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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Isabeau Lioncoeur am 13. Jan 12, 16:19

Titel: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 13. Jan 12, 16:19
Isabeau Lioncoeur, Baronin von Goldbach, Kammerfrau ihrer Majestät der Imperatorin von
.... blablabla
Etwas unwirsch stand besagte Edelfrau vor dem Fenster ihrer Kemenate und hörte dem Schreiber zu, der dabei war den Brief an Asvine vorzulesen. Sie würde die Reise nach Grenzbrück antreten. Eigentlich hatte sie völlig inoffiziell reisen wollen, schließlich war Asvine eine liebe Freundin gewesen und die gemeinsamen Tage in Linz waren unvergessen. Aber dann...
Dann holte sie wieder die Realität des Hofes ein und daraus war eine offizielle Gesandtschaft geworden. Sie seufzte und rieb sich die Nasenwurzel mit Daumen und Zeigefinger. Da immer noch gut 50 Ritter des Herrn von Hohenstaden in Donnerheim waren und Grenzbrück das Imperium als solches anerkannt hatte musste natürlich eine offizielle Reaktion auf seine Hochzeit erfolgen.
"Ist es so recht, euer Gnaden?"
unterbrach die etwa näselnde Stimme des Schreibers ihren Gedankengang.
"Hein? Oui! Ja, es wird schon recht sein, lasst es einfach auf dem Tische liegen, ich werde nachher unterzeichnen."
Isabeau geruhte das gemurmelte *hmpf* und den mißbilligenden Gesichtsausdruck des Mannes nicht zur Kenntnis zu nehmen und wandte sich wieder dem Fenster zu.
Wen soll ich auf so eine Reise mitnehmen?
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 13. Jan 12, 18:35
Plötzlich klopfte es, und Aaron meldete, das Lorainne angekommen war- wären sie in Goldbach gewesen, wäre es weniger überraschend, aber hier?!
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 13. Jan 12, 21:39
Isabeau war in der Tat überrascht. Sie hatte nicht damit gerechnet das Lorainne nach Süden reisen würde bevor die Situation in La Follye geklärt war. Oder aber es bedeutete das...
Die Baronin wurde kalkbleich im Gesicht und hielt sich am nächstbesten Möbelstück fest um nicht zu Boden zu sinken.
Als Lorainne eintrat begrüßte sie sie gar nicht erst: "Ist Simon... ist er...?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 13. Jan 12, 21:56
Lorainne schülltete den Kopf:"Je ne sais pas! Las ich ihn zuletzt sah, gings ihm schlecht, aber er war stabil. Seitdem haben mich keine anderslautenden Nachrichten erreicht."
Es hatten sie überhaupt gar keine Nachrichten erreicht, verständlich, seitdem sie wusste, dass Roquefort ihr alles an finstren Gesseln auf den Hals gehetzt hatte, was er bezahlen konnte, war sie förmlich unsichtbar geworden, aber das verschwieg sie lieber.
"Ich bin aus einem anderen Grund hier. Ich..."
Babygeschrei unterbrach ihren Satz und eine Frau mit einem Baby im Arm betrat ebenfalls den Raum.
"Pardonnez- moi, mademoiselle, ma elle veut toi. Sie lässt sich nicht beruhigen."
Lorainne entschuldigte sich mit einem flüchtigen Blick und nahm der Frau sanft das Kind ab und begann es an der Schulter zu wiegen. Sofort beruhigte sich das Mädchen.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 13. Jan 12, 22:10
Élodie hörte auf dem Gang das Schreien eine Kleinkindes und die Stimme einer ihr noch unbekannten Frau. Sie öffnete leise die Tür und machte einen Schritt auf den Korridor. Die Dame verschwand mit dem Kind in dem Zimmer des Schreibers. Kurze Zeit später verstummte das Geplärr. Élodie schritt weiter den Flur hinab und hörte nun noch eine weitere noch fremde Frauenstimme durch die Tür.
Sie war erst seit wenigen Tagen an der Seite der Baronin zu Goldbach und noch fehlte ihr einfach jeglicher Überblick über die Vertrauten von Isabeau Lioncoeur sowie jeglicher politischer Belange, die hier vor sich gingen.
Sie fühlte sich einfach furchtbar dumm und unwissend.
Bevor sie weitere Worte von dem Gesprochenen verstand, wurde ihr die Ungeheuerlichkeit bewusst, dass sie grade dabei war, ein Gespräch durch die Tür zu belauschen. Schnell besann sie sich, und schritt weiter den Gang entlang.
Das fehlt mir noch, dass mich in meiner ersten Woche noch einer bezichtigt, ich würde Madame bespitzeln...
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 00:17
Mit einem deutlichen *rums* nahm Isabeau ziemlich ungrazil auf dem nächstbesten Stuhl Platz und betrachtete die Szene vor sich mit offenem Mund. Sie schluckte ein paar Mal und sagte schließlich:
"Was genau bedeutet das?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 01:32
Über Isabeaus schockierten Gesichtsausdruck musste Lorainne fast Lachen, doch sie widerstand dem Dran.
"Da ich bezweifle, dass uhr tatsächlich glaubt, dass es mein Kind ist, will ich mich kurz fassen: Je veux vous presenter Leah de Roquefort!"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 13:13
Isabeau rieb sich die Schläfen und sah Lorainne dabei zu wie sie das Kind zu beruhigen versuchte.
"Gib mir die Kleine, Lorainne. Ich nehme an das ist die Amme? Geht bitte und sagt Elodie de Sylve das wir Tee brauchen."
Sie nahm das Kind in den Arm und warf Lorainne einen Blick zu der eine Mischung aus Anerkennung und Verzweiflung war.
"Thé a lá Bourvis, s'il vous plaît. Sie wird wissen was gemeint ist. Die Mademoiselle sollte zwei Räume weiter den Gang herunter sein."
Sie wartete bis die Amme den Raum verlassen hatte und legte sich das Kind an die linke Schulter wo sie bald wieder einzuschlummern schien.
"Also? Ich bin ganz Ohr."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 14:21
es war Lorainne anzumerken, wie ungern sie das kleine Wesen aus der hand gab, doch wenn sie die ganze Geschichte erzählen wollte, bräuchte sie einen klaren kopf und wollte sich nicht nebenbei mit einem Kind beschäftigen.
"sie wurde im laviniakloster von blanchefleur geboren,kurz nachdem ihr angereist wart. roqueforts Frau suchte dort zuflucht,  vor ihrem Mann. ich war bei der Geburt dabei und erfuhr erst da, wer sie war. und als sie mich bat, für das Kind zu sorgen, sah ich darin ein Zeichen der Götter. also versprach ich ihr das nur zu gerne."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 15:24
Das Gesicht der Baronin war nachdenklich:
"Du hast also der verblichenen Madame de Roquefort, Lavinias Friede mit ihr, versprochen sich um ihre Tochter zu kümmern? Und was genau hat sie damit gemeint? Solltest du sie zu ihrer Familie zurück bringen?"
Isabeaus Stimme war neutral und sie ließ es offen ob sie die Familie der Verstorbenen meinte oder aber Roquefort selber, der ja nun die einzige Familie war die das Kind hatte.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 15:57
"Zumindest hat sie bestimmt nicht gemeint, dass ich... mich um, sie kümmere. Ich glaube einfach nicht, dass es ihr bei Roquefort nur halb so gut ergehen würde wie bei mir, aber selbst er ist ein Vater, und sie seine Erbin. Er würde nicht riskieren, dass.... ihr etwas geschieht."
Weder Lorainnes Stimme, noch ihr Gesicht liessen ein Gefühlsregung erkennen, doch sie wich dem Blick der Baronin aus und hatte nur Augen für das kleine Mädchen in Isabeaus Armen.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 16:15
"Aha."
Isabeau hatte es zur Kunst erhoben mit einer einzigen Silbe ganze Welten an Gefühlen auszudrücken.
Sie runzelte ein wenig die Stirn und meinte schließlich:
"Lorainne, ich liebe dich wie eine Tochter. Auch wenn wir das Verhältnis nie formel aufgelöst haben, so ist doch klar das du seit langem kein Mündel mehr von mir bist. Ich habe keine Weisungsbefugnis über dich. Du hast mich manchmal deiner Mutter gleichgesetzt und ich möchte dir nur den Rat einer Mutter geben: Du bist nicht bereit dazu."
Sie bettete die schlafende Leha auf ihren Schoß und achtete darauf das Kind nicht mit einer scharfkantigen Brosche oder dem rauhen Brokat ihres Obergewandes zu verletzen.
"Ich applaudiere deinem politischen Gespür. Du hast eine kostbare Geisel, auch wenn es nur eine Tochter ist. Aber alles steht und fällt mit deinem Vermögen deine Drohungen wahr zu machen. Und ich weiß einfach das du nicht so ruchlos sein kannst ein unschuldiges Kind für die Sünden seines Vaters büßen zu lassen."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 16:23
"Lorainne zuckte unschlüssig die Schultern:"Je aussi ne sais pas. Roquefort wird es nicht darauf anlegen. Und wenn doch... unter meinen Leuten gibt es loyale Männer, die führen jeden Befehl aus, Ob ich ihn geben könnte? Wenn mir keine andere Wahl bliebe... ich glaube schon- möge Lavinia mir gnädig sein! Doch ich hoffe, dass es nicht soweit kommt. Er achtet darauf, dass seine Tochter nicht in Gefahr kommt, deswegen konnte er mich auch noch nicht aus dem Weg räumen."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 16:27
"Er verübt Anschläge auf dich? Wie hat er davon erfahren? Hast du ihm einen formellen Boten geschickt mit deinen Forderungen?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 16:34
"Ich hätte ihm gerne einen Botengeschickt, aber leider ist es dazu nicht erst gekommen. Er hat einfach erfahren. Blanchefleur ist bei solchen Sachen sehr... klein, Gerüchte sprechen sich schnell herum und... nunja. Jetzt versucht er natürlich mit allen Mitteln, seine Tochter zurückzubekommen und ist darauf aus, Vanion in seine Gewalt zu bringen, damit er ein Druckmittel gegen mich hat. Aber zu dieser Pattsituation wird es nicht kommen!"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 16:59
"Wer ist Vanion?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 17:07
Siedenheiss fiel Lorainne ein, dass die Baronin von den letzten Ereignissen noch gar nichts wusste.
"Er wird mein Knappe werden. Auf den Friedensfeierlichkeiten wollte er sich als Knappe in meinen Dienst stellen, was ich ablehnte, da er nicht von Stand ist. Allerdings schhien es ihm wirklich wichtig zu sein, als erbat ich vom Flamen ein Götterurteil. Vanion hat seine Prüfungen bestanden, nur jetzt steht ihm die schwerste Aufgabe bevor: er muss sich mit seinen Eltern aussöhnen und sich darüber klar werden, ob er sich, als Tangarianer, den caldrischen Werten unterordnen kann und ob er vor allem die Imperatorin anerkennt. Denn Ungehorsam werde ich nicht dulden!"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 17:22
Isabeau sah aus als ob sie in etwas ekliges hineingetreten wäre.
"Nicht von Stand? Une Tangarién? Was genau hast du dir dabei gedacht?"
Isabeau sah Lorainne wütend an:
"Das war kurzsichtig von dir! Du hättest einen Knappen aus einer verbündeten Familie nehmen können, deinen Stand damit untermauern, beweisen das du ein ebensolcher Ritter bist wie alle anderen auch. Stattdessen nimmst du einen dahergelaufenen Gemeinen? Hast du den Verstand verloren?!"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 19:13
Leah begann zu weinen und Lorainne verdrehte die Augen.
"Ihr schreit mich an und habt einen Kind auf dem Arm. Und ihr nenn mich kurzsichtig!"
Lorainne seufzte und nahm Leah hoch. "Schht, ma petite. C´est rien.Tu as faim?" Sie rief nach der Amme und überreichte ihr das Kind, damit es gefüttert werden konnt.
Als die Amme das Zimmer verliess fuhr sie fort:"es war ein Götterurteil und damit ist sein Stand bewiesen und rechtskräftig. Abgesehen davon bin ich eben kein Ritter wie alle anderen auch und überlegt, wer seinen Sohn im Richtigen Alter hat: de Croyeux? de Limance?de Nappèl? Sie sind so in ihren alten firngardischen Denkweisen verankert, dass sie mir wohl kaum einen ihrer Söhne anvertraut hätten. ebenso wie die Oscronner, die sind ja noch konservativer. Und wenn ich einen von ihnen nehmen würde kann ich genausogut einen Gemeinen nehmen. Marnois und Beauchamp? Damit kann ich dann jedwede Aussicht auf ein Lehen begraben, die alten Fehden flammen wieder auf... Non, Vanion zu nehmen, war eine gute Entscheidung. Er ist tapfer, mutig und willig zu lernen. un er setzt sich für die Schwachen ein und kann mit einem Schwert umgehen. Mit den Tugenden haperts noch ein bisschen, aber er hat die besten Voraussetzungen. Er wird einmal ein besserer Ritter werden, als es manche, die in den Stand geboren wurden, sind. C´est tout."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 20:16
"C´est tout? C´est tout? Du hast mich noch nicht schreien gehört, Lorainne!"
Streng mochte Isabeau ihr gegenüber gewesen sein und auch fordernd, aber diese Art von blanker Wut hatte Lorainne noch nicht bei der Baronin gesehen.
"Du glaubst du hättest alle Gegebenheiten bedacht und die richtige Wahl getroffen, eh? Wann hast du dich zuletzt hier bei Hofe blicken lassen? Was genau weißt du darüber wer welche Fäden im Hintergrund zieht? Gar nichts! Das Imperium besteht nicht nur aus Firngard und so wichtig du Simon und mir bist, so bist du weitem nicht wichtig genug um einen neuen Konflikt auslösen zu dürfen! Du hast eine kostbare Gelegenheit verschenkt dir Verbündete zu schaffen die außerhalb Roqueforts oder sogar Beauchamps Reichweite sind und du siehst es nicht einmal. Vielleicht ist er ja aufrecht und mutig, aber ihm fehlt eine Ahnentafel die seine Familie dazu verpflichten würde dir beizustehen wenn es hart auf hart kommt! Glaubst du etwa es würde auch nur ein Hahn danach krähen wenn du verschwindest? Sie haben deinen Vater während des Krieges bereits aus dem Weg räumen können und nun stolzierst du mit einer großen Zielscheibe auf dem Rücken herum!"
Isabeau zitterte vor Wut. Sie sprach den nächsten Satz so leise, dass die Ritterin sich vorbeugen musste um ihn zu verstehen:
"Lorainne, wenn die Imperatorin entscheidet gegen Hanekamp zu ziehen wird es mich meinen Kopf kosten und wer ist dann noch da?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 21:00
Lorainne kannte diese Wut, sie lag jedem Firngarder quasi im Blut. Und auch sie fing Feuer, das sich rasend schnell ausbreitete.
"Verbündete, ja?" Sie versuchte sich zu kontrollieren. 21, 22, 23....
Es funktionierte nicht, im Gegenteil, sie hatte das Gefühl, dass sich ihr Zorn immer mehr aufheizte.
Sie hatte Isabeau noch nie so gesehen und sie hatte sich noch nie so verlassen gefühlt. Simon und seine Strenge fehlten ihr, wie auch sein Rat.
"Bei den Göttern, ICH sollte gar kein Ritter sein, verdammt. Und doch bin ich einer. Und es ist richtig, vanion sollte kein Knappe sein und trotzdem wird er einer. Selbstverständlich würde kein Hahn danach krähen, wenn ich verschwinde aber das würde sich auch nicht ändern, wenn ich eine Familie verpflichten würde, mir beizustehen. mein Vater war reich und mächtig, obwohl er durch die Heirat mit meiner Mutter schon einiges eingebüßt hat, und trotzdem hat ihm die Familienverpflichtung nicht weitergeholfen."
Müde seufzte sie.
"Mag sein, dass ihr einen weiteren BLick habt, aber ich bin nunmal kein Diplomat, geschweige denn Politiker. Ich ziehe in den Kampf und mehr nicht. Und dabei will ich Leute an meiner Seite haben, denen ich vertrauen kann und nicht irgendeinen verwöhnten Bengel, aus einer Familie, die gezwungernermaßen nur akzeptiert, dass eine frau Ritter ist.   So sehr ich euren Rat und Beistand stets geschätzt habe, auch ihr könnt Euch nicht gegen die Götter stellen."
 
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 21:12
"Lavinia steh mir bei, du Dickschädel! Wenn du auch nicht Simons Tochter im Fleische bist, dann doch im Geiste!"
Isabeau rieb sich die Schläfen und wünschte sich nichts sehnlicher als ihren Tee. Plötzlich fing sie an zu lachen und schüttelte den Kopf über sich selbst.
"Bevor du durch diese Tür getreten bist habe ich mich gefragt wen ich wohl auf die Reise nach Grenzbrück mitnehmen soll. Voila, c´est toi! Ich nehme an du besitzt noch eines der Kleider die du von mir erhalten hast?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 21:22
Isabeaus Stimmunswechsel kam jäh.
"Oui, ich habe sie noch, doch passe ich in die nicht mehr rein, mein kreuz ist breiter geworden, eh?!" Antwortete sie geistesabwesend.
Dann kam sie zur besinnung:"Grenzbrück? Pourquoi?"
Dann registrierte sie auch die Worte der Baronin... Simons Tochter im geiste...
Ja, das war sie wirklich, dafür hatte er gesorgt.
Ein versöhnliches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
"Ich habe Simon um Rat gefragt, was Vanion angeht. Er wollte es die Götter entscheiden lassen. Und ich weiss, dass er ihn ebenso geschätzt hat, wie ich es tue. Gebt ihm einfach eine Chance, er hat sie sich in Engonia verdient. Um mehr bitte ich euch nicht. Und wenn ihr darauf besteht, können wir danach weiterstreiten, oui?"
Der rote Wutschleier vor ihren Augen hatte sich gelichtet und sie war wieder ruhig und grinste über die baronin.
Wie oft hatte sie sie eigentlich gesehen, dass sie sich wegen ihr die schläfen gerieben hatte?
"Manche Dinge scheinen sich nicht zu ändern, auch wenn sich die Umstände ändern und wir nicht mehr dieselben sind, irgendwie bleiben wir es doch. Nun aber zur Kleiderfrage: Was ist das für ein ereignis, dass euch nach grenzbrück reisen lässt?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 21:28
"Oui. Wir werden nicht mehr über deinen Knappen reden. Nach unserer Rückkehr wird es genug Gelegenheiten dazu geben. Sollte er tatsächlich so kompetent sein wir du meinst werde ich mich damit begnügen ihn einfach zu ignorieren. Was Grenzbrück betrifft, so bin ich zu der Hochzeit von Asvine von Tibur und dem Herrn von Hohenstaden eingeladen. Ich kenne Asvine von dem großen Turnier in Linz, sie war eine sehr liebe Freundin. Hohenstaden hat 50 seiner Ritter nach Engonia gesendet, die Imperatorin fühlt sich verpflichtet von dem Ereignis offiziell Kenntnis zu nehmen, also werden wir als Gesandschaft reisen und sind damit unantastbar, ne'st pas?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 21:37
"Und ihr fragt ausgerechnet mich? Ich dachte, ihr wolltet eine nette Begleitung, die euch nicht wieder in den nächsten skandal verstrickt?" Lorainne lachte.
"Die kleiderfrage ist kein grosses Problem, und damit wäre ich mit Leah aus Roqueforts Reichweite. ABer... meine Tanzkünste haben sich nicht wirklich verbessert" Es war Lorainne anzusehen, dass ihr ihr Unvermögen ihrem Partener beim Tanzen nicht auf die Füße zu treten peinlich war und sie statt in einen Tanzsaal lieber in eine Kampf gezogen wäre.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 21:43
Isabeau wedelte ungeduldig mit der Hand:
"Wir sind mehrere Wochen mit dem Schiff unterwegs, da wird sich schon Zeit finden um deine eingerosteten Fähigkeiten wieder auf Vordermann zu bringen. Außerdem traue ich dir zu deine fünf Sinne beienander zu halten. Ein Tanzparkett ist auch nur eine andere Art von Schlachtfeld. Du tust gut daran dich auf allen solchen Feldern auszukennen. Willst du als Dame oder als Chevalier dort erscheinen?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 14. Jan 12, 21:47
Lorainne blickte es zweifelnd an sich herunter:" Das ist völlig gleich, so oder so werde ich Tanzen müssen, nß est pas? Und mein Kleid ist vorzeigbarer, je crois.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 14. Jan 12, 21:50
"Du glaubst? Nun ja, es wird nicht schaden wenn Fleur noch einmal drüber sieht bevor wir abreisen. Setz dich, Lorainne, wir müssen vieles besprechen..."
Während die beiden Frauen auf den versprochenen Tee warteten begann Isabeau ihre Einweisung über die aktuelle Lage in Grenzbrück und die Ziele welche sie dort verwirklichen wollten.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 15. Jan 12, 18:48
(der Tee kommt ;) Sorry, hatte zwei ziemlich volle Tage)

Als die die Dame das Zimmer ohne das Kleinkind wieder verließ, war Élodie schon an der Treppe angelangt. Somit bekam sie auch das Klopfen an der Tür nicht mit, hinter derer sie sich eigentlich aufhalten sollte. Sie beschloss, hinunter in die Küche zu gehen. Zuhause gab es dort immer Kleinigkeiten zum Naschen, vielleicht war man hier ja auch so großzügig. Das ganze wurde jedoch dadurch vereitelt, dass ihr Orientierungssinn nicht der Beste war und sie der unbekannten Dame eher über den Weg lief, als der Küchentür.
"Excusez-moi. Wisst Ihr, wo ich Élodie de las Sylve finden kann? Die Baronin zu Goldbach schickt mich sie zu suchen..."
Élodie blieb ein Kloß im Halse stecken. Ihre verfluchte Neugier. Hoffentlich wurde sie noch nicht allzulange vermisst.
"Ouioui... c'est moi. Comment je peux vous aider?"
"Ahh... enfin! La Baronne schickt nach Euch und verlangt un thé à la Bourvis. Sie befindet sich immer noch im Zimmer des Schreibers mit Lorainne de la Follye des Joux."
Jetzt war Élodie vollends aus der Fassung. Erst unauffindbar und dann verlangte la Baronne auch noch nach dieser Art von Tee... Sie konnte nur noch beten, dass sie nicht zu lange brauchen würde.
"Wisst ihr, wie ich am kürzesten zur Küche komme?"
"Das ist nicht weit, da komme ich grade her. Ich zeige es euch!"
Dankbar folgte Élodie der Dame und verließ nur kurze Zeit später die Küche mit Tablett, einer Kanne heißem Wasser mit passendem Teeservice und einem Teller kleiner Naschereien für Isabeau.
Jetzt hieß es nur noch das Zimmer zu finden.
Nach einer gefühlten Unendlichkeit kramte sie endlich in ihrer Truhe nach den Zutaten, setzte den Tee auf und goss einen wirklich groß bemessenen Schluck besten Conagc hinzu. "Viel hilft viel. Vielleicht ist sie ja dann nich ganz so verärgert, dass ich den Tee so spät bringe."
Mit dem Tablett auf der linken Hand verließ sie die Kammer und klopfte an die Tür des Schreibers.
Sie vernahm einen laut, der sehr nach "Entrez!" klang und betrat das Zimmer.
"Pardonnez-moi, Baronne. Hier ist Euer thé à la Bourvis." Élodie machte einen etwas unbeholfenen Knicks, stellte anschließend erleichtert das Tablett auf einem Beistelltisch ab und goss 2 Tassen ein. Die erste reichte sie der Baronin, die zweite Lorainne. "Bienvenue, Mademoiselle." begrüßte sie Lorainne mit einem weiteren Knicks. Dann wandte sie sich wieder der Baronin zu: "Avez-vous un autre désire?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 16. Jan 12, 12:36
Isabeau nahm dankbar die Tasse entgegen und nahm einen Schluck. Ihre Augen wurden groß und sie hustete ein wenig bevor sie die Tasse ganz behutsam wieder absetzte:
"Danke, Elodie.... Ähem..."
Sie räusperte sich ein wenig bis das Brennen in der Kehle zurückging und bemühte sich das Gesicht nicht zu verziehen. Die arme Elodie war sowieso schon völlig verschüchtert und aufs äußerste bemüht einen guten Eindruck zu machen, das wollte sie nicht auch noch verschärfen.
"Lorainne de la Follye des Joux? Das ist Elodie de Sylve, Tochter meines Lehensmannes aus dem Nordwesten Goldbachs. Elodie? Das ist Chevallier Lorainne de la Follye des Joux, ein ehemaliges Mündel. Sie wird uns nach Grenzbrück begleiten. Könntest du bitte das Gepäck der Chevalier zu Fleur bringen? Sie wird sich um die Kleidung kümmern können."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Lilac am 16. Jan 12, 13:00
Unterdessen im Zimmer zwei Räume weiter:
Fleur verzweifelte langsam mit der Situation - wann immer sie den abgerissenen Faden endlich in das Nadelöhr ihrer feinsten Beinnadel gepfriemelt hatte, kam Amelie und machte ihre Bemühungen wieder zu nichte. Natürlich meinte das kleine Mädchen es nicht bös - 15 Mondläufe hatte sie inzwischen erlebt, und nun musste sie ihre neue Fähigkeit des Laufens ausnutzen und ihrer Mama immer neue Entdeckungen bringen...
Dass diese deswegen eine in Mitleidenschaft gezogene Applikation am Prunkkleid der Baronin nicht flicken konnte, war ihr völlig gleichgültig.
Fleur fluchte auf die Truhe, in der sich ein Holzspan abgespalten und damit das Kleid während des Transportes beschädigt hatte. Sie fluchte auf sich, weil sie dies nicht beim Einpacken bemerkt hatte. Sie fluchte - wenn auch insgeheim - auf das Kind, dass noch nicht alt genug war, als das man ihm die Situation hätte erklären können. Sie fluchte erneut auf sich, weil sie weiterhin die Großzügigkeit der Baronin nutzte, um Amelie nicht in Goldbach zurücklassen zu müssen. Sie fluchte auf das schlechte Licht im Raum, auf den abgerissenen Faden und auf die Notwendigkeit, die zierlichste Nadel nehmen zu müssen, die in ihrem Besitz war. Und wo sie grade dabei war, fluchte sie auf die Situation in Donnerheim - die Beengtheit, die strenge Etikette und die verfluchte winterliche Kälte. Noch dazu war der ganze Komplex derart verwinkelt und die Wege so lang, dass alles Ewigkeiten dauerte. Egal was man besorgen musste.
Seufzend startete sie einen erneuten Versuch...
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 16. Jan 12, 15:07
Élodie war so erleichtert, dass sie scheinbar alles richtig gemacht hat und die Baronin nicht verärgert hat, dass sie deren Husten gar nicht mitbekam. Stattdessen verneigte sie sie höflich erneut, als sie Lorainne offiziell vorgestellt wurde.
"Chevalier? Aber sie ist doch eine Frau!", dachte sie dabei. Nunja... Die Baronin würde sicherlich wissen, was sie tut.

"Bien sûr, Baronne!" Mit einem letzten Knicks verließ Élodie wieder das Zimmer und machte sich auf den neuen Irrweg zum Eingang. Die Gepäckkiste war wahrscheinlich immer noch bei der Kutsche. Ein Stallbursche überreichte ihr diese und Élodie schleppte sie mühsam die ganzen Treppen wieder hinauf.
Mit dem Ellenbogen öffnete sie die Tür zu ihrem und Fleurs Zimmer und stellte mit einem lauten "RUMMS" die Kiste auf dem Boden ab. "Ouf! Putain de merde, is das Ding schwer. Oh, Salut Fleur, excuse-moi. Ça va?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 16. Jan 12, 20:40
Lorainne war über Elodies Auftreten leicht amüsiert- zu sehr erinnerte sie sie an sich selber, als sie als Mündel der Baronin nach Goldbach kam und all das zu lernen hatte, was Simon ihr nicht beizubringen vermochte.
"Merci Elodies, merci beaucoup. Je pense que je souhaite mettre la robe verte à le mariage. Eh... et Fleur? Comment va-t-elle? Et la petite Amelie?" fragte sie an die Baronin gewandt, als Élodie das Zimmer verliess.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 17. Jan 12, 20:22
Élodie schloß die Tür hinter sich und öffnete die Truhe. Vorsichtig hob sie ein Kleidungsstück nach dem anderen heraus, und fand davon einige nicht für eine Dame am Hof geeignet. Aber la chevallière war scheinbar auch keine gewöhnliche Dame. Und sie war ein Mündel der Baronin gwesen. Sie schüttelte leicht den Kopf und packte ein Hemd auf den Stapel neben der Truhe. Ziemlich weit unten fand sie endlich ein grünes Kleid. Das musste es wohl sein. Es sah schon länger nicht mehr getragen aus, ein paar kleine Fäden hatten sich gelöst. Aber prinzipiell nichts, was Fleur nicht wieder hinbekommen sollte.
Sie legte es beiseite, packte den Rest wieder in die Truhe und sortierte dabei noch ein Hemd und ein Nachtgewand aus, denen jeweils ein Knopf fehlten. Mit den Kleidern überm Arm ging sie durch das Zimmer und setzte sich zu Fleur.
Sie legte die Kleidungsstücke ab und schnappte sich die kleine Amelie. Diese meckerte kurz, dass sie auf den Arm genommen wurde und nicht mehr an ihrer Mutter zerren durfte, begnügte sich aber glücklicherweise mit einem Bändel an Élodies Gewand. Mit einem Blick auf die Flickarbeit in Fleurs Händen meinte sie dann:
"Du bist ja nciht wirklich weiter gekommen, seit ich aus dem Zimmer bin..."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Lilac am 18. Jan 12, 20:23
"Doch, jetzt!",
triumphierend hielt Fleur die Nadel mit dem abgerissenen Faden hoch und lächelte Élodie dankbar an.
"Merci beaucoup, Demoiselle Élodie!"
Den zigmal verwunschenen Faden im Nadelöhr fest zwischen Daumen und Zeigefinger einklemmend, wandte sich die Wäschemagd zu den von Élodie abgelegten Kleidungsstücken:
"Wie ich sehe, hat die Chevalier mir auch einige Arbeit mitgebracht! Madame wird sich sicher gefreut haben, sie zu sehen...",
Fleurs Blick wandte sich zu vergangenen Zeiten. Als sie in die persönlichen Dienste der Baronin getreten war, hatte Lorainne ihre Zeit als Knappe bei Chevalier de Bourvis bereits begonnen, jedoch waren die beiden jungen Frauen immer recht gut mit einander klar gekommmen - wenn man von der üblichen Ständedistanz, die in der Regel herrschte, und die im Falle Lorraines durch ihren ungewöhnlichen Werdegang noch verstärkt wurde, einmal absah.
Mit einem leichten Kopfschütteln katapultierte Fleur sich wieder in die Gegenwart.
"Würde es Euch etwas ausmachen, Amelie noch einige wenige Augenblicke zu beschäftigen? Ich nähe rasch diese Applikation wieder an und nähme sie Euch dann wieder ab! Und dann sollte ich mir einmal die Kleider der Chevalier anschauen! Das Kleid bedarf besonderer Aufmerksamkeit, aber auch die anderen Sachen wollen mit Sicherheit einmal überprüft und ausgelüftet werden... Es ist jedesmal greulich, wenn während der Reise etwas Feuchtigkeit in diese Truhen kommt!", plapperte Fleur...
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 18. Jan 12, 21:28
"Natürlich nicht." Mit einem Lächeln auf den Lippen wippte sie die kleine Amelie auf ihrem Schoß, welches ihr ein leises Giggeln entlockte.
"Naja. La Baronne war etwas aus der Fassung, zumindest rief sie nach einem Thé à la Bourvis. Kennt ihr den Besuch?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Lilac am 18. Jan 12, 21:43
"Chevalier Lorainne? Oui, sie ist wie ein Bach - mal fließt sie hierhin, mal dorthin, immer wieder kreuzt sie den Weg und wenn man sie braucht, ist sie da. Sie hat ihren eigenen Sinn - mal plätschert sie sanft vor sich hin, mal rauscht sie wie eine Urgewalt um die Ecke...",
sagt Fleur leicht metaphorisch.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 18. Jan 12, 22:18
Élodies Augen wurden etwas größer, als sie Fleur so reden hörte. "Oha..." Also ein ziemlich unstetes und eigenwilliges Fräulein.
Dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit dem kleinen Krabbelkäfer auf ihrem Schoß, der sich grade selbstständig machen wollte.
Élodie nahm sie auf den Arm und ging zum Fenster. Mit einem Blick nach draußen fuhr sie dann fort: "Nun, Chevalier Lorainne wird uns nach Grenzbrück begleiten. Ich bin schon sehr gespannt. Ich kann noch gar nicht tanzen. Ich hoffe, ich werde Madame nicht blamieren."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Lilac am 19. Jan 12, 00:04
Fleur erlaubte sich ein leises Kichern.
"Excusez-moi, Demoiselle Élodie, ich hoffe Ihr haltet mich nicht für taktlos. Es ist nur... Doch! Es IST rüpelhaft von mir, amüsiert zu sein: Ihr seid noch nicht lang im Gefolge und könnt es daher nicht wissen. In Goldbach kommt jeder zum Tanzen, selbst die Küchenmagd. Wartet ab, in Bälde werdet Ihr euch gar nicht mehr erinnern können, wie es war, nicht zu tanzen!"
Fleur lächelte verzückt, als sie an die Feierlichkeiten auf Burg Muraille dachte, bei denen Manon die Reihen der Tänzer aufgestockt und dabei keineswegs eine schlechte Figur gemacht hatte. Nein, ganz im Gegenteil - das Goldbacher Gefolge machte zumeist überall Eindruck. Die ausgewogene Mischung aus Strenge und gelegentlicher Gelassenheit, mit der die Baronin ihre Leute händelte, führte dazu, dass es ein jeder nicht nur aus Pflicht, sondern aus Überzeugung seine Rolle als Repräsentant des Hauses Goldbach ernstlich wahrnahm.
Diese durchgängige Haltung Aller, welche die Baronin umgaben und die Farben Goldbachs trugen, war nach außen offen sichtbar. Und es war auch eindeutig, dass das Gefolge zusammen hielt. Etwaige Unstimmigkeiten drangen nur selten nach außen. Und so war auch Demoiselle Élodie bereits darin begriffen, vom Goldbacher Gefolge aufgenommen und "eingenordet" zu werden.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 19. Jan 12, 10:26
"Nun, ich kann es mir noch nicht so ganz vorstellen. Aber es wird sich zeigen. Ansonsten halte ich mich einfach dezent im Hintergrund, da wird es schon keinem auffallen. Besser, als wenn die Messieurs mit blauen Füßen nach hause gehen..."
Sie entfernte sich wieder vom Fenster und setzte sich wieder zu Fleur.
"Was meinst du, wie wird diese Hochzeit wohl sein? Ich war bisher nur auf der Hochzeit meines Cousins, und die war eher weniger pompös."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Lilac am 19. Jan 12, 13:05
Amelie strampelte und wollte zurück zum Fenster. Sie zeigte darauf, sagte "Da!" und rutschte auf Élodies Schoß nach vorn um sie zum Aufstehen zu bewegen. Offenbar hatte sie irgendetwas am Fenster fasziniert.
Unterdessen antwortete Fleur:
"Der Herr Aaron sagte einmal, 'Wer beim Tanzen mit den Füßen unten ist, war falsch!'... Ich weiß nicht, wie die Hochzeit werden wird. Es reisen ja nicht nur wir dahin, also wird's wohl nicht so klein werden. Mit Sicherheit größer, als die Feierlichkeiten, die zu Ehren des Ritterschlags von Chevalier Bernard de Muraille veranstaltet wurden. Aber das war auch wirklich eine recht gemütliche Veranstaltung. Tja... und was 'pompös' angeht... ihr seht ja, welches Kleid ich gerade bearbeite - aber leider achten nicht alle hohen Herren so auf ihr Auftreten, wie es die Madame tut."

(Info-Anmerkung: Aaron ist der derzeitige Haus- und Hofmeister von Goldbach)
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 19. Jan 12, 19:43
Élodie packte die kleine Amelie noch rechtzeitig, bevor sie vom Schoß fiel. "Tu veux rentrer à la fenêtre, non?"
Geschlagen von dieser kleinkindlichen Niedlichkeit erhob sich Élodie erneut, um mit Amelie zum Fenster zu gehen. "Oh... wenn Monsieur Aaron das sagt, werde ich wohl die Bandagen benötigen." Sie kicherte leise. "Nunja. solange la Baronne nicht auf dieser Hochzeit einen Mann für mich finden will, ist ja alles halb so schlimm. Ist ja auch noch ein bisschen Zeit."
Élodie fing an, Amelie leicht auf ihrer Hüfte wippen zu lassen. "Ich bin noch so furchtbar planlos, was ich anziehen soll. Ich werde wohl ein Kleid ein bisschen mit Applikationen oder hübschen Borten aufbessern. Ich hab noch ein bisschen grünen Samt, der dürfte ein hübsches Surcot abgeben. Mince, warum pass ich auch nicht mehr in mein altes Kleid?"
Nachdem sie ihre erste Panikwallung wegen dem Tanzen vergessen hatte, fing sie an in ihrer jugendlichen Naivität und Vorfreude sich die Hochzeit auszumalen. "Bestimmt wird es ein schönes Fest. Diese ganzen hübschen Kleider, die Geschenke, Musik, la cérémonie, das Essen... Und ganz bestimmt sind auch viele hübsche junge Herren anwesend. Ob sich quelqu'un für uns interessieren würde?"
Leise fing sie an vor sich hinzusummen und dazu ein bisschen hin und her zu schwingen, als würde sie Tanzen. Natürlich ohne sich wirklich ernsthaft von der Stelle zu bewegen. "Ob es wohl ein großes Schloss sein wird?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Lilac am 20. Jan 12, 09:54
Jetzt musste Fleur wirklich kichern. Élodie benahm sich gerade wie eine 14-jährige... so ... süß!
Grinsend sagte sie:
"Es wird mit Sicherheit ein schönes Fest, Demoiselle. Und das mit Euren Kleidern bekommen wir schon hin. Ihr werdet bestimmt viele Aufforderungen zum Tanze bekommen!"

'Ich hoffe nur, die Reise wird nicht allzu beschwerlich...', dachte sich Fleur. Ein jeder wusste, dass die Wäschemagd das Reisen hasste. Sie jammerte auch immer mal wieder darüber. Allerdings würde sie nie im Leben darauf verzichten, die Baronin zu begleiten, selbst wenn diese es ihr freistellen würde.

Die kleine Amelie indes genoss Élodies 'Tanzerei' sichtlich. Sie drehte ihre kleinen Händchen, was immer ein Zeichen für Musik oder Gesang war, nickte zustimmend, weil ihr gefiel, was um sie herum passierte und lachte vergnügt.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 20. Jan 12, 11:44
"Das wäre schön... hachja..." Élodie summte weiter vor sich hin. Angeregt vom Lachen der kleinen auf ihrem Arm schwingte sie weiter hin und her und drehte sich dann doch im Kreis.
Von ihrer Schwärmerei driftete sie jedoch dann doch wieder zu ernsteren Dingen über. "Wer kommt nun eigentlich alles mit? Wir zwei, Chevalier Lorainne, aber das werden ja bei weitem nicht alle sein. Schließlich wird es eine offizielle Gesandtschaft."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Lilac am 20. Jan 12, 12:08
"Wer tatsächlich alles mitreist, weiß ich nicht zu sagen, Demoiselle - ich bin nur eine einfache Wäschemagd. Aber soviel kann ich Euch zusammen zählen: da sind Madame, Ihr und ich und einige Gefolgsleute, die Madame mit nach Donnerheim gebracht hat. Es schließen sich an Chevalier Lorainne mit dem Mündel und sicherlich einigem an Gefolge. Gut möglich, dass uns noch andere begleiten werden, vielleicht jemand vom Klerus, vermutlich die ein oder anderen Boten und Schreiber und mit Sicherheit einige Gardisten, um während der Reise für unsere Sicherheit zu sorgen.",
führte Fleur auf.
"Naturelament, es werden nicht alle mit auf die Feierlichkeit gehen. Das tun nur die hohen Personen, wie Madame und Ihr. Und einige vom persönlichen Gesinde um auch während des Festes zur Verfügung zu stehen.", fügte sie hinzu.
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 22. Jan 12, 00:07
...
"Merci Elodies, merci beaucoup. Je pense que je souhaite mettre la robe verte à le mariage. Eh... et Fleur? Comment va-t-elle? Et la petite Amelie?" fragte sie an die Baronin gewandt, als Élodie das Zimmer verliess.

"Amelie ist gar nicht mehr so klein." meine Isabeau, während sie gaaaanz vorsichtig an ihrer Tasse Tee nippte. "Und ich fürchte ich werde bald eine Entscheidung treffen müssen: entweder Amelie bleibt in Goldbach während wir reisen oder aber ich brauche eine neue Leibmagd."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Mel am 22. Jan 12, 10:39
Loraiine trank den Tee schneller- sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Tee nach ORiginalrezept zubereitet sein und ihr derart in der Kehle brennen würde.
Sie unterdrückte ein husten und lehnte sich genüsslich nach hinten- die Wärme bereitete sich schnell in ihren Körper aus und rötete ihre Wangen.
"Ein Kind sollte nicht von der Mutter getrennt werden, wenn es sich vermeiden lässt. Behindert sie Fleurs Arbeit denn mittlerweile so sehr? Wie alt ist sie jetzt?"
'Dann fiel ihr Elodie wieder ein:"Ahja, Elodie- Depuis quand est- elle ici? et Quel age a-t- elle? Elle est tres belle et jolie, n`est pas?"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 22. Jan 12, 19:21
"Amelie ist jetzt 15 Monde alt und hat entdeckt das man vieles jetzt auf den eigenen Beinen entdecken kann."
meinte Isabeau mit einem kleinen Lächeln.
"Elodie ist erst sei ein paar Tagen hier und noch sehr eingeschüchtert von der vermeindlichen Pracht des Hofes. Ich schätze es wird nicht lange dauern und der Hof wird auch sie entdecken. Ich habe vor zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Schiff zu sein. Die Anzahl der Ritter die noch bei Hofe sind ist groß, alleine die Grenzbrücker sind mit 50 Mann vertreten. Ich habe noch nie so viele Liebschaften in so kurzer Zeit aus dem Ruder laufen sehen. Wenn man will kann man sich täglich ein Duell wegen einer vermeindlichen Ehrverletzung irgendeines hohlköpfigen Dings ansehen."
Isabeau gab ein unfeines Geräusch von sich:
"Zu meiner Zeit hat man uns noch beigebracht diskret zu sein! Niemand hat je einen Mann aus meinem Schlafgemach schleichen sehen, bei Lavinia!"
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Soraya am 26. Jan 12, 14:42
"Wer tatsächlich alles mitreist, weiß ich nicht zu sagen, Demoiselle - ich bin nur eine einfache Wäschemagd. Aber soviel kann ich Euch zusammen zählen: da sind Madame, Ihr und ich und einige Gefolgsleute, die Madame mit nach Donnerheim gebracht hat. Es schließen sich an Chevalier Lorainne mit dem Mündel und sicherlich einigem an Gefolge. Gut möglich, dass uns noch andere begleiten werden, vielleicht jemand vom Klerus, vermutlich die ein oder anderen Boten und Schreiber und mit Sicherheit einige Gardisten, um während der Reise für unsere Sicherheit zu sorgen.",
führte Fleur auf.
"Naturelament, es werden nicht alle mit auf die Feierlichkeit gehen. Das tun nur die hohen Personen, wie Madame und Ihr. Und einige vom persönlichen Gesinde um auch während des Festes zur Verfügung zu stehen.", fügte sie hinzu.


"Oh, das heißt, du wirst nicht beim Fest mit dabei sein? Aber ich dachte, die Baronin ist da so offenherzig?" Elodie bemerkte wieder, wie schrecklich wenig die bisher wusste. "Naja. Wahrscheinlich weil es nicht Ihr Fest ist, non?"
Sie lehnte sich an die Wand neben dem Fenster an. "Ich bin auf die Reise gespannt. Gibt es Dinge, auf die ich bei einer Reise von Madame beachten sollte? Ich kenne sie ja noch nicht so lange."
Titel: Re: Hochzeitsvorbereitungen - die Reise nach Grenzbrück 262 n.J.
Beitrag von: Lilac am 27. Jan 12, 21:17
"Vermutlich wird Madame mich als Leibmagd für sich dabei haben wollen. Sie schätzt es, in solchen Situationen mit ihrem Gefolge zu prunken. Außerdem glaube ich, dass sie sich darüber freut, Amelie dabei zu haben."
Fleur errötete vor Scham ein wenig, sich vor Élodie in so gutem Licht zu präsentieren.

Das Wort 'Reise' jedoch sorgte für eine verblüffende Veränderung: das Gesicht der Wäschemagd zeigte plötzlich Missmut.

"Reisen sind etwas fürchterliches! Jetzt im Winter ist es entweder klirrend kalt und man erfriert förmlich. Oder es ist nass und kalt und matschig! Man bekommt die Säume nie bis zur Weiterreise am nächsten morgen trocken und sauber! Madame reitet gerne - da mag sie Frost ohne Schnee bekanntlich lieber - bei dem Wetter kann man nach Herzenslust kleine Jagden abhalten, während der Tross gemächlich über die Wege holpert. Mir graut's immer davor, dass sie eines Tages auf vereistem Untergrund stürzt! Aber wehe, es ist nass! Da verlieren die Pferde andauernd Hufeisen im Schlamm und der Wagen bleibt auch ständig stecken! Und im Sommer ist es nicht besser! Es ist staubig und heiß und ab und an holt Madame sich einen Sonnenstich - dann geht die Reise erst mal gar nicht weiter, bis sie sich erholt hat! Wer könnte auch von ihr verlangen, dass sie sich von Übelkeit und Kopfschmerz geplagt, in den holpernden Wagen legt oder gar auf's Pferd schwingt, he?!?"

Man konnte Fleur ansehen - sie verabscheute Reisen. Ihre offizielle Sorge galt natürlich der Wäsche - die ihr bei Reisen verständlicherweise besonders viel Arbeit abverlangte. Aber auch die durch Überfürsorge hervorgerufene Gejammer über Verhalten der Baronin war für den sensiblen Zuhörer zu verstehen.

Die Wäschemagd gestikulierte wild mit Nadel und Zwirn umher, während sie die Dinge aufzählte, die auf einer Reise zu beachten sind:
"Folgendes ist wichtig: Madame müssen warm, ausgeschlafen und satt sein. Sie darf sich nicht um ihre Habe sorgen. Ihr müssen neben Wechselkleidung auch immer kleine Naschereien zugänglich sein. Ohne einen entsprechenden Vorrat an Ahorn-Sirup verlässt keine Delegation Goldbach. Madame freut sich darüber, wenn man selbst die Reiseküche damit aufwertet und natürlich ist es immer ein cadeau de bienvenue - ein Gastgeschenk. Es muss ihr ein Pferd zur Verfügung stehen, und mit diesem immer jemand, der sie begleitet, wenn sie beschließt einen kleinen Ausritt zu machen. Wenn Madame sich waschen will, muss der Wagen abgehangen und vom weiblichen Gefolge bewacht werden und Wasser, Seife und Tücher müssen bereitstehen. Abends nimmt sie häufig ein Fußbad. Dann muss das Lager im Wagen gerichtet werden. Madame wünscht es warm und kuschelig. Vermutlich werden wir aber ohnehin immer in Gasthäusern unterkommen, was an der Pflicht, für sie und ihr Lager zu sorgen aber keinen Abbruch tut und ein Teil der Reise wird wohl auch mit dem Schiff zurück gelegt..."

Plötzlich schreckt Fleur auf:
"Oh, zut alors! Es muss noch jemand auf den Markt und Mittel gegen die Seekrankheit erstehen!"