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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Berengar von Thurstein am 09. Sep 17, 19:39

Titel: Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 09. Sep 17, 19:39
Eines Abends im späten Sommer des Jahres 267 nach Jeldrik, in den ersten Tagen des neunten Monats, war ein berittener Bote auf den Straßen des caldrischen Königreiches auf dem Weg zum Chateau Goldbach. Er wirkte fremd, sprach mit einem eher harten Akzent, und schien sich stets umzublicken, ganz so, als erwarte er zu jeder Zeit von Feinden bedrängt zu werden. Doch reiste er unbewaffnet, blieb stets höflich, zahlte mit guter engonischer Münze und hielt sich aus den Belangen anderer heraus. Hier und da erkundigte er sich nach dem Weg, den jüngsten Ereignissen und auch nach dem, was in den anderen Gebieten des ehemaligen Kaiserreiches vor sich ging.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Lilac am 09. Sep 17, 21:32
Die Menschen, denen er begegnete waren freundlich aber vorsichtig. Hinter ihm schüttelten sie die Köpfe. Ein einzelner Reiter und unbewaffnet... entweder verfügte er über verborgene Talente oder er war einfach nur leichtsinnig.
In der Nähe der Burg an einer abgelegenen Kreuzung traf der Reiter auf eine Gruppe Leute und ihre Pferde. Man unterhielt sich offenbar über ein mehr oder doch eher minder legales Rennen. Als die Menschen den Fremden gewahrten, legte sich Vorsicht und Argwohn über ihre Züge.
"Wo'in des Wegös?", fragte einer im breitesten caldrischen Akzent.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 09. Sep 17, 21:41
"Zum Gruße, die Herrschaften. Sagt an, ist dies wohl der Weg zum Chateau Goldbach?" Der Blick des Reiters blieb gelassen und er hielt sich aufrecht aber entspannt im Sattel. Die Kapuze zog er sich bei seinen Worten aus dem Gesicht, doch ließ er sie nicht zur Gänze auf die Schultern sinken. Auf seiner Umhängetasche prangte auf blau und schwarz der weiße Wolf Lichttals, geschmückt von einer roten Schwertlilie im schwarzen Feld. Er wartete geduldig, ob sie ihr Misstrauen weit genug hinter sich lassen würden, um einem Fremden eine Auskunft zu erteilen. Sein Pferd indes blähte die Nüstern und witterte nach den anderen Tieren.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Lilac am 09. Sep 17, 21:57
"Ganz rescht, där 'ärr. Dort den Weg entlang, dann erreischt ihr bald Dorf Goldbach und dann die Burg.", antwortete der Mann, der den Fremden auch zuerst angesprochen hatte.
Die Pferde hier waren von eher untypischer Natur - würde man bei dem einfachen Volk doch eher Nutz- und Lasttiere erwarten.
Doch hier standen unruhige, schlanke Pferde, deren Verhalten und Körperbau auf gutes Blut schließen ließ.
Die Leute musterten den Fremden und sein Ross. Doch ein kaum sichtbares Kopfschütteln von dem Wortführer hielt sie davon ab, den Unbekannten zum Rennen einzuladen.
Es musste ja nicht gleich jeder zwischen hier und dem großen Saal in der Burg wissen, was sich bald an diesem Ort abspielen würde...
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 10. Sep 17, 00:10
"Habt vielen Dank. Gutes Gefühl noch auf dem richtigen Pfad zu sein. Phex mit Euch." Mit einem sachten Lächeln tippte er sich mit dem Zeigefinger der rechten Hand seitlich gegen den Nasenrücken, nickte den Männern zu, und gab seinem Pferd dann sacht die Fersen. In ihre Geschäfte würde er sich nicht einmischen. Dazu war er weder hier, noch befugt. Und immerhin zeigten sie sich am hellichten Tage auf den Straßen nahe einer Burg.

Schließlich kam hinter einer Biegung des Weges das Dorf Goldbach in Sicht, und ein Stück dahinter an den Ufern des Flusses die Burg. Den Anblick betrachtend stieg der Bote aus dem Sattel, denn den Rest des Weges würde er zu Fuß bestreiten. Und so ging er, das Tier am Zügel, die Straße entlang, bis seine Schritte ihn an den Zaun eines am Weg gelegenen Fleckens Wiese führten, der zum ersten Haus des Dorfes gehörte. "Gute Frau, die Götter zum Gruße. Habt Ihr einen Hufschmied am Orte?"
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Lilac am 10. Sep 17, 13:02
Die Alte drehte sich verwundert um und musterte den Fremden.
"Lavinias Segen mit Eusch, Reisöndär. Oui, wir 'abön einön Schmied, abär isch weiß nischt, ob der zu solsch spätär Stundö noch den 'ammär schwingt. Vermutlisch findet Ihr ihn e'er in där Schänkö."
Sie wies den Weg in Richtung des Dorfzentrums mit einem arthritisch verbogenen Finger.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 10. Sep 17, 19:03
"Habt vielen Dank," sagte er nach kurzem Zögern, was zeigte, dass er diesen besonders breiten Akzent aus Caldrien immer erst sacken lassen musste, bevor er sich zusammen reimte, was ihm da eigentlich gesagt worden war. Er nickte der Frau zu, und ging mit einem "die Götter mögen Euch behüten," seines Weges. Doch ging er nicht wie von ihr geheißen zur Schenke am Anger, denn dafür hatte er heute keine Zeit mehr. Er durchquerte den Ort und ging dem Chateau zu. Als er sich dem Torhaus näherte, nahm er die Botentasche in die Linke, die Zügel in die Rechte, streckte die Arme vom Körper fort, um den Wachen zu zeigen, dass er unbewaffnet war, und näherte sich ohne große Eile dem Wachtposten.

"Zum Gruße. Ich bin ein Bote, und wurde vom Herrn von Thurstein aus Lichttal gesandt, um Ihrer Hochwohlgeboren einen Brief zu überbringen."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 10. Sep 17, 20:39
Der Posten wollte aufgrund der Uhrzeit gerade das Tor schliessen,als der Ausguck auf dem Bergfried den Reiter meldete. Also liess der Wachhabende das Tor noch offen und wartete.
Als der Bote heran war und sich zu erkennen gab,liess er ihn näher kommen. Als er das Wappen auf der Tasche erkannte,wies er den Posten an,den Mann passieren zu lassen.
Er rief einen Stallburschen,der sich um das Pferd kümmern sollte und führte den Boten in die Schreibstube.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 10. Sep 17, 20:53
Der Bote hatte dem Mann, der ihn einließ und zur Schreibstube begleitete, lediglich zugenickt. Er folgte schweigend und sah sich auf dem Weg aufmerksam um. Im Inneren der Schreibstube streifte er die Kapuze ab und entblößte angenehme, doch seltsam harte Gesichtszüge und auffallend spitz zulaufende Ohren. Ein griff unter seinen Umhang förderte einen langen Dolch zu Tage, den er bedacht langsam auf den Schreibtisch ablegte. Dazu legte er die Tasche mit dem Wappen, öffnete die Fibel seines Umhanges und verschränkte dann die Hände hinter dem Kopf, damit der Wächter ihn durchsuchen konnte.

"Seht es mir bitte nach, dass ich nicht vollends unbewaffnet in einem mir fremden Landstrich reise."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 10. Sep 17, 21:11
Den Griff unter den Umhang hatte der Fähnrich,welcher Dienst hatte,mit Griff an seine Seitenwehr quittiert und blankgezogen.
"Monsieur,ihr solltet vorsichtiger sein,wenn man euch nicht kennt. Gibt es noch etwas,das ihr uns mitteilen möchtet? Sonst würde der Rottmeister euch nun durchsuchen...Den Vertrauensvorschuss für Lichttal hattet ihr bereits."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 10. Sep 17, 21:18
"Da ist sonst nichts, bitte, vergewissert Euch." Eine noch so gründliche Durchsuchung förderte nichts Weiteres an Waffen oder gar Magiekomponenten zu Tage. "Es lag nicht in meiner Absicht, Euch zu beunruhigen." Dann stutzte er kurz. "Ich habe mich gar nicht vorgestellt. Terendan ist mein Name."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 10. Sep 17, 21:37
Nachdem der Fähnrich sich ebenfalls vorgestellt hatte wurde dem Boten ein Sitzplatz angeboten und sein Legitimationsschreiben geprüft.
"Bon, Willkommen auf Burg Goldbach. Wie lautet euer Auftrag,Monsieur?"
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 10. Sep 17, 21:46
Terendan setzte sich auf den angebotenen Platz und sah den Fähnrich an, als dieser Sprach.

"Mein Auftrag ist es, einen Brief des Herrn von Thurstein an ihre Hochwohlgeboren, Isabeau Lioncoeur, Baronin von Goldbach, zu überbringen. Wenn ich darf?"

Er sah zu der Botentasche, streckte jedoch die Hand nicht ohne Erlaubnis danach aus.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 10. Sep 17, 21:57
Der Fähnrich liess den Rottmeister nachsehen,ob Madame sich wie gewohnt um diese Zeit in der grossen Halle aufhielt. Dem Boten stellte er derweil einen Krug mit Wasser hin.
"Wie war eure Reise,Monsieur?"
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 11. Sep 17, 17:56
"Danke, die Reise durch das Caldrische Imperium war wie erwartet sehr angenehm. Freundliche Untertanen, hilfsbereite Büttel und Gardisten wenn man einen Fingerzeig benötigt, gut ausgebaute Wege und sichere Straßen. Ich hatte bereits gehört, dass ich hier in einem freundlichen Landstrich unterwegs sein würde. Nicht mal einen einzigen Bettler habe ich auf meiner Reise bemerkt." Das mochte stimmen oder auch nicht, denn obwohl der Elf voll des Lobes war, trug er es doch nicht so überschwänglich vor, dass man ihn hätte freundlich lügen strafen können.

"Auch das Wetter meinte es besonders gut mit mir. Bis auf einem kleinen spätsommerlichen Schauer bin ich trocken gereist. Kein Vergleich zu Hammerthal oder gar den Kernlanden Lichttals zu dieser Jahreszeit." Nun genehmigte er sich erst einmal einen halben Becher von dem angebotenen Wasser, und sah den Fähnrich dann freundlicher als zuvor an.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 11. Sep 17, 19:32
"Bon,das freut mich,Monsieur." Es wäre doch trüblich, wenn Vertreter anderer Länder hier in Gefahr gerieten oder ein schlechtes Bild bekämen."

In diesem Moment kam der Rottmeister wieder herein und meldete,dass Madame zugegen sei und den Boten gern sehen würde.

"Alors, dann wollen wir doch mal."

Der Fähnrich nahm seine Kopfbedeckung und geleitete den Boten aus der Schreibstube und in die grosse Halle im Haupthaus.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 11. Sep 17, 19:43
"Keine Sorge, beides kann ich guten Gewissens bestreiten." Er erhob sich um dem Fähnrich zu folgen, nahm die Botentasche mit sich und ließ Umhang und Dolch wo sie waren. "Eine gute Festung, der Stammsitz Eurer Herrin. Wurde sie schon einmal auf die Probe gestellt?" Seine Worte klangen leicht hin, als sie die Gänge durchschritten, auch wenn das Thema ein Düsteres war. Sein blick wanderte ständig umher, schien alles genau zu erfassen, und doch an nichts wirklich haften zu bleiben.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 11. Sep 17, 19:58
Der Rottmeister hatte seinen Blick auf dem Dolch,bis er sich anschloss und hinter dem Boten blieb.
Auf die Frage des Mannes nach Belagerungen oder Kämpfen in der Vergangenheit entgegnete der Fähnrich "Oui,Monsieur, vor einigen Generationen gab es Kampfhandlungen um die Veste. Damals hat sie sich bewährt,und seitdem ist sie das eine oder andere Mal erweitert und weiter ausgerüstet worden."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Lilac am 11. Sep 17, 20:12
In der Halle war noch einiges los. Der gesamte Haushalt hatte zuvor gemeinsam gegessen und nun saßen die Leute noch entspannt beisammen und plauderten. Ein paar Kinder wuselten herum, Musikanten spielten unaufdringliche Lieder.

An einem Tisch saß ein kleines Mädchen über ein Buch gebeugt. Erhellt von einer Kerze, war ihr "Arbeitsplatz" übersäht mit Papieren, einem Federkiel und einem Tintenfass mit dunkelbrauner Flüssigkeit darin.
Die Kleine mühte sich, Buchstaben und Zahlen auf einer vorgegebenen Linie zu schreiben.
Als der Fremde den Raum betrat, sah sie auf und schaute neugierig.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 11. Sep 17, 20:15
"Ein beruhigendes Gefühl. So viel Leid es auch bedeuten mag, eine Festung, die sich bewährt hat, ziehe ich persönlich jedem noch so schönen Schloss vor." Er strich im vorbeigehen mit den Fingerspitzen über die Oberfläche der Mauer. "Wer hat sie erbaut? Söhne und Töchter der Menschen, oder eines anderen Volkes? Ihre Wurzeln reichen tief..."

Dann erreichten sie die Halle, und der Eindringling in ihrem Kleinen Reich, blieb stehen, als verblüffe ihn das Treiben, und er sah sich um. Sein Blick fiel auf das Mädchen mit dem Federkiel, und ein Lächeln umspielte seine Züge.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 11. Sep 17, 20:36
"Der erste Träger des Namens Lioncouer war der werte Erbauer der ersten Befestigung an diesem Platze. Es war damals nur der Bergfried und das Haupthaus mit einer Mauer. Seitdem hat skch viel geändert, in vielerlei Hinsicht. Mittlerweile ist es weniger kriegerische Befestigung als mehr Haus und Heim für Familie und Gefolge. Was nicht heisst, dass das Gemäuer nicht wehrhaft wäre..."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 11. Sep 17, 21:20
Bei diesen Worten wurde der Mann seltsam ernst, beinahe Nachdenklich. "Ein gutes Heim ist ein wahrer Segen. Möge die Götter geben, dass ihr alle es gemeinsam erhalten möget." Dies sagte er sehr leise, und sah dem Mädchen weiter in die Augen. "Mögen wir alle unsere Heimat erhalten und bewahren." Mit diesen Worten löste er sich von dem Kind und sah zu der Frau hin, die dieses Haus ihren Stammsitz nannte.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 11. Sep 17, 21:36
Die beiden Gardisten blieben mit dem Gast in der Nähe der Tür stehen und warteten auf ein Zeichen,dass sie näher treten sollten.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 12. Sep 17, 09:09
Die Herrin des Hauses saß auf einem bequem wirkenden Stuhl mit hoher Lehne und schien sich mit Handarbeiten zu beschäftigen. Um sie herum wuselten ihre femmes des chambres, ebenfalls mit Handarbeiten oder Schreibarbeiten beschäftigt. Eine junge Frau saß unmittelbar neben ihr und schien aus einem Buch vorzulesen.
Eine Magd bemerkte den Boten und seine Begleiter und beugte sich über die Schulter der Adligen um ihr etwas zuzuflüstern. Diese blickte kurz auf und winkte die Gruppe zu sich.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 12. Sep 17, 10:04
Der Fähnrich setzte sich in Bewegung und gab dem Boten zu verstehen,dass er folgen möge.
Sie traten bis kurz vor Madame heran und erwiesen ihren Gruss.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 12. Sep 17, 10:28
"Bienvenue á Chateau Goldbach, voyageur! Ihr bringt Nachricht für mich?"
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 12. Sep 17, 17:45
"Euer Hochwohlgeboren," er machte eine wohl bemessene Pause und verneigte sich dann sehr elegant und geziemend tief vor der Herrin des Hauses, bevor er weiter sprach. "Herr Berengar von Thurstein hieß mich, Euch dieses Schreiben von seiner Hand zu überbringen." Er öffnete die Tasche so, dass der Fähnrich und der Rottmeister es gut sehen konnten, und zog den gesiegelten Brief hervor. Sodann sah er den Fähnrich an, überreichte den Brief mit beiden Händen an ihn, und wandte sich dann Haltung annehmend wieder der Baronin zu.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 12. Sep 17, 17:58
Der Fähnrich nahm das Papier und trat auf Madame zu, übergab ihr das Schreiben und trat wieder zurück auf eine Position ausserhalb des Bereiches, in dem er den geschriebenen Text hätte lesen können.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 12. Sep 17, 18:03
"Chevalier Berengar? Ich hoffe es geht ihm wohl? Bitte, setzte euch doch!"
Ein warmes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und sie legte die Stickerei zur Seite um das Schreiben in Empfang nehmen zu können.
Neben dem Boten erschien ein Schemel auf dem er Platz nehmen konnte und kurz darauf eine Schale mit Blütenwasser und ein frisches Handtuch um sich die Hände zu waschen. Nachdem er sie sich abgetrocknet hatte drückte man ihm einen Becher mit Weinschorle in die Hand und rückte ein Tischchen heran auf dem ein Teller mit kleinen Happen stand.
All das hatte nur wenige Augenblicke in Anspruch genommen, so dass er die Frau vor sich beobachten konnte während sie sich auf das Schreiben in ihren Händen konzentrierte.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 12. Sep 17, 18:40
Der Elf wartete nach dem Angebot sich zu setzen einen kurzen Moment, dann verneigte er sich leicht mit einem dankbaren Lächeln, und nahm Platz. Während er sich die Hände wusch, sagte er mit ruhiger Stimme "Soweit ich weis, befindet er sich recht wohl. Bei den Kämpfen östlich der Baronie Rabenfeld wurde er verwundet, aber nichts ernstes." Dann unterbrach er seinen bericht, damit sie den Brief lesen konnte. Derweil widmete er seine Aufmerksamkeit dem geistlichen Getränk, welches man ihm gereicht hatte.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 12. Sep 17, 21:27
Isabeau vertiefte sich in das Schreiben, welches mehrere Seiten umfasste. Sie runzelte mehrfach die Stirn, aber mehr war ihrem Gesicht nicht abzulesen. Sie las sich alles bedächtig durch und faltete das Schreiben anschließend sorgfältig zusammen.
"Interessante Neuigkeiten, die ihr überbringt. Sollt ihr auf Antwort warten?"
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 12. Sep 17, 21:49
Während sie das Schreiben las, lies er seinen Blick unauffällig über jene streifen, welche der Baronin am nächsten saßen oder standen, so dass er den Blick nicht auffällig von ihr abzuwenden brauchte. Die ganze Zusammenkunft hier interessierte ihn offenkundig, so dass sich der Eindruck ergeben mochte, dass man in den übrigens Lehensgebieten Lichttals teils ganz andere Sitten lebte, als beispielsweise im Herzogtum Hammerthal, wo man auf den Adelssitzen durchaus in ähnlicher Weise zusammen zu kommen pflegte.

Nun jedoch stellte er den Becher ab, als sie das Wort wieder an ihn richtete. Nach einem kurzen Moment, so als müsse er sich die Worte erst einmal zurecht legen, erwiderte er mit einem freundlichen Lächeln, "Ich erhielt die Weisung, mich diesbezüglich zu Eurer Verfügung zu halten, so Ihr es wünscht, Euer Hochwohlgeboren."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 13. Sep 17, 08:17
Dem Fähnrich waren die interessierten Blicke des Gastes, sowohl ausserhalb als auch in der Halle,nicht entgangen.
Er machte sich eine geistige Notiz darüber. Einer der Punkte, die in den Bericht für den Waibel kommen würden.
Weiterhin lies er sich nichts anmerken.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 13. Sep 17, 08:28
"Bitte, seid unser Gast für die kommenden Tage. Solch ein Schreiben erfordert eine angemessene Antwort. Der Maréchal des logis wird euch ein Quartier zuweisen."
Sie machte eine Handbewegung und eine der Mägde trat vor:
"Möchtet ihre etwas zu Abänd ässen? Bittö folgt mir..."
Isabeau wartete ab bis sich der Bote erhoben und seine Referenz erwiesen hatte. Sie lächelte ihm abschließend noch einmal zu und gab das Schreiben an Mademoiselle Eponine weiter.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 13. Sep 17, 08:44
Der Fähnrich wechselte noch ein paar Worte mit Madame und folgte dann dem Boten. Er hatte auch noch nichts gegessen und so nahm er in seiner Nähe Platz.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 13. Sep 17, 16:48
Er erhob sich mit einem dankbaren "Euer Hochwohlgeboren," verbeugte sich erneut sehr geziemend und wartete zwei Herzschläge, um sich im angemessenen Moment für die angebotene Gastfreundschaft zu bedanken, und dann nach einem weiteren kurzen Augenblick der Magd zu folgen. Er bedankte sich auch bei ihr für das Angebot noch etwas speisen zu dürfen, und nahm dann mit dem Fähnrich zusammen Platz.

"Sie haben nicht übertrieben, als sie nach dem Frühling zurückkehrten, und von diesem Ort berichteten. Die Soldaten meine ich. Ein wirklich schöner Ort, um ihn Heimat zu nennen." Er wirkte dennoch nachdenklich, hatte er schließlich nicht gewusst, welchen Inhaltes die Botschaft war, welche er zu überbringen gesandt worden war. Ob es wohl schlechte Kunde gewesen sein mochte...
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Lilac am 13. Sep 17, 18:18
Die kleine Amelíe starrte den Fremden immer wieder an. Solche Ohren hatte sie noch nie zuvor gesehen. Aber aus den Erzählungen und Geschichten wusste sie, dass dieser Mann wohl ein Elf sein musste.
Sie stand auf und huschte zu ihrer Mutter.
"Mamá, der Mann ist ein Elf!", flüsterte sie eindringlich.
Fleur nickte rasch und hielt ihre Tochter dann an, nicht so unhöflich zu starren.
"Es ge'ört sisch nischt, Amelíe! Und wag es disch, mit dem Fingär auf ihn zu zeigön!", raunte sie dem Mädchen zu.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 13. Sep 17, 18:54
"Oui,wir hatten eine Abordnung aus eurer Heimat hier zu Gast. Madame Klara und der Chevalier Berengar nebst einigen Gefolgsleuten. Ihr konntet euch also in Grundzügen ausmalen, was euch hier erwartet?! Und doch seid ihr etwas überrascht,wenn ich eure Blicke richtig deute?!"
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 14. Sep 17, 18:26
Er hatte es sehr wohl bemerkt, dass das Mädchen ihn sehr genau beäugt hatte. Er selbst hatte sich ja nicht gerade zurück gehalten, und das Fremde war immer und egal in welchem Alter einfach faszinierend. So lächelte er dem Mädchen ein ums andere Mal zu, beinahe aufmunternd, so dass sie sich versucht hätte fühlen können, vielleicht sogar das Wort an ihn zu richten. Doch die Worte des Soldaten holten ihn gedanklich an den Tisch zurück.

"Ja, ganz recht, ich hatte Erzählungen über Land und Leute und diesen Ort gehört, bevor ich mich auf den Weg hierher machte. Vieles hier erinnert mich an die Gefilde der Menschen des Herzotumes Hammerthal, welches zu den Krongebieten unseres Herrschers zählt. Doch ich selbst stamme aus der Hauptstadt Lichttal selbst, welche im Westen des Grates der Welt liegt, welcher das Reich durchschneidet wie der Leib eines riesigen Ungetüms als der Zeit der ersten Stunden dieser Welt. Die Hauptstadt des Reiches ist ein ganz anderer Ort, als die Städte, welche von Menschen erbaut werden. Vom Wetter ganz zu schweigen. Deswegen war ich sehr neugierig auf diese Reise."

Kurz hielt er inne, um einen Schluck zu trinken, und setzte dann nach, "Und nun ja... etwas erzählt zu bekommen, oder es selbst zu sehen, dass ist schon etwas ganz anderes. Ich habe zum Beispiel noch niemals ein Menschenkind gesehen. Die Hauptstadt ist kein Ort für so zerbrechliche kleine Wesen."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 14. Sep 17, 19:57
Der Fähnrich hatte interessiert zugehört. Und auch die dezente Kontaktsufnahme zu Amelie war ihm nicht entgangen. Er musste unweigerlich leicht grinsen.

"Dann hoffe ich doch,dass die Erzählungen nicht übertrieben waren, es wäre schade,wenn wir euch enttäuscht hätten. Eure Städte sind anders als die unsrigen? In wiefern? Was unterscheidet sie? Und , erlaubt mir die Frage, weshalb ist es für Kinder offenbar unsicher?"
Er gab der Magd zu verstehen,dass sie noch etwas zu trinken bringen solle.
Dann lauschte er den Ausführungen des Boten.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 14. Sep 17, 20:43
"Eine Erzählung ist doch immer gefärbt von dem, was der Erzähler in sich spürt, wenn er berichtet. War es eine lange Reise, erscheint ein Lager aus Stroh in einer Scheune wie ein Himmelbett in der Erinnerung. War die Entbehrung hart, so sind Wasser und Brot ein Festmahl. Doch was ich hörte, waren keine solchen Verklärungen. Goldbach war für die Menschen aus Hammerthal eine Erinnerung an die Heimat. Gastlich und warm, voll guter Leute, die es ihnen leicht machten, sich wohl zu fühlen." Bei diesen Worten lächelte er sacht.

"Hammerthal liegt im Osten des Reiches. Eine warme Meeresströmung und das Gebirge, welches die Kälte zum Teil fern hält, machen es zu einem recht milden Ort. Der Sommer währt nur kurz, und die Winter sind streng, aber auf unserer Seite der Berge, bersten im Winter die Bäume vor Kälte, und Stein wird spröde. Menschen sind das nicht gewöhnt. Und kleine Menschen erst recht nicht. Deswegen gibt es sie kaum bei uns, und schon gar recht nicht, wenn sie Kinder sind."

Er nickte der Magd zu, welche einen neuen Krug heran brachte.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 14. Sep 17, 21:25
"Ja,das stimmt wohl.Aber es ist doch schön,wenn man in der Ferne an die Heimat erinnert wird. Es ist schön zu hören, dass eure Leute sich wohl fühlten.
Die Beschreibung eurer Heimat klingt - verzeiht mir den Begriff - unwirtlich.Aber ich verstehe, was ihr sagen wollt."
Er nahm den Krug und goss beide Becher nach.
"Die Kleine" er deutete auf Amelie, " wird enttäuscht sein euch nicht besuchen zu können."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 14. Sep 17, 21:29
"Leben ist überall, man muss es nur zu finden verstehen. Es ist sicherlich nicht die blühende Kornkammer des Reiches, aber wir leben dort sehr gut." Bei diesen Worten lächelte er wieder sehr offen. Mit einem Blick auf das Mädchen fügte er leise hinzu "wenn ich fragen darf... wie stehen sie in Caldrien zur Magie?" Während er dies fragte, winkte er sachte zu dem Mädchen herüber.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 14. Sep 17, 22:33
Das war nun eine Frage, mit der der Fähnrich nicht gerechnet hatte.
"Magie? Nunja, es gibt sie und niemand stört sich an ihr. Madame hat einen Hofmagus hier auf Goldbach. Was jeder einzelne persönlich von Magie hält, das kann ich eich nicht pauschal beantworten. Weshalb fragt ihr?"
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 17, 03:01
Das kleine Mädchen hatte das Winken bemerkt und sprach kurz mit der Magd, bei der sie stand, welche eine aufmunternde Geste machte und ihr leise zusprach. Dann lächelte die Kleine und winkte zurück.
Nach einer kurzen Zeit der Entscheidung nahm sie - offenbar auf Anraten der Magd - ein Tablett mit Gebäck in die Händchen und trat schüchtern auf den Fähnrich und den Fremden zu.
Sie wartete höflich, bis die beiden ausgesprochen hatten und hielt den beiden dann das Naschwerk unter die Nasen.
"Wollt ihr auch was?", fragte sie fast akzentfrei.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Francois am 15. Sep 17, 08:13
"Ah,mon Chere, das ist aber lieb von dir."
Der Fähnrich nahm sich eines der Stücke platzierte es neben seinem Becher.
"Erinnerst du dich an Madame Klara und Chevalier Berengar? Aus Lichttal? Dieser Herr gehört auch zum Hause der Gräfin."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 17, 10:57
Amelíe nickte. "Aber natürlich!"
Sie lächelte den Gast mit viel zu großen, neuen Schneidezähnen an, knickste etwas unsicher und sagte: "Willkommen in Goldbach!"
Nach einem kurzen Moment fragte sie: "Mögt Ihr einen Keks?"
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 15. Sep 17, 13:41
"Ich frage lediglich, weil es ja Mittel und Wege gibt, sich gegen das Wetter zu wappnen, die angenehmer sind, als sich in Schichten über Schichten mit Pelzen einzuhüllen. Zum Beispiel auch Magie. Nicht unbedingt jederzeit und im einfachsten Alltagsgeschehen, aber zu besonderen Gelegenheiten." Das den Fähnrich die Frage verwunderte, überging der Gast einfach.

Die Aufmunterung der Magd an das Mädchen entging ihm nicht, und innerlich musste er schmunzeln. Als die Kleine zu ihnen kam, sagte er, als er an der Reihe war, "Vielen Dank, es ist schön, hier Gast sein zu dürfen. Und ja, gewiss mag ich Kekse." Mit einem freundlichen Nicken nahm er sich einen zu seinem Krug und sagte dann verschwörerisch flüsternd, "Ich bekomme zu Hause niemals welche, da werde ich mir doch eine solche Gelegenheit keines falls entgehen lassen."

Sogleich erhob er sich, nahm der Kleinen das Tablett elegant ab und hielt es mit der Linken fest, während er ihr die Rechte hin hielt. "Sei mir gegrüßt, mein Name ist Terendan."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Lilac am 15. Sep 17, 21:43
Mit den Worten "Ich heiße Amelíe.",  nahm das Mädchen feierlich seine Hand entgegen. Dann wurde sie ein bisschen albern und schüttelte mit ihren kleinen Fingern kräftig an Terendans Hand. "Hallooooo!!", sagte sie mit einem breiten Grinsen und der Schalk blitzte in ihren Augen.
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Berengar von Thurstein am 17. Sep 17, 21:34
Der Bote lachte leise mit Amelie zusammen. Ein Lachen überwand so viele Schranken. Doch schließlich ließ er die Hand der Kleinen los und überreichte ihr mit einer Verbeugung ihr Tablett. "Nicht dass du noch Ärger bekommst, weil dir ein Gast alle Kekse geraubt hat."
Titel: Antw:Ein Bote erreicht Chateau Goldbach
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 18. Sep 17, 10:10
So verging der Abend in nettem Gespräch und bei gutem Essen.
Nachdem die Baronin sich zur Ruhe begeben hatte dauerte es auch nicht mehr lange bis das Gesinde sich nach und nach eine Gute Nacht wünschte und in Richtung Gesindesaal verschwand. Die schweren Bänke wurden zusammengeschoben und aus den Truhen Bettrollen und Felle hervorgeholt.
Der Bote bekam erklärt, dass es sich um eine alte Tradition handelte, die ungebrochen seit der Zeit von Yves Lioncoeur bestand: In der Tradition der Nordleute schliefen die Kriegsknechte des ersten Barons in der großen Halle um bei Angriffen sofort bereit stehen zu können. Als sich im Laufe der Zeit die Garde entwickelte wurde die Tradition beibehalten, auch als der Bau der neueren Burgabschnitte es eigentlich unnötig machte. Wenn er wollte, so könne er hier einen Platz auf den Bänken bekommen, ansonsten würde man einen Platz im Gewindesaal für ihn finden.