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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Akela am 23. Dez 13, 22:38

Titel: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 23. Dez 13, 22:38
Etwa eine Woche nach der Winterwacht....


In aller Frühe machten sie sich zum Aufbruch bereit.
Die Sonne war eben erst über die Häuser der Stadt gekrochen und ihre Strahlen tauchten den Innenhof von Jelenas Kontor in ein fast überirdisch glitzerndes Licht. Trotz der frühen Stunde war schon ein reges Treiben zu beobachten...jeder einzelne Bedienstete Jelenas schien auf den Beinen zu sein, um die Abreise der Besucher vorzubereiten.

Sasha schirmte die Augen gegen die Helligkeit des Schnees ab und grummelte irgendetwas unverständliches, während sie Salem am Zaumzeug über den Hof zog.
Der Hengst tänzelte mit hoch erhobenem Kopf hin und her, sein Schnauben bildete weiße Wolken in der klirrend kalten Luft. Er hatte zu lange im Stall bleiben müssen und Sasha wusste, dass er wieder alle Grenzen austesten würde.
Aktuell giftete er Kassos'  schwarzes Streitross Nachtfeuer an, welches nicht aussah, als würde es sich das lange gefallen lassen...
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 23. Dez 13, 22:48
"Ich habe dir doch gesagt du solltest das Mistvieh zum Abdecker geben."
grummelte Jelena während sie Proviant in Öltuch einschlug und auf Körbe und Satteltaschen verteilte. Sie hatte es genossen einen Teil des Rudels bei sich zu haben und man sah ihr an das es ihr gar nicht recht war das sie nach so kurzer Zeit wieder aufbrechen würden.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 23. Dez 13, 23:00
„Hey, er hat sich wirklich gebessert! Es gab in letzter Zeit keine Probleme mit ihm, er braucht nur ein bischen Bewegung.“

*Sashas Worte wurden von Salem selbst zunichte gemacht, der einen Satz auf Nachtfeuer zu machte und der Wolfselfe dabei fast den Arm auskugelte.
Die fing sich gerade noch, stellte sich vor den Hengst und griff mit beiden Händen nach seiner Trense, um seinen Kopf zu sich herunter zu ziehen. Dann fixierte sie ihn mir ihrem Blick und Salem senkte tatsächlich den Kopf und trat schnaubend einen Schritt zurück.*

„Benimm dich oder ich überleg mir das mit dem Abdecker nochmal!“

*Dann wandte sie sich Jelena zu und zuckte entschuldigend mit den Schultern.*

„Na gut...vielleicht nicht nur ein bischen Bewegung....“
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 23. Dez 13, 23:10
Jelena schnaubte abwertend und warf sowohl Salem als auch Nachtfeuer vernichtende Blicke zu. Ihrer Meinung nach gehörten beide nicht mal in die Nähe ihrer kostbarer Pferde, was auch der Grund war weshalb Sudbina kurzerhand für den Tag ausquartiert wurde. Ihr Streitross würde die Nähe der beiden nicht dulden.
"Na, Bewegung wird er ja jetzt genug kriegen, wie lange werdet ihr unterwegs sein? Pro Strecke 6-8 Wochen?"
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 24. Dez 13, 00:40
Einige Schritte abseits war Maugrim damit beschäftigt seine Ausrüstung an seinem Pferd zu befestigen. Von keinerlei Hektik getrieben, die teils im Hof herschte, verstaute er alles was er für die anstehende Reise benötigen würde. Als er sich sicher war alles verpackt und verstaut zu haben, bewegte er sich mit dem Pferd, die Zügel fest in der Hand, rüber zu Sasha und Jelena.
"Guten Morgen ihr Zwei. Ich wäre dann zur Abreise bereit, Sasha."
 
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 24. Dez 13, 21:03
Als Sashas Pferd auf Kassos´ Rappen zusprang, schnappte dieser nach Salem. Der Priester hechtete in die Zügel und riss sie herum.

"Du solltest deinen Gaul vielleicht bei Jelena zur Erziehung lassen", sagte er grinsend.

Kassos wollte das Pferd gerade wieder los lassen, als dieses wieder nach Salem schnappen wollte. Mit einer schnellen Drehung versetzte er seinem Hengst einen harten Fausthieb.

"Gut, ich habe nichts gesagt", brach es mit einem lauten Lachen aus ihm heraus. "Er lernt es auch noch."

Er machte sich daran die Gurte noch einmal nach zu ziehen und blickte gespielt beleidigt zu Maugrim.

"Bin ich so leicht zu übersehen, oder bist du einfach noch unhöflicher als sonst? Ihr ZWEI?"
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 25. Dez 13, 11:00
Jelena stemmte die Hände in die Hüften und sah die drei Priester vor sich entrüstet an:
"Ihr benehmt euch schlimmer als eine Horde wolgastanischer Söldner, bei Ratnik! Hier nimm das!" Sie drückte Maugrimm ein Paket mit Nahrungsmitteln in die Hand und scheuchte ihn mit einer Handbewegung weiter. Offensichtlich sollte er es zu den anderen drei Paketen in die Satteltaschen packen.
Jelena war so glücklich das Alvias und Temris wieder da waren und das ihre drei Wölfe unter einem Dach hatte, dass sie... nun ja... etwas überschwenglich beim Kochen und Backen gewesen war.
Die letzten Tage waren angefüllt mit Braten, Klößen, Fleisch vom Rost, Eintöpfen, Kuchen und generell gutem Essen in jeder erdenklichen Ausführung.
Sie wusste zwar das es etwas übertrieben war, schien sich aber nicht bremsen zu können, erst recht nicht als sie hörte das Sasha bereits nach wenigen Tagen aufbrechen wollte.
Als Kassos seinem Hengst einen Fausthieb verpasste schnappte sie sich den nächstbesten Gegenstand und warf ihn mit ziemlicher Präzision an seinen Dickschädel.
Der Scheffel machte einen ganz schönen *rums* als er ihn am Hinterkopf traf.
"WAS tust du da?" fragte sie ziemlich fassungslos und ging zu dem Hengst um zu sehen ob er irgendwie verletzt war. Sie tätschelte ihn und murmelte sanfte Koseworte während Kassos hätte schwören können das Nachtfeuer ihn ziemlich selbstgefällig über die Schulter der Heilerin hinweg ansah.
Unter ihren Händen war Nachtfeuer lammfromm und befühlte sie sogar vorsichtig mit seinen Maul als ob er ihre Haare nicht durcheinander bringen wollte.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 25. Dez 13, 19:29
Kassos, der sich den Kopf haltend, auf einen Ballen Stroh sinkt, grinste plötzlich breit. Sein Pferd war vielleicht noch nicht zur Vollendung ausgebildet, doch genug um es Jelena heim zu zahlen.
Der Priester gab einen Schnalz- und Pfeiflaut von sich, Nachtfeuer hob die Nase und machte einen Schritt vor, was Jelena aus dem Gleichgewicht brachte. Mit einem kurzen Aufschrei landete sie, Gesäß voran, im Heuhaufen.

"Wir zanken zwar manchmal, aber im Gefecht kann ich mich auf ihn verlassen", gab Kassos seinen Kommentar dazu ab und viel vor Lachen von seinem Ballen.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 25. Dez 13, 23:22
Jelena sah im ersten Augenblick ziemlich verdattert aus und musste dann doch grinsen:
"Geschieht mir recht, Hochmut kommt vor dem Fall!"
gab sie zu. Was sie aber nicht daran hinderte Kassos auf die ohnehin schon schmerzende Stelle eine Kopfnuss zu geben.
Feste.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 26. Dez 13, 02:04
"6-8 Wochen, wenn das Wetter mitspielt. Und das wird es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht zu dieser Jahreszeit..."

*Sasha zerrte Salem an das andere Ende des Anbindebalkens und band seine Zügel sorgfältig daran fest, nicht ohne den Knoten zweimal zu überprüfen.
Als Jelena irgendetwas schwer aussehendes nach Kassos warf zog sie den Kopf ein und verkroch sich mit übertrieben ängstlicher Miene hinter Maugrim.*

"Guten Morgen! Deine Ruhe möchte ich haben..."

*Sie warf erst einen zweifelnden Blick auf das neue Bündel in den Händen des Tormentor-Priesters und dann auf die schon zum Bersten gefüllten Satteltaschen.

Dann beobachtete die Wolfselfe mit schief gelegtem Kopf das Treiben der zwei Streithähne.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 26. Dez 13, 02:11
Als die Kopfnuss ihn traf, zuckte Kassos zusammen und rieb sich die schmerzende Stelle. Er ging auf Jelena zu, baute sich vor ihr auf und blickte halb grinsend, halb tadelnd auf sie herab. Plötzlich lehnte er sich vor und gab Jelena einen Kuss auf die Stirn.

"Wir werden lange unterwegs sein und du wirst mir fehlen", sagte er ernst.

Dann nahm er sie in den Arm und drückte sie kräftig an sich.

"Pass auf dich auf."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 26. Dez 13, 09:27
Zu Jelenas Bestürzung schossen ihr Tränen in die Augen und sie tat alles um sie vor den anderen zu verbergen. Sie erwiederte Kassos Umarmung und murmelte irgendwas unverständliches.
Es tat soooo gut ihn zu berühren ohne das ihr der Atem Tiors im Nacken saß und die Erinnerungen des Krieges hochkamen.
Ihr war völlig klar das es nur eine kurze Zeit so sein würde, denn Kassos war das was sie auch war: ein Geschöpf seines Gottes und er würde alles tun um sich würdig zu erweisen. Oder dabei sterben.
Sie schob den Gedanken von sich und löste sich sanft aus der Umarmung um Nachtfeuer mit dem Finger zu drohen:
"Das werde ich dir nicht vergessen, du zu groß geratenes Kutschpferd, du! Warte mal ab wann du den nächsten Apfel von mir bekommst, hmpf!"
Sie wandte sich den beiden anderen zu:
"Also, wer möchte noch was von der Torte einpacken?"
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 26. Dez 13, 11:25
"Entschuldige Kassos, dir auch einen Guten morgen."

In Maugrim's Blick konnte man ein wenig Verzweifelung erkennen als er das nächste Paket von Jelrna in die Hände gedrückt bekam. Wo soll das noch hin und wer soll das alles essen fragte er sich gedanklich. Zurück am  Pferd versuchte Maugim das Paket in irgendeiner der Taschen noch unterzukriegen.

Als Sasha sich scherzhaft hinter ihm versteckte konnte er sich ein grinsen und einen Kommentar nicht vekneifen. "Das man sich immer hinter mir verstecken muss. Ich seh doch nicht wie ein Schutzschild aus oder etwa doch?"

Danach wandte sich sein Blick zu den anderen beiden. "Hau den Kassos nicht zu feste, sonst geht er noch kaputt." scherzte Maugrim. "Und Jelena, hab dank für die ganze Verflegung und die Unterkunft. Es war schön ein paar Tage hier vebringen zu dürfen."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 26. Dez 13, 20:55
Kassos blickte zwischen Jelena und seinem Rappen hin und her. Ein leichtes Grinsen spielte um seine Mundwinkel. Sie mögen sich nur nicht weil sie sich zu ähnlich sind, dachte er, beide seit ihr Stark und unnachgiebig bis zur Sturheit.

"Ich hätte gerne noch etwas von der Torte", sagte er lachend über seine eigenen Gedanken.

"Und bevor ich kaputt gehe, Maugrim, muss einiges passieren. Hab ich dir jemal die Geschichte erzählt, wie ich diesen furchterregenden Wolf, damals in diesen dunklen Katakomben, nur mit einer Kopfnuss außer Gefecht gesetzt habe?", fügte er mit einem verschmitzten Seitenblick auf Sasha hinzu.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 26. Dez 13, 21:18
Jelena nickte blos und ging zurück zum Küchenfenster um die Reste der massiven Nordwachter Schokoladentorte in Pergamentpapier einzuschlagen und in die Satteltasche zu packen die für Kassos gedacht war.
Sie hatte ein zunehmend mieses Gefühl zwischen den Schulterblättern und sie hätten diesen vermaladeiten Krieg nicht überlebt wenn sie nicht gelernt hätte auf ihr Gefühl zu hören.
Andererseits: was sollte denn schon geschehen?
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 26. Dez 13, 21:50
„Hey, irgendjemand muss mich doch vor den beiden beschützen!“

Sasha hob entschuldigend beide Hände und grinste Maugrim an. Bei seiner Bemerkung Kassos gegenüber konnte sie ein Auflachen nicht unterdrücken.

„65? Oder bei welcher Zahl bist du nun?“

Sie nahm dem immer noch verzweifelt an seinen Satteltaschen herumwerkelnden Maugrim das Päckchen aus den Händen und stopfte es zu den anderen Nahrungsmitteln in Salems Packtaschen, wobei sie die Riemen noch einmal ordentlich nachzog.
Kassos` Erzählung von dem furchterregenden Wolf in den Katakomben hörte sie dabei nur mit einem halben Ohr und nickte mit einem amüsierten Lächeln dazu wie zu einer überzogenen Heldengeschichte.
Als sie sich allerdings zu ihm herumdrehte und seinen Blick sah, fiel der Groschen.

„Woah, ich glaube, ich muss dir mal beweisen, dass du doch schnell kaputt gehen kannst!“

Sie zeigte die Fangzähne und lies ein spielerisches Knurren hören, dabei holte sie mit der Rechten aus, um dem Priester einen Fausthieb auf die Schulter zu verpassen.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 26. Dez 13, 21:55
Der Priester konnte vor Lachen nun endgültig nicht mehr und so spannte er seine Armmuskeln, ließ den Schlag über sich ergehen und rieb sich die Stelle anschließend verbissen.

"Das hab ich verdient", gab er grinsend zu. "Und nach meiner Zählung sind wir bei 69."

Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 26. Dez 13, 22:37
*Sasha fiel in das Lachen mit ein und hielt sich den Bauch.
Es tat gut, den Tiors-Priester so unbeschwert zu sehen. Sie hatte ihn in den letzten Tagen mehr lachen gehört als in den letzten Jahren zusammen. *

"69? Oh mann....sagt Bescheid, wenn ihr bei 100 seid, dann geb ich einen aus."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 26. Dez 13, 22:55
"Ich finde Maugrim könnte einen ausgeben, wenn er sich auf meine Kosten amüsiert, können wir auch auf seine Kosten einen trinken."

Er wischte sich die Tränen aus den Augen und versuchte sich wieder zu fassen.

"Habt ihr alles?", fragte er in die Runde.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 27. Dez 13, 01:03
"Kein Problem, ich lade die Damen doch gerne auf ein Getränk ein." Antwortete Maugrim und konnte sich das grinsen nicht verkneifen als er Kassos eine der Flaschen aus seinem Gepäck zuwarf.
Der Inhalt schien eine Mishung aus dunkler Milch mit einem grünlichen Schimmer zu sein.
"Und trink nicht alles alleine, Sasha soll auch noch was abbekommen."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 27. Dez 13, 08:54
Jelena lächelte nachsichtig als sie dem Gepolter der drei Kriegerpriester um sich herum zuhörte, solange sie sich gegenseitig auf den Arm nahmen war alles gut.
Sie steckte Sasha noch einen kleinen Beutel Zimtplätzchen zu und schmuggelte gemahlene Kaffeebohnen in Maugrims Taschen bevor sie alles auf einem der Packpferde festzurrte. Wenn sie richtig kalkuliert hatte müssten sie mit dem was sie unterwegs jagen konnten den Weg bis zum Tempel schaffen.
Sie stand zwischen den Kriegern und ihren Pferden auf dem Hof und plötzlich schien sie einen Schritt aus sich heraus zu machen und alles von der Seite zu betrachten. Das ungute Gefühl zwischen den Schulterblättern verstärkte sich bis sie das Gefühl hatte von einer Klinge durchbohrt zu werden.Jemand rempelte sie an und es war alles wieder so wie es sein sollte. Etwas verwirrt rieb sie sich die Schläfe und war erleichtert das niemand etwas mitbekommen zu haben schien.
Na toll, jetzt werde ich auch noch verrückt!
Sie überprüfte alle Riemen und führte die Packpferde an einer langen Leine zusammen.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 27. Dez 13, 15:33
"Siebzig", knurrte Kassos und nahm die Flasche entgegen. Er nahm einen tiefen Schluck, grinste Maugrim an und nahm dann noch einen größeren.

"Schmeckt gut wie immer, werter Bruder Maugrim."

Er reichte die Flasche weiter und zurrte ein letztes Mal die Gurte an seinem Sattel nach.

"Also ich denke ich bin fer.....", begann er, stutzte dann aber und warf einen verstohlenen Blick auf Jelena. Die Heilerin versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber etwas hatte sie aus dem Tritt gebracht.

"Ich bin fertig."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 27. Dez 13, 15:48
*Sasha nahm die Flasche von Kassos entgegen, prostete ihm und Maugrim zu und nahm ebenfalls einen tiefen Zug. Kassos`Blick zu Jelena bemerkte sie entweder nicht, oder sie ignorierte ihn. Sie gab die Flasche weiter und schnalzte genießerisch mit der Zunge.*

"Ich glaube, du willst uns schon betrunken machen, bevor wir überhaupt losgeritten sind Maugrim."

*Sie warf einen finsteren Blick zu Salem, der gerade versuchte, den Anbindebalken zu fressen.*

"Ich bin auch fertig...wird Zeit, dass wir loskommen, sonst legen unsere Viecher noch alles in Schutt und Asche..."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 27. Dez 13, 17:48
Jelena streckte wortlos die Hand aus und bekam von Maugrimm die Flasche in die Hand gedrückt. Sie nahm einen tiefen Zug und gab sie ihm genauso wortlos wieder. Die beiden verstanden sich meistens auch ohne Worte.
Sie trat einen Schritt zurück und beobachtete wie die drei sich auf die Pferde schwangen:
"Tut mir den Gefallen und seid vorsichtig, ja? Bitte versucht vor dem Frühjahr zurück zu sein, sonst mache ich mich auf den Weg um euch zu suchen und ihr wisst wie sehr ich es hasse nass und kalt zu werden!"
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 27. Dez 13, 17:59
*Bevor Sasha aufstieg, nahm sie Jelena noch einmal in die Arme und schnupperte in ihren Haaren. Der ihr so vertraute typische Geruch der Heilerin hatte sich in ihr eingebrannt und sie würde ihn überall wieder erkennen. Er würde ihr fehlen...aber wenn alles glatt ging, waren sie tatsächlich zurück, bevor der Schnee schmolz.*

"Wenn Temris wieder auftaucht, sag ihm wir treffen uns an der Nordwacht. Ich muss noch ein paar Nordhunde einpacken und nach dem Rechten schauen. Wir werden aber nur wenige Tage bleiben, er soll sich also beeilen."

*Dann knotete sie ihr wiederspenstiges Pferd los und stieg auf, nicht ohne Salem, der von ihr wegtänzelte, einen Tritt zu verpassen.*

"Steh ruhig du Esel!"
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 06. Jan 14, 13:30
*Eine geordnete Reisegruppe war das nicht gerade, was da aus Jelenas' Kontor hinaus und die Straße hinunter zog. Salem und Nachtfeuer versuchten beide entweder an der Spitze der Gruppe zu gehen oder sich gegenseitig zu fressen während Maugrims Pferd mittlerweile auch unruhig herum tänzelte, als hätten die beiden Streithähne es angesteckt.
Nur die Packpferde legten höchstens genervt die Ohren an, wenn ihnen eins der herumhüpfenden Tiere zu nahe kam, sahen aber sonst alles sehr gelassen. Jelena hatte lange mit ihnen und Sasha trainiert und so lies sie nicht einmal der Geruch der Wolfselfe aus ihrer Ruhe aufschrecken.

Sasha taten schon die Arme weh, als sie endlich das Stadttor passierten und die offenen Ebenen vor Fanada erreichten. Sie warf Kassos einen entnervten Blick zu.*

"Ich glaube, wir sollten sie mal laufen lassen!"
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 06. Jan 14, 16:51
"Ich denke da könntest du recht haben", gab der Priester grinsend zurück. Er lenkte sein Pferd neben das von Maugrim.
"Würdest du vielleicht die Packpferde eine Weile nehmen Maugrim? Dann lassen wir die Gäule laufen, damit sie sich nicht gegenseitig fressen."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 06. Jan 14, 18:04
Maugrim übernahm die Zügel der Packtiere die Kassos in den Händen hielt. "Das sollte ich hinkriegen. Schau mal lieber zu das sich eure beiden mal austoben."
Er drosselte die Geschwindigkeit seines Pferdes damit die Packpferde sich besser anpassen konnten und um ein wenig Distanz zu den beiden Streithähnen vor ihm zu bekommen.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 07. Jan 14, 14:53
*Sasha wartete noch ab, bis Kassos die Zügel der Packtiere abgegeben hatte, dann lies sie einfach die Zügel schießen.
Salem war so begierig darauf, sich zu bewegen und die aufgestaute Kraft loszuwerden, dass er von ganz alleine lospreschte, seine Hufe donnerten auf dem gefrorenen Boden und warfen bei jedem Galoppsprung Schneefontänen auf.
Die Wolfselfe stellte sich in die Steigbügel und lehnte sich dicht über den Hals des schwarzen Hengstes, während ihr der Wind die Haare aus dem Gesicht fegte. Sie genoss die unbändige Freude des Tieres, als es über die freien Ebenen galoppierte, auch wenn Salem den ein oder anderen Bocksprung vor Freude machte und sie sich jedes Mal festkrallen musste, um nicht unabsichtlich abgesetzt zu werden.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 07. Jan 14, 15:30
Kassos grinste und blickte Sasha nach. Er lehnte sich nach vorn über den Hals seines vor Aufregung tänzelnden Hengstes.

"Die denken doch wohl nicht, das die uns davon kommen können. Hol sie dir", flüsterte er, "und lass dich ja nicht abhängen."

Nachtfeuer ging auf die Hinterhand Wieherte, nein Brüllte seine Vorfreude hinaus und stürmte los. Der Priester lag dicht am Rücken des Schlachtrosses und spornte ihn immer weiter an. Zwar gelang es dem massigen Hengst nicht Salem einzuholen, doch war er schneller, als man es ihm zuzutrauen vermochte. Sie jagten durch die schneebedeckte Ebene und fast schien es, als würden kleine Explosionen um die Hufe des Rappen tanzen, wo der Schnee wegspritzte.

"Wir sollten nicht zu weit vorreiten", rief Kassos, als er auf Rufweite heran gekommen war, "wer weiß ob Maugrim uns etwas von seinem Geheimnis über lässt."

Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 08. Jan 14, 18:06
*Sasha nahm ein wenig die Zügel auf und lies Salem langsamer werden, bis Kassos und Nachtfeuer aufgeschlossen hatten.
Sie hatte schon damit gerechnet, dass ihr Hengst es nicht duldete, nicht mehr vorne zu liegen und wieder an Geschwindigkeit zulegen würde, doch Salem überraschte sie und preschte nahezu einträchtig Nase an Nase mit dem Schlachtross dahin.
Nach einem Blick über die Schulter musste sie Kassos zustimmen.*

"Das wäre allerdings fast schon eine Katastrophe... wir sollten umdrehen."

*Mit diesen Worten lies sie Salem einen Bogen laufen und hielt wieder auf Maugrim und die Packtiere zu, lies ihren Hengst, der sich scheinbar ausgetobt hatte, dann langsamer werden und kam schließlich in leichtem Trab und ziemlich zerzaust bei dem Tormentor-Priester an.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 08. Jan 14, 18:49
Der Priester ritt ebenfalls einen weiten Bogen und folgte Sasha. Als auch er wieder bei Maugrim angekommen war, nahm er den Strick seines Packpferdes entgegen und lenkte seinen Hengst neben die beiden anderen.

"Das hat gut getan, vielleicht sollten wir das jeden Morgen der Reise machen. Das macht es uns leichter die Gäule unter Kontrolle zu halten", sagte Kassos und klopfte seinem Rappen lachend auf den Hals, der das ganze mit einem Schnauben kommentierte.

"Du brauchst gar nicht zu maulen du Esel, sonst fress ich dich doch noch", begann der ewige Streit zwischen den beiden erneut.

Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 08. Jan 14, 20:54
*Die nächsten Stunden waren tatsächlich ruhig und angenehm, die beiden Hengste schienen sich miteinander abgefunden zu haben und auch wenn Salem ab und an die spitzen Eckzähne bleckte, wenn Nachtfeuer ihm zu nahe kam, lies er sich doch von Sasha gut unter Kontrolle halten.

Das Wetter war perfekt zum Reisen, der Atem von Pferden und Reitern war in kleinen Wölkchen in der Luft zu sehen, doch die Temperatur war nicht mehr so klirrend kalt wie bei ihrer Abreise.
Die am wolkenlosen und strahlend blauen Himmel stehende Sonne lies die Schneedecke glitzern und schaffte es sogar, etwas Wärme zu bringen.

Unbeschwert flachsten die drei Kleriker miteinander, mehrmals hörte man von Kassos triumphierend eine höhere zweistellige Zahl, gefolgt von Gelächter.

Noch ging die Reise durch sichere heimatliche Gefilde, doch das würde sich bald ändern...


Die Sonne war bereits seit einigen Stunden hinter dem Horizont versunken, als der kleine Reisetrupp den Totenpfad mitten in dem kleinen Gebirgszug erreichte. Nachdem sie den steilen und schmalen Pfad erklommen hatten, der zum Eingag der Schlucht führte, und von den Pfadwächtern durch das Tor geleitet worden waren, ritten sie im Schritt auf die größtenteils in die alten Minen gebaute Tempelanlage (http://www.larp-koeln.de/engonienforum/index.php/topic,1568.0.html) zu.*

Sasha war sichtlich aufgekratzt.*

"Wir haben leider nicht viel Zeit und sollten morgen weiter reiten. Aber diesen einen Abend im Tempel gönnen wir uns."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 09. Jan 14, 21:04
*Nachdem sie ihre Tiere in dem der Tempelanlage vorgelagerten Stall abgegeben hatten, wurden sie herzlich und mit viel Gegröhle in der Nordwacht empfangen.
Kassos und Maugrim wurden sofort von einem bunt gemischten Trupp aus Nordhunden und Ordenskriegern in die große Halle gezerrt, wo - wie praktisch immer - in geselliger Runde getrunken, gelacht und erzählt wurde, während Sasha fast von Miguel erdrückt wurde, der sich sichtlich freute, die Wolfselfe zu sehen.
Mit einiger Mühe - und dem Versprechen, auf jeden Fall später nachzukommen - konnte sie sich lösen und spazierte weiter in das Innere des Minensystems hinein, um dem Tempelraum einen Besuch abzustatten. Dort angekommen atmete sie einmal tief durch und schloss die Augen, dann kniete sie vor dem Altar nieder und began zu beten.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 09. Jan 14, 21:42
*Kurze Zeit später erhob sich die Wolfselfe, streckte sich ausgiebig und hoffte, dass wirklich nur eine kurze Zeitspanne vergangen war...manchmal konnte sie das nicht so genau sagen, dann gürtete sie ihr Schwert ab und legte es vorsichtig in die dafür vorgesehene Halterung neben dem Altar.
Mit einem deutlich erleichterten Schmunzeln trat sie zurück.
Die geweihte Waffe war seit ihrer Paladinweihe mit ihr verbunden, ihre Kraft war verheerend für alles Widernatürliche, doch das machte es für Sasha schwierig, sich weiter als einen gewissen Radius von dem Schwert zu entfernen.
Außer es lag hier im Tempel.
Sie warf einen letzten Blick auf den Altar, drehte sich dann beschwingt auf dem Absatz um und verließ den Tempelraum in Richtung großer Halle.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 09. Jan 14, 22:55
*Als die Wolfselfe schließlich in der Halle ankam, wurde ihr sofort von irgendeiner Seite ein Krug mit Met in die Hand gedrückt. Sie lies sich neben Miguel auf einem dicken Fell nieder und lehnte sich an den 1. Ordensritter, der den Arm um sie legte und ihr zuprostete.*
"Ich hab gehört, ihr wollt morgen schon wieder los?"
*Er nahm einen tiefen Zug aus seinem Humpen.*
"Naja, wird ja auch langsam Zeit...also deine Weihe meine ich."
*Sasha trank ebenfalls einen Schluck und nickte.*
"Morgen gehts weiter. Wir müssen ja dort sein, bevor die ersten Stürme aufkommen...von denen möchte ich nun wirklich nicht überrascht werden."
*Sie zögerte und blickte fast hoffnungsvoll zu ihm hoch.*
"Und du willst wirklich nicht mitkommen?"
*Er schüttelte mit einem Schmunzeln den Kopf.*
"Lass mal gut sein...ich werde im Augenblick hier gebraucht, so viele Anwärter wie hier an die Tür klopfen haben momentan wohl nur diese neuen Grenzwächter. Darum muss ich mich kümmern, sonst versinkt alles im Chaos.
Wen willst du mitnehmen? Kord und den Haufen? Das wäre mir zumindest am Liebsten...
 Denkt an die Tauschwaren für die Dörfler, die Fellkleidung dort oben ist immer noch die Beste, und versucht nicht von irgendetwas auf dem Weg gefressen zu werden.
Achja...und pass auf die beiden Deppen auf."
*Mit einem breiten Grinsen hob er den Humpen in Richtung Kassos und Maugrim.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 10. Jan 14, 00:20
"Nenn mich nochmal Depp und im nächsten Hundekampf bin diesmal doch ich dein Gegner, du Lumpenhund", gab Kassos grinsend zurück und hob ebenfalls seinen Humpen.
Er freute sich aufrichtig Miguel zu sehen, zu lange war es her. Auch wenn es eine Zeit gab, da der Ordensritter den Priester am liebsten tot gesehen hätte, war Miguel für Kassos zum Freund geworden, zu einem Waffenbruder.
Fast wehmütig dachte der Nordcaldrier an jene Tage, als sie Schulter an Schulter voran gestürmt waren, in die Schlacht gezogen waren. Wenn es jemanden gab der Kassos´ Wahnsinn verstehen konnte, dann dieser Verückte Ordenskrieger. Wenn es jemanden gab der ebenso stur war wie der Tiorspriester, dann war es Miguel.
"Ich habe dich vermisst, mein alter Freund", sagte Kassos und stieß seinen Humpen gegen den Miguels.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 12. Jan 14, 16:19
"Oho, diese Herausforderung nehme ich doch nur zu gerne an!"
*Miguel stieß lachend mit Kassos an, dass der Met über den Rand der Krüge schwappte.*
"Wenn ihr wieder hier seid, zeige ich dir gerne, wie es ist, beim Hundekampf im Staub vor mir zu kriechen!"
*Gegröhle von allen Seiten antwortete der kleinen Plänkelei, Humpen wurden gehoben und man hörte die ersten Wetteinsätze.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 14. Jan 14, 13:56
*Der Abend in der großen Halle der Nordwacht verlief ausgedehnt und fröhlich. Geschichten wurden erzählt und Lieder gesungen... und der ein oder andere Humpen geleert.
Erst als die Nacht schon weit fortgeschritten war und der Tag beinahe anbrach, verließen auch die Letzten die Halle.

Das morgendliche Erwachen verlief daher etwas schleppend... Sasha versuchte ihre bohrenden Kopfschmerzen zu ignorieren und machte sich daran, den Rest der Reisegesellschaft zu wecken, wobei sie einige Flüche an den Kopf geworfen bekam und auch dem ein oder anderen festeren Wurfgeschoss ausweichen musste.

Nachdem sie dem Tempelraum noch einen Besuch abgestattet und ihr Schwert gegürtet hatte und Alle mehr oder weniger wach auf ihren Pferden saßen, konnte die Reise endlich beginnen.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 14. Jan 14, 19:43
Die Nacht im Tempel war zu lang gewesen, um so früh weiter zu reiten. Als sie den Totenpfad verließen, trennten sich Sasha, Maugrim und Kassos von den Nordhunden die sie begleiteten. Die Krieger um den Ordensritter Kord, mussten noch einige Vorräte beschaffen und wollted die drei Kleriker dann in einem Gasthaus treffen, das einige Tage den Weg hinunter lag. Von dort an würde die Gruppe zusammen den Weg in das ewige Eis einschlagen.
Die Tage waren lang und das Reiten strengte sie an. Auch wenn sie schnell voran kommen wollten, nahmen sie sich zwischenzeitlich heraus, die Pferde zu führen und sich die Beine zu vertreten, immerhin mussten die Nordhunde auch die Möglichkeit haben sie einzuholen. 
So auch jetzt. Die drei Kleriker wanderten durch die letzten Ausläufer der Ebenen Tangaras, am Horizont erschien im Abendlicht die Silhouette des Waldes von Arden. Düster, drohend und Unheil versprechend lag es vor ihnen.
Gerade spaßten die drei darüber, dass Kassos für die kommende Nacht mehr Decken braucht, als vor ihnen eine Herberge am Wegrand auftauchte. „Da mir meine Füße mittlerweile genauso schmerzen wie mein Hintern, sollten wir heute Nacht hier bleiben“, sagte Kassos und blickte die beiden fragend an.
Nachdem sie einen raschen Blick getauscht hatten, stimmten sie mit einem kurzen Nicken zu.
Maugrim trat an seine Seite und konnte das Grinsen kaum unterdrücken. „Wenn du gute Hosen tragen würdest, statt eines Kleides, würde dir vielleicht nicht dein Hintern derart weh tun meine Liebe“, sagte er in neckendem Ton und prustete los.
„81“, hörte man Kassos murmeln, bevor er dem Tormentor Priester einen Schlag auf den Oberarm versetzte und grinsend davon stapfte.
Sasha und Maugrim folgten ihm lachend, sie umrundeten die Herberge und hielten auf die Ställe zu.
Als sie gerade dabei waren, ihre Habe von den Pferden zu laden und und ab zu satteln, kam ein Junge aus der hinteren Tür. „Willkommen in unserem Haus, hohe Herren und Damen, wie kann ich zu Diensten sein?“
Sasha, die bei dem Wort Dame sichtlich zusammen zuckte, ging auf den Jungen zu und reichte ihm eine Münze. „Kümmere dich gut um die Pferde und lagere unseren Proviant bitte trocken, wir werden im Schankraum warten, bis du uns ein Zimmer zeigen kannst“, sagte der Paladin freundlich. Der Bengel, der wohl noch nie eine Wolfselfe gesehen hatte, ging einen halben Schritt zurück und konnte den Blick gar nicht von Sashas Augen abwenden. „Jawohl, ich lasse meine Schwester etwas zu Trinken bringen und Rufe Vater aus der Küche“, stammelte er, als ihm seine Unhöflichkeit bewusst wurde und ging zurück ins Haus.
Grinsend machte sich Sasha wieder daran, Salem den Sattel ab zunehmen.
„Ich reise mit einem Witzbold und einem Kinderschreck, das kann ja heiter werden. Wenn du den kleinen frisst, wird unser Aufenthalt hier teurer als gedacht“, sagte Kassos lachend und bemerkte zu spät den völlig blassen Jungen, der im Eingang zum Stall stand. Sasha und Maugrim hielten nur unter allergrößter Kraftanstrengung das Lachen zurück, während Kassos beschwichtigend die Hände hob. „Keine Sorge Junge, sie frisst nur Diebe und böse Jungs“. Gab er zum Besten und fiel in das lachen mit ein.
Als dem kreidebleichen Kerlchen einfiel, dass er in der Küche noch etwas zu erledigen hätte, gingen auch die drei ins Haus. Natürlich nicht, ohne dass Kassos noch Sashas Rechte zu spühren bekam.

Sie suchten sich einen Platz im Schankraum, nah am Kamin und setzten sich an einen Tisch. Sie hatten kaum einmal durch geatmet, als auch schon eine junge Frau an ihrem Tisch erschien. „Was kann ich den Herrschaften bringen? Wir haben noch was von dem dicken Eintopf und ich denke auch noch etwas Braten“, sagte sie höflich, nur um kurz danach geräuschvoll die Nase hoch zu ziehen.
„Bring uns eine Kanne heißen Met und jedem eine gute Schale von dem Eintopf, bitte“, sagte Maugrim und drückte auch ihr eine Münze in die Hand. „Und bitte doch deinen Vater zu uns, wir hätten gerne Zimmer für die Nacht.“
„Süß die kleine, trotz ihrer roten Nase“, sagte der Tiors Priester, als sie sich vom Tisch entfernt hatte. „Ja“, kommentierte Maugrim, „und vielleicht kann sie dir auch so ein schönes, dickes Wollkleid machen.“ 82“, gab Kassos völlig ungerührt zurück. „Die werden die Sprüche schon noch vergehen, Bruder Maugrim.“
„Das glaube ich nicht, zumindest nicht in naher Zukunft“, mischte sich Sasha lachend ein, als der Wirt an ihren Tisch heran trat.
„Was führt eine Reisegesellschaft wie die Eure, an diesem kalten Abend zu uns, außer natürlich, meinen Sohn halb zu Tode zu erschrecken?“, fragte der kräftige Mann zwinkernd.
Kassos, der sich auch ohne die höhnischen Blicke der beiden anderen angesprochen fühlte stand auf und reichte dem Mann die Hand. „Das sind der Priester des Tormentor Maugrim Wolfsfang und der Paladin Askars, Sasha Timerlore Schattenwolf“, sprach er und deutete auf seine Begleiter, „Ich bin Kassos Blutklinge, Priester Tiors und ich entschuldige mich für den Schrecken, den ich eurem Jungen sicher eingejagt habe.“
„Seit willkommen in meinem Haus“, sagte der Wirt und verneigte sich leicht, „und sorgt euch nicht um meinen Jungen. Ein kleiner Schreck hier und da, treibt ihm die Flausen aus“, fügte er lachend an.
„Meine Tochter wird euch nach dem Essen eure Zimmer zeigen, wir haben noch viel Platz, bei diesem Wetter ist kaum einer auf den Straßen unterwegs.“
„Vielen Dank“, sagte Kassos und setzte sich wieder, als der Wirt sich vom Tisch entfernt hatte.

Als die Drei gegessen hatten wurden sie von der Tochter des Wirtes zu ihren Zimmern geführt. „Wenn die Herrschaften einen Wunsch haben, mein Zimmer ist unten neben der Küche. Mein Name ist Isa, ruft einfach nach mir“, sagte das Mädchen freundlich, „Ich wünsche eine gute und geruhsame Nacht.“
Mit diesen Worten machte sie sich wieder auf den Weg nach unten und verschwand die Treppe hinunter. Als das Mädchen verschwunden war, streckte sich Sasha genüsslich und und marschierte in Richtung ihres Zimmers. „Gute Nacht, wir sehen uns beim Frühstück“, sagte sie noch, dann schloss sich die Tür hinter ihr.
„Gute Nacht Maugrim“, wandte sich Kassos an den Tormentor Priester, „morgen werden Kord und die Nordhunde uns wohl eingeholt haben, solange warten wir hier und ruhen uns aus.“
„Alles klar“, nuschelte Maugrim noch und verschwand dann auch in seinem Zimmer.

Der nächste Morgen verlief ereignislos. Man traf sich zu Frühstück und besprach den weiteren Reiseweg. Nach einem guten Essen und einiger Zeit vor dem Kamin, in der sie über alte Geschichten und Abenteuer sprachen, flog die Tür zum Schankraum auf.
„Grüße, ihr Herren dieses Hauses, bringt heißen Met und Fleisch für ein paar durchgefrorene Hordhunde“, hörte man Kords tragende Stimme durch das Haus schallen, während er den Raum betrat. Hinter ihm trotten die in weiße Wappenröcke gekleideten Krieger.
„Da seit ihr ja endlich“, rief Sasha ihnen entgegen und erhob sich, um ihnen entgegen zu gehen.
„Seit ihr über Condra geritten, dass ihr erst jetzt hier eintrefft“, neckte sie ihre Leute.
„Naja, da waren diese Räuber auf unserem Weg“, entgegnete Kord zwinkernd.
„Es waren dutzende, wenn nicht mehr.“, hörte man es hinter dem Ritter lachend erklingen.
„Ja ja, kommt erst mal rein und wärmt euch auf.“, gab Sasha grinsend zurück.
Während die Nordhunde assen und tranken, sich aufwärmten, rief Maugrim nach dem Sohn des Wirts.
„Bitte gib diese Münzen deinem Vater, füttere unsere Pferde und bring unsere Habe nach unten. Wenn die Krieger gegessen haben, werden wir aufbrechen“ sagte er und drückte dem Jungen einige Münzen in die Hand.
„Wir haben noch eine weite Reise vor uns und sollten noch ein bisschen Weg gut machen, bevor der Sturm uns einholt.“, wandte er sich an Sasha und Kassos.
„Du hast Recht, wir sollten vielleicht schon mal satteln“, gab Kassos zurück und ging nach der Zustimmung der Beiden Richtung Stall.
Nach einiger Zeit, die Pferde waren gesattelt und beladen, kamen die Nordhunde mit ihrer Habe in den hinteren Hof. „Wir sind fertig zur Abreise“, rief Kord ihnen entgegen und rundete seine Aussage mit einem satten Rülpser ab, der ihnen, begleitet vom Gelächter der Krieger, entgegen schlug.
„Dann albert nicht rum, sondern packt eure Ärsche auf die Pferde“, polterte Sasha los, konnte sich aber ein Lachen nicht verkneifen und stieg auf ihr Pferd. Auch Maugrim und Kassos bestiegen Kopfschüttelnd ihre Tiere. „Das wird sicher eine sehr lustige Reise“, meinte der Tiorspriester und ritt los. „Ganz sicher sogar“, stimmte Maugrim zu und folgte ihm.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 14. Jan 14, 20:29
Sie ritten hintereinander her auf der Straße Richtung Norden. Die drei Kleriker führten den kurzen Tross an und hörten hinter sich immer wieder derbe Witze und schmutzige Lieder, gefolgt von lautem Gelächter.  Diese Kameradschaft sucht Ihresgleichen und macht sie zu derart guten Kriegern dachte Kassos bei sich und lächelte versonnen.
Die Truppe war schon einige Tage geritten, als sie vor sich eine Gruppe von Männern sahen. Alle waren sie bewaffnet, manche von ihnen schwer gerüstet, der Großteil trug abgewetztes Leder und alten Stoff.
Sie bezogen in der Mitte der Straße Position und die Hälfte von ihnen Wickelte lange Speere aus groben Stoffen. Als die Truppe um Sasha näher heran kam, stellten sie die überlangen Waffen auf, die Spitzen deuteten in Richtung der Reisenden.
„Hinter uns das Gleiche“, hörten der Paladin und die beiden Priester Kords Stimme.
„Halt“, gab Sasha den Befehl und der kleine Tross stopte.
„Wir kommen weder vor noch zurück, ohne Pferde zu verlieren“, erfasste Maugrim mit einem raschen Blick die Lage.
„Ausbrechen können wir ebenso wenig, dafür ist der Wald hier zu dicht“, ergänzte Kassos.
Vor ihnen und auch in die andere Richtung trennten sie etwa fünfzig Schritte von den Angreifern. Da es kein Entkommen gab, erteilte Sasha den Befehl sich zur Verteidigung aufzustellen.
„Absitzen und die Pferde anbinden“, hörten sie Kords Befehl, „vier Schilde nach Vorne, vier Schilde nach hinten, wir nehmen die Priester in die Mitte.“
Schon war von dem feixenden und juchzenden Haufen nichts mehr zu sehen. Jeder von ihnen kannte seinen Platz und plötzlich erschienen sie als das was sie waren. Krieger, durch und durch.
Als sie Aufstellung genommen hatten, hörte man Maugrims weit tragende Stimme.
„Wer seit ihr und was wollt ihr? Macht den Weg frei, oder erwartet keine Gnade von uns“, rief er ihnen selbstsicher entgegen.
„Wir sind die Bewohner eines Dorfes am Arden“, hörten sie zur Antwort, „und wir sind hier, um eure Köpfe zu nehmen und das Kopfgeld zu Kassieren.“
„Ihr habt wichtige Leute im Arden sehr verärgert und um so mehr haben wir uns gewundert, wie auch gefreut, zu hören, dass ihr hier her unterwegs seit“, hörten sie eine andere Stimme von hinten.

Offensichtlich waren sie erwartet worden und sie hatten auch vernommen warum.
„Mit verhandeln kommen wir hier nicht weit“, sagte Sasha.
„Und wir dürfen auch nicht warten, bis sie sich trauen von beiden Seiten vorzurücken“, fügte Kassos an.
„Dann stürmen wir!“, sagte Maugrim entschlossen und deutete nach vorne, „Und wir müssen schnell sein, damit nicht mehr zu viele vor uns sind, wenn die anderen uns in den Rücken fallen.“
„Kord, du hast es gehört. Übernimm das Kommando und Sturm. Maugrim und ich bleiben bei Kassos, wir drei mähen nieder was ihr zu uns durch lasst.“
„Verstanden“, meinte Kord nur und reihte sich in die Schildreihe ein. „Angriff!“, brüllte er und stürmte los.
In geschlossener Reihe rasten sie auf den Gegner zu, der offenbar nicht mit solcher Tollkühnheit gerechnet hatte und zudem auch nicht aus Soldaten zu bestehen schien. Manche ließen die Speere fallen und zogen Kurzschwerter und nahmen Schilde vom Rücken, andere hielten die langen Waffen weiterhin aufgerichtet.
Sie hatten nicht genug Zeit sich an die neue Situation anzupassen und wurden Kopflos.
Schon erklang das Lied von Stahl der auf Stahl traf, als die Schildreihe der Nordhunde heran war. Speere wurden mit Schwertern zur Seite geschlagen und Schilde prallten auf Schilde, als die Reihen aufeinander trafen. Diejenigen die ihre Speere weiter gehalten hatten fielen als erste, da sie nicht mehr die Zeit hatten, andere Waffen zu ziehen.
Es waren noch gut ein Dutzend Männer übrig, als die Nordhunde damit begannen, Angreifer duch die Schildreihe nach hinten zu ziehen. Wohl wissend, das ihre Rücken durch die drei Kleriker abgedeckt wurden. Diese machten einen Mann nach dem Nächsten nieder.
Von hinten waren laute Rufe zu vernehmen. Die zweite Front Angreifer näherte sich, war aber vorsichtig geworden, durch das was sie soeben zu sehen bekommen hatten.
Als auf der Sturmseite nur noch vier Männer übrig waren und die Angreifer von hinten noch nicht ganz heran, hörte man erneut den gebrüllten Befehl von Kord: „Fünf Schilde kehrt, dann der Rest und die Kleriker durchlassen!“
Die ersten fünf Schildträger ließen sich einen Schritt zurück fallen und drehten sich dann auf der Stelle. Nach einem kurzen „Bereit“, traten die restlichen Nordhunde hinter die Kleriker und wendeten sich dann dem neuen Feind zu. „Position halten!“, befahl Kord und die Krieger hilten die Reihe.
Hinter den Nordhunden hatten Sasha, Maugrim und Kassos es mit vier Gegnern zu tun. Einer von ihnen wagte sich gerade vor, als Maugrim mit einem lautem „Tormentor“ nach vorne sprang und dem Angreifer mit seinem mächtigen Kriegshammer den Schädel zertrümmerte. „Askar“, hörte Kassos von der anderen Seite und sah Sasha in gleich zwei Gegner rein rennen. Sie unterlief die erste Attacke und rammte dem hinteren der beiden ihr Schwert durch das Bein. Sie versetzte dem verletzten Gegner einen tritt und befreite so ihr Schwert.
Währenddessen fegte Kassos mit seinem Speer das Schwert seines Gegners beiseite und Schlug ihm den Schaft ins Gesicht. Diesem schossen die Tränen in die Augen und so sah er nur schemenhaft, die Speerspitze auf sich zu rasen, die ihm gleich darauf in den Bauch fuhr.
Der letzte der Männer, dessen Angriff Sasha unterlaufen hatte, ging nun auf Maugrim los. Er täuschte einen Schlag auf die Körpermitte des Priesters an, zog dann aber einen Dolch und wollte damit nach Maugrims Hals schlagen. Der erfahrene Kriegspriester erkannte die Finte, sprang nach hinten und ließ den Angriff ins leere gehen. Er nahm einen festen Stand ein und schwang seinen Hammer gegen die Körpermitte des Gegners.
Ein lautes Krachen war noch über dem Kampflärm hinter ihnen zu hören, als Maugrims Hammer dem Mann die Hüfte und einige Rippen zertrümmerte. Damit war der Kampf auf ihrer Seite beendet.
Hinter ihnen rammte Kord gerade sein Schwert über die Schildkante des letzten Angreifers, in dessen Gesicht und beendete damit den Kampf vollends.



 

Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 18. Jan 14, 14:33
"Mistkerl!"
Brummte Idun und schwang den Rabenschnabel im hohen Bogen um noch einen Schlag nachzusetzen.
Als sie sah das alles unter Kontrolle war schnallte sie den Rabenschnabel wieder fest und griff nach dem Beutel mit ihren Tränken. Sie war sich ziemlich sicher das sie dieses Mal die Rezeptur richtig hinbekommen hatte... Naja... fast richtig, aber die Nebenwirkungen würden bestimmt nicht so schlimm sein wie letztes Mal... Oder so.
Als sie die Panik in den Augen der anderen Nordhunde sah war sie ziemlich geknickt: "Keine Sorge... ich trink den ersten..." Murmelte sie entschuldigend.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 23. Jan 14, 12:43
Maugrim ließ seine Blicke in der Umgebung schweifen um sicehr zu gehen, dass keine weiteren Angreifer auf Sie lauerten. Seine Blicke schweiften auch über die Körper der Angreifer. An Ihnen waren keinerlei Wappen oder andere auffällige Sachen zu erkennen.
Nach einigen weiteren Augenblicken ging der Priester dem Anschein nach leicht humpelnd zurück zu seinem Pferd und verstaute seinen Kriegshammer an einer Halterung.
Als der Adrenalinschub des Kampfes sich wieder legte, verspürte Maugrim auch Schmerzen an seinem Bein. Er zog seine Robe beiseite und erkannte, dass einer der Angreifer ihn mit dem Schwert getroffen haben musste, kurz oberhalb des Knies. Robe, Hose und das Fleisch darunter waren von einem sauberen geraden Schnitt erwischt worden. Die Wunde schien nicht tief, zum Glück.
"Dann trägt man einmal keine Rüstung. Ich sollte mir wieder angeöhnen vorsichtiger zu kämpfen."
Maugrim zögerte nicht lange und spülte die Wunde aus um Sie anschließend zu verbinden. Wenn man sich den Verband genauer anschaute konnte man erkennen, dass er nicht gerade anständig gewickelt war.
"Ich schlage vor, dass wir uns schnellstmöglich wieder auf den Weg machen um aus diesem Gebiet raus zu kommen. Wer weiß wo die nächste Gruppe von den lauert oder ob wir nicht schon die ganze Zeit verfolgt werden."
Dabei blickte der Priester mit einer ernsten Miene in die Gruppe.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 23. Jan 14, 15:52
Kassos stimmte ihm mit einem Nicken zu. "Du hast Recht, wir sollten verschwinden."
Der Priester schien von dem kurzen Kampf sehr erschöpft zu sein, mehr als sonst keuchte er und schien sich die linke Seite zu halten.
Er sah sich unter den Kriegern um und konnte keine ernsten Verletzungen ausmachen.
Langsam stieg er auf sein Pferd.
"Sind alle bereit?"
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 28. Jan 14, 13:21
*Sasha warf Idun einen kurzen Blick zu und musste ein Schmunzeln unterdrücken, als sie sah, wie die anderen Nordhunde ihrem Blick auswichen, um ja nicht von ihr einen der Tränke aufgedrückt zu bekommen.*

"Lass gut sein Idun, ich glaube, die sind hier noch nicht nötig. Behalt sie lieber, bis sie ...ähm... mehr gebraucht werden."

*Dann sammelte sie den aufgeregten Salem ein und stieg auf.*

"Los gehts."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Jelena am 05. Feb 14, 11:35
Iduns etwas betretene Miene hellte sich nach dem Zuspruch durch Sasha bedeutend auf:
"Gerne, Sasha, ihr habt recht, ich pass gut darauf auf. Diese sind auch besonders gut gelungen, beim letzten Versuch ist nur die Zunge grün geworden!"
Sie schwang sich wieder auf ihr Pferd und schloß zu den anderen auf.
"Hat jemand Hunger? Ich habe Zitronen-Zucchinikuchen gebacken..."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 02. Apr 14, 14:30
*Der restliche Tag verlief ohne Zwischenfälle, doch als die Sonne langsam dem Horizont entgegen sank, wurde klar, dass sie wohl eine Nacht in der Nähe des Wald von Arden verbringen mussten.*

"Ich glaube, es ist sicherer, hier eine Nacht zu verbringen und Wachen aufzustellen, als noch weiter zu reiten."

*An ihrer Stimme konnte man leicht erkennen, dass ihr dieser Umstand gar nicht passte, doch ein von einem Kampf und einem Tagesritt müder Haufen Krieger würde bei einem Angriff mitten auf dem Weg weniger ausrichten können, als wenn sie sich etwas ausruhen konnten...*

"Außerdem sollten wir uns mal die ganzen Kratzer anschauen, hier draußen ist Wundbrand eine wirklich schlechte Idee."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 13. Mai 14, 13:21
*Gut einen Mond nach dem kleinen Zwischenfall am Wald von Arden war die kleine Gruppe gerade einmal bis nach Stejark gekommen....ein "kleiner" Umweg nach Condra und die in diesem Jahr in Stejark gefeierte Grenzwacht hatten mehr Zeit gekostet als ursprünglich geplant.

Trotzdem war Sasha guter Dinge.

Aktuell stand sie an Bord eines der großen Segelschiffe, die Captain Ninefinger sein Eigen nannte und hielt die Nase in den Wind. Der Captain hatte sich spontan bereit erklärt, die Gruppe nach Norden zu bringen und er hatte es sogar fertig gebracht, einige der an Bord befindlichen Pferdeboxen für die etwas schwierigeren Reittiere der Gruppe in kürzester Zeit umzubauen und zu verstärken.

Nun waren sie schon seit 3 Tagen unterwegs und bisher war das Meer ruhig... Askar sei Dank, denn Sasha konnte sich nur zu gut an ihre letzte Seereise erinnern, an Bord eines der Dampfschiffe aus Valkenstein. Bei dem Gedanken daran schüttelte es sie, und so genoss sie die ruhige See und das sonnige, manchmal etwas unbeständige Wetter.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 27. Mai 14, 12:27
Etwa 2 Wochen später....

"Das darf doch nicht wahr sein!"

*Die Wolfselfe lief mit einem ziemlich entnervten Gesichtsausdruck hin und her.*

"Wie kommt dieser Drache darauf, genau jetzt aufzutauchen und uns zu fragen, ob wir nicht helfen können, die Drachenlande zu retten? Das ist....hmpf..."

*Kord blickte Sasha mit einem Grinsen hinterher, während sie eine Furche in den Grasboden lief.
Sie hatten kaum 3 Tage wieder festen Boden unter den Füßen, da war eines sonnigen Mittags eine Frau in silbrigen Roben mit lockigen Haaren erschienen und hatte sich als "Avatarin des Silbernen Drachen" vorgestellt. Natürlich hatten sie alle schon von den Kämpfen gehört, die immer wieder in den Drachenlanden stattfanden, aber dass es nun darum ging, eine Stadt namens "Weltenwacht" vom Chaos zu befreien...und das mehrere tausend Jahre vor der aktuellen Zeitrechnung...?*

"Monde lang haben wir uns die Hintern in Engonien platt gesessen, und nun kommen alle auf einmal? Was denkt der sich?"

*Mit einem Knurren drehte sich die Wolfselfe auf dem Absatz herum, um den gleichen Pfad zu nutzen, den sie schon seit ein paar Minuten auf und ab lief.

Sie war nicht wirklich wütend...sie versuchte nur ihre Besorgnis hinter einem aufgebrachten Äußeren zu verbergen. Das Band zwischen den 3 Wölfen war noch frisch und auch wenn sie immer besser damit zurecht kamen, konnte von richtiger Kontrolle noch keine Rede sein.
Kassos hatte in Sashas und Maugrims Gegenwart manchmal das Gefühl zu explodieren und auch wenn das immer weniger wurde, tauchte er oft stundenlang im Wald unter...die Wolfselfe hatte gehofft, sie hätten etwas mehr Zeit, sich aufeinander einzustellen...*

"Wir werden dem Ruf des Silbernen doch eh folgen Sasha..."

*Die Worte des Ordensritters ließen Sasha abrupt stehen bleiben. Sie entließ die Luft aus ihren Lungen, als hätte Kord sie mit einer Nadel angestochen. Dann drehte sie sich langsam und mit einem schiefen Schmunzeln zu ihm um.*

"Natürlich werden wir das...."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 20. Jun 14, 13:05
Endlich waren sie wieder auf ihrem langen Weg Richtung Norden. Es dauerte nicht mehr lange und sie würden die Schneegrenze erreichen;immer kälter würden die Tage und die Nächte waren bereits eisig.
Ein langer Weg lag hinter ihnen und nicht nur einmal, mussten sie diesen Weg verlassen um sich den Prüfungen ihrer Götter zu stellen. Oder aber um einen guten Humpen Met in einer Taverne zu bekommen. Kassos dachte voller Stolz an seine letzte Prüfung, die Sasha und Maugrim so vieles abverlangt hatte. Sie hätten alles gegeben um ihn zu retten und der Priester war sich im klaren darüber, dass er in den Drachenlanden, ohne die beiden sein Leben verloren hätte.
Gedankenverloren starrte er er auf Maugrims Arm, der immer noch von Brandwunden verunstaltet war. Blut und Fleisch haben sie beide gegeben, was wird die drei wohl als nächstes erwarten, dachte Kassos bei sich und schüttelte dann den Kopf, als könne er so die Gedanken verscheuchen.

"Was bei allen Göttern hat mich eigentlich geritten, als ich zugesagt habe dich zu begleiten?", rief Kassos in Sashas Rücken, "Hier frieren einem ja die Eier schon im Sommer ab, den Winter weiter im Norden will ich mir gar nicht ausmalen."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 17. Jul 14, 13:26
*Tief in Gedanken versunken ritt die Wolfselfe vorweg und lies ihr Reittier auf der Straße seinen eigenen Weg suchen. Salem trottete friedlich dahin, ein seltener Anblick, doch auch er spürte wohl, dass seine Reiterin nicht ganz auf der Höhe war.
Nur wenige Wochen waren seit der letzten Schlacht um Weltenwacht vergangen, nicht lange her war die endgültige Vernichtung der Stadt durch das Chaos. Die Kämpfe saßen Sasha noch in den Knochen, und nicht nur die….

Kassos Worte rissen die Wolfselfe aus ihren Grübeleien. Sie drehte sich im Sattel um und schenkte ihm ein schiefes Grinsen.*

„Zumindest werden dir die Winter in Engonien wie laue Frühjahrsnächte vorkommen nach dieser Reise. Aber keine Sorge, wir werden uns noch ordentliche Kleidung beschaffen, bevor wir in die wirklich kalten Regionen kommen.“
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Maugrim Wolfsfang am 04. Aug 14, 20:06
Maugrim hielt sich mehr schlecht als recht im Sattel. Man sah dem Priester die Erschöpfung an, die letzten Ereignisse in Weltenwacht schienen zu viel für ihn gewesen zu sein. Er wirkte verändert, noch ruhiger und in sich gekehrter als sonst. Kaum ein Wort hatte er verloren seit Sie wieder auf dem Weg zum Tempel waren. Weiterhin versuchte er in der Gruppe so viel Abstand wie möglich zu den anderen beiden Priestern zu halten, ihnen förmlich aus dem Weg zu gehen.
Die meiste Zeit verbrachte er als Schlusslicht der Gruppe und trottete auf seinem Pferd hinterher, mal in unmittelbaren Anschluss an die Gruppe, mal in einigen Schritt Entfernung.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 28. Aug 14, 00:34
Schon eine ganze Weile hatten sie die Schneegrenze hinter sich gelassen. Sie hatten sich in wärmere Kleidung und Felle gehüllt, aber es war dennoch bitter kalt.
Kassos hatte das Gefühl sie ritten bereits eine Ewigkeit durch die weiße, kalte Einöde. Wie ein endloses Leichentuch lag der Schnee über allem Leben das hier hätte gedeihen können.
Sie hatten sich eine Lederschlaufe vor die Augen binden müssen, versehen mit zwei winzigen Löchern für die Augen, um nicht zu erblinden. Selbst in der Nacht, wenn der Mond hoch und hell am Himmel stand, war die Landschaft klar zu erkennen.
Tagsüber ritten sie, wenn sie ihre Pferde nicht gerade führen mussten, weil der Schnee einfach zu hoch lag und in der Nacht bauten sie sich seltsame Kuhlen im Schnee, um darin zu schlafen.
Der Priester hatte nicht glauben wollen, dass ein Loch im Schnee ihn Warm halten konnte. Sasha hatte dazu nichts gesagt, nur mit einem Grinsen angefangen Schnee zusammen zu schieben und sogar ein Feuer zu machen. Und sie hatte Recht behalten, er hatte nicht gefroren in dieser Nacht.

Maugrimm war sehr verschlossen und redete kaum mehr als das Nötigste. Was natürlich nicht weiter verwunderlich war, bei all den Dingen die ihnen widerfahren waren. Sie alle fielen immer wieder in seltsames Schweigen und gaben sich ihren Gedanken hin.
Nicht wenige Abende hatten sie gemeinsam am Feuer gesessen und sich an geschwiegen. Den Priester Tormentors schien es jedoch am grausamsten erwischt zu haben; er war beseelt von einer Kraft die er nicht kannte und nicht einzuschätzen konnte.
Während eines kleinen Scharmützels mit einigen Räubern, hatte es für Kassos den Anschein gehabt, Maugrimm würde im Feuer zweierlei Flammen stehen. Die Flammen hatten sich nicht nur in ihrer Farbe unterschieden, sie hatten versucht einander zu ersticken.
Der Valkensteiner hatte einen -selbst für Kassos- markerschütternden Schrei von sich gegeben und einen der Räuber mit bloßen Händen fast auseinander gerissen.

Sasha schien ganz auf ihre Weihe konzentriert zu sein. Natürlich waren die Ereignisse von Weltenwacht auch an ihr nicht spurlos vorbei gegangen. In manchen Nächten hörte er sie während ihrer Wache leise murmeln und das Chaos verfluchen.
Was den Tempel anging, hüllte sie sich in schweigen und grinste immer nur schelmisch.
Manchmal, wenn sie getrunken hatten, machte die Wolfselfe Andeutungen. Doch sie hatten sie nie lange genug abfüllen können, um mehr aus ihr raus zu bekommen. Und bei den Göttern, sie hatten es versucht.

Nur noch wenige Meilen trennten sie vom Tempel und sie alle spürten, wie ihre Kräfte in Erwartung ihr Ziel bald zu erreichen, zurück kehrten.
„So langsam wird es Zeit dass wir ankommen, ich könnte mal wieder ein ordentliches Stück Fleisch vertragen. Ganz zu schweigen von einem riesigen Krug Met“, sagte Kassos, als sie zusammen am Feuer saßen.



 

Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 29. Aug 14, 22:06
*Sasha wickelte sich fester in ihren fellgefütterten Umhang und schob ihre Füße näher in Richtung Feuer.*

„Ja, so einen heißen Met könnte ich mir jetzt auch gut vorstellen, aber wenn alles glatt geht, werden wir uns diesen Wunsch morgen Abend erfüllen können. Das und vor allem ein warmes Lager dazu... nach den ganzen Abweichungen vom Weg wird das aber auch mal langsam Zeit.“

*Mit einem schiefen Grinsen angelte die Wolfselfe nach einem knorrigen getrockneten Ästchen von den niedrigen Büschen, die in dieser Gegend die einzige Vegetation darstellten, die dem Eis trotzen konnten, und warf ihn aufs Feuer.
Auch wenn ihre Stimme fröhlich klang und sie sich augenscheinlich auf den Tempel freute, so war da doch eine unterschwellige Unruhe zu spüren...keine Angst, aber doch eine Angespanntheit, die nicht zu ihren Worten passen wollte.

Sie schob die Fellkapuze etwas zurück und schaute hoch in den sternenklaren Himmel. Die Nacht war ruhig und still, der allgegenwärtige Schnee verschluckte nahezu alle lauteren Geräusche. Die letzten Tage waren ereignislos vergangen, nicht unbedingt eine Garantie hier im ewigen Eis. Auch wenn die Landschaft unberührt erschien und leblos, so war da doch Leben. Und dieses Leben war angepasst an ein raues und unwirtliches Land, angepasst an das Überleben in Gebieten, die alles forderten und nur wenig zurückgaben.
Sie hatten kleine hasenähnliche Tiere gesehen, die scheinbar in Tunneln lebten, die sie in den oftmals meterhohen Schnee gegraben hatten und nun durch die Hufe ihrer Reittiere aufgescheucht wurden und in Panik mit großen Sätzen über die Schneefläche flohen...und ein Rudel großer weißer Wölfe in weiter Entfernung, die ein noch größeres und ebenso weiß befelltes Huftier hetzten, das aussah wie eine Mischung zwischen einem Elch und einem Steinbock. Die Wolfselfe erzählte, dass die meisten Tiere in dieser Kälte einfach größer wurden als ihre Verwandten in den wärmeren Gebieten. Und gestern noch hatte Sasha die Gruppe vorsichtig einen nicht unwesentlichen Umweg machen lassen, nachdem gar nicht weit entfernt vor ihnen eine pferdegroße Raubkatze hinter einer Schneeverwehung aufgetaucht war, deren Fell in allen Schattierungen von weiß über grau zu blau schimmerte und die daher fast perfekt mit ihrer Umgebung verschmolz. Der Taipal, oder auch Schneesäbler genannt, attackierte eigentlich keine größeren Gruppen, sondern suchte sich leichtere Beute, aber die große Katze war nicht zu unterschätzen und so waren sie lieber kein Risiko eingegangen.*

„Wenn man bedenkt, dass wir Sommer haben, könnt ihr euch vorstellen, wie es hier im Winter aussieht.“

*Mit einem Schaudern versank Sasha noch tiefer in ihrem Umhang, wenn das überhaupt noch möglich war. Ihr Blick huschte kurz zu Maugrimm hinüber. Sie hoffte sehr, dass diese Reise auch ihm etwas bringen würde, dass der Tempel ihm helfen würde, seine innere Ruhe wieder zu finden... immer wenn sie versuchte mit ihm zu reden, hatte sie selbst das Gefühl, in einen dunklen Strudel gerissen zu werden. Er würde sich dort wohl nur selbst hinausziehen können.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 17. Sep 14, 21:36
Das Feuer war fast herunter gebrannt und Kassos, der die Wache hielt, war zu sehr in Gedanken um es zu bemerken. Als der Priester endlich aus seinen Gedanken hervor brach, blickte er sich einen Herzschlag lang um, als wüsste er nicht wo er war. Doch dann viel sein Blick auf das Feuer und er entsann sich seiner Aufgabe.
Er klaubte etwas von dem Holz zusammen, welches sie mit sich führten und ging auf das Feuer zu. Als er sich umblickte, betrachtete er die Andren nach der Reihe und fragte sich, was sie wohl in ihrem Schlaf beschäftigte. Vor allem Maugrim viel ihm auf, der Priester des Kriegsgottes Tormentor bewegte sich unruhig im Schlaf und schien zu träumen. Kurz überlegte Kassos ihn zu wecken, entschied sich aber dann dagegen. Maugrim hatte eine Schlacht zu schlagen, in die er allein ziehen musste.
Als Kassos auf fünf Schritt an das Feuer heran getreten war, spürte er plötzlich eine enorme Hitze, die ihm wie der Faustschlag eines brennenden Riesen entgegen schlug. Er hob eine Hand vor das Gesicht und das Feuerholz glitt ihm aus den Händen. Als er es wagte die Hand weg zu nehmen, bemerkte er, dass die anderen immer noch schliefen. Als er gerade zu einem Ruf ansetzen wollte, sah er eine Gestalt im Feuer und vernahm eine Stimme. Er lauschte eine Weile und neigte dann sein Haupt. „Ja, Herr des Krieges“, sprach Kassos und bewegte sich dann eiligen Schrittes vom Lager weg. Er spürte die Macht Tiors, die ihn anzog, als er hinter sich eine Stimme vernahm, die seinen Namen rief. „Kassos, wo hin willst du? Was ist geschehen?“, sprach Sasha und kam langsam auf den Priester zu. Hinter ihr stapfte der sichtlich müde Maugrim und auch die Nordhunde schienen im Lager erwacht zu sein.
„Tior sendet mich nach Pandor und dort werde ich eine Aufgabe erhalten“, sprach Kassos getragen. „Endlich redet er wieder zu mir“, fügte er an, als sich hinter ihm, zwei Säulen gleich, Lichte durch den Boden fraßen und in den Nachthimmel schossen. Der rote Schein der beiden Lichtsäulen war überwältigend und sie alle mussten ihren Blick abwenden, da sie befürchten mussten geblendet zu werden.
In einigen Schritten Höhe, neigten die Lichter sich auf einander zu und bildeten so einen Bogen, in dem nichts als Düsternis herrschte. Sasha blickte sich um und sah, wie die Nordhunde sich zum Kampf aufstellten und auch sie zog ihr Schwert. Maugrim trat neben sie und hielt seinen Kriegshammer kampfbereit vor sich, als Kassos die Hände hob. „Keine Sorge, das ist Tiors Werk. Er öffnete mir einen Weg, den ich jetzt gehen muss.
Der Priester drehte sich um und ging auf den Bogen aus Licht zu. Kurz bevor er durch das Portal schritt, drehte er sich noch einmal zu seinen Gefährten um. „Macht euch keine Sorgen“, sagte er mit einem Lächeln, „wir sehen uns bald wieder.“ Damit ging er durch das Tor und war von der Finsternis verschluckt. Maugrim wollte gerade fluchen, als ein Ruck durch seinen Körper lief. Auch Sasha spürte die Macht die an ihnen zog. „Dieser verfluchte Mistkerl.“, war das letzte was sie sagen konnte, bevor sie, wie an unsichtbaren Ketten durch das Tor gezogen wurde.
Kurz überlegte Maugrim sich gegen die Kraft zu stellen die an ihm riß, schüttelte dann aber nur den Kopf und ging durch das Portal.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 24. Sep 14, 20:09
Feuer umfing Kassos, als er durch das Portal schritt. Es schien ihn verzehren zu wollen, verbrannte ihn aber nicht. Immer wieder sah er eine furchtbare Bestie vor sich;halb Mensch und die andere Hälfte mochte einst ein Wolf gewesen sein. Der menschliche Körper war groß und muskulös, der wolfsähnliche Kopf war von grauem, zerlumptem Fell bedeckt und die Augen sprühten vor Hass und Mordlust.
Grünlicher Geifer tropfte aus seinem gewaltigen Maul als das Wesen zu Kassos sprach: "Niemals werde ich zulassen, dass du, oder alle die dir etwas bedeuten, Glück verspühren, oder Frieden finden!"
Kassos erschien auf einer Lichtung, in einem düsteren Wald und war allein. Sasha und Maugrim waren irgendwo in seiner Nähe, das konnte er spüren, doch Tior hatte sie wohl wissentlich voneinander getrennt. Das hier war seine Aufgabe, seine Pflicht, seine rituelle Jagt.
Den Regeln der Jagt entsprechend, legte er seine Kleidung ab und hüllte sich nur in seinen Kampfrock, als Waffe wählte er seinen Speer und ließ seine restliche Habe auf der Lichtung zurück.
Langsam schritt er zum Waldrand und kniete nieder. Der Priester nahm den Schlamm des Waldes und rieb sich damit ein, um seinen Körpergeruch zu überdecken. Dabei sprach er ein Gebet zu Tior, in dem er sich, für die Dauer der Jagt von Tior los sagte und ihm schwor sich nur auf seine Stärke und sein Geschick zu verlassen.
Als er das Ritual vollzogen hatte, erhob der Priester sich und schritt die Lichtung am Waldrand ab. Als er, nach dem er einige Male nieder gekniet war, eine Spur fand, hetzte er ansatzlos in den Wald.
Immer schneller und immer weiter drang er in den Wald vor und kümmerte sich nicht um kleine Schnitte, oder Schürfwunden, die ihn niedrig hängende Äste beibrachten.
Je länger er lief, desto stärker nahm er einen beißenden Geruch war und war sich sicher, auf der richtigen Fährte zu sein.
Am Morgen nach seiner Ankunft, hatte er das Gefühl beobachtet zu werden und stieß ein langgezogenes Heulen aus. Eine Herausforderung für seine Beute und ein Zeichen für seine Gefährten. Hörten sie ihn auch nicht, die beiden würden es spüren.

Den ganzen Tag folgte er der Spur und das Wesen führte ihn in ein abgelegenes Tal. Dort fand er, an einem Bach der mitten durch das Tal floss, die Leiche eines Mannes. Sein Körper war regelrecht zerfetzt worden und sein Oberkörper lag im Wasser. Es würde nicht lange dauern und der Bach würde vergiftet sein. Kassos zog die Leiche aus dem Wasser und stellte fest, dass der Kopf fehlte. "Sieh Kassos", hörte der Priester in seinen Gedanken, "nur eine Bestie ist zu so etwas fähig und nichts weniger als eine Bestie, bist auch du. Warst es nicht du, großer Krieger und fühlender Priester, der Konars Kopf nahm und ihn auf eine Lanze pflanzte?"
Kassos fuhr empor und blickte sich um. Nichts zu sehen, oder zu hören.
Was war das nur für ein Wesen, dachte Kassos, dass es in meinen Gedanken zu mir spricht und meine dunkelsten Stunden in Worte zu fassen vermag?
Lange überlegte er wie er weiter vorgehen wollte und entschloss sich dann, die Laiche zu verbrennen. Der Mann mochte eine Bestattung verdient haben und er konnte auch nicht zulassen, das der Bach vergiftet wurde.
Kassos brachte die sterblichen Überreste zu einer kleinen Lichtung, stapelte Steine und schließlich Holz auf. Darauf bettete er die Leiche und entfachte, mit zwei Steinen die er fand und trockenem Reisig ein Feuer. Er betete zu Tior, er möge sich einer Kriegerseele annehmen und zu Lavinia, sie möge ihn geleiten sollte er in ein anderes Reich gehören. Nach einer langen Weile erhob er sich und schaufelte mit den Händen Erde auf das Feuer, um es zu löschen. Kassos sah sich um und suchte nach der Spur, als er plötzlich zwei Stimmen in seinem Kopf schreien hörte. Sasha schrie vor Schmerzen auf und Maugrim schrie ihren Namen. Der Priester zuckte zusammen, spürte ihre Schmerzen und seine Verzweiflung und Wut. Er musste sich stark konzentrieren, damit sein Geist nicht an ihrem Band entlang gezogen wurde. Und so kam der Angriff völlig unerwartet und riss ihn mit Gewalt wieder zurück. Ein brennend heißer Schmerz fuhr durch seinen Rücken und er wurde herum gerissen.
Er sah nur noch den Schatten der Bestie, die bereits wieder im Wald verschwand. Ein wiederlicher Gestank verbreitete sich auf der Lichtung und Kassos war es, als würden ihm die Sinne schwinden. Als er das Knacken trockener Äste hinter sich vernahm stand er langsam auf und zwang sich, sich nicht umzudrehen. Langsam näherte er sich seinem Speer, der an einen Felsen geleht stand, griff aber nicht danach. Der Priester schloss die Augen und verließ sich auf seine Kriegersinne. Es musste aussehen, als starrte er angestrengt in den Wald und Kassos wollte die Bestie so zu einem Angriff verleiten. Als er nach kurzer Zeit tatsächlich etwas hörte und die Haare in seinem Nacken sich aufstellten, sprang er zur Seite, rollte sich ab und packte seinen Speer. Mit aller Kraft stieß er zu und tatsächlich: Er traf auf einen Widerstand und hörte das Reißen von Fleisch und Muskeln. Die Bestie überragte ihn um mindestens einen Schritt und schien stark wie ein Troll zu sein.
Kassos hatte sie in der Schulter erwischt. Er drehte seinen Speer ein und versuchte die Bestie auf Abstand zu halten. Durch das in die Wunde gedrehte Stichblatt, konnte die Bestie nicht zurück weichen, ohne sich noch größere Verletzungen zu zuziehen und vorstürmen hätte bedeutet, sich das Gelenk zu durchtrennen.
So blieb der Mann-Wolf still stehen und starrte den Priester hasserfüllt an. "Hier siehst du deine Zukunft", sprach das Wesen in Kassos´ Gedanken und schien zu grinsen.
Auch das war ein dunkler Gedanke aus seinem Innersten.

Kassos zwang sich zur Ruhe. Auf seine Körperkraft allein konnte er hier nicht setzen. Die Bestie mochte ihn entzwei reißen, sollte sie ihn zu packen bekommen. Nun grinste der Priester seinerseits dem Wesen entgegen. "Du magst ja vielleicht wissen was mich beschäftigt und kennst meine dunklen Seiten, aber du weißt nicht wer ich bin, oder zu was ich im Stande bin. Ich werde dich vernichten und als Trophäe, nehme ich mir einen deiner Zähne. Ich werde ihn Tior zu Ehren und dir zum Hohn um meinen Hals tragen!", sprach Kassos und warf sich mit einem Ruck nach vorne. Er drückte mit aller Kraft den Speer in die Wunde und in dem Moment als die Bestie sich dagegen stemmte, machte er einen Schritt zurück und rammte den Schaft seiner Waffe in den Boden. Er machte ein Satz auf die Bestie zu und ein heißer Schmerz fuhr durch seine Brust, als die Klauen des Wesens ihn streiften und ihm eine tiefe Wunde beibrachten.
Der Priester unterdrückte den Schmerz, der ihn an den Rand der Bewusstlosigkeit brachte und versetzte seinem Gegner mit beiden Fäusten einen Schlag in den Nacken. Die Bestie stürzte und der Speer durchfuhr seinen Körper.
Als der Mann-Wolf zu Boden ging, riss Kassos mit aller Kraft an dem Speer, der hinten an der Schulter des Wesens wieder austrat und spürte, wie er das Gelenk und den Knochen zerbrach. Das Wesen heulte auf, sprang jedoch wieder auf die Beine und befreite damit die Waffe des Priesters endgültig aus seinem Körper.
Als das Wesen auf ihn los stürmte, schwang Kassos seinen Speer und zielte mit dem Stichblatt auf die Beine seines Gegners. Dieser setzte zum Sprung an, was Kassos jedoch gewollt hatte. Er drehte die Waffe in seinen Händen und stieß sie mit einem lauten Kraftschrei nach oben. Der Priester war sich bewusst, dass dies ihn seine letzte Kraft kosten würde. Würde der Stoß fehl gehen, hätte er versagt und würde hier sterben.
Noch bevor er den Blick heben konnte, hörte er das Brüllen der Bestie, das in ein heiseres Gurgeln überging. Das Stichblatt war in das weit aufgerissene Maul des Wesens gefahren. Der Mann-Wolf stürzte auf ihn nieder und zuckte unkontrolliert. Abermals musste Kassos eine Wunde in Kauf nehmen, als eine vorzuckende Klaue seine Schulter streifte.
Das letzte was er spürte, war das Gewicht seines Gegners, der auf ihm landete. Dann fühlte er nur noch Müdigkeit und er versank in der Dunkelheit.

Ein Heulen weckte ihn aus seiner Bewusstlosigkeit und das erste was er sah, als er wieder zu sich kam, waren die hellen Augen eines Wolfes. Das Tier stand vor ihm und blickte ihm entgegen. Erst als Kassos begann den Körper der Bestie von sich zu schieben, trottete der Wolf auf den im Nebel liegenden Waldrand zu und verschwand.
Der Priester erhob sich unter Schmerzen und schaute auf die Bestie hinab. "Ich gab dir ein Versprechen", sagte Kassos, hob einen Stein auf und brach einen der Reißzähne aus dem Maul des Wesens. Dann machte er sich, sich auf seinen Speer stützend, auf den Weg zu seien Gefährten.

Es schienen Tage zu vergehen, bis er endlich das Ende des Waldes vor sich sah und immer deutlicher die Auren seiner beiden Gefährten spürte. Nur noch ein kleines Bisschen, dachte er und stürzte aus dem Schummerlicht des Waldes in das helle Licht des Tages.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 25. Sep 14, 14:19
*Schon seit einer gefühlten Ewigkeit lief die Wolfselfe unruhig auf und ab, immer wieder wanderte ihr Blick zum Waldrand, dann drehte sie wieder um und ging den Weg zurück, den sie genommen hatte.

Maugrim, der mit ausgestreckten Beinen auf einem umgefallenen Baumstamm saß, sah mit leicht belustigtem Gesichtsausdruck zu, wie sie eine Furche in den Grasboden lief: „Jetzt beruhige dich mal wieder, er wird schon auftauchen.“

Sasha zwang sich, stehen zu bleiben und rieb sich unbewusst den Nacken, die Stelle, an der der Schatten ihr mit seinen zwei Schwertern fast die Lichter für immer ausgepustet hatte. Die Wunden waren recht gut verheilt, nur wenn sie ruckhafte Bewegungen machte, schoss ein heißer Schmerz in ihren Kopf und die Wirbelsäule hinunter. Das sie noch lebte, hatte sie der schnellen Reaktion ihrer Freunde und den Heilkräften Balerians zu verdanken...

„Ja, ich weiß, er ist hier irgendwo in der Nähe und er lebt... aber das ist auch das einzig positive...“

*Nachdem sie die restlichen Engonier an dem Portal, welches sie wieder ins Himmelsgebirge bringen würde, verabschiedet hatten, waren Maugrim und sie auf der Suche nach Kassos zum Wald gewandert. Auf einer kleinen Lichtung in der Nähe des Waldrandes hatten sie seine Ausrüstung und Kleidung gefunden, ein ziemlich eindeutiger Hinweis auf eine rituelle Jagd.

Sashas Kontrolle über das Seelenband war mittlerweile so gut, dass sie nichts mehr so schnell von den Beinen holte, trotzdem wusste sie, dass etwas gründlich schief gelaufen war...

Sie atmete tief durch, drehte sich zu Maugrim um und schenkte ihm ein schiefes Grinsen. Es tat gut, sich wieder in seiner Nähe aufhalten zu können, ohne von dem Schatten, der über seiner Seele lag, fast verschluckt zu werden. Der „Ausflug“  nach Pandor hatte ihm sichtlich gut getan, er hatte sich abreagiert...wenn man es so nennen konnte, wenn ein wütender Tormentor-Priester mit seinem Kriegshammer buchstäblich Tod und Verderben unter den Angreifern säte. Sasha hatte mehrmals nur die Möglichkeit gehabt, ihn mit ihrem Schild so gut es ging zu decken und ansonsten aus dem Weg zu gehen, um nicht von seinem Hammer...oder einem wegfliegenden Gegner... getroffen zu werden.

Am Ende hatte Maugrim einen Angreifer mit einer so unmenschlichen Kraft getroffen, dass der Stiel seines Kriegshammers mit einem lauten Krachen entzwei gebrochen war. Doch zusammen mit diesem Kriegshammer war auch etwas zerbrochen, das auf Maugrims Seele gelegen hatte....
Er hatte noch lange nicht seinen Mittelpunkt gefunden, doch er war ihm schon ein gutes Stück näher gekommen.


...und er konnte wieder Lachen...*

„Naja, es würde mich doch sehr wundern, wenn...“

*Weiter kam sie nicht. Sie stockte, als ihre empfindlichen Ohren ein deutliches Blätterrascheln auffingen, dann fuhr sie herum und suchte den Waldrand ab. Maugrim war aufgesprungen und sah sie fragend an, als schließlich eine blutüberströmte Gestalt aus dem Wald brach.*

„Na toll...“, Sasha war schon fast bei Kassos, als dieser drohte zusammen zu brechen. Sie stützte ihn und brachte ihn gemeinsam mit Maugrim zu dem umgefallenen Baumstamm, bei dem sie ihre Habseligkeiten gelagert hatten. Vorsichtig halfen sie ihm, sich nieder zu lassen, dann musterte die Wolfselfe den Tiors-Priester kritisch.*

„Rituelle Jagd, hm....? Die Beute war wohl etwas groß.“
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 29. Sep 14, 17:17
"Groß, ja", stammelte Kassos und lächelte schief. Er hatte lange darüber nachgedacht, was da im Wald genau passiert war. Stockend begann der Priester zu erzählen was sich ereignet hatte und redete dann schneller, als er wieder Luft bekam.
"Wir müssen noch mehr an der Kontrolle über das Band arbeiten! Euer Schmerz, hätte mich fast das Leben gekostet. Habt ihr irgendwas gespürt? Oder hat euch etwas abgelenkt?", fragte Kassos und starrte beide nacheinander an. Irgendetwas schien ihn noch mitzunehmen, oder zu beschäftigen.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 04. Nov 14, 12:32
*Sasha hatte dem Priester aufmerksam zugehört und, während er erzählte, in ihren Habseligkeiten nach ein paar Dingen gekramt, mit denen sie seine Wunden versorgen konnte. Zumindest fürs Erste.
Nun drehte sie sich zu ihm herum und hielt ihm eine halb volle Glasflasche mit einer leuchtend blauen Flüssigkeit hin.*

"Hier, nimm einen Schluck."

*Sie holte ein paar Verbände aus ihrem Gepäck und setzte sich neben Kassos. Den Kopf nachdenklich schief gelegt blickte sie ihn prüfend an.*

"Mhm...gespürt natürlich. Du hast dir ja auch ordentlich Prügel eingefangen. Aber abgelenkt? Nein, nicht wirklich."

*Nachdem er ihr die Flasche Askar's Atem zurück gegeben hatte, zuckte sie entschuldigend mit den Schultern.*

"Wir haben leider nichts anderes da, um deine Wunden zu säubern. Das könnte etwas...unangenehm werden.
Und ja, du hast natürlich Recht, das Seelenband ist nach wie vor eine Gefahr. Leider ist das Erlernen der Kontrolle darüber gerade für Menschen eine langwierige Angelegenheit. Wir können nur weiter daran arbeiten. Und jetzt halt still."

*Während sie redete, tränkte sie ein sauberes Tuch mit dem stechend riechenden Getränk aus der Flasche, hielt dann kurz inne und kippte kurzentschlossen einen guten Schluck der Flüssigkeit über Kassos' Wunden.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 22. Nov 14, 20:34
"Wenn du mich Umbringen willst", sagte Kassos mit zusammengebissenen Zähnen, "dann fordere mich wenigstens."
Schief grinsend nahm er ihr die Flasche aus der Hand und nahm einen großen Schluck.
"Wie geht es jetzt weiter?"
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 04. Dez 14, 13:00
*Sasha nahm den getränkten Lappen und began mit einer vorsichtigen, aber gründlichen Reinigung der Wunden, dann suchte sie ein paar unbenutzte Verbände aus ihrem Reisegepäck und wickelte Kassos ein, bis sein Oberkörper eher dem einer Mumie als eines Priesters glich.*

"Wenn Tior nicht gerade etwas anderes zu tun hat, hoffe ich doch sehr, dass er uns ein Portal an den Ort öffnet, an dem unsere Reise - mal wieder - unterbrochen wurde. Ich habe ehrlich gesagt keine besonders große Lust, den ganzen Weg noch einmal zu machen. Wenn nicht, dann werden wir eben das Portal ins Himmelsgebirge nehmen und vielleicht in deinem Tempel eine Möglichkeit finden."

*Der etwas resignierte Tonfall in ihrer Stimme war nicht zu überhören, als sie Kassos die Hand hinhielt, um ihm aufzuhelfen.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 08. Jan 15, 11:40
"Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass wir hier festfrieren und erst im Frühling weiter kommen…."

*Sasha ritt auf Salem voran und führte die kleine Reisegruppe das letzte Stück auf ihrem Weg zum Tempel der Luna. Die Vorboten der Winterstürme waren schon deutlich zu spüren, der Wind pfiff den Reisenden um die Ohren, so dass sie sich tief über die Hälse ihrer Pferde ducken mussten und ihre fellbesetzten Kapuzen tief ins Gesicht gezogen hatten. Trotzdem zog ihnen die schneidende Kälte bis in die Knochen und lies sie frösteln. Selbst Kassos hatte aufgehört zu meckern und war fast gänzlich in seiner Fellkleidung verschwunden.

Salem musste sich anstrengen, um den tiefen Schnee zu durchpflügen, die anderen Pferde folgten in seiner Spur. Der Atem der Tiere bildete weiße Wölkchen in der klirrend kalten Luft.
Es hatte wieder begonnen zu schneien, die dicken Flocken fielen lautlos auf die weiße Schneedecke und die Sicht wurde immer schlechter.
Trotzdem schien Sasha genau zu wissen, wohin sie wollte. Und vor allem wollte sie endlich ankommen…

Nach der etwas umständlichen Reise von Pandor aus über Brega und den dort ansässigen Tiors-Tempel waren die Reisenden wieder aufeinander getroffen und hofften nun alle, dass es keine weiteren Verzögerungen geben würde.

… bei dieser Reise war allerdings alles möglich…
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 08. Jan 15, 13:02
Der Schneefall wurde immer dichter, die Welt schien in einen stillen weißen Vorhang gehüllt zu sein. Zu hören war nur das Knirschen des Schnees, wenn die Pferde sich durch die weißen Massen kämpften und ab und an das Schnauben eines der Tiere.

Als die Reisenden schon das Gefühl hatten, sie würden wohl noch ewig durch dieses weiße Nichts reiten, tauchte vor ihnen plötzlich ein gigantischer Schatten auf. Hohe Mauern schälten sich aus dem Nichts, ein diffuses Leuchten hinter kleinen Öffnungen verriet das Leben dahinter.
Während sie sich den Mauern näherten, schienen diese immer höher in den Himmel zu wachsen.

Der Tempel der Luna im ewigen Eis glich eher einer riesigen Festung als einer Tempelanlage. Von außen waren nur die hohen mit Zinnen gekrönten Wehrmauern zu sehen, regelmäßig angeordnete Schießscharten und ein massives, eisenbeschlagenes Holztor, durch welches auch große Karren passen konnten, rundeten das Bild ab. Nur einen Wassergraben gab es nicht….aus ersichtlichen Gründen wäre dieser in der allgegenwärtigen Kälte wohl auch kein großes Hindernis gewesen.
Die einzigen Hinweise auf den eigentlichen Nutzen dieses Bauwerks gaben große messingfarbene Metallbeschläge, die oberhalb des Tores angebracht waren und die einzelnen Mondphasen abbildeten.

Beim Näherkommen fiel allerdings noch eine Besonderheit auf…ein zweites, ebenso großes Holztor befand sich etwa 8 Schritt über dem Boden, leicht seitlich versetzt zu dem Eingangstor. Mitten in der Wand…als würde der Tempel geflügelte Gäste erwarten.

Den erstaunten Blicken folgend schmunzelte Sasha: „Das zweite Tor wird nur in den kältesten Wintermonaten genutzt. Dann liegt der Schnee eben so hoch und er ist so hart gefroren, dass man ihn ganz normal begehen kann. Das eigentliche Eingangstor ist dann unter der Schneedecke verborgen.“

Die Wolfselfe hielt in einiger Entfernung vor dem Tor an und schlug ihre Kapuze zurück, so dass der Wind ihre blonden Haare zerzauste…wenn das überhaupt noch möglich war. Dann rief sie einen kurzen Gruß in einer Sprache zu den Schießscharten hinauf, die ihren Mitreisenden unbekannt war. Die Antwort lies nicht lange auf sich warten, begleitet von einem lauten Rumpeln, als eine nicht sichtbare Mechanik langsam einen der großen Torflügel öffnete.

Sasha trieb Salem an und hielt auf die immer größer werdende Öffnung zu.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 09. Jan 15, 20:40
Kassos bekam vor lauter Staunen den Mund gar nicht mehr zu. Schnee und Eis kannte er durch ihre lange Reise und auch durch seine Heimat, aber das hier war atemberaubend. Seine Blicke schweiften über die Wehranlage und in seinen Gedanken sah er eine Schlacht toben. Die Angreifer rieben sich an den gewaltigen Mauern auf, während die Verteidiger massiva Eisbrocken auf sie hernieder regnen ließen.

"Das ist beeindruckend", sagte Kassos, der sein Pferd neben Sashas´ brachte, "aber den Nachschub an Lebensmitteln und Gütern hier her zu schaffen, muss ein riesiger Aufwand sein."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 10. Jan 15, 17:40
"Das stimmt."   

*Sasha nickte, während sie selbst den Kopf in den Nacken legte und die gewaltigen Mauern hinauf sah."

"Es gibt regelmäßige Karawanen, die den Weg hierher nehmen. Viele Tiere leben in dieser unwirtlichen Gegend, auch magische, deren Felle und auch einige andere Teile in den südlicheren Gebieten sehr begehrt sind. Der Handel beruht zu einem großen Teil auf dem Austausch von Waren. Das Fleisch der erjagten Tiere wird hier eingelagert, das ist zum Glück nicht schwierig...es wird einfach in einen Schuppen gelegt und gefriert nach kurzer Zeit."

*Die Wolfselfe lenkte Salem nun vor das Reittier von Kassos. Das Tor hatte sich nur soweit geöffnet, dass ein einzelner Reiter hindurch passte, also ritt sie voran, damit die anderen ihr folgen konnten.

Schon bei der Durchquerung des Tores wurde klar, dass die Mauern viel dicker waren, als bei einer Festung üblich, und auch anders aufgebaut. Das Innere der Mauer war praktisch komplett begehbar. Dem Tor folgte kein Tunnel mit einem zweiten Tor am Ende, geradeaus sah man nur eine weitere Mauer. Sasha wandte sich nach rechts, wo sich nach etwa 20 Schritten auf der linken Seite das zweite Tor zum Innenhof befand. Nicht nur die unverzichtbaren Wehrgänge nebst Treppen, um sie zu erreichen, befanden sich hier, man hätte in dem durch Fackeln erleuchteten Inneren der Mauer bequem mit 8 Pferden nebeneinander reiten können.
Außerdem war es erstaunlich warm im Inneren der Mauer, auch wenn keine offensichtlichen Wärmequellen zu sehen waren.

Sasha und ihre Begleiter wurden herzlich von den Wachen, die alle schwarze Wappenröcke mit einem weißen Halbmond auf der Brust trugen, begrüßt. Das äußere Tor schloss sich unter lautem Knarzen, erst dann öffneten die Wachen das Innere, um sie in den Innenhof zu lassen.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 10. Jan 15, 20:45
Kassos folgte Sasha schweigend und betrachtete die Befestigungen. Es war im inneren so warm, dass er noch während des Eintretens seinen Fellmantel ablegen musste.

"Woher kommt die Hitze um so einen Ort so warm zu halten?", fragte er über Sashas Schulter.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 13. Jan 15, 13:19
„Lass den lieber an, wir kommen gleich nochmal in die Kälte.“

*Sasha deutete auf eine eher unscheinbare etwa eine Elle breite Öffnung am unteren Rand der Außenmauer, die in die Tiefe führte.*

„Flüssiges Gestein. Die Tempelanlage wurde damals auf unterirdischen Hohlräumen erbaut, durch die glühende, flüssige Lava fließt. Hier oben kann man sich das kaum vorstellen, aber tief unter uns ist es wirklich heiß. Durch komplizierte Rohrsysteme, bei denen bis auf die Erbauer wohl niemand mehr weiß, wie sie wirklich funktionieren, wird die warme Luft in den gesamten Tempel geleitet.
Anders wäre es wohl auch gar nicht möglich, ein solches Bauwerk hier zu betreiben, Brennholz ist hier nicht gerade im Überfluss vorhanden.“

*Sie waren nun am inneren Tor angekommen und betraten den Innenhof der Anlage. Sofort schlug ihnen wieder die eisige Kälte des ewigen Eises ins Gesicht. Nach dem warmen Inneren der Mauer fühlte sie sich noch kälter an, auch wenn der schneidende Wind hier komplett fehlte.
Der Innenhof war, wie bei der mächtigen Außenmauer zu erwarten, sehr geräumig. Linker Hand befanden sich die Ställe, aus denen sogleich einige Bedienstete eilten, die ihnen die Pferde abnahmen. Gleich zwei ergriffen Salems Zaumzeug, sie schienen das Tier gut zu kennen… doch der Hengst dachte gar nicht daran, Schwierigkeiten zu machen und zog beide Stallburschen einfach hinter sich her, während er schnurstracks in den Stall zu warmem Stroh und Futter marschierte. Nachtfeuer ließ sich das nicht bieten und trottete trotz der Proteste des an ihm hängenden Stallburschen hinterher. Die restlichen Pferde ließen sich dann aber weitaus friedlicher verstauen.
Im Innenhof gab es auch noch ein paar niedrige Wirtschaftsgebäude, eine Schmiede und mehrere große Schuppen. Keins der Gebäude stand frei, sondern schien mit jeweils einer Seite mit der Außenmauer zu verschmelzen. Am eindrucksvollsten waren aber die 4 im Kreis angeordneten großen Langhäuser. Ihre Eingänge wiesen in die Mitte des Hofes, die Rückseiten schmiegten sich wie die der restlichen Gebäude an die Mauer. Detailreich geschnitzte Figuren an den Holzgiebeln der Häuser zeigten jedem, wer sich dort aufhielt. Rechter Hand sah man einen stolzen Hirsch mit mächtigem Geweih und einen Raben mit ausgebreiteten Schwingen, links fand man einen aufgerichteten Bären und einen Wolf im Sprung. Trotz der in etwa gleichen Größe und Form der Langhäuser zeigten verschiedene Aufbauten und unterschiedliche Fenster und Klappen, dass sie sich im Inneren sehr wohl deutlich voneinander unterscheiden mussten.*

„Die Langhäuser beherbergen die Anhänger der Söhne Lunas…aber das ist wohl eh offensichtlich.“, erklärte Sasha, während sie auf die geschnitzten Giebel deutete.
„Hier schneit in den kältesten Monaten alles zu, der Innenhof liegt dann unter einer etwa 10 Schritt hohen Schneedecke begraben. Die Gebäude haben alle eine Verbindung zur Außenmauer, so dass man jeden Winkel des Tempels betreten kann, ohne auch nur einen Fuß nach draußen setzen zu müssen.“

*Ehe sie weiter erzählen konnte, flog die vordere Tür des Langhauses mit dem geschnitzten Wolf auf und einige Krieger in schwarzen Wappenröcken mit dem Wolfskopf auf der Brust kamen heraus, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Darauf hatten die Nordhunde nur gewartet, nach einer kurzen Absprache mit Sasha stürmten sie das Langhaus, um es sich an den Feuern Askars gemütlich zu machen und die Strapazen der Reise hinunterzuspülen. Otus und Destus traten verlegen von einem Fuß auf den anderen, etwas erschlagen von den ganzen Eindrücken und sichtlich unsicher, was sie tun sollten. Maugrim aber schmunzelte und schickte sie mit einem kurzen Nicken hinter den anderen Krieger her, wo die sichtlich erleichterten jungen Valkensteiner zusammen mit den Nordhunden unter großem Gepolter förmlich in das Langhaus hineingesaugt wurden.

Sasha blickte von Maugrim zu Kassos und wieder zurück.*

„Ich werde mich erstmal im Tempel melden…ihr..ähm..könnt natürlich auch direkt mit den Anderen zu den restlichen Askariern gehen, ich komme dann nachher nach."

* Von Maugrim bekam sie aber nur eine hochgezogene Augenbraue und von Kassos ein abschätziges Schnauben, also machten die 3 sich auf den Weg in den hinteren Teil der Tempelanlage.

Zwischen den hinteren beiden Langhäusern befand sich eine große, gemauerte Freitreppe, an deren oberen Ende sich das eigentliche Haupthaus der Wehranlage befand. Der Luna-Tempel war scheinbar ebenso gut befestigt wie der Rest, doch er war aus einem weißen Stein gebaut, der fast so hell war wie der Schnee rundherum. Auch hier fanden sich die metallenen Ornamente über dem Eingangsportal, die die Mondphasen zeigten, doch waren sie aus einem silbrigen Metall und reich verziert.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 20. Jan 15, 00:03
*Das Innere des Tempels bestand ebenso wie seine Außenmauern aus einem weißen Stein, dessen Farbe so hell war, dass er fast zu leuchten schien. Die Wände der großen Eingangshalle zierten Runen und große Wandteppiche, zwei große Treppen führten zu Balkonen hinauf, auf denen zahlreiche Türen zu sehen waren. Die Balkone endeten in Gängen, die im zweiten Stock des Tempelinneren verschwanden.
Sasha führte ihre zwei Begleiter direkt quer durch die Halle, in der einige Bedienstete und Ordenskrieger geschäftig hin und her liefen. Sie steuerte auf eine zweiflüglige Tür am anderen Ende der Halle zu, während sie einige Dinge erleuterte.*

"Der Tempel der Luna wird immer von drei Frauen gleichzeitig geleitet, einer Novizin, einer Priesterin und einer Hohepriesterin. Die Novizin trägt den Titel "Schwester", sie ist praktisch in der Lehrzeit und lernt von den beiden Älteren. Sie wird auch häufig eingesetzt, wenn es um Belange des Ordens außerhalb des Tempels geht und ist oft auf Reisen. Die Priesterin, die "Mutter", verwaltet den Tempel. Sie ist für die Gottesdienste zuständig und sorgt dafür, dass alles läuft. Die Hohepriesterin schließlich wird... wie erstaunlich... "Großmutter" genannt. Sie ist die spirituelle Führerin des Ordens. Oft hat sie Fähigkeiten, die über eine bloße Empathie weit hinaus gehen und kann das Wort der Göttin deuten wie keine andere.
Im Normalfall durchlaufen die ausgewählten Klerikerinnen nacheinander alle drei Posten."

*Mittlerweile waren die drei an den Flügeltüren angekommen. Die beiden Ordenskrieger, die daneben standen, nickten der Wolfselfe zu und öffneten die Türen.
Auch wenn Sasha äußerlich gelassen schien, konnten Kassos und Maugrim ihre Nervosität fast mit bloßen Händen greifen.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 20. Jan 15, 12:18
*Das Heiligtum des Tempels bestand aus einem großen, länglichen Saal, dessen durch zwei Reihen von Säulen gestützte Decke so hoch war, dass sie mit Sicherheit alle Stockwerke des Tempels umfasste. Auch hier waren größtenteils die weißen Steine verbaut worden, allerdings bestanden die Säulen und einige Elemente der Decke aus einem tiefschwarzen Stein, was einen eher kalt anmutenden Kontrast hervorrief. Im hinteren Teil des Saales befand sich ein altarähnlicher Aufbau, der mit allerlei Reliefs geschmückt war, davor und daneben zahlreiche Sitzgelegenheiten wie Stühle und Sitzkissen.
Der vordere Teil des Saales wurde von einem großen Springbrunnen dominiert, dessen Wasserfontänen den Raum mit einem stetigen Plätschern füllten. Auf der Spitze des Springbrunnens drehte sich träge eine Kugel aus schwarz-weiß geädertem Marmor, scheinbar nur durch die Wasserkraft gehalten. Raffinierte Klappen vor einigen der oberen Fenster warfen einen Schatten auf die Kugel, der dem eintretenden Besucher die aktuelle Mondphase darauf abbildete. Anscheinend stand der Vollmond kurz bevor.
Vor dem Springbrunnen unterhielten sich zwei Frauen, eine jüngere in einer fast gänzlich schwarzen Robe und eine Frau im mittleren Alter, die eine Robe in schwarz-weiße Farben trug. Als die drei Besucher eintragen drehten sich die Köpfe der beiden zu den Neuankömmlingen hin. Die jüngere Frau, wohl die Schwester, strahlte, als sie Sasha erkannte, der Ausdruck der Mutter hingegen war neutral, wenn nicht sogar missmutig, als sie den dreien entgegen schritt, um sie zu begrüßen.*

„Willkommen zurück, Paladin Schattenwolf, wir hatten dich um einiges früher erwartet.“

*Sasha machte einen Schritt auf sie zu und verneigte sich, die beiden Priester taten es ihr gleich. Dann nickte sie kurz der Schwester zu und zwinkerte, bevor sie sich wieder der Mutter zuwandte.*

„Es gab einige…Hindernisse auf unserem Weg hierher. Aufgaben, die es zu bewältigen galt. Aber nun bin ich hier.“

*Sashas Stimme war ebenso neutral wie der Gesichtsausdruck der Mutter, scheinbar vermied sie es aber, ihr in die Augen zu blicken… Die Mutter schenkte Kassos und Maugrim ein knappes Nicken, dann schien sie die beiden auch schon wieder vergessen zu haben.*

„Gut gut…die Zeichen stehen günstig junger Wolf. Wenn die Großmutter nichts anderes verlauten lässt, wirst du in der Vollmondnacht deine Eiswache abhalten.“

*Knappe Worte ohne Herzlichkeit, fast war es, als wäre das Ganze für die Mutter eine bloße Pflicht, wie ihre anderen Tagesgeschäfte auch.
Wie auf ein Stichwort hin erhob sich aus einem der Stühle vor dem Altar eine weiß gekleidete Gestalt, die bis zu diesem Zeitpunkt niemandem so wirklich aufgefallen war. Die Gestalt schlug die Kapuze ihrer Robe zurück und entblößte schlohweißes, langes Haar und ein faltiges Gesicht. Die Großmutter kam langsam auf die kleine Gruppe zu, wobei sie leicht gebückt ging und sich beim Gehen auf einen knorrigen Stock stützte.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 22. Jan 15, 11:05
*Erstaunlich klare blaue Augen lagen in dem faltigen Gesicht, dessen Blick einen scheinbar durchbohren konnte... kurz musterte die Großmutter Sasha und lächelte ihr freundlich zu, während die Wolfselfe sich leicht verneigte, dann wanderte ihr Blick weiter von ihr zu Kassos, dann zu Maugrim und wieder zu der Wolfselfe, als würde ihre Augen einem unsichtbaren Faden folgen. Und das taten sie wahrscheinlich auch...*

"Interessant. Wirklich interessant...."

*Ihre Stimme war leise und rauh, aber gut zu verstehen. Sie machte ein paar Schritte auf den Tiors-Priester zu und musterte ihn, dabei blieb ihr Blick an seiner rechten Hand hängen.*

"Darf ich?"

*Auffordernd hielt sie ihre Hand hin und deutete auf seine Rechte. Als er sie ihr reichte, betrachtete sie die Handinnenfläche und strich leicht mit einem Zeigefinger über die feinen weißen Linien. Narben, die die Splitter von Sashas zersprungenem Mondstein hinterlassen hatten.*

"Soso....ihr seid das also."

*Sie nickte ein paar Mal und es schien, als blickte sie kurz in weite Ferne, dann lies sie seine Hand los und schritt weiter zu Maugrim. Sasha hatte sich zu ihr umgedreht und beobachtete sie schmunzelnd. Scheinbar kannte sie diese Begrüßungsrituale schon.
Bei Maugrim angekommen wurde der Blick der Großmutter sorgenvoll, fast mitleidig. Sie blickte zu ihm hoch und berührte kurz seine Wange, dann nickte sie abermals mehrfach.*

"Achja, zwei Götter....kein Wunder, dass eure Seele so ruhelos ist. Aber keine Sorge, das wird wieder. Ich bin mir sicher."

*Als sie sich wieder zu Sasha umdrehte, schenkte sie der Wolfselfe eine breites, fast zahnloses Lächeln.*

"In drei Nächten ist Vollmond....du solltest dich vorbereiten."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 22. Jan 15, 12:29
*Eiswachen waren meistens nur eines…stinklangweilig. Bei der Eiswache musste der angehende Paladin eine Nacht lang alleine vor den Toren des Tempels Wache halten. Wenn er das bis zum Morgengrauen überlebte und es ihm gelang, den Tempel zu schützen, dann war seine Weihe vollendet.
Das mit dem Überleben war allerdings nur ein theoretisches Hindernis. Die Eiswache war eine rein rituelle Tätigkeit, es kam nur extrem selten vor, dass sich Feinde oder Raubtiere in diesen hellen Vollmondnächten dem Tempel näherten. Es war eher eine meditative Übung der Demut….allerdings überlegte Sasha gerade, ob nicht vielleicht doch schon Paladine während der Eiswache das Zeitliche gesegnet hatten…und zwar indem sie einfach erfroren waren.
Die Wolfselfe trat von einem Fuß auf den anderen, ihre Zehen spürte sie schon seit mehreren Stunden nicht mehr. Die Nächte im ewigen Eis waren lang und der schneidende Wind pfiff durch ihre fellbesetzte Kleidung. Ihre Schultern waren durch die völlig ausgekühlten Plattenschultern nahezu unbeweglich, nur Zittern ging noch ganz gut.
Und das tat sie auch. Ausgiebig.

Ihre letzte Eiswache, als sie zum Paladin geweiht wurde, hatte im Luna-Tempel in Zarorien stattgefunden. Auch da war der Winter kalt gewesen…aber kein Vergleich zu dem hier.
Sasha lies ihren Blick über die schneebedeckten Ebenen streifen. Die Gegend hier war nicht einfach nur flach, wie es der undurchdringliche Schneefall ihnen bei ihrer Ankunft hatte weiß machen wollen, er war eher durchsetzt von Felsen und hohen Schneeverwehungen, die im hellen Licht des Vollmondes weite Schatten auf den Schnee warfen.
Es war still, nur ihr eigener Atem war zu hören und einige Geräusche aus der Tempelanlage hinter ihr. Ihr Blick fiel auf die Nische in der Tempelmauer, in der ihre weiße Gebetslaterne stand. Wenn die Weihe vollendet war und der Tag anbrach, würde in ihr…wenn alles gut ging…eine blaue Flamme auflodern.
Und sie spürte, dass Kassos und Maugrim sie von der Mauer aus beobachteten.

Miguel hatte bei ihrer ersten Eiswache die Regeln… nun, man könnte sagen: gedehnt. Trotz der strikten Ansagen der Tempeloberen, dass niemand dem Paladin bei seiner Eiswache helfen durfte, egal was dabei geschah, da sonst die Weihe für gefehlt angesehen wurde, harrte der Ordensritter auf einem der oberen Türme des Tempels aus um Sasha beizustehen…wenn auch für sie unsichtbar.
Kassos und Maugrim hatten von der Großmutter gleich das Angebot bekommen, diese Neuerungen weiter zu führen. Sie war scheinbar der Meinung, Askar würde sich von seinen Ideen sowieso nicht abbringen lassen.
Mit der nochmaligen Ermahnung in den Ohren, niemals einzugreifen, hatten sich die beiden Wolfspriester also gerüstet und in einem der Wehrgänge postiert. Dort war es um einiges wärmer als vor dem Tor, außerdem hatten sie einen heißen Met und die Gesellschaft der Dienst habenden Wachen.

Und da draußen passierte sowieso nichts…*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 22. Jan 15, 12:53
*Mittlerweile hatte Sasha angefangen, hin und her zu laufen, in dem sinnlosen Versuch, ihre Füße aufzutauen. Der Schnee knarzte unter ihren Stiefeln, ihr Atem gefror in der kalten Luft zu kleinen Wölkchen und sie sinnierte gerade darüber, ob es wohl schmerzhaft wäre, wenn ihre Füße einfach abfallen würden, als eine Bewegung in ihrem Augenwinkel sie erstarren ließ.
Langsam wandte sie den Kopf in diese Richtung und kniff die Augen zusammen.
Da war es schon wieder…ein Schatten, der nicht wie die anderen ruhig da lag, sondern sich zu bewegen schien.
Und dann sah sie die beiden leuchtenden Punkte…Augen, die das Licht des Vollmondes reflektierten.
… und die sie auf ihrer Augenhöhe in etwa 30 Schritt Entfernung aus dem Schatten einer hohen Schneeverwehung anstarrten.

Ein Taipal.
Sasha gefror das Blut in den Adern. Doch nicht aufgrund der Kälte…

Taipale waren gefürchtete Jäger im ewigen Eis. Die fast pferdegroßen weiß-grau gefleckten Raubkatzen konnten nahezu völlig mit der Schneelandschaft verschmelzen. Ihre Eckzähne waren so lang wie Dolche und schauten aus dem Maul heraus, die Klauen konnten ein Pferd mit einem Hieb töten. Ihr Pelz war so dicht, dass sie die Kälte nicht spürten, und selbst eine scharfe Klinge hatte Schwierigkeiten, ihn zu durchdringen.

Diese Raubkatzen waren eher sehr vorsichtige Jäger. Waren sie sich nicht absolut sicher, dass sie das Opfer überwältigen konnten, suchten sie sich leichtere Beute. In einer Umgebung, in der schon kleinste Verletzungen den Tod bedeuten konnten, war ihnen dieses Vorgehen angeboren.
Leider schien eine einzelne, vor Kälte fast starre Wolfselfe in das Schema einer „leichten Beute“ zu fallen, dann der Taipal kam langsam aus den Schatten heraus und näherte sich Sasha. Kein Laut war zu hören, als die Raubkatze eine mächtige Pranke vor die andere setzte.

Sasha nahm vorsichtig den Holzschild vom Rücken und zog ihr Schwert, darauf bedacht, keine hastigen Bewegungen zu machen. Dieses Vieh hatte ihr gerade noch gefehlt…sie konnte nur hoffen, dass sich der Hunger des Jägers in Grenzen hielt, sonst sah es schwarz aus für sie.
Das war ja mal wieder typisch, dass gerade sie es schaffte, während einer eigentlich rein rituellen Wache in Schwierigkeiten zu kommen...*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 22. Jan 15, 13:21
*Der Taipal näherte sich und begann die Wolfselfe zu umkreisen, als würde er sie beobachten und einschätzen. Sasha hielt den Schild zwischen sich und die Katze und versuchte ihrerseits, auf jede noch so kleine Muskelregung zu achten, um vor einem plötzlichen Sprung gewarnt zu sein.
Sie spürte nahezu die Blicke in ihrem Rücken und hoffte, dass ihre beiden Seelenbrüder sich nicht zu etwas Dummem hinreißen lassen würden.

Auch wenn sie genau auf den Taipal achtete, kam der Sprung überraschend.
Sasha blieb gerade noch die Zeit, sich zur Seite zu werfen, um dem Angriff zu entgehen. Schnee stob auf, als die Raubkatze landete und sich direkt wieder zu ihrer Beute umdrehte.

Verdammt, war die schnell.

Der Taipal fauchte und griff noch einmal an, noch bevor Sasha wieder auf den Beinen war. Ihre tauben Füße und die kalten Schultern forderten ihren Tribut, sie war viel zu langsam, um noch einmal auszuweichen, also riss die Wolfselfe den Schild hoch.
In einem Regen aus Splittern und verbogenen Metallbändern verteilte sich der Holzschild auf der weißen Schneefläche. Sasha duckte sich unter den Trümmern weg und schlug ihrerseits mit der Klinge nach der Pranke. Wirkungslos prallte diese von dem dichten Pelz der Raubkatze ab…

Das wurde irgendwie brenzlig…

Dem nächsten Angriff konnte die Wolfselfe wiederum nur entgehen, indem sie sich zur Seite warf, doch diesmal setzte der Taipal direkt nach…Sasha sah den Schlag nicht einmal wirklich kommen. Die messerscharfen Krallen der Raubkatze durchdrangen mühelos Kettengeflecht, Stoff und Fleisch, die Wucht des Angriffs schleuderte die Wolfselfe mehrere Meter weit weg.
Sie landete in einer Schneewehe, die Kälte des Schnees vertrieb die roten Nebel, die sich direkt vor ihren Augen ausbreiteten. Keine Zeit nachzudenken...schon war die Katze wieder über ihr. Sasha konnte sich gerade noch auf den Rücken drehen, bevor sich eine große Pranke auf ihren Brustkorb senkte, und sie auf dem Boden festnagelte. Die Luft wurde aus ihren Lungen gedrückt, die riesigen Zähne der Raubkatze waren mit einem mal ganz nah. Panisch sah Sasha sich nach ihrem Schwert um…da lag es…ganz nah und doch so weit entfernt. Eine Elle trennte ihre linke Hand vom Griff des Schwertes. Unerreichbar…

Die Wolfselfe bemerkte, wie ihr eigenes Blut den Schnee rot färbte.
Schon seltsam, was einem alles auffiel, wenn man im Begriff war, ein Mitternachts-Snack zu werden…

Dann nahm sie noch einmal alle Kräfte zusammen und versetzte dem Taipal einen Tritt, vielleicht war ja die Bauchseite empfindlicher. Doch der einzige Erfolg bestand daraus, dass die Raubkatze die zweite Pranke zum Schlag hob, um ihr ein für alle Mal das Licht auszupusten.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 22. Jan 15, 20:35
Lachend sah Kassos zu einem der Wächter hinüber und schüttelte heftig den Kopf.
"Das Zeug kannst du schön selber saufen, Freund Schneemann", sagte er und grinste breit. Langsam stellte sich eine gewisse Wärme bei ihm ein und mit der Menge an Schnaps und heißem Wein, stieg auch seine Heiterkeit. Immer wieder sah er zu Sasha hinab, sie ging auf und ab als warte sie auf einen dringende Botschaft, oder die Postkutsche. Laut über seienen gedachten Witz prustend, sah er, als er sich herum drehte, in die Fassungslosen Gesichter seiner Saufbrüder.
Er gab gerade seine Flasche ein weiteres Mal in die Runde, als er ein seltsames Gefühl bekam und fast sofort darauf, ein stechenden Schmerz durch seine linke Seite schoss.
Sofort war er an der Zinne und blickte hinab, von der Wirkung des Alkohols war nichts mehr zu spühren. Fast im gleichen Moment, erschien Maugrimm an seiner Seite. Die beiden Priester erblickten die riesige Raubkatze und warfen sich einen kurzen Blick zu.
Lieber eine vermasselte Weihe, als tot, ging es ihnen beiden duch den Kopf und schon stürmten sie beide die Treppe nach unten. Kassos nahm seinen Speer und folgte Maugrimm, dieser Wuchtete den Schweren Riegel des kleinen Ausfalltors zur Seite und riss die Tür auf. Laut brüllend stürmten sie auf den Jäger aus dem Schnee zu, Maugrimm schwenkte seinen Hammer über dem Kopf und holte im Lauf zu einem mächtigen Hieb aus. Der Priester des Tior griff an seinem Speer um und schleuderte ihn nach dem Taipal.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 22. Jan 15, 20:51
*Sasha hatte so ziemlich mit ihrem Leben abgeschlossen. Warum gab es auch diese dumme Regel, dass ihr niemand helfen durfte...?
Während der Weihe zum Hochpaladin zu sterben, war sicherlich nicht der schlimmste Tod, aber als Beute für eine überdimensionale Katze wollte sie eigentlich nicht abtreten.
Immerhin würde sie als der erste Paladin in die Geschichte des Luna-Tempels eingehen, der es geschafft hatte, während seiner Eiswache drauf zu gehen.

Das nannte man wohl wohl Galgenhumor...

Der Sauerstoffmangel lies kleine Sternchen vor ihren Augen tanzen, ihr Blickfeld engte sich immer mehr ein. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Die Schmerzen in ihrer Seite, wo das Blut immer noch stetig im Schnee versickerte, waren da fast zweitrangig.

Plötzlich wurde der Druck auf ihrem Brustkorb leichter und verschwand schließlich ganz.
Moment...?
Warum hatte der Taipal nicht zugeschlagen und es zu Ende gebracht?

Und warum verdammt nochmal lies er jetzt von ihr ab? Sasha holte tief Luft, ihr Blick klärte sich und das Rauschen verschwand aus ihren Ohren.
Nun konnte sie auch die anderen Geräusche um sie herum wieder wahrnehmen...
Mühsam hob sie den Kopf und sah gerade noch, wie zwei Wolfspriester in voller Rüstung mit gezogenen Waffen und laut brüllend auf die weiß-grauen Großkatze zustürmten, die scheinbar ihre Meinung über eine leichte Beute revidiert hatte und sich laut brüllend den neuen Gegner zuwandte.

Was zum....?
Warum hatte sie eigentlich einen Augenblick gedacht, die beiden würden nichts Dummes tun...?

Der Taipal wich mit einem Sprung dem heranfliegenden Speer aus. Seine Geschwindigkeit strafte seiner massigen Größe Lügen, doch durch das Ausweichmanöver konnte er nicht auch noch Maugrim aus dem Weg gehen. Der Hammer traf die Katze seitlich am Kopf und entlockte ihr ein wütendes Brüllen. Kurz wich sie zurück, um aus der Reichweite der Waffe zu kommen, entschied sich dann aber scheinbar dafür, dass der nun unbewaffnete Kassos ein leichteres Ziel abgeben würde und sprang mit einem einzelnen mächtigen Satz in seine Richtung.

Auch wenn Taipale immer nur sehr leichte Opfer wählten...dieser hier war scheinbar sehr hungrig.*

Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 22. Jan 15, 21:20
Der Priester erfasste die Situation und entschied sich offenbar, aus etwas dummem, etwas richtig dummes zu machen.
Er riss den linken Arm nach oben und stürmte weite auch die große Katze zu. Die rechte Hand langte hinter seinen Rücken und zog einen Dolch. Die goldenen Löwen auf dem Knauf blitzten im Mondlich auf, als Kassos sich im vollen lauf fallen ließ und auf seinem Rücken unter dem wütenden Hieb der Bestie weg tauchte. Im Rutschen, packte er seine Waffe mit beiden Händen und machte sich bereit den Bauch des Taipals aufzuschlitzen.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 22. Jan 15, 21:33
*Der Taipal riss das gewaltige Maul weit auf und zeigte seine langen Eckzähne, bereit sie in den scheinbar unbewaffneten Tiors-Priester zu rammen.
Die Kiefer schnappten zusammen, ein lautes Krachen ertönte, als nur Zahn auf Zahn schlug. Wütend knurrte der Taipal und wollte sich wieder seiner neuen Beute zuwenden.
Kassos`Dolch durchdrang den dichten Pelz am Bauch der Großkatze, doch die Klinge reichte nicht aus, um dem Tier wirklichen großen Schaden zuzufügen. Trotzdem sprang die Katze mit einem erschrockenen Fauchen mit allen Vieren gleichzeitig in die Luft, wobei sie Kassos in eine dichte Wolke aus aufgewirbeltem Schnee hüllte. Dann machte sie ein paar Schritte rückwärts, unschlüssig was sie tun sollte und beobachtete ihre erstaunlich wehrhafte Beute mit zurückgelegten Ohren.
Maugrim nahm dem Taipal die Entscheidung ab, der Hammer verfehlte den Kopf der großen Katze diesmal nur um Haaresbreite.
Die Raubkatze wich immer weiter vor den beiden Wolfspriestern zurück, drehte sich schließlich mit einem frustrierten Knurren um die eigene Achse und verschwand mit einigen mächtigen Sätzen hinter den nächsten Schneeverwehungen.
Nur noch große Tatzenabdrücke im Schnee zeugten von ihrer Anwesenheit..und eine feine Spur aus Blutstropfen zwischen den Spuren.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 22. Jan 15, 21:43
Kassos, der sich gerade erhob und offenbar nich recht glauben konnte, dass er damit durch gekommen war, starrte dem Taipal hinterher. Als die große Katze aus seinem Sichtfeld verschwunden war, lief er zu Sasha hinüber. Maugrimm wollte bereits damit beginnen ihre Wunden zu versorgen, als Kassos die Hand des Tormentor Priesters zurück zog.
"Lass uns gehen, Sie wird die Wunden heilen können und Ihre Wache vollenden", sagte er mit Blick auf die Wolfselfe, "vielleicht wird Sie Ihre Prüfung dann noch bestehen."
Langsam drehte er sich herrum und ging auf das Tor zu. "Wir werden auf der Zinne auf dich warten und bereit sein jede Dummheit zu begehen.", sagte er grinsend im gehen.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 22. Jan 15, 21:56
*Sasha rappelte sich mühsam auf und klopfte sich etwas unbeholfen den Schnee von der Kleidung.
Am Horizont war ein erster hellerer Streifen zu sehen...die Morgendämmerung...
Erleichterung, doch noch an einem Stück zu sein und Wehmut, dass ihre Weihe so kurz vor dem Ziel gescheitert war, wechselten sich miteinander ab.*

"Lass gut sein, ich komme mit rein, die Sonne geht gleich auf und eingegriffen habt ihr so oder so. Das sind nunmal die Regeln."

*Sie seufzte leise, blickte in die Richtung, in die der Taipal verschwunden war und presste ihre linke auf die immer noch blutende Wunde. Die Furchen, die die Krallen gerissen hatten, waren tief aber nicht wirklich gefährlich.*

"Aber vielen Dank, ohne euch wäre ich Katzenfutter geworden. Und das ist nun wirklich keine Art, wie ich vor Askar treten will. Und was sollte ich den anderen Seelen sagen, die uns begleiten? Nein danke, darauf kann ich verzichten...."

*Und außerdem will ich nicht wissen, was mit euch passiert, würde ich sterben...
Diesen Gedanken ließ sie unausgesprochen.

Sie zwinkerte den Priestern zu.
Und so langsam triumphierte auch die Erleichterung über die Wehmut.*
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 22. Jan 15, 22:06
Kassos blieb im Tor stehen und hielt den beiden Anderen die Tür auf. Sein Blick sagte mehr als alles, was er Sasha hätte sagen können. Sie wüsste ohnehin wie er sich fühlte. Gemeinsam betraten sie die Fastung und Sasha führte sie, sich die Seite haltend, aber erhobenen Hauptes. Der Priester dachte über seine Weihe nach und wie er sich fühlen würde, so kurz vor dem Ende. Aber es war wie es war: Was nutzte ein toter Paladin den Lebenden?
Schweigend folgten sie den Gängen der gewaltigen Eisfestung und hingen ihren Gedanken nach.
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Akela am 22. Jan 15, 22:34
*Die Schwester kam ihnen mit wehender Robe entgegen.*

"Sasha, alles in Ordnung? Bei Luna, das so ein Vieh sich aber auch gerade jetzt hier herum treibt!"

*Mit besorgtem Gesichtsausdruck musterte sie die Wolfselfe.*

"Schon gut Vio...äh...Schwester, ist halb so schlimm. Aber wenn die beiden nicht eingegriffen hätten, hätte der Taipal mich zu Schaschlik verarbeitet."

*Hinter der Schwester trat die Mutter mit gesetztem Gesichtsausdruck aus dem Tempelgebäude. Sie trug nun einen fellbesetzten Wollmantel und fixierte Sasha mit einem Blick, der nur eines aussagte: Ich wusste doch, dass das nichts wird...*

"Es ist schön, euch lebend zu sehen, Paladin Schattenwolf... aber ihr kennt die Regeln."

*Sie deutete in Richtung der aufgehenden Sonne. Der immer heller werdende Streifen war nun schon oberhalb der Tempelmauern zu erkennen.*

"Natürlich könnt ihr jederzeit die Prüfungen wiederholen, wenn ihr dann..."

*Weiter kam sie nicht. Ihr Blick schwenkte mit einem Ruck hinter die kleine Gruppe in Richtung Haupttor, das sich soeben mit einem Knarzen abermals geöffnet hatte.*

"Was zum...?"

*Im Toreingang erschien die Großmutter. Sie musste den Tempel in der allgemeinen Aufregung alleine verlassen haben. Jetzt betrat sie ihn wieder, ein Lächeln im Gesicht.
In der rechten Hand hielt sie Sashas Gebetslaterne, die...völlig vergessen...immer noch in der Mauernische gestanden hatte.

In der weißen Laterne war deutlich eine blaue, flackernde Flamme zu sehen.*

"Wie ist das möglich?"

*Die Mutter rauschte an Sasha und der Schwester vorbei und begutachtete die Flamme in der Laterne.*

"Die Flamme bedeutet, die Weihe ist abgeschlossen! Aber...sie haben doch die Regeln gebrochen...!"

*Sasha konnte ihre Gebetslaterne nur mit offenem Mund anstarren.

Die Großmutter stieß ein fast jugendlich anmutendes Kichern aus, ließ die Mutter stehen und schritt langsam zu Sasha hinüber. Mit einer leichten Verbeugung reichte sie der Wolfselfe die Laterne, die sie, immer noch sprachlos, entgegen nahm.*

"Es ist ganz einfach Sasha. Askar hat euch verbunden. Ihr habt drei Körper, doch praktisch nur eine Seele. Du weißt, in unserem Glauben hat die Seele einen sehr hohen, wenn nicht den höchsten Stellenwert.
In Askars Augen hat ganz einfach keine andere Seele in deine Weihe eingegriffen. Und nur sein Urteil zählt.

Tjalar Lunis a nor sedai... Möge das Licht des Mondes deinen Weg erhellen, Hochpaladin."
Titel: Re: Sashas Hochpaladinweihe...auf dem Weg zum Tempel im Ewigen Eis
Beitrag von: Dominic am 22. Jan 15, 22:46
Kassos grinste der Mutter entgegen wie ein frecher Junge, vernaigte sich aber vor den drei Geweihten und schließlich auch vor Sasha.
"Drei Seelen die eins sind, drei Körper die ein Wille lenkt. Und doch, ist jeder von uns auf seinem Weg und bestreitet seine Prüfungen. Lebt seinen Glauben und kämpft für seine Sache, wenn auch manchmal getrennt, nie allein. Heute bist du auferstanden und stärker als je zuvor. Neu geboren und doch eine alte Seele. Du bist eine von Askars Töchtern, eine von drei Wölfen und die beste Freundin die man haben kann. Ich heiße dich erneut willkommen, Sasha Timberlore Schattenwolf, erster Hochpaladin Askars. Glückwunsch", sprach er getragen und nahm sie in den Arm.