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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Kydora am 17. Nov 16, 10:55

Titel: Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 17. Nov 16, 10:55
Die Reise war unbeschwerlich und gegen Abend hatten sich die beiden in ein kleines Gasthaus einquartiert. Das Abendessen, bestehend aus einer Portion warmen Eintopf und Brot, hatte nach dem anstrengenden Tag gut getan. Jetzt war Kydora gerade damit beschäftigt die Decken zu sortieren. Sie rechnete zwar ohnehin nicht damit einschlafen zu können, doch wollte sie es wenigstens so gemütlich wie möglich haben.

"Morgen werden wir ein Schiff suchen und dann damit weiterreisen." Sie drehte sich zu Jakopp um. "Ich wollte dich nur schon mal vorwarnen, damit du dich ein bisschen drauf einstellen kannst."

Ihr behagte selbst nicht bei dem Gedanken. Erst recht nicht nach den jüngsten Ereignissen. Doch war das nunmal der Weg. Augen zu und durch. Wie immer. Sie ließ sich auf das Lager nieder.

"Wenn dir die Reise zu viel ist. Oder du aus sonst einem Grund wieder zurück möchtest, ist das übrigens kein Problem. Ich wäre dir absolut nicht böse."
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 17. Nov 16, 11:23
Jakopp saß bereits auf seinem Schlafplatz, wobei dieser etwas ganz anderes war als der von Kydora. Um etwas Geld zu sparen haben die beiden beschlossen ein Einzelzimmer für die Nacht zu nehmen und Jakopp machte es sich einfach auf dem Boden mit einer Rolldecke gemütlich, einen Großteil seiner Kleidung als Polsterung und Kissen benutzend.

Wir fahren mit einem Schiff?

Jakopp drehte etwas weiter in Richtung Kydora und man konnte seine Gesichtsfarbe langsam blasser werden sehen.

Das kann ich doch nicht machen. Ich hab Sasha ja extra gefragt ob ich auf dich aufpassen darf. Außerdem bekommst du ärger, wenn du mich nicht persönlich an Sasha zurück gibt. Also werd ich schön weiter mitkommen. Ich werd das auf dem Schiff schon schaffen, es fliegt immerhin nicht und beim kotzen muss mir keiner die Haare festhalten.

Dann ruckelte er nochmal an den Kleidung gefüllten Gambeson um sein Kissen etwas bequemer zu bekommen und legte sich schließlich auch zum schlafen unter die Decke.

So schnell wirst du mich jetzt ersteinmal nichtmehr los.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 17. Nov 16, 11:36
"Ja...aber wir kriegen das schon irgendwie hin mit dem Schiff. Man gewöhnt sich tatsächlich irgendwann ein bisschen dran."

Aufmunternd schaute sie den Nordhund an und zog nun ihrerseits die Decke auch näher an sich. Morgen würde die Reise weitergehen. Sie musste wenigstens versuchen zu schlafen. Auch wenn sie eigentlich nicht wollte...

"Stimmt, ich muss dich persönlich wieder zurückbringen. Dann werde ich auch genau das tun. Warte... fliegende Schiffe?" Verwirrt schaute sie Jakopp an. "Das musst du mir morgen bitte noch mal genauer erklären, was du damit meinst."

Sie drehte sich auf den Rücken und starrte die Decke an. Irgendwann musste sie schlafen. Und dann besser hier, wo es ruhig war, als irgendwo da draußen.

"Gute Nacht." murmelte sie und betrachtete noch eine ganze Weile die Decke. Die Bilder der Ereignisse spielten sich immer wieder vor ihrem inneren Auge ab und ihr kamen leise die Tränen. Sie drehte sich zur Seite und irgendwann schlief Kydora tatsächlich ein.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Galoria Lydia am 17. Nov 16, 11:48
Kydora versank in einem tiefen Traum:

Sie erwachte an einem knisternden Lagerfeuer, als es plötzlich im Gebüsch raschelte. Kydora rieb sich die Augen und versuchte durch die Dunkelheit zu erkennen, um was es sich handelte.
Sie spürte keine Bedrohung. Sie spürte etwas Vertrautes. Sie kannte diese Gestalt, dieses Tier, dieses Wesen, das sich anscheinend durch die Gebüsche schlug um zu ihr zu gelangen. Nach einigen kurzen Augenblicken schob sich, in Schienbeinhöhe, eine schwarze Nase durch die Büsche, gefolgt von einem schwarz-weiß gestreiften bulligen Kopf. Es ist ein Dachs der sich den Augen Kydoras zeigte. Diese Augen, sie glichen denen Galorias. Als der Dachs sie erblickte, stapfte er eiligen Schrittes auf sie zu. Es wirkt als läge ein sanftes Lächeln auf dem Maul des Tieres. Als er nah genug bei Kydora war, stubste er sanft an ihre Hand, bis sie den Arm hob und er sich unter ihrem Arm zusammenrollte und sie beide einschliefen.


Kydora erwachte und fand in der Hand, unter dessen Arm gerade im Traum noch der Dachs gelegen hatte einen zusammengerolltes Schriftstück, das sie langsam entrollte und folgendes zu lesen bekam:

Werte Kydora,

verzeih dass wir so schnell abgereist sind, aber ich konnte diesen Ort nicht länger ertragen.
Ich habe diesen Mann wie einen Bruder geliebt und so schmerzhaft ist es für mich ohne ihn zurückzukehren.
Der einzige Trost der mir geblieben ist, das es sich für jemanden geopfert hat, den er so sehr geliebt hat wie er dich geliebt haben muss und zu wissen das er wohlbehütet bei den Göttern gelandet ist.

Ich möchte das du dir keineswegs Vorwürfe wegen seiner Tat macht, es ist nicht deine Schuld und wird es auch niemals sein.
Robert tat das was er für richtig hielt und das hat er immer getan. Niemand, nicht mal ich, hätte ihn davon abhalten können.
Du wirst von mir hören sobald die Vorbereitungen zur Gedenkfeier getroffen wurden und sei gewiss du wirst immer in Port Valkenstein und in meinem Zirkel dort willkommen sein.

Ich hoffe ich habe dich nicht allzu sehr erschreckt, denn ich habe keine andere Möglichkeit gesehen als dich auf diese Art und Weise zu erreichen.

In tiefer Trauer
Galoria
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 28. Nov 16, 10:40
-Ein paar Wochen später-

Es war früher Nachmittag und sie waren schon eine ganze Weile in dem Waldstück unterwegs. Die meisten Blätter waren zu dieser Jahreszeit zwar schon längst auf dem Boden gelandet, doch einige wenige hielten sich hartnäckig und verliehen so mit ihrer goldgelben Farbe dem grauen wolkenverhangenen Himmel ein paar aufheiternde Farbtupfer. Der Boden war feucht vom Regen, der noch am Vormittag unermüdlich runter gekommen war.

Kydora balancierte über einen umgestürzten Baumstamm und suchte mit ihrem Blick die Umgebung ab. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, seit sie das letzte Mal durch die Wälder Silvanajas gelaufen war und nun war sie endlich wieder hier.
Und doch war es anders als sonst. Sie war längst nicht mehr die Frau, die aus reiner Abenteuerlust ihre Heimat verlassen hatte. So viel hatte sie in der kurzen Zeit erlebt und erfahren. Dinge, die sie sich nicht mal zu träumen gewagt hätte.
Am Ende des Baumstammes angekommen sprang sie beherzt auf den blätterbedeckten Boden und sah sich nach Jakopp um, der ihr, seit sie sich aus dem Laviniaspital auf den Weg gemacht hatte, auf Schritt und Tritt folgte.

"Jakopp, ich fürchte vor Anbruch der Dunkelheit werden wir es nicht mehr zu mir nach Hause schaffen. Eine Nacht werden wir wohl definitiv noch hier draußen übernachten müssen."
Die Hände in die Seiten gestemmt wartete sie auf ihn. Als er zu ihr aufgeschlossen hatte fügte sie noch hinzu: "Außerdem fürchte ich, dass wir uns minimal verlaufen haben. Ich war halt echt lange nicht mehr hier... Aaaber-" Sie wirkte zuversichtlich. "Ich habe ne Vermutung wo. Also sollten wir es denke ich morgen irgendwie zu mir schaffen."
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 28. Nov 16, 11:48
Jakopp seufzte kurz und rückte etwas an seinem Helm herum bevor er zu Kydora fragte:
"Sagtest du wiedermal? Für mich sehen die Wälder hier alle gleich aus. Ich kenne ja die Wälder in Andarra, aber die sind nicht so voller Bäume wie hier."

Suchend betrachtete Jakopp die Umgebung, auch wenn er diese Wälder hier nicht kannte, so wusste er doch wo man sich gut für die Nacht im Wald tarnt.
Mangels für ihn klug scheinender alternativen zeigt er dann auf den umgestürzten Baum auf dem Kydora noch gerade balancierte.

"Dann würd ich sagen wir richten uns in dem Wurzelloch von dem Baum da ein. Die Wurzeln da haben ja ein gutes Loch Erde mit aus dem Boden gerissen als der Baum umgefallen ist, da sollte man uns nicht so leicht finden können, wenn wir darin schlafen."

Auch wenn die beiden sich nicht verstecken mussten oder gar vor irgendetwas auf der Flucht waren, so war Jakopps erster Vorschlag meist einer bei dem man nicht so gut gesehen wurde, was nicht selten bedeutete, dass es auch ein kühlerer Ort war.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 28. Nov 16, 14:13
Kydoras Blick ging zu der Stelle auf die Jakopp deutete. Nachdenklich legte sie den Kopf schief.

"Hmm jetzt schon? Bis es dunkel wird dauert es ja noch ein Weilchen. In der Zeit können wir sicher noch ein Stückchen voran kommen. Und ich bin mir sicher, dass das nicht der einzige umgestürzte Baum in diesem Wald ist, an dem wir uns einrichten können."

Sie wandte sich zum weitergehen um. Die Ereignisse in dem Spital vor wenigen Wochen hingen Kydora immer noch nach. Sie kam sich so klein und hilflos vor. Aber sie hatte in den letzten Wochen auch gelernt nach außen hin gefasster zu sein, wenn das Thema zur Sprache kam. Sich nicht von den Erinnerungen und der damit verknüpften Trauer übermannen zu lassen. Sie musste es irgendwie schaffen stark zu sein und nach vorne zu blicken.

"Na komm. Ein kleines Stückchen schaffen wir noch." Sie schaute sich um. "Wir müssen... da lang." Und sie deutete auf eine scheinbar willkürliche Richtung irgendwo in den Wald hinein.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 28. Nov 16, 14:25
Jakopp warf kurz einige Blicke zwischen dem Baumloch und Kydora hin und her bevor er schließlich mit den Schultern zuckte.

"Wie du willst."

Kam es von ihm vollkommen Wertungsfrei, wie üblich wenn Kydora eine Anweisung von sich gab, da sie ja schließlich das Sagen hatte, bis sie ihn wieder in Fanada abgeben würde.

"Du sag mal Kydora, wie lange bist du jetzt von zuhause weg gewesen?"
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 28. Nov 16, 15:15
Die Beiden setzten sich in Bewegung und Kydora überlegte einen Moment über Jakopps Frage.

"Puh... schon ne ganze Weile eigentlich. Das letzte Mal war ich vor der Jahreswende dort und musste aber auch recht schnell wieder fort, weil..." Sie stockte einen Moment. "Weil ich dringend jemandem eine Info mitteilen musste. Eine sehr wichtige. Dinge laufen ja bekanntermaßen nie so, wie geplant." Sie seufzte. "Nichts ist je einfach. Naja... jedenfalls fast ein Jahr war ich jetzt nicht mehr zu Hause."

Neugierig schaute sie Jakopp an. "Und du? Also... nur wenn dus erzählen willst, ich will dich zu nichts drängen." Kydora gestikulierte unbeholfen mit ihren Händen und beschloss diese dann doch wieder schnell in ihre Taschen zu stecken. "Mir ist nur gerade aufgefallen, dass ich kaum was über dich weiß. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich das schlimm finde oder so. Im Gegenteil, mir ist eigentlich eher wichtig, wie ich eine Person erlebe und kennenlerne und nicht, was sie vielleicht mal gemacht hat oder so..." Kydora lies die Schultern sinken und beschloss kurzerhand einfach aufzuhören zu sprechen, bevor sie sich nachher noch mehr um Kopf und Kragen redete. "Verstehst du, was ich sagen will?" Unsicher blickte sie Jakopp an.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 29. Nov 16, 09:17
Wie gewohnt stapfte Jakopp Kydora einfach hinterher und blickte sich ab und zu interessiert um, in der Hoffnung irgendwas zu sehen, was ihm verraten könnte wo er gerade ist.

"Vielleicht würden einige Straßen und Schilder euch hier ganz gut tun. Wenn du lesen kannst, solltest du deiner Familie vielleicht Schilder zum aufhängen schenken."

Bei Kydoras Frage begann Jakopp dann einen Moment zu grübeln, sich Gedanken darüber machend was er der Barbarin erzählen möchte und was nicht. Schließlich begann er zu erzählen, ohne jedoch eine Spur von Betrübtheit zu zeigen.

"Weißt du Kydora, an meine Eltern erinnere ich mich eigentlich gar nicht mehr. Wohl aber an meine Familie. Dass ich in Caer Conway aufgewachsen bin weißt du ja. Man könnte sagen, dass ich in einer Großfamilie aufgewachsen bin. Wir sind zwar nicht verwandt oder sowas gewesen, aber doch waren wir eine Familie. Eine kleine Straßenbande die irgendwie mitten im Dreck der Stadt überlebt hat. Und wir hatten einen gemeinsamen Vater, also nicht so richtig, glaube ich zumindest, aber einen Vater der sich um uns alle gekümmert hat. Es war eine tolle Zeit an die ich mich gerne zurück erinnere. Wir haben vieles getan, für das wir die ein oder andere Strafe ertragen mussten, manch einer verschwand auch plötzlich, doch wir hielten immer zusammen. Jetzt im Nachhinein denke ich, dass wir das vorallem unserem Vater zu verdanken haben. Ich glaube er war ein Priester nur in weniger oder so. Er hat uns viel über die sechs großen Götter beigebracht und uns irgendwie in der richtigen Bahn gehalten, wenn auch andere uns anders betrachtet haben. Naja zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt."

Jakopp hielt an und setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf, wobei er die Mordaxt von seiner Schulter nahm um sie quer mit beiden Händen vor sich zu halten.

"Denn alle die diese Geschichte gehört haben, habe ich im Wald vergraben."

Jakopps Blick fixierte Kydora angestrengt, doch schnell verlor er seine Beherrschung und musste wieder breit grinsen und seine Haltung lockerte schnell wieder auf.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 29. Nov 16, 10:12
"Naja, wir haben durchaus ein paar Wege und zu den größeren Städten auch Schilder. Aber das würde einfach länger dauern, als den direkten Weg zu gehen. Und ich will ja rechtzeitig mit dir wieder in Fanada ankommen."

Neugierig lauschte sie Jakopps Erzählung. Als er fertig war und seine Schritte zum stehen kamen, schaute sie ihn verwirrt an wie er da ernst blickend mit seiner Mordaxt stand. Doch dann lockerten sich seine Haltung und Gesichtszüge wieder und das gewohnte Grinsen war zu sehen.

"Mensch Jakopp. Du hast mir gerade echt ein bisschen Angst gemacht."

Kydora schubste ihn leicht an der Schulter, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Aber auch bei ihr war ein Grinsen zu erkennen und es war klar, dass sie Jakopp den Scherz nicht übel nahm.

"Für eine Familie muss man ja nicht unbedingt miteinander verwandt sein. Ich habe auch solche Leute. Zusammenhalt ist etwas sehr wichtiges und es freut mich, dass du sowas erleben konntest. Es gibt genug Menschen, die nicht so ein Glück haben."

Sie setzten ihren Weg weiter fort.
"Ist Caer Conway groß? Ich kann mir das so schwer vorstellen wie das ist, in einer Stadt aufzuwachsen. So wirklich lange bin ich ja noch nicht bin Fanada. Und ich glaube an das Stadtleben werde ich mich eh nie wirklich gewöhnen."
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Beitrag von: Kadegar am 29. Nov 16, 10:23
Jakopp lachte amüsiert als Kydora ihn leicht zu schubsen versucht.

"Hey nimm mich ernst ja! Ich bin vielleicht doch ein böser Valkensteinsympatist"

Jakopp merkte selbst schnell, dass das vielleicht im Moment nicht das Thema war, drum versuchte er schnell das Thema weiter zu wechseln.

"Caer Conway ist riesig! Zumindest so wie ich es in Erinnerung habe. Und alle ist voller Dreck und Schmutz gewesen, zumindest in den Straßen wo wir gelebt haben. Ich glaube Caer Conway war auch so eine Handelsstadt wie Fanada, nur halt etwas anders. Naja und Fanada wurde nicht niedergebrannt. Ich denke aber, dass mein Stadtleben ein anderes Stadtleben war als das was man so normal nennt. Meine Zeit in Caer Conway war jedenfalls nicht sauberer als meine Zeit nach Caer Conway und da habe ich in nicht selten in Baumlöchern von umgefallenen Bäumen geschlafen"
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 30. Nov 16, 13:12
"Und dann bist du irgendwann bei Sasha gelandet, richtig?"

Kydora wirkte einen Augenblick nachdenklich als sie die Baumkronen über sich betrachtete.

"Bist du seit früher noch mal in Caer Conway gewesen oder nur noch unterwegs gewesen? Aber hey, wenn du Baumlochexperte bist, habe ich keinen Zweifel, dass wir heute abend eine brauchbare Bleibe finden."

Sie grinste ihn einen Augenblick an, ehe sie ihn begann skeptisch zu mustern. Es machte den Eindruck, dass sie versuchte etwas abzuschätzen. Dann stahl sich wieder ein Lächeln in ihr Gesicht.

"Ich hoffe du bist ein guter Esser." Sie klopfte ihm auf die Schulter. "Schließlich kenn ich meine Familie. Wenn ich Besuch mitbringe, werden sie sicher wieder mit dem Essen übertreiben und nicht locker lassen, dir immer wieder was anzubieten. Du sollst ja nicht hungern müssen."
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 30. Nov 16, 14:40
Jakopp nickte kräftig zustimmend.

"Genau, und irgendwann bin ich dann bei Sasha gelandet und war dazwischen auch nicht mehr in Caer Conway, ist aber auch besser so. Und Essen? Essen ist immer gut! Man weiß ja nie, wann es wieder was brauchbares gibt. Also alles rein was passt. Gibt es dann so Silvanaja Spezialessen? Hauptsache das Essen ist schon tot. Am besten über dem Feuer gegrillt. Mhmmm...."

Jakopp riebt sich den Bauch und verzog daraufhin leicht das Gesicht.

"Boa Kydora, jetzt hab ich hunger auch irgendwas mit viel Fleisch ohne Gemüse oder sowas unnötiges. Also quasi Fleisch mit Fleisch und Fleisch dazwischen. Hast du nochwas übrig? Ich glaub meine Reste hab ich heute morgen aufgegessen oder auf dem Weg verloren."
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 01. Dez 16, 00:56
Kurz wirkte sie empört. "Also ich wär schon enttäuscht, wenn es nicht wieder lecker Gerilltes gibt. Aber ich glaube, wir werden definitiv gut versorgt."

Dann hielt Kydora kurzerhand an und begann in ihrem Rucksack zu kramen. "Wo ist es denn... ahh ach hier."

Triumphierend hielt sie einen Beutel in die Luft, den sie dann mit dem Mund festhielt, damit sie den Rucksack wieder zumachen und schultern konnte. Sie nahm den Beutel wieder in die Hände und schaute suchend hinein. Dann angelte sich ein größeres Stück Trockenfleisch daraus hervor, um danach Jakopp den Stoffbeutel hinzuhalten.

"Hier. Nimm dir einfach was raus. Wenn ich schon schuld bin, dass du Hunger bekommst, dann sorge ich auch dafür, dass der wieder weg geht."

Dann sah sie in fragend an. "Du kannst dir nicht merken, ob du dein Essen gegessen oder verloren hast?" Ungläubig starrte sie ihn an.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 01. Dez 16, 07:43
Jakopp fühlte sich leicht ertappt und versuchte unschuldig blickend Kydoras Blicken auszuweichen.

"Aaach ich glaube so wichtig ist das ja jetzt auch nichtmehr. Ich sagte ja eben schon, man sollte immer was essen, wenn man Essen da hat! Und so hungrig bin ich ja auch noch garnicht, dass ich jetzt gleich verhungere. Weißt du, hab ich dir mal erzählt wie ich so hungig war, dass ich mich mit einem Wildschwein anlegen wollte?
Da war ich noch nicht lange aus Caer Conway raus. Ich hatte mit schon irgendwoher einen kleinen Karren zum ziehen besorgt um meine Rüstung zu transportieren aber gut ging es mir nicht. Jedenfalls war es Frühling und ich hatte tierischen hunger.
Auf meinem Weg hab ich dann in einen dieser Babyschweine gesehen und wollte es mir mit dem Speer den ich hatte erjagen. Naja das hat die Mutter oder der Vater von dem Tier nicht so witzig gefunden. Ich hörte nurnoch den Lärm als würde eine ganze Arme durch den Wald jagen. Erschrocken riss ich den Speer in die Richtung des Lärmes. Dann ging es recht schnell.
Mein erster Gedanke war 'Ich hoffe das wars jetzt nicht für mich' dann kam da dieses hundegroße fette Tier aus dem Wald. Nächster Gedanke war das 'hui, lecker. Da is auch mehr dran als an dieser großen Ratte' also stabiler Stand und den Speer auf das entgegenkommende Tier gerichtet, wie praktisch. Speer drauf auf das Tier, Speer splitterte und meine Begeisterung war dahin und dieses Mörderschwein rannte mich über den Haufen und was ich dabei dachte weiß ich garnicht mehr. Ich bin auch bewusstlos geworden meine ich.
Jedenfalls erinnere ich mich danach nurnoch, dass ich mir wohl das linke Bein gebrochen habe und soziemlich überall sonst blaue Flecken hatte. Das Vieh lag zum Glück Tod in meiner Nähe als ich wieder zu mir gekommen bin. Hast du mal versucht ein totes Todesschwein auf einen zweirädrigen Karren zu ziehen? Die kleinen Schweine waren leider verschwunden. Nach den kläglichen Versuchen mit einem gebrochenen Bein einen Karren zu ziehen war ich schon ziemlich an verzweifeln und habe die Nacht am Karren verbracht. Geweckt, naja geweckt ist das falsche Wort, wirklich schlafen konnte ich nicht. Mein ganzes Bein hat gefühlt gebrannt. Jedenfalls kam am Morgen ein kleiner Konvoi mit einer von Eseln gezogenen Karre vorbei. Meine Rettung sozusagen. Ich versprach ihnen das Schwein, wenn sie mich mitnehmen würden und mich zu einem Heiler oder sowas bringen würden. Hm, eigentlich versprach ich ihnen alles was sie haben wollen, doch auch da war mir das Glück wieder holt und sie wollten nur das Schwein. So kam ich jedenfalls dazu zu lernen, dass diese Schweine der Vernichtung echt keine netten Waldbewohner sind. Was ich aber eigentlich damit sagen wollte hab ich vergessen und bin froh, dass du nochwas von dem Trockenfleisch hast."

Und Jakopp machte sich daran den Beutel von Kydora zu nehmen um zügig damit zu beginnen auf dem Trockenfleisch rumzukauen.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 01. Dez 16, 21:49
Der plötzliche Redeschwall von Jakopp überforderte Kydora für einen Moment, aber sie lauschte dennoch aufmerksam seiner Geschichte.

"Weißt du, Mina kann das auch ganz gut." Sie musste schmunzeln bei dem Gedanken an ihre erste Begegnung. "Sie erzählt und erzählt und weiß am Ende gar nicht mehr, was sie eigentlich sagen wollte."

Sie nahm dem Nordhund sachte den Beutel wieder ab, damit sie für später noch etwas übrig haben würden.

"Du musstest dir immer Sorgen machen, dass du nichts mehr zu Essen bekommst, oder? Aber darum brauchst du dir doch mittlerweile keine Gedanken mehr machen. Du bist doch versorgt. Direkt alles aufessen, was man in die Finger bekommt, ist nicht immer sinnvoll, weißt du. Proviant muss man aufteilen und planen. Natürlich kannst du direkt zwei Brote an einem Tag verdrücken und am nächsten Tag dann hungrig sein. Oder aber du isst den ersten Tag nur ein Brot und hast dann für den zweiten noch das andere übrig. Verstehst du worauf ich hinaus will?"

Unsicher schaute die Silvanajerin Jakopp an.
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Beitrag von: Kadegar am 02. Dez 16, 06:37
Jakopp begann zufrieden zu grinsen bei Kydoras Vergleich mit Mina, nicht weil er Kydora zustimmte sondern, weil er glaubte sich erfolgreich aus Kydoras Frage rausgeredet zu haben.

"Jaaa ich weiß, ich weiß. Das zählt ganz sicher als alte Angewohnheit! Du malst dir ja auch noch Dinge ins Gesicht die keiner versteht außer dein Stamm aus Gewohnheit. Außerdem esse ich echt gerne! Jetzt wo Sasha mir ja auch immer Geld mit gibt, kann ich mir meistens auch immer etwas kaufen, wenn ich irgendwo hunger habe."

Jakopp schaute auf seinen Bauch herab und rieb kurz darüber. Auch wenn man es unter der ganzen Kleidung und dem Kettenhemd nicht sehen konnte, so war er sich sicher leicht zugelegt zu haben seit er mit Sasha reist.
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Beitrag von: Kydora am 02. Dez 16, 10:03
Als Jakopp auf ihre Bemalung zu sprechen kam, wurde ihre stimme etwas leiser.

"Das ist nicht nur aus Gewohnheit und ist außerdem was anderes... Aber... ach egal."

Sie musterte ihn einen Augenblick.

"Du hast also dein Essen früher selber gejagt? Wenn du Lust hast, kannst du mit meinem Stamm auch mal jagen gehen, wenn wir dort sind. Also nur wenn du magst. Bei dem Herbstturnier wirkte das, als ob du ganz gut mit dem Bogen umgehen kannst und mit fähigen Leuten macht sowas immer mehr Spaß. Mein Bruder ist da ja leider echt nicht so talentiert. Also... Ich bin auch nicht gut, das weiß ich, aber bei mir war das ja auch nie so wichtig, dass ich das lerne. Aber bei ihm?" Sie seufzte. "Ich bin gespannt, ob er das mittlweile besser kann. Ich bin sowieso gespannt, was es für Neuigkeiten gibt. In einem Jahr kann ja echt viel passieren, dass weiß ich aus eigener Erfahrung."

Verwirrt über ihren eigenen plötzlichen Redeschwall biss sie kurzerhand noch ein Stück von ihrem Trockenfleisch ab, auf dem sie nun rumkaute und Jakopps Reaktion abwartete.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 02. Dez 16, 10:15
An Kydoras Reaktion merkte Jakopp selber, dass er vielleicht ein untreffendes Beispiel genommen hat. Da war er recht glücklich über Kydoras Themawechsel.

"Ja. Also mal so mal so. In Caer Conway war 'jagen' eher Ratten mit Steinen bewerfen und hoffen, dass die ein oder andere Ratte tot liegenbleibt. Naja oder angetötet genug, dass sie nicht so schnell wegrennt. In der Zeit nach Caer Conway hatte ich Anfangs versucht mit einem Speer zu jagen. Genau einmal. Das hab ich dir aber schon erzählt. Danach hab ich mir das Bogenschießen angeeignet und anfangs eher weniger erfolgreich versucht zu jagen. Ich hab mehr Bäume und Gebüsche erschossen als lebende Tiere. Jedenfalls freu ich mich schon darauf deine Familie mal zu sehen."
Jakopp stockte kurz.
"Ich glaube, dass ist das erste Mal, dass ich überhaupt eine echte Familie besuche. Also unser Rudel ist ja auch eine Familie und so. Aber ich wüsste nicht, wann mich schonmal jemand mit zu seiner echten Familie als Gast eingeladen hat. Also ich hab schonmal bei Familien übernachtet und so als ich durch Andarra gezogen bin, aber halt nicht sowas wie das jetzt. Hmpf. Weißt du was ich meine?"
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Beitrag von: Kydora am 02. Dez 16, 10:52
"Echt nicht?"

Unglaube war auf ihrem Gesicht zu erkennen. Dann fiel ihr wieder ein, dass Jakopp und sie auch sehr unterschiedlich aufgewachsen waren und Dinge, die für sie normal erschienen für ihn ungewohnt waren und umgekehrt.

"Aber ja, ich weiß was du meinst. Und naja, sie werden sich jedenfalls sehr freuen, dass ich mal Besuch mitbringe. Dann haben wir immerhin wieder einen Grund, ein kleineres Fest zu machen." Sie musste grinsen. "Feste sind sowieso was feines. Da gibts dann Musik und Getanze und alle haben gute Laune." Ihre Augen leuchteten förmlich vor Begeisterung. "Und natürlich das Essen nicht zu vergessen. Aber das wirst du ja dann selber noch alles sehen."

Beschwingt hüpfte sie ein paar Meter weiter durch den Wald.

"Jetzt trödel bloß nicht, ich bin schon ganz aufgeregt."

Den Grund, weswegen sie eigentlich auf dem Weg zu ihrer Familie war, schien die Barbarin für einen kleinen Moment verdrängt zu haben. Vielleicht war sie sich des Grundes aber auch durchaus bewusst, aber einfach nicht bereit, sich von den negativen Gedanken überrennen zu lassen.
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Beitrag von: Kadegar am 05. Dez 16, 07:47
"Puh, also wenn da wieder soviel getanzt wird wie in dieser riesigen Halle, dann darfst du das sicher alleine machen! Ziehst du und deine Familie dann auch wieder so bunte Kleider an? Ich setz mich dann lieber ans Feuer und halte irgendwas zum essen ins Feuer. Und was meinst du denn mit trödeln? Du meintest doch eben noch, dass wir die Nacht besser nochmal im freien schlafen sollten und all zulange sollten wir nicht mehr weitergehen. Sonst finden wir keinen Platz mehr wo wir gut übernachten können weil es zu dunkel ist."

In der Hoffnung sich nicht Kydoras Tempo anpassen zu müssen trottete Jakopp im gewohnten Tempo weiter hinterher und hoffte einfach, dass sie seine Argumente verstehen wird.
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Beitrag von: Kydora am 07. Dez 16, 19:38
"Ne das ist ganz anders als in der Halle. Versprochen." Sie musste kichern bei dem Gedanken ihren Stamm bei so einem feinen Ball zu sehen. ~Die würden da zumindest für interessante Stimmung sorgen.~

"Aber keine Sorge. Niemand wird bei uns zu irgendwas gezwungen, was er nicht will. Hauptsache dir geht es gut und du wirst satt und du bist glücklich." Sie blieb stehen und schaute Jakopp, der sein Tempo nicht zu beschleunigen schien, nachdenklich an. "Stimmt du hast recht. Wir mussten ja noch eine Nacht hier draußen schlafen. Das hatte ich ganz vergessen... Ich lass mich manchmal aber auch einfach zu schnell ablenken."

Suchend schaute sie sich um und wartete bis Jakopp zu ihr aufgeschlossen hatte.

"Dann suchen wir jetzt so ein Wurzelbaumloch." Sie grinste ihn an und hatte dabei die Hände wieder in die Seiten gestemmt.
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Beitrag von: Kadegar am 08. Dez 16, 08:17
In Jakopps Gesicht machte sich deutliche Erleichterung breit.

"Puh. Da bin ich jetzt wirklich erleichtert. Also eher betrunken um ein Feuer torkeln und ab und zu mal durch das Feuer springen. Das bekomm ich schon eher hin! Und wer zuerst brennt wird mit abgestandenem stinkendem Wasser gelöscht? Das haben wir mal in Caer Conway gemacht! Naja, das Zeug das wir verbrannt haben, hat auch nicht besser gerochen."

Dann machte sich Jakopp daran sich die Umgebung genauer anzuschauen.

"Das war ja natürlich klar. Also ich sehe jetzt keine Baumlöcher mehr. Sollen wir jetzt nochmal auf nem Baum schlafen? Wir könnten sonst auch wieder zurück gehen. Wobei es dann schon zu dunkel sein könnte."
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Beitrag von: Kydora am 08. Dez 16, 09:11
Kydora folgte dem suchenden Blick von Jakopp, aber entdeckte auf Anhieb auch kein Baumloch.

"Nene, wir bleiben jetzt hier. Zurück gehen wäre irgendwie kontraproduktiv. Wir suchen uns hier was."
Kydora nahm sich noch ein Stück von dem Trockenfleisch und reichte den Beutel dann Jakopp rüber. Viel war nicht mehr drin, aber sie hatte ja noch ne Kleinigkeit im Rucksack und morgen würden sie ohnehin zuhause ankommen. "Mach ruhig leer."

Dann schaute sie sich suchend um. "Wollen wir mal sehen, ob wir was einigermaßen brauchbares und bequemes finden."
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Beitrag von: Kadegar am 08. Dez 16, 09:34
Nachdenklich schauend band er sich den Beutel ersteinmal an den Gürtel.

"Naja, sich mit seinen Sachen an nen Ast binden und darauf schlafen ist selten wirlich bequem."

Schließlich bemerkte Jakopp einen Baum mit erkletterbaren Ästen die ihm stabil genug vorschwebten, wodrauf hin er auf diesen zeigte.

"Zum Beispiel auf diesem Baum da. Es sei denn du hast eine bessere Idee."
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Beitrag von: Kydora am 08. Dez 16, 09:55
Kydora hob den Finger in die Luft. "Das kommt immer auf den Ast an."

Sie betrachtete den Baum auf den er zeigte und studierte die Äste aufmerksam.

"Nö hab keine bessere Idee. Aber sieht machbar aus." Sie lockerte das Seil an ihrem Gürtel etwas, damit sie es gleich, wenn sie oben waren, leichter abbekam.

Zielstrebig ging sie zu einem Ast, der ein kleines Stück über ihrem Kopf hing. Kydora machte einen kleinen Sprung, um sich danach hochziehen zu können. Allerdings hatte sie zu wenig Schwung geholt und hing nun halb auf dem Ast. Überrascht schaute sie Jakopp an, dann musste sie grinsen.

"Verdammt. Ich hab mich etwas verschätzt. Zum Hochziehen hat der Schwung dann doch nicht mehr gereicht."

Sie ließ sich wieder auf den Boden plumpsen und wischte sich die Hände an der Hose ab.

"Versuch Nummer zwei."

Dieses Mal konnte die junge Frau besser abschätzen wie viel Kraft sie brauchte und schaffte es, wenn auch nicht sehr elegant, irgendwie auf den Ast. Triumphierend schaute sie zu Jakopp runter.

"Jetzt bist du dran."
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 08. Dez 16, 10:30
Die Zeit die Kydora zum hochklettern brauchte, nutzte Jakopp ersteinmal zum ausziehen. Rüstung und Gürtel wurden abgelegt, in das Kettenhemd gewickelt, welches er fix verschnürte, und an die Mordaxt gehängt. Diese wurde wiederum an den Ast hängt, auf welchen er zu klettern plante.

Im Gegensatz zu Kydora knotete Jakopp sich direkt an das eine Ende des Seils und warf den Rest mit zwei Versuchen einen Ast höher als den, den er zu erreichen dachte. Dann prüfte der Krieger den halt seiner Stiefel am Baumstamm und zog sich selbst am losen Ende des Seiles hoch, wobei er sich mit den Füßen am Baum auf Abstand hielt, bis er schließlich seinen gewünscht Ast erreicht hatte. Nun noch schnell die Mordaxt weiter hoch gehängt und schon begann der Baumkletterer sich selbst auf seinem Ast festzubinden.

"Na wir scheinen wohl beide unsere eigenen Arten zum klettern zu haben, nicht wahr?"
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 08. Dez 16, 11:39
Neugierig beobachtete sie Jakopp bei seiner Kletteraktion.

"Jap, das haben wir definitiv. Und ich habe mich schon gefragt wie du das wohl mit deiner Rüstung anstellst."

Dann löste sie ihr eigenes Seil vom Gürtel und machte sich ebenfalls mit ein paar geschickten Knoten am Ast fest.
Prüfend untersuchte Kydora die Knoten und nickte zufrieden. Sie würden halten. Wie immer.
Sie zog ihre Kapuze über etwas über den Kopf und ließ den Blick durch die Gegend schweifen.
Es war eigentlich gar nicht so lange her, da war sie noch täglich in den Wäldern Silvanajas unterwegs gewesen. Und doch schien dieses unbeschwerte Leben so lange her zu sein. In dem Moment beschloss Kydora einfach, sich einen Teil der früheren Leichtigkeit für die Zukunft zu bewahren. Schweremütige Gedanken würden einen nur bremsen und sie wollte voran blicken. Nicht in schlechte Angewohnheiten zurück verfallen.

Und so saß Kydora eine Weile auf ihrem Ast, schaute zu wie der Himmel langsam seine Farbe änderte, und hingt ihren Gedanken nach.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kadegar am 08. Dez 16, 11:45
Jakopp verhielt sich ebenfalls recht still auf seinem Ast, doch im Gegensatz zu Kydora beschäftigten ihn keine Gedanken an Vergangenheit oder Zukunft. Er war schlicht und ergreifend eingeschlafen.
Titel: Antw:Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist
Beitrag von: Kydora am 08. Dez 16, 12:31
Ruhige Atemgeräusche waren von Jakopp aus zu vernehmen. Kydora grinste und war fasziniert wie schnell er eingeschlafen war. Sie selber würde noch ein Weilchen wach bleiben. Sie wollte die Nacht so kurz wie möglich halten, denn erholsam waren sie bei den derzeitigen Träumen ohnehin nicht wirklich. Und trotzdem: besser als unausgeschlafen sein war es allemal.

Und so beobachtete sie noch eine Weile das Farbenspiel am Himmel, bis auch sie irgendwann eingeschlafen war.