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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Schattenwall-Akademie => Thema gestartet von: Drakonia Noximera am 24. Apr 16, 13:59

Titel: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 24. Apr 16, 13:59
Die schweren Pforten der Akademie öffneten sich und eine einsame Figur betrat die Flur. Es war eine nicht besonders große Gestalt, die einen Zauberstab mit sich trug. Von unter der Kapuze hängten lange silberne Haare. Die Pforten schlossen sich hinter sie und die niedrige Frau nahm die Kapuze weg. Auf ihrem Gesicht war eine Narbe zu sehen, die sie seit einigen Tagen schon besaß.

Drakonia blinkte ein paar Male, bis ihre Augen sich an der Halbdunkelheit in der Flur angewöhnten, dann ging weiter nach ihrem Zimmer. Sie hatte viel zu überlegen und wollte die entsprechende Ruhe dafür haben. Ihre Gedanken waren zwar klarer als vor ein paar Tagen, doch völlig konzentrieren konnte sie sich nicht. Sie vermutete, dass es noch länger dauern würde, bis sie wieder in der Lage wäre, klar zu denken.

Ihr Zimmer sah genauso aus als sie dieses verlassen hatte – Schriftrollen lagen chaotisch auf dem Tisch, sonst war alles aufgeräumt. Die Elfe lenkte den Stab an der Wand und setzte sich langsam auf dem Boden. Sie schloss die Augen, atmete tief durch und ließ alle Emotionen und physische Gefühle langsam ihren Einfluss auf ihr verlieren, bis ihr Bewusstsein so tief in der Ruhe gesunken war, dass sie nicht mehr von etwas oder jemandem erwacht werden konnte, wenn sie das nicht wünschte.

Was in Tiefensee passiert war, war vorbei und daran konnte Drakonia nichts ändern. Versuchen könnte sie zwar, das Vertrauen von den anderen zurück zu gewinnen, aber zuerst sollte sie wieder Vertrauen in sich selbst aufbauen. Zurzeit hatte sie keins. Ihr war klar, dass sie nicht mehr stark genug war, um auf ihre einmaligen Kräfte Zugriff zu nehmen, und die Lust dazu fehlte ihrem Willen auch. Allerdings war es nicht so leicht wie es aussah, auf dem Weg zum Licht zu bleiben. Den unbewussten Drang nach der dunklen Macht spürte sie immer noch und sie wusste, dass sie diesen bis zu ihrem letzten Tag spüren würde, wie eine Krankheit, die nicht geheilt werden konnte. Das Ziel, dass vor ihr lag war, diesem Drang nicht nachzugehen. Viele Kämpfe lagen vor ihr, doch sie wusste, dass der Schlüssel zum Gewinn von all diesen im Gewinn von dieser Kampf lag. Das Wichtigste, was sie brauchte – zu wissen, dass es noch Leute gibt, die hinter ihr stehen würden, wenn nötig – war vorhanden und sie fühlte sich nun sicherer als vor einer Woche.

In Travien hatte sie alles zu Magister Kadegar berichtet. Als sie ihn in der Taverne getroffen hatte, zitterte sie vor Angst und konnte die Tränen in ihren Augen nur schwer verstecken. Alle hatten ihr erzählt, dass der Magister ziemlich streng war und dass er sie für ihre Taten bestrafen würde. Außerdem erinnerte sie sich, dass er sie beim Exorzismus fast getötet hatte. Ihr war klar, dass er in der Lage war, sie umzubringen, wenn nötig. Für einigen Momenten war sie auch kurz davor, ihn darum zu bitten. Der Alptraum wäre zu Ende gekommen…

Aber der Magister hatte einfach ruhig auf sie zugehört. Sofern sie einschätzen konnte, war er nicht wütend geworden. Nicht nur hatte er sie nicht bestraft, sondern hatte ihr den Windstoß beigebracht und sie auf der Suche nach den magischen Waldsteinen mitgenommen. Und damit hatte er dafür gesorgt, dass sie nichts Dummes mehr machen würde – sie würde sich schuldig fühlen und Angst haben, dass er doch streng werden kann. Und das war sicherer als wenn er sie bestraft hätte.

‘‘Eine schlaue Lehrmethode, muss ich zugeben‘‘, dachte sie.

Was sie allerdings noch besser gefunden hatte waren die Gespräche mit Yori. Dass ein Mensch einen anderen angefeindet hatte, weil der zweiten ihr – einer Elfe – nicht helfen wollte, war für sie einfach schwer zu begreifen. Sie selbst hatte Stella schon vergeben, weil sie ihre Gründe gut verstehen konnte. Aber das wichtigste war, dass Yori sie nicht für dumm und arrogant hielt. Er verstand gut warum sie alles getan hatte, hatte auch mal Dummheiten gemacht wegen Freunden. Und Drakonia wusste, dass sie nicht mehr alleine war. Seit Maarja tot war, hatte sie eigentlich niemandem außer Falke, Maarjas Leibwächter, Vertrauen geschenkt. Sie glaubte, sich selbst zu haben sei genug. Es hatte sich festgestellt, dass es nicht so war. Isolation war für sie gefährlich. Und der Brief von Ysander war auch ein weiterer Beweis, dass es noch jemanden gab, der ihr zuhören und beraten würde. Das war alles, was sie brauchte.

Aber nun würde sie sich freiwillig in der Akademie sperren lassen. Komplett isoliert würde sie nicht sein – sie würde noch den Unterricht besuchen und mit den Leuten in der Akademie sprechen – aber für eine gewisse Zeit würde sie Schattenwall nicht verlassen. Sie hatte keinen Hausarrest bekommen, war nicht gezwungen, das zu machen – fühlte aber, dass es nötig war. Sie brauchte Zeit, mindestens so lang, um sich entscheiden zu können, was sie machen würde. Und ihren Zauberstab würde sie Magistern Flammbart für die Zeit überlassen.

Die Zeit würde sie nutzen um sich vorzubereiten. Sie war entschlossen, Atos zu finden und zu bekämpfen, aber bevor die Zeit dafür gekommen war, brauchte sie stark genug zu werden, was nicht auf einmal klappen würde. Sie würde klein anfangen und langsam auf den Weg gehen. Zwar war sie der Meinung, dass man nach vorne rennen sollte, aber sie wusste gut genug wo sie damit enden konnte. Wenn sie zu schnell gehen würde, würde sie nicht bemerken, wenn sie in die falsche Richtung gehen würde.

Kleine Schritte. Keine Emotionen. Ruhe, Kontrolle, Disziplin.

Langsam wachte sie von der Meditation auf. Sie stand auf, nahm den Stab in der Hand und betrachtete ihn für einige Minuten. In einigen Wochen oder Monaten würde sie den wieder abholen, aber jetzt würde sie ihn zu Magister Flammbart bringen. Sie nahm sich einige Sekunden um sich psychisch vorzubereiten und ging zur Tür, öffnete die und ging durch die Flur in Richtung Magister Flammbarts Studierzimmer.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 25. Apr 16, 14:34
Die Tür zum Studierzimmer des Magisters war nur angelehnt.
Durch einen kleinen spalt in der tür konnte man die schränke ausmachen, die an der einen wand standen
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 25. Apr 16, 14:58
Drakonia klopfte leise an der Tür und tritt ein Schritt zurück, nur im Fall der Magister wäre nicht in seiner besten Laune.

''Magister Flammbart? Darf ich mal rein?''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 27. Apr 16, 12:48
Durch das Klopfen ging die Tür einen Spalt weiter auf, aber es kam keine Reaktion von innen.
Entweder hatte der Magister das leise klopfen nicht gehört oder er antwortete einfach nicht
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 27. Apr 16, 16:18
Ganz langsam und leise betrat Drakonia das Zimmer, obwohl sie wusste gut genug wie wütend der Magister auf sie wäre, wenn er nicht im Zimmer war und sie ohne Erlaubnis drin gegangen war. Aber dann, würde er das Zimmer offen lassen, wenn er woanders war?

''Oder hat Garth die Tür offen gelassen?'', wunderte sie.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 30. Apr 16, 13:51
Der Raum war noch dunkler als sonst. Nur zwei Kerzen am Schreibtisch des Magisters waren entzündet und relativ weit herunter gebrannt. Die anderen Kerzen waren schon abgebrannt und aus gegangen. Abgesehen von dem stetigen Geruch nach alten Büchern und Pfeifentabak war der Raum jedoch menschenleer.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 01. Mai 16, 13:10
''Magister Flammbart?''

Nun hatte Drakonia plötzlich Angst. Sie war ohne Erlaubnis ins Zimmer reingegangen. Wenn jetzt der Magister sie erwischte, würden die Probleme, die sie schon hatte, so klein erscheinen wie ein Tropfen Wasser im Meer. Vielleicht war es besser wieder rauszugehen, bevor jemand sie gesehen hatte.

Sie sah sich trotzdem um. Auf den Regalen gab es so viele Bücher, die so viel Wissen enthielten... Vielleicht auch das Wissen, das sie brauchte um Atos zu finden und zur Hölle zu schicken. Vielleicht auch das Wissen, wie man den Morgenstern, der die Inquisition von der Gruppe in Tiefensee weggenommen hatte, wieder finden und benutzen konnte. Vielleicht auch das Wissen, wie sich die Situation mit Eolan erledigen ließ. Und so viel mehr, das ein Magier tun konnte. Sie fühlte wieder das Streben nach Wissen, mit dem ihr Großvater einmal auch bekannt war. Seine Worte, ''Wissen ist Macht'', würde sie nie vergessen. Wenn sie vielleicht in eins dieser Bücher mal kurz schauen konnte...

''Noch nicht'', dachte sie.
Auch wenn ihr Großvater, Magister Vermillion Aladrin, einmal zu den größten und mächtigsten Magiern des Imperiums gezählt hatte, war sie immer noch Schülerin. Zu welcher Schicksal Vermillions Streben ihn gebracht hatte, wusste sie auch und zwar zu gut. Und Probleme hatte sie selbst schon genug. Sie würde die Bücher nicht anfassen, bevor Magister Flammbart ihr das erlaubt hatte, egal wie lange sie warten sollte. Letztendlich war ihre Ewigkeit unbegrenzt.

''Ist jemand da?''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 02. Mai 16, 17:22
Wieso kann dieser unfähige Schüler nicht einmal die Türe hinter sich verschließen, wenn er den Raum verlässt?
Die Stimme war weniger zornig. Vielmehr genervt und resigniert.
ich hoffe für dich, du hast dich nicht selbständig an den Büchern bedient Drakonia. Sie enthalten nicht nur gefährliches Wissen, sie können schon beim Öffnen und Lesen der Seiten für unwissende tödliche folgen haben.
Bei diesen Worten studierte der Magister, der in der Türe stand den Gesichtsausdruck von Drakonia sehr genau
Einige Magier und Alchemisten haben ihr Wissen vor unvorsichtigen Tölpeln mit Schutzzaubern, Flüchen und Giften geschützt und ohne das Wissen welches Buch wie geschützt ist, kannst du dich und andere töten.
Er machte eine kurze Pause.
Und was willst du hier?
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 02. Mai 16, 23:38
Drakonia sprang einige Schritte zurück vor Angst. Mit so einer Erscheinung hatte sie tatsächlich nicht gerechnet.

''N-n-n-nein, ich habe nichts angefasst, ich schwöre in meiner Göttin... Ich habe meine Lektion gelernt, ohne Erlaubnis fass ich nichts an...''

Göttin, der hält so gefährliche Bücher in seiner Lehrstube, aber erlaubt Garth frei rumzulaufen?!

Dann erinnerte sie sich warum sie eigentlich gekommen war. Es fiel ihr schwer, die Worte auszusprechen, als würde die Trennung mit dem Stab ihr physisch weh tun. Aber das sollte gemacht werden und schon war es zu spät um ihre Entscheidung zu ändern.

''Magister... Ich habe mich entschlossen, dass ich mich nach den Ereignissen in Tiefensee für die nächsten Woche in der Akademie freiwillig einsperren lasse. Während der Zeit soll mein Stab ja irgendwo bleiben... Würden Sie diesen für mich aufbewahren?''

Schon war es gesagt. Ein paar Sekunden hatte sie gebraucht um das Ganze zu sagen, aber schon gab es keinen Weg zurück. Sie sammelte ihre Mut und schaute den Magister in den Augen. Nein, das waren die Augen von ihrem Mitschüler. Aber die Funkeln gehörten doch dem Geist, der jetzt in seinem Körper wohnte. Es war definitiv nicht Gartholos und sie hatte Angst von der Gestalt, die vor ihr stand. Aber irgendwie vertraute sie diesem Magier. Bei ihm wäre der Stab in sicheren Händen.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 03. Mai 16, 09:57
Magister Flammbart schaute Drakonia noch ein paar Sekunden lang an bevor er schließlich tief durchatmete

Denkst du, ich halte diesen Raum ohne Grund ständig verschlossen? Garth hat sich bereits an meinem Buch seine Lehrstunde abgeholt, als er mich in seinen Körper bannte, wie du ja weist. Seither ist er was derartige Sachen angeht äußerst folgsam geworden. Diese Bücher rührt er nicht an, ohne dass ich ihm nicht genaue Instruktionen hinterlassen habe, wie er sie zu nutzen hat. Er tendiert jedoch ein wenig zur Schlamperei, wenn es um das saubere Verlassen des Arbeitsplatzes geht.

dann ging er zielstrebig an Drakonia vorbei, um an den Bücherschrank heran zu treten. Er zog ein kleines, recht unscheinbares Buch aus dem Regal und hielt es Drakonia hin.
Es trug den Titel "Das Geheimnis der Adepten - Aufschlüsse über das Magisterium der Alchymie, die Bereitung der großen Arkana und den Weg zum Lapis Philosophorum"

Wenn du etwas lernen möchtest, fangen wir damit an. Es ist ungefährlich, enthält jedoch auch keine praktische Anwendung von Magie und der Transmutation, nur unvollständige Erzählungen und Laborbeschreibungen. Ich möchte, dass du es liest und mir anschließend sagst, was du davon verstanden hast. Nennen wir es einen kleinen Test.
und zum Glück beinhaltet es nicht den schnellen und blutigen Weg zum Lapis Philosophorum, sonst müsste ich dieses Buch auch unter Verschluss halten
ergänzte der Magister in Gedanken zu sich selbst.

Ich gebe dir das Buch im Austausch für deinen Stab mit. Außerdem hast du so etwas zu tun und kommst nicht auf dumme Gedanken. Behandle es Gut und bringe es mir am Ende wieder. Dann bekommst du im Austausch deinen Stab zurück. Da du dir deinen Hausarrest selbst auferlegt hast, kannst du diesen auch jederzeit unterbrechen. Und da wir hier in der Schattenwall nicht viel davon halten unseren Schülern Hausarrest zu geben, möchte ich auch nicht, dass du deine selbst auferlegte Zeit hier im Hause so nennst. Nennen wir es von nun an einfach eine Literaturstudie, einverstanden?

Er hielt ihr weiterhin das Buch mit der einen Hand hin und hielt ihr die andere Hand hin, um den Stab entgegen zu nehmen.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 03. Mai 16, 14:29
Die Elfe nickte und musterte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Der Magister mochte bei den anderen Schülern nicht beliebt sein, aber ihr entgegen verhielt er sich immer als wäre er selbst auch ein Elf und das war genug für sie um ihn zu respektieren.

''Einverstanden'', sagte sie und gab ihm den Stab. Sie nahm von ihm das Buch mit unsicheren Händen und sah es etwa ängstlich an. gartholos hatte ja auch ein Buch bekommen, aber letztendlich hatte Flammart gesagt, dieses sei ungefährlich.

''Ich glaube, ich werde nicht zu lange Zeit hier verbringen, ich wollte lediglich meine Gedanken klar machen, Informationen sammeln und etwas lernen, um mich vorzubereiten. Wissen Sie schon was in Tiefensee passiert ist?... Ich nehme an, Magistra Lyra hat schon zu Ihnen berichtet. Aber mein Ziel ist nun, den Nekromant, der sich Atos genannt hat, zu finden und irgendwie zu zerstören. Wie das sich machen lässt, weiß ich nicht, deshalb werde ich alles nötiges lernen um herauszufinden. Wenn Sie mir unterrichten würden, wäre ich sehr dankbar.''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 03. Mai 16, 16:26
Ich hörte von dem Nekromanten.
Und bei dem was ich gehört und gesehen habe ist er kein Ziel für eine einzelne Schülerin. Ich habe einst den Fehler gemacht und einen Feind überschätzt. Dies habe ich beinahe mit meim Leben bezahlt. Und weil ich mich stets auf meine Magie verlassen habe, habe ich meine eigenen Kräfte überschätzt, als ich mich einigen Orks im Kampf stellte und dabei meinen Körper verlor.
Ich werde nicht zulassen, dass Schüler unserer Akademie den gleichen Fehler machen wie ich.
Mache nicht den gleichen Fehler wie ich. Stürze dich nicht unvorbereitet und ohne verbündete in den Kampf. Versuche die Schwachstellen deines Gegners heraus zu finden und nutze diese.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 03. Mai 16, 17:44
''Genau um Ihr Fehler zu vermeiden bin ich zuerst zu der Akademie gekommen, statt Atos nachzufolgen, sofort nachdem Lyra eingeschlafen war. Wie gefährlich die Nekromantie sein kann, ist mir bekannt und zwar viel besser als es anderen ist... Letztendlich habe ich einmal bei einem Lehrmeister gelernt, der genau das unterrichtete. Wenn ich etwas überhaupt gelernt habe von den letzten Tagen - keine blinde Aktionen gegen etwas, was mächtiger ist als man selbst.
Ich verstehe gut was Sie mir sagen und Ihren Ratschlag werde ich folgen. Unvorbereitet werde ich nicht die Jagd übernehmen. Aber ich bitte Sie nicht um Erlaubnis, diese Jadg überhaupt zu unternehmen, weil ich mich schon dafür entschieden habe.''

Sie machte eine Pause und schaute nach dem Boden. Sie hatte sich entschlossen, dass sie Dämonenjägerin sein wird nach dem Exorzismus in Tangara und es war ihr gut bewusst, dass es nicht die ungefährlichste Beschäftigung für einen Magier war. Aber sie war sicher, dass es genau das war, was sie wollte. Sie war lange genug die Beute und das Opfer gewesen, sie würde die Jägerin werden.

''Magister, ich weiß, dass ich noch keine Dämonjägerin bin, aber eines Tages werde ich das sein. Und irgendwie und irgendwann soll man ja anfangen, oder? Ja, ich bin noch Schülerin. Ich bin weder so mächtig noch so erfahren wie Sie oder Magistra Lyra oder Magister Kadegar, aber eines Tages werde ich auch eine von den Dämonenjägern der Schattenwall sein. Aber um gut zu sein soll man lernen und durch Erfahrung lernen ist die beste Variante. Ich würde gerne mein ganzes Leben in der Bibliothek verbringen, aber leider kann man keinen Dämon töten, indem man ihn mit Büchern so lange auf dem Kopf schlägt, dass er stirbt.
Wenn meine Frage nicht zu frech ist - und wenn sie das ist, dann bitte ich um Entschuldigung - würden Sie mir erzählen wie Sie zu einem Dämonenjäger geworden sind und ob Sie schon Nekromanten - Todes- oder Blutelementaristen - schon bekämpft haben?''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 03. Mai 16, 18:48
Die Frage sei dir gestattet und ja, ich habe schon so ziemlich alles bekämpft was es zu bekämpfen gibt. Setz dich. Die Geschichte, wie ich zum Dämonenjäger wurde kann ein wenig dauern.

Der Magister wies Drakonia, sich auf die eine von den beiden Schülerbänken zu setzen, stellte den Stab von Drakonia in einen der verschließbaren Schränke auf der Seite mit seinen Reagenzien, lehnte sich an den anderen Schülerpult und begann zu erzählen.

Ich habe eine Lehre bei einem Transmutationsmeister gemacht, der viele Reisen unternahm. Dort wurde mir schon häufig vor Augen geführt, dass die Straßen mehr gefahren bergen als nur Räuber und Tiere. Nachdem ich selbst meinen Meister überlebt hatte und nun auf der Suche nach einer geeigneten Akademie war, die für diese Art der Magie eine Verwendung suchte, traf ich auf einem Konvent hochrangiger Magier, welches dem Konvent des Konzils zur Erforschung astraler Phänomene nicht unähnlich war, den Gründer und Leiter unserer Akademie Snorgad von Schattenwall.
Der Zufall kam mir zuhilfe, dass er seine Akademie im Schattenwallgebirge auf Montralur gegründet hatte und nach jungen, ambitionierten Meistern ihres fachs suchte, um seine Akademie mit geeignetem Lehrpersonal zu füllen. Er erkannte, dass meine Transmutationsformeln und meine Zirkel für die Anwendung gegen vielerlei Gezücht anderer Sphären nützlich sein konnte, da es mit der Transmutationsalchemie möglich war unter anderem auch Gegenstände, Foki und Waffen aus ungewöhnlichem Material zu schaffen oder diese in einer außerordentlichen Reinheit zu bekommen.
Darüber hinaus boten die Transmutationskreise eine gute Möglichkeit verschiedene Zauberschulen miteinander zu verknüpfen, um den bestmöglichen Effekt beim Ritualisieren zu erhalten. Viele meiner Techniken gingen in den Akademiealltag der Ritualisten ein. Jahre habe ich Ritualkunde und Alchemie gelehrt und habe nebenbei eine ausführliche Kampfausbildung an der Akademie genossen, da sich einige Feinde finden, die mit Magie gar nicht zu töten sind, oder die einem einfachen Magieanwender zu schnell zu Leibe rücken können, wenn dieser sich nicht zu verteidigen weiß.

Als ich mich in der Anwendung der Magie und im Kampf sicher genug fühlte um in den aktiven Dienst als Dämonenjäger zu treten, war ich bereits über vierzig Götterläufe alt. Ein Alter, was für einen Elfen nur einen Wimpernschlag bedeutet, für einen Menschen aber viel Zeit seines Lebens kostet. In dieser Hinsicht neide ich euch Spitzohren euer langes, ja beinahe unendliches Leben.

Man konnte bei dem letzten Satz die Missgunst des Magisters unmissverständlich wahrnehmen, dass die Götter die Elfen mit so einem langen Leben  gesegnet hatten, wohingegen die Menschen ein vergleichsweise kurzes leben hatten und eher von Krankheiten heimgesucht wurden.

Wie dem auch sei...
Mit Nekromantie und Blutmagie habe ich bereits einige Erfahrung sammeln können. "Kenne deinen Feind" heißt es an der Akademie nicht ohne Grund. Es wäre auch dämlich einem Dämonenjäger nicht beizubringen, wie er eine Dämonenbeschwörung oder die Wiedererweckung eines Untoten erkennt. Sonst wäre er nicht in der Lage entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, sobald er die Anzeichen für eine derartige Magie wahrnimmt. Wobei die Definition eines "Dämons" an der Schattenwall nicht bei den Niederhöllen aufhört. Grundsätzlich jagen wir alle Wesenheiten anderer Sphären, die negativ auf das Gleichgewicht der Sphären einwirken. Es gibt auch dunkle Feen, die man mit Eisen und Salz in die Flucht schlagen muss, als auch beschworene, wilde Elementare, die ganze Landstriche verwüsten. Da die Sphäre der Totengeister nun einmal auch zu unseren häufigen Feinden gehört, ist eine Schülerin, die sich auf dem Gebiet der Nekromantie auskennt sicher eine wirkungsvolle Waffe gegen einen Nekromanten, wenn sie weiß, wie sie dessen Praktiken stören und unterbrechen kann.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 03. Mai 16, 20:14
Drakonia hörte geduldig zu, obwohl sie ihm an mehreren Stellen mit Fragen und Kommentare unterbrechen wollte. Irgendwie aber wusste sie, dass es dummer ist, Magister Flammbart zu nerven, als die Inquisition freiwillig in den Wald zu folgen. Sie wartete einige Momente, bis sie sicher war, dass er alles gesagt hatte, was er vorgehabt hatte zu sagen, bevor sie anfing zu sprechen.

''Haben Sie lange gebraucht um alles zu lernen, was man braucht um mit dem Jägen anzufangen? Und was für Feinde haben Sie schön bekämpft? Wo haben Sie diese gefunden? Wan haben Sie angefangen, hier zu unterrichten? Ist der Rektor auch selbst ein Dämonjäger?...''

Sie wusste, dass ihr unverstecktes Neugier zu kindisch war und mit Frechheit grenzte, wollte aber so viele Fragen stellen. Hätte sie keine Angst vor dem Magister gehabt, hätte sie ihn schon vor langem mit hunderte Fragen genervt. Jetzt scheinte er, in der Laune zu sein um zu sprechen, aber sie wollte nicht, dass er plötzlich ärgerlich wird. Mit Geistern erschreckte man die Kinder nicht ohne guten Grund.

''Tut mir leid, dass ich mich so kindisch verhalte... Übrigens, wir leben nicht unendlich. Für Menschen aber scheinen 5000 Jahre eine Ewigkeit zu sein. Allerdings leben - eher überleben - wir vardarische Mondelfen selten mehr als 800 und zwar wenn wir Glück haben. Mein Großvater starb mit 784, er spielte zu viel mit Magie...
Aber nun kurz zur Sache. Was mein vorheriges Studium betrifft, ich habe gar nicht genug gelernt um alles zu wissen was Atos unternehmen kann. Mag sein, dass ich mehr über Nekromantie weiß als die meisten, die ich getroffen habe, aber letztendlich war ich eine Schülerin und er ist ein ziemlich erfahrener Meister. Aber was er mit dem Blut, das er von uns genommen hat nun unternehmen kann, ist mir bekannt, und es ist nicht schön.
Sehen Sie, Nekromantie ist nicht die Magie des Todes, obwohl viele das behaupten. Nekromantie ist die Art von Magie, die ermöglicht, die Einheit zwischen Körper und Seele zu zerreissen und diese für verschiedene Zwecke zu nutzen. Verschiedene Bereiche dieser Magie beschäftigen sich mit verschiedenen Dingen. Während Totenbeschwörer - die werden von den meisten Lich, manchmal auch Equilibrii genannt - Armeen von toten Körper aufheben und gegen ihre Feinde schicken können, sind Blutmagier der Macht, Lebendigen zu kontrollieren. Und viele arkane Heiler begehen unbewusst Nekromantie.
Normalerweise aber schließen sich beide Bereiche gegenseitig aus. Was heißt, ein Magier, der das eine beherrscht, kann mit dem anderen gar nichts anfangen und umgekehrt. Es gibt aber tatsächlich sehr selten Magier, die sich in den beiden Bereichen auskennen und beide Magierichtungen beherrschen. Ich habe Angst, dass Atos von denen ist. Wenn es so ist, dann werden wir Probleme haben. Er hat ein paar Tropfen von dem Blut von allen, die er geheilt hat, gesammelt. Wenn er dieses zu benutzen weißt, dann kann er so erledigen, dass wir ihm gehören. Willenlos, mit aller unser Kraft - und wir sind Magier und Krieger. Er hat keine zufällige Opfer genommen, sondern wusste ganz genau was er tut.''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 08. Mai 16, 22:36
Als Drakonia von dem entwendeten Blut erzählte, zogen sich die Augenbrauen des Magisters ärgerlich zusammen. Nicht wegen der Schülerin, mehr wegen der Information, die ihm soeben mitgeteilt wurde. Ohne auf die vorherigen Fragen weiter einzugehen antwortete er ihr stattdessen:

Das sind gravierende Neuigkeiten. Die Magie eines Landes kann sich sehr von der Magie eines anderen Landes unterscheiden. Hier kann es sein, dass ein Magieanwender sich freiwillig auf einen bestimmten bereich der Magie spezialisiert oder frei aus den Zaubern verschiedener Magieschulen lernt. Wir Hermetiker gehen meist nach dem einfachen Prinzip vor, sich zuerst auf eine Schule zu spezialisieren um anschließend die nächste Schule zu meistern. Andere Magieanwender, die einer anderen Magieform folgen, wie Hexen, Kobolde, Feen und andere könnten aufgrund ihrer natürlichen Begabung für die Anwendung auch auf verschiedenen Gebieten bewandert sein. Andere Magieanwender mit persönlichem Lehrmeister lernen oft auch nur die Zauber, die ihr Lehrmeister ihnen vorgibt. Dafür bedienen diese sich gezielt aus verschiedenen Magieschulen.
Hierzulande gibt es folglich keine Magieschule, die eine andere ausschließt. Und auch in den anderen Ländern, die ich bereist habe, ist mir ein solches Phänomen erst ein mal begegnet. Da Blutmagie und Nekromantie sich folglich nicht grundsätzlich ausschließen bedeutet das, dass alle von denen dieser Atos eine Probe des Blutes genommen hat in größter Gefahr schweben, wenn er einen entsprechenden Zauber kennt, der mit dem Blut nutzbar ist. Blutflüche, Be- und Verzauberungen sowie andere auf große Distanz gewirkte Zauber könnten die Folge sein. Doch das sollte auch Kadegar und Lyra bereits vor Ort aufgegangen sein. Haben diese bereits Maßnahmen zum Schutz der Betroffenen eingeleitet?
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 09. Mai 16, 18:05
Drakonia zuckte mit den Schultern.

''Über die Todes- und Blutmagie wurde mir in Anrea erklärt. Ich habe dort sogar gehört, dass es Akademien wie Dornberg gibt, wo Nekromantie unterrichtet wird. Vielleicht gibt es auch mehrere Variationen, über die ich nie gehört habe, wer weiß... Wie gesagt, ich war noch Schülerin, als ich von der Akademie weggerannt bin.
Was Magistra Lyra - und ob etwas überhaupt - unternommen hat, sollten Sie besser als ich wissen, Sie haben mit ihr gesprochen. Magister Sonnenwende war nicht in Tiefensee, ich habe zu ihm berichtet, aber ob er etwas vorhat zu tun, ist mir auch nicht bekannt. Ich selbst weiß auch nicht wie viele Leute Atos genau geheilt hat, aber mein Blut und das von Lyra hat er bei sich.''

Sie schwieg für einige Momenten und schloß die Augen, bevor sie weitersprach.

''Vielleicht wissen Sie schon was ich versucht habe zu tun. Ich habe keine Illusionen, dass irgendwer meine Tat verstehen wird. Aber ich wollte seine Untoten unter Kontrolle bringen und sie zerstören. Natürlich konnte ich das nicht machen, erstens wurden sie nicht von mir erhoben und zweitens, bisher habe ich meine theoretische Kenntnisse im Bereich nie praktisch eingesetzt. Meine Erklärung wollte keiner hören und manche waren bereit, mir die Kehle zu schneiden. Mit seinen eigenen Steinen kann ich ihn also nicht totschlagen, sozusagen. Aber dass ich versucht habe, bereue ich nicht. Immer noch nicht, deshalb fürchte ich mich. Die Todesmagie aufzugeben war nicht genug, weil die dunkle Kraft mich immer noch zu sich zieht. Was, wenn Atos meine Schwäche findet und versucht, diese zu nutzen? Was, wenn er mich verlockt, ihn zu folgen und auf den alten Weg zurückzugehen? Was, wenn er Erfolg damit hat?''

Und wenn das passiert, wird jemand mich töten, bevor ich die Zeit habe Leuten zu schäden?, dachte sie.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 09. Mai 16, 21:52
Vielleicht war es glückliche Fügung, dass es nicht geklappt hat seine Untoten zu kontrollieren. Hättest du Erfolg gehabt, hätte man sich im Anschluss auch deiner entledigt.
Das Warum kann ich allerdings nur erraten. Wenn dieser Atos so mächtig ist, wie es derzeit scheint, so hat er einen Stärkeren Einfluss auf die Untoten als du. Das ist als ob ihr euer beider Befähigung in eine Waage Werft und seine Kraft deiner einfach über ist. Allerdings ist dies auch ein wichtiges Indiz, dass du gegen ihn nicht weiter mit Nekromantie vorgehen solltest. Angenommen du würdest selbst versuchen Nekromantie anzuwenden, so könnte ER vermutlich die Untoten gegen dich wenden.
Also nutzen wir das, was wir wissen zu unserem Vorteil.
Er hat euer Blut genommen. Es steht ausser Frage, dass er damit etwas anstellen wird. Ich gehe nicht davon aus, dass er damit lediglich einer kranken Sammelleidenschaft frönt. Der erste Schritt wäre also, alle möglichen betroffenen gegen einen blutgebundenen Zauber von atos zu schützen. Nächster schritt wäre das Ausfindig machen von Atos. Da er Blut genommen hat, kann dieses in Form eines Rituals auch ausfindig gemacht werden. Es ist schließlich identisch zu dem Blut,was in euren Adern fließt. Dritter schritt wäre ein gezielter Angriff auf Atos. Wobei hier im besten fall auf Hilfe von Leuten zurückgegriffen werden sollte, dessen Blut er nicht hat. Gleichzeitig sollte eine recherche gemacht werden. Wenn er so mächtig ist, wie es derzeit scheint, dann ist er irgendwo ausgebildet worden. So etwas muss Spuren hinterlassen haben. Gerade als Nekromant Wird er vorher versuche gemacht haben und wäre somit sicher aufgefallen, wenn irgendwo untote auftauchen.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 09. Mai 16, 22:08
Die Elfe nickte schnell und konzentrierte sich auf die vom Magister vorgeschlagene Schritte.

''Also, ich habe schon was zum dritten Schritt unternommen - ich habe mit einem Menschen Namens Vanion gesprochen. Er sagte, im Gebiet von Tiefensee gäbe es vorher auch Aktivität dieser Magie. Wenn Atos tatsächlich aus dieser Gegend stammt, wäre es relativ leicht, seine Spuren nachzugehen. Aber diese Spur mag fasch sein. Was ich über ihn von Lyra schon aber weiß ist, dass der Heiler seit einiger Zeit tot war und der Geist eines Magiers in seinem Körper unbemerkt gelebt hat. Ich weiß nicht ob der Fall zu Ihr und Gartholos ähnlich ist oder eher zu Balerian und Eolan. Und er hat mit Sascha gereist, sie hat aber nichts erfahren.
Aber ich nehme an, das beste wäre, wenn wir das Plan vom Anfang einsetzen? Ich kann versuchen herauszufinden genau welche von der Reisegruppe in Tifensee Atos geheilt hat.''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 10. Mai 16, 07:31
das wäre ein guter Anfang, ja. Die recherche ist meines Erachtens nach ungefährlich und kann nur positiv auf deine Reputation wirken.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 10. Mai 16, 08:58
"Wo soll ich denn anfangen? Kann ich alle, die in Tiefensee waren, finden und befragen? Darf ich das, genauer gesagt?
Und dass wir uns in der Kampf auf Leute verlassen sollen, dessen Blut er nicht hat - heißt das, dass ich ihn nicht bekämpfen darf?"

Bei den letzten Worten war ihre Stimme wieder leise und ruhig geworden - was bei ihr ein sicheres Zeichen war, dass sie bereit war darüber zu streiten. Atos hatte eine untote Armee erhoben und alle hielten sie für schuldig, aber das war ihr egal. Aber er hatte ihren Namen gerufen. Er wollte, dass sie ihm folgt, er wollte sie zurück in die Dunkelheit schleppen. Niemand konnte ihr verbieten, ihn zu töten.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 10. Mai 16, 11:12
Niemand kann dir verbieten mit Menschen zu reden. Sie ausfindig machen und mit ihnen zu sprechen ist dir nicht verboten.
Auch auf der anschließenden Jagd nach Atos kann ich dir keinen Riegel vorschieben außer meinem Rat, dass ich es für dumm und unverantwortlich halte, so lange er in besitz deiner Blutprobe ist. Jeder, dessen Blut er hat ist ein potentielles Risiko für eine solche Unternehmung. Und sei es nur, dass er eure Position genau bestimmen kann und uns deswegen immer durch die Finger schlüpft.
Nein, ich werde es dir nicht verbieten. Aber ich rate dir, deine Emotionen im Zaum zu halten. Sie machen dich angreifbar und schwach.

Der Magister war nicht laut geworden, doch merkte man, dass ihn das Thema und der aufkeimende Trotz von Drakonia ihn reizte.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 10. Mai 16, 13:03
''Und was wäre, wenn ich vorher meine Blutprobe von ihm irgendwie wegnehme?
Magister, ich will auf keinen Fall dumm handeln oder schlechter noch, arrogant. Aber Atos wird sterben und ich bin entschlossen mir Mühe zu geben, dass er von meiner Hand stirbt. So kann ich beweisen, dass ich Nekromantie nicht mehr betreibe und wenn möglich im Weg stehe. Nicht nur zu den anderen, die da waren, sondern auch zu mir selbst. Selbstverständlich kann ich das ganze nicht alleine bewirken, mir fehlen Kenntnisse und Kraft für den Ritual. Aber Atos werde ich umbringen. Wie sonst kann ich sicher sein und beweisen, dass ich den Drang nach der dunklen Macht überwältigt habe?''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 11. Mai 16, 07:22
Wenn der eigentliche Atos tot ist und sein Körper nun durch einen fremden Geist gesteuert wird, könnten wir es mit einem Wiedergänger zu tun haben. Wenn sich der fremde Geist im lebenden Körper eingenistet hat, können wir von einer Besessenheit durch einen Geist ausgehen. Anders als bei Garth und mir würde der Geist Kontrolle über den Körper übernehmen und sich im Geist des betroffenen einnisten. Meine Seele ist jedoch an das Blut von Garth gebunden und so können wir symbiotisch koexiszieren. Das dürfte auch der Grund sein, warum ein herkömmlicher Exorzismus uns auch nicht trennen kann.
Jedenfalls haben wir es also nicht nur mit einem Nekromanten zu tun, sondern mit einem Nekromantiebegabten untoten. Das macht Atos zwar potentiell noch gefährlicher aber auch, je nach Art seines untots, anfällig für verschiedene Dinge, geweihte Waffen und exorzismen, die bei einer lebenden Seele, wie meiner, keine Wirkung zeigen.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 11. Mai 16, 09:38
''Einen untoten Nekromanten nennt man in den meisten Fällen einen Lich'', sagte Drakonia sachlich, dann seufzte und schwieg für ein paar Sekunden.

''Und es ist auch stärker als lebendige Nekromanten. Wie Sie gesagt haben, kann er Immunität gegen unsere Waffen haben. Aber wie wäre es mit einer magischen Waffe? So eine würde einen Untoten schnell zu Asche machen.''

Sie erinnerte sich, dass sie etwas vergessen hatte zu erwähnen.

''Magister, ich habe einen Grund zu glauben, dass Atos noch gefährlicher sein kann als wir glauben zu wissen. In der ersten Nacht befürchteten seine Untote Feuer. Wir konnten sie relativ leicht mit Feuer vernichten oder wegschicken. Aber am nächsten Abend waren sie anders. Sie bewegten sich zwar langsamer, hatten aber keine Angst vor Feuer und verbrannten deutlich langsamer, auch haben sie Leute gebissen - mich auch, aber Lyra hat die Wunde gereinigt und verschlossen. Atos ist also keiner, der sich lediglich auf seine Macht verlässt. Er lernt im Prozess, was heißen soll, er ist vielleicht auch intelligenter als wir glauben.''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 11. Mai 16, 12:17
Der Magister setzte sein Lehrergesicht auf
Um ein Loch zu werden müsste er eine phylakterie besitzen, in der seine Seele gebannt ist. In diesem Fall müssten wir "nur" die phylakterie zerstören.
Wenn er allerdings nur ein Mächtiger Geist ist, der einen Fremden Körper in Besitz genommen hat, müssen wir den Geist davor hindern sich einen neuen Körper zu suchen. Oder gar einen der unseren zu nehmen.
Sollte dies der Fall sein, hätten wir einen kleinen Trumpf im Ärmel.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 11. Mai 16, 13:51
"Wie kommt es vor, dass Sie mehr wissen über Nekromanten als ich?" In ihrer Stimme konnte man ein bischen Schamm hören. Sie errinnerte sich, dass sie zwar eine Vorlesung über Liche besucht hatte, war damals allerdings mit anderen Gedanken zu beschäftigt um zuzuhören was gesagt wurde.

"Und wie erfahren wir was für eine Gestalt er eigentlich ist? Wir können ihn nicht einfach so im Ritualkreis werfen und analysieren."
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 11. Mai 16, 17:08
Der magister konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen wenn man viele Jahre seines Lebens Bücher studiert und weitere Jahre allerlei Entitäten Jagd, dann sammelt man ein breites wissen  darüber, wie man was tötet. Mein Wissen über angewandte Nekromantie hält sich jedoch schwer in Grenzen. Aber ich weiß, wie ich Dinge töten kann. Es ist unsere Lebensversicherung zu wissen, was vor uns steht und wie man es tötet, bevor es einen weg findet uns zu töten. Nicht umsonst ist das Wissen unser wichtigster Verbündeter, nicht der Zauber oder das Schwert.
Und um das WIE müssen wir uns noch gedanken machen. Aber theoretisch müssten wir gegen unheilige Kreaturen wie Atos einen mächtigen Priester oder Geweihte Waffen am besten gebrauchen können.
Die Alamarkirche hat einige effektive Mittel gegen Untote und Unheilige Kreaturen. Naja. Und gegen uns Magieanwender. Doch in diesem Fall würde uns dies nur zum Vorteil gereichen, ein Wesen welches sich durch Magie am Leben erhält, wie ein Lich oder ein Schatten, könnte so schnell der Gar aus gemacht werden.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 11. Mai 16, 21:26
Drakonia nickte um zu zeigen, dass sie einverstanden war - könnte sie überhaupt nicht einverstanden sein - und schwieg.

''Wir sollen einen Weg finden um ihn zu töten also. Das wird ja Zeit dauern'' sprach sie leise, ihr Blick auf dem Tisch gerichtet, als sprach sie eher ihre Gedanken. ''Wir sollen ausdenken wie wir ihn bekämpfen sollen. Aber ich wundere mich... Was denkt er in dieser Zeit? Was, wenn er mit einem Plan kommt, das Blut zu nutzen und zu Taten kommt, während wir mit dem Handeln warten? Wird es nicht ein Wettbewerb mit der Zeit? Haben wir äberhaupt Zeit?''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 12. Mai 16, 05:50
Deswegen war die Recherche auch nicht Schritt eins meiner Überlegungen.
Zu allererst müssen wir es schaffen euch alle gegen Atos Magie mit eurem Blut zu schützen um uns diese Zeit zu erkaufen.
Allerdings gibt es nicht viel, was man gegen die Magie mit eurem Blut als Komponente tun kann. Blutmagie ist nicht umsonst so beliebt. Sie ist zuverlässig und mächtig. Vielleicht kann man...
Der Magisters schien plötzlich sehr in Gedanken zu sein.
Er zog ein paar Leder Handschuhe aus dem Gürtel und nahm einen dicken, sehr alten wälzer aus dem Regal und ging mit diesem zu seinem Schreibtisch auf der oberen Ebene, wo er das Buch ablegte und anfing darin zu blättern
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 12. Mai 16, 10:29
Drakonia wollte etwas fragen, entschied sich aber den Magister nicht zu stören und ihre Frage nachher zu stellen.

Also, vor ihr lagen nun zwei Ziele. Das erste war die Recherche und das zweite - Atos zu finden. Sie war schon auf die Spur, die allerdings falsch sein konnte. Sie hatte also nicht so lange Zeit, die sie in der Akademie verschwenden konnte. Nur einige Wochen, damit sie ihre Gedanken und Pläne in Ordnung bringen konnte. Dann sollte sie wieder los. Und sie hatte schon die Idee wohin.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 12. Mai 16, 14:14
Magister Flammbart öffnete eine Schublade an seinem Schreibtisch und holte einen in Leder eingefassten, geschliffenen Kristall hervor, den er sich vor das linke Auge band. Diese Kristalllinse hatte große Ähnlichkeit zu der, die Magister Sonnenwende für Analysezwecke nutzte. Jedoch war die Linse nicht Transparent, sondern changierte gelb bis schwärzlich, je nachdem wie das Licht darauf fiel.
Dann eilte er an einen anderen Schrank und zog ein kleineres Buch heraus, blätterte darin und legte es zu dem Schweren Buch.
Dabei schien er ständig vor sich hin zu murmeln, was selbst für die feinen, elfischen Sinne von Drakonia unverständlich klang.
Schließlich schlug der Magister mit der flachen, behandschuhten Hand auf das Buch und rief:
Ich habe es mir gedacht...
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 12. Mai 16, 16:22
Drakonia zukte zusammen, überrascht von dem Ruf.

''Was? Was haben Sie gedacht? Und warum brauchen Sie Handshuhe um dieses Buch anzufassen? Und ich glaub Magister Kadegar hat dieselbe Brille...''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 13. Mai 16, 13:10
Im Gegensatz zu dem Buch, welches du von mir bekommen hast, ist dieses von seinem Schreiber mehrfach geschützt worden.
Die Seiten wurden vorsorglich gegen unvorsichtige Finger vergiftet und die Schrift ist nur mit einer speziellen Brille lesbar, die eine Linse aus geschwefeltem Vulkanglas hat. Außerdem wurde der Text Codiert aufgeschrieben, weswegen ich ein paar Notizen zu dem Code nachschlagen musste.
Aber...
Er klappte das dicke Buch mit einem lauten knall zu und zog die Handschuhe aus, die er auf den Buchdeckel warf
...ich habe etwas gefunden, was nicht ganz uninteressant ist.
Die Brille wurde wieder in der Schublade verstaut und der Magister begab sich zu der Lehrtafel, die er auswischte um etwas zu zeichnen
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 14. Mai 16, 16:02
''Darf ich wissen was genau?''

Auf einmal war das Interesse von der Elfe geweckt. Ihr waren schon auch Dinge eingefallen und ihre Gedanken rannten wild in ihrem Kopf.

Was wäre, wenn die Blutmagie negiert werden könnte, dachte sie. Vielleicht war das möglich, aber sie wusste nicht wie Magister Flammbart auf die Frage reagieren würde. Ein bisschen Angst hatte sie immer noch, entschied sich aber, die Frage doch zu stellen, nachdem der Magister erklärt hat, was er gerade gefunden hatte.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 17. Mai 16, 10:43
Der Magister hatte gerade ansetzen wollen etwas zu schreiben, drehte sich jedoch auf dem Absatz um und begann zu erklären

Magie, die mit Blut gewirkt wird ist sehr mächtig. Mit einer Blutprobe kann ein geübter Magier einfache Schutzzauber und Schutzmechanismen gegen allgemeine Zauber überwinden. Wobei hier zwischen der Blutmagie, die Magische Kraft aus der Lebenskraft des Zaubernden zieht, und der Zauberei mit Blut als Komponente unterschieden werden muss. Darum nennen wir die Mit Blut gewirkten Zauber nun der Einfachheit halber Blutfoki.
Es gilt also, einen Schutzzauber zu wirken, der auf den zu Schützenden und sein Blut speziell eingestellt wird. Damit würde der eigentlich gegen Blutfoki-Zauber unwirksame Schutzzauber auch gegen eben jene Blutfoki-Zauber wirken.
Die wahrscheinlich einfachste Lösung wäre hier, ebenfalls Blut für den Schutzzauber zur Hilfe zu nehmen. Also Blut als Komponente, um einen Blutfokus gegen die Blutfoki des Feindes zu schaffen.

Dann begann er zwei einfache Skizzen an der Tafel zu machen (Skizzen siehe Anhang)

Ohne einen entsprechenden Schutzzauber, der gegen einen Blutfoki-Zauber wirkt, wird das Opfer also trotzt ansonsten wirksamer Schutzzauber verletzt.
Ein spezieller Schutzzauber mit schutz vor Blutfoki erhöht zumindest die Chance auf eine wirksame Verteidigung. Diese Schutzmaßnahme wäre allerdings nur von begrenzter Dauer und müsste regelmäßig, wahrscheinlich Täglich erneuert werden.
Der Effekt wäre ähnlich einer Magiesicherung, nur gegen die Blutfoki-Zauber. Folglich eine Blutsicherung für die Schutzzauber.

der Magister strich sich nachdenklich über den Bart und murmelte zu sich selbst:

Ich sollte diese Methode als meine eigene Idee offiziell zertifizieren lassen.... Die Flammbartsche Schutzformel.

Dann drehte er sich zu Drakonia um

Dies ist natürlich nur eine Theorie. Ob sie funktioniert, müsste noch getestet werden und wird der Ernstfall zeigen. Und es müsste eine Methode gefunden werden, den Zauber als Schutzzauber auf sich und andere zu wirken, die keine Zauberwirker sind
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 17. Mai 16, 12:10
Drakonia nahm aus ihrer Tasche das Notizbuch, das sie für Magister Flammbarts Unterricht vor einigen Wochen besorgt hatte, und began die Erklärung über Blutfoki zu notieren. Die Zeichnungen und die Theorie des Magisters ließ sie weg. Nicht dass sie nicht wichtig waren, aber um sie aufzuschreiben brauchte sie sein Erlaubnis, was heißen sollte, sie sollte ihn unterbrechen um zu fragen.
''So...'' sagte sie danach, ''Sie meinen also, man soll Blutmagie mit einer anderen Blutmagie bekämpfen. Und den Zauber jeden Tag erneut machen, damit das ganze funktioniert. Das heißt, Blutmagie auf die Opfer zu wirken... Wäre es theoretisch nicht leichter und schneller, alle Opfer zusammen zu bringen und den Zauber dann zu bewirken? Aber ich hoffe, Sie haben schon was vor, weil ich dieses Mal mich nicht freiwillig dazu melde. Das kann ich erstens nicht bewirken, und zweitens, selbst wenn, dann würde mir das keiner erlauben. Alle werden glauben, ich mache schon wieder Nekromantie, nd es wird nicht weit weg von der Wahrheit sein. Wer würde das also machen? Sie können ja nicht zaubern.''

Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 18. Mai 16, 13:48
Der Magister schüttelte den Kopf
Blutmagie ist grundsätzlich die Nutzung der eigenen oder fremden Lebenskraft als Kraftquelle für einen Zauber.
In diesem Fall ist es lediglich das eigene Blut, welches als Komponente genutzt würde. Es ist pro forma keine Blutmagie im eigentlichen Sinne, weswegen ich den anderen Begriff der Blutfoki verwendet habe. Viele werden allerdings den selben Fehler machen wie du und die entsprechenden Schutzzauber als Blutmagie ansehen, weswegen ich den Zauber nicht ohne vorherige Erklärung einen Betroffenen wirken würde und nicht im Beisein von Fremden, die dieses Ritual fehlinterpretieren könnten.
Dass ich als ausgebrannte Person außen vor bin und du als "gebranntes Kind" vielleicht auch nicht die Initiatorin eines solchen Zaubers dienen solltest, sollten die betroffenen Magier den Zauber jeder für sich selbst lernen und anschließend den Verbündeten helfen, die nicht in der Lage sind sich selbst zu helfen.

Dann schüttelte der Magister verständnislos den Kopf

Ich verstehe immer noch nicht, warum keiner etwas dagegen unternommen hat. Eine Blutprobe ist etwas dermaßen gefährliches in den falschen Händen. Dass das niemandem rechtzeitig aufgefallen ist, ist mir unverständlich.
Deswegen sollte man benutzte Bandagen stets selbst verbrennen oder auswaschen und diese keinem Fremden überlassen.

Dann kratzte sich der Magister nachdenklich am Kinn

Ich bin mir sicher, dass es unauffällige Wege gibt, den Zauber als einfachen Schutzzauber zu tarnen. Wenn man einen Schutzzauber mit dem Eigenen Blut in ein kleines Amulett schreibt, was man um den hals trägt... So eines:

Er holte ein kleines, ca 2cm im Durchmesser großes Medaillon mit Klappe hervor (siehe Anhang)

Dann müsste der Schutzzauber mit dem Eigenblut nicht jedes mal auf ein Neues mit frischem Blut gewirkt werden, was das Vorbereiten und Durchführen des Zaubers unauffälliger und ungefährlicher wirken lässt.
Wenn jeder der Opfer von Atos ein solches Medaillon mit dem entsprechenden Schutzzauber trägt, müsste man lediglich jenes in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel einmal Täglich, wieder aufladen.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 18. Mai 16, 22:43
Drakonia schwieg für einige Momenten, dann lachte etwa fröhlicher.

''Ich hab dasselbe gedacht, aber Sie haben das zuerst gesagt. Nicht aber einen Amulett hätte ich vorgeschlagen, sondern sehr kleine Fläschchen. Solche, die Platz nur für ein Tropfen anbieten. Wäre es möglich, dass die Magie so eingestellt wird, dass sie Kraft vom Tragenden abzieht und nicht aufgeladen werden soll?''

Wenn er auch freiwillig ist, den Opfern das ganze zu Erklären, wäre es toll - mir fehlt die Lust Leute zu überzeugen, die mich für Idiotin halten, dass ein Ritual auf sie durchgeführt werden soll, dachte sie.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 19. Mai 16, 09:30
Der Magister schüttelte den Kopf

Die flaschen-lösung scheint auf den ersten Blick einfacher, benötigt aber bei einer Erneuerung des Zaubers einen Magier, der den spezifischen Zauber kennen muss, um eine Erneuerung durchzuführen oder einen Komplexeren, länger wirkenden Zauber. Und kraft von dem Träger zu nehmen, würde echte Blutmagie bedeuten, wenn dieser kein Magier ist. Also keine erstrebenswerte Lösung.
Zumal man bei einem Fläschchen mit flüssigem Blut einem Dieb wieder eine mögliche Ritualkomponente für einen Blutfokus in die Hand gibt, was wir ja gerade vermeiden wollen. Nein, Ich bleibe dabei. Einen entsprechenden Schutzzauber mit Eigenblut in ein Amulett und dieses einmal täglich aufladen ist sicherer und leichter umzusetzen.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 20. Mai 16, 00:04
''Sicherer mag es sein, aber dass es leichter umsetzbar ist, bin ich nicht ganz überzeugt. Letzendlich sollen wir alle, die betroffen sind, irgendwie zusammen aufhalten um die Magie jeden Tag zu erneuen, mindestens die Nicht-Magier. Alle zusammen auf einem Platz wären in größer Gefahr.''

Drakonias Stimme war ganz ruhig, sie streitete nicht, eher sprach sie ihre Gedanken aus. Man konnte allerdings vom Funkeln in ihren Augen sehen, dass sie schon Dinge vorhatte.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 20. Mai 16, 06:19
das zusammen aufhalten ist sowieso nicht umsetzbar. Wenn so viele Opfer betroffen sind, wird es darauf raus laufen, dass sich einzelne betroffene einzeln helfen lassen.
Große treffen zum aufladen der Amulette werden eher nicht passieren. Die Magier werden ihre Amulette selbst aufladen. Die Priester werden sich entweder einen Schutz durch ihren Gott zulegen oder genauso wie alle anderen sich morgens einen magisch begabten suchen müssen, der ihnen das Amulett aufläd.
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Drakonia Noximera am 20. Mai 16, 12:08
''Das lässt sie abhängig von anderen Personen. Nicht zu sagen, dass die Magier, die die Amulette aufladen sollen, auch in Gefahr sein werden und Informationen bekommen sollen. Ist es sicher so offen zu sagen, dass ein Nekromant frei herumläuft?''
Titel: Re: Der Tag nach den Ereignissen in Travien, Frühling 266 n.J.
Beitrag von: Noxius Armatura am 21. Mai 16, 18:45
Dein Vorschlag erfordert, dass alle oder möglichst viele betroffene nah beieinander bleiben. Nicht nur, dass es schwieriger ist einen Magier zu finden, der den passenden Zauber kann, sondern es steigt auch das Risiko, dass etwas passiert. Was, wenn jemand das Ritual sieht und denkt es wäre blutmagie? Wer kann das den unbeteiligten glaubhaft erklären? Du hast selbst zugegeben, dass man dir nicht glauben würde, also warum das Risiko eingehen?
Meine Methode ist initial aufwändiger aber im Endeffekt die sicherere.