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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Lilac am 01. Okt 18, 22:15

Titel: Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Okt 18, 22:15
Der Herbst hatte Goldbach im Griff. Der Himmel war grau und die Vegetation leuchtete in den schönsten Gelb-, Orange- und Rottönen.
Die Farben Goldbachs!, dachte Julienne, als sie von einer kleinen Anhöhe aus ihre Umwelt betrachtete. Sie lächelte.
Unter ihr schnaubte Hexe und Dampf stieg aus den Nüstern der Stute. Es war ganz schön kalt geworden.
Als die Stute begann, mit dem Huf zu scharren, nahm die Gardistin die Zügel auf und lenkte das Pferd mit sanftem Schenkeldruck zurück zur Burg.

Dort angekommen versorgte sie zunächst Hexe, dann schnappte sie sich einen Apfel und verzog sich in die ruhige Sattelkammer. Nachdem Hexes Sattel und Zaumzeug ordentlich geputzt und eingefettet waren, ging Julienne in die Rüstkammer und kümmerte sich um ihre Ausrüstung. Sie pflegte den Holzschaft ihrer Langwaffe mit erwärmten Öl und polierte die Metallbereiche. Danach nahm sie ihren Helm zur Hand und überlegte, ob sie ihn im kommenden Winter bemalen sollte.
Als sie mit fast allem fertig war, begab sie sich in die Quartiere. Dort schnappte sie sich ihren Wappenrock und flickte mit ungeschickter Hand eine Stelle, wo sich eine Naht gelöst hatte...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 09. Okt 18, 19:38
Francois verlies nach einem Termin bei Madame das grosse Haupthaus und betrat den Hof. Dort begegnete ihm einer der Rottmeister, welchen der Sergeant knapp ansprach: „Die Gardistin Julienne soll sich bei Madame melden,sofort.“
Dann begab er sich zur Schreibstube.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 09. Okt 18, 19:42
Der Rottmeister fand Julienne und gab die Anweisung weiter.
Als sie den Mund aufmachte, um sich nach Einzelheiten zu erkundigen, würgte der Mann sie ab: "Keine Fragen! Geh rasch!".
Julienne machte große Augen und nahm die Beine in die Hand.

Kurze Zeit später stand sie vor der Tür zur Kemenate der Baronin, noch immer ein riesiges Fragezeichen im Gesicht, und klopfte.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 13:02
Die Tür zur Kemenate der Baronin hinter sich zuziehend, seufzte Julienne tief.
Einen Moment lang blieb sie stehen, wo sie war - gedämpft hallten die Stimmen der Damen durch das Holz.

Schließlich raffte Julienne sich auf und ging unruhigen Herzens zur Schreibstube des Weibels.
Was jetzt kam würde unangenehm werden. Im besten Falle...

Sie klopfte.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 15:15
Francois hatte einige Papiere auf dem Tisch, die dennächst wichtig würden.
Als er das klopfen vernahm,schob er sie zusammen und legte ein leeres Blatt obenauf.

„Oui...“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Edouard am 10. Okt 18, 15:22
Edouard sah nur kurz auf, und lehnte sich zurück...

Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 17:05
Eine sichtlich nervöse Julienne betrat den Raum.
Sie knautschte ihre Kappe in den Händen.

"Bonjour. Madame schickt misch...", presste sie heraus.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 17:52
Francois sah seine Gardistin an und hatte irgendwie Mitleid mit der Kopfbedeckung, die zu einem unförmigen Stück Filz gepresst wurde.
„Was hat die Kappe dir getan?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 17:57
Julienne sah einen Moment besonders blöd aus der Wäsche, blickte auf den Weibel und dann auf ihre Kappe.

"oh...", machte sie, räusperte sich und stopfte sich die Kopfbedeckung wieder auf das Haupt.

"Madame schickt misch.", sagte sie etwas hilflos.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 18:36
„Oui, das erwähntest du bereits. Die nächste Aussage sollte dann davon handeln,weshalb  sie dich schickt und zu wem von uns.“

Francois wechselte Blickkontakt mit Edouard und dem Fähnrich,der am Stehpult stand und nicht genau zu wissen schien,wo er mit sich hinsollte.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 18:43
"Isch wurdä zu Eusch geschickt, Sergeant, um... um zu bespreschön, wie es nun weitergeht... mit mir..."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 19:18
„Alors... lasst ihr zwei uns bitte mal alleine?“ Francois sah die zwei anderen Männer an und wartete.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Edouard am 10. Okt 18, 19:21
Verwundert sah Edouard auf Francois....

"Bon...." antwortete er nur knapp, als er aufstand und zur Tür lief...

"On y va..." sagte er noch zum Fähnrich, und als sie draussen waren schloß er die Tür hinter ihnen...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 19:27
„Setz dich“

Francois füllte zwei Becher mit Wasser und stellte einen vor die Gardistin.

„Ich höre...“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 19:32
"Madame sagtö, Ihr wisst es schon...", begann Julienne zögernd.

"Isch... verzeiht, Weiböl, isch bin noch immer durscheinandär... isch war bei Madame und dort wurde mir diesär Brief vorgelesön... Jacques de Bucherôn... där Junkär... er war mein Vater. Und jetzt ist är tot und..."

Julienne schüttelte ihren Kopf und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
Man sah ihr an, dass sie das ganze sehr aufwühlte.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 19:40
„Non,ich weiss nicht dass er dein Vater ist...war. Verstehe mich nicht falsch, es tut mir leid, dass dein Vater tot ist. Aber was möchtest du von mir?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 19:51
"Madame wünscht, dass... dass isch aus där Gardö austretö und... und... und die Gesellin des neuön Falknärs werdö."

Am liebsten wäre Julienne im Erdboden versunken. Die gesamte Situation war ihr dergestalt unangenehm, dass sie - die sie ohnehin schon so durcheinander und aufgewühlt war - mit den Tränen kämpfen musste.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 20:03
„Ah...oui, das hat Madame mir mitgeteilt. Wir hatten eine Unterhaltung über diese Situation, und da Madame nunmal Madame ist, wird trotz meiner Bedenken  und Einwände auf diese Weise verfahren.“

Er lies seine Worte einen Moment wirken.

„Alors,dann kommen wir zur Sache.“
Francois legte Julienne ein Blatt Papier und eine Feder hin.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 20:08
Julienne sank in sich zusammen. Sie hatte befürchtet, dass der Weibel so reagieren würde. Nie im Leben hätte sie geglaubt, dass er sich freiwillig darauf einlassen würde. Aber es war, wie er gesagt hatte - Madame hatte entschieden.

Sie starrte auf das leere Blatt Papier. Ihr Verstand weigerte sich zu akzeptieren, was da vielleicht bald stehen konnte und was es für sie bedeuten würde.

Dennoch nahm sie mechanisch die Feder zur Hand - der Weibel hatte eine tonlose Aufforderung gegeben. Also war es an ihr, diese zu befolgen.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 20:31
Francois lehnte sich zurück und sah seine noch-Gardistin ausdruckslos an.
Das musste sie jetzt selber machen, niemand würde es ihr abnehmen.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 20:47
Julienne seufzte tief, tauchte die Feder in die Tinte und begann zu schreiben.

An den Sergeant der Garde zu Goldbach

Hiermit ersuche ich, Julienne, Soldlistennummer I/I in Würde und Anstand um vorzeitige Ausmusterung aus der Goldbacher Garde zum Ende des elften Mondes im Jahre 268 n.J..
Meine Dienste und Verpflichtungen bis dorthin bleiben hiervon unberührt.


Eine Träne rollte über ihre Wange, als sie nach dem Unterschreiben das Papier an den Weibel reichte.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 20:53
Francois nahm das Blatt entgegen, setzte am unteren Rand sein Namenszeichen und packte es in eine Mappe.

„Bon...gibt es noch etwas,das du besprechen möchtest?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 20:57
Julienne schüttelte den Kopf und schniefte.
"Non, Sergeant."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 21:07
„Dann kannst du jetzt gehen. Du wirst sicher Dinge zu erledigen haben.“
Francois erhob sich und ging um den Tisch herum.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 21:15
"Oui, Sergeant."

Julienne erhob sich und begab sich zur Tür.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 21:23
Francois folgte ihr und blieb in der Haustüre des kleinen Haupthauses stehen um sich den Hof zu besehen,einfach so...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Edouard am 10. Okt 18, 21:26
Edouard sah wie Julienne über den Hof lief, sichtlich bedrückt...

Er ging zurück zur Schreibstube und sah Francois fragend an.

"Sag bloß sie hat jetzt Reitverbot bekommen ? So sieht sie nämlich gerade aus..."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Okt 18, 21:38
Francois sah Edouard an und entgegnete nur „Hm...“
Dann trat er aus der Tür. „Ich hole mir einen Kaffee. Willst du auch einen?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Edouard am 10. Okt 18, 21:43
"Ehh.... Bien sur... Den könnte ich gebrauchen, ja..." 

Noch immer etwas verwundert, wechselte sein Blick noch mal von die sich entfernende Julienne zu Francois und zurück.

"Ich mache mich dan mal wieder an die Arbeit..." fügte er mit runzelnde Stirn hinzu, und ging wieder in die Schreibstube rein
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Okt 18, 22:35
Julienne ging mit weichen Knien über den Hof. Ihr Blick war gesenkt - sie wollte niemanden hören oder sehen.
Ihre Schritte führten sie wie ganz selbstverständlich zum Stall.
Dort angekommen, begab sie sich zu dem Verschlag, in dem das Pferd stand, mit der sie schon so viel erlebt hatte - die Stute Hexe.
Hier war es ruhig und warm, einzig die Tiere machten ein paar Geräusche.
Hexe kam zur Türe ihres Verschlags und kippte ihre Ohren vor und zurück. Dann stupste sie Julienne unsanft an.
"Es tut mir leid, isch 'abö nischts für disch mitgebracht...", sagte die Noch-Gardistin traurig und streichelte dem Pferd über die Nase.
Die Stute schnaubte und kratze mit dem Huf über den Boden.
Julienne öffnete den Verschlag und huschte hinein. Für jeden anderen wäre das nicht ohne Risiko gewesen, doch die Frau und das Pferd hatten eine besondere Beziehung, die sie verband.
Julienne stellte sich neben Hexe und begann, die Stute am Widerrist zu kraulen. Nach einer Weile begann das Pferd mit der Oberlippe zu zucken, wandte den Kopf und gab die Streicheleinheiten "zurück".
Julienne lehnte sich gegen das Tier und endlich flossen die Tränen. All die Verunsicherung und Überforderung der letzten Stunde brachen aus ihr heraus, während sie an das Pferd gelehnt dessen Schulter kraulte und im Gegenzug von ihm beknabbert wurde.
Leise schluchzend sank sie schließlich ins Stroh - ein Irrsinn bei dem Temperament des Tieres, doch das kümmerte Julienne gerade nicht.
Während Hexe sie von oben bis unten irritiert beschnupperte, versteckte die Frau ihren Kopf in ihren Armen.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 11. Okt 18, 09:45
Nesrine stand gerade am Tor und unterhielt sich mit einem anderen Gardisten, als ein junger Stallbursche auf sie zukam.
Der Junge fasste sie sachte am Ellenbogen und raunte ihr etwas ins Ohr.
Nesrine entschuldigte sich bei ihrem Gesprächspartner und eilte hinter dem Burschen her in Richtung Stall.

Dort angekommen bedankte sie sich rasch und trat dann zu Hexes Verschlag, wo sie Julienne im Stroh sitzen sah. Das Pferd kam heran und stubste sie energisch mit dem Maul an.

"Friss misch nischt, oui?!", sagte Nesrine leise und betrat den Verschlag.
Und entgegen ihrer sonstigen Art ließ Hexe es zu und trat sogar einen Schritt beiseite, nicht jedoch, ohne Nesrine weiter zu stubsen.

Als die Gardistin sich neben Julienne in die Hocke gleiten ließ, war ihr durchaus etwas mulmig - das Pferd wurde nicht umsonst von vielen als "vermaledeitär Sauerbratön!" beschimpft.
Doch die Stute war ungewöhnlich ruhig, ja, man könnte fast sagen, sie wüsste nicht, was sie tun sollte.

Nesrine nahm die andere Frau in den Arm und Julienne ließ sich gegen sie fallen. Nesrine wusste nicht, was sie sonst tun konnte und so flüsterte sie immer wieder "Isch bin da. Isch bin da." und küsste Julienne auf den Kopf.

Schließlich beruhigte sich Julienne wieder und Nesrine fragte sie, was denn los wäre.
Julienne sah die andere Frau völlig überfordert, mit verquollenen Augen und schniefender Nase an.
Zunächst wusste sie nicht, wo sie anfangen sollte, doch dann begann sie endlich zu sprechen.

Sie erzählte von dem Brief, dem Gespräch mit Madame, vom ungehaltenen Weibel und von dem Papier, dass sie hatte aufsetzen müssen.
Nesrines Augen wurden immer größer. Und auch ihr Verständnis wuchs. Wer würde schon so eine Nachricht und die folgenden Entscheidungen von "oben" so leicht wegstecken?
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 11. Okt 18, 12:33
Francois kehrte mit zwei Krügen zurück zur Schreibstube,stellte dinen davon vor Edouard, und vertiefte sich wieder in Papieren... Berichte,Notizen...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Edouard am 11. Okt 18, 14:48
Edouard nickte kurz als Francois den Krug hinstellte, und versuchte irgendwie sein Blick zu deuten.

Obwohl diese scheinbar nix verriet, kannten er ihm lange genug um zu wissen das ihm etwas wurmte.

Nach etwa eine Viertel der Stunde sagte er ;

"Der Kaffee ist gut wie immer.... Aber sie ist tiefschwarz wie dein Gemüt, und kam auch ohne Witz..."

"Was stimmt also nicht ?"
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 11. Okt 18, 16:00
Nach einer Weile waren Juliennes Tränen versiegt.
Nesrine wollte wissen, wie es nun weiterginge.

"Erstmal bin isch noch in där Gardö. Dann werdö isch wohl als Gesellin in die Falknerei wechsöln. Isch weiß nischt, was Messire Jacques mir 'intärlassön 'at, abär Madame sagtö, es wärö nischt uner'eblisch."

Julienne zuckte ratlos mit den Schultern.
Nesrine schüttelte den Kopf und grinste etwas schief.
"Wär 'ättö das gedacht - du ein Bastard!"

Julienne grinste etwas verunglückt zurück.
"'ätte isch es nur frü'är gewusst! Wir... där Junkär und isch... wir 'abön uns so gut verstandön! Was 'ätten wir noch für schönä Zeitön 'abön könnän..."
Sie runzelte die Stirn.
"Wenn isch nur wüsstö, was är mir vererbt 'at..."

"Du wirst es erfahrön! Sagtest du nischt, dass är viel gelesön 'at? Vielleischt ein paar Büschär? Wer weiß, vielleischt 'at är dir auch einön seinär Vögel vermacht!", mutmaßte Nesrine.

"Mach disch nischt läscherlisch!", meinte Julienne ungläubig lachend und knuffte die andere Frau in die Seite.

Nun, da es Julienne wieder besser ging, standen die beiden auf und verließen Hexes Verschlag.
"Wirst du es den anderön erzählön?", wollte Nesrine wissen.

Julienne seufzte: "Isch weiß es nischt. 'eutö jedenfalls nischt. Für 'eute 'ab isch genug!"
Nesrine nickte verständnisvoll.

Die beiden gingen in die Küche, um etwas zu Essen zu ergattern. Julienne war nach der ganzen Episode ziemlich erschöpft und zittrig.


Die beiden bemerkten nicht, dass sie von einer unauffälligen Ecke beobachtet wurden.
Die alte Magd Adelais, Juliennes Mutter, wandte sich zum gehen. Offenbar ging es ihrer Tochter soweit wieder gut. Es hatte sie schwer getroffen, als sie sie aus der Schreibstube wanken sah...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 11. Okt 18, 17:22
Francois blickte zur Seite und fragte „Was soll denn bitte an Kaffee witzig  sein? Und mein Gemüt ist allenfalls Mitternachtsblau...“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Edouard am 11. Okt 18, 17:32
Schulterzuckend sah Edouard wieder auf seine Arbeit...

"Bon... à ton choix..."

`früher oder später finde ich es schon selber raus...` dachte er .
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Jelena am 16. Okt 18, 20:16
Ivette drückte den Rücken durch und verzog etwas das Gesicht als es *plop* machte. Sie ließ den Blick über das ausgebreitete Dörrobst wandern und rückte ein paar der Matten zurecht, damit die sorgsam gehobelten Äpfel- und Birnenscheiben nicht in den Staub fielen.
Sie hatte heute die große Freifläche in der Vorberg gekapert und verteilte und wendete seit dem frühen Morgen Obst in rauen Mengen, welches für den kommenden Winter haltbar gemacht wurde.
Seitdem die Äpfel und jetzt auch die Birnen tonnenweise von den Bäumen fielen hatte sie eingekocht, Liköre angesetzt, gebrannt, kandiert und jetzt eben auch gedörrt.
Sie hatte bereits im Mai mit einem Rumtopf begonnen und dann im Juni die ersten Liköre angesetzt, was zu einem kaum auszuhaltenden Gezeter vom Maître geführt hatte, der einen Teil seines Reiches an Ivette abtreten musste, bis alles verarbeitet und in die Gewölbe gewandert war. Glücklicherweise hatte Madame ihn mitgenommen als sie vor der Hitze in den Norden geflüchtet war und Ivette hatte in Ruhe arbeiten können.
Im Keller stapelten sich Fässer mit verschiedensten Likören die alle drei Tage sorgfältig geschüttelt und gewendet wurden, Tiegel mit Marmelade, Kompott und in Rum eingelegten Früchten, sowie Körbe mit kandierten Blüten in hängenden Regalen, so dass die Ratten und Mäuse keine Chance hatten sich daran gütlich zu tun.
Ivette wurde immer noch knallrot vor Verlegenheit im Gesicht wenn sie an den Winter dachte in dem Madame auf kandierte Kirschen verzichten musste, weil der Topf aus Versehen auf dem Boden abgestellt worden war und sich die Ratten darin eingenistet hatten.
Jetzt galt es sich um Äpfel und Birnen zu kümmern, aber schon bald würden Maronen und Nüsse dazu kommen und dann war es nicht mehr weit bis zum Anstich des Ahornsirups.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Okt 18, 21:39
Wenig später klopfte Eponine an die Tür der Schreibstube, einen sauber geordneten Stapel Bewerbungen für die Garde unter dem Arm. All diejenigen, die aus Juliennes Heimatprovinz stammten und entsprechend die Verteilung innerhalb der Mannschaft nicht veränderten und deren Empfehlungsschreiben keine eklatanten Mängel aufwiesen.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 23. Okt 18, 09:34
Francois nahm den Stapel entgegen und reichte die Papiere an den Fähnrich weiter.
„Alors, das sind ein paar... vorsortieren, die drei besten und die drei schlechtesten.“

„Merci, Mademoiselle.“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 28. Okt 18, 10:06
Die letzten Wochen waren anstrengend für den engeren Kreis um die Baronin.
Der Besuch zum Fest des Heiligen Laurents, zu dem Randal von Bergebi auf die Motte der Familie in die Grenzmarken Vanora´s eingeladen hatte, entwickelte sich in Zügen anders, als es manchem lieb gewesen wäre. Nachdem am ersten Abend noch alles in bester Ordnung war und man einige schöne Stunden mit alten und neuen Bekannten verbracht hatte, unter anderem mit dem Ehepaar Eschengrund samt Gefolge sowie den Damen Liebenstein und den Chevaliers Davert, Tegenhardt aus Entenfang und dem Baron d`Alby, durfte man Zeuge des Antrags jenes Barons  an die Dame Felice von Bergebi werden, welcher die Gespräche des Abends denn überwiegend bestimmte.
Der Chevalier Davert konnte dann auch seine Siegertartsche von der letzten Grenzwacht in Empfang nehmen, welche in einer Werkstatt Goldbachs gefertigt worden war.
Der zweite Tag wurde sodann bei grossartigem Wetter begonnen, und zu Ehren des Heiligen Laurents wurde selbstverständlich eine ceridische Messe gehalten. Im Anschluss hatte man einige Spiele zum Zeitvertreib im Freien aufgebaut, welche sehr zum Gelingen der Festivität beitrugen. Die angebliche Bedrohung durch umherziehende Gälen war zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar. Dies änderte sich zur Bestürzung aller, als die gespielte Entführung der Dame von Bergebi zu einer tatsächlichen Geiselnahme wurde, und den Gästen nichts übrigblieb, als die Verfolgung der Gruppe aufzunehmen, da ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt ihr Bruder nicht zugegen war. Im anschliessenden kurzen und heftigen Kampf wurde der Baron d´Alby bei der Rettung der Dame zur Bestürzung aller verwundet und konnte nur mit Müh und Not gerettet werden.
Das Ganze schmälerte die Feierstimmung der Anwesenden etwas, hielt jedoch niemanden, allen Voran den Baron, davon ab, am Abend bei einem grossartigen Mahl die Tafel zu säumen.
Zur Freude vieler erschien zum Abend auch der Chevalier Yezariael, dessen Knappe Andarin bereits mit den Goldbachern angereist war, nachdem er die Wochen vorher auf Burg Goldbach verbracht hatte.
So klang denn auch diese Feier im Kreise guter Freunde gesellig aus und nach einigen Tagen machte man sich auf den Weg in die Heimat.
Wie es der Zufall wollte, fand in einer der grossen Städte auf der Route eine Handelsmesse statt, welche Madame aufsuchte, „Wenn man schon einmal da ist...“ . Die Rückreise verzögerte sich dadurch zum Glück nicht, da die erworbenen Waren alle ihren Platz auf den vorhandenen Fahrzeugen fanden, sehr zur Beruhigung von Francois.

Zurück auf Goldbach hielt die Normalität wieder Einzug, was natürlich auch bedeutete, dass die Unruhen in den umliegenden Baronien und Grafschaften sowie die Inquisition stärker in das Blickfeld rückten.
Madame hatte in der Zwischenzeit einige Depeschen erhalten, welche interessante Neuigkeiten hervorbrachten und auch zu Veränderungen innerhalb Goldbachs führen würden.
Innerhalb der Garde gab es neues Personal, welches nun ausgebildet werden musste, und die nächste Reise stand ebenfalls bereits auf dem Plan. Das Lehen des Herrn von Eschengrund, im Lande Zarorien...

Und so machte sich Madame samt eines beachtlichen Trosses alsbald wieder auf den Weg gen Süden. Der Rothornpass war zu dieser Zeit noch frei und begehbar, was die Nutzung anderer Transportmittel unnötig machte.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 07. Nov 18, 08:59
Der Oktober war gekommen und. wie es schien, binnen eines Wimpernschlages auch wieder gegangen.
Das unerwartet milde Wetter und der großzügige Sonnenschein hatten für eine gute Obst- und Gemüseernte gesorgt, aber jetzt zeichneten sich langsam aber sicher die Folgen des Dürre-Sommers ab: dadurch, dass so viel Korn notreif geerntet werden musste und die meisten Wiesen zu verdorrt gewesen waren um anständig heuen zu können, kam es bereits jetzt zu einem großen Mangel an Viehfutter.
Die meisten Bauern mussten bereits jetzt das Futter geben, welches eigentlich für den Winter gedacht war und es war absehbar, dass es hinten und vorne nicht reichen würde. Sogar die tiefen Taschen der Baronin von Goldbach konnten kein Futter kaufen wenn einfach keines da war, denn im gesamten Reich war die Situation die gleiche und der Markt war so leer wie der Almarschrein zum Laudes nach einer durchzechten Nacht.
Das ganze führte dazu, dass Vieh geschlachtet werden musste, welches eigentlich noch gebraucht wurde und das viele Bauern (und auch ihre Herren) nervös auf den kommenden Winter blickten.
Isabeau hatte sich vor ihrer Abreise mit ihrem Verwalter zusammen gesetzt und Quoten festgelegt um Not und Missgunst zu verhindern. Es war noch nicht kalt genug um zu schlachten und die Gefahr, dass das Fleisch verdarb war zu hoch.
Die Menschen guckten sorgenvoll auf das Wetter und warteten auf den ersten Frost, in der Hoffnung, dass Naduria ein Einsehen hatte und er weder zu früh noch zu spät kam.
Titel: Antw:Burg Goldbach - Winter 268/269
Beitrag von: Lorainne am 01. Feb 19, 23:00
Ein langgezogenes schreien, gefolgt von einem wutendem aufstampfen war quer über den Hof zu hören.
"non, ma petite, wir spielen jetzt nicht mehr. Du musst bald ins Bett, lass uns reingehen.."
Mathilde versuchte es mir Geduld, sie versuchte es mit schimpfen, aber gegen diese sture dreijährige kam sie nicht an.
"dabei bin ich aus oscronne, la petite nur aus blanchefleur. Gegen mich kam noch niemand an. Aber was will man erwarten, bei der Mutter.."
Pflichtschuldigst schickte sie ein stoßgebet an die Götter, denn über Tote sagte man eigentlich nichts böses.
Ihr Blick ging wie so oft zum Tor, würde die Madame doch bald zurückkommen aus dem Norden. Immer noch trug das Haus Trauer, und so sehr sich Madame auch bemühte, ihren Pflichten nachzukommen, man ging ihr dieser Tage besser aus dem Weg. Und doch sorgte Mathilde sich. Nicht nur wegen des Kindes.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 04. Feb 19, 21:03
Die gesamte Baronie lag im Winterschlaf. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, im gesamten Land herrsche Frieden.
Nach dem Besuch in Zarorien, bei der neu zu errichtenden Burg des Herrn von Eschengrund, war die gesamte Gesellschaft auf direktem Wege nach Donnerheim gezogen, um dort den Jahreswechsel zu verbringen.
Hiernach hatte sich die Gruppe geteilt, Madame war mit einigen Gefolgsleuten gen La Follye gereist, zu den Trauerfeierlichkeiten für die Chevaliere Lorainne, während Francois, Edouard, Eponine, Ardor und eine Handvoll Gardisten sich auf den Weg nach Süden machten, um bei Fanada einen neuen Bewohner von Goldbach in Empfang zu nehmen, der viele Jahre auswärts war.
Wie so oft lief natürlich auch dies nicht so glatt, wie sich alle gewünscht hatten, oder teilweise sogar glatter, als ihnen lieb war.
Jedenfalls ereigneten sich während dieser Reise einige Dinge, die einen schriftlichen Bericht wert waren. Und Francois war heilfroh, dass in diesem Falle Mademoiselle Eponine diese Aufgabe übernehmen würde.

Im zweiten Monat des Jahres 269 hatte sie ihre Rückreise überstanden und die Gemäuer von Burg Goldbach erhoben sich vor ihnen. Über den Wiesen und Feldern lag ein leichter weisser Überzug, die Vitesse war bereits beim ansehen eiskalt, auch wenn sie kein Eis führte.

Der kleine Zug überquerte die Brücke zur Burg, Francois gewohnheitsmässig ganz hinten.
Er hielt einen Moment als er auf der Brüche stand und betrachtete die Mauern, Er bekam immer , wenn er nach langer Zeit wieder zurück kam, ein komisches Gefühl, eine Mischung aus Freude, Zufriedenheit, Wehmut und irgendetwas, dass er nicht fasen konnte.
Und nach den Geschehnissen der letzten Wochen, und den Gesprächen welche daraus resultierten, schien dieses Gefühl noch stärker zu sein.

Als alle das Tor passiert hatten, setzte er nach und grüßte den Posten kurz, dann begab er sich auf den grossen Hof und betrachtete Gebäude und Leute.

Zuhause...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 06. Feb 19, 20:02
Das Kind stob am waibel vorbei und kicherte, eine wütende Mathilde hintendrein.
"hab ich dich, petite. Alors, chouchou, AB INS BETT!"
Das Grinsen verriet, dass sie nicht wirklich wütend war, vielleicht ein bisschen außer Atem, oder auch etwas mehr.
Sie grüßte den waibel  "bienvenue“ und die übrigen Abkömmlinge und seufzte. Die Schneefälle verhinderten wohl ein rasches entkommen aus dem Norden.

Später hatte man sich zum Abendessen in der großen Halle eingefunden und Mathilde setzte sich zu François.
" Mein beileid. Wie ich hörte, habt ihr eine waffenschwester verloren. Ihr seht fast so schlecht aus wie Madame, bevor sie nach blanchefleur reiste."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 06. Feb 19, 20:14
Francois freute sich über die Gesellschaft der Magd, auch wenn das Thema, welches sie begann, nicht das schönste war. Wahrheiten wurden nicht ungeschehen, nur weil man sie nicht erwähnte.

"Oui, wir haben eine Bundesgenossin verloren. Und ich eine Person, die ich sehr schätzte..."

Er nahm einen Schluck Bier und fuhr fort. "Wie alles genau passiert ist, ist noch nicht in Gänze heraus, aber es zeichnet sich langsam ein Bild. Wir werden sehen. Wie lange ist Madame schon fort? Und wie war ihr Zustand bei der Abreise? War sie nach den Feierlichkeiten in Donnerheim noch einmal hier oder ist sie von dort aufgebrochen?"

Es war merkwürdig, sie unterwegs zu wissen, und er war nicht neben oder hinter ihr...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 06. Feb 19, 20:26
Mathilde nickte verständnisvoll.
"ich weiß. Wenn ihr darüber reden möchtet..."
Sie brauchte den Satz nicht beenden.
"nur ganz kurz auf dem Weg dorthin. Wenn man schon an seiner Heimstatt vorbei kommt, wäre es töricht, nicht im eigenen Bett zu schlafen, auch wenn schlafen zu viel gesagt ist. Madame hat tiefe Ränder unter den Augen, manchmal sind sieht sie vereint aus. Die meisten hält sie auf Abstand, auch wenn, bis auf ihre Vertrauten alle aus dem Weg gehen.."
Sie schaute François offen an und zuckte die Schultern.
" ist ist nicht sehr angenehm mit ihr. In so einer Situation nicht verwunderlich. Sie behält wie immer stets die containance, ist höflich.. Aber die Freundlichkeit fehlt, die Herzlichkeit. Hier ist ihr zu Hause, hier sollte sie sich gehen lassen können. Niemand würde schlecht von ihr denken. Aber sie leidet lieber im stillen. Eine stolze Frau. "
Sowohl Sorge als auch Bewunderung schwangen in ihrer Stimme mit.
" es ist gut, dass ihr wieder hier seid, François. Je mehr vertraute Gesichter sie um sich hat, desto besser für sie. Ihr seid ein wenig wie sie. Ihr leidet auch lieber still für euch. Aber das braucht ihr nicht. Sie ist gewiss in Lavinias Armen. Sorgt euch nicht um die, die fort sind, sondern um die, die euch brauchen. "
Ihre Stimme war leise, darauf bedacht, nicht zuviel Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen.
" und Madame braucht euch bestimmt. "
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 06. Feb 19, 20:59
Francois hörte ihr bedächtig zu. In gewisser Weise war er dankbar für das Angebot des Redens, auch wenn er nicht genau wusste, was er reden sollte oder wollte... vielleicht noch nicht.

"Merci, es wird bestimmt der Zeitpunkt kommen, an dem sich das ergibt."

Mathilde und er hatten vor einiger Zeit begonnen, eine ganz eigene Art von Umgang miteinander zu etablieren. Sie hatte ihn mehr als einmal zusammengeflickt und wieder dienstfähig bekommen mit ihren Methoden. Und einige seiner Gardisten ebenfalls. Und doch war er etwas überrascht über die so offenen Worte, welche sie an ihn richtete.

"Sie wird tief verbittert sein, nach dieser Sache. Die Beziehung zwischen Madame und der Chevaliere war zwar in letzter zeit immer wieder etwas getrübt, aber sie war schliesslich Familie, mehr als einige andere. Es tut immer weh, einen Menschen zu verlieren, an dem einem etwas liegt; und ebenso schmerzt es, jemanden in dieser Trauer zu sehen, wenn er einem etwas bedeutet.
Jedoch dürfte es wohl etwas vermessen sein, wenn ich Madame meine Unterstützung anbiete, meinst du nicht?!"
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 06. Feb 19, 21:08
Mathilde grinste.
"nunja, ich dachte jetzt nicht, dass ihr sie fragen wollt, sie würde ohnehin nur eine Augenbrauen heben und dankend ablehnen. Und sich fragen, was euch geritten hat, vielleicht julienne pferd?"
Sie prostete ihm zu und trank einen langen Zug.
"non, ihr solltet es ihr nicht anbieten, aber zur rechten Zeit am rechten Ort sein. In ihrer Nähe."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 06. Feb 19, 21:14
Francois verwarf den Gedanken auf eine Antwort zu dem ersten Teil der Aussage schnell wieder.
Er nahm ebenfalls einen Schluck und entgegnete knapp "Oui, aber dafür müsste sie ja auch erst einmal wieder hier sein. Ich dachte ja, sie wäre vor uns wieder zurück, aber offensichtlich gibt es Dinge zu regeln, die keinen Aufschub gestatten. Alors, warten wir es ab. Und keine Sorge, sobald sie hier ist, werde ich ihr wieder wie gewohnt zu Diensten sein. Was auch sonst?"

Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 07. Feb 19, 09:48
"nichts weniger als das übliche."
Sie lächelte. Immerhin hatte das Gespräch für eine kurze Ablenkung gesorgt.
"wie war es denn in fanada? Ich nehme an, alles lief zufriedenstellend?"
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 07. Feb 19, 12:25
„Oui, wir haben soweit alles erledigen können. Efouard und Jeanne lagen einige Tage flach, hatten sich wohl etwas eingefangen. Aber das hat sich  auch wieder beruhigt. Wir sind Zeugen einiger sehr interessanter Dinge geworden. Die Askarier haben einen der ihren ‚zurückgeholt‘...
Den Medicus, den wir in Empfang nehmen sollten, haben wir auch angetroffen. Mal abwarten, wie der Mann so ist.“

Nach einer kurzen Pause und einem Stück Brot fuhr er fort.

„Und was hat sich hier  in den letzten Wochen so getan?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 11. Feb 19, 20:21
Mathilde kräuselte nachdenklich ihre Lippen.
"nichts besonderes, die Tochter von Cecelie, ihr wisst schon, die mit der adlernase, hat einen jungen bekommen. So ein hübsches bausbäckiges Kerlchen. Sie muss sich aber noch schonen, da sie viel Blut verloren hat, daher ist cecelie bei ihr und momentan nicht auf der Burg. Das war aber auch schon das interessanteste, was geschehen ist, und ich glaube, es interessiert euch nicht besonders, keinen Mann interessieren Geburten. "
Sie lachte leise.
“ höchstens die von seinem eigenen Kind."
Sie erhob ihren Becher und prostete ihm zu.
"willkommen zu Hause. Mögen uns ruhigere Zeiten erwarten"
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 11. Feb 19, 20:29
Francois hob seinen Krug „Geburten sind etwas schönes, inmitten des ganzen Todes, der uns derzeit umgibt. Merci, Mathilde. Hoffen wir, dass die Götter dir zuhören. Und dass Madame auch bald zurückkehrt.“

Der Lärmpegel im Saal erhöhte sich merklich. Die anderen Anwesenden genossen den Abend.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 11. Feb 19, 20:51
Die Stimmung des waibels hatte sich etwas aufgehellt und so fasste sie endlich den Mut, ihn um etwas zu bitten. Lange trug sie sich bereits mit dem Gedanken. Doch der Zeitpunkt war nie der richtige gewesen. Sie hatte sich vorgenommen, ihn zu fragen, sobald er wieder auf der Burg war und bevor sie den Mut verlor, den sie vermutlich dem Alkohol verdankt, Plätze es aus ihr heraus;
"Wohin müsst ihr das nächste Mal, und wann?
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 11. Feb 19, 21:07
Francois hatte das Treiben im Raum beobachtet, und die Frage von Mathilde kam überraschend.

"Alors, ich weiss es noch nicht. Wenn wir Glück haben, wird die Reise zum Turnier im Mai die nächste Abwesenheit von Goldbach sein. Jedoch kann es durchaus sein, dass wir bei den Streitigkeiten zwischen d´Albi und Bergebi auf einer der Seiten stehen. Und diese könnten bereits früher ausgetragen werden... Pourquoi?"

Ihr war anzusehen, dass ihr etwas auf den Nägeln brannte, es war nicht einfach die Frage nach der nächsten Reise...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 11. Feb 19, 22:10
“ nunja, also... Ich bin nicht weit herumgekommen, von is Rinne in den Süden wollt ich, aber irgendwie war goldbach dann südlich genug. "
Die Verlegenheit war ihr anzusehen.
“ große Pläne und sich dann verlieben. Meine Kinder sind alt genug, dass sie von einer Mutter schnell genervt sein können, sie kommen also auch schon ohne michund Mademoiselle Judith wird nicht mehr gestillt und wenn ihr guy vielleicht zu dem Turnier wieder mitnehmt... Vielleicht wäre es möglich, ihn, also euch alle zu begleiten?“
Ihre Wangen glühten, vor Aufregung vermutlich.
“ meint ihr, Madame würde es erlauben? Ich könnte mich sicher nützlich machen irgendwie. Und ich war noch nie bei einem Turnier...“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Feb 19, 09:13
Daher wehte also der Wind. Francois unterdrückte ein Grinsen. Mathilde wollte „mal raus“ und lotete ihr Möglichkeiten aus.

„Alors, ich habe noch keine Diensteinteilung für die kommenden Reisen vorgenommen. Aber derlei Dienste sind auch immer eine Art Belohnung. Da muss das Verhalten der Männer entsprechend sein, damit sie auf dem Papier erscheinen. Und in der letzten Zeit ist Guy mir weniger aufgefallen, als manch anderer...“
Er machte eine kurze  Pause um seine Worte wirken zu lassen.

„ Und was die Einteilung der Mägde und Knechte angeht... da sind der Maitre und der Trosswaibel zuständig... die Listen schreibe nicht ich“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 12. Feb 19, 17:54
Die nahezu unbewegte miene des waibel verunsichert sie, aber nur kurz.
In der Zeit, die sie hier verbracht hatte, insbesondere, seit sie die Amme der kleinen Mademoiselle de la... Madame de la Follye geworden war, hatte sie viel Kontakt zu ihm gehabt und es war eine Art Freundschaft entstanden. Daher war sie erleichtert, als sie merkte, dass er bei seinen Worten gar nicht so ernst war, wie er tat. Trotzdem horchte sie nach.
"Ach, um den maitre mache ich mir weniger Sorgen. So wie er auffahren möchte braucht er immer eine helfende Hand. Und notfalls bleibt guy zu hier."
Sie klang entschlossen.
"Ich denke schon, dass der maitre mich mitnehmen würde, wenn ich ihn frage, aber er hat hohe Ansprüche, besonders, wenn er sich hetvortun möchte auf den Reisen, immerhin ist die goldbachsche Küche legendär. Aber ich möchte ihm auch keine Schande machen, ich weiß gar nicht, was mich erwartet. Guy war schon hin und wieder fort, ich noch nie. Ich... Nunja... Ich hab etwas Angst, dass mein Wunsch zu groß ist. So ein Turnier... Da kann man sich nicht in die hintere Ecke der Küche verkriechen...“, gestand sie schließlich verlegen.
"ich möchte aufgrund von Unerfahrenheit keine Dummheiten machen, denn dann würde der maitre mich nie wieder mitnehmen, weil ich meiner Herrin Schande gemacht habe."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 12. Feb 19, 22:35
Francois war tatsächlich überrascht ob der Hartnäckigkeit und der gesunden Einschätzung der Lage.
„Dann wirst du wohl den Maitre in den nächsten Wochen einfach davon überzeugen müssen, dass er sich keine Sorgen machen muss wenn er dich mitnimmt. Und ob dein Mann Teil der Bedeckung wird, nun, das werden wir auch in den nächsten Wochen feststellen, nicht wahr?!“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 13. Feb 19, 00:48
Die Frau nickte.
"Natürlich. Aber auch, wenn der maitre sich nicht sorgt, ich tue es. Wie ist es auf so einem Turnier, worauf muss man achten? 9der ist es, wie auf der Burg? Und glaubt ihr, Madame erlaubt es, immerhin müsste ich Judith hier zurücklassen."
 Sie goss ihm nochmal nach, wohl wissend, dass er derartige fragenstürme nicht sehr mochte, aber er war heute verhältnismäßig gut gelaunt, wenn man an die letzten Wochen dachte, also musste sie die Chance nutzen.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Feb 19, 07:16
Francois stellte gerade fest, dass sie tatsächlich noch nie aus dem direkten Umfeld der Burg herausgekommen war.
„Eigentlich ist es relativ einfach. Alles was hier gilt, gilt auswärts ebenso. Und die anderen Leute,die dort sind, betrachtest du einfach wie Gäste auf Burg Goldbach. Und da auch wir Gäste sind, behandeln die anderen uns ähnlich. Jedenfalls wenn sie gleiches Verständnis vom Umgang mit Gästen haben.“
Mit einem Zwinkern setzt er nach „Und genau wie hier gilt, lieber zweimal denken und einmal reden.“

„Du solltest mit dem Maitre reden, Madame streicht in der Regel nicht in der Personalliste herum. Die Verantwortung für den Ablauf und die Leute liegt dann bei ihm... Du solltest dir für die Frage nach dem Kind aber schonmal eine gute Variante überlegen. Madame wird in dem Punkt derzeit nicht allzu gut aufgelegt sein...“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 13. Feb 19, 10:34
Sie schien über seine Worte nachzudenken.
"Ich glaube, das klingt jetzt einfacher als es wirklich ist. Kennt ihr das auch manchmal, dass ihr euch etwas wünscht und ihr vielleicht doch davon Abstand nehmen solltet? Ich glaube manchmal, ich sollte in meinen Träumen bescheidener sein. Viele andere Mägde haben die Burg auch noch nie verlassen und sind glücklich damit.“
Ihre Wangen waren gerötet und Blick vernebelt, als wäre sie schrecklich betrunken, oder sinniert über etwas.
“ich weiß nicht, was ich Madame sagen kann, wegen dem Kind, außer das es mich kaum noch braucht. Sie werden so schnell groß. "*
Eine Art von Bedauern lag in ihrer Stimme, die François nicht richtig deuten konnte.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Feb 19, 11:51
„Oui, ich weiss was du meinst. Aber an manchen Dingen lohnt es sich, festzuhalten. Kinder werden schnell gross, das ist richtig. Und sie sind robuster, als man denkt. Das Kind ist all die Menschen hier gewohnt und alle kümmern sich um sein Wohlergehen. Es wufd sicher möglich sein, dass du diese kurze Zeit abwesend bist, ohne dass das Kind Schaden nimmt Bedauerst du irgendetwas?.“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 13. Feb 19, 12:33
Mathilde schwieg und dachte nach.
"ich weiß nicht Recht..."
Was sollte sie auch sagen? Dass sie sich manchmal selbst bedauerte, den Platz, den due Götter ihr zugewiesen hatten?
Aber all das hatte sie zu dem gemacht, was sie heute war.
Nur, dass sie manchmal nicht so recht wusste, wer sie war. Und es erschien ihr vermessen, nach soviel mehr zu streben, immerhin hatte sie nach all den Wirren eine Heimat gefunden, Menschen, denen sie vertrauten, Menschen, die ihr vertrauten.
"ich bereue zumindest nicht. Das ist mehr, als die meisten Menschen haben."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Feb 19, 13:54
„Das ist gut... aber du trägst trotzdem etwas mit dir herum. Also falls DU einmal reden möchtest; die Tür steht offen.“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lorainne am 13. Feb 19, 14:50
"Trägt nicht jeder sein Päckchen?" antwortete sich ausweichen. Aber sie erkannte die Absicht hinter seinen Worten.
"Irgendwann können wir uns sicher von all den großen und kleinen Päckchen erzählen. Aber nicht mehr heute."
Sie erhob sich und lächelte François an. Manchmal waren viele Worte unnötig.
"Danke. Es war wie immer eine Freude mit euch zu sprechen. Und, waibel, vergesst nicht:manchmal kann man auch lächeln, dann lässt sich so mancher Schmerz leichter tragen. Gute Nacht." sie zwinkerte ihm zu und verließ die Halle.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Feb 19, 17:23
„Die Freude war auf meiner Seite, Mathilde.“

Er schenkte ihr ein Lächeln und erwiederte ein „Bon nuit!“

Eine kurze Weile blieb Francois noch im Saal und leerte seinen Krug.
Dann begab er sich auf den Hof, holte einen Eimer Wasser und begab sich auf seine Stube, wo er sich aus seinen Sachen pellte und wusch.
nach der langen Reise endlich wieder ordentlich sauber werden...
Dann rief bereits das Bett, der Tag war lang. Obgleich das Bett kalt war schlief er fast augenblicklich  ein.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 14. Feb 19, 14:45
Der nächste Tag begann wie jeder andere. Jedoch freute Francois sich tatsächlich,DIESEN Hahn zu hören.
Er schüttete sich einen Schwung kaltes Wasser über den Kopf, suchte seine Sachen zusammen und begab sich hinunter, um die morgendliche Ronde zu machen. Es war noch relativ ruhig in der gesamten Anlage, nur die Tiere waren zu hören und jemand, der in der Küche arbeitete.
Die Sonne stand nich hinter den Wäldern und warf lange Schatten.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 16. Feb 19, 09:52
Julienne hatte in dieser Nacht nicht gut geschlafen und war vor dem Hahn wach gewesen
Sie hatte Hexe im Stall besucht und die Stute ausgiebig gestriegelt. Ohne das wäre es der Frau zu kalt gewesen. Doch die körperliche Arbeit, die Nähe zum Pferd und die allgemeine Wärme, welche die anderen Stallbewohner beisteuerten ließ sie warm werden.
Schließlich trat sie aus dem Stall und bemerkte, was für ein schöner Tag sich da anbahnte...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 16. Feb 19, 09:57
Francois inspizierte die Posten und begab sich dann in die grosse Halle, um etwas zu frühstücken. Um diese Zeit war es noch ruhig hier, da die anderen entweder noch schliefen oder bereits mit ihren Aufgaben beschäftigt waren.
Er wollte den Tag nutzen, um endlich etwas zu erledigen, das bereits seit einiger Zeit beschlossen war. Und es würde einige Veränderungen bringen...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 16. Feb 19, 10:28
Kurz darauf betrat auch Julienne die Halle. Der Weibel war schon da. Natürlich. Der Mann war im Gegensatz zu einigen anderen Bewohnern der Burg disziplinierter Frühaufsteher.

"Bon jour, Sergeant!", begrüsste Julienne den Mann.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 16. Feb 19, 10:36
Francois blickte von seinem Brot und dem Becher mit Kaffee auf.
"Bon jour, Julienne. So früh raus? Deine Rotte hat doch Freiwache?! Setz dich."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 18. Feb 19, 15:51
Julienne zuckte mit den Schultern und grinste.
"Isch konntö nischt mä'r schlafön...", erklärte sie, während sie sich auf die Bank neben ihn setzte.
Sie griff nach einer Platte und tat sich ein paar Frühstücks-Dinge darauf...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Feb 19, 18:08
„Dann nützt es auch nicht, sich noch dreimal umzudrehen,da hast du wohl Recht.“

Francois kaute auf einem Stück Brot herum und fragte wie beiläufig „Alors, was gibt es neues?“ und fixierte Julienne mit einem seitlichen Blick.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 18. Feb 19, 18:42
Die Frau hatte sich gerade eine kleine Brotscheibe mit Butter zwischen die Zähne geschoben, als die Frage des Waibels nicht annähernd so beiläufig, wie versucht, bei ihr ankam.
"Mmm...", sie kaute rasch und schluckte schwer. Währenddessen hatte sie Zeit zum Nachdenken. Und beschloss, , das Spiel mitzuspielen.
"Ach, nischts neuäs. 'ier ist es ru'isch wie immär. Die Leute sind fro', dass wiedär etwas Lebön in der Burg eingekährt ist."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Feb 19, 18:48
„Leben?“ Francois wusste nicht ob sie einen schlechten Scherz machen wollte oder ob ihm irgendetwas entgangen war. Wäre ja nicht das erste Mal...

„Was meinst du?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 18. Feb 19, 19:11
"Mmm, där Wintär kommt und nach einöm fleißigön 'ärbst sind nun wiedär die meisten 'ier auf där Burg.", erklärte sie schulterzuckend.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Feb 19, 19:16
„Ah... na wenn es nach mir ginge könnte der Winter wieder gehen... Wie geht es Fleur und der Kleinen? Wie machen die neuen Gardisten sich?“

Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 18. Feb 19, 19:32
"A', der Frü'ling kommt bestimmt. Wie immär. 'offentlisch wird där Wintär nischt zu 'art - die Leutö 'aben jetzt schon kaum noch Futtär für die Tierö..."

Zu seiner ersten Frage machte Julienne ein fragendes Gesicht.
"Isch se'ö Fleur kaum, Amelíe schon öftär. Die Kleinö scheint viel mit lernön beschäftigt zu sein und wenn sie Zeit 'at, findöt man sie oft bei Nesrine und Jacques."

"Die neuön Gardistön gewö'nön sisch noch ein. Isch gebö zu, isch 'abe nischt so viel Kontakt zu i'nön, wie anderö aus der Truppö..."
Sie stockte.
"Vielleischt... vielleischt, weil meine Stundön dort gezä'lt sind... isch weiß es nischt...."

Sie spielte nervös mit einem Brotkanten.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Feb 19, 19:40
„Na was heisst hart werden? Den schlimmsten Teil sollten wir ja wohl hinter uns haben, non?! Aber mit den Vorräten gebe ich dir Recht...“

Nach einer kurzen Pause, die Francois für ein Stück Wurst und Kaffee nutzte, fügte er hinzu:

„Oui, es gibt wohl andere, die länger bei der Truppe bleiben als du...“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 08:54
Julienne machte ein trauriges Gesicht.
"Isch kann es manschmal noch gar nischt glaubön. Dann denkö isch, isch träumö und wachö gleisch auf..."

Sie schüttelte den Kopf.
"Abär es ist, wie es ist. Und irgöndwie müssän wir allö damit klar kommön..."

Ihr Blick wurde leer, als schaute sie auf etwas, das weit weg und doch nicht da war.
"Isch muss jetzt einön neuön Platz finden. Isch freuö misch auf die Arbeit mit dön Greifvögäln. Aber... es wird wo'l immär ein komischös Gefü'l sein, wenn isch die Gardistön se'ö..."
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 09:11
Francois beendete sein Frühstück, grossartig zu sagen gab es auch nichts mehr. Der Raum füllte sich langsam mit weiteren Menschen, die ihnen einen Gruss hinüberschickten.
Er packte seine Sachen zusammen und verabschiedete sich. Dann begab er sich zur Schreibstube, er hatte noch Papiere fertig zu stellen.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 13:45
Da Juliennes Rotte erst am Nachmittag ihren Dienst versehen würde, hatte die Noch-Gardistin Zeit.
Sie wanderte durch die Burg und begab sich dann zur Falknerei. Dort wartete unter anderem der Sakerfalke Ares, der sie hungrig anschrie.
"Na mein Großär? 'ast du Lust auf Atzung?"
Sie schnappte sich etwas Fleisch und ließ den Vogel auf ihrer behandschuhten Faust kröpfen. Er war gut im Training und Julienne war sich sicher, dass er bei der nächsten Beizjagd erfolgreich sein würde.
Eine der Hündinnen des Falkners kam vorsichtig hinzu und blickte die Frau aus treuen Augen an. Man vermutete, dass sie trächtig war und da auch sie schon ein Mischling war und niemand wusste, von welchem Rüden sie gedeckt worden war, konnte man auf die Art der Welpen nur spekulieren.
Julienne setzte den Falken wieder auf seinen Platz, zog den Handschuh aus und knuddelte die Hündin und gab auch ihr etwas Futter.
Dann jedoch zog es sie wieder fort.

Sie wanderte durch den Burghof, über die Wehrgänge und fand sich später irgendwie in der Waffenkammer wieder.
Dort saß Nesrine und polierte ihren Helm. Die große Frau sah auf und lächelte, als sie Julienne erblickte.
"Bonjour!", grüßte sie in ihrer ruhigen Art. Sie warf einen genaueren Blick auf die andere und eine kleine Sorgenfalte entstand auf ihrer Stirn.
"Was treibt disch um? Du sie'st verlorän aus..."
Julienne zuckte hilflos mit den Schultern.
"Isch weiß einfach nischt, wo'in mit mir...", gab sie zu.
Nesrine überlegte kurz, besah sich ihren Helm, nickte zu sich selbst und legte ihn an seinen Platz.
"Komm. Es ist noch Zeit bis zu deinöm Dienst. Lass uns den Weiböl fragön, ob wir mit 'exe und Jacques raus dürfän!"

Ehe Julienne etwas zustimmendes oder ablehnendes sagen konnte, hatte Nesrine sie beim Arm gepackt und schleifte sie zur Schreibstube...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 13:52
Francois  hatte sich die Prima Plana und die Rottmeister heranzitiert und Anweisungen gegeben.
In einer Stunde würde die Garde in voller Stärke, abzüglich der Wachen, im Hof antreten zur Musterung. Er war zu lange unterwegs gewesen, die Leute mussten ihn mal wieder sehen.
Die Frage nach Unklarheiten verneinten alle und er lies sie wegtreten und ihre Rotten instruieren.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 14:01
Einer der Rottmeister erwischte Julienne und Nesrine beim Herausgehen aus der Schreibstube und instruierte sie.
Die beiden verbargen ihre Enttäuschung und flitzten stattdessen noch einmal in die Rüstkammer und anschließend zu ihren Schlafplätzen, wo ihre Ausrüstung in Truhen aufbewahrt war.

Es dauerte weniger als eine Stunde, bis sie fertig waren. Sie inspizierten sich gegenseitig und stellten zufrieden fest, dass der jeweils andere gut aussah. Die Metallteile glänzten, die Kleidung war sauber und das Equipment war gepflegt.
Eigentlich kein Wunder - schließlich war im Winter für die Garde wenig anderes zu tun, als sich in den Freischichten um ihre Ausrüstung zu kümmern...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 15:05
Eine Stunde später war der Hof grau-orange bevölkert. Auch von den Knechten und Mägden sowie anderen Bewohnern der Burg hatten sich einige eingefunden. Offenbar hatte sich herumgesprochen, dass es keine herkömmliche Musterung würde.
Die Rotten standen in Doppellinie nebeneinander, die Prima Plana auf ihren Positionen innerhalb der Formation.
Nur auf dem linken Flügel stand niemand von ihnen. Der Waibel stand vor der Truppe.
Er begrüsste „seine“ Leute, ließ einige Dinge der letzten Zeit Revue passieren und gab Verhaltensanweisungen für bestimmte Situationen, in welche die Gardisten in nächster Zeit kommen könnten.
Hiernach führten er und Reynard die Inspektion durch. Der eine oder andere fiel trotz der vielen Zeit, die zur Materialpflege zur Verfügung stand, noch immer auf. Sei es drum, das erleichtert die Diensteinteilungen...

Und dann folgte, worauf wahrscheinlich viele gewartet hatten. Francois zitierte die Gardistin Julienne vor die Front.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 15:11
Julienne atmete einmal tief ein und wieder aus.
Dann schritt sie mit eiserner Miene nach vorne.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 15:36
Francois deutete ihr, neben ihm Aufstellung zu nehmen, damit sie die Truppe sah.
„Die Gardistin Julienne wird mit Ablauf dieser Woche aus unserer Garde ausscheiden. Sie hat in den letzten Jahren treu und tapfer für das Haus Goldbach gestanden und gekämpft. Jeder von uns, der mit ihr gedient hat, weiss, was er an ihr hatte. Wir werden sie nicht ganz verlieren, da sue einen Posten in einem anderen Bereich des Hauses Goldbach annimmt.“

Über die genauen Hintergründe dieser Massnahme verlor Francois kein Wort. Es tat nichts zur Sache und mit der Zeit würde es eh publik werden, oder auch nicht...
Er übergab Julienne ihre Ausmusterung. „Der restliche Sold wird bei Abgabe von Soldbrief und Soldmarke ausgezahlt. Ich erwarte die dazu in der Schreibstube. Vorher Wappenrock- und Ausrüstungsabgabe beim Waffenmeister.“

Dann wandte er sich an die Truppe.
„Zum Abschied unserer Kameradin: FOI JUSQU’AU...“ worauf die Garde mit einem lauthals „DERNIER!“ antwortete.

Er ließ Julienne in die Linie zurücktreten und die Rottmeister übernehmen. Diese richteten noch ein paar Worte an ihre Rotten, dann lichtete sich das Bild.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 16:44
Julienne strich sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel, als sie wieder an ihrem Platz stand.

Als sich die Gardisten verstreuten, kamen nicht wenige auf sie zu. Manche wollten wissen, warum sie aus der Garde ausschied, andere drückten sie einfach nur wortlos oder dankten für die gemeinsame Zeit und die durchstandenen Einsätze. Einige der neuen Gardisten reckten neugierig die Hälse, doch sagten nichts lautes. Es würde genug Geflüster geben.

Nesrine stellte sich neben Julienne und drückte ihre Hand. Dankbar blickte Julienne sie mit einem etwas verunglückten Lächeln an. Sie würden später reden. Juliennes offizieller Austritt aus der Garde könnte für die beiden Frauen einen Neuanfang bedeuten. Ohne Heimlichkeiten. Aber das würde sich zeigen.

Joscelin, Juliennes Schwester, die in der Küche arbeitete, kam herüber und raunte der Noch-Gardistin etwas ins Ohr. Diese nickte und umarmte die Küchenmagd. "Merci", sagte Julienne leise zu ihr. Joscelin machte eine zustimmtende Kopfbewegung und verschwand dann wieder. Auch Ciel, ihr älterer Bruder, der ebenfalls Gardist war, kam zu ihr und nahm sie in den Arm. Sie hatte sich mit Ciel von all ihren Geschwistern immer am besten verstanden, auch wenn er 14 Jahre älter war, als sie.
"Mes meilleurs vœux!", wünschte Ciel und Julienne kamen wieder die Tränen.
"Merci, ma frère.", sagte Julienne heiser.
Ciel drückte sie nochmal, zwinkerte Nesrine zu und begab sich dann zu seinen Garde-Freunden.

Julienne wimmelte alle ab, die nach den Gründen fragten. Doch als die kleine Amelíe zu ihr kam und sie fragte, ob sie Geburtstag hätte, hockte sie sich nieder und erklärte dem Mädchen, was da grade passiert war.
"Und warum bist du jetzt keine Gardistin mehr?", wollte Amelíe wissen.
"Weisst du Kleinös, isch bekommö einö neuö Aufgabö. Isch werdö in Zukunft mit den Greifvögäln arbeitön."
Amelíes Augen wurden groß. "Oh, das kannst du doch so gut! Das ist doch toll!"
Julienne schniefte und nickte. "Du 'ast völlisch Rescht, Amelíe. Das ist toll!"
Das Mädchen blickte ernst in Juliennes Gesicht.
"Aber warum weinst du dann?", fragte es.
"Tja, Veränderungön sind manschmal nischt ganz einfach. Isch war gernö in der Gardö. Isch werdö die Leutö vermissön und allös, was dazu ge'ört.", antwortete Julienne.
"Darfst du denn weiter auf Hexe reiten? Oder musst du die auch abgeben, wie deine Garde-Sachen?"
Julienne zuckte zusammen. Das war noch nicht konkret besprochen worden. Denn offiziell gehörte die Stute der Baronie, auch, wenn nur sie das Pferd wirklich reiten konnte.
"Wir werdön se'ön...", sagte Julienne vage.
"Ich fänd's doof, wenn du sie nicht mehr reiten dürftest!", sagte Amelíe und stemmte die Händchen in die Hüften.
Einer plötzlichen Eingebung folgend, hopste das Kind davon...

Julienne richtete sich wieder auf. Sie hatte noch ein paar Tage Zeit. Und dann würde sie sehen, wie es weiterging...



Amelíe war in der Zeit losgelaufen und suchte den Weibel auf...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 17:21
Francois stand an einem der Küchenfenster und lies sich gerade einen Kaffee rausgeben. Er beobachtete das Treiben, welches nach dem Wegtreten entstand. Als er den laufenden Meter auf sich zukommen sah, verzog er kurz das Gesicht. Die Kleine war an sich ganz nett aber manchmal einfach anstrengend und altklug. Aber Gerüchten zufolge waren Kinder in dem Alter so... da er selbst keine hatte, konnte er das nicht weiter bestätigen.
Die Magd in der Küche musste sein Gesicht gesehen haben und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Die tut nichts, Sergeant. Die will nur spielen“

Die hochgezogene Augenbraue reichte ihr als Antwort.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 17:24
Spielen wollte Amelíe gerade nicht. Und das sah man dem kleinen Menschen auch an, als er ziemlich zielgerichtet und mit bestimmtem Gesichtsausdruck auf Francois zukam.

"Kann ich mal mit dir reden, Weibel?", fragte das Mädchen.
Offenbar hatte es etwas wichtiges auf dem kleinen Herzen.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 17:36
Francois blickte ebenso ernst zurück. Was hätte er auch sonst tun sollen.
Die Magd war hinter dem Fenster verschwunden und er setzte sich auf eine Kiste, die an der Mauer stand. So musste das Kind nicht zu ihm hochgucken.
„Naturelement. Was hast du auf dem Herzen?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 17:44
Zuerst machte das Mädchen für einige Augenblicke ein unentschlossenes Gesicht. Zögerte sie, weil sie plötzlich vor ihm stand und ihr klar wurde, dass das, was sie tun wollte, vermessen war? Oder legte es sich die Worte zurecht?
Von außen nicht zu erkennen.

Schließlich ergoss sich ein wahrer Redeschwall über den armen Francois:

"Also. Julienne ist ja aus der Garde raus. Und ich finde, sie sollte weiterhin Hexe reiten dürfen! Weil, das wäre richtig unfein, wenn sie das jetzt nicht mehr dürfte. Schließlich passen die beiden so gut zusammen und alle anderen wirft Hexe eh ab und wenn Julienne sie nicht mehr reitet, dann muss sie doch geschlachtet werden und als Sauerbraten oder Salami gegessen werden und das will ich nicht! Also nicht den Sauerbraten und die Salami. Sondern dass Hexe geschlachtet wird. Und dass Julienne traurig ist, wenn sie Hexe nicht mehr reiten darf. DAS will ich nicht."

Ihre kleinen Hände fuchtelten gestikulierend durch die Luft.

Sie holte gerade Atem, um weiterzureden...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 18:01
... was dazu führte, dass das Gekicher aus der Küche lauter herausklang, als wohl geplant.
Francois hörte ohne eine Miene zu verziehen zu und trank seinen Kaffee.
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Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 18:14
Amelíe blickte böse zu den Leuten in der Küche hinüber.

Dann wandte sie sich wieder Francois zu, die Entschlossenheit im Gesichtchen.
Nur offensichtlich war sie doch etwas aus dem Konzept gebracht worden.

Sie schüttelte ärgerlich den Kopf und blickte ihn dann unsicher an.

"Geht das?", brachte sie schließlich nur heraus.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 18:24
Francois rückte ein Stück zur Seite und deutete ihr, sich zu ihm zu setzen.
„Alors...das ist so: das Pferd“ - den Begriff Sauerbraten nutzte er wohlweisslich nicht - „ist Eigentum des Hauses Goldbach, also von Madame. Sie entscheidet, was mit den Reittieren passiert und wer welches Tier nutzt sowie wer welche Aufgaben hat. Julienne ist keine Gardistin mehr, also fällt das ganze nicht in meine Zuständigkeit.“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 18:32
"Oh...", machte Amelíe und verzog nachdenklich das Gesicht, offenbar hatte sie den Gedanken, Madame zu nerven, sofort als keine gute Idee erkannt.

"So ein Mist...", murmelte sie leise zu sich.

Dann sah sie wieder Francois an. Es fiel ihr sicherlich nicht leicht, doch sie rang sich ein Lächeln ab und sagte:
"Dankeschön, dass du mir das gesagt hast. Ich glaube nicht, dass ich Madame damit auf den Keks gehen darf, aber vielleicht hilft es Julienne, wenn ich ihr sage, was du gesagt hast."

Einer Eingebung heraus drückte sie Francois Hand und lief davon.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Feb 19, 18:41
Francois schaute dem Mädchen hinterher. Er konnte durchaus verstehen, was sie umtrieb. Aber es gab halt auch Dinge, die nicht so geschahen, wie man es gern wünschte. Das Küchenfenster öffnete sich wieder und die Magd blickte heraus. Mit einer leisen Entschuldigung hielt sie ihm eine Kanne entgegen.Er füllte auf und begab sich dann in die Schreibstube.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Feb 19, 19:41
Unterdessen plante Joscelin mit Ciel, der in die Küche gegangen war, um mit seiner Schwester zu sprechen, eine kleine Abschiedsüberraschung für Julienne.
Joscelin würde einen Kuchen backen, Ciel für die Getränke sorgen. Sie wollten Julienne an ihrem letzten Abend in der Garde mit den anderen Gardisten eine Freude machen.

"Lass uns noch Nesrine dazu 'olön.", schlug Ciel vor und Joscelin nickte zustimmend.

Also wuselte Ciel wieder raus und versuchte, die große Gardistin mal ohne Julienne zu erwischen, was auch klappte, als jene auf dem Weg zum Abort war.

Kurz darauf standen Nesrine und Juliennes zwei Geschwister wieder in der Küche.

Die Gardistin fühlte sich etwas fehl am Platze und überfordert, als Ciel und Joscelin sie mit großen Augen ansahen. Sie wusste, was sie Julienne geben wollte. Aber das blieb vorerst besser unter ihnen beiden.
Also ließ sie sich einfach erzählen, was die beiden Geschwister geplant hatten und nickte dies ab.
"Das klingt doch gut!", sagte sie schlicht.

Joscelin sah zu Ciel und der zuckte mit den Schultern. So war Nesrine eben. Keine großen Worte.

Schließlich war alles besprochen. Ciel hatte noch die Idee, Julienne etwas zum Abschied zu schenken, das jedoch wollte er mit den anderen Gardisten abklären.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 20. Feb 19, 10:49
Der nächste Morgen war klar und kalt. Die Sonne erhob sich im Osten und es versprach, ein schöner Tag zu werden.
Julienne hatte bis am späten Abend Dienst geschoben und war danach totmüde ins Bett gefallen. Doch der Schlaf hatte wenig Erholung gebracht und so war sie erneut sehr früh wach.

Sie holte sich die Erlaubnis, sich mit Hexe außerhalb der Burg aufzuhalten, machte die Stute fertig und ritt morgenmuffelig durch das Tor.

Kaum war sie draußen, holte sie jedoch das gute Wetter, die klare, kalte Luft und das wundervolle Gefühl auf einem guten Pferd zu sitzen ein und nach ein paar tiefen Atemzügen stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.

Das war IHR Morgen!

Sie blickte prüfend auf den Boden und sah Raureif und hier und da eine zugefrorene Pfütze. Also erstmal langsames Tempo, beschloss sie.

Hexe war unruhig, sie hatte zu lange im Stall gestanden. Das Pferd ruckte mit dem Kopf und drängte vorwärts, doch Julienne machte sich schwer und ließ sie zunächst nur im flotten Schritt gehen.

Sie ritten durch Dorf Goldbach, bogen dann auf einen Feldweg ab, der von den Bauern genutzt wurde, um auf die Äcker zu kommen und von vielen Füßen und Hufen gut ausgetreten war.
Hier ließ Julienne der Stute endlich ihren Willen. Das Pferd quietschte, stieg leicht und rannte los. Die Reiterin stellte sich in die Steigbügel, lehnte sich nach vorne und ließ das Tier laufen.
Julienne bemerkte die Tränen nicht, die ihr über das Gesicht liefen.

Einige Zeit später standen Ross und Reiter auf einer Anhöhe, die einen wunderbaren Blick auf das umliegende Land erlaubte.

Ganz Gardistin sah Julienne sich aufmerksam um. Doch außer Fasanen, Hasen, Füchsen und gelegentlich einem Reh auf den Wiesen, sah sie nichts von Belang. Keine Truppen, die sich im Schutz der Waldränder anpirschten. Keine ominösen Gestalten. Keine Bedrohung.
Erneut atmete sie tief ein und aus.
Hexe schnaubte ungeduldig, stand jedoch ansonsten still.
Julienne ließ sich nach vorne auf die Mähne des Pferdes sinken. Sie umklammerte dessen Hals und erneut flossen die Tränen.

Ohne Worte, nur in Gedanken, nahm sie vorläufig Abschied. Wer wusste, was am Ende der Woche sein würde...


Gut drei Stunden, nachdem sie aufgebrochen war, kehrte Julienne zurück zur Burg. Reiterin und Pferd schienen ruhig und ausgeglichen, soweit man das von Hexe sagen konnte. (Sie versuchte nur einmal recht halbherzig, den wachhabenden Gardisten am Tor zu beißen. Der Mann war ziemlich neu und hatte den Fehler begangen, die Stute streicheln zu wollen...)
Julienne kümmerte sich um Hexe und gab dann Bericht, dass "da draußen" nichts ungewöhnliches zu sehen gewesen war.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 28. Feb 19, 15:38
Einige Tage später konnte man Julienne beobachten, wie sie mit einem Bündel an Ausrüstung den Weg von den Quartieren nach der Rüstkammer antrat.
Und einige Zeit später begab sich die Gardistin Julienne, einen Wappenrock, Soldbrief und Soldmarke im Arm, auf ihren letzten Gang...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 28. Feb 19, 21:18
Sie stand vor der Schreibstube und wartete darauf, dass ihr Klopfen beantwortet wurde...
Heute war sie etwas neben sich. Nun war es soweit. Und nichts würde das, was jetzt noch kam, rückgängig machen können. Madame hatte entschieden...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 01. Mär 19, 07:56
Francois und Edouard gingen gerade einige Papiere und Berechnungen für die nächsten Reisen durch als es klopfte.
Sie sahen sich nur kurz an und hatten wahrscheinlich die selbe Vermutung, wer da vor der Tür stand.
Ein knappes „Oui!“ sollte Gewissheit bringen...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Mär 19, 14:01
Julienne trat ein und hielt Francois die Marke, den Soldbrief und den Wappenrock hin. Sie sagte nichts, denn sie traute ihrer Stimme nicht über den Weg.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 01. Mär 19, 15:16
Francois nahm die Sachen entgegen, notierte auf dem Soldbrief ein knappes ‚Ausgemustert‘ und das Datum und versah ihn mit seinem Namenszeichen. Dann übergab er den noch ausstehenden Sold, den letzten, den sie erhalten sollte.
„Alors, das war es dann. Ich wünsche dir alles Gute bei deinem künftigen Weg. Gibt es noch etwas zu klären?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Mär 19, 15:30
Julienne schüttelte den Kopf, machte den Mund auf, stockte, räusperte sich und sagte: "Non, Sergeant. Das war dann wo'l allös..."
Sie wollte eigentlich Danke sagen, aber ihr Kopf war zu leer, um die Worte zu formulieren.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 01. Mär 19, 16:37
Francois nickte zu ihren Worten.
„Also dann, auf in die neue Tätigkeit. Wegtreten.“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Mär 19, 19:12
Julienne grüßte, verließ die Schreibstube und schloss die Türe hinter sich.
Dann atmete sie ersteinmal tief durch.
Ihr erster Gedanke war, in die Stallungen zu Hexe zu gehen, doch dann führte ihr Weg sie in die Falknerei - der Ort, an dem sie in Zukunft am häufigsten zu finden sein würde...



Unterdesssen näherte sich eine Reiterin der Burg. Es war erneut Jeanne Cordonnier, jüngste Tochter des nun arbeitslosen Kammerherrn von Riche de Chêne auf dem braunen Wallach, den sie auch bei ihrem letzten Besuch geritten hatte...
"Isch bringö ein Schreibön für die 'errin des 'ausös!", rief sie, als sie in Hörweite kam, und wedelte mit einem Brief.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 01. Mär 19, 19:20
Der Posten am Tor liess sie absitzen und rief seinen Rottmeister.
Dieser teilte der Reiterin mit, dass Madame nicht auf der Burg weilte.
Sie könne also den Brief abgeben oder zu einem Vertreter Madames gebracht werden.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 01. Mär 19, 19:47
Jeanne überlegte kurz und gab den Brief dann schulterzuckend ab. "Isch glaubö, es 'andölt sisch nur um einö Listö..."

Sie verabschiedete sich, stieg auf den Braunen und ritt davon.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 01. Mär 19, 19:53
Der Rottmeister nahm das Papier entgegen und brachte es in die Wachstube. Das würde wohl bis zur Ablösung warten können, schien ja nicht dringendes zu sein.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 05. Mär 19, 19:21
Der Tag schritt voran.

Julienne hatte ihre neuen Aufgaben bekommen - das Säubern der Bereiche, wo die Vögel saßen, das Auswaschen und Auffüllen der Badebrenten, das Putzen der Blöcke und Sprenkel, die Vorbereitung der Atzung, aufräumen und reinigen des Vorbereitungsbereiches und der Behältnisse, in denen die Atzung aufbewahrt wurde und die Pflege der Handschuhe und Taschen.

Gerade war sie mit letzterem beschäftigt - sie schrubbte Fleisch-, Feder- und Fellreste und sonstige Verschmutzungen von einem Handschuh und fettete ihn anschließend mit einem wohlriechenden Honigwachs.

Sie saß auf einem Hocker vor den Vögeln, sodass sie diese beobachten konnte, während sie arbeitete.

Nachher würde sie bei der Atzung helfen dürfen und gleichzeitig dabei assistieren, die Geschühriemen der Vögel instand zu halten.

Ihr neuer Vorgesetzter war ein Mann mittleren Alters mit großen Händen, der jahrzehntelang dem alten Falkner - seinem Onkel -  zur Seite gestanden und entsprechend viel Erfahrung gesammelt hatte. Philippe "la Patte" Boulanger war, wie der alte Falkner, besonnen und ruhig, fast schon ein wenig wortkarg, und ein großer Hundefreund. Er hatte zuletzt fast alleine in der Falknerei gearbeitet, da sein Onkel ihm mehr und mehr die Verantwortung überlassen hatte, solange es nicht um Anlässe mit Madame ging.

Julienne war schon immer gern dort gesehen gewesen und besonders, nachdem sie die Falknereiprüfung in Zarorien bestritten hatte, hieß man sie herzlich willkommen.

Im Gegensatz zu ihr konnte Philippe nicht lesen, doch er wusste, dass sie das Falknerhandbuch des Grafen duMont kopierte und ließ es sich nicht nehmen, seine eigenen Erfahrungen zu den Greifvögeln Caldriens beizusteuern.

Gerade jedoch war sie der einzige Mensch in der Falknerei. Neben ihr lag die trächtige Hündin entspannt in der Sonne...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 06. Mär 19, 20:25
Dem Rottmeister war die Sachen mit der Depesche doch nicht so geheuer, und so rief er sich einen der Knechte heran, der das Papier in die Schreibstube bringen sollte.
Weder Francois noch Edouard wussten jedoch, was sie damit anfangen sollten. Also machte Francois sich auf den Weg zu Mademoiselle Eponine. Da sie eh den meisten Teil der Korrespondenz für und von Madame erledigte, wäre auch dieses Stück bei ihr gut aufgehoben. Und zum Maitre müsste er auch noch...
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Eponine am 06. Mär 19, 21:20
Eponine nahm die Depeche dankend entgegen. "Eine Liste, ja?" Nun, vom bloßen Ansehen der Außenseite des Papieres wurde man nur bedingt schlauer und vermutlich handelte es sich um Aufstellungen aus dem Haushalt von Riche de Chêne oder Ähnliches, jedenfalls Verwaltungsangaben, die sich nicht von alleine in die Bücher übertrugen.
Geschäftig entfaltete sie das Papier und überflog die Zeilen.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 06. Mär 19, 21:25
„Zumindest hat die Botin das wohl gesagt, ich weiss es nicht. Und es geht mich auch nichts an.“
Francois wartete kurz, ob er noch irgendetwas tun konnte.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Eponine am 06. Mär 19, 22:57
"Nun, dann wollen wir mal schauen..." Offenbar hatte jemand ein Reststück für die Depeche verwendet, so schief, wie eine der Kanten verlief. Gute Leute, man musste ja kein Papier verschwenden. "Wo wir gerade bei Listen sind... ist die Aufstellung des benötigten Materials für das Manöver schon fertig? Ich brauche zwar eigentlich nur die Summe für die Bücher, aber es ist besser nachvollziehbar, wenn ich eine Abschrift der Liste machen kann."
Dann runzelt sie die Stirn. "Tre formidable... Sergant? Wisst ihr, wo Julienne sich auf'ält?" Eponine warf noch einen prüfenden Blick auf die Liste. Der Rest war... beinahe Kleinkram, das Pferd ausgenommen. Die persönlichen Gegenstände würden die Gardistin, pardon, ehemalige Gardistin sicher erfreuen, genauso das Buch über die Falknerei. Aber die beiden Beizvögel waren da heikler, allem voran der Merlin. Nicht, dass Julienne nicht mit den Tieren hätte umgehen können, immerhin hatte sie den Falknerlehrgang in Zarorien mit Bestnoten bestanden und war eine meisterliche Falknerin. Aber bei solchen Werten und noch dazu einem Vogel, der üblicherweise edlen Damen vorbehalten war, wollte Eponine lieber Madames Meinung folgen. Julienne konnte ihr Erbe immernoch aus der Hand der Herrin von Goldbach empfangen, wenn diese sie dafür bereit befand. Und die Vögel konnten jederzeit in die hiesige Falknerei und damit Juliennes Obhut überstellt werden.
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 07. Mär 19, 09:34
„Ich glaube, Edouard und der Maitre haben begonnen, die Listen zusammenzustellen. Unser Fähnrich lief diese Tage unentwegt zwischen Schreibstube und Küche hin und her. Sobald das beendet ist, lasse ich euch eine Ausfertigung zukommen. Mademoiselle“

Die zweite Frage überraschte ihn etwas.

„Non, sie gehört mir ja nichtmehr. Aber ich vermute sie in ihrem neuen Tätigkeitsbereich. Soll ich sie holen lassen,Mademoiselle?“
Titel: Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Beitrag von: Francois am 07. Mär 19, 15:05
Da Eponine dies verneinte und einer der Knechte mit der Kunde daherkam, dass Madame zurückgekehrt war, beließ Francois es dabei.
Er setzte seinen Weg weiter fort zur Küche, wo er den Maitre inmitten seines geliebten Refugiums antraf. Natürlich waren auch einige seiner Helfer vor Ort, weshalb er den Koch an die Seite zog.
„ Maitre, mon Ami, wir müssen reden... die nächste Abwesenheit Madames... Grenzwacht... Personal...“

Nach einiger Zeit verliess er die Küche wieder. Offenbar zufrieden mit dem, was bei der Unterhaltung herausgekommen war.