au dernier lautet. Und dass das auch gilt.
Und dass es in der Regel dreissisch Gardisten gibt, die in drei Gruppen aufgeteilt werden. Und dass es eusch, den Trossweibel und den Waffenmeister gibt. Isch würde Wache schieben und, wenn Ihr es so wollt, auf Reisen mitkommen. Und viel üben. Ganz viel üben, 'at sie gesagt. Und ganz viel lernen. Und wenn isch misch gut anstelle...",

Nesrine unterbrach sich. Sie konnte ja wohl schlecht sagen, dass sie sich auf den Whisky freute, von dem Julienne erzählt hatte!
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Sep 16, 23:26
Francois musste grinsen bei der Aufzählung. "Du wirst einiges zu lernen haben. Aber Julienne spricht in den höchsten Tönen von dir,und das was ich bei dir zuhause gesehen habe,lässt vermuten,dass du nicht faul und nicht dumm bist."
Er erhob sich und ging zur Tür.
"Komm,wir gehen ein wenig spazieren."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 01. Sep 16, 23:31
Völlig überrumpelt von dem plötzlichen Lob, brauchte Nesrine einen Moment, um zu reagieren.
Etwas verdattert und nicht ganz auf geistiger Höhe wiederholte sie: "Spazieren?", nur um dann aufzuspringen und dem Weibel die Türe aufzuhalten.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 01. Sep 16, 23:39
"Ja,hin und wieder gehe ich mit den Gardisten spazieren"
Die beiden verliessen das Gebäude und machten eine Runde über den Burghof.Francois erklärte Nesrine den einen oder anderen Sachverhalt in Bezug auf die Garde und ihre Aufgaben,das Haus Goldbach, stellte einige Personen kurz vor,wenn sie ihnen begegneten und lies auch einige Worte über Madame fallen.
Ohne dass Nesrine es bewusst war steuerten sie auf den Garten zu.Madame würde zu dieser Zeit dort sein.
Francois lies Nesrine kurz ausser Hörweite warten und begab sich zu Madame.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 01. Sep 16, 23:58
Nesrine machte große Augen, als sie die Baronin von Goldbach zum ersten Mal zu Gesicht bekam.
Inmitten von Beeten voller Margeriten stand eine imposante Erscheinung in einem... rosanen? (Wie bei allen Göttern nannte man diese Farbe?) Gewand. Eine stolze Haltung inmitten erlesenster Stoffe, deren genaue Bezeichnungen Nesrine nicht einmal kannte...
Sie kam sich augenblicklich vor, wie der letzte Bauerntrampel. Verlegen betrachtete sie ihre Hände - war da noch Schmutz dran? Und wie sah ihre Tunika aus? Mit fliegenden Fingern versuchte Nesrine, einige Falten zu glätten.

Als die Baronin dann auch noch zu ihr hinübersah, war alles vorbei. Wo sollte sie hingucken? Sollte sie sich verbeugen?
Gerade, als sie sich dafür entschieden hatte, wanderte der Blick der Frau schon wieder zurück zum Weibel. Halb auf dem Weg in die Verbeugung, fiel Nesrine ein riesiger Stein vom Herzen.
Ein noch größerer plumpste, als schließlich endlich der Weibel zu ihr zurückkehrte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 02. Sep 16, 00:02
Francois sah sie an und sagte kurz und knapp "Madame möchte dich sprechen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 02. Sep 16, 00:29
Nesrine rutschte das Herz in die Hose. Sie erbleichte und sah den Weibel mit Suppenschüsselgroßen Augen an.
"M... Moi?!?"
Die Frau schluckte hörbar. Dann nickte sie etwas verzweifelt, raffte ihren Mut zusammen und schritt die gepflasterten(!) Gartenwege entlang, bis sie vor der Baronin von Goldbach höchstpersönlich stand.

Aus der Nähe wirkte die Frau zugleich noch imposanter, aber irgendwie auch menschlicher. Nesrine erkannte eine Person hinter den teuren Stoffen und der unergründlichen Mine.

...

Nach ein paar Augenblicken kehrte Nesrine mit weichen Knien zum Weibel zurück. Sie war immer noch völlig perplex...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 02. Sep 16, 00:41
Nesrine sah in ihrem Rücken nicht,dass die Baronin unmerklich nickte und sich dann wieder den Blumen zuwandte. "Nun,du hast hoffentlich gut zugehört.Und offenbar hast du die richtigen Antworten gegeben.Lass uns gehen."
Francois geleitete Nesrine zum Quartier,wo Julienne gerade ihre Ausrüstung in Ordnung brachte und verstaute.
"Zeig unserer Anwärterin ihr Lager und dann sieh zu,dass sie Ausrüstung und Waffen erhält.Renard ist in der Schreibstube,der Quartiermeister war gerade noch am Tor. Alles weitere erledigen wir später."
Der Weibel war schon halb zur Türe hinaus,als er sich noch einmal undrehte. "Ach ja,in zwei Tagen rücken wir ab zum Bogenschützenturnier des Hauses York.Sieh zu,dass du bis dahin alles parat hast,Nesrine.Du wirst mikommen.Julienne,du hast Dienstbefreiung bis du wieder vollständig genesen bist."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 02. Sep 16, 01:08
Julienne riss den Mund auf, um zu protestieren. Ausgerechnet jetzt sollte Nesrine schon mit? Und sie selbst würde hierbleiben müssen?! Wie sollte sie das nur aushalten?!?


Dann jedoch riss sie sich zusammen und sah zu, dass Nesrine ein Lager (gaaaanz zufällig direkt neben dem ihren), Ausrüstung und Waffen erhielt. Sie begleitete die Schwarzhaarige, die, da war sich Julienne sicher, bald auch Gardistin sein würde. Unterwegs erzählte sie vom Leben auf Goldbach und stellte Nesrine weitere Leute vor.

Renard, der Waffenmeister, war ein kräftiger Mann mit einer hochgezogenen Augenbraue, der Nesrine einen Spieß gab, der dem ähnelte, den Julienne nutzte. Der Spieß lag gut in Nesrines Hand, auch wenn er tatsächlich eine Handbreit kürzer war, als ihr Kopf.
Julienne bestand darauf, Nesrine vorerst mit ihrem eigenen Dolch auszustatten. Renard zog (wieder einmal) eine Augenbraue hoch und ließ die Gardistin dann aber gewähren.

Der Quartiermeister stattete Nesrine mit allem anderen Nötigen aus. Sie erhielt Tinte und Schreibfeder ("Immär diesö Schreiberlingö!"), Bettzeug und andere nützliche Dinge.

Wieder zurück beim Lager gab Julienne der anderen Frau neben dem Dolch in der roten Scheide auch noch zwei Taschen. Die eine, mit einem aufgeprägten Pferdekopf, enthielt Verbandsmaterialien, Alkohol und Wasser. Die andere, wesentlich größere, nutzte Julienne, um ihre Notration, den Wasserschlauch, Schreibzeug und andere Dinge unterzubringen.

Als Nesrine protestierte, bestand die Gardistin einfach darauf. "Nimm sie bittö. Isch weiß dann, das etwas von mir in deinör Nä'e ist...", sagte sie und umschloss Nesrines Hände um die Tasche.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 02. Sep 16, 07:34
So gingen die nächsten zwei Tage ins Land,an denen Nesrine ihre ersen Lektionen als angehende Gardistin erhielt und immer mehr Einblick in den Tagesablauf auf Burg Goldbach bekam.
Mathilde war gnädig und Francois konnte seine Krücke wieder loswerden.
"Hätte auch komisch ausgesehen,in einer Hand die Armbrust,in der anderen den Stock"
Am zweiten Tag setzte sich die kleine Wagengruppe in Marsch.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 02. Sep 16, 08:37
Zum Abschied hatte sie ihn mehrmals ermahnt, sich nicht zu sehr zu schinden (und auch nicht due armen gardisten) und sich ein wenig zurückzuhalten. Sie wusste aber, er würde es (natürlich ) nicht tun und beim nächsten mal würde es genauso sein.
Die ewigen ermahnungen, drohungen und das Nschließende whiskey trinken waren fast schon ein luebgewonnenes Ritual.
Und während die jüngeren gardisten mathildes reden noch glauben schenkten, stritten die älteren mit ihr und mathilde schwieg schließlich beleidigt.

Als sich die madame nun auf den weg zu diesem tunier machte, kehrte ruhe in der burg ein und Mathilde ging die Trankliste von soeur alexane durch und überlegte, welchen sie zuerst aufsetzen sollte..
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 05. Sep 16, 17:08
Die Gardisten genossen die Abwesenheit von Francois und Renard. Da auch der Quartiermeister kurz vor der Ausmusterung stand, machte er ihnen und vor allem sich das Leben nicht schwer.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 05. Sep 16, 18:21
Julienne nutzte die Zeit, um zu genesen. Schon nach wenigen Tagen fühlte sie sich gesund genug, um Hexe auf dem Übungsplatz zu longieren. Die Stute nutzte jede Schwäche ihrer Besitzerin aus und ein paar Mal wäre Julienne fast gestürzt, weil das Pferd so sehr an der Longe zerrte.

Ansonsten verbrachte die Gardistin viel Zeit für sich. Sie war bei den Hunden im Zwinger und bei den Greifvögeln in der Falknerei zu finden. Oder sie saß grübelnd im Margeritengarten und sah den Bienen und Hummeln zu.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 05. Sep 16, 18:44
Der Rest der Truppe beobachtete sie. Eine Änderung un ihrem Verhalten war unübersehbar.
Louis war der erste,der sie bei einem seiner kurzen Spaziergänge ( er war ebenfalls noch dienstbefreit ) ansprach.
"Julienne,was ist los?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 05. Sep 16, 18:50
"Hm?", Julienne hatte ihn gar nicht kommen sehen.
"Isch.... isch sitze nur hier..."
Nein, das war Louis, ein Kamerad. Den fertigte man nicht einfach so ab!
"Isch vermisse Nesrine."
In dem Moment, da sie es aussprach, wurde ihr bewusst, dass es stimmte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 05. Sep 16, 19:02
"Oh..." Louis sah sie etwas irritiert und gleichzeitig erleichtert an.
"Wir hatten schon befürchtet,der Weibel fehlt dir"
Er grinste und zwinkerte ihr zu.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 05. Sep 16, 20:56
"Där Weiböl?", Julienne lachte.
"Natürlisch fehlt mir där Weiböl. Er 'ält 'ier schließlisch allös zusammön."

Julienne seufzte.
"Isch fragö misch, was sie jetzt wohl macht..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 05. Sep 16, 21:09
"Sie passt auf Madame auf,denke ich mal"
Louis kaute auf einem Apfel rum.
" Ich weiss nicht,was bei euch ist,und es geht mich bestimmt auch nichts an. Aber ihr solltet aufpassen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 06. Sep 16, 14:15
Julienne merkte auf.
"Was meinst du?", fragte sie vorsichtig.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 06. Sep 16, 14:28
"Glaubst du,er lässt es zu,was da ist?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 06. Sep 16, 14:40
"Wenn isch das wüsste...", Julienne seufzte.
"Isch weiß ja selber nischt mal, was da ist, Louis. Oder was es werden wird...".
Sie stand auf und ihr Gesicht zeigte Entschlossenheit.
"Aber was auch immer geschieht; foi jusqu'au dernier! Der Dienst kommt an erster Stelle!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 06. Sep 16, 17:19
"Vielleicht ist es das beste,wenn er es garnicht erfährt?!"
Louis kramte aus seiner Tasche einen Apfel hervor und warf ihn Julienne zu.
"Ich habe gehört,sein Vater hatte einmal eine ähnliche Situation.Er hat die beiden zu sich zitiert und ihnen überlassen,wer von beiden die Truppe verlässt..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 07. Sep 16, 00:58
Julienne ließ fast den Apfel fallen.
"Er 'at was?!?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 07. Sep 16, 07:31
Louis sah sie mit hochgezogener Augenbraue an.
"Ich sag ja...was er nicht weiss..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 07. Sep 16, 18:51
Julienne legte den Kopf leicht schief und machte einen ironischen Gesichtsausdruck.
"Wir redön 'ier übär den Weiböl! Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass er das nischt mitbekommt!?!", sagte sie etwas bitter.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 07. Sep 16, 18:58
"Du magst Recht haben" entgegnete Louis. "Und was hast du vor?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 07. Sep 16, 19:06
Julienne seufzte. "Isch werdö se'en, was ist, wenn Madame, der Weiböl, Nesrine und die anderön zurück kommen. Und dann schaue isch weiter. Vielleischt ist ja gar nichts mehr, was er erfahren könnte...", sagte die Gardistin und hoffte das Gegenteil.

Sie biss in den Apfel und sann weiter nach.
"Und wenn es etwas gibt, dann werdön wir schon eine Lösung findön. Isch weiß jedönfalls, dass isch meinö Pflischt nischt vernachlässigön werdö!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 07. Sep 16, 19:10
Louis sah sie einige Momente schweigend an. Dann meinte er, als hätten sie gerade über das Wetter gesprochen " Ich werd mal wieder reingehen. Mathilde wollte später nochmal nach mir sehen. Die wird immer kratzbürstig, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht."
Er stand auf und machte sich auf den Weg Richtung Quartier. "Bis später..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 07. Sep 16, 19:13
Julienne verabschiedete Louis und blieb noch eine Weile Apfel-Apfel-kauend im Garten. Schließlich begannen es zu dämmern und auch sie begab sich nach drinnen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 07. Sep 16, 20:41
Die Tage gingen ins Land und der Spätsommer brach herein. In der Baronie fand wie überall im Land die Obsternte statt. Die Knechte und Mägde waren mit grosser Wäsche und dem Einkochen für den Winter beschäftigt. Die Feuerholzvorräte wurden aufgestockt und alles bereitete sich auf die kommende Getreideernte vor.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 07. Sep 16, 21:19
Nach langen Wochen meldete endlich die Torwache den herannahenden Tross der Baronin.

Julienne hatte gerade keinen Wachdienst und stürmte zum Tor.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 07. Sep 16, 21:32
Der Wagenzug bahnte sich seinen Weg zur Burg und fuhr ein. Francois sass auf dem hinteren Wagen und warf einen Blick in die Runde. Die Knechte und Mägde kamen hektisch heran, um abzuladen.
Der Weibel stieg herunter und streckte sich. Die lange Fahrt war nichts für ihn gewesen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 07. Sep 16, 22:49
Julienne verneigte sich vor Madame und begrüßte dann zuerst den Weibel. Natürlich hatte sie Nesrine sofort erblickt, aber sie hatte Louis' Worte noch im Ohr. Deshalb trat sie nun völlig unauffällig an Jacques heran und hielt ihn fest, während Nesrine absaß.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 08. Sep 16, 07:52
Francois nahm ein Bündel vom Bock und wandte sich den beiden zu.
"Julienne,hilf den Stallburschen mit den Tieren,Nesrine packt beim Abladen mit an."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 08. Sep 16, 13:57
"Oui, mon Weiböl.", entgegnete Julienne und warf Nesrine einen letzten Blick zu, bevor sie Jacques und ein weiteres Reittier am Zügel zu den Stallungen brachte.
Sie half dabei, die Tiere von ihrem Sattelzeug und Geschirren zu befreien, sie trocken zu reiben, ihre Hufe auszukratzen und über ihr Fell zu bürsten.

Nach einer ganzen Weile waren alle Pferde und das Maultier versorgt und standen zufrieden an ihrem Heu kauend in den Verschlägen.

Julienne ging schnellen Schrittes wieder in den Hof, wo gerade die Fuhrwerke fortgebracht wurden. Das Entladen war bereits zuende.

Suchend blickte die Gardistin sich um.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 08. Sep 16, 15:10
Francois stand mit Renard und zwei Gardisten auf dem Platz als Julienne aus den Stallungen kam.
"Suchst du nach Arbeit oder kann man dir anderweitig helfen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 08. Sep 16, 17:36
"Isch wolltö Nesrine fragön, ob sie gut mit meinön Sachön zurescht gekommön ist. Aber wenn noch etwas zu tun ist; 'ier bin isch."
Julienne grinste etwas verlegen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 08. Sep 16, 17:42
"Scheint soweit alles verstaut zu sein. Nesrine ist mit Fleur dem Maitre hinterher,in Richtung Küche.Hatten wohl noch Restvorräte,die eingelagert werden sollten."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 08. Sep 16, 18:37
"Ah, oui, dann werdö ich wohl mal in der Küsche schauön."
Julienne neigte den Kopf zum Dank und machte sich auf den Weg in die Burg.

In der großen Küche traf sie tatsächlich auf Nesrine, Fleur und den Maitre.

"Wie schön, dass ihr wiedär da seid!", begrüßte die Gardistin die kleine Gruppe.
Verstohlen blickte sie zu Nesrine, um zu sehen, wie diese auf ihre Ankunft reagierte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 08. Sep 16, 18:40
Nesrine wurde ein wenig rot, als sie Julienne begrüßte.

"Was machen deine Verletzungen?", fragte sie die Gardistin.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 08. Sep 16, 18:44
Statt zu antworten, hüpfte Julienne auf der Stelle und zog dann ihr Hemd am Halsausschnitt zur Seite, um die verheilte Wunde zu zeigen.

"Magnifique! Isch bin wiedär völlisch 'ergestellt. Gestern erst 'abe isch mit 'exe einen langen Ausritt gemacht. Alles wie neu!", sagte Julienne und strahlte Nesrine dankbar an.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 08. Sep 16, 20:07
In diesem Moment ging die Tür auf und Francois steckte den Kopf herein.
"Fleur, in einer viertel Stunde in der Schreibstube auf ein Wort..."
Und bevor sie sich versahen war die Tür schon wieder zu.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 08. Sep 16, 21:47
Julienne und Nesrine sahen zunächst Fleur, dann einander an.
Die Wäschemagd zuckte unwissend mit den Schultern.

"Komm Nesrine. Isch 'elfö dir, deinö Sachön zu deinöm Lagör zu bringän.", sagte Julienne und strich der anderen Frau sanft über den Arm.
Die beiden Frauen verschwanden in Richtung der Quartiere.


Wenig später klopfte Fleur an des Weibels Tür.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 08. Sep 16, 21:53
Von innen kam ein gedämpftes "Oui" und Fleur trat ein.
Francois bat den Quartiermeister,der ebenfalls zugegen war,die beiden kurz allein zu lassen.Als er die Tür geschlossen hatte,begann der Weibel mit dem,was er zu sagen hatte...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 09. Sep 16, 07:22
Francois war kein Freund vieler Worte,und so ging nach wenigen Momenten die Tür wieder auf.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 09. Sep 16, 09:21
Eine hoch rote Fleur trat mit einem "Oui, Sergeant." und einem Nicken aus der Tür.
Etwas verwirrt blieb die Wäschemagd zunächst vor der Stube des Weibels stehen.  Dann schüttelte sie ihren Kopf und ging zu den Gemächern der Baronin. Es gab viel zu tun und die Arbeit würde sie vielleicht auf andere Gedanken bringen.


Unterdessen waren Julienne und Nesrine im Quartier dabei, Nesrines Sachen auszupacken. Sie unterhielten sich über Nesrines ersten Einsatz und berührten einander zwischendurch immer mal wieder 'zufällig'.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 09. Sep 16, 19:21
Nesrine erzählte Julienne mit großer Verlegenheit von ihrem Erfolg beim Bogenschützenturnier. Die dienstältere Gardistin freute sich sehr für sie.
"Ist doch wundärbar! Dör Weiböl ist bestimmt stolz auf disch!"
Julienne war der Stolz jedenfalls anzusehen.

Nesrine senkte verlegen den Blick. Es war ihr unangenehm, dass sie besser geschossen hatte, als die anderen Goldbacher.

Dankbar gab sie Julienne deren Sachen zurück. Zum Glück hatte sie nichts davon wirklich gebraucht. Bei den Yorks und auf den Reisen war es friedlich gewesen.
Sie erzählte, dass sie sich gut mit Fleur verstanden und wie gut der Maitre sie verpflegt hatte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 09. Sep 16, 19:44
Julienne nahm ihren Helm, ihren Gambeson, ihren Wasserschlauch und die anderen Dinge wieder entgegen. Außerdem hatte Nesrine ihr das von Fleur geflickte Hemd mitgebracht, das sie nun wieder an sich nahm. Als sie es hochhielt, sah sie die vielen Nähte, wo sie verwundet worden war. Außerdem hatte Fleur offenbar nicht alle Blutflecken ausgewaschen bekommen.
Kopfschüttelnd räumte Julienne das Hemd fort. Vielleicht hätte sie Fleurs Wunsch, aus dem Kleidungs-Wrack Putzlappen zu machen, entsprechen sollen...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 09. Sep 16, 22:08
Stirnrunzelnd sah Nesrine, wie Julienne das Hemd anschaute. Es erinnerte sie daran, wie Julienne vom Weibel bei ihr zurückgelassen worden war. Eigentlich war es ein Wunder, dass die Gardistin überlebt hatte. Und ihre rasche Genesung war ebenso ungewöhnlich.
Ihr fiel wieder ein, wie Fleur das Kleidungsstück geflickt hatte.
Juliennes Cousine und sie hatten sich gut verstanden. Die Wäschemagd hatte viel Zeit mit ihr auf der Reise verbracht und Nesrine hatte diese Gelegenheiten genutzt, um mehr über Julienne zu erfahren.
Sie wusste nun, dass Juliennes Mutter die Schwester von Fleurs Vater war. Und dass Julienne schon lange in der Garde war, weil sie keine Lust gehabt hatte, wie die anderen Frauen in ihrer Familie Magd zu werden. Ohnehin war Julienne anders als alle anderen in ihrer Familie.
Das hatte Nesrine schon bei dem kleinen Abendessen bei Juliennes Verwandten festgestellt, das vor ihrer Abreise zum Bowman's-Day stattgefunden hatte.
Julienne war ein kleines Rätsel...
Nesrine blickte sinnierend auf die Gardistin.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 09. Sep 16, 22:12
Julienne sah auf und ihr Blick traf auf den Nesrines.
"Was?", fragte sie verwundert.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 09. Sep 16, 22:16
"Entschuldige, isch war mit den Gedanken woanders.", sagte Nesrine und lächelte Julienne an.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 09. Sep 16, 22:42
Julienne grinste. "Das 'abe isch gemerkt.", sagte sie.

"Komm, der Tag ist noch jung. Ge'ön wir zum Weiböl und fragön ihn, wann wir wiedär Dienst 'abön. Wenn wir Glück 'abön, könnön wir noch einö Rundö ausreitön.", schlug die Gardistin vor.

Dann jedoch zögerte sie. "Odär bist du zu müdö von der Reisö?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 09. Sep 16, 22:49
Nesrine fand die Sorge Juliennes süß.
"Non, isch bin nischt zu müde.", sagte sie.
"Und Jacques sollte inzwischen auch ausgeruht genug sein. Aber isch befürschte, wir können mit 'exe nischt mit'alten...", fügte sie unsicher hinzu.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 09. Sep 16, 22:58
"Schauön wir erstmal, was der Weiböl sagt. Isch werde eusch schon nischt zu einöm Wettrennön auffordörn.", meinte Julienne.
Sie zog Nesrine in den Stand und die beiden machten sich auf den Weg zur Stube des Weibels.



Fleur war inzwischen damit fertig, Madames Sachen in ihre Kemenate zurück zu räumen. Noch immer ging ihr das, was der Sergeant ihr gesagt hatte, durch den Kopf.
Vielleicht sollte sie mit Nesrine und Julienne sprechen...
Sie schnappte sich einen Korb voller Wäsche und ging hinunter, um sich um diese zu kümmern. Dabei machte sie einen Abstecher zu den Quartieren der Gardisten, doch weder Julienne noch Nesrine waren dort.
Schulterzuckend und das ganze auf später verschiebend, machte sich Fleur daran, ihre Wäsche zu versorgen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 10. Sep 16, 08:22
Francois hatte den Schreibkram beendet, den er vor der Unterhaltung mit Fleur begonnen hatte und sich etwas zu Essen besorgt. Dann zog er sich auf seine Stube zurück. Ihm gingen ein paar Dienge durch den Kopf, über die er erstmal in Ruhe nachdenken musste. Und die Schreibstube war der falsche Ort dafür.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 10. Sep 16, 17:56
Julienne klopfte an der Schreibstube des Weibels, aber niemand bat sie herein. Nach einer Weile zuckte sie mit den Schultern und grinste Nesrine an.
"Isch se'e das als Zeischen, dass wir den Nachmittag zu unserör Verfügung 'aben.", meinte sie und rief sich in den Kopf, dass sie diesen ohnehin frei gehabt hätte.

Bald darauf ritten die beiden Frauen durch das Tor und in die umliegenden Ländereien Goldbachs...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 10. Sep 16, 20:01
Nesrine ließ sich von Julienne die Umgebung zeigen. Sie ritten durch Dorf Goldbach, die angrenzenden Felder und Weiden und durch die wunderschönen Ahornhaine.

Am frühen Abend tranken sie ein dunkles Bier in der Schenke von Dorf Goldbach. Danach kehrten sie zur Burg zurück.

Bald waren sie wieder in den Stallungen und versorgten Jacques und Hexe.

"Isch bin mal auf unseren Dienstplan gespannt.", sagte Nesrine.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 10. Sep 16, 20:17
Julienne wollte gerade antworten, als Fleur in den Stall kam. Die Wäschemagd hatte die beiden durch ein Fenster zurück kehren gesehen.
"Bon jour Nesrine, salut Cousine. Isch...", Fleur räusperte sich. Offenbar fiel es ihr schwer, das Thema,  das sie bewegte, anzusprechen.
"Isch.... wir müssen redön...", begann die Wäschemagd.

Dann berichtete sie von ihrem Gespräch mit dem Weibel.
Julienne sah Nesrine überrascht an.
"Ihr müsst vorsischtig sein!", schloss Fleur.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 10. Sep 16, 22:46
Wie aus dem Nichts stand Francois im Stalltor. Er war nicht gut gelaunt, das verriet ein Gesicht. Und die Tonlage seiner Stimme bestärkte dies.
"Morgen früh zur achten Stunde in der Schreibstube,alle beide! Julienne, ab ins Quartier,sofort. Nesrine, du hast Sonderdienst auf dem Burgfried. Ab!"
Er machte kehrt und sein Schimpfen war über den ganzen Hof zu hören, "Zügel zu locker...Einfach unerlaubt verschwinden...Kleinen Finger reichen...Meint wohl,könnte sich alles erlauben...zeigen wie das läuft"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 10. Sep 16, 23:25
Julienne und auch Nesrine zuckten schuldbewusst zusammen. Die beiden und auch Fleur sahen sich vielsagend an. Die Wäschemagd hatte diesen 'ich hab's euch ja gesagt'-Blick im Gesicht.

Rasch lief Nesrine zum Bergfried, während Julienne die Zaumzeuge und Sättel forträumte und sich danach zum Quartier begab. Sie überlegte, ob sie zum Weibel gehen und ihn um Gnade für Nesrine bitten sollte. Doch dann entschied sie sich dagegen. Sie wusste zum einen, dass der Weibel sich nicht darauf einlassen würde - gesagt war gesagt - und zum anderen gab es keine Diskussion über einen klaren Befehl, auch wenn er einem noch so gegen den Strich ging. Julienne war zu lange Gardistin, um jetzt ihre Ausbildung und ihre Prinzipien in den Wind zu schlagen.

Fleur begleitete Julienne ins Quartier. "Es tut mir so leid. Es... es ist wirklisch nischts passiert zwischen uns. Bitte, Cousine, tu jetzt nischts dummes", bat die  Wäschemagd.
Julienne schüttelte den Kopf. "Keinö Sorgö. Wir werdön morgön se'ön, was der Weibel zu sagen 'at."
Nach einem Blick auf Fleur fügte sie hinzu: "'alt disch bittö aus dör Sachö 'eraus! Du kannst jetzt nischts machön."
Resignierend nickte Fleur und ließ Julienne dann allein.

Die Wäschemagd ging zurück in die Gemächer der Baronin, während Julienne sich ohne Abendessen zur Ruhe begab.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 11. Sep 16, 10:03
Francois war früh wach, kontrollierte die Wachen und schritt die Mauer ab, einfach um nicht rumzusitzen beim Nachdenken.  Dann begab er sich in die Schreibstube.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 11. Sep 16, 12:42
Julienne und eine ziemlich übernächtigte Nesrine standen pünktlich vor des Weibels Tür und klopften...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 11. Sep 16, 19:46
Von drinnen war ein deutliches und nicht unbedingt freundliches "Rein" zu vernehmen.
Francois war auch nicht freundlich eingestellt, nach dem was sich am Vortag ereignet hatte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 12. Sep 16, 13:47
Mit eingezogenen Köpfen betraten Julienne und Nesrine die Stube...
"Ihr wolltet uns spreschen, Weibel?!?", sagte Julienne, der sehr wohl bewusst war, dass der Weibel jetzt keine Ausflüchte oder Erklärungen hören wollte.
Sie würden sich ihren Tadel abholen und mit den Konsequenzen leben müssen. Julienne hoffte nur, dass der Weibel mit Nesrine nicht zu hart ins Gericht gehen würde.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 12. Sep 16, 14:19
"Eigentlich will ich euch prügeln.Das wäre das, was euch beiden zustände für euer Verhalten. Da ich aber von sowas nichts halte,werden wir das auf andere Weise regeln.
Gibt es irgendjemanden innerhalb dieses Gemäuers,der euch beiden den gestrigen Tag frei und Erlaubnis zum Verlassen der Burg gegeben hat?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 12. Sep 16, 17:33
Sowohl Julienne als auch Nesrine starrten auf ihre Füße und schüttelten betreten die Köpfe.
"Non, Weibel.", sagte Julienne schließlich.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 12. Sep 16, 18:20
Francois war die Ruhe selbst während er sprach, und wer ihn kannte, wusste dass das die Sache nicht besser machte.
"Der Vollständigkeit halber: wer wäre denn zuständig dafür, einem von euch dies zu genehmigen?"
Sein Blick schwenkte zwischen den beiden hin und her.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 13. Sep 16, 15:19
"Ihr mon Weibel. Oder Renard. Oder ein Stellvertretör.", antwortete Julienne.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 13. Sep 16, 15:21
Nesrine sagte nichts. Sie blickte auf die Tischplatte vor sich und schämte sich in Grund und Boden. Kaum einen Monat im Dienst und schon ein derartiges Verhalten! Wenn das ihr Vater wüsste!
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 13. Sep 16, 17:05
"Bon. Da wir uns nun einig sind,wen man hätte um Erlaubnis fragen können,befassen wir uns mit dem Vorfall selbst. Wie bezeichnen wir denn das,was ihr zwei gestern abgliefert habt?"
Francois Blick wanderte wieder hin und her.
"Richtig, unerlaubte Abwesenheit. Wären wir im Krieg würde man euch wegen Fahnenflucht hängen. Seien wir also alle froh,dass die Kriegserklärung,welche durch die Männer des Barons von Salmar ausgesprochen wurde noch nicht formell eingegangen ist."
Er lies seine Worte ersteinmal wirken.
"Desweiteren habe ich mich auf der Rückreise von Cumbria mit Renard unterhalten.Er erzählte mir,dass Nesrine keine Ausrüstung empfangen hätte,weil Julienne darauf "bestanden hätte" ihr ihre Sachen mitzugeben. Möchtet ihr etwas dazu sagen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 13. Sep 16, 19:36
Plötzlich wurden beide Frauen munter. Sie begannen gleichzeitig zu sprechen.
Nur Wortfetzen drangen zum Weibel durch: "...mein Fehlär...", "...nicht Juliennes Schuld...", "Nesrine konnte nischts dafür...",

Beide endeten zeitgleich mit den Worten: "...meinö Ausrüstung, dafür ste'e isch auch gerade!"
Die Frauen blickten sich ungläubig an.
Und wollten gerade erneut ansetzen...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 13. Sep 16, 19:41
"AH!"
Der Waibel riss den Zeigefinger in die Luft und wie auf Kommando verstummten beide.
"Gemeinsam singen und beten, das geht. Gemeinsam reden führt zu Problemen.Und davon habt ihr gerade genug. Julienne,fang an..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 13. Sep 16, 19:50
Julienne räusperte sich und warf Nesrine einen kurzen, drohenden Blick zu.
"Es ist mein Fehlär. Isch wusstö, dass Nesrine meinö Sachön passön und isch wollte.... ihr etwas... etwas mitgebön. Isch nehmö die Konsequenzön auf misch.", schloss die Gardistin und sah den Weibel fest an.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 13. Sep 16, 19:55
Nesrine ignorierte den Blick Juliennes.
"Es ist mein Fehlär, Weibel. Julienne wollte mir etwas geben, das stimmt,  aber isch 'ätte darauf beste'en sollen, eine eigene Ausrüstung entgegenzunehmen. ISCH sollte die Konsequenzen tragen, Weibel."
Nesrines Blick war nicht weniger fest, als der Juliennes.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 13. Sep 16, 20:48
Dieses Hin und Her der beiden brachte Francois langsam aber sicher in Rage.
"Oh, ich kann euch beruhigen. Ihr werdet beide etwas davon haben, dass ihr meint, euch über eine klare Anweisung im Falle von Nesrine und eine Missachtung der Grundsätze innerhalb der Garde im Falle von Julienne hinwegsetzen zu müssen."
Seine Lautstärke stieg, während er sprach.
"Jeder Gardist empfängt seine eigene Ausrüstung, für die er verantwortlich ist. Was bildet ihr zwei euch eigentlich ein, dass ihr hier einen Tauschmarkt aufmacht?!" Francois´ Hand schlug auf den Tisch auf, und das Tintenfass machte einen Satz. "Was wäre denn gewesen, wenn hier etwas passiert wäre, Julienne? Wenn irgendetwas zu einem Kampf geführt hätte?! Und red´dich nicht raus, dass du noch dienstunfähig gesetzt bist. In diesem Fall gäbe es nur zwei Arten von Gardisten, kämpfende und tote. Und du,"  er sah Nesrine eindringlich an, "wenn es bei dieser einfachen Anweisung schon Konflikte zwischen Dienst und persönlichem Interesse gibt, dann solltest du dir überlegen, wie es mit dir in dieser Garde weitergehen soll!"
Nach einer kurzen Pause machte Francois ruhig weiter, als ob nichts gewesen wäre.
"Die Abwesenheit bringt euch Sonderdienst in der Nachtwache ein, und zwar beide in vollständiger Ausrüstung, damit ihr sie kennen und schätzen lernt. Ihr habt ja offenbar zuviel Freizeit. Und wehe ich treffe eine von euch schlafend, dann sei Lavinia euch gnädig, ich werd es nicht sein. Das Spiel mit der Ausrüstung kostet euch ein Drittel eurer nächsten Löhnung. Und sollten wir derlei Gespräche wiederholen müssen, bin ich sicher, dass Madame sich für den Grund interessieren wird.
Und jetzt raus!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 13. Sep 16, 21:25
Beide wussten es besser, als zu protestieren. Die Strafe tat weh, war aber gerecht und angemessen.
Mit einem ergebenen "Oui, Weibel.", verließen sie Francois' Stube.
Draußen auf dem Gang gingen sie ein paar Schritte, damit der Weibel sie nicht hören konnte.
Dann zog Nesrine Julienne in eine Nische.
"Bist du wahnsinnig geworden?", fauchte die Schwarzhaarige.
"Ach, und selbör? Was hättest du gemacht, wenn är disch rausgeschmissön 'ätte?", giftete Julienne zurück.
Beiden war die Panik um die andere anzusehen.

...

Kurze Zeit später besorgten sie für Nesrine eigene Ausrüstung. Kritisch überprüfte Julienne den Sitz des Gambesons und des Helmes.
"Sitzt gut.", meinte sie schließlich und grinste Nesrine an. Die grinste zurück.

Sie meldeten sich beim Diensthabenden wegen der zusätzlichen  Nachtschichten und besorgten sich dann Frühstück.

Der heutige Dienst trennte die beiden Frauen, ebenso wie die kommende Nachtschicht.
Sehnsüchtig blickte Nesrine in die Richtung, in die Julienne verschwunden war. Dann seufzte sie ergeben und konzentrierte sich auf ihren Dienst.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 13. Sep 16, 21:32
Francois hatte sich die Rottmeister der drei Rotten einbestellt und ihnen erklärt, dass sie in der nächsten Zeit zwei zusätzliche Posten für die Nacht hätten. Auf die Frage, "Weshalb?" hatte er nur mit "Es hat sich so ergeben" geantwortet.
Den Quartiermeister wies er an, die Lager der beiden Gardistinnen zu trennen. Offenbar hatten sie ja schlechten Einfluss aufeinander.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 13. Sep 16, 21:51
Nesrine bekam davon nichts mit. Sie versah, müde von der Nacht, in sich gekehrt und wortkarg ihren Dienst.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 13. Sep 16, 21:54
Julienne hingegen erfuhr am frühen Abend von der letzten Konsequenz. Sie platzte innerlich, konnte aber nichts tun. Wütend schwitzte sie unter ihrer vollen Ausrüstung vor sich hin.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 13. Sep 16, 21:59
Nach dieser Episode gingen Francois die Ereignisse in Norngard wieder durch den Kopf.Sie hätten beide tot sein können.Und nicht nur sie,auch viele andere der Anwesenden. Er blieb noch eine ganze Weile in der Schreibstube. Renard kam zwischendurch vorbei und sie tauschten einige Worte.
Der Tag verlief ereignislos.Er hatte ja aufregend genug begonnen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 13. Sep 16, 23:54
Es war später Abend.
Julienne hatte etwas getrunken und gegessen und stand nun auf ihrem nächtlichen Posten. Der Tag war nicht spurlos an ihr vorüber gegangen. Sie merkte, dass sie noch nicht zu ihrer alten Kondition zurück gefunden hatte.
Aber in ihrer Grummelei war das gleichgültig. Nicht nur die Pflicht, auch der Ärger hielt sie aufrecht und wach. Zudem grübelte sie, während sie von ihrem Standort in die Nacht hinaus spähte.
Wer sie kannte, sah außerdem die Sorge in ihrem Gesicht.
'Ich hoffe, es geht ihr gut... Sie ist nun schon viel zu lange wach...', dachte sie.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 14. Sep 16, 00:04
Ein paar Stunden später.
Nesrine stand schwankend auf ihrem Posten. Sie war nun seit Anbruch des Tages, an dem sie Burg Goldbach erreicht hatten, auf den Beinen und merkte, wie ihre Kraft sie verließ. Verbissen starrte sie weiter in die Dunkelheit. Sie musste es dem Weibel beweisen! Sie konnte das!

Augenblicke wurden zu Stunden...
Und irgendwann kam ein erlösendes Licht am Horizont auf...
Der erste Vogel sang, dann ein zweiter. Ein Hahn krähte, weitere  Tiere machten auf sich aufmerksam und Burg Goldbach erwachte langsam zum Leben.
Nesrine seufzte. Ihre Wache war - den Göttern sei Dank - bald zu Ende.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 14. Sep 16, 00:48
Fleurs Tochter Amelíe war früh wach. Sie schlüpfte aus ihrem Bett, zog sich an und schnappte sich eine Decke und das Buch mit den schönen Illustrationen, dass sie sich ausgeliehen hatte. Auf ihrem morgendlichen Gang durch die Burg flitzte sie in der Küche vorbei, wo sie sich von Gustav ein frisches Brötchen ergaunerte. (Wie praktisch, wenn man klein, süß und klug war und über den umwerfenden Charme einer goldgelockten, blauäugigen Sechsjährigen verfügte...)
Danach spielte sie einige Augenblicke mit den Katzen, die erwartungsvoll vor der Küche herum tigerten. Schließlich hüpfte sie nach draußen in die frühe Sonne, um es sich an einem ihrer Lieblingsplätze mit dem Buch gemütlich zu machen.
Jetzt, um diese Zeit, war auf dem Sand Platz im Innenhof noch nichts los. Keine Gardiste trainierten, keine Reiter übten mit ihren Pferden und die Ritter und Knappen waren auch noch nicht draußen.
Hier, an einem kleinen Winkel des Platzes, schien schon die Sonne und dort machte Amelíe es sich mit ihrer Decke und ihrem Buch gemütlich.
Vorbei gehende Gardisten, Knechte und Mägde grüßte sie mit fröhlichem Winken. Höher gestellte Persönlichkeiten hätten einen formelleren Gruß erhalten, aber bislang war von diesen nichts zu sehen...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 14. Sep 16, 07:07
Der Wachwechsel fand früh am Morgen statt.Der Rottmeister führte diesen eigenständig durch. Francois stand vor dem grossen Haupthaus und betrachtete die Szenerie.Von drinnen hörte man Maitre Gustave bereits seine Leute antreiben. 'Mit ihm möcht ich nicht tauschen...' dachte er bei sich. Die Posten der letzten Nachtschicht kamen vorbei,und seine beiden "Problemfälle" sahen nicht gut aus. 'Naja,sie werden es überleben und sich dran gewöhnen...'
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 14. Sep 16, 12:45
Müde und deprimiert sank Julienne auf ihr Lager. Sie blickte durch den Raum und sah weiter hinten Nesrine, die sich ebenfalls bettfertig machte.
So nah und doch so fern...
Julienne drehte sich um und nach langem hin- und herwälzen schlief sie endlich ein.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 14. Sep 16, 13:57
Francois besorgte sich etwas Brot,Wurst und Kaffee zum Frühstückund setzte sich vor das kleine Haupthaus neben den Eingang zur Schreibstube.
Er beobachtete das langsam einsetzende geschäftige Treiben.
Die Stallburschen kümmerten sich um die Tiere,Mägde holten Wasser.Einer der Küchenjungen kam aus dem Hühnerstall mit einem Korb Eier.
Durch das Haupttor kam ein leichter Wind,und er brachte den Geruch von Feuer mit sich...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 14. Sep 16, 18:41
Amelíe schnupperte in den Wind. Alarmiert legte sie das Buch zur Seite.
In einiger Entfernung sah sie ihre Mutter aus der Burg kommen.
Das Mädchen sprang auf und lief zu Fleur.
"Mama, hier riecht es nach Feuer!", rief sie schon von weitem, so dass der ganze Burg Hof es hören konnte.

Fleur roch in den Wind. Ihre Tochter hatte Recht. Die Wäschemagd sah den Weibel und ging zu ihm hinüber.
"Sergeant?", fragte sie alarmiert.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 14. Sep 16, 19:05
"Geh mal rauf,ob der Posten auf dem Bergfried etwas sehen kann" antwortete Francois zwischen zwei Bissen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 14. Sep 16, 19:17
Fleur eilte den Bergfried hinauf. Oben traf sie auf einen Gardisten...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 14. Sep 16, 19:49
...den sie beinahe umrannte, als sie aus der Tür kam und auf den Wehrgang trat.
Er deutete in Richtung des Dorfes Goldbach. Dort stand ein Gebäude in Flammen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 14. Sep 16, 19:57
Fleur keuchte, als sie das Gebäude sah, das gerade erst so richtig in Flammen aufging. Der Wind tat sein übriges und fachte das Feuer erst so richtig an.
In Windeseile rannte die Wäschemagd die Stufen hinunter.
"Es brennt! Ein Gebäude beim Dorf!", rief Fleur dem Weibel zu.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 14. Sep 16, 20:10
Noch während Fleur die Treppen herunterlief hatte der Posten Alarm geschlagen. Das Dorf lag zwar nicht weit weg, doch durch die Mauern hatte man ausser dem Geruch nichts bemerkt.
Jeder auf der Burg, der gerade keinen Dienst hatte, schnappte sich einen oder zwei Eimer und lief in Richtung des Ortes.
Francois wies zwei Burschen an, einige Pferde zu satteln. Dann begab er sich ins Haupthaus und suchte die Gemächer der Baronin auf, um sie zu unterrichten.
Er klopfte energisch, und unterstütze dies duch "Madame, ein Notfall..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Sep 16, 20:29
Er hörte ein leichtes *rums* als offenbar ein paar bloße Füße auf dem Holzboden landeten und eilige Schritte, dann öffnete sich die Tür und eine zerzauste Baronin im Nachthemd sah ihn bestürzt an:
"Qu'est-ce qui se passe?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 14. Sep 16, 20:35
Es war nicht das erste Mal, dass er sie so sah. "Im Dorf brennt es,Madame. Bisher wohl ein Gebäude, noch nicht bekannt, was für eines. Es sind bereits Helfer unterwegs."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Sep 16, 20:52
"Merde!"
Grimmig warf sie sich einen Klappmantel über und schlüpfte in das nächstbeste Paar Schuhe.
"Lasst Chasseur satteln, ich will selbst sehen was passiert."
Ohne weitere Verzögerung hasteten die beiden die Treppe herunter.
Feuer war mit das Schlimmste was ihnen passieren konnte, falls eines der Getreidefelder Feuer fing...
"Merde!"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 14. Sep 16, 20:56
Der Trosswaibel war lang genug im Dienste des Hauses um zu wissen, welche Pferde fertig sein sollten. Er und die Stallburschen standen mit Chasseur und Traveller sowie zwei weiteren Pferden bereits auf dem Hof, als Madame und Francois herauskamen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Sep 16, 21:40
Isabeau ließ sich auf ihr Pferd helfen und preschte direkt nach dem Weibel durch das sich noch öffnende Tor. Gedanken an ihr Aussehen waren in diesem Augenblick herzlich egal, schließlich konnte ein Feuer den Ruin für mehr als nur eine Familie bedeuten.
Goldbachs eiserne Reserven waren mehr als gut, aber durch die Aufgaben ihrer Majestät und die sich häufenden Reisen waren auch die Ausgaben sprunghaft in die Höhe gestiegen.
Isabeau unterbrach diesen Gedankengang abrupt, es lohnte nicht sich Sorgen zu machen bevor sie nicht genau wusste was los war.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 14. Sep 16, 21:46
Sie erreichten das Dorf zügig. Es war ein Heuschober, der Feuer gefangen hatte. Die Bewohner hatten einen Teil der Vorräte, welche in ihm gelagert waren, glücklicherweise herausschaffen können, während zeitgleich die Löschversuche begannen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 16, 07:04
Von dem Radau, der plötzlich in den Quartieren ausbrach wurde Julienne wach. Ihr erster Blick, nachdem sie erfahren hatte was los war, galt Nesrine, die sich in einiger Entfernung auch aufrappelte.

Bald darauf waren auch die beiden Gardistinnen draußen und schickten sich an zu helfen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 15. Sep 16, 12:00
Francois sah die beiden den Weg herunterkommen und wies sie an, die beiden Leute an den Brunnen des Ortes zu unterstützen.
Er selbst versuchte,die Eimerketten zu koordinieren.
Aus dem Augenwinkel sah er einige Verletzte am Strassenrand.
"Hol jemand einen Heiler, und irgendjemand kümmer sich um die Leute da..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 16, 13:49
Jemand holte einen Heiler und irgendjemand kümmerte sich um die Leute.
Julienne und Nesrine zogen Eimer um Eimer aus den Brunnen. Schon bald brannten ihnen die Muskeln in Armen, Schultern und Nacken, aber an aufhören war nicht zu denken.
Sie würden so lange weiter machen, bis der Weibel sie abzog.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 15. Sep 16, 14:51
Francois kannte die beiden,die auf seine Aussage reagiert hatte,nicht.Aber immerhin hatten sie reagiert.
Nach einer ganzen Weile hatten sie die Flammen im Griff und hielten sie davon ab,auf das Nachbargebäude überzuspringen.
Nesrine und Julienne waren zwischenzeitlich abgelöst worden und sassen erschöpft an der Seite.Die teilweise durchgemachte Nacht und jetzt der Dienst am Brunnen hatten sie geschafft.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 16, 15:10
Julienne schaufelte Wasser aus einer Kelle in ihren Mund. Trotz der frühen Stunde war es in der Sonne schon ziemlich warm.
Nesrine neben ihr tat es ihr gleich. Langsam zu Atem kommend unterhielten sich die beiden. Doch für wirklich tiefsinnige Gespräche waren beide zu müde.
Verstohlen berührte Julienne Nesrines Schulter, als wolle sie die andere aufmunternd klopfen.
Schließlich waren die beiden abgekühlt und ihr Herzschlag hatte sich wieder beruhigt.
Sie wollten erneut mit anpacken...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 15. Sep 16, 16:08
Nachden klar war, dass das Feuer eingedämmt war und es keine Toten gab, atmete Isabeau erleichtert auf. Sie lenkte Chasseur zum Weibel und unterhielt sich kurz mit ihm:
"Versucht herauszufinden wie das Feuer ausgebrochen ist und wer alles verwundet wurde. Ich reite zurück zur Burg und lasse Essen bringen. Ich erwarte den Bericht heute Abend, oui?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 15. Sep 16, 17:29
"Oui Madame.Ich werde mich erkundigen."
Francois begab sich zu Julienne und Nesrine, "Ab auf die Burg mit euch.Waschen und ausruhen." Dann befragte er einige Dorfbewohner nach der Ursache des Brandes.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 16, 17:46
"Oui, Weibel!", erschallte es unisono.
Die beiden Gardistinnen gingen müde zurück zur Burg.
Sie liefen im Trupp mit einigen anderen Leuten und vermieden auffälliges Verhalten.
In den Waschräumen halfen sie einander, sich abzuschrubben, um den Ruß und die Asche loszuwerden.
Dann legten sie sich wieder auf ihre Lager und versuchten, noch ein wenig Schlaf zu bekommen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 15. Sep 16, 19:58
Die Dorfbewohner erzählten,dass beim arbeiten im Innern wohl eine Laterne umgfallen war und einen Sack entzündet hatte.Von da breiteten sich die Flammen dann auf den Rest des Gebäudes aus.
Nun ja,tragisch,aber immerhin war niemand ernstlich zu Schaden gekommen.
Francois sammelte die Bewohner der Burg und kehrte mit ihnen zurück.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 16, 20:09
Die kleine Amelíe stand am Tor. Als der Weibel den Burghof betrat, sprach das Mädchen ihn an: "Weibel, ist der Brand jetzt gelöscht? Wurde jemand verletzt?"
Die strahlend blauen Augen verrieten Sorge.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 15. Sep 16, 20:27
Die Küche hatte Essen zu den Helfern ins Dorf geschickt, so dass alle verköstigt wurden. Der Dorfschulze würde eine Brandwache abstellen, damit keine glimmende Asche neue Brände entfachte. Durch die große Hitze waren die Felder und Wiesen trocken wie Zunder und sowas konnte sich leicht zur Katastrophe entwickeln.
Wieder in der Burg angekommen ließ Isabeau sich vom Pferd helfen und taumelte einige Schritte als ihr schwarz vor den Augen wurde. Sie spürte den festen Griff von Raynard und klammerte sich daran fest. Sich der Blicke aller auf dem Hof bewusst drückte sie die Wirbelsäule durch und zauberte ein Lächeln ins Gesicht:
"Oh la la! Mir scheint ich sollte das Haus nicht ohne ein petit dejuner verlassen, oui?"
Raynard griff unbemerkt an ihren Ellenbogen und bugsierte sie sanft aus der grellen Sonne in den großen Saal und zu einem Sitzplatz an der hohen Tafel wo bereits ein Gedeck gerichtet war.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 15. Sep 16, 20:29
Francois hielt nicht viel davon,andere Menschen anzulügen.Egal wie alt sie waren.Auch wenn er das Kind nicht beunruhigen wollte,so war er ehrlich zu ihm.Er gab Traveller einem der Gardisten mit und ging in die Knie,um mit dem Mädchen zu reden."Ja,das Feuer ist soweit gelöscht.Und diejenigen,die verletzt sind,werden aber sicher schnell wieder gesund.Es hilft bestimmt,wenn du heute Abend vor dem zu Bett gehen ein gutes Wort bei Lavinia für sie einlegst.Willst du das machen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 16, 20:35
Fleur lief hinter Madame her und sie konnte ihre Sorge kaum verbergen.
An der Tafel beugte sie sich zu der Baronin hinunter.
"Madame, kann isch etwas für eusch tun?", fragte sie leise.



Amelíe nickte ernst. "Ich werde Lavinia bitten, auf die Verletzten zu aufzupassen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 15. Sep 16, 20:40
Francois lächelte "Mach das,mein Kind,mach das.Und jetzt los,bevor deine Mama sich Sorgen macht."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 15. Sep 16, 20:53
"Vielleicht könnte Soeur Alexane dir etwas von der Tinktur gegen die Übelkeit geben und du mischt es mir in den Tee, oui?" raunte Isabeau genauso leise und etwas angestrengt zurück.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 16, 23:32
"Oui, Madame.", sagte Fleur leise.
Sie eilte los und besorgte das Gewünschte.
Wenig später war sie wieder an der Seite der Baronin und schüttete unauffällig etwas in deren Tee.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 16. Sep 16, 11:47
Francois fand die Reste seines Essens so vor,wie er sie zurückgelassen hatte.Also setzte er sich und beendete sein Frühstück.
Sein Blick wanderte über den Burghof, 'Mehr Löscheimer in Bereitschaft' dachte er bei sich.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 16. Sep 16, 12:34
Isabeau trank ihren Tee in wenigen Schlucken und knabberte etwas am Brot und Käse bevor sie sich von Fleur in ihre Kemenate zurück helfen ließ.
"Bien, nach der ganzen Aufregung sollten wir uns wieder unseren Aufgaben widmen. Ich werde den Tag über den Büchern verbringen, heute Abend sollten wir ein Dankgebet sprechen, dass der Herr Alamar und Frau Naduria die Hand über uns gehalten haben, oui?"
Sobald sie außer Sichtweite des Gesindes war stützte sie sich an der Wand ab und atmete tief ein und aus.
Die Tinktur half zwar gegen die Übelkeit aber sie machte auch müde und unkoordiniert.
Mit einem aufmunternden Lächeln an Fleur stützte sie sich auf ihren Arm und ging langsam die Treppe hoch, froh als sie sich aufs Bett sinken lassen konnte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 16. Sep 16, 13:29
Mathilde hatte Kräuter zerstoßen als Fleur äußerst besorgt bei soeur Alexane aufgetaucht war und diese sofort mit ihr in den Raum gegangen war, wo sie ihre Tinkturen, Salben und Tiegel aufbewahrt hatte.
Mathilde hatte sich nicht getraut zu fragen- sowieso war sie der Laviniageweihten eher schüchtern gegenüber.
Doch sie nahm sich vor, noch mehr von ihr zu lernen. Sie wollte der Herrin helfen, immerhin hatte sie hier ein Zuhause gefunden.
Nachdenklich brachte sie die restlichen Kräuter, die Alexane nicht brauchte in die Küche, womöglich hatte Gustave noch Verwendung dafür.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 16. Sep 16, 15:44
Sie schien Francois garnicht zu bemerken, obwohl sie beinahe über ihn gestolpert wäre. Als sie wieder herauskam sprach er sie an. "Bonjour, Mathilde. Wie geht es dir?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 17. Sep 16, 06:19
Sie zuckte zusammen, als sie seine Stimme aus dem Halbdunkel hörte.
"eh Weibel, ihr schleicht Euch fast so gut an wie une chat- ober ich werde so blind wie comme un sous-marin. Wie oft, wenn sie sich unsicher fühlte, verfiel sie in den Firngardischen Dialekt-ihr Glück, dass man diesen in Goldbach verstehen und sorechen konnte.
"Guy erzählte mir von dem Feuer. Es tut mir leid, dass ich nicht helfen konnte."
Unschlüssig kaute sie auf ihrer Lippe herum. Sie mochte den Weibel und vertrsute ihm, aber wenn sie ihn fragen würde, würde er ihre Sorge vielleicht als Weibergewäsch abtun.
"Madame war auch unten, oui? Es scheint sie getroffen zu haben."
Vielleicht stand sie ja wirklich nur unter Schock.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 17. Sep 16, 07:31
"Ich sitze bereits die ganze Zeit hier" Francois grinste leicht.
"Es waren genug Leute vor Ort. Mach dir keine Vorwürfe.Ja,Madame war dort,um persönlich zu sehen was passiert.Sie scheint das schnelle Aufstehen verbunden mit der Aufregung nicht zu vertragen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 19. Sep 16, 10:57
Der Tag schritt rasch voran und irgendwie hatten alle das Gefühl hinter ihren Aufgaben herzulaufen.
Magistra Honigblut hatte den Tag nach Vollmond zum Beginn der Getreideernte bestimmt, was viele zusätzliche Aufgaben für die Knechte und Mägde mit sich brachte.
Die Küche war mit einkochen, einwecken und salzen beschäftigt, die Hirten mästeten die Tiere, welche zum 10. Mond geschlachtet werden sollten und die Falkner trainierten ihre Schützlinge für die kommenden Jagden im Herbst.
Soeur Alexane erntete Heilkräuter, Wurzeln und Rinden und mischte Tees und Tinkturen an, während die Wäschemägde die Hitze nutzten um die gesamte Weißwäsche auf den Wiesen am Ufer des Sees zu bleichen.
Niemand konnte vorhersagen wie kalt und bitter der Winter werden würde und bei einem so großen Haushalt wie Goldbach waren eine strikte Planung und Vorratshaltung unverzichtbar. Der Krieg war zwar glimpflich an ihnen vorüber gegangen, aber niemand wollte eine Hungersnot erleben wie sie regelmäßig Oscrogne heimsuchte.
Bald würden auch die Lieferungen aus Donnerheim eintreffen mit den wenigen Dingen, die die Baronie nicht selbst produzierte: Wein, Olivenöl aus Pyrria, Salz und verschiedene Pfeffer, sowie Glaswaren.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 19. Sep 16, 11:40
Francois hatte eine der Rotten zur Holzbeschaffung eingeteilt. Das zusätzliche Personal war eine willkommene Unterstützung für die Knechte. Und schliesslich wollten die Gardisten es ja auch warm haben in den kommenden Monaten. Diejenigen, die nicht auf Posten standen oder Waffenübungen durchführten besserten die Gebäude aus, reparierten Dächer und tauschten Holzbalken aus.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 21. Sep 16, 19:42
Das anhaltende Klopfen,Hämmern und Sägen,gepaart mit der Flucherei der Männer wenn etwas nicht klappte,ging Francois mächtig auf die Nerven.
Er versuchte dem ganzen zu entgehen,indem er die Aussenbereiche übergründlich kontrollierte und häufiger im Dorf war.Er wollte schliesslich auch sehen,wie der Wiederaufbau des Heuschobers voranging. Und vielleicht konnte man ja hier oder da etwas organisieren...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 22. Sep 16, 13:49
Es war ein sonniger Tag. Julienne nutzte ihre Dienstfreie Zeit und saß draußen und säuberte Hexes Geschirr. Sie summte zufrieden vor sich hin, während sie das Leder zuerst mit Sattelseife und schließlich mit Fett behandelte.
Wenn sie hiermit fertig war, würde sie sich mit Traveller beschäftigen. Der Wallach des Weibels brauchte dringend etwas Training - er hatte zu wenig Ausdauer und war zu steif in seinen Bewegungen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 22. Sep 16, 19:40
Francois kam aus dem Haupthaus und warf Julienne im Vorbeigehen einen kurzen Blick zu.
"Es gab einmal jemanden,der hat sich zu Tode geputzt.Wenn du so weitermachst,besteht das Teil nur noch aus Lederfett."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 23. Sep 16, 15:13
Julienne lachte.
Sie hielt die Trense hoch, die im Sonnenlicht vor Fett glänzte. Gebissstück und Schnallen funkelten.
Die Gardistin nickte dem Weibel zu und fuhr dann fort, mit einem weichen Tuch das Leder zu polieren.

Als sie mit dem Zustand des Sattels und des Zaumzeugs zufrieden war, brachte sie beides weg und holte Traveller aus seinem Verschlag. Der gutmütige Wallach genoss die Sonne im Hof, während Julienne ihn putzte und die Hufe säuberte. Schließlich sattelte und trenste sie das Pferd auf und ritt mit ihm auf den Übungsplatz.

Es war rasch zu sehen, dass das Tier es nicht gewohnt war, dergestalt trainiert zu werden. Julienne versuchte, ihn nicht zu überfordern, doch ab und an zeigte sich so etwas wie hilflose Verzweiflung in dem konzentriert schauenden Pferdegesicht.
Die Gardistin ließ Traveller im Schritt und Trab verschiedene Figuren laufen. Sie erhöhte und verlangsamte die Geschwindigkeit und trieb ihn bald zu einem Galopp an.
Das Pferd schwitzte, schäumte und atmete schwer, als sie ihn schließlich in den Schritt fallen und die Zügel lang hängen ließ  und damit die Einheit beendete.


Die kleine Amelíe stand am Gatter und beobachtete die Szene sehnsüchtig. Als Julienne das Mädchen sah, sprang sie aus dem Sattel, führte Traveller zum Zaun und rief die Kleine zu sich.
Bald thronte Amelíe hoch oben auf des Pferdes Rücken und lachte verzückt, während Julienne das Tier im Schritt durch die Bahn führte, damit es abkühlen konnte.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 23. Sep 16, 18:20
Der Weibel betrachtete das Schauspiel eine Weile und dachte sich 'Die machen mir mein Pferd kaputt...'
Er begab sich in die Schreibstube,es gab noch Papierkram zu erledigen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 23. Sep 16, 18:40
Nachdem eine ganze Weile verstrichen war, hob Julienne die kleine Amelíe von Traveller und brachte das Pferd in den Stall. Sie maß eine Portion Getreide für ihn ab und ließ das Tier zufrieden kauend zurück.

Sie wollte gerade den Stall verlassen, als Nesrine durch die Türe trat...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Nesrine am 23. Sep 16, 23:14
Nesrine lächelte die andere Gardistin an.
"Isch 'abe von meinem Posten aus gese'en, wie du mit dem Pferd des Weibels gearbeitet 'ast. Das sah sehr gut aus.", bemerkte sie.

Die Gardistin sah sich um. Es war niemand zu sehen. Rasch nahm sie Julienne in den Arm...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lilac am 24. Sep 16, 08:59
Einige Zeit später kamen die beiden Frauen aus dem Stall.
Sie unterhielten sich, scherzten und lachten und gaben insgesamt ein sehr harmonisches Bild ab.

"Komm, lass uns zusehen, dass wir etwas zwischen die Zähne bekommen und dann schauen, wo wir noch mit anpacken können", schlug Julienne vor.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 04. Okt 16, 21:58
Die Tage gingen ins Land und es wurde wieder etwas ruhiger auf Goldbach.Alles ging seinen gewohnten Trott,bis eines Nachmittags zwei Fuhrwerke auf die Burg zuhielten. Der Posten auf dem Turm hatte sie bereits früh gemeldet.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 05. Okt 16, 11:50
Den beiden Wagen folgten eine Handvoll Reiter, teilweise gerüstet.
Der Trossweibel liess vorsorglich den Innenhof soweit freimachen,dass die Wagen eingestellt werden konnten,falls sie länger blieben. Auch die Tränken und Futtertröge wurden vorbereitet.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 05. Okt 16, 17:52
Die Wagen fuhren ein und hielten mitten auf dem Innenhof, was dem Trossweibel direkt missfiel.
"Riesen Fuhrwerke...extra Platz geschaffen...stehen die ganze Gegend voll... immer das gleiche..." Die goldbacher Knechte hatten Gerüchten zufolge eine Wette laufen, ob der Trossweibel und Francois verwandt wären, weil sie beide dauernd über irgendetwas schimpften.
Die Fuhrknechte stiegen ab und streckten sich ersteinmal. Die Begleitreiter bugsierten ihre Pferde zum Nebenstall und übergaben sie an Burschen, die sich um die Tiere kümmerten.
Francois kam aus der Schreibstube und ging zu den Kutschern um sich mit ihnen zu unterhalten. Reisende bringen immer Neuigkeiten mit. Es waren die Lieferungen aus Donnerheim, auf die man gewartet hatte. Das abladen begann zügig und die Fahrer und Reiter bekammen ersteinmal etwas zu Essen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 06. Okt 16, 19:15
Die Fuhrleute hatten nichts besonderes zu erzählen. Sie hatten eine ruhige Reise ohne Vorkommnisse.
Einer von ihnen erwähnte eine Ritterin, der sie in einem Gasthaus begegnet waren. Sie hatte ein Kind dabei und kam aus Richtung Norden...
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 07. Okt 16, 05:36
Wie auf Stichwort wurde ein einsamer Reiter gemeldet, welcher sich der Burg näherte.
Das Zeichen des Ordens wäre zu erkennen gewesen und daneben eine Silberne Distel auf grünen Grund, hätte sie nicht ein Kind vor sich in einem Tuch gebunden auf dem Sattel sitzen gehabt.
Als sie in den Burghof ritt, schien sie im Getümmel unterzugehen.
"Neue Kleider?" Sie war plötzlich neben dem Weibel.
Diesen Mann kannte sie flüchtig, man hätte hier und dort ein paar höflicher Worte gewechselt, aber nie hatte Lorainne die Zeit gefunden, ihn und sein Können mit der Armbrust bestaunen zu dürfen.
Sie lächelte ihn an: "Lavinias Segen mit Euch."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 07. Okt 16, 07:13
"Und mit Euch,Chevaliere"Der Weibel lies ein leichtes Lächeln erkennen. Einer der Burschen kam heran und hielt das Pferd,während Francois der Ritterin half abzusteigen. Bei einem Ritter hätte er sich dies nie herausgenommen,aber sie war eine Dame und hatte überdies das Kind bei sich.
" Madame wird erfreut sein,Euch zu sehen. Euch beide." Er nickte in Richtung des Bündels,das sie mit sich trug.
" Wie war Eure Reise,Chevaliere?"
Sie hielten auf das Haupthaus zu. Er ging davon aus,dass Lorainne und das Kind erstmal etwas zur Stärkung brauchten.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 08. Okt 16, 23:21
Lorainne nickte und folgte ihm ins Haus.
Gebannt schaute sie sich um. Wie lange war sie nicht mehr hier gewesen?
Hier und da gab es eine neue Tür, das Dach eines Nebengebäude sah e enfalls neu aus.
Sie atmete tief ein. Unerklärlicherweise war sie nervös.
Sie wusste zwar, dass sie auch mit ihrem aktuellen Status der Laviniaritterin nicht anders empfangen werden würde wie sonst, aber sie empfand sich fehl am Platz.
In Roquefort hatte sie es deutlich gespürt.

"Alors, wie geht es Madame? Und was gibt es hier für Neuigkeiten?"
Es kam ihr so vor, als würde sie möglichst viel ûber den Feind erfahren wollen, bevor sie in die Schlacht zog.
Aber so war es beinahe. Nur dass nicht die Baronin ihr Feind war.
Anders war ebenfalls nicht begeistert gewesen, als sie von ihrem Plan hörte, aber Fulk und Simon hatten sie in ihrem Vorhaben bestärkt, denn sie wussten, ebenso wie Lorainne, dass sie das Richtige tat.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 09. Okt 16, 07:40
Sie begaben sich in den grossen Saal. Francois liess eine der Mägde etwas zu Essen besorgen und Madame über die Ankunft der Gäste informieren.
Er rückte eine Bank zurecht,damit die Chevaliere sich setzen konnte.
" Madame geht es soweit gut. Die Sommerhitze war nicht unbedingt zuträglich,aber das ist ja nun vorbei."
Die Magd kam herein und brachte einen Teller mit Essen sowie einen Becher Wasser.
"Und Neuigkeiten...Es ist einiges umgebaut worden hier,wir haben einige neue Gesichter auf der Burg, die Diplomatie zieht ihre Kreise. Ich bin sicher Madame wird Euch alles erzählen."
Er hätte es niemals ausgesprochen,aber er fragte sich,weshalb sie hier war. Darüber hinaus mit dem Kind. Ein Gefühl sagte ihm,dass es kein grundloser Besuch war.
"Braucht Ihr irgendetwas für das Kind,Chevaliere?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 09. Okt 16, 10:21
Lorainne schüttelte den Kopf.
"Non, nous avons tout, merci."
Das Mädchen regte sich und grinste den Weibel mit zwei Zähnchen an.
"Und jetzt ehrlich: macht der Madame nur die Hitze zu schaffen? Denn ich habe eine. Große Bitte an sie, aber ich möchte ihr nicht zu viel zumuten."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 09. Okt 16, 10:31
"Verehrte Chevaliere, Ihr werdet verstehen, dass ich nicht näher auf die Befindlichkeiten von Madame eingehen werde, Pardon.
Aber ich bin sicher, dass Ihr Madame Euer Anliegen jederzeit vorbringen könnt und Sie wird sicher alles in Ihrer Macht stehende tun, um diesem zu entsprechen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 09. Okt 16, 12:45
"Es gibt Tage wie diese, da habe ich das Gefühl das an dem Weibel ein Diplomat verloren gegangen ist."
ertönte die amüsierte Stimme von Isabeau hinter ihnen.
Die Baronin sah aus wie immer, jedenfalls wenn man nicht zu genau hinsah. Aber die Umarmung die Lorraine erhielt war genauso kraftvoll wie früher und die Freue im Gesicht der Adligen war echt.
"Und wen haben wir da? Qui est lá? hm... Qui est la fille tres jolie, hm?" schäckerte sie mit dem glucksenden Kind.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 09. Okt 16, 13:07
Francois trat einen Schritt zurück und beobachtete amüsiert das Schauspiel. "Ich bin Euch zutiefst dankbar, das Ihr mich nicht in diesem Bereich tätig sein lasst, Madame. Wahrscheinlich müssten wir die Stärke der Garde drastisch erhöhen..."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 09. Okt 16, 14:43
Die Antwort des Weibels war unbefriedigend, aber Lorainne kannte seine absolute Ergebenheit gegenüber der Baronin.
Diese Ergebenheit der Goldbach er gegenüber ihrer Herrin war schließlich einer der Gründe, weshalb sie hergekommen war.
Dich bevor sie etwas erwidern könnte, ertönte schon die amüsierte Stimme besagter Herrin.
"Madame!" Lorainne Klang ebenso erfreut.
Tatsächlich sah sie besser aus, als zum Fest der Grenzen, als sie sie zuletzt gesehen hatte.
Lorainne Tochter erwiderte die Schäkerei mit einem "Eher.. wabababaaaa... Hweuwä" und streckte ihr vertrauensvoll die dicken Ärmchen entgegen.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 09. Okt 16, 17:39
Isabeau gab entzückte Babylaute von sich und nahm Lorraine die süße Last ab:
"Komm zu deiner Tante, du kleines, süßes Ding! Was für eine tolle Überraschung, Lorraine! Was führt dich zu uns?"
Auf ein kurzes Zeichen hin wurden Gedecke mit Tee und Kuchen gerichtet und Isabeau nahm auf einem gepolsterten Stuhl Platz. Eine ziemlich besorgt aussehende Fleur drapierte einen Wollschal um ihre Schultern und ließ das Feuer schüren.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 09. Okt 16, 17:46
Francois hielt sich im Hintergrund. "Benötigt Ihr mich noch Madame? Ansonsten würde ich das abladen und einlagern der Waren aus Donnerheim unterstützen. Zwei Wagen sind eingetroffen."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 10. Okt 16, 19:09
Lorainne beobachtete das Schauspiel und lächelte.
Ja, sie hatte die richtige Wahl.
Sie deutete auf ihre Tochter: "sie führt mich hierher. Ich habe eine Bitte, und ich hoffe, dass Ihr sie mir erfüllen könnt.
Nein, eigentlich sind es zwei Bitten."
Lorainne grinste verlegen.
"Ich möchte, dass Ihr und Simon die Patenchaft für Chouchou übernehmt."
Als sie ihren Kosenamen hörte, blickte das kleine Bündel auf dem choß der Baronin auf und kommentierte es mit "Gnäh", während ein Sabberfaden langam das Kinn herunter lief.
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 10. Okt 16, 19:33
"Oui! Naturellement, ma chère! Was für eine schöne Geste von dir!"
Isabeau strahlte über das gesamte Gesicht und nahm ihre Serviette um der Kleinen das Gesicht abzuwischen.
"Jetzt habe ich sogar einen offiziellen Grund um dich zu verwöhnen, du kleines süßes Etwas, du!"
Sie gab ihr einen ihrer Armreifen zum spielen bevor sie sich wieder Lorraine zuwandte: "Wann möchtest du das Wiegenfest feiern, Lorraine? Sollen wir es hier machen?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 12. Okt 16, 14:42
Lorainne war ichtlich ergriffen über diesen freudigen Ausbruch.
"Ehm.. ich habe mir bisher keine Gedanken dazu gemacht, wann ich das wie feier, OB das gefeiert wird."
Sie lächelte verlegen.
"Außerdem habt ihr meine zweite Bitte noch nicht angehört. Ich muss im Auftrag de Ordens.. fort. Und ich kann ie nicht überall mit hinnehmen. Sie braucht ein Zuhause."
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 12. Okt 16, 16:13
"Je comprends... das ist eine schwierige Situation. Worum genau bittest du mich?"
Titel: Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 18. Okt 16, 09:35
"Darum, so für meine Tochter da zu sein und zu sorgen, wie damals," Lorainne machte eine ausschweifende Geste, "und auch heute für mich."

Damals, das war nach ihrer durch Szivar, nach Simons Versprechen, und seiner Forderung.
Damals, nach dem Fall von Caer Conway und der Nachricht von Simons Verschwinden.
Damals, als sie nur ein Politikum für ihren Lehnsherren war.
Und heute, wo sie nirgends sonst willkommen sein würde, außer hier in Goldbach.

Als sie den Fragenden Blick sah, setzte sie nach: "ich sagte, dass sie ein Zuhause braucht. Wird sie es hier finden?"
Natürlich sollte das Kind im Sinne Lavinias erzogen werden, aber sie wollte es stets sehen können, solange sie noch so klein war, darum hatte sie es abgelehnt, das Kind bei Leah im Kloster zu lassen. Es brach ihr schon das Herz, dass sie die Kleine Roquefort dort hatte zurücklassen müssen, bis Simon sie zu sich holen wurde.
Aber ihre Tochter? Das wäre ihr Tod.
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 19. Okt 16, 17:15
Francois hatte das Gefühl,dass er hier gerade nicht hingehörte.Aber er konnte ja schlecht einfach verschwinden.
'Nie gibt es Probleme,wenn man mal welche gebrauchen könnte...'
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 19. Okt 16, 18:41
"Lorraine, jedes deiner Kinder wird immer willkommen auf Goldbach sein. Ich bin gerne bereit sie als Mündel aufzunehmen und ihre eine Erziehung zukommen zu lassen, die sie für das Leben als Lehnsherrin von La Follye vorbereiten wird. Aber möchtest du sie wirklich hier lassen und alleine losziehen?"
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 20. Okt 16, 10:45
"Ich möchte es nicht- aber ich muss. Ein kleines Kind gehört nicht in den Kampf- und schon gar nicht auf die Straße. Und je nachdem wohin mich der Weg führt, wird man als Ritter Lavinias nicht immer freundlich emfangen.
Nein, sie braucht ein Zuhause, wo man sie liebt."
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 21. Okt 16, 11:58
"Das, ma chér, kann ich ihr geben. Aber auch du hast ein Zuhause hier, das weißt du, ja? Ich will nicht, dass du ziellos durch die Lande streifst. Du hast eine Aufgabe die von dir verlangt viel unterwegs zu sein, aber das bedeutet ja nicht, dass du permanent auf der Straße leben musst!"
Isabeau schäkerte noch ein bißchen mit dem Kind bis ihr das delikate Räuspern des Weibels auffiel. Sie warf ihm einen entschuldigenden Blick zu:
"Sergeant, ich bin mir sicher ihr habt dringlichere Aufgaben als uns zu zuhören. Bitte bestimmt eine Wache für la Petit Belle und schickt mir den Kastellan. Wir brauchen eine Amme."
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 21. Okt 16, 12:44
Francois war dankbar für die erlösenden Worte.
Die Chevaliere war etwas kleiner als er, und so überlegte er zu fragen, für welche "Petit Belle" die Wache gestellt werden sollte. Er verkniff sich aber die Frage und entfernte sich mit einem knappen " Oui Madame, ich kümmere mich darum."
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 22. Okt 16, 14:06
Francois vermutete den Kastellan im kleinen Haupthaus. Auf dem Weg dorthin versagte ihm plötzlich das linke Knie und er sackte weg.Glücklicherweise stand ein Stapel Kisten neben ihm,an dem er sich abstützen konnte.Ein schneller Blick in die Runde...offenbar hatte niemand etwas gesehen.Er sammelte sich und setzte seinen Weg fort.
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 23. Okt 16, 21:32
"Ja, dass weiss ich." Lorainne blinzelte gerührt. Vor dem Weibel würde sie sich nicht die Blöße geben.

"Eine Amme? Nun, ehm... die braucht sie nicht mehr wirklich, sie kann mittlerweile fast alles essen, nur nachts- da hilft es ihr beim Einschlafen."
Die Vorstellung, dass ihre Tochter durch eine andere Frau genährt wurde, war ihr zuwider. Sie wusste, dass es üblich war, sie und Antoine hatten schließlich auch eine gehabt.
Aber jetzt ging es um IHR Kind.
DOch bald würde sie fort sein und dann würde ihre Tochter eine Amme brauchen.
Lorainne rang sichtlich mit sich, bis schließlich die Vernunft siegte, auch wenn der Dorn der Eifersucht unangenehm piekste.
"Ihr werdet mir sicher eine weise Empfehlung geben können."
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Okt 16, 15:35
"Fleurs Familie ist weitverzweigt und fruchtbar, wobei... ich glaube eine der Küchenmägde hat eine Tochter in genau dem Alter, das wäre vermutlich am gescheitesten. Alors, das sind dinge über die wir uns noch später den Kopf zerbrechen können. Jetzt müssen wir erst einmal das Wiegenfest unserer kleinen Prinzessin planen, oui? Ich schlage vor es direkt hier auf Goldbach zu tun, dann hat Simon keine andere Wahl als hierhin zu reisen. Man könnte meinen ich hätte die Pest, so meidet er mich in letzter Zeit."
Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Lorainne am 09. Nov 16, 18:34
Ziemlich genau so kam es. Lorainnes Tochter wurde auf Goldbach getauft und die Baronin sowie Simon waren stolze Paten.
Eine Amme war gefunden, sie schien zu wissen, was sie tat, aber Lorainne mochte sie trotzdem nicht.

Dann kam der Tag, an dem sie aufbrechen musste. Der orden rief nach ihr.
Obwohl sie es schon lange wusste, war der Abschied schwer. Schwerer, als sie gedacht hatte.
Sie wollte ihre Tochter nicht verlassen.
Sie lauschte nachts dem Atem des kleinen Mädchens neben ihr, bewunderte am Tag die ersten unsicheren Schritte und ihr Herz zerschellte abermals in viele kleine Stücke.
Was wäre, wenn sie nicht mehr zu ihr zurückfinden würde?
Wieder kam ihr der Traum in den Sinn: Sie steckte im Schlamm, in einem Flußbett und Geisterhände griffen nach ihr. Ihre Tochter, Fulk, Simon, Isabeau standen an dem einen Ufer.
Benjen, Alain, Silas, ihre Eltern, Pierre, Sturmrufer.... sie alle standen am anderen Ufer. Doch sie konnte weder zur einen noch zur anderen Seite.
Je mehr sie sich bemühte, desto mehr sank sie ein in den Schlamm.

Sie würde ewig im Meer des Todes umherschwimmen und sie wusste, Lavinia Admoneta würde sich nicht erbarmen, wenn sie ihr Tun nicht bereute.
Doch wie sollte sie etwas bereuen, dass ihren Leuten Sicherheit versprach und ein friedliches Leben.

"Bon, dann sterbe ich eben nicht." Trotzig reckte sie das Kinn und machte sich auf nach Hahnekamp.

Titel: Antw:Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
Beitrag von: Francois am 10. Nov 16, 15:25
Madame hatte kurze Zeit später einen Brief erhalten und Francois zu sich gerufen.
Sie entsandte ihn mit einem Auftrag in Richtung Engonia.
Francois instruierte einige der Gardisten, und brach einen Tag später, eskortiert von drei Mann auf.
Er hatte einen Sammepunkt und eine Kontaktperson.
Alles weitere würde sich zeigen...