Forum des Engonien e.V.

Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Lilac am 15. Jun 17, 12:54

Titel: Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Jun 17, 12:54
Endlich Dienstfrei!
Julienne tauschte sich noch kurz mit dem Gardisten, der ihren Posten übernehmen würde, aus und lief dann zur Schreibstube des Weibels.
Sie wollte sich abmelden, um mit Hexe einen ausgedehnten Trainingsritt zu machen. In einigen Tagen sollte die Stute wieder einmal beweisen, wie schnell sie war und Julienne wollte nichts dem Zufall überlassen.
Inzwischen hatte die Gardistin einige Kupfer zur Seite legen können und ihr Sparziel - ein Paar neue Schuhe und eine neue Cottehardie - kam immer näher.

Sie klopfte an der Türe...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jun 17, 15:27
Francois sass zusammen mit dem Truchsess über Papieren für die Reise, die Madame in einigen Wochen an die südliche See unternehmen wollte.
Reiseroute, Unterkünfte, zu besuchende Orte etc...

"Entrez !"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Jun 17, 18:13
Julienne trat ein und fasste sich symbolisch an den Hut.
"Bonjour! Truchsess, mon Sergeant.", grüßte sie.
Wie sie die beiden über den Papieren sah, fiel ihr wieder ein, dass der Weibel ihr angeboten hatte, ihm beim Sortieren der alten Unterlagen zu helfen. Sie beschloss, ihm heute Abend ihre Hilfe anzubieten.
"Isch wolltö misch für einön Ritt abmeldön, mon Sergeant. Wärö spätestens 'eute Nachmittag wiedär da."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jun 17, 18:20
Francois legte den Federkiel beiseite und sah auf.
"Mit wem? Warum und wohin?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Jun 17, 18:27
"Allein, mon Sergeant. Isch wolltö 'exe bewegön.", erklärte Julienne.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jun 17, 18:42
"D'accord. Verlauf dich nicht. Und du weisst, wann das Tor zugeht."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Jun 17, 18:52
"Merci beaucoup, mon Sergant. Isch werde die Zeit im Augö be'altön!", gab die Gardisitin lächelnd zurück und tippte sich erneut an den Hut, bevor sie sich umdrehte, um die Schreibstube zu verlassen.
Beinahe wäre sie dabei mit Nesrine zusammengeprallt.
"Pardon!", platzte es aus den beiden Frauen heraus, während sie sich anlachten.

"Isch wolltö zu dir und 'abe ge'ört, dass du 'ier bist.", sagte Nesrine zu Julienne.
"Isch 'abö mir geradö die Erlaubnis abge'olt, mit 'exe auszureitön.", antwortete die Zweite.

"Wenn misch där Weiböl lässt, nimmst du misch mit?", fragte die Schwarzhaarige.

"Gärn!", sagte Julienne freudig.

Also klopfte auch Nesrine an die Türe der Schreibstube...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jun 17, 19:05
Francois hatte eben die Feder wieder in die Hand genommen und sah den Truchsess genervt an.

"Wer jetzt?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Jun 17, 19:20
Nesrine kam mit eingezogenem Kopf in die Schreibstube.
"Excuse moi, mon Sergeant, es geht ganz schnell! Darf isch mit Julienne raus?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jun 17, 19:31
"Ah, der zweite Teil des doppelten Lottchens... hätte mich auch schwer gewundert..."

Francois fixierte Nesrine mit den Augen.

"Meinetwegen. Aber wenn sie ihren Sauerbraten "bewegen" will, dann ist dein Tier wohl eher hinderlich. Aber das ist eure Sache. In letzter Zeit hört man von irgendwelchen Rennveranstaltungen,  ich rate euch, dass ihr euch davon fernhaltet..."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Jun 17, 20:44
"Wir würden doch nie...", fing Nesrine grinsend an, fing sich dann einen stechenden Blick ein und wusste es besser, als weiter zu sprechen und sich um Kopf und Kragen zu reden.
"Oui, mon Sergeant!"
Sie winkte und zog sich dann rasch zurück, Julienne mit sich ziehend.


Die beiden Gardistinnen erreichten den Stall lachend und feixend. Das Wetter war herrlich und sie waren guter Stimmung.
Kurz entschlossen flitzte Julienne nochmal zur Küche und ließ sich etwas Proviant für ein Picknick mitgeben.
Sie verstauten diverse Dinge in Hexes Satteltaschen und machten sich dann bald auf den Weg.

Gemütlich ritten Julienne und Nesrine aus dem Tor heraus und hielten sich dann an das Ufer des Flusses.
Sie kamen durch das Dorf Goldbach, an dessen Rand ein Mann stand, der Julienne zunickte. Sie grüßte verschmitzt grinsend zurück und widerstand dem Drang, Hexe aus dem Schritt in den Galopp springen zu lassen, um dem Kerl zu zeigen, dass sie eine ernstzunehmende Konkurrentin war.
Nesrine sah die andere Gardistin an und zog fragend die Augenbrauen hoch.
Julienne lächelte: "Diesär Frederíc und isch 'abön da einö kleinö Unstimmischkeit... är glaubt, das Pfärd seinös Freundes sei schnellär, als 'exe..."

"Ah ja...", machte Nesrine nur.

Sie kamen an eine Stelle, an der der Fluss sich besonders breit machte und dementsprechend seicht und ruhig floss. In der Nähe war eine Furt und somit eine Straße und Behausungen, aber hier, etwas weiter stromabwärts, herrschten Wiesen und kleine Gehölze vor.
Die beiden Reiterinnen saßen ab, befreiten die Tiere von den Sätteln und breiteten eine Decke aus, worauf sie die Speisen aus Hexes Satteltaschen verteilten.
Julienne und Nesrine machten es sich gemütlich und genossen den späten Mittag im Schatten einiger Weidenbäume, direkt am Ufer.

Es verging einige Zeit, dann sattelte Julienne Hexe erneut auf.
"Isch reitö die Strecke ein paar Mal, damit isch sie gut kennö. Mal schauen, wie schnell isch 'exe da dursch kriegö..."

Die Gardistin stieg auf und trabte zu einer Kreuzung in der Nähe der Furt. Sie erkannte die Wegmarkierung von den Beschreibungen, die sie erhalten hatte. Zunächst im flotten Trab ritt sie die Strecke, die subtil markiert worden war. Es waren einige 1000-Schritt zu bewältigen, bevor der Weg in einem großen Bogen zurück zu der Kreuzung führte. Die Strecke führte primär über Feldwege, aber auch durch einen Ahornhain und wartete sowohl mit langen Geraden, als auch mit raschen Wendungen auf. Zum Glück gab es keine Hindernisse, die übersprungen werden mussten.

Bei der zweiten Runde ließ Julienne Hexe galoppieren. Die Stute war aufgewärmt und freute sich über das hohe Tempo. Mit zuckenden Ohren nahm sie die Hilfen ihrer Reiterin an und sprang brav bei einem Richtungswechsel um. Auf einer langen Geraden machte sie sich unglaublich lang und der Wind rauschte in Juliennes Ohren. Als sie auf eine Kurve zukam, hatte die Gardistin kurz Probleme, ihr Pferd zu zügeln, was sie dazu veranlasste, den Rest der Strecke nicht ganz so schnell zu reiten. Auch im weiteren Verlauf versuchte Hexe immer wieder, auf das Gebiss zu beißen, um sich dem Einfluss durch die Zügel zu entziehen. Julienne fluchte und setzte sich aufrechter hin. Sie kämpfte mit der Stute, bis diese wieder durchlässig zu reiten war. Das durfte beim Rennen nicht passieren!

In der vierten Runde zeigte Hexe erste Ermüdungserscheinungen. Dafür war sie nun brav an den Hilfen und Julienne überlegte, ob es Sinn machte, eine Pause einzulegen und danach eine fünfte Runde mit einer ausgeruhten Stute zu begehen.

Sie kehrte also zu Nesrine zurück, die sich bereits Sorgen gemacht hatte. Ihr kritischer Gesichtsausdruck vertiefte sich, als sie sah, wie schwer Pferd und Reiterin atmeten.
Doch Julienne lachte, als sie die Stute klopfte und vom Sattel sprang.
"Sie läuft wunderbar!"
Die Gardistin nahm Hexe den Sattel ab und führte sie dann kurzerhand unter zuhilfenahme eines Weidenzweigs in den Fluss, damit sie abkühlen konnte.
Einmal im Wasser fand das Pferd es gar nicht mehr so schlimm und begann mit ihren Hufen in dem kühlen Nass herum zu plantschen.

Julienne band Hexe wieder an und gesellte sich zu Nesrine.
"Där Weiböl sagt, wir sollön uns von den Rennön färn 'alten!", bemerkte die Schwarzhaarige.
"hm....", machte Julienne.

Später ritt sie eine fünfte, sehr erfolgreiche Runde, traf an der Start-Ziel-Kreuzung auf die wartende Nesrine und die beiden kehrten entspannt zur Burg zurück.

Sie versorgten die Tiere (Hexe war angenehm müde und daher völlig "unzickig") und verabschiedeten sich dann voneinander.
Nesrine verschwand in der Sattelkammer, wo sie sich um Jaques' Sattelzeug kümmerte und Julienne ging zum Weibel in die Schreibstube, um ihm ihre Hilfe bei den alten Unterlagen anzubieten...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Jun 17, 21:21
Francois hatte gerade den Truchsess verabschiedet und war froh, den Papierkram beendet zu haben.

Die Anfrage von Julienne vertagte er daher auf den nächsten Tag.
"Die Papiere liegen jetzt so lange, da macht es der eine Tag auch nicht."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Jun 17, 21:29
"Oui, mon Sergeant. Dann kommö isch morgän wiedär."
Julienne verabschiedete sich lächelnd.
Dann würde sie halt jetzt Nesrine in der Sattelkammer Gesellshaft leisten. Hexes Ausrüstung konnte etwas Extra-Pflege sicher nicht schaden...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 16. Jun 17, 13:12
Der nächste Tag begann wie gewohnt.
Das Mistvieh von Hahn stolzierte arrogant über den Hof und gab sein Geschrei von sich. Francois begab sich nach dem aufstehen und anziehen in die Küche, woer auf einen Kaffee hoffte.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 17. Jun 17, 10:51
In der Küche erwartete den Waibel eine kleine Überraschung.
Fleurs Tochter Amelíe stand auf einem Schemel an der Arbeitsfläche und half dem Küchengesinde dabei, aus einer großflächig ausgerollten Teigmenge mit Hilfe einer kleinen Schale Gebäckrohlinge auszustechen. Auf einem Beistelltisch standen bereits zwei große Schüsseln mit den fertigen Plätzchen, die wunderbar dufteten.

Als das Mädchen den Waibel gewahrte, breitete sich auf ihrem konzentrierten Gesichtchen ein breites Grinsen aus.
"Bon jour, Weibel! Schau mal, ich darf Kekse machen!"

Das Kind flüsterte kurz mit der Küchenmagd neben ihr und jauchzte dann glücklich. Es sprang vom Schemel und flitzte zu den Schüsseln mit dem fertigen Gebäck. Sie wählte mit Bedacht zwei Teile aus und brachte sie Francois.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Jun 17, 11:16
"Merci, ma petit boulangère." Francois betrachtete das Gebäck. "Das sieht köstlich aus. Hast du die auch selbst gemacht?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 17. Jun 17, 11:40
Amelíe zeigte ihr lückenhaftes Grinsen.
"Ich durfte bei allem helfen! Und ich hab auch nur ein Ei daneben geschlagen!"

Das Mädchen zeigte auf die zwei Gebäckstücke: "Schau mal, der ist mit Nüssen und der mit Blaubeeren!"

Nun, bei nährere Betrachtung, zeigten sich verräterische, blaue Flecken um die Mundwinkel der Kleinen...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Jun 17, 11:47
"Ein Ei...hm?" Francois kniff die Augen zusammen. "Na, dann wollen wir das mal für uns behalten und dem Maitre nichts davon erzählen. Und du hast ganz sicher, wie es sich gehört, Qualitätskontrolle bei den Zutaten durchgeführt, oder?!"
Bei der Frage wischte er sich über den Mund und zwinkerte der Kleinen zu.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 17. Jun 17, 12:12
Zunächst starrte Amelíe Francois verständnislos an, doch dann dämmerte ihr, was er meinte.
Sie verdrehte die Augen, kicherte und versuchte, sich die Flecken aus dem Gesicht zu reiben.

"Tante Joscelin hat das Ei 'gerettet' und es wieder in die Schüssel gelöffelt. Ganz ohne Schale!", sagte das Mädchen mit einem Nicken zu der schwarzhaarigen Küchenmagd.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Jun 17, 12:23
"Ah, na dann ist ja gut, das Tante Joscelin da war, hm?!"
Er probierte das erste Gebäckstück, und es war hervorragend.
"Ein Traum. Ob ich wohl einen Kaffee dazu bekommen könnte?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 17. Jun 17, 12:26
'Tante Joscelin', übrigens eine Schwester von Julienne, hörte die Frage des Weibels und besorgte ihm einen großen Becher der heißen Flüssigkeit.
"Wohl bekomm's, Weibel!", sagte die Küchenmagd und lächelte freundlich, als sie das Getränk überreichte.

Amelíe schüttelte den Kopf. "Was ihr Erwachsenen alle an diesem Zeug findet..."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Jun 17, 12:32
"Merci, Mademoiselle." Francois nahm den Becher mit erwiedertem Lächeln und setzte sich an eines der Fenster. Es war noch früh, und die rege Betriebsamkeit hatte noch keinen Einzug in die Küche gehalten. Es war diese Zeit des Tages, die der Waibel genoss, einigermassen ruhig und ohne dass ständig irgendwo jemand rief oder etwas lärmte.
"Vielleicht wirst du es irgendwann herausfinden, Amelie. Wenn du mal grösser bist."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 17. Jun 17, 12:37
Das Mädchen schüttelte ungläubig den Kopf und wuselte dann wieder auf ihren Schemel, um weiter Gebäckrohlinge auszustechen.
Doch recht bald war der Teig aufgebraucht und Amelíe kehrte mit einem Batzen Rest-Teig, den sie roh knabberte, und einem kleinen Becher Milch zu Francois zurück.
Ohne große Worte setzte sich das Kind neben den Weibel und sie genossen den ruhigen, frühen Moment...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 17. Jun 17, 13:56
Nesrine war heute auch früh wach und hatte sich ebenfalls auf die Jagd nach Kaffee begeben.
Als sie die Küche betrat, sah sie neben dem herumwuselnden Gesinde den Weibel und die kleine Amelíe an einem Fenster sitzen. Die Gardistin trat zu den beiden und wünschte einen guten Morgen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Jun 17, 14:02
Francois hatte den Hof beobachtet, wo mittlerweile einige Knechte und Mägde umherliefen und Wasser schleppten. Auch Bauholz wurde von hier nach da getragen, es standen also wieder Reparaturen an. 
`Das kann ja wieder ein wundervoller Tag werden...`

Er hatte die Gardistin nicht hereinkommen hören.
 "Bonjour Nesrine. Wie war die Nacht?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Jun 17, 08:52
"Bonjour Weiböl, die Nacht war ruhisch. Isch 'abö gut geschlafön."
Die Gardistin gähnte.
"Und jetzt freue isch misch auf etwas zu essön und auf meinön Kaffee!"
Sie strubbelte der kleinen Amelíe durch die Haare, was dem Mädchen einen Protest-Quietscher entlockte.

"Hör auf damit, sonst kriegst du keine Kekse!", drohte das Kind.

Nesrine machte Teller-große Augen und entschuldigte sich dann rasch und völlig übertrieben.
Amelíe musste lachen und sprang dann auf, um 'Tante' Joscelin nach etwas zu Essen für Nesrine zu fragen.

Die Gardistin blieb mit Francois allein am Fenster zurück.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 20. Jun 17, 18:47
"Wo treibt sich Julienne denn rum?" wollte Francois nach einer Weile wissen.
Er wollte mit den Papieren dann doch zügig anfangen, wer wusste schon, ob nicht noch irgendetwas dazwischenkam.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 26. Jun 17, 11:44
Auf Burg Goldbach hielt dieser Tage wieder rege Betriebsamkeit Einzug.
Madame würde einige Zeit ausserhalb verbringen während des Sommers, und so musste entsprechend vorbereitet und gepackt werden.
Für den einen Teil des Gefolges und Gesindes bedeutete dies, dass auch sie ihre Truhen packen konnten, denn sie würden die Baronin begleiten.
Für den anderen Teil hiess es, sich auf das grosse Instandsetzen und Putzen des gesamten Komplexes einzurichten.
Die Burschen regelten das meist im Würfelspiel,die Mägde mit Strohhalmen. Die Gardisten brauchten sich keine Gedanken darum machen. Anhand der Berichte und Notizen,welche über das Jahr anfielen, würde der Dienstplan geschrieben. Dieser würde schon hergeben,wer den Besen schwingt.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 16. Jul 17, 17:22
Ende des siebten Monats ( eine gute Woche nach der Taverne im Juli )

Der Hinweg an das Südmeer war bis auf einen kurzen Zusammenstoss mit Wegelagerern ereignislos. Und auch dieser Vorfall war schnell erledigt.

Die Wochen am Meer waren für Madame und für sämtliche sie begleitenden Personen sehr entspannend, wenn auch zeitweise viel zu warm. Man war auf einer Insel in einer Villa Rustica eines ortsansässigen Diplomaten untergekommen.
Madame verbrachte viel Zeit am Wasser und begann zum erschrecken aller damit, in diesem zu schwimmen.
Die Tage waren angefüllt mit Müssiggang, gutem Essen und Kurzweil, welche der Baronin offensichtlich sehr gut taten.
Madame war entzückt, die umliegenden Lavendelfelder besuchen zu können und verliebte sich sofort in die Pflanze. Zu ihrem Bedauern musste sie feststellen, dass man aufgrund der Witterung in Goldbach keinen Lavendel anpflanzen konnte. Dies hielt sie nicht davon ab, Unmengen von Lavendelöl im Tross, welcher auf wundersame Weise angewachsen war, nach Hause mitzuführen. Desweiteren fanden sich in den Wagen, welche bei der Hinreise noch nicht dabei waren, eingelegte Oliven und Amphoren mit Olivenöl, ausgezeichneter Rotwein und luftgetrockneter Schinken. Nicht zu reden von den Ballen von Leinen, so fein gewebt, dass man beinahe hindurchsehen konnte.
Francois konnte sich nicht vorstellen, wofür man derlei "nichts" verwenden wollte, aber Madame war hin und weg von dem Stoff.
Doch auch diese Episode hatte ihr Ende.

Der Tross der Baronin hatte engonischen Grund und Boden über den Rothornpass betreten.
Madame hatte Quartier in Fanada bezogen und nutzte die Zeit in der Stadt um Kontakte zu pflegen und den Angestellten des goldbach´schen Kontors einen Besuch abzustatten.
Nach einigen Tagen setzte die Reisegruppe ihren Weg fort. An der Grenze nach Hanekamp war es zu einem Zwischenfall mit den dort eingesetzten Grenzposten gekommen, da diese der Meinung waren, horende Zölle auf die mitgeführten Waren erheben zu wollen, obwohl klar war, dass es sich nur um einen Transit des goldbacher Trosses handelte. Erst die Ankunft des örtlichen Burgvogts und die Zahlung einer grosszügigen "Bearbeitungsgebühr" ermöglichte die Weiterreise.
Diese verlief danach problemlos und man erreichte eine Woche nach Abreise in Fanada das heimische Goldbach.

Die Reparatur- und Putzarbeiten hatten ihren Abschluss vor ihrer Rückkehr gefunden, so dass die Burg in fast neuem Glanz erstrahlte.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Aug 17, 11:57
Es war ein regnerischer Sommertag, als ein älterer Mann um Einlass am Tor bat. Er hatte neben seinem zum Teil stark verschlammten Marschgepäck noch ein in Tuch eingewickelten, langen Gegenstand bei sich.
Weder Nesrine noch Julienne hatten Dienst am Tor und so erkannte zunächst niemand den Fremden, der am Eingang darum bat, seine Tochter besuchen zu dürfen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Aug 17, 14:20
Der wachhabende Rottmeister informierte den Waibel über den Besucher und liess sich den Einlass genehmigen. Familienvesuch war nicht so häufig,daher wollte er sicher sein,sich nichts zu leisten.
"Bring ihn zu ihr und lass sie bestätigen,dass er der idt,der sagt.  Und wenn die beiden fertig sind,möchte ich ihn auch sehen."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Aug 17, 17:40
Der Rottmeister fand Nesrine recht bald beim Falkner und dessen Schutzbefohlenen. Auch Julienne war da. Die drei diskutierten gerade den Einsatz der Bell bei verschiedenen Greifvögeln und Eulen. Bei ihnen lag einer der vielen Jagdhunde, der - im Gegensatz zu den Menschen - den Rottmeister sofort bemerkte und kurz Laut gab.
Drei Köpfe wandten sich zeitgleich um und nach kurzer Verwirrung malte sich helle Freude auf Nesrines Gesicht.
"Papá!"

Der Rottmeister trat zur Seite und Nesrines Vater kam seiner Tochter entgegen.
Lächelnd fielen sie einander in die Arme. Dann machten sie einen Schritt zurück und musterten den jeweils anderen. Nesrine bemerkte ein paar neue Lachfalten im Gesicht ihres Vaters. Dessen Ausdruck war von Stolz geprägt, als er an seiner Tochter Hut das Goldbach'sche Ahornblatt entdeckte.
"Da bist du also! Und wie isch se'ö, 'at man disch 'ier tatsäschlisch aufgenommön!"
"Oui, Papá. Isch wurdö in die Gardö aufgenommön."
Ihr Blick fiel auf den langen, in Stoff gewickelten Gegenstand, den der ältere Mann vor der Umarmung rasch zur Seite gestellt hatte.
"Was machst du 'ier, Papá? Und was ist DAS?", wollte sie wissen.
Renoir schüttelte amüsiert den Kopf.
"Meinö Tochtär! Neugierisch wie e' und je!"
Nesrine grinste, ließ aber nicht locker.
"Und, was ist es jetzt?"
Der Mann jedoch ignorierte sie plötzlich, als er Julienne gewahrte, die sich im Hintergrund gehalten hatte.
"Julienne, pardon! Isch vergessö meine Manierön!"
Er reichte zunächst der Gardistin die Hand ("Es ist schön zu se'ön, dass es dir bessär ge't!"), dann stellte er sich dem Falkner vor.
"Bonjour, isch bin Renoir, der Vater dieses großgewachsenen Etwas.", meinte er augenzwinkernd mit einem Kopfnicken zu Nesrine.
Der ohnehin wortkarge Falkner brummelte seinen eigenen Namen, nahm die dargebotene Hand, nickte und zog sich dann zu seinen Vögeln zurück.
Dies nutzte Nesrine zu einem weiteren hibbeligen Vorstoß.
"Komm schon Papá! Was 'ast du da?"

Schließlich, nachdem er sich noch eine Weile mit Julienne unterhalten hatte (die das Spiel trotz der vernichtenden Blicke Nesrines mitspielte), brachte er genug Gnade auf und wandte sich dem seltsamen Gegenstand zu. Renoir nahm ihn zur Hand und hielt ihn Nesrine hin.
"'ier, du Nervensäge. Där ist für disch!"

Mit großen Augen und flinken Fingern packte Nesrine einen hölzernen Stab aus, der ihr die Sprache verschlug. Es war ein Bogen!

Ein erstickter Quietscher entrang sich Nesrines Kehle, während sie ihrem Vater um den Hals fiel.
Der blickte über ihre Schulter zu Julienne und zwinkerte. Die Gardistin grinste zurück, während Nesrine einen ganzen Schwall Dankesworte los wurde.

Plötzlich lugte ein kleiner, blonder Kopf um die Ecke.
Fleurs Tochter Amelíe war von Nesrines Stimme angelockt worden.
Rasch begriff das Mädchen die Lage.
"Oh! Du hast ja einen Bogen! Der ist ja größer als ich!"

Plötzlich leuchteten die Augen der Kleinen auf.
"Das muss ich dem Weibel erzählen!", rief's und rannte auch schon los.
Sie flitzte zur Schreibstube und klopfte aufgeregt gegen die Türe.
Nesrine, Julienne, Renoir und der Rottmeister kamen lächelnd und kopfschüttelnd in gemessenerem Tempo hinterher.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Aug 17, 22:01
Noch bevor irgendjemand in der Schreibstube die Möglichkeit hatte, zu antworten, flog die Tür auf und der blonde laufende Meter stürmte hinein...
Amelie stürzte auf Francois zu und schnatterte in einem durch, was der Waibel mit hochgezogener Augenbraue ertrug. Eine kurze Pause zum Luftholen nutze er um sie auszubremsen.
"Also... Nesrine, Papa, Bogen... soviel habe ich verstanden."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Aug 17, 22:12
Amelíe verdrehte, genervt von der Begriffsstutzigkeit der Erwachsenen, die Augen. Sie stemmte ihre Fäustchen in die Seiten atmete einmal tief durch und bemühte sich, langsamer zu sprechen.
"Aaaalso! Da ist ein Mann, der sieht Nesrine ähnlich, also wird das wohl ihr Papá sein, und der hat ihr eben einen riiiiiesigen Bogen geschenkt."
Sie untermalte ihre Worte mit flinken Gesten.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 10. Aug 17, 22:18
Francois konnte sich ein leichtes Grinsen bei den Gesten der Kleinen nicht verkneifen.
"Ahhh... Na, so wie ich Tante Julienne kenne, wird sie gleich um die Ecke biegen...Und wo sie ist, ist Nesrine nicht weit..."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 10. Aug 17, 22:29
Als hätte der Weibel prophetische Fähigkeiten, traten just in diesem Moment mehrere Personen vor die Schreibstube.
Nesrine und Julienne steckten die Köpfe durch die offen stehende Tür. Beide blickten Amelíe finster an.
Das Kind grinste rotzfrech zurück und zeigte dabei die neuen, übergroßen Schneidezähne.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 11. Aug 17, 20:25
"Mir ist etwas zugelaufen, das euch offenbar abhanden gekommen ist..."
Francois nahm einen Schluck Kaffee und setzte fort " Dann erzählt ihr mir doch mal, was es neues gibt."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 12. Aug 17, 10:13
Julienne sah Nesrine an, die zu strahlen begann.
Die Gardistin zeigte stolz den Langbogen, den sie von ihrem Vater bekommen hatte.
"Mon Pére 'at mir einön Bogän geschenkt, Weiböl.", erklärte sie.

Die kleine Amelie stellte sich neben die Waffe.
"Schau, der ist viel größer, als ich!", betonte das Mädchen.

Julienne wuschelte dem Kind über den Kopf.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 13. Aug 17, 21:24
"Stimmt, ist er." antwortete Francois an das Kind gewandt. "Aber ich glaube, im Gegensatz zu ihm wächst du noch."
"Bon, das entlastet dann ja die Waffenkammer, wenn die Gardisten sich ihre Ausstattung selber mitbringen. Dann weisst du ja, was du demnächst in deiner dienstfreien Zeit machen kannst. Aber ich würde gerne einmal den Überbringer dieses Geschenkes sehen."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 13. Aug 17, 23:48
Nesrine nickte, immer noch lächelnd.
Sie wandte sich um und trat zur Türe.
"Papá, bittö komm 'erein!", sprach sie.
Renoir betrat die Schreibstube und begrüßte den Weibel respektvoll.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 14. Aug 17, 19:29
Francois stand auf und  begrüßte Renoir mit Handschlag. Er holte einen Stuhl für den Mann und zwei Becher.
Dem Fähnrich, der ebenfalls in der Schreibstube anwesend war, gab er zu verstehen, das er sich etwas zu essen besorgen sollte.
Die anderen, die in der Tür standen, komplimentierte er weniger freundlich, aber ebenso verständlich hinaus.
Er wollte sich mit Nesrine´s altem Herren allein unterhalten. So wie er es im Hinterkopf hatte, saß da nun ein Veteran der Garde, der auch mit seinem Vater gedient hatte...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Aug 17, 07:18
Die anderen verließen die Schreibstube und Nesrine schloss die Türe hinter sich, damit die beiden Männer ihre Ruhe hatten.
Renoir nahm Platz und sah sich um.
"'at sisch nischt viel verändärt...", meinte er ruhig.
Er war ein besonnener Mann mit grau-silbrigen Haaren und vielen Lachfältchen im Gesicht. Er strahlte eine innere Ruhe und Zufriedenheit aus, wie man sie bei Leuten fand, die glücklich alt wurden.
An seinen Händen waren die Schwielen der täglichen Arbeit zu sehen und für sein Alter schien er sehr kräftig und gesund zu sein.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Aug 17, 07:30
Francois füllte die Becher und nahm gegenüber seines Gastes Platz.
"Ich freue mich,euch kennen zu lernen. Eure Tochter erzählte,ihr hättet selbst auch einmal die Goldbacher Farben getragen?!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Aug 17, 08:48
"Die Freudö ist ganz meinärseits, Weiböl. Oui, es stimmt. In jungön Ja'rön trug isch das A'ornblatt. Das war noch untär dem altön Weiböl...", antwortete Renoir bedächtig
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Aug 17, 09:10
"Es ist immer schön,Altgediente zu treffen. Der Feldwaibel zu eurer Zeit müsste mein Grossvater Othar gewesen sein,wenn ich nicht irre?!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Aug 17, 09:32
Renoir nickte. "Oui, isch 'abe unter Othar gedient. Und sein Sohn, Euer Vater, war damals in der gleischen Rotte, wie isch."
Renoir lehnte sich zurück und sein Blick schweifte in Zeiten, die längst vergangen waren.
"War nischt immer einfach, damals..."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Aug 17, 09:40
" Eure Tochter erwähnte,dass ihr meinen Vater kennt,ja. Er wird sich sicher freuen,wenn ich ihm von euch erzähle."
Francois musste schmunzeln bei der letzten Aussage. "Ihr meint,unter meinem Grossvater?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 15. Aug 17, 13:47
Es war nicht Renoirs Art, über Vorgesetzte, Familienmitglieder oder gar die Toten zu lästern. Daher begnügte er sich mit einem: "Jedär ist ein Kind seinär Erlebnissö und Erfahrungön. Euer Großvatär war da keinö Ausnahmö."

Der ältere Mann nahm einen Schluck.
"Jedä Zeit 'at ihrö Schwierigkeitön und Vorzügä. Genauso, wie jedä Lebensweisö. Einst war isch Gardist. Der Tag bestand aus Anweisungön. Nun bin isch Bauer. Das bringt anderö Verpflischtungön mit sisch, abär auch anderö Frei'eitön."
Er zuckte mit den Schultern, als wolle er sagen, dass keins von beidem besser war als das jeweils andere.

"Familiö ist auch so einö Sachö. Es ist schön abends nach getaner Arbeit nach Hausö zu kommän. Aber es bedeutet auch vo Verantwortung."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 15. Aug 17, 14:07
Francois verstand die Antwort, er hätte ähnlich reagiert.Und auf eine gewisse Weise war er dankbar für diese Antwort.
"Jeder sollte versuchen,aus dem was er gerade hat,das beste zu machen. Sei es das Schwert oder Pflug, die Schriften der Götter oder das Auftragsbuch.Jeder hat seinen Platz und seinen Zweck." Nach einem Schluck fuhr er fort: " Das Familienleben ist mir bisher nicht vergönnt. Daher kann ich in dieser Richtung nicht mitsprechen. Die Garde ist die Familie. Und das Zuhause ist immer um mich."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 16. Aug 17, 08:21
Renoir nickte bedächtig. "Oui, die Gardö ist einö großö Familiö."
Er trank noch einen Schluck.
"Es war einö gutö Zeit, damals. Isch möschte es nischt missön. Isch 'abe 'ier viel gelärnt und vielös erlebt. Eschte Kameradschaft gibt es leidär selten "da draußen"...".
Der Mann zuckte mit den Schultern.
"Obwohl isch misch nischt beschwerön möschte. Unserö Gemeinschaft im Weilär ist wirklisch gut."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 16. Aug 17, 11:21
Francois hörte bedächtig zu.Es war ein bisschen Wehmut in der Stimme des Mannes,aber auch wieder Zufriedenheit, und Stolz, auf Vergangenes und Gegenwärtiges.
"Eure Tochter hat,so glaube ich, dies auch hier gefunden. Sie hat sich gut eingelebt und macht sich auch im Dienst gut. Wir sind alle zufrieden mit ihr. Madame hat ihre Aufnahme in die Stammrolle damals selbst abgesegnet."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 17. Aug 17, 07:56
Renoirs Augen leuchteten auf. Stolz glomm darin.
"Die Baronin persönlisch?! Welsch einö Ehrö!"
Er zögerte, trank hastig einen Schluck.
"Isch... isch 'atte Sorge... Nesrine 'at sisch damals nischt viel Zeit genommän, um das gut zu überlegön...", fuhr er leise und nachdenklich fort.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Aug 17, 12:31
"Oui, sie war interessiert an der Frau,der eine unserer Gardistinnen ihr Leben verdankt. Es mag sein,dass eure Tochter sehr eilig aufgebrochen ist,und ich masse mir nicht an zu bewerten ob diese Entscheidung die beste war, oder ob es an anderer Stelle bessere Möglichkeiten gegeben hätte. Aber seid versichert,dass es keine schlechte Entscheidung war. Sie macht ihren Weg,und sie wird ganz sicher auch zurückkommen."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 17. Aug 17, 12:40
Es klopfte an der Tür.
Auf das "Entré!" des Weibels steckte ein Botenläufer den Kopf herein und ließ ihn wissen, dass Madame ihn zu sprechen wünschte. Sie wäre im Garten anzutreffen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 17. Aug 17, 13:48
Renoir erhob sich und neigte ehrerbietig den Kopf. "Mit Eurär Erlaubnis werdö isch misch verabschiedön, Weiböl. Dann könnt Ihr Eurän Geschäftän nachge'än. Einö Damö sollte man nischt wartön lassön... Und isch kann mir vielleischt anse'ön, wie meine Kleine sisch mit ihräm neuön Spielzeug anstellt. Es war mir eine außerordentlische Freudä, Eusch kennenzulärnön!"
Er streckte Francois die Hand hin.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Aug 17, 14:33
Francois ergriff die angebotene Hand.
"Die Freude war ganz meinerseits,Monsieur. Ich bin sicher,Nesrine möchte euch noch etwas herumführen. Im Gegensatz zu dieser Schreibstube hat sich bestimmt seit eurer Zeit hier am Rest der Burg das eine oder andere verändert. Fühlt euch frei, noch hier zu verweilen. Die Küche sollte auch noch etwas zur Hand haben,so dass auch für den Abend gesorgt wäre."

Die beiden verliessen das kleine Haupthaus und betraten den Burghof. Julienne und Nesrine standen mit einem der Stallburschen und einer Küchenmagd am Brunnen. Als sie ihrer Gewahr wurden kamen sie herüber und Francois übergab Renoir wieder in die Obhut seiner Tochter.

"So ist das also... Das erklärt einiges..." Der Waibel fixierte Nesrine mit ernstem Blick. "Das Gelände ist gross,verlauft euch nicht,wenn ihr deinen Vater herumführt."

Damit verabschiedete er sich und begab sich in den Garten. Madame stand vor einem der Beete und betrachtete die Blumenpracht.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 17. Aug 17, 16:40
Isabeaus Blick schien in die Ferne zu gehen. Erst als sie das Knirschen des Kies vernahm drehte sie sich um und bedachte Francois mit einem Lächeln:
"Ah, mon Sergeant, wie es scheint ist es euch nicht vergönnt längere Zeit auf Goldbach zu weilen ohne erneut auf Reisen gehen zu müssen."
Sie reichte ihm einen Brief und wies ihn an einige Schritte mit ihr zu laufen:
"Sagt euch der Name Tailon Orikos etwas?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Aug 17, 17:17
Francois grüsste mit einer knappen Verbeugung. "Madame!"
Ihre Frage beantwortete er mit einem knappen "Non Madame.Pardon,sollte er?"
Den Brief liess er ersteinmal aussenvor.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 17. Aug 17, 21:45
"Nicht wer, vielmehr wo. Es handelt sich um eine Ruinenstadt in Andara. Um genau zu sein, liegt sie aktuell im Fürstentum Middenfelz. Es ranken sich viele Geschichten um diesen Ort und seinen Untergang. Die für uns vielleicht wichtigste ist, dass dies der Ort war an dem Barad Konar..."
Sie spuckte aus als sie den Namen aussprach "... wiedergeholt wurde."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Aug 17, 22:08
Er hörte ohne sichtbare Regung zu und antwortete,nachdem sie geendet hatte mit der Frage "Was hat das Ganze mit uns und gerade jetzt zu tun?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 17. Aug 17, 22:11
Sie deutete mit einem beringten Finger auf das Schreiben in seiner Hand: "Lest!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 17. Aug 17, 22:15
Francois faltete das Schreiben auseinander und begann, das niedergeschriebene zu lesen...

"Hm... Was haltet Ihr davon,Madame?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 17. Aug 17, 22:41
"Nicht viel... aber es ist trotzdem eine zu präkäre Situation um sie nicht genau zu beobachten. Bei der letzten großen Schlacht gegen die Kultisten des dunklen Gottes verhinderten unter anderem die Askarier die Öffnung des sogenannten Schwarzen Mondes, eines Portals in die Ebenen der Dämonen. Sollten diese Kräfte nun wieder erstarken..."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Aug 17, 06:41
"Verstehe,Madame. Es klingt,als entspinnt sich ein Auftrag daraus?!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 18. Aug 17, 08:53
"Nehmt euch drei Mann und reitet Chevalier Nicolas zur Hilfe. Überbringt ihm meine Grüße und steht ihm zur Seite. Meine eigenen Gefühle bezüglich Magiern hin oder her, diese Situation ist zu gefährlich als sie nur aus der Ferne zu betrachten. Unterstützt die Askarier, ich bin mir sicher das sie wieder da sein werden. Der Palladin wird es als einen persönlichen Angriff auf ihre Ehre verstehen, dass diese ganze Geschichte nicht beim letzten Mal beendet worden ist. Und wo sie ist wird der Baron Feuerklinge nicht weit sein... habt ein Auge darauf das er überlebt. Ich erwarte nicht von euch, dass ihr goldbacher Blut dafür opfert weil er so dämlich ist einem Dämonen in den Rachen zu springen! Vielmehr hoffe ich,  dass eure Augen den hinterlistigen Dolch während der Schlacht sehen und vielleicht aufhalten können. Die Situation ist ideal um sich seiner zu entledigen und das würde sowohl Voranenburg als auf lange Sicht auch den Zielen des Imperiums schaden."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Aug 17, 11:10
Oui Madame, wie Ihr wünscht. Ich muss sehen,wenn ich einteile. Das wird ja ganz sicher kein Spaziergang. Wann wünscht Ihr, dass wir Marschbereitschaft hergestellt haben?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 18. Aug 17, 11:44
"In drei Tagen. Nehmt Pferde für alle und lasst euch von Soeur Alexane Tinkturen und Verbände mitgeben. Sucht den Magister Ardor auf, ich bin mir sicher, dass er ebenfalls dorthin aufbrechen wird. Sprecht euch mit ihm ab ob gewisse magische Vorbereitungen angezeigt sind."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Aug 17, 13:30
"Oui Madame, ich werde alles nötige in die Wege leiten. Mit Eurer Erlaubnis würde ich mich sofort mit den Vorbereitungen befassen?!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 18. Aug 17, 15:50
"Tut das. Ich werde verschiedene Schriftstücke vorbereiten lassen. Erstattet mir heute Abend nach dem Essen Bericht."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Aug 17, 16:54
"Oui Madame."
Francois verabschiedete sich mit einer knappen Verbeugung und begab sich zur Schreibstube.

Er lies sich einen der Rottmeister und Edouard, den Quartier-und Fouragemeister kommen.
Die Anweisungen waren kurz und knapp.
"...drei Gardisten...beritten...kriegsmässige Ausrüstung...Marschverpflegung..."

Die drei, die ihn begleiten würden, standen schnell fest und Edouard setzte in der Küche um, was es zu erledigen gab.

Soeur Alexane bedachte Francois ausser mit den Dingen, um die er sie bat, mit einem mitleidvollen Blick. Offenbar war sie sich der Dinge, die damals geschehen waren bewusst. Sie unterlies es jedoch, etwas zu sagen. Und dafür war Francois ihr sehr dankbar.

Einige Zeit später standen die drei Gardisten in der Schreibstube und der Waibel informierte sie in Grundzügen über den Auftrag.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 18. Aug 17, 19:30
Nesrine und ihr Vater hatten einen schönen Tag auf der Burg gehabt.
Sie waren umher gegangen und hatten viel miteinander geredet.

Die Gardistin hatte ihren neuen Bogen ausprobiert und sich in kürzester Zeit damit zurechtgefunden.
Schließlich war es zu einem kleinen Wettschießen zwischen ihr, einigen anderen Gardisten und Hofangehörigen und Renard gekommen. Zum Schluss hatten sie mit Luft gefüllte Schweineblasen in die Höhe geworfen und darauf geschossen. Schon jeder Streifschuss löste lautes Rufen und Geklatsche aus, doch an Renards Volltreffer und das daraufhin ertönende Gejubel kam niemand heran.


Schließlich hatte sich Renoir von allen verabschiedet und Nesrine bestand darauf, ihn zur Herberge in Dorf Goldbach zu bringen.
Dort verabschiedeten sie sich herzlich, bevor die Gardistin wieder den Weg hoch zur Burg antrat.

Auf halber Strecke kam ihr eine aufgeregte Julienne entgegen gerannt.
"Du... wir... und Borgne... Schreibstubö... jetzt gleisch!", brachte sie keuchend hervor und begann, Nesrine am Ärmel in Richtung Burg zu ziehen.
Diese widerstand nur mühsam dem ersten Impuls, sich gegen das Gezerre zu wehren.
"WAS?!?"
Als das Gesagte in ihren Kopf drang, wurden ihre Augen groß und sie begann ihrerseits zu laufen...


Wenig später standen Grégoire, Nesrine und Julienne in der Schreibstube und waren mucksmäuschenstill. Nur hochgezogene Brauen, gerunzelte Stirnen, zusammen gekniffene Augen und geballte Fäuste verrieten, dass die Informationen des Weibels sie beunruhigten...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Aug 17, 21:06
Der Waibel gab den dreien alle Informationen,die er für relevant hielt,inklusive des Briefes,den er von Madame erhalten hatte. Er beendete seine Ausführungen mit "Irgendwelche Unklarheiten oder Fragen?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 18. Aug 17, 21:23
"Wenn isch den Vorschlag machön darf, mon Sergeant, vielleischt wärön verstärkte Waffenübungän sinnvoll.", bemerkte Grégoire, den alle Borgne nannten.
Nesrine und Julienne nickten mit steinernen Mienen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 18. Aug 17, 21:30
" Du meinst, in zwei Tagen Dinge ausmerzen,die manche seit Monaten nicht hinbekommen? Aber tut euch keinen Zwang an. Solange eure Gepäcke und Ausrüstung zeitgerecht fertig sind,ist mir gleich,was ihr bis zum Abmarsch tut."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 19. Aug 17, 08:11
"Oui, mon Sergeant!", erschallte es dreistimmig.

Nachem er sie entlassen hatte, standen die drei Gardisten noch eine Weile zusammen.
Dann gingen sie ihrer Wege - jeder hatte Dinge zu erledigen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 19. Aug 17, 08:32
Francois begab sich auf seine Stube und packte ebenfalls die ersten Dinge, die er bis zur Abreise nicht benötigen würde. Dann besuchte er die Küche, um zu sehen, ob mit der Verpflegung alles klappen würde.
Das Abendessen stand kurz bevor, und er machte sich noch einige Notizen für den Rapport bei Madame.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 20. Aug 17, 10:38
Am frühen Abend standen Nesrine und Julienne an ihren Lagern und gingen Dinge durch, die sie brauchen würden.
"'ast du noch A'ornsirup?", rief Nesrine der anderen Gardistin zu.
"Non, isch muss auffüllön!", antwortete diese.
Vor Julienne lag ein kleiner Haufen auf der Schlafstatt. Sie hatte ihre Bekleidung inklusive des Gambesons und des Wappenrocks zuerst ausgelegt. Darauf fanden sich ihr Eisenhut, die Verbandstasche, die sie aufgestockt hatte und schließlich ihr Proviantbeutel, in dem sich auch ihr Schreibzeug befand.
Die Gardistin atmete einmal tief durch. Sie hatte kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache...

Nesrine blickte ebenfalls auf ihre Sachen hinunter. Sie würde nochmals beim Waffenmeister vorbei müssen, um sich mit Pfeilen für ihren neuen Bogen auszustatten. Die Gardistin seufzte. Ihre Schuhe hatten ihre besten Zeiten hinter sich. Es musste bald Ersatz her...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 20. Aug 17, 17:16
Francois hatte seine Ausrüstung zum Grossteil bereit und begab sich in den grossen Saal. Das Abendessen würde in Kürze aufgetragen. Die Küchenmägde waren bereits damit beschäftigt, die Tische einzurichten.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 20. Aug 17, 18:14
Schließlich traten auch Nesrine und Julienne durch die Türe in den Saal.
Sie gingen zu ihren Stammplätzen und nahmen Platz.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 20. Aug 17, 18:27
Francois begab sich zu ihnen. "Salut. Wie geht's euch? Wie weit seid ihr? "
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 20. Aug 17, 18:47
Ihre Gesichter waren ernst.
"Isch befürschte, isch brauchö neuö Schu'ö...", setzte Nesrine an.
"Wir müssän beidö noch A'ornsirup nachfüllän.", fügte Julienne hinzu.
"Ansonstän ist fast allös gepackt, Weiböl.", endete Nesrine für beide.

Julienne seufzte.
"Wie soll es uns schon ge'ön? Man macht sisch 'alt Sorgön..."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 20. Aug 17, 18:51
" Na die Schuhe sollten doch wohl kein Problem darstellen, oder?! Ich kenne in Dorf Goldbach einen Schuster, der verdient seinen Lebensunterhalt mit so etwas..." Er zwinkerte sie an und fuhr fort "Und wenn der Sirup eure grosse Sorge ist, dann geht's euch gut. So, und jetzt ernsthaft..."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 07:33
Die beiden Frauen sahen sich kurz an. Julienne wusste um Nesrines Angst, sie wieder so erleben zu müssen, wie sie sie kennengelernt hatte. Doch darüber würden beide mit niemandem sprechen.

Es war dann Julienne, die Worte fand: "Es ist so... unvor'ersehbar! Isch weiß nischt viel um den schwarzön Mond... und das wenigö, das isch weiß..."
Sie machte eine hilflose Geste.
"... lässt misch schlescht schlafön!", endete sie schließlich.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 08:04
"Im Grunde genommen muss man sich darum im Vorfeld auch keine Gedanken machen. Wir begeben uns dorthin mit einem klaren Auftrag,der keinerlei grossen Hintergrunds bedarf. Alles was darüber hinausgeht,wird sich vor Ort ergeben,und darauf wird dann reagiert."

In diesem Moment betrat Gregoir den Saal. "Der Einäugige", wie die Kameraden ihn nannten,trat zu ihnen und grüsste knapp.
H
Die Redewendung 'Hüte dich vor alten  Männern in Berufen,in denen man in der Regel jung stirbt...' ging Francois durch den Kopf. Gregoir war zwar nicht alt, aber er würde ganz sicher irgendwann zu diesem Schlag Männer gehören.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 08:26
"Oui, Weiböl!" antworteten Julienne und Nesrine minimal zeitversetzt.

"Bonsoir, Grégoire!", begrüßten sie den Hinzugekommenen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 09:05
"Hört auf, euch soviele Gedanken zu machen. Es ändert eh nichts an der Sache. Wie macht sich der neue Bogen?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 09:11
Nesrines Gesichtsausdruck hellte sich auf und Julienne schenkte dem Weibel einen dankbaren Blick.
"Är 'at nischt so viel Durschschlagskraft, wie der von Renard, abär er schießt sisch sehr gut! Isch werdö langsam besser...", meinte Nesrine bescheiden.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 10:38
"Das freut mich." Die Frage an Gregoir,ob er die beiden schon durch den Sand gehezt hätte bei Waffenübungen verneinte dieser. Jedoch mit dem Nachsatz "Der Tag ist ja noch jung..."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 10:48
"Übungskämpfö im Fackelschein, eh?!" ächzte Nesrine.
"Sei froh, wenn är uns die Facköln gönnt!", meinte Julienne gespielt griesgrämig.

In diesem Moement betrat die Baronin den Saal. Alle standen auf, um ihren Respekt zu zeigen.
Dann wurden die letzten Speisen aufgetragen und nach dem Segen von Madame setzten sich alle, um zu speisen.
Es gab einen herzhaften Eintopf mit viel Sommergemüse und einer kräftigen Ahornsirupnote, dazu frisch gebackenes Brot und zum Nachtisch jede Menge Obst.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 12:09
Gregoir warf Francois einen amüsierten Blick zu,den dieser mit Zwinkern beantwortete.
Das Essen war grossartig und sie vermieden währenddessen das Thema.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 12:41
Nesrine sah sich um. Überall um sie herum waren Leute, die sich ihr Essen schmecken ließen, miteinander plauderten und lachten. Madame saß oben am Tisch und blickte wohlwollend auf sie alle herab. Der Saal wurde von Kerzen und Öllampen erhelllt, während draußen langsam aber sicher die Dämmerung Einzug hielt. Es roch nach vielen Menschen, kaltem Rauch, heißem Eintopf und frischem Brot. Sie fühlte die Wärme, die von den Personen um sie ausging und welche Eintopfschalen und Flammen verströmten. Dicht neben ihr saß Julienne, die sich mit ihrem Bruder über für Reiter geeignete Waffen unterhielt.
Nesrine blickte auf die andere Gardistin. Unter dem Zipfel ihrer Bundhaube konnte sie im Schatten die Narbe an ihrem Hals sehen, wo sie der Untote in Middenfelz gebissen hatte. Im Geiste sah sie all die anderen Narben - die Verbrennung am Oberarm, die vielen Kratzspuren auf dem Rücken, der Pfeiltreffer an der Hüfte, der Schnitt am Bein. Sie erinnerte sich an das fiebernde Gesicht, auf das sie so viele kühle Lappen gelegt hatte.
Als die Erinnerung zu schmerzhaft wurde, wandte Nesrine ihren Blick nach rechts und sah Grégoire - le Borgne - der auch nicht unversehrt war.
Sie hörte den Weibel jemanden um Bier bitten und fragte sich, ob es ihnen allen vergönnt sein würde, auch in Zukunft so beisammen zu sein...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 21. Aug 17, 18:00
Isabeau hatte den Nachmittag mit Mademoiselle Eponine und einem nicht enden wollenden Berg an Korrespondenz verbracht. Sie ließ Pässe für den Weibel und die ihn begleitenden Gardisten anfertigen, die ihnen hoffentlich dabei helfen würden die Grenzen zügig zu überqueren und Chevalier Nicolas davon überzeugen würden den Sergeant ins Vertrauen zu ziehen. Normalerweise hielt sie sich au den Angelegenheiten der Magier so gut es ging heraus, aber dieses Mal sagte ein Gefühl ihr, dass es besser wäre Augen vor Ort zu haben.
Sie war in ein Gespräch mit Soeur Alexane vertieft als ein Läufer vom Haupttor herantrat und eine Depesche überbrachte. Sie nahm sie an ohne auf das Siegel zu achten und legte sie ein wenig achtlos neben ihren Teller.
Erst auf ein diskretes Räuspern ihrer Scriptorin hin bemerkte sie, dass der Bote etwas verlegen von einem Bein aufs andere hüpfte und versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erringen ohne sie zu unterbrechen.
Sie nahm das Schreiben noch einmal in die Hand und hob überrascht die Augenbrauen, auf der Depesche prangte das persönliche Siegel der Donnerheimer.
Sie öffnete den Brief und was auch immer darin stand, es sorgte dafür, dass ihr erst einmal alle Farbe aus dem Gesicht wich.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 18:16
Im Saal wurde es in einer Wellenbewegung, die von der hohen Tafel ausging, leise. Jegliche Unterhaltung verstummte und außer gelegentlichem, fragenden Flüstern war nichts mehr zu hören, wenn man von einem seltenen Husten oder Räuspern absah.

Zwei Männer, welche die Tafel kurz zum Austreten verlassen hatten, kamen plappernd herein und verharrten, augenblicklich schweigend, in ihrer Bewegung. Verwirrt sahen sie zu den anderen Anwesenden. Die zur Stirnseite des Saals gewandten Köpfe ließen die Blicke der beiden zur Baronin schwenken. Der eine machte den anderen unauffällig auf den Fremden, der etwas abseits der hohen Tafel stand, aufmerksam...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 18:41
Francois erhob sich und begab sich zum Kopf der Tafel. Er platzierte sich in respektvollem Abstand, der ihm aber ermöglichte, sofort bei der Baronin zu sein, sollte es von Nöten sein.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 18:45
Dort stand auch schon Fleur, die Francois einen ängstlichen Blick zuwarf.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 21. Aug 17, 19:16
Isabeau wurde durch die plötzlich eintretende Stille aus ihren Gedanken gerissen. Sie sah die vor ihr sitzenden etwas verwirrt an, faltete die Depesche wieder sorgfältig zusammen und zeigte ein etwas verschmitztes Lächeln:
"Man könnte meinen ich erhalte keine regelmäßige Post aus Donnerheim, non? Die Imperatorin, möge Alamar ihr ein langes Leben bescheren, hat mir einen persönlichen Gruß gesendet. Und als ich das letzte Mal die goldbacher Statuten konsultierte stand nicht darin, dass ich den Inhalt meiner Post mit euch teilen muss, n'est pas? Mir ist heute Abend nach ein wenig Frohsinn, Musikanten? Macht euch bereit!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 19:24
Francois kannte Madame zu gut, um ihr das Schauspiel abzukaufen. Wenn sie mit jemandem reden wollte, wüsste sie, wo sie die entsprechenden Personen finden würde. Und er wäre es sicher nicht. Aber das machte nichts.

"Ihr habt Madame gehört, das Starren kann eingestellt werden." Er nickte Ihr kurz zu und begab sich wieder zur Truppe. Diese saß immer noch ruhig und ohne Regung da. "Was ist los, schmeckt´s nicht?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 19:30
Die Baronin erntete so einiges an "Oui, Madame!" und "Naturelement, Madame!". Auf vielen Gesichtern zeigte sich ein Ausdruck des ertappt-worden-seins, einige sehr wenige versuchten Reste von Argwohn aus ihrer Mine zu tilgen. Die meisten aber lächelten mit ihrer Herrin oder lachten sogar erleichtert auf.
Schlagartig war wieder der übliche Lautstärkepegel im Saal erreicht.
Aus den verschiedensten Ecken kamen nun die Musikanten herbei. Einige von ihnen waren hochgeschätzte Gäste auf Goldbach, andere gehörten zum "Inventar".
Bald ertönte eine fröhliche Weise und wenig später sah man die kleine Amelíe durch die Halle tanzen...


Julienne, Nesrine und einige andere Gardisten aber beobachteten unter gesenkten Liedern oder aus den Augenwinkeln ganz genau, was dort oben an der hohen Tafel weiter passierte. Genaugenommen warteten sie auf Reaktionen des Weibels...

Als dieser zu ihnen zurück kehrte und sie ansprach, waren sie schnell dabei, ihm zu versichern, dass es ganz wundervoll schmeckte. Sie stürzten sich wie ertappte Kinder auf das Essen, als wäre es die letzte Mahlzeit auf Erden.
Dennoch... so mancher hatte eine zu gute Nase für Ungewöhnliches und möglichen Ärger...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 21. Aug 17, 19:39
Isabeau lächelte den Musikanten entspannt zu und wippte ein wenig im Takt, die Depesche neben ihrem Teller erst mal vergessen. Sie hob die Tafel auf und lies sich einen Becher Wein bringen um das Treiben in der Halle im kurzweiligen Gespräch mit ihren Damen zu genießen.
Als die Aufmerksamkeit aller auf den Musikanten und ihren eigenen Gesprächen war, reichte sie die Depesche wortlos an Soeur Alexane weiter und anschließend an Mademoiselle Eponine.
Die beiden lasen den Brief und sahen Isabeau etwas konsterniert an.
"Später." murmelte Isabeau und nahm einen weiteren Zug aus ihrem Weinbecher.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 19:46
Francois hatte die Truppe in den Dienstschluss entlassen. Einige hatten den Saal verlassen, da sie wohl noch Dinge zu erledigen hatten.
Francois und Edouard standen beieinander und unterhielten sich über alle möglichen Dinge der letzten Zeit.
Alle waren trotz des kurzen Vorfalls sehr entspannt, und das war gut so.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 19:59
Fleur stand in der Nähe der Baronin. Auch sie kaufte ihrer Herrin kein einziges Wort ab. Doch statt der Neugierde, die die anderen trieb, war es die Sorge um "ihre" Madame, die sie in direkter Umgebung bleiben ließ. Nicht einmal von Amelíe, die sie zum Tanzen aufforderte, war sie von der Stelle zu bewegen. "Später, ma chére!", versprach sie dem Mädchen und bemerkte, wie angespannt sie war. Sie setzte sich bewusst hin und holte eine Näharbeit aus ihrem Handarbeitskorb. An Essen war für sie gerade nicht mehr zu denken....


Nesrine und Julienne hatten sich in die Nähe der Musikanten begeben und sich dergestalt platziert, dass sie den Raum (inklusive des Weibels) im Blick hatten.
Sie sprachen in leisem Ton miteinander, der durch die Musik und den allgemeinen Geräuschpegel in kaum einem Schritt Entfernung nicht mehr zu verstehen war.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 20:21
Nach einer Weile entschuldigte sich Edouard und verlies den Raum. Francois nutzte dies, um sich zu Fleur zu begeben. Die Anspannung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Er reichte ihr ein Stück Brot mit Wurst und einen Krug. "Hier, sonst kippst du noch um. Und dann müssen wir uns echte Sorgen machen."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 20:28
Fleur sah Francois mit einem gütigen Lächeln an.
"Merci, Sergeant. Isch weiss zwar nischt, wie isch das 'inunter bekommön soll, aber isch bin dankbar für die Gestö!"
Als der Weibel offensichtlich protestieren wollte, hob die Wäschemagd beschwichtigend die vollen Hände.
"Isch 'abö bereits etwas von dem wunderbarön Eintopf gegessön. Und so schnell werde isch schon nischt vom Fleisch fallön!"
Sie legte das Brot mit der Wurst ab und klopfte sich mit der freien Hand erklärend auf ihren Bauch.
Dann umfasste sie den Krug mit beiden Händen und hob ihn neugierig an die Nase...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 20:34
Francois zog sich einen Hocker heran und nahm Platz.
" Du solltest die Kleine nicht abweisen, das verunsichert sie nur. Es gibt nichts, worüber wir uns ernsthaft Sorgen machen müssen"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 20:41
Fleur trank gerade aus dem Krug, als Francois dies sagte.
Die Wäschemagd hob nur vielsagend die Augenbrauen und sah den Weibel von unten an. Dann setzte sie das Getränk wieder ab.
Ihr Blick wanderte kurz zu Madame und blieb einige Augenblicke auf dem Papier hängen, das ihre Herrin so bleich hatte werden lassen.
Dann galt fast ihre gesamte Aufmerksamkeit wieder Francois.
"Es gibt IMMÄR etwas, worübär wir uns ernsthaft Sorgön machön müssön!", sagte sie leise.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 20:45
"Wenn wir uns deswegen" , Francois nickte in Richtung des Schreibens, " ernsthafte Sorgen machen müssten, dann säßen wir jetzt nicht hier. Also wir zwei wahrscheinlich schon, Soeur Alexanne auch, aber ganz viele andere hier nicht. Und da dem gerade so ist, warten wir einfach ab, was passiert."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 20:50
Fleur nickte ergeben und trank noch einen Schluck.
Amelíe kam erneut herangesprungen und bat ihre Mutter, mit ihr eine Schiarazula zu tanzen.
Als Fleur gerade antworten wollte, drehte sich das Mädchen mit fliegenden Röcken um und sprach Francois an: "Oder tanzt du... äh Ihr mit mir?"
Sie schenkte ihm ihr gewinnenstes Lächeln, das ihre neuen Zähne zeigte, die noch viel zu groß für den Mund der Kleinen erschienen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 20:59
Francois fasst sich ans Knie und machte eine entschuldigende Geste. " Pardon, ma Puce. Ich habe diese Kriegsverletzung... Aber deine Mama wird sicher mit dir tanzen, n'est-ce pas ?"
Er sah sie auffordernd an, genau wissend, dass sie ihm jetzt am liebsten ins Gesicht springen würde.
Wieder an die Kleine gewandt fuhr er fort "Und danach gehst du ins Bett, oui?! Es ist spät."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 21:19
Fleurs Gesichtsausdruck war... vernichtend.
Amelíe bekam das nicht mit, weil sie den Weibel mit in die Seiten gestemmten Fäustchen und einer Mine, die nichts anderes ausdrückte als 'DEIN ERNST?!", bedachte.
Doch schließlich musste sie lachen und da Fleur bereits seufzend aufgestanden war, zerrte das Kind seine Mutter in den Saal hinein.
Im letzten Moment wurde Fleur von Julienne "gerettet". Die Gardistin trat auf das ungleiche Paar zu und hielt Amelíe ihre Hand hin.
"Darf isch bittön?"
Das Mädchen blickte zu ihrer Mutter, die sich gerne auslösen ließ und die Kleine mit einer Drehung an ihre Cousine weiterreichte.

Doch Fleur ging vorerst nicht zurück zur hohen Tafel, sondern sah ihrer Tochter mit glänzenden Augen beim Tanzen zu.

Julienne machte ihre Faxen mit der Kleinen und man hörte deren Gelächter und Gequietsche durch den halben Saal.
Im Anschluss durfte Amelíe noch einen kurzen Traubentritt mittanzen, doch dann winkte ihre Mutter sie entgültig aus dem Haufen der Tanzenden. Julienne begleitete das Mädchen zu Fleur und verabschiedete und bedankte sich mit einer galanten Référence, wie sie üblicherweise von Männern ausgeführt wurde. Amelíe kicherte und legte ihrerseits das Gegenstück hin, indem sie ihren Rock rechts und links griff und mit einem wohlwollenden Nicken knickste.
Die Gardistin lachte und wuschelte dem Kind über den Kopf. "Bon nuit, kleinö Damö!"
"GUTE NACHT, JULIENNE!", rief das Mädchen, während es bereits hinter Fleur herhopste.

Julienne winkte fröhlich und sah den beiden hinterher, als Nesrine neben sie trat.
"Muss isch eifersüschtig werdön?", raunte die dunkelhaarige Gardistin der anderen zu.
Diese lachte und puffte Nesrine in die Seite. Beide grinsten und zwinkerten sich zu.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 21:23
Francois hatte das Schauspiel beobachtet und trat von hinten an die beiden heran.
"Wenn ihr zwei jetzt anfangt miteinander zu tanzen, stürz ich mich vom Bergfried." Damit drehte er sich um und holte sich ein neues Bier.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 21:30
Zuerst zuckten die zwei Gardistinnen zusammen, sie hatten den Weibel nicht kommen sehen oder hören.
Dann grinsten sie sich erneut an und Nesrine flüsterte Julienne etwas ins Ohr. Diese brach in schallendes Gelächter aus.
Noch immer glucksend folgten die Frauen Francois und versorgten sich ebenfalls mit Bier.
Julienne wurde wieder ernst und nickte unaufällig zur hohen Tafel hoch und bedachte dann die gesamte Halle mit einer Geste.
"Was auch immär Madame so beunru'ischt 'at, sie 'at ein Talent dafür, die Leutö Dingö vergessön zu lassön!", sagt sie leise zu Francois und Nesrine.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 21:36
"Ihr könnt euch wenigstens leise freuen, wenn ich weg bin..."

Francois nahm einen Schluck aus seinem Krug. Dann sah er Julienne fragend an "War etwas? Hab ich was nicht mitbekommen?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 21:51
Julienne verstand den Wink und ging nicht weiter auf das Thema ein.
Statt dessen sagte sie: "Isch 'ättä es zu gern gese'ön, wie Ihr mit der kleinön Amelíe tanzt!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 21. Aug 17, 21:58
"Dann hast du jetzt einen guten Grund, länger am Leben zu bleiben."
Francois leerte seinen Krug und warf einen letzten Blick in den Saal.
Er würde Madame morgen früh Bericht erstatten über die Vorbereitungen zum Abrücken. Damit wollte er sie jetzt nicht belästigen.
"Für mich wird es Zeit. Und ich würde euch auch raten, nicht ewig zu machen, die Reise wird anstrengend. Bon nuit."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 21. Aug 17, 22:18
"Bon nuit, Sergeant!" sprachen die beiden Gardistinnen wie aus einem Munde.

Als der Weibel gegangen war, schnappten sich Julienne und Nesrine jede je einen Apfel und gingen mit ihren Krügen nach draußen. Es war angenehm kühl in der Nachtluft, als die beiden Frauen sich auf den Weg zu den Stallungen machten.

Sie betraten das dunkle Gebäude und gingen vorsichtig über die Stallgasse, um zu ihren Tieren zu gelangen.
Leises Schnauben der verschiedenen Reit- und Zugtiere begleitete sie.

Julienne blieb an Hexes Verschlag stehen und die Stute hob ihren Kopf über die Türe. Nur wenige Schritt weiter erschien Jaques' Haupt auf der Suche nach Nesrine.
Sie gaben ihren Kameraden die mitgebrachten Leckerbissen und kraulten und streichelten sie.
"Bald geht es wiedär los, mein Mädschen.", sagte Julienne leise. Hexe stupste sie unsanft in der Hoffnung auf noch einen Apfel an.
"'ast du Angst?", fragte Nesrine die andere Gardistin ebenso leise.
"Non, nischt direkt Angst. Aber isch 'asse es, wenn isch nischt weiß, was auf misch zukommt.", antwortete diese.
Nesrine kam heran und nahm Julienne in die Arme.
"Allös wird gut, oui?!"
"Oui.", seufzte Julienne und entspannte sich ein wenig in den Armen der anderen.

Dann wurde es Zeit für sie, sich zu ihren Lagern zu begeben.

"Meinst du, le Borgne schleift uns morgön wirklisch auf den Platz?"
"Isch 'offe es fast... isch kann die Übung gebrauchön!"

Schließlich endete der Tag der beiden Gardistinnen so, wie er angefangen hatte: Inmitten von schnarchenden und schmatzenden Angehörigen der Garde im Schlafsaal.


Fleur hingegen war noch lange wach. Sie hatte Amelíe ins Bett gebracht und war nun wieder an der Seite der Baronin zu finden. Erst wenn diese in ihr Nachtgewand geschlüpft war, würde der Tag für die Leib- und Wäschemagd enden.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 22. Aug 17, 09:49
Der nächste Tag begann mit dem Krähen des Hahnes und den Flüchen derer, die dem Vieh am liebsten den Hals umgedreht hätten.
Im Schlafsaal richteten sich die ersten, die weder die Nacht- noch die Frühwache hatten, ächzend auf.

Woanders tobte bereits das Leben. In der Küche wurde schon für das Frühstück gebacken, Wasser heiß gemacht und Zutaten vorbereitet.
In den Stallungen scharrten die Tiere mit den Hufen oder Klauen, traten gegen die Wände und gaben allerlei Laute von sich. Sie hatten Hunger und wollten raus.

Oben in der Kemmenate der Baronin schlüpfte Fleur gähnend in ihr Überkleid. Ein Blick auf das Lager von Madame sagte ihr, dass diese wohl noch ein Weilchen schlafen würde. Die Wäschemagd räumte ihre Schlafstatt auf und begann damit, so leise wie möglich die Dinge für den Morgen vorzubereiten. Sie legte einen Scheit Holz im Kamin nach - es war kühl geworden in dem Raum - und überprüfte den Nachttopf. Dann holte sie Wasser, um es an der Feuerstelle zu erwärmen. Hernach legte sie einige Kleider vom Vortag zusammen und drapierte die Gewänder, die Madame heute tragen wollte, auf eine der Truhen.
Sie war fast fertig damit, alles für die Morgentoilette der Baronin bereitzustellen, als ein kleiner blonder Kopf durch den Türspalt gesteckt wurde.
"Guten Morgen, Mamá!", flüsterte Amelie.
Fleur schenkte ihrer Tochter ein liebevolles Lächeln, nahm sie in die Arme und küsste sie auf den Scheitel.
Nachdem sie alles für Isabeau vorbereitet hatte, kuschelte sie sich mit dem Mädchen noch einen Moment unter die Decken. Beide genossen den Moment sehr.
Schließlich standen sie auf und richteten ihre Kleider. Fleur stellte Amelíe vor den großen Spiegel und bürstete ihr ausgiebig das goldene Haar. Das Kind hatte sich neuerdings auf eigenen Wunsch die Mähnenpracht schneiden lassen. Trüge es kein Kleid, hätte man glauben können, ein kleiner Page wäre unterwegs.
"Es wird Zeit, dass du einö Kopfbedeckung trägst.", bemerkte Fleur leise.
Amelíe verdrehte die Augen und sah ihre Mutter durch den Spiegel entnervt an.
Ihr Lieblingsstück war noch immer der aus Stoffblüten gefertigte Jungfernkranz mit dem kleinen Schleier, den sie Fleur an einem Markttag abgeschwatzt hatte.
Dazu trug sie eine dünne Schnur um den Hals, an dem ein Zinnherz befestigt war. Das Mädchen hatte dieses Herz mit der Hilfe eines Schmieds auf eben jenem Markt selbst hergestellt und war entsprechend stolz darauf.

Julienne drehte sich nochmal um, doch bei dem Lärm, den die anderen machten, war an Schlaf nicht mehr zu denken.
Also stand sie auch auf, zog sich an und trat in den Hof, um die kühle Morgenluft zu genießen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 22. Aug 17, 10:05
Francois kam gerade aus dem Haupthaus,in dem sich seine Stube befand.
Er begann mit seiner morgendlichen Ronde am Haupttor. Die Wache hatte nichts besonderes zu vermelden,und so war der Gang eher ein Spaziergang, der verhinderte,dass er irgendwo sitzend einschlief. Die letzten Nächte hatte er miserabel verbracht,und das lag nicht an dem Auftrag,der vor ihm lag.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 22. Aug 17, 19:25
Als Julienne ihn sah, musste sie sich ein flapsiges "Bei allön Göttärn, siehst du scheißö aus!" verkneifen.
Statt dessen meinte sie wesentlich beherrschter: "Gutön Morgän, Weiböl. Noch keinen Kaffe ge'abt?"
Was auch nur ein Synonym für das erstere war, das ihr durch den Kopf gegangen war...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 22. Aug 17, 19:31
Francois sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. Eigentlich wussten seine Leute, dass sie ihn vor dem dritten Kaffee am Morgen besser nicht reizen sollten. `Manche müssen auch immer probieren wie dick das Eis ist...` dachte er sich.
" Dann hast du ja den ersten Auftrag des Tages erkannt. Weg!"
Er setzte seine Ronde fort ohne auf eine Antwort zu warten.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 22. Aug 17, 19:40
Julienne verfiel grinsend in einen Laufschritt und eilte zur Küche.
Wenig später kam sie abrupt neben dem Weibel zum Stehen und hielt ihm wortlos einen Humpen mit Kaffee hin. Es kostete sie alles an Selbstbeherrschung, um ernst zu bleiben.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 22. Aug 17, 20:24
Francois nahm ihr den Krug ab und setzte an.
" Wenn ich um die Ecke bin, kannst du wegen mir losprusten, aber so lange wartest du."
Dummerweise standen die beiden auf dem Wehrgang mit Blick auf das Vorfeld der Burg und das Dorf Goldbach. Und Francois genoss diesen Ausblick...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 22. Aug 17, 20:50
Julienne sah sich um und begann einen kläglichen Versuch unschuldig vor sich hin zu pfeifen.
Als das nicht recht funktionieren wollte, machte sie eine Bemerkung über den schönen Morgen.

Schließlich hatte sie sich sichtlich wieder unter Kontrolle.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 22. Aug 17, 20:55
"Hm..." war die einzige Reaktion, die sie vom Waibel bekam.
Das Tor war bereits geöffnet, wie üblich an normalen Tagen. Der Bote, welcher am Vortag die Depesche überbracht hatte, verlies gerade die Burg.
Francois sah ihm nach, bis er im Dorf verschwunden war.
"Sieh zu, dass du deinen Kram fertig bekommst, und die anderen beiden auch."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 22. Aug 17, 21:00
Julienne folgte mit ihren Augen dem Blick des Weibels. Kurz runzelte sie die Stirn.

Sie beantwortete seinen Befehl mit einem "Oui, Sergeant.", nickte höflich zum Abschied und machte sich auf den Weg zu Nesrine und Grégoire...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 22. Aug 17, 21:06
Francois blieb noch eine Weile, dann setzte er den Rundgang fort.
Als er ihn beendet hatte begab er sich in den großen Saal, wo bereits einige Burgbewohner beim Frühstück saßen. Madame war noch nicht zugegen. Also erlaubte er sich auch ersteinmal etwas zu Essen.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 12:04
Isabeau war schlecht gelaunt.
Da sie sowieso kein Morgenmensch war und mit Fleur meistens nur durch Gesten und einsilbige Laute kommunizierte fiel es nicht sofort auf, aber sie war richtig schlecht gelaunt. Böse Zungen könnten ihr Gesicht mit einer Gewitterwolke vergleichen.
Wenn sie sich trauen würden.
Sie zog sich an und ging herunter in die große Halle, wo das Frühstück bereits aufgetragen war. Sie wartete bis der Großteil des Haushaltes versammelt war und gab Soeur Alexane dann das Zeichen den morgendlichen Segen zu sprechen.
Vergib mir, Mutter Lavinia, aber im Augenblick möchte ich dich nicht lobpreisen. Nicht, bis ich nicht herausgefunden habe was passieren wird.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 12:58
Nach dem Segen setzten alle ihr Frühstück fort oder begannen es, wenn sie gerade erst angekommen waren.
Francois hatte noch einmal nachgeholt, es war einfach zu gut.
Er behielt Madame im Auge, auf ein Zeichen wartend, oder darauf, dass sie ihr Frühstück beenden würde, so dass er mit ihr sprechen konnte.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 13:48
Besagte Madame nippte an ihrem Tee und lehnte wiederholt jegliches Essen ab welches ihr der Maître anreichen wollte.
Der Mann sah sie mit einer Mischung aus verletztem Stolz und echter Besorgnis an und legte ihr einen kleinen Teller mit Obst und Käsestücken vor bevor er schließlich aufgab und sich zurückzog.
Isabeau ließ ihren Blick schweifen und nickte dem Weibel schließlich zu.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 14:03
Francois hatte das Weberschiffchenspiel des Maitres beobachtet und sich seinen Teil gedacht.
Auf das Nicken hin erhob er sich und begab sich nach vorn.
"Bon jour Madame. Ich hoffe ihr hattet eine erholsame Nacht?!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 14:50
"Absolument, Sergeant."
Wenn man ihr jemals unterstellen konnte zu flunkern, dann war es wohl in diesem Augenblick.
Sie nippte noch einmal an ihrem Tee und verzog etwas das Gesicht, offenbar fand Soeur Alexanes aktuelle Kräutermischung keinen Anklang.
"Sind alle Vorkehrungen getroffen?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 14:55
"Grösstenteils Madame. Personal ist eingewiesen, Ausrüstung bis auf letzte Kleinigkeiten fertig. Reit- und Tragtiere fertig, Verpflegung zusammengestellt. Ich muss noch mit Magister Ardor sprechen, dies hat sich gestern nicht ergeben. Souer Alexanne stellt noch weitere Heilmittel für uns zusammen."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 15:19
"Die Depeschen und Pässe werden heute Abend bereit sein. Ihr solltet im Morgengrauen aufbrechen können. Lasst euch von Sergeant Edouard genug Münzen geben um die Grenzen schnell passieren zu können."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 15:36
"Merci, Madame. Wir werden es so machen. Der maréchal des Logis hat bereits eine gewisse Summe herausgegeben, die ausreichen sollte. Habt Ihr noch weitere Anweisungen, Madame?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 17:04
"Sammelt alle Informationen die relevant sein könnten. Solltet ihr Geschichten über den Baron von Salmar vernehmen, dann hört genau hin. Der Mann ist mir nicht geheuer und ich will wissen ob er die gleichen schlechten Angewohnheiten seines Vorgängers übernommen hat. Falls es euch möglich ist den Baron von Feuerklinge davon abzuhalten sich umzubringen wäre es ein Plus. Und, was am wichtigsten ist..."
Sie blickte direkt in seine Augen: "kommt alle heil zurück. Compris?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 19:53
" Compris, Madame. Ich werde mein Möglichstes tun, sowohl unsere Leute als auch den einen oder anderen Nicht-Goldbacher sicher durchzubekommen. Der Baron Feuerklinge wird sicher unter dem Schutz des Chevalier Vanion stehen, also werde ich da nicht viel zu tun haben. "
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 20:26
"Mhm... sicher wird er das. Und wir wissen ja wie effektiv das sein wird."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 21:13
"Ich bin sicher, jeder der dort Anwesenden wird sein Bestes geben, damit wir alle wohlbehalten zurückkehren, Madame. Ich für meinen Teil, bitte verzeiht meine offenen Worte, war bei meinem letzten Kampf nicht unglücklich, ihn vor Ort zu wissen."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 21:19
"Ich zweifle an keinem eurer Worte, Sergeant. Ich zweifle auch nicht daran, dass der Chevalier de Roquefort," ihr Stimme nahm den gleichen Tonfall an wie bei der Erwähnung von in der Sonne vor sich hinmodernden Kadavern, "ein formidabler Kämpfer ist. Ich zweifle aber immer noch und entschieden daran, dass er sich seinem neuen Stand angemessen und verdient zeigen wird."
Sie stellte ihren Becher ab und wedelte etwas unwirsch mit der Hand:
"Aber was weiß ich schon, ich habe keine Ahnung von Kämpfen und Schlachtfeldern. Ich übe mich in Spiegelfechterei."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 21:23
Francois wusste, dass dieses Thema ein heißes Eisen war, und so vermied er es, weiter darin herumzustochern. Alles Nötige war gesagt.
" Wünscht Ihr eventuelle Informationen vorab oder genügt Euch der Bericht nach meiner Rückkehr, Madame? "
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 21:28
"Was auch immer die Situation hergibt. Mit etwas Glück wird ein Abschlußbericht völlig reichen. Ein vollständiger Abschlußbericht, wir verstehen uns?"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 21:37
"Naturellement, Madame. Kann ich noch etwas für Euch tun? Sonst würde ich Euch Eure Ruhe gönnen und mich um die letzten Vorbereitungen kümmern?!"
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Isabeau Lioncoeur am 24. Aug 17, 21:40
"Merci, Sergeant, ihr seid entlassen."
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 24. Aug 17, 21:45
Francois erhob sich und verabschiedete sich mit einem knappen Nicken von der Baronin.
Er nahm noch einmal Kaffee nach und begab sich dann zur Schreibstube.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 28. Aug 17, 08:10
Am nächsten Tag:
Alles war gepackt, die Pferde bereit. Julienne überprüfte nochmals die Gurte beim Packpferd, das einen Großteil ihrer Lagerausrüstung trug. Sie hatte Hexes Zügel an Nesrine weitergegeben, nachdem die Stute versucht hatte, das arme Tragtier zu beißen.
Nun, nachdem sie sich überzeugt hatte, das alles halten würde, nahm sie Hexe wieder selbst, warf die Zügel über den Hals des Pferdes und stieg auf. Sie ließ sich ihre Langwaffe anreichen und befestigte diese dergestalt am Sattel, dass sie weder Hexe noch sie behindern würde. Die Stute trippelte unruhig herum, ihre Eisen machten knirschende Geräusche auf den Pflastersteinen.
Schließlich war Julienne bereit.
Auch Nesrine saß fertig im Sattel. Sie hatte nun den Führstrick des Packpferdes in der Hand. Jacques wippte mit den langen Ohren vor und zurück. Er schien sich zu überlegen, wie er es finden sollte, dass da dieses Tragtier so dicht bei ihm mitlaufen würde.
Ein paar Meter weiter saß Grégoire hoch zu Ross und wartete ebenso entspannt, wie sein Reittier. Der kräftige Grauschimmel mit den tellergroßen Hufen war die Ruhe in Pferdegestalt.
Ein Stallbursche hielt Traveller und wartete darauf, dass der Weibel sich zu seinem Tier begeben würde...
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Francois am 28. Aug 17, 09:32
Francois war früh auf. Er hatte einige Papiere fertiggemacht und aus der Küche noch Marschverpflegung für alle aufgestockt.
Dann begab er sich auf den Hof.
Die drei Gardisten waren bereits fertig, was ihn nicht von der Frage abhielt,ob man dann jetzt endlich los könnte.
Er sass auf,warf einen letzten Blick in die Runde und trabte an.
' Schon wieder reiten...' dachte er bei sich.
Sie passierten das Tor und die Posten wünschten viel Erfolg und gute Heimkehr.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 28. Aug 17, 10:33
Julienne hatte in den letzten Wochen immer noch gelegentlich mit dem Wallach des Weibels trainiert. Das Pferd war jetzt sehr munter und ausdauernd. In den ersten Augenblicken musste er sich zwar wieder auf die Reitweise von Francois umstellen, doch dann schritt er brav und ungewohnt durchlässig voran. Auch das zusätziche Gewicht der Packtaschen schien ihn nicht zu stören.
Während der Weibel die Téte übernahm, blieb Julienne mit Hexe am Schluss der kleinen Gruppe. Die Stute hasste es, andere vorzulassen und war entsprechend mal wieder etwas unruhig. Ihre Reiterin nahm die Zügel kürzer und seufzte. Sie kannte Pferde, die auch am hingegebenen Zügel vernünftig laufen konnten.
"Dumme Nuss!", wisperte sie Hexe zu, die daraufhin mit dem Kopf schlug, als wollte sie nicken.

Nesrine mit dem Packpferd und Grégoire ritten hintereinander in der Mitte. Jacques hatte seine großen Ohren nach vorn gerichtet und sog mit großen Nüstern lautstark die frische Morgenluft ein. Grégoires Grauschimmel verursachte auf dem lehmigen Boden dumpfe Geräusche mit seinen großen Hufen. Bei jeder Pfütze platschte es ungewöhnlich laut auf, wenn der große Wallach hindurchtrabte.

Es dauerte eine Weile, bis Hexe aufhörte, gegen Julienne zu kämpfen. Immer wieder war die Stute in den Galopp gesprungen oder hatte anderweitig das Tempo anzuziehen versucht. Nun wurde ihr klar, dass es ein längerer Weg werden würde und das Pferd wurde ruhiger, um seine Kräfte zu sparen. Julienne atmete auf und traute sich, die Zügel etwas länger zu lassen.

So trabten sie durch den schönen Morgen, der einen heißen Tag versprach.
Titel: Antw:Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Spätsommer 267 n.J.)
Beitrag von: Lilac am 04. Sep 17, 23:48
Die kleine Amelíe trug ihr bestes Kleidchen und neue Schuhe und bewunderte voller Stolz ihre neue Tasche, die ihre Mutter mit allerlei schönen und nützlichen Dingen gefüllt hatte. Das kleine Mädchen hatte darin schon eine Mappe mit Pergament, ein Tintenfässchen, einen seltsamen länglichen Kasten aus bemaltem Holz und eine Tüte mit Naschwerk entdeckt. Doch weitere, wundersame Gegenstände schienen sich in dem gefilzten Behältnis zu verbergen und Fleurs Tochter hatte noch nicht die Erlaubnis bekommen, alles auszupacken.
Heute war ein ganz besonderer Tag für Amelíe: ihre ersten Unterrichtsstunden bei den Gelehrten Goldbachs standen an.

Hüpfend und mit einem Strahlen im Gesicht kam das Kind zum Frühstück in die Haupthalle und zeigte dort jedem stolz ihre neue Tasche. Außerdem mussten alle das Kleid und die neuen Schuhe bewundern.

Nachdem ihre Tochter auch bei der dritten Aufforderung, sich endlich zu setzen, nicht Folge leistete, ging Fleur zu ihr hin und ermahnte das Mädchen scharf: "Wenn du jetzt schon nischt 'örst, wie sollön dir die Lehrmeister dann über'aupt irgendetwas beibringön?!", wetterte die Wäschemagd.
Fleur war mindestens so nervös wie ihre Tochter.