Forum des Engonien e.V.

Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Anders am 01. Mär 15, 18:32

Titel: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 18:32
Es war kurz vor Sonnenaufgang und die Luft schneidend kalt. Anders saß zusammen gekauert vor den letzten glimmenden Kohlen. Der Wald war totenstill. Nur aus dem Lager konnte sie leises atmen und stöhnen hören. Die Kämpfe hatten schwere Verluste zurück gelassen und viele Verwundete. Sie hatten sich tief, sehr tief in den Wald zurück gezogen um sich sicher erholen zu können. Ihr Blick schweifte durch das Lager und blieb an Vanions Schlafplatz hängen. Auch er war schwer verwundet worden und lag irgendwie schräg als wollte er eine Seite entlasten. Unweit von ihm konnte sie Benjins Umrisse erkennen schaute aber schnell wieder weg. Sie hatte sie Wunde gesehen die sie ihm zugefügt hatte, so genau plaziert...
Lorainnes Schlafplatz mied sie konsequent, steckte die klammen Finger unter die Achseln und legte die Stirn auf die Arme.
Die Kälte nahm sie kaum war, auch die Schmerzen in ihrer Schulter waren nur ein dumpfes Pochen, ebenso das brennen der Wange als sie wieder gegen ihren Ärmel stieß. Die Wunde hatten sie grob zusammen flicken können, es würde eine hässliche Narbe bleiben aber das beschäftigte sie nicht.Sie hatte versucht zu schlafen, aber war doch nur immer wieder hoch geschreckt, mit klopfendem Herzen und schlimmen Bildern.
Wieder und wieder sah sie das Gesicht von Dorn wie er sie angrinste.
//Du hast Lorainne getötet. Du hast Lorainne getötet. Ist das nicht schön? Nicht Schön? IST DAS NICHT SCHÖN? Hihihihihi.... Schwester...! Du hast sie getötet und das hast du gut gemacht!//
Ihre Finger krallten sich in ihre Arme. Sie hatte blaue Flecke von den Fesseln, davon getragen an denen er sie hinter sich her gerissen und vor sich hergeschubst hatte.
//LAUF! LAUF! Sandrose. Bleib nicht stehen! Dreh dich! DREH DICH! IST das nicht schön? IST DAS NICHT SCHÖN? Brüderchen und Schwesterchen wieder vereint! IST DAS NICHT SCHÖN? Roquefort wird sich freuen. Er hat Fragen. Viele Fragen! Hihihihi... Los schrei! SCHREI! Jahahahahahaa//
Sie hielt sich die Ohren zu, wollte seine Stimme ausblenden und drängte ihn mühsam zurück. Aber er verschwand nicht.
// ...sandrose.... Sandrose.... SANDROSE!!! TÖTE! TÖTE SANDROSE! TÖTE LORAINNE DE LA FOLLYE!
>>Anders? Anders komm da weg!<<
>>NEEIN!<<
>>Auf sie!<<
//

Benjin hatte sich dazwischen geworden und den ersten Stich abgefangen. Er hatte mit seinem Schwert die Wunde an ihrer Schulter wieder aufgerissen, aber das hatte sie nicht stoppen können. Wie durch einen Schleier hatte sie hilflos zusehen müssen wie sie danach wieder auf Lorainne losgegangen war, und Dorn der lachte, lachte in dem Haufen Männer die mit Schild und Schwert die Hilfe zurück hielt. Sie hatte innerlich geschrien... aber es hatte nichts geholfen. Egal wie sehr sie es auch versucht hatte. Sie hatte es nicht verhindern können.
// Du hast Lorainne getötet! Du hast sie getötet! Getötet! Roquefort wird darüber erfreut sein, aber nicht so sehr das du mit ihr umher gezogen bist.//
Wieder spürte sie das brennen in ihren Augen, aber sie bemühte sich keinen Laut zu machen.
//Spürst du ihn? Den Schmerz Sandrose? Das ist es doch was das Leben erst lebenswert macht! Nicht? NICHT? Du wolltest doch immer eine Königin sein, oder? ODER?
>>...Nein..<<
Doch! DOCH wolltest du!
Und weißt du was? Du wirst nun eine. Du kommst zu Roquefort, in seinen Turm. Ganz allein, ganz nach oben und dann bist du DIE KÖNIGIN DES GANZEN GOTT VERDAMMTEN TURMS!
...
und weißt du? Weißt du? Dann kommt dein Diener jeden Tag und zeigt dir WIE SCHÖN DAS LEBEN IST! HAHAHAHAHAHAHA!//
Der Wald war so still.
Und so laut war ihr Kopf.
//Ich hab es nicht gewollt. Ich hab es nicht gewollt. Ich hab es nicht gewollt...//
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 18:58
Auf zittrigen Beinen stapfte Lorainne durch den Schlamm, ihr Blick glitt über die Anwesenden, als suche sie jemanden. Sie hatten den Dörflern Zeit zur Flucht geben können, doch einige würden nun bleiben.
Silas lag immer noch blass auf dem Lager. Es war töricht gewesen, ihren Jugendfreund zu retten, doch er HATTE es überlebt. Und Benjen. Ihr Blick traf seinen für einen Augenblick und es erfüllte sie mit Wärme. Egal, ob er Maguerite letztlich geheiratet hatte oder nicht, er HATTE zu ihrer Familie gehört und er tat es immer noch. Trotzdem saß der Groll gegen ihn tief. Der Schreck fuhr ihr erneut durch alle Glieder, als sie daran dachte, wie er sich zwischen sie und Anders geworfen hatte. Und beinhae hätte sie ihn wieder verloren, nachdem sie ihn gerade wieder in die Arme schließen konnte. Es war genauso bei ihrem Vater gewesen.
Sie hatte in der Nacht zuwenig geschlafen, zum einen, weil sie sich mit um die Verletzten kümmerte, und ihre Verletzung sowie die Sorgen, die sie sich machte, sie nicht schlafen ließen.
Er wusste jetzt, dass sie hier war. Er wusste, dass Benjen hier war. Und er ließ nichts unversucht, sie zu töten. Er hatte sogar versucht Anders dafür zu benutzen.
Sie fluchte leise und suchte weiter nach Anders.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 01. Mär 15, 19:14
Stella hatte sich am vergangenen Abend nah ans Feuer und zu Anders gelegt, so nah die Kenderin sie bei sich haben wollte. Der letzte Tag hatte Stella körperlich sehr zugesetzt auch wenn sie eine der wenigen zu sein schien, die nicht von Waffen verwundet wurden. Doch es war knapp und sie hätte nicht gewusst, wie lange sie noch den magischen Schild hätte aufrecht halten können, der sie und ihre Freunde geschützt hatte. Wie sagte Riane immer so schön? Wissen, wollen, wirken... Gestern war es wohl mehr wollen als alles andere...
Entsprechend unruhig war auch ihr Schlaf gewesen - gejagt von Bildern des Tages, ihren Freunden am Boden, die Rufe nach Anders als sie verschwunden war, dieser.... "Beraterin" von Roquefort deren dunkle Aura ihr fast greifbar war.
Immer wieder hatte sie sich hin und her gewälzt oder schwer gehustet und auch jetzt riss der Husten sie unsanft aus dem Schlaf. Schlaftrunken und mit noch halb geschlossenen Augen tastete sie nach ihrem Krug, den einer von Lorainnes Männern ihr am Abend noch mit Tee gefüllt hatte und trank, um den Husten wieder zu beruhigen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 19:19
Da waren wieder die warmen Tropfen auf ihrem Gesicht. Anders war das weinen noch immer nicht gewohnt und jedes mal wenn sie es tat wirkte es auf sie befremdlich. Dennoch ließ sie es zu das die Tränen ihr die Wangen hinunter liefen, auch wenn sie in der Wunde brannten.
Mit einem Ruck fuhr sie auf und versuchte sich aus dem Gewirr ihrer Gedanken frei zureißen. Mit mäßigem Erfolg.
//Wann erhalte ich meine Belohnung? Wann hällt er was er verspricht?
Oh er hat Fragen an dich. Über Lorainne, über das Lager und wie viele ihr seit. Und über den Jungen. Vanion. Vanion heißt er oder? Wir haben da etwas gehört, etwas das Roquefort gar nicht gefällt. Er wird dich darüber ausfragen. Und du wirst ihm anworten. Nicht wahr? NICHT WAHR? Sandrose? //
Sie versuchte das Zittern zu unterdrücken und hielt die klammen Finger über die Glut.
Als der Bann gebrochen war,... als Dorn tot dort gelegen hatte...
// Anders? Anders? Du bist doch Anders oder?
>> fasst mich nicht an...<<
Ander? Anders bist du wieder da?
>>Fasst mich nicht an! Lasst los! FASST MICH NICHT AN!<<
Anders? Bist du Anders?
>> ... ich.. bin nicht mehr anders...<<//
Sie war gelaufen. So schnell sie konnte. Sie konnte nicht dort bleiben. Nicht wenn Roquefort ihren Namen kannte, nicht wenn er diese Macht hatte! Sie hatte ihr Herz klopfen gespürt, laut schmerzhaft. Ihr verfluchtes Herz, mit dem verfluchten Ding! Sie hatte es loswerden wollen. Es herausschneiden wollen. Keine Sekunde länger hätte sie es ertragen dieses Ding in sich zu tragen!

Sie hatten versucht sie zu beschützen, sie hatten es alle versucht, dabei hätten sie sich selbst schützen müssen. Vor ihr!
Sie hatte es herausschneiden wollen. Sie hattes versucht!
//Anders? Anders wo bist du? Antworte? Sandrose antworte mir!

>> ICH WILL DIESEN NAMEN NICHT HÖREN! SEI STILL! SEIT ALLE STILL ICH WILL IHN NICHT HÖREN!<<//

Ihre Füße hatten ihr den Dienst versagt. Vanion... Vanion wie er auf sie zukam. Sie war zurück gewichen, sie wollte ihm nicht auch noch weh tun.
// Geh weg... geh weg... bitte, bitte geh weg!

Sandrose bleib stehn.

Ich will ihn nicht hören. Geh weg. Bitte!//

Sie musste hart schlucken. Wieder spürte sie das schmerzhafte Pochen in ihrer Brust. Ihre Hand Krallte sich in das Hemd, krallte sich in den Stoff als würde sie ihr Herz umklammern und es festhalten wollen. Sie spürte das getrocknete Blut auf ihrem Hemd, ihr Blut, Benjins Blut, Lorainnes Blut...
Als Stella zu husten begann kam sie leichtfüßig auf die Beine. Noch während sie tastend nach dem Krug suchte, verschwand sie lautlos in Richtung ihres Lagers.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 19:32
Lorainne sah Anders davonhuschen. Still und leise.
Wenn sie nur nicht wieder fortläuft.

Nichts war ihr bisher schwerer gefallen, als die Wahl zwischen Benjen und Anders. Und sie bereute ihre Entscheidung. Sie hätte Anders SOFORT befreien sollen. Sie hatte die Wunde auf ihrer Wange gesehen, ihre Tränen getrocknet, als sie wieder bei ihnen war.
Sie wusste nicht, was sie ihr angetan hatten. Was, wenn...

Sie griff nach Anders´Schulter und hinderte sie so am Weiterlaufen. "Warte, verdammt und REDE mit mir." kein Befehl, sondern Bitte oder fast ein Flehen.

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 19:54
"Na meine Schwester, Sandrose, töte sie." Benjen schoss aus seinem Schlaf hoch. Die Erinnerungen an die Letzten Stunden hatten ihn im Traum eingeholt. Und dann dieser Schmerz, er schaute an sich  herab seine Wunde war versorgt worden und scheinbar hatte diese kleine Heilerin ihm das Leben gerettet. Und er dankte ihr dafür auch wenn ihn die Überlegung überkam ob er dann alle im Tod wiedergesehen hätte seinen Vater, Mutter, seine Schwester, Jules und Maguerite. Maguerite sie war tot, weil er seinem Eid gefolgt war.
Benjen erhob sich und ging zu einem Eimer Wasser, er versuchte sich ein wenig zu waschen und sah wie sein Oberkörper und die Arme mit blauen und grünen Flecken überzogen waren. Eigentlich wusste er nicht was ihm mehr weh tat seine Verletzung oder sein Herz?
Fast jeden den er verlassen musste wurde vom Tod heimgesucht.
Lorainne, sie war so verändert, sie war wie seine kleine Schwester, doch war diese Frau die er vorgefunden hatte nach all diesen Jahren nicht mehr seine kleine Schwester. Frühe blickte er in das Gesicht eines kleinen wilden Mädchen´s und nun stand diese erwachsene Frau vor ihm. Sie war nicht wie Maguerite doch wurde es ihm warm ums Herz als er sie wiedersah. Sie hatte ihn geschlagen beschimpft und vorgeworfen für all die Tode verantwortlich zu sein. Er bemerkte die Träne die über seine Wange floss, wäre Fulk nicht gewesen hätte sie ihm wohl nie geglaubt.
Gerade kann er sich nur daran klammern das er zumindest das Schwert Jahre lang im Verborgenen Halten konnte. Er war ein Ritter und lebte Jahre wie ein Bauer nur für sein Versprechen Jules gegenüber, aber er war hilflos er hatte niemanden schützen können.
Und er fragte sich ob hier noch sein Zuhause sein und ob er überhaupt erwünscht sein?
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 19:58
Sie hatte die Ritterin nicht kommen hören. Mit einem erschreckten Japsen riss die Kenderin sich mit einem Satz nach hinten los. Für einen Kurzen Moment war das Zittern wieder da, aber dieses mal fing sie sich schnell. Ihr Blick glitt über Lorainnes Gesicht zu ihrer Schulter, den Verwundungen und es tat weh. Es tat weh sie so zu sehen und zu wissen warum es ihr so ging.
Vanion und Stella hatten sie zurück gebracht. Stolpernd und zitternd war sie ihnen gefolgt, immer noch wie betäubt. Sie hatte Dorn gesehen wie er dort lag, die Kehle geöffnet und den Mund wie zu seinem hämischen rufen. Erinnerungen waren über ihr zusammen geschlagen. Erinnerungen aus der Kindheit, an Lachen und Licht und den Clan. Sie hatte ihn kaum wiedererkannt.
Und dann war da Lorainne gewesen. Sie hatte sie angesehen, und sie gefragt was los war. Als wäre nichts passiert.
Sie wusste nicht mehr wie lange sie Lorainne umarmt hatte. Ihre Tränen hatten sich mit ihrem Blut gemischt und immer und immer wieder hatte sie nur die Worte: "Ich wollte es nicht. Ich hab es nicht gewollt.", über die Lippen bringen können. Alles erschien ihr wie ein dunkler Traum... wenn es doch nur einer gewesen wäre.
Etwas verloren blickte sie Lorainne in die Augen, die groß und irgendwie trüb schienen hier im dunkel des Waldes.
Dann schaute sie wieder durch das Lager wo noch alles schlief, zu Boden wieder zu Lorainne.
Langsam entfernte sie sich zwei Schritte, weg von den Schlafenden. Sie hatten genug Elend erfahren und sollten ruhen. Ohne die Ritterin aus den Augen zu lassen erriechte sie das ende des Lager. Lorainne hatte ihr ohne Probleme folgen können.
Wieder schaute sie in den Wald. Wieder ein Bild.
Lorainne stand über ihr, sie war auf einen Stuhl gefesselt, durch mehr als die Seile. Eine Frau hatte ihren kopf grob in den Nacken gerissen. Ein Dolch an ihrer Kehle. Ein Schwert vor ihrem Gesicht.
//>> Wirf die Waffe weg oder ich schneide ihr die Kehle durch. Das willst du nicht oder?<<
....tu...es...
>> Hör zu. Ich werde nicht kämpfen ich laufe nur. Lass mich gehen. Leg das Schwert weg und lass mich laufen.<<//
Ein leiser Wind säuselte durch die hohen Zweige und die Temperatur frischte auf.
"Du hast über mich gelacht."
Es war kaum mehr ein Flüstern, eine sehr sehr leise Stimme im Wind. "Als ich mit dir geschimpft hab. Alle haben gelacht. Ihr wart alle einen Moment froh. Ihr... ihr wolltet mich beschützen, aber ihr hättet besser euch selbst geschützt."
Ihr Hänge hingen schlaff an den Seiten nur die Finger zuckten leicht. "Kadegar hat gesagt.... hat... hat gesagt das das passieren kann. Ich konnte es nicht glauben... und doch... hab ich es geglaubt. Ich..."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Ulrich am 01. Mär 15, 20:24
Als er die Augen öffnete zerbrach er fast vor Schmerzen. Seine letzten Gedanken waren auf diesem Schlammigen Weg .. wie im Traum sah er Anders vor sich die mit ihrem Dolch auf Lorainne losging. Er hatte die Situation nicht verstanden aber er hatte sich dazwischen geworfen. Umzingelt von Männern dieses Mörders.
Wo er konnte fing er einen Schlag nach dem anderen ab und nahm umso mehr in Kauf. Jetzt musste er den Preis dafür zahlen das er einer solch sturen und emotionalen Frau diente. Alleine war sie zu Silas gerannt. Nur eine Hand voll waren ihr gefolgt und alle wurden sie an den Rand des Todes getrieben.
In die enge getrieben war der Geist des Bären in ihm erwacht. Kein Schmerz.. kein Bedauern.. keine Gnade und keine Angst hatten ihn dabei getrieben. Alleine der schutz der ihm wichtigen war geblieben. Jetzt Lag er auf einer Lagerstäte im Wald. Die linke Hand vermutlich gebrochen. Knie und füße vor Schmerz nicht zu spüren. Die Brust von Zahllosen Schnitten übersaht. Überall War Blut und Schlamm. Nur seine Wunden waren gereinigt. Sein ganzer Körper brannte. Ihm war klar das er wohl noch einige Stunden wenn nicht Tage keine große Hilfe mehr sein würde.
Ulric hatte mit seinem Leben bereits abgeschlossen gehabt. Nun lag er dort. Unfähig das Schwert zu heben welches neben ihm Lag. Die Rüstung hing in der Nähe an einem Baum. Als er sie sah konnte er kaum glauben das er darin gewesen war. Sie war nicht mehr als ein zerschnittenes Stück Leder.
Der Schild war gebrochen. Egal . Seinen linken Arm würde vorerst nicht mehr einsetzen können.
Im Augenwinkel erkannte er Lorainne die mit Anders Sprach. Er konnte nicht viel erkennen aber er war erleichtert das sein Opfer wenigstens nicht umsonst gewesen war.
Was war bloß mit Silas ? Und den anderen ? Stella ? Bran? Beorn ?
Er war müde und schlief wieder ein.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 20:37
"Ja, ich habe gelacht. Weil Du mich immer wieder zum Lachen bringst, wenn die Sorgen mich erdrücken."
Sie packte Anders bei den Schultern und hielt ihren Blick fest.
"Hör auf Dir Vorwürfe zu machen! Ich wusste, was hätte passieren können. Aber ich habe nicht daran geglaubt. Und wäre ich nicht zu Silas gelaufen, wäre das vermutlich nicht passiert. Aber ich konnte ihn nicht dort sterben lassen, alleine, im Dreck. Ich wollte ihn retten. die Hoffnung nicht aufgeben, dass er überlebt. Und als Benjen dort lag und sie dich hatten..."
Lorainnes Augen waren ebenso vor Schreck geweitet, wie die von Anders.
Das Atmen schmerzte, ihre ganze linke Seite war zerschunden und sie hielt sich eher schlecht als recht auf den Beinen. Aber sie musste irgendwie Abbitte leisten.
"Ich wollte dich befreien, wirklich. Aber..." Benjen. Lebt. er ist wieder zuahuse.
Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum. Sie fühlte alles gleichzeitig. Trauer, Freude, Angst, Reue.

"Anders, es tut mir leid, dass ich dich nicht sofort versucht habe, zu..." retten hatte ihr auf der Zunge gelegen, aber wäre es eine Rettung gewesen? Sie schaute zurück zu den Verletzten. Hörte das Stöhnen.
SIe hatte zuviel Angst zu fragen, was Anders unter Roqueforts Männern zu erleiden hatte. Und doch musste sie es wissen, doch sie brachte die Worte nicht über ihre Lippen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 01. Mär 15, 20:44
Das Schwert von La Follye. Anders. Sandrose. Der Kender erschlug Lorainne mit einem übergroßen, uralten Schwert. Eine riesige, zweihändige Axt enthauptete Vanion, und irgendwie sah er sich selbst dabei zu, wie er betrunkenen Wachen die Kehlen durchschnitt. Ein beschlagener Stiefel, der seinen zerschundenen Körper in den Matsch drückte, tiefer und tiefer, hinein, bis er in der Dunkelheit schwamm. Das Gesicht einer weinenden Frau, nein - eines Kindes - nein, Anders - in der Dunkelheit, lass mich! Ich habe Lorainne getötet! - das warme Blut, das aus seiner Seite strömte, aus seinem Rücken.

Dunkelheit.

Mühsam öffnete Vanion die Augen. Fiebrig lag er auf einer schmutzigen Matte aus Kiefernadeln und Waldboden. Die Wunde in seiner Seite pochte, sein Rücken brannte. Ausgedörrt seine Kehle. Die Kälte, die von unten in seine Kleider kroch, bemerkte er nicht. Lavinia, lass mich hier nicht verrecken! Und Lavinia hörte ihn: er sank zurück in tiefe Bewusstlosigkeit.

Von den kundigen Händen, die seine Verbände wechselten, bekam er nichts mit.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 20:50
Benjen dachte an den Moment als er den Turnierplatz betreten hatte und die meisten aus dem Dorf die ihn wiedererkannt hatten. Ihre Gesichter schienen mit Hoffnung und Freude gefüllt. Auch der Holzfäller hatte ihn wiedererkannt. Der Moment als er Silas traf die herzliche Umarmung eines alten Freundes. Silas war immer schon ein wenig stur in seinen Entscheidungen aber er trug immer sein Herz am rechten Fleck und zumindest Benjen´s Worte hatten ihn häufig doch noch zur Änderung seiner Entscheidungen gebracht. Wo ist Silas? Benjen suchte ein Hemd und zog es sich über. Er fand seinen alten Freund auf einer Lagerstelle, er schlief wohl oder war noch bewusstlos, das Schicksal hatte ihm übel mitgespielt."Verlass mich nicht alter Freund." Soweit es Benjen unter Schmerzen möglich war wechselte er ein paar der Verbände.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 20:53
Kurz schnappte Anders nach Luft als Lorianne sie grob an der Schulter packte aber die Ritterin lockerte ihren Griff sofort.
Sie begriff nicht ganz wofür Lorainne sich entschuldigte, und warum sie es überhaupt tat.
"Ich hätte Silas auch nicht sterben lassen. Deswegen bin ich ja da geblieben."
Eine leichte Verständnisslosigkeit schlich sich in ihre Augen. "Lorainne..."
Vorsichtig nahm sie die Ritterin in den Arm, versteckte ihr Gesicht an ihrer Schulter und versuchte irgendwie das alles unter einen Hut zu bringen. "Ich... ich bin doch nicht böse auf dich. Wie könnte ich?"
Sie hatte nicht damit gerechnet, das überhaupt wer kommen würde. Sie hatte die verletzten gesehen, alle.. sie hatten so viel riskiert. Für einen Kuckuck.
Sie hörte Lorainnes Schnellen Herzschlag und schluckte leicht. Lorianne hatte schmerzen, körperliche Schmerzen. Wieder hallte leises Stöhnen zu ihr hinüber. "Warum hast du das riskiert? Jetzt sind all unsere Jäger lahm gelegt, Silas, Vanion, du... die Äxte. Ich habe noch einige Kräuter über aber es wird knapp wenn wir alle versorgen müssen. Es war zu gefährlich..."
Sie schluckte leicht. "Du wolltest nicht das ich ihnen Dinge verrate oder?", ihre Stimme war wieder leise geworden, kaum hörbar durch den Stoff.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Bran am 01. Mär 15, 20:57
Das Stöhnen der Verwundeten hatte seine schwammigen Träume durch die gesamte Nacht verfolgt. Immer wieder war er vor Schmerz aufgewacht, als er sich im Schlaf gedreht hatte und die von dem Kriegshammer gebrochenen Rippen im Chor aufkreischten. Dagegen war der Schnitt in seinem Oberschenkel nicht mehr als ein dumpfes Pochen das im Rhytmus seines Herzschlages an den Mann Erinnerte der vor Vanion und Anders gestanden hatte und dem er nicht schnell genug sein Schwert in den Rücken getrieben hatte.
Mit seinem eigenen Bogen wäre das nicht passiert, aber als die Schlacht im Gange war lag Windsang mit seinem gefüllten Köcher in Roqueforts Lager, das kurzzeitig als sicher erachtet wurde.
Und wieder hatte er als Großaxt versagt. War von seiner eigentlichen Aufgabe abgewichen. Hatte Lorainne , Vanion und Ulric nicht zur Seite stehen können. Als Stimme und Führer einer Söldnereinheit hätte er das auseinanderziehen des Kämpferbundes im Wald früher erkennen müssen und alle beisammenhalten sollen.
So war er verwundet worden und hatte sich nur durch den Schmerzen stillenden Mohnsaft noch auf den Beinen halten können. Und dann bekam er von vielen vorgehalten wo er gewesen sei. Selbst als Verletzter den Rückzug der Verwundeten zu decken sei nicht genug gewesen.
Er hatte gesehen wie Fulk vor seinen Augen von 5 Mannen niedegestreckt wurde, da dieser einen einzelnen schon verlorenen Armbrustschützen aus Hagens Gefolge decken wollte.
Und dann kam diese Frau mit dem Kriegshammer. Ein wuchtiger Hieb in seine Rechte Seite hatten ihm mindestens 4 Rippen gebrochen bevor die Verwundeten an seiner Seite ihr das Leben aus dem Körper schnitten und sie auf ihn fiel.

Als der Tag anbrach und das Lager im Wald langsam aber sicher zum Leben erwachte wachte auch Bran aus einem seiner Halbträume auf und setzte sich unter Keuchen auf als er sich erneut seinem zerstörten Brustkob gewahr wurde. Die Wirkung des getrockneten Mohnsaftes hatte jetzt vollkommen nachgelassen und die Bewegung trieb ihm die Tränen in die Augen. Sein Mund war trocken und sein Körper viel zu heiß. Wahrscheinlich hatte er Fieber. Er griff nach seiner Feldflasche  und trank den letzten Schluck der sich darin befand. auch diese Bewegung tat weh und so legte er sich stöhnend wieder auf sein notdürftiges Lager aus Decken zurück. Doch der Schlaf fand ihn nicht wieder, jetzt wo sich die Menschen um ihn herrum bewegten und er leise Gespräche vernehmen konnte.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 21:01
Lorainne kniff die Augen zusammen.
"DAS denkst Du von mir? Dass ich Angst hatte, dass Du uns verrätst?" Lorainne laute Stimme bebte und sie schnappte nach Luft. Wütend. Enttäuscht. Traurig.
"Nein. wenn ich das hätte verhindern wollen, hätte ich andere Mittel und Wege gefunden."
Sie war kraftlos und liess sich auf einen Baumstamm sinken. "Nein. Ich weiss, dass es unsinnig war, alleine loszulaufen, aber ich kann meine Familie nicht zurücklassen. Wenn ich den Menschen La Follyes Hoffnung geben soll, brauche ich jemanden, der mir Hoffnung gibt."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 21:15
Er hatte sie durchs Lager bewegt die Verwundeten gesehen. Das waren Lorainne´s Männer, sie hatte es geschafft sie für ihre Sache zu gewinnen sie hatte ihnen Hoffung geben und sie folgen ihr bis in jede dunkle Stunde. Sie ist wahrlich Jules Tochter, vieles was er in seinem Ziehvater gesehen hat sah er in dieser Frau. Anmut und Stolz, aber auch diese Last die sie zu tragen schien. Er hatte es ihrem Vater versprochen, sie war die Letzte dieser großen Familie und sie war auch die letzte von Benjen´s Familie.

Er hatte Lorainne und Anders am Rand des Lagers entdeckt und eigentlich wollte sie in Frieden miteinander reden lassen. Doch irgendwie zog es ihn dort hin. Hatte ihn doch dieser kleine Kender so freudig begrüsst und dann auf einmal so ihr Wesen verändert?
Je näher er kam um so mehr hörte er von ihrem Gespräch, bis er Lorainne sanft die Hand auf die Schulter legte. Zu erst hatte er gezögert, denn er wusste nicht was in ihr überwiegte, die Vorwürfe an ihn oder die Freude des Wiedersehens? 
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 01. Mär 15, 21:20
Silas wälzte sich im fiebrigen Schlaf hin und her. Er schwankte zwischen tiefer Ruhe und massigen Schmerzen. Ihm kam es vor, wie eine Ewigkeit. Als ob er an einer Kreuzung stände; zwei Mal hatte seine Armbrust versagt; die Armbrust, die sein Bruder ihm geschenkt hatte. Und zwei Mal war er deswegen in Gefahr geraten... Der Bogenschütze war erschrocken, als Silas hinter ihm auftauchte. Und dann versagte die Waffe. Hatte sie vorher noch nie ... Als er während der Schlacht im Unterholz hin und her lief, hatte er es geschafft, einige Flankierer auszuschalten. Und dann dies. War dies ein Zeichen? Und wer rief ihn in seinen Fieberträumen? War es die Stimme seines Bruders? Sollte er einfach die schmerzhafte Welt verlassen und in die Ruhe und den Frieden eintauchen? Alles hinter sich lassen? All den Schmerz und die Erinnerungen an den Krieg und alles andere? Vielleicht konnte er so über seinen Bruder wachen. Als Geist müsste man doch seine Liebsten finden?
Oder war er im Fieberwahn?

Silas stöhnte und driftete wieder in die tiefe Bewusstlosigkeit, nur ein Hauch von der Entgültigkeit entfernt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 21:28
Als sich eine hand auf ihre Schulter legte, drehte sie sich um.
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als sie Benjen erkannte.
Sie hätte am liebsten wieder auf ihn eingeschlagen, ihn angeschrien, beschimpft.
Doch ihre Stimme, ihr Geist versagte.
Sie hatte soviel zu sagen, doch fühlte sie sich leer, ihr Verstand und ihr Herz.
Schwärze fing sie ein und sie brach in sich zusammen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 21:36
Benjen griff nach ihr der Schmerz war ihm egal, doch fühlte sich die schnelle Bewegung wie viele Messerstiche an.
Er legte sie auf den Boden, den Kopf in seinen Schoss. Sein Blick fuhr zu Anders "Los, hol Wasser, rasch!"
"Lorainne, komm zu dir, bitte!" Seine Hand schob die Haar zur Seite und seine Finger streiften über ihre Wange. Jetzt war sie doch wieder wie seine kleine Schwester. Aber als er verwundet war und sie bei ihm war wirkte sie anders auf ihn.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 21:44
Anders wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als Benjin zu Lorainne eine Hand auf die Schulter legte. Diese schien einen Moment über zu kochen wie ein Top und dann brach sie in sich zusammen. Sofort war der Kender auf den Beinen. wie sie da lag... nein. Sie durfte jetzt nicht aufgeben. Sie musste tapfer sein! Routiniert fühlte sie nach Lorainnes puls der zu schnell ging. "Wir müssen sie zum Lager bringen. Sie muss sich hinlegen. Ich hoffe der Heiler der Äxte kann mir noch helfen, sonst weiß ich nicht wie ich hier alleine Arbeiten soll."
"Hier auf dem Kalten Boden kann sie nicht bleiben. Komm!"
Sie half ihm so gut sie konnte Lorainne zu ihrer Bettstatt zu bringen und suchte fahrig nach ihren Sachen. Sie hatte noch einige Sachen eingetrocknet aus Sommer und Herbst und die würde sie hier brauchen. Zitternd legte sie die Hand um den Stein an ihrer Brust und dachte an Lyra. Sie musste wieder zu Licht werden, zumindest für jetzt für alle hier.
Es dauerte einen kurzen Moment dann war sie ruhiger. Als erstes brachte sie eine Schale Wasser zu Benjin mit einem Tuch. Dann hohlte sie eine Schale und einen kleinen Mörser und machte sich an die Arbeit.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 21:50
Mit der Unterstützung des Kenders hatte er Lorainne zu ihrer Bettstatt gebracht und ihr Handeln wirkte routiniert.

Benjen tunkte das Tuch ins Wasser und lies ein wenig auf ihre Lippen tropfen. Dann befeuchtet er das Tuch erneut und wischte ihr damit vorsichtig über die Stirn. Er beugte sich zu ihr,"Bitte lass mich nicht alleine, nicht jetzt. Lorainne komm zu dir."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 21:59
Nur ein Traum.
Ihr Kopf dröhnte und nur widerwillig öffnete sie ein Auge.
Verschwommen sah sie Benjens Gesicht und schloss das Auge wieder.
"Merde." fluchte sie leise.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 22:02
Anders durchstöberte ihre Vorräte. Sie hatte zum Glück noch Weidenrinde hier was einen schmerzstillenden Tee geben würde. Er würde auch gegen das Fieber helfen und zum Glück gab es hier in der Nähe ein zwei Weiden. Sie würde Bran fragen ob sie auch seinen Mohn verwenden durfte wenn er noch hatte. sie würden es vor allem mit Fieber zu tun kriegen. Die Nächte waren kalt und der Körper arbeitete hart gegen die Wunden. Sie merkte es ja selbst.  Dagegen hatte sie Linde, und Holunder gesammelt. Ein bisschen Fieberklee hatte sie auch noch den würde sie aber aufsparen für besonders schlimme Fälle. Sie hängte einen kessel übers Feuer und füllte ihn mit Wasser. Was noch...?
Die Wunden müssten einzelnd versorgt werden, aber dafür hatte sie immer genug vorrätig, auch gegen innere Blutungen würde sie vorgehen müssen. Sie überlegte während sie die Rinde kleinschnitt. Eiche... das machte das sich Wunden zusammen zogen. Man konnte es auch von außen anwenden. und Eichen hab es genug. Sie würde die Rinde brauchen.
Das Arbeiten tat ihr gut, so konnte sie die anderen Gedanken verdrängen. Mit zwei drei griffen raffte sie die Haare zu einem Zopf zusammen und band ein ledernes Band darum.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 22:05
Benjen fühlte sich fehl am Platz. Er blickte Anders an:"Ich denke ich kann euch alleine lassen. Vielleicht sollte ich diesen Ort doch besser Verlassen. Ich bringe hier keinem Hoffnung. Meine Aufgabe mit dem Schwert ist erfüllt."
Mühsam erhob er sich auf die Beine. Anders schien in ihre Arbeit vertieft.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 22:10
Was sie nicht so ganz war. Die Kenderin wirbelte auf der Stelle herum und stemmte die Hände in die Hüften. "Du bleibst hier!", kam es energisch und für einen Moment wirkte sie wieder wie ganz die alte. "Du hast hier nicht alles kaputt gemacht aber wir brauchen deine Hilfe. Hier kann kaum noch einer gerade stehen, wir brauchen Leute wie dich die jagen können und mir helfen alle zu pflegen. Außerdem braucht Lorainne dich!"
Wieder huschte kurz ein Schatten über das Gesicht der jungen Kenderin und sie schloss die Augen um sich zu sammeln. "Ich brauche dich. Das Lager braucht dich. Bitte bleib. Ich kann nicht allein ein ganzes Lager pflegen. Ich werde einige Dinge Sammeln müssen und... und... ich will nicht das jetzt alle sterben. Nicht...nicht nachdem hier. Ich weiß nicht von was für einem Schwert du sprichst aber du bist Lorainne wichtig. Also bleib hier."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 01. Mär 15, 22:12
Kurz darauf bricht Beorn aus dem Unterholz.
"Beschissene Zeit um Schlachten zu schlagen. Kaum Vorräte, und dieser Wald gibt auch noch nicht besonders viel her.
Nur auf Brennnesseln ist immer Verlass". Den gebrochenen Arm in der Schlinge, die andere Hand Rot vom Nesselgift tritt er an den Kender heran. "Bitte hilf mir beim Abwaschen und Zupfen, Brennnessel ist eins der besten Mittel bei Blutverlust. Weiss jemand wo meine Kiste steht?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 22:14
Wusste sie überhaupt mit wem sie da sprach? Aber ihr Mut und ihr Willen beeindruckte ihn. Kurz hielt er sich seine Wunde, dann drehte er sich wieder um.
Er legte Anders die Hand auf die Schulter. "Wie kann ich dir helfen?"
Wie schaffte sie das nur ihn so zu überzeugen?
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 22:21
Ein Lächeln das von wahrer Erleichterung sprach breitete sich auf Anders Gesicht auf. "Danke.", kam es von ihr und dann schlang sie kurz die Arme um ihn und drückte ihn. "Es tut mir Leid das ich dich angegriffen habe."
Sie musste sich einfach entschuldigen, egal was die anderen sagten.
In dem Moment kam Beron aus dem Wald. "Den Göttern sei dank. Du bist noch auf den Beinen. Natürlich helf ich dir. Deine Kiste ist da hinten, aber auch deine Vorräte werden bald aufgebraucht sein wie meine."
Sie löste sich von Benjin und deutete in eine Ecke. "Komm mit.", sie winkte ihm ihr zu folgen. "Ich setze einen Tee gegen die Schmerzen auf. Du kannst ihn später verteilen. Dann müssen wir die Verbände wechseln. Ich nehme an mit deinem Arm kannst du schlecht nähen oder Beorn?"
Sie nahm ihm die Brennesseln ab und verzog das Gesicht. "Aua...."
Schnell legte sie sie auf dem kleinen Tisch ab. "Ich wollte nachher noch los geh ein bisschen was hohlen. Es ist Winter da wird es kaum pflanzen geben, aber auf die Bäume ist verlass. Wie viel Fleisch haben wir noch?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 01. Mär 15, 22:23
"Anders, Erinnerst du dich an die Honigbonbons? In Meiner Kiste dürften noch einige sein. Frischer Honig wäre besser, aber wenn wir einige davon auflösen, können wir mit etwas Schmalz eine Salbe anrühren, Die dem Wundbrand vorbeugt. Und einige gestoßene Nelken... für eine lokale Betäubung.... hier sind sie ja"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 22:27
Anders sprang davon und half die Kiste her zuziehen. Sie war wirklich verdammt schwer. Kurz hielt sie wieder inne und hielt sich die Schulter. Sie musste vorsichtig sein, nicht das die Wunde ein drittes Mal aufging. Das wäre nicht gut.
"Honig... Honig ist hier.", sie hohlte ihn vorsichtig hervor. "Ich hab auch noch Spitzwegerich. Den in rauen Mengen."
Sie blickte durchs Lager. "Es sieht so schlimm hier aus...", sie schluckte kurz. Ich Blick huschte zu Beorn. Er schien die Situation gewohnter zu sein als sie und so beruhigte sie sich wieder. Bloß nichts falsch machen. Nicht jetzt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 22:28
Lorainne seufte und rappelte sich wieder auf.
"Als erstes brauchen wir Frühstück. Wir müssen alles etwas essen und uns stärken, wer weiss, was noch auf uns wartet. Hier können wir erst einmal zur Ruhe kommen, aber nicht lange."
Sie öffnete ein Kiste und überschlug die Vorräte als sie aufblickte, sah sie Anders, wie sie Benjen umarmte und konnte sie sich ein Lächeln abringen.
Um Benjen würde sie sich später kümmern müssen. Es gab so verdammt viel zu klären.
Sie nahm Beorn die Nesseln aus der Hand: "Ich mache das. Sieh nach den Verwundeten. Ich möchte, dass Du sie einteilst. Die, um die es am schlimmsten steht, um die müssen wir uns zuerst kümmern."
Etwas leiser dann:"Und die hoffungslosen Fälle. Ich will wissen, wieviel wir davon haben." Wahrscheinlich würden noch weitere Gräber geschaufelt werden müssen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 22:40
Benjen war ein wenig überwältigt von dieser Warmherzigkeit die ihm entgegen gebracht wurde. Er erwiderte Anders Umarmung. "Mach dir darüber erstmal keine Sorgen. Aber hast den wirklich du mich angegriffen?"
Er folgte ihr und nachdem er zunächst nicht mehr helfen konnte ging er dem nach wovon er doch ein wenig verstand. Er erkundigte sich nach den Männer die noch einsetzbar waren, wer noch kämpfen konnte oder zumindest jagen oder Fallen stellen. Er sondierte die erbeuteten Waffen und machte sich zum Schluss ein Bild über die Position ihres Lagers.
Dann blickte er den Hang hinunter und hielt dabei Maguerite Taschentuch in der Hang und schloss es in seine Faust.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 01. Mär 15, 22:45
"Loraine, leg dich... legt Euch hin! Wenn sich Euer Zustand wieder verschlimmert wars das mit der Rückeroberung. Derzeit könnt ihr am besten helfen indem ihr am Leben bleibt.
Ich denke Branwin und Ulrick werden auf der Jagt sein. Ah, hier sind noch Wacholderbeeren, Pfeffer... Puh, Kümmel...
Benjen, könnt ihr die Brennesseln rupfen? Die Blätter lassen sich gut Kochen und Essen, aus den Stielen machen wir einen Sud.
Die Wacholderbeeren müssen geröstet und dann als Räucherung verwendet werden."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 22:49
Lorainne kniff die Augen zusammen.
"Mir gehts gut. Ulric liegt noch da hinten, schaut nach ihm, er sieht ziemlich lädiert aus. Aber ihm verdanken wir wohl, dass wir noch Leben. Und Eurer... wie ar doch ihr Name? Die Benjen gerettet hat. Wo ist eigentlich Stella?"
Sie lächelte und mittlerweile lag tatsächlich wieder Wärme in ihrem Blick. sie setzte sich hin, damit Beorn sie nicht weiter belehrte, dass sie sich zu schonen hatte und begann, die Brennessel zu rupfen und zu zupfen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 01. Mär 15, 22:52
Als Benjen sie losließ und anguckte musste die Kenderin schlucken. Zaghaft schüttelte sie den Kopf ging aber nicht weiter darauf ein. Nicht jetzt. Nicht jetzt! Sie musste konzentriert bleiben.
An Beorn gewand sagte sie: "Ulrich und Bran liegen mit Wunden auf ihren lagern. Bran hat mehrere Rippen gebrochen und Ulrich sich in eine Gruppe von fünf schwer gerüsteten gestürzt. Die werden nicht so schnell wieder auf die Beine kommen."
Kurz schlang sie die Arme um sich und schaute zu Lorainne. Vorsichtig lächelte sie und machte sich dann wieder an die Arbeit. Sie würde eh nicht liegen bleiben. Dazu war sie zu sturr. Und wenn sie sturr sein konnte ging es ihr schon besser. Sie würde später auf ihre Frage antworten.
"Stella liegt am Feuer, ich glaube sie hat Husten."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 01. Mär 15, 22:55
Nein, so hatte Mina sich das wirklich nicht vorgestellt. Eigentlich hörte sich alles so perfekt an. Ein Bogenturnier zu dem viele Gäste erwartet werden. Da gibt es immer etwas zu tun, um sich eine warme Mahlzeit und ein Dach überm Kopf für die Nacht zu verdienen. Und vielleicht sogar das ein oder andere Kupfer für die weitere Reise.
Und dann hatte die Küche keinen Bedarf, Bogenschießen konnte sie nicht und überhaupt... es war kein fröhliches, ausgelassenes Turnier, das sie erwartete. Die Stimmung war schlicht erdrückend. Dieser Baron war ihr nicht geheuer, die Frau in Lila noch weniger. Hier wollte sie nicht bleiben.

‚Wir werden schnell aufbrechen, ihr müsst rennen’ hatte er gesagt. Er hatte versprochen, dass sie ein Stück des Weges mit ihnen reisen könnte. Und dann rannte der Mann mit der Axt auf der Brust... mit der Geldschatulle voran durchs Gebüsch und Mina blindlings hinterher.... und am Ende des Tages hatte sie ihre Kräuter, anstatt damit eine Suppe zu würzen, auf zu viele Wunden pressen müssen, zu viel Blut und so viel Leid.
Viel verstand sie nicht, wer diese Leute waren, was sie antrieb, aber sie brauchten ihre Hilfe. Mina hatte immer besser gekocht und sich mehr für den Geschmack der Kräuter interessiert als für ihre Heilwirkung, so sehr sich ihre Stiefmutter zu Hause auch Mühe gegeben hatte. Jetzt war sie froh, dass die ewigen Belehrungen doch nicht ganz spurlos an ihr vorübergegangen waren und verfluchte sich leise, dass sie nicht besser zugehört hatte.
Sie ging zur Kochstelle und setzte Wasser auf. Es würde sicherlich Tee gebraucht.
.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 23:02
"Husten? Immer noch?"
Die Antwort wartete sie gar nicht erst ab, sondern machte sich weiter an die Arbeit.
Sie hatten diesen Winter überlebt, Vanions Familie in Sicherheit gebracht, sie würde jetzt niemanden mehr sterben lassen.
Sie schickte ein Stoßgebet an Lavinia und machte sich daran, den heißen Tee an alle zu verteilen. Wichtig war, dass sie warm blieben.
Sie nickte Mina zu und flüsterte ein "merci".
Vanion glühte immer noch von Fieber.
"Wehe Du krepierst an diesem Fieber, hörst Du? Also, hier, trink das!" Sie stützte ihn dabei und überließ ihn dann wieder dem schlaf.
Mit Bran, Ulric, Silas und allen anderen verfuhr sie genauso.
Schließlich fand sie sich neben benjen wieder und reichte ihm einen Becher.
"Hier. Toi aussi."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 01. Mär 15, 23:08
"Behandle niemals einen Befehlshaber... Jetzt weiss ich was der alte Mandred meinte..." murmelt Beorn während er sich aufmacht um nach Ulric zu sehn. "Du Dickschädel, irgendwann kann ich dir nurnoch mit der Schaufel helfen. Anders, nimm den ganzen Honig, und schick bitte wen in die Küche nach Fett, Schmalz oder ähnlichem suchen. Mina, kannst du bitte alle Zwiebeln die du findest schälen und hacken? Koch sie mit ein wenig Wasser auf, und wenn vorhanden tu noch Thymian und Salbei dazu. Wäre nich das Erste mal, dass jemand dran verreckt ist dass seine Wunden beim Husten wieder aufgebrochen sind. Was macht die Salbe?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 23:09
Benjen blickte sie kurz an und nahm den Becher. "Merci" man merkte das er lang diese Sprache nicht mehr gesprochen hatte.
Er griff an seine Hals wo man immer noch die Kratzspuren von Roquforte´s Beraterin sah.
Dann wanderte sein Blick wieder in die Ferne.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 23:15
Offenbar wollte er genauso wenig reden wie sie, aber früher oder später würden sie es tun müssen.
"Du wirst mir nachher alles erzählen, oui?" ein distanzierter Befehl.
Sie schüttelte über sich selbst den Kopf.
Sie griff nach seinem Arm und zwang ihn, sie anzusehen, immerhin war sie mittlerweile genauso groß wie er.
"Willkommen zu hause."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 23:20
"Was ist mit Maguerite?" Er blickte sie an. Sein Blick war fordernd!
"Ich musste gehen in dieser Nacht dein Vater gab mir den Befehl, das Schwert durfte nicht in la Follye verweilen."
"Ich dachte ich könnte euch damit alle schützen. Jules hatte mich Wochen vorher darauf vorbereitet, für euer, für Maguerites Wohl. Ich wollte nicht aber ich musste."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 23:29
"Was soll mit ihr sein? Ihr Herz war gebrochen. Sie wollte nur dich. Darum ging sie ins Kloster."
Sie war nicht sicher, ob sie seiner Forderung nachgeben sollte.
Allein durch seine Anwesenheit beschwor er ihren Schmerz, ihre angst und ihre Verluste herauf.
Eisig starrte sie ihn an.
"Du bist für sie einfach zu spät. Es ist noch nicht lange her."
Ohja, sie wollte ihn schlagen.
Sie hatte gerade erst um ihre Schwester und ihre Familie getrauert. Abgeschlossen. Und er kam hierher, jetzt, und riss beinahe alles wieder auf.
und dann wagte dieser.... dieser LUMP es auch noch, Antworten von ihr zu fordern.
Er. Von ihr.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 01. Mär 15, 23:36
"Benjen´s Stimme zitterte was ist dort geschehen? Warum?"
"Bitte Lorainne ich muss wissen was geschehen ist." Er griff nach ihrer Hand.
Er wusste es schmerzte sie darüber zu reden. Sie wollte nicht verstehen warum er damals ging.
Und Benjen wusste nicht mehr ob es damals die richtige Entscheidung war, aber es war die Treue zu seinem Lehnsherren die es von ihm verlangte.
"Und was willst du von mir hören? Das es meine Schuld ist? Ich kann deinen Schmerz nicht fühlen aber du verstehst meinen genau so wenig."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 01. Mär 15, 23:49
"Ich verstehen deinen Schmerz nicht?" Sie spuckte jedes einzelne Wort aus.
"Ich habe meine Familie genauso verloren wie Du deine. Ich habe DEINE Aufgaben übernommen, weil niemand mehr da war. Maguerite war gebrochen, Antoine und Julie tot. Und dann starb sie im Kloster und ich konnte sie nicht einmal beerdigen, weil Savaric mich in seiner Gewalt hatte."
Eisiger Zorn loderte auf.
"Es ist ungefähr ein Jahr her, vielleicht etwas mehr. Erst vor wenigen Wochen war ich an ihrem Grab."
Sie zitterte vor Wut und es strengte sie an.
Ihre Fäuste ballten sich.
"Ich habe alles verloren, was mir lieb und teuer war, genau wie Du. Ich habe ebenso wie Du meine Liebe verloren. Und Du kommst jetzt her und sagt MIR, ich verstehe Dich nicht?."
Sie riß sich los.
"Wenn Du gehen musstest- warum kommst Du erst jetzt? Warum, Benjen?"
Mittlerweile brüllte sie. Nicht schrill und verzweifelt.
Herrisch. Zornig. Gefährlich.
"Was willst Du hier?"

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 01. Mär 15, 23:57
Er hustete und spuckte, als Lorainne ihm die Flüssigkeit einflößte, und halb glitt er wieder in den Schlaf. Doch die grellen Stimmen der beiden rissen Vanion aus seinen Fieberträumen. Wie durch dicken, zähen Schleim nahm er die Worte auf. In die auf Lorainnes Ausbruch folgende Stille röchelte er hinein:

"Was..auch immer ihn hierher gebracht hat - ohne ihn hätte Anders Dolch dich umgebracht." Er wollte mehr sagen, doch die Konzentration auf die wenigen Worte waren bereits zuviel für den Knappen gewesen. Frisches Blut nässte den Verband an seiner Hüfte.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 02. Mär 15, 00:04
Mina suchte die Zwiebeln und holte ein Säckchen mit Thymian aus ihrer Gürteltasche. Salbei hatte sie keinen mehr. Umständlich kramte sie in den Vorratskisten. "Verdammt" murmelte sie. "Es sind zu wenig Vorräte und zu viele Verletzte. Dann eben kein Salbei, es wird auch so gehen. "
Mit dem Zwiebelsud auf der Suche nach Beorn fiel ihr noch das Döschen mit Salbe ein, das sie - zusammen mit dem silbernen Duftdöschen - von ihrer Stiefmutter bekommen hatte.
"Salbei habe ich nicht mehr gefunden, aber ich habe hier noch diese Salbe aus ätherischen Ölen. Ich bin mir nicht wirklich sicher, was genau da alles drin ist, aber sie könnte den Husten auf jeden Fall lindern."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 02. Mär 15, 00:07
Der Krug glitt aus seiner Hand und viel zu Boden.
"Was ich hier will? Der Tod hat mich heim gesucht, sie wurden abgeschlachtet!" Es war kein zittern mehr ihn Benjen´s Stimme es war die Wut die aus ihm sprudelte. "Meine Aufgaben? Meinst du ich hätte dich jemals darum gebeten? Meinst du ich habe darum gebeten gehen zu müssen. Er dachte an euch! Es hat mir das Herz zerrissen, ich musste Fort. Es sollte die einzige Hoffnung sein und wir haben uns geirrt. Es ist alles anders gekommen!"
"Ich habe zwei Familien verloren, ZWEI! Ich stehe vor dem letzten Menschen der mir etwas bedeutet! Aber gerade kann ich nicht mal diesem helfen."
Seine Stimme senkte sich ein wenig "Wenn ich mit Maguerite tauschen könnte dann würde ich es tun. Und wenn meine Anwesenheit von dir nicht gewünscht ist, dann gehe ich.!"
Er blickte Lorinne´s Knappe an. Dann dreht er sich zu Lorainne zuück. "Jedesmal wenn ich gehen will erhebt einer deiner Leute das Wort für mich und will nicht das ich gehe. Warum? Keiner von ihnen kennt mich besser wie du. Und wenn du auf dein Inneres hörst, dann verstehst du vielleicht warum ich gehen musste!"
Er ging auf Vanion zu und Stütze ihn ab. "Komm mit das ist jetzt nicht der richtige Ort für euch."
"Wenn du mich weiter anschreien willst dann komm mit. Aber er hier bedarf gerade der Hilfe"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 02. Mär 15, 00:12
Ein scharfes Zischen entfuhr Vanion, als Benjen seinen Oberkörper anhob. Die Wunde spannte sich, und Schmerzen durchfuhren seinen Körper. Sein Geist glitt wieder in Lavinias sanfte Hände. Sein letzter Eindruck waren starke, schwielige Hände, die seinen Rücken stützten, und gegen die wolkenverhangene Sonne sah er Lorainnes steif aufgerichteten Körper. Eine Aureole aus Licht schien sie zu umgeben. Er wollte eine Hand ausstrecken und diese unwirkliche Erscheinung berühren, doch irgendwie versank der Befehl auf dem Weg von Kopf zu Arm im Nirgendwo.
Seine Stirn glühte, doch es war so kalt.. Dann kamen die Träume wieder. Ein wildes Kaleidoskop aus Rania, den Pilgerzugsbannern, Lorainne, den Äxten, Engonia, lachende Sturmrufer - ..Klinge geraubt.. ein dunkler Mond hebt sein Haupt.. Ein Skelettkönig lachte ihn aus, während auf seinem Bauch sich Maden tummelten. Kassos brüllte seinen Zorn zu den Göttern, und Tiors Fesseln sprangen entzwei! Eine einzelne, weiße Kirschblüte senkte sich sanft zu Boden und ertrank im Schnee. Und irgendwo war Sandrose, und sie trieb ein Messer in seine Rippen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 00:24
"Ich habe Dich einmal gekannt, bei den Göttern, aber ich weiss nicht, wer jetzt vor mir steht. Ist es der Benjen, der mich vor Giselle beschützt hat? Der mich nach Hause getragen hat, als ich mir das Bein gebrochen hatte? Oder ist es ein Fremder, dem ich nicht vetrauen sollte? Sag Du es mir!"
Lorainne knurrte wütend, sie hatte Vanions Einwand nicht einmal gehört.
"Bleib liegen und schon Dich. verdammt. Und DU..." sie zof Benjen ein Stück fort.
"Wenn ich der letzte Mensch, der Dir etwas bedeutet, warum bist Du dann so töricht? Warum legst Du es darauf an zu sterben? Meinst Du ich will noch jemanden aus meiner Familie sterben sehen?"
Sie war erschöpft, wütend, erleichtert und traurig. An ihr klebten Blut und Erbrochenes von den Verletzten.
Am liebsten hätte sie sich in ein Bett verkrochen und geheult. Aber sie hatten soviel zu tun.
"Geh fort oder bleib hier, das ist Deine Entscheidung. Aber egal, was Du tust, wage es ja nicht zu sterben, hörst Du?!Du wärst beinahe- genau wie Vater- gestorben nachdem wir uns gerade wieder gesehen haben. Nocheinmal würde ich so etwas nicht durchstehen."
Die Wut war vorerst verraucht, sie glimmte zwar noch, aber sie würde keine Welt mehr in Brand setzen.
Zum ersten Mal musterte sie ihn wirklich.
"Du siehst beschiessen aus, Mann. Du solltest dich schonen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 00:30
Beorn Inspiziert derweil das Lager und die Verwundeten. Ulrics und Branwins Wunden sind SChlimm, aber nicht mehr direkt Lebensbedrohlich, sollten aber in nächster Zeit beobachtet und immer wieder gesäubert werden, damit kein Wundbrand entstehen kann. Andere hatten weniger Glück. Ein Dorfbewohner liegt mit einer tiefen Verletzung am Bauch vor Beorn, soweit ersichtlich, wurde das Gedärm punktiert. Viel zu wenig Blut, dafür überall Schwarze Galle wo sie nicht hingehört. Auch wenn er sich dafür selber hasst, ertappt sich Beorn immer wieder bei dem Gedanken daran, ein Schlafgift aus dem Immergrünen Rhododendron zu destillieren. Ein Mann sollte die Wahl haben Friedlich einzuschlafen, statt von seinen eigenen Fäkalien vergiftet unter Schmerzen zu verrecken. Der nächste Mann wird wohl überleben, aber auf Lebzeit ein Krüppel bleiben. Ein weiterer scheint nicht stark verletzt, aber sein Blick ist gebrochen. Wie war nochmal sein Name? War er es, dessen Frau... Zu viel Leid, zu wenig Zeit. Aber es wird nie anders sein... Anders... Ob sie wieder zu sich finden wird? Beorn kennt sie erst seid kurzer Zeit, ist aber umso mehr Erschreckt von der Veränderung, die sie innerhalb weniger Stunden durchgemacht hat....
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 02. Mär 15, 00:35
Er ging näher an ihr Ohr."Ich bin der der dich nach Hause getragen hat und bei den Göttern ich würde es wieder tun! Ich habe dich damals beschütz und so weit mir die Götter helfen ich würde es wieder tun! Du bist der Erbe La Follye´s auf dich kann man hier nicht verzichten. Sie dich um alle hier folgen dir bis in Tod sogar, was sollen sie machen wenn du nicht mehr da bist? Ich bin nicht scharf drauf zu sterben, aber für ihre Hoffnung dieser Leute und dein Leben wenn es dann sein muss, bei den Göttern dann sollen sie mich eben holen. Aber vorher hole ich mir Maguerite Mörder!"
"Wenn es zwischen deiner Trauer und deinem Schmerz doch irgendwie möglich ist, dann möchte ich dir auch wie früher etwas Halt geben können."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 00:46
"Das wirst du nicht tun. Sie ist im Kloster gestorben. Bei einem Unglück. Und ich bin nur Erbin La Follyes geworden, weil Du gegangen bist." Da warcer wieder. Der kalt Vorwurf.
Sie sah, wie sich sein Blick wieder verdchloss.
"Bri Lavinia, ich hätte zu hause sitzen und handarbeiten lernen sollen. Stattdessen war ich im Krieg, um so zu werden, wie Du warst. Oder Vater. Und ja, ich musste das genauso tun, wie Du deine Aufgabe erfüllen musstest. Aber der Krieg hatte nicht, gar nichts mit den Geschichten zu tun, die Du immer erzählt hast."
Sie strich über ihte Narben um das Auge.
"Das wäre deine Aufgabe gewesen, aber schließlich habe ich sie getragen. Und jetzt? Schau dich hier um.."
Einen Moment lang schloss sie die Augen. Schloss die Welt um sich herum aus.
Als sie sie wieder öffnete, war ihr Blick klar und ernst.
"Leg dich hin und ruh dich aus. Du hast vuel blut verloren. Ich kümmere mich hier um alles."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 02. Mär 15, 00:58
"Ein Unglück?" Er schaute ihr für einen Moment liebevoll in die Augen:"Verdammt Lorainne dein Dickkopf hat sich einfach nicht verändert."
"Und ja der Krieg ist keine Geschichte die ich dir erzählt habe." Die Worte gingen ihm noch eine Weile durch den Kopf ;um so zu werden wie du.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 08:22
Stella hatte die Gespräche in ihrer Nähe verfolgt und langsam erwachte das Lager und man begann, sich um die Verletzten zu kümmern.
Hier wurde bestimmt ihre Hilfe benötigt, also stand sie auf und sah Beorn, Anders und Mina zwischen den Verwundeten und ging auf sie zu. "Ich komme euch gleich helfen mit den Verbänden, aber erst mal sehe ich zu, dass wir schnell wieder ein warmes Feuer für heißes Wasser bekommen. Und alles, was keiner beschleunigten Heilung bedarf sollte auch ruhig besser so verheilen. Aber ich habe mitbekommen, dass unsere Vorräte sowohl was das Essen als auch die Wundversorgung angehen knapp zu werden scheinen. Da wo es nötig oder hilfreich ist und nicht abgelehnt wird, werde ich gerne eure Versorgung durch eine magisch verstärkte Regeneration unterstützen um weitere Entzündungen zu verhindern und je eher wir weiter ziehen können, umso besser. Hier wird man uns wohl schneller wieder jagen als uns lieb ist. Doch ich kann nicht mehr tun als Wunden und Knochen schneller zusammenwachsen lassen. Ohne entsprechende vorhergehende Versorgung also mehr Arbeit als uns allen lieb ist. Das seht ihr ja bei Silas. Die Mengen an Magie, die ich dort unten in ihn gepumpt habe hat zwar hoffentlich gerade noch schlimmeres verhindert, aber zum einen mussten die Wunden alle nachträglich wieder geöffnet und gereinigt werden und zum anderen würde jede weitere Magie seinem Körper grade nur mehr schaden als nutzen. Ich schaue dann jetzt nach dem Feuer und dann helfe ich euch, wo immer ihr es in welcher Art auch immer nötig erachtet."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 08:49
"Mein Dickkopf?" Sie schüttelte verständnislos den Kopf.
"Alkez, kümmern wir uns um deine Verletzung. Du blutest wieder."
Vorsichtig half sie ihm zu seinem Lager und aus seinem Hemd.
Als sie das Ausmaß der Verwundung erkannte, verfinsterte sich ihr Blick und sie schaute düster zum Kender.
Der Verband siffte durch und klebte in der Wunde.
Sie wusste, wie sehr es schmerzen konnte, wenn man die Fasern des Verbandes aus der Wunde pulen musste.
Sie wusch sich sorgfältug die Hände und holte heisses Wasser und Oscronner Schnaps. Das würde den Schmerz ein wenig stillen und die Wunde desinfizieren.
"Weisst Du noch, wie du damals....."
Sie redete die ganze Zeit beruhigend auf ihn ein, während sie die Wunde säuberte und neu verband. Gelegentlich hielt sie inne, wenn er scharf die Luft einsog und vor Schmerz stöhnte.
Endlich waren sie fertig.
Sie sah eine Narbe auf seiner Schulter und strich sanft darüber.
"Marguerite hatte wahnsinnige Angst, als Du damals gestürzt bist, weisst du noch? Du konntest deinen Arm solange nicht benutzen..."
Sie lächelte.
"Jetzt ruh dich aus. Ich muss noch den anderen sehen."

Sie erhob sich langsam und ging zu Vanion, der sich unruhig hin und her wälzte.
"Ruhig." Ihre kühle Hand legte sich sanft auf seine heiße Wange.
"Vanion. Wir machen dir jetzt Wadenwickel. Das hat uns immer gegen Fieber geholfen. Und gleich wirst du einen Tee bekommen, der das Fieber ebenfalls senkt. Er wird vermutlich schlimm schmecken, aber du wirst alles trinken, hörst du?"
Sie erwartete keine Antwort, sie hoffte nur, dass er sie irgendwo in seinen Fieberträumen wahrnahm.

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 09:10
Anders eilte durch das Lager, hier und dort ein paar sachen auflesend. Sie hatte bei den Brennesseln geholfen und versuchte nun das Jucken in ihren Fingern zu ignorieren ehe sie sich wieder zu Mina und den Zwiebekn gegangen und hatte neben bei noch neuen Tee aufgesetzt.
Natürlich bekam sie den Streit zwischen Lorainne und Benjin mit und zog als es besonders laut wurde relfexartig den Kopf ein.
Stella war wieder auf den Beinen und zum Glück schien es ihr noch mit am besten zu gehen.
Dann machte sich Anders daran den Tee ebenfalss zu verteilen. Vorsichtig flößte sie ihn den Verletzten ein, diejenigen die selber trinken konnten bekamen einen Becher. Schlussendlich reichte sie auch bleich Benjen einen und riss sich mit Gewalt vom Anblick der Wunde los.
Darauf würde sie ein besonderes Auge haben. Es war ihre Schuld und wenn man etwas kaputt machte musste man es wieder ganz machen.
Dann nahm sie einen neuen Becher und brachte ihn zu Vanion, wo sie erneut auf Lorainne stieß die leise mit ihm redete. Beim Anblick des Knappen krampfte sich ihr Herz zu sammen.
"Hier ist Tee. Er  wird gegen das Fieber und die Schmerzen helfen.", sagte sie leise. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 09:19
"Danke."Lorainne musterte die Kenderin kurz.
"Geht es dir gut?"
Sie stützte Vanion beim trinken und wechselte mit Anders Hilfe auch seinen Verband.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 09:27
Anders überlegte kurz wie die Frage gemeint war, entschied sich dann für eine geteilte Antwort. "Körperlich definitiv besser als den meisten hier. Ich habe "nur" die Wunde an meiner Schulter, sie mag tief sein und bei falschen Bewegungen wieder aufreißen und fürchterich bluten, aber ansonsten geht es mir soweit gut. Beim Rest bin ich mir nicht sicher."
Sie schwieg und zog vorsichtig und sanft einen der durchnässten Verbände von einer der Wunden. Sie würde ausgewaschen werden müssen und so lief sie kruz zu Beorn um sich etwas zu hohlen. Dann kehrte sie mit einer Schüssel und einem Lappen zurück und machte sich vorsichtig ans Werk.
"Aber.. ich versuche tapfer zu sein."
Wieder schwieg sie eine weile und als sie fertig waren und sich an die Wadenwikel machten schaute sie zu Lorainne. "Ich glaube nicht das du denkst das ich euch verraten will, aber ich weiß nicht was du von mir denkst. Du hast es mir nie gesagt, aber ich glaube das ich deine Freundin bin, denn für jemand fremden wärst du nicht so verrückt gewesen wieder in das Lager einzufallen. Aber ich weiß nicht was ich für dich bin. Bis vor kurzem ging ich meist davon aus das ich eher lästig bin. Halt hier kurz."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 09:33
Beorn kommt, Isindias Schiefertäfelchen unter den Arm geklemmt zurrück. "Hier, die Zahl der Marschfähigen, Transportablen, Schwer Verwundeten und zumindest eine grobe Zahl der Toten. Wenn wir sofort aufbrechen verlieren wir wahrscheinlich die meisten der schwer verletzten, und wir haben kaum genug um die Transportfähigen ordentlich bewegen zu können.
Anders, wenn du einen Moment hast?" etwas abseits mit gesenkter Stimme: "Wir müssen Loraine und Benjen irgendwie ruhigstellen. Noch so ein Streit und wir verlieren sie wahrscheinlich beide. Andererseits kommen bereits die ersten Gerüchte auf, dass Loraine im Sterben liege, und dem müssen wir mit allem was wir haben entgegenwirken. Ein Schlaftrunk scheidet foglich zumindest für Loraine aus. Kannst du Loraine unter irgend einem Vorwand durch das Lager führen? Die Leute sollen sehn, dass sie noch lebt. Ich versuche derweil etwas Baldrian aufzutreiben, mit Melisse und Dünnbier ergibt es ein leichtes Beruhigungsmittel, das sollte die beiden zu müde zum Streiten machen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 09:52
Nachdem Stella nach dem Feuer geschaut hatte, das schon angefacht worden war und es nur noch einmal kurz geschürt hatte, verschaffte auch sie sich einen Überblick. Sie suchte Vanion, Ulrich und Bran. Von den Dreien hatte sie bis jetzt noch nichts wieder herumlaufen gesehen und wusste, dass es sie schwer erwischt hatte. Bei Vanion waren gerade Anders und Lorainne dabei, die Verbände zu wechseln - immerhin waren die beiden im Gespräch und da wollte sie auch nicht weiter stören. Die beiden sollten ein wenig in Ruhe miteinander reden können.
Also nahm sie vom Feuer einen Tee und trug den dampfenden Krug zu Ulrich, der schlimm zugerichtet aussah. Sie setzte sich vorsichtig zu ihm und begann dann langsam, ihm den heißen Tee einzuflößen. "Hier Ulrich, trink das. Das sollte die Schmerzen etwas lindern."

Dann begann sie vorsichtig, die Verbände an seiner Brust abzunehmen, die teilweise vor Blut trieften und teilweise angetrocknet an den Wunden kleben blieben. Da würde sie gleich noch einmal gründlicher reinigen müssen, bevor sie neue Verbände anlegen konnte.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 09:55
Lorainne wollte zu eine Antwort ansetzen, als Beorn ihr das Täfelchen in die Hand drückte.
Nachdem sie es studiert hatte, ging sie zu ihm und Anders und hörte den letzten Satz.
"Keine Sorge. Es wird keinen neuerlichen Streit geben." Hoffe ich.
"Wir müssen sie bis morgen früh marschfähig kriegen und die, die nicht laufen können auf die Pferde verteilen. Die Toten müssen wir begraben und die, die es sowieso nicht schaffen.."
Sie brauchte den Satz nicht aussprechen. Sie wusste, was zu tun war, hatte sie es doch während des Krieges zu oft gesehen.
"Wir müssen hier weg und weiter in den Wald."
Dann wandte sie sich erneut an Anders:"wie kommst du darauf, dass Du mir lästig bist? Bei den Göttern..."
Du bist ein Licht für mich. Hoffnung. Unbeschwertheit. Doch sie wusste nicht, wie sie das in Worte fassen sollte.
"Weisst du, Freunde sund auch eine Art Familie. Nur dass man eben selbst entscheidet, wer dazugehört. Und das hier..."Sie deutete auf das Lager. Irgendwie waren einige davon zu einer Art Freunden geworden und genossen ihr Vertrauen. Ulric an- er war weit über das Vereinbarte hinaus gegangen. Vanion, Silas, Fulk, sogar Benjen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 11:00
Phexverflucht "Wer nicht laufen kann, sollte erst recht nicht Reiten. Unsere beste möglichkeit dürfte es sein junge Bäume zu schlagen und aus den Seitenplanen des großen Zeltes Tragen zu fertigen. Ein Pferd kann so einen Verletzen halb liegend ziehen und noch einiges an Last mittragen, vielleicht einen leicht verletzten Reiter. Wie viele Pferde stehn denn zu Verfügung?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 11:03
Anders legte den Kopf leicht schief und nickte dann. Damit konnte sie etwas anfangen. "Nun wenn ich mich recht erinnere waren deine ersten Worte über mich. "Du hast den Kender in meinen Kopf gelassen?!"
Jetzt musste sie tatsächlich wieder leicht lachen. Mit einem Blick auf die Tafel runzelte sie die Strin. "Lorainne erinnerst du dich an den Baum? Und die Höhle? Warum gehen wir nicht dort hin, dort wären wir geschützt."
Sie wischte sich die Hände sauber und sah sich um.
Es würde noch viel getan werden müssen und langsam spürte sie die Schlaflose Nacht.
"Mein Pony können wir nehmen. Ich kann laufen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 02. Mär 15, 11:35
Du hast den Kender in meinen Kopf gelassen?! Der Schalk tanzte nun vor Vanions Augen, immer und immer wieder tippte er mit seinem Stab auf seine Schulter, und Vanion starb, starb, und starb erneut. Dann stand er wieder auf, sah Rugier fallen, Anders' Tränen. Marguerites Grab, ein Schwert - die Feuer Bregas, Soldaten des Lupus Umbra, sein Vater.

Er erwachte wieder und realisierte, dass er nur wenige Minuten weg gewesen war. So gut es ging, zwang er sich, durchzuatmen und die bittere, aber warme Flüssigkeit, die Lorainne ihm an die Lippen hielt, zu schlucken. Es dauerte einen weiteren Moment, bis er verstand, wo sie waren. Der Forêt d'Artroux, immer noch. Dieser Wald war Fluch und Segen der Götter zugleich. Der Zustand der Gruppe ließ es nicht zu, dass sie weit vom Ort des Turniers entfernt sein konnten, und die anderen sprachen darüber, das Lager abzubrechen. Er musste aufstehen! Helfen! Irgendwie! Doch zumindest die kommende Nacht musste er sich gönnen. Sein Fieber und der Grad seiner Verletzungen ließen einen wirklichen Aufbruch nicht zu. Er konnte keinesfalls reiten. Plötzlich erinnerte er sich daran, was Lorainne mit Alain getan hatte.

Er hatte plötzlich Angst, panische Angst. Er war verletzt, und die Gruppe musste weiter, sich in Sicherheit bringen! Lorainne musste in Sicherheit gebracht werden, und er war keine Hilfe. Er war eine Last. In harten Zeiten mussten harte Entscheidungen gefällt werden, und er fürchtete sich davor, alleine zurückgelassen zu werden, in einem Lager mit siechen, kranken, auf den Tod verwundeten Männern. Scharf sog er die kalte Luft ein, schmeckte den mulchigen Geruch des feuchten Bodens, den dunklen, scharfen Duft der Kiefern und Fichten.

Flehend stieß er hervor: "Nehmt mich mit! Bitte, bei den Göttern, lasst mich nicht hier liegen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 11:37
Sie hörte Beorn zu.
"Daran wird schon gearbeitet. Dieser Holzfäller- ich habe seinen Namen vergessen, kümmert sich bereits darum.
Einige müssen sicher liegen, andere können reiten, aber nicht viel mehr. Wieviel Liegende haben wir? Ulric, Vanion, Silas, Bran? Wer noch?"


Erneut glitt ihr Blick durch das Lager, um sich einen Überblick zu verschaffen.
"Beorn, es gibt Frühstück. Los! Wir brauchen die Heiler und jeden, der weiss wie er Verwundeten pflegt."
In Gedanken zählte sie die Pferde durch und überlegte, ob eines nicht lahmte, oder sonstwie Probleme machte.
"Wir bekommen sie alle hier weg. Die Höhle ist noch zu nah. Wir müssen weiter nach Norden. Oder ganz weg aus dem Wald. Er wird jeden Winkel absuchen, er wird wissen, dass ICH hier bin. Und er auch."
Ihr Kopf ruckte in Benjens Richtung.
Ja, sie war zuversichtlich, dass sie es schaffen würden. Wenn sie nicht doch noch von Savaric und seinen Schergen überrascht würden.

Sie hatte Anders nur mit einem halben Ohr zugehört, aber ihr Lachen wärmte ihr das Herz. Offenbar war sie von den schrecklichsten Dingen verschont geblieben.
Ein Kälteschauer lief ihren Rücken hinunter, als sie an diese Frau dachte, die Anders eine Axt an die Kehle gehalten hatte.
Sie hatte sofort das Schwert fallen lassen, und es beinahe verloren. Das Schwert, für das Benjen fortgegangen war. Aber sie hätte dieses Schwert gegen Anders eingetauscht, dass war ihr jetzt klar.

"Los, machen wir uns beim Frühstück Gedanken. Mit leerem Magen fällt das denken viel schwerer."
Sie ließ sich am Feuer nieder und griff nach etwas Brot und Käse, dass sie Anders und Boern anbot.
"Also, wie schlimm steht es wirklich um Ulric?"




Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 11:55
"Starker Blutverlust, angebrochene Rippen, der Schildarm hat einiges abbekommen, vielleicht verliert er ein oder zwei Finger der Führhand.  Linkes Fußgelenk ist stark lädiert, ekelhafte Kopfverletzung. Innere Organe scheinen intakt, doch wenn es zu vermehrter Schleimbildung kommt könnten seine Säfte auf Wochen ins Ungleichgewicht geraten. Er ist zu verletzt um von einem Pferd gezogen zu werden, und selbst wenn 2 trittsichere Männer seine Trage nehmen, kann ich nicht garantieren dass Golgari ihn nicht bald holt. Wenn er es überlebt werden Narben zurrückbleiben. Der Verlust von weiteren Körperteilen scheint mir unwahrscheinlich, solang er fachkundig behandelt wird. Leichtes Fieber, bei weitem nicht so schlimm wie bei Vanion, weshalb wir hier auch mit unseren begrenzten Mitteln wohl arbeiten können."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 02. Mär 15, 11:58
Während Mina den Tee ausgeteilt hatte, versuchte sie die Stimmung Lager aufzufangen. So viele Emotionen! Wenn man in einem Gasthaus mitten im Gebirge groß wird, kann Intuition überlebenswichtig sein und Mina versuchte zu erfassen, was hier passiert war. Bei aller Erschöpfung spürte sie so viel Wut! Aber auch Sorge und Verbundenheit. Sie hörte den Streit zwischen Lorainne und einem verletzten Mann und auch wenn die Worte etwas anderes sagten, spürte sie eine tiefe Verbundenheit. Welch ein Gegensatz zu gestern! Obwohl es ein Fest sein sollte war da so viel Gefühlskälte und diese gespenstische Aura, die die Menschen umgab, und jetzt? Trotz des Leids gab es hier hinter Trauer und Wut so viel Wärme und Zuneigung. Mina entspannte sich, denn offensichtlich hatte sie die richtige Entscheidung getroffen. Hier würde ihr nichts passieren.
Einzig die Kenderin bereitete Mina Sorgen, denn sie war gestern auf dem Tunierplatz noch so unbeschwert und voller Leben! Und heute… welch ein Schatten lag auf ihrer Seele, wie vergiftet. Dabei hatte sie sich ihr gestern direkt verbunden gefühlt! Denn auch Mina liebt den Wald, den sie aus dem Hochgebirge nicht kennt… deswegen war sie doch eigentlich aufgebrochen, um den Wald zu sehen…
Sie riss sich aus ihren Gedanken. Jetzt war keine Zeit zum träumen.  Das Frühstück musste ausgeteilt werden.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Ulrich am 02. Mär 15, 12:10
Ulric Lag unruhig. Aus seinen Täumen holte ihn nur der Schmerz, wieder und wieder, kurz zurück auf die Lichtung im Wald. Er erkannte das Gesicht Stellas die ihm etwas zu Trinken zu geben schien. Dan glitt er wieder ab. Seine Träume waren klar und viel näher gerückt als die Schmerzen seines Körpers. Aber jeder Augenblick den er wachen Geistes im Wald bei den anderen verbrachte macht ihm klar wie schlecht es um ihn stand. Er war mittlerweile sicher das sein Schildarm wohl einige Zeit .. wenn nicht sogar gar nicht mehr zu gebrauchen war. Sein Rechtes Knie fühlte sich wie ein Pochendes etwas an das er nicht genauer definieren konnte. Seine Brust brannte und er hoffte das seien Wundmittel und keine entzündeten wunden. Was er allerdings konnte war sicher zu sein das er keinen Körperteil verloren hatte. Aber jeder schmerzte und brannte.
Sein Geist wollte sich aufrichten sein Körper konnte nicht. Die träume waren da nicht besser. Umzingelt und eingekesselt. Neben ihm seine Freunde und Schildbrüder. Schwer verletzt dem Tode nah. Ein Traum glich dem anderen und keiner war gut. Nur das Gesicht seines Vaters ließ ihn hin und wieder aufatmen und gab ihm etwas halt.
Er würde durchalten und kämpfen.
`Ich bin eine Last für die anderen. Wie lange liege ich schon hier ? Wie lange werde ich noch hier liegen ? Kann ich je wieder helfen ? Ich bete, ich flehe und ich kämpfe gegen das Ende.´
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 12:17
Zwei Bissen Brot und Käse im Mund Rappelt sich Beorn wieder auf, verzeiht das Gesicht kurz vor Schmerz als er verscuht sich auf den Gebrochenen Arm zu stützen. "Ich glaube ich habe auf dem Weg hierher einen Baldrianstrauch gesehn. Mit etwas Kiefernharz lässt sich aus den Blättern ein Räuchermittel für traumlosen Schlaf machen. Bringt Vanion vorsichtig an eine windgeschützte Stelle, und nehmt ein Stück der Lagerplane mit."
Ein gutes Stück abseits des Lagers findet sich tatsächlich ein Strauch besagten Krautes, doch Blätter konnte er noch keine hervorbringen.
Was solls. muss halt Stiel und Wurzel herhalten. Peraine wirds mir verzeihen.
Vorsitchtig gräbt Beorn die Pflanze mit seinem Messer aus und macht sich auf den Rückweg.
Dort kommt vernimmt er gerade Ulrics Worte
"Bleib ruhig. Du liegst hier inzwischen eine Nacht, morgen früh werden wir einen neuen Lagerplatz suchen. Bis dahin versuch, dich nciht zuviel zu bewegen. Deinen Schildarm wirst du wohl erstmal nicht belasten können, aber wenn du nicht zu viel Unsinn damit machst kriegen wir den wieder hin."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 12:24
Anders versuchte tapfer zu bleiben. Es gab so viel um sie herum, dass es genug Ablenkung und Dinge gab die getan werden mussten. Immer wieder Verbände Wechseln Wunden, waschen und andere Dinge.
Sie war noch nicht ganz beim Feuer als sie eine schwache Stimme hörte. Vanion! Er war wieder zu sich gekommen. Hastig drehte sie sich um und eilte an sein Lager nur um sein flehen mit zu bekommen und wieder brannte ihr Herz.
"Du Dummkopf.", sagte sie leise aber für ihn verständlich und wischte ihm den Schweiß von der Stirn. Sie griff nach seiner zitternden Hand und drückte sie. "Wir lassen dich nicht zurück. Und Ulrich auch nicht. Keiner von euch wird hier gelassen. Das können wir nicht tun."
Vorsichtig drückte sie ihm einen Kuss auf die Stirn. "Du musst nur zu Kräften kommen. Hab keine Angst Vanion. Du hast mir so viel geholfen. Jetzt ruh dich aus und lass mich arbeiten."
Sanft strich sie über seinen Handrücken. Egal was kommen würde sie würde ihn nicht hier lassen. Oder die anderen, auch wenn ein Transport gefährlich war.
Als er wieder in seinen fiebrigen Schlaf glitt löste sie sich widerwillig und trat wieder an das Feuer wo sie dankbar den Käse annahm und das Brot. Aber wirklich viel wollte sie nicht hinunter bekommen.
"Was ist wenn wir nach Hilfe schicken? Ein Bote oder so? Man könnte uns zumindest entgegen kommen oder einen sicheren Ort für uns finden. Ich glaube auch, das eine Große recht verletzte Truppe mit schwer verwundeten sehr auffallen wird."
"Was ist wenn wir uns Etappenweise zurück ziehen. Einige der gesündesten Bleiben hier zur Hilfe und Schutz und der Rest reist in kleineren unauffälligeren Grüppchen vor. Dann würden wir in der Masse nicht auffallen? Und wir haben Stella noch hier. Sie kann uns sehr gut helfen, bei schwer verwundeten."
Unsicher sah sie zu Lorainne.
"Und eine kleinere Gruppe kann man auch hier im Wald gut verstecken. Er kennt ihn nicht wie wir."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 12:29
Sie verfolgte das Gespräch über den Abbau des Lagers während sie mit einem warmen, nassen Tuch Ulrics Wunden auswusch.

"Felix und ich sind mit den Pferden bis in die Nähe geritten und nur das letzte Stück zu Fuß gegangen. Die kann ich holen gehen."

Vorsichtig entfernte sie Fäden der Verbände aus den angetrockneten Wunden und machte zwischendrin immer wieder Pausen, um Ulrich zu Atem kommen zu lassen und ihm etwas von dem schmerzstillenden Tee zu geben. Besorgt glitt ihr Blick dabei über die Schienen, die seinen Arm hielten und den Verband an seinem Kopf. Er schwitzte leicht, war jedoch nicht so pitschnass wie Vanion.
Mit einem Tuch, das sie in kaltem Wasser getränkt hatte tupfte sie ihm vorsichtig etwas Schweiß vom Gesicht.

Leise und ruhig sprach sie auf ihn ein "Danke Ulric, ohne dich sähe es hier bestimmt noch schlimmer aus und wer weiß, ob Lorainne oder Vanion noch hier wären....Mach jetzt keinen Unsinn. Kämpfen kannst du, also hör jetzt bloß nicht damit auf nur weil du deine Waffe nicht halten kannst."

Nachdem sie alle Wunden gereinigt hatte machte sie sich daran, neue Verbände anzulegen.
Sie wusste schon, warum sie sich normalerweise nach Möglichkeit von sowas fern hielt. Aber hier wurde gerade jede Hand gebraucht und es waren ihr lieb gewonnene Gefährten, die hier schwer verletzt lagen.
Sie begann leise zu singen. Stella beruhigte das Lied immer und erinnerte sie daran, dass man vor manchen Dingen völlig zu Unrecht Angst hat. Ein Lied, das ihre Eltern ihr oft vorgesungen haben, als sie noch klein war.

"Dass die Sonne sich verdunkelt hatte man schon oft geseh'n,
dass die Vögel nicht mehr flogen war vielleicht noch zu versteh'n,
dass es plötzlich kälter wurde lag gewiss am Abendlicht,
doch das dumpfe Beben das näher kam verstand man einfach nicht.

Man verkroch sich in den Häusern, niemand schlief in dieser Nacht,
nur die Kinder wurden eilig mit einem Trunk zur Ruh' gebracht,
doch man hatte eins vergessen und als keine Zeit mehr blieb,
hörte man es singen am Straßenrand und es sang sein Lieblingslied:

Riesen sind nur halb so groß, sind ja lange Zwerge bloß,
Riesen haben Riesenangst, wenn man ihnen auf der Nase tanzt!

...."


Als sie merkte, dass Ulric vergeblich versuchte, sich aufzurichten hielt sie ihn fest und unterbrach den Gesang
"Warte, bleib liegen. Dafür bist du noch zu schwer verletzt. Aber wenn du mir einen Moment gibst, kann ich deine Schultern ein wenig anheben, dass du einen kurzen Blick in die Runde bekommst.
Wie Beorn schon sagt, es ist zu befürchten, dass du den Unsinn hier überlebst."
Den letzten Satz sprach sie mit einem leichten Lachen aus, Trübsal hatten sie im Lager wahrlich schon genug.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 12:49
Wo ist denn... Verdammt, die Destille hatte ich nie mitgebracht. Hilft nix. aber wenn man die Teekanne abdichtet und den Kolben über den Ausguss....
"Ich brauche jemanden der mir das hier kleinhackt und mörsert bitte. Ich versuche in der Zeit etwas zum Destillieren zu bauen. Ich brauche auf jeden Fall Kiefernharz und etwas Hanfseil. Und wenn jemand bitte in diesen Holzscheit Kreuzförmig einsägen könnte?"
Etwa Abseits des Lagers nimmt die abenteuerliche Destille, zu deren Bestandteilen unter Anderm auch Beorns Trinkhorn gehört und welche nur von gutem Willen, einigen stücken Bindfaden und viel Harz zusammengehalten wird, langsam Form an.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Ulrich am 02. Mär 15, 12:50
Ein Kurzes Lied dran an seine Ohren , es war beruhigend. Dann viel er wieder in die Bewusstlosigkeit. Er würde wohl einige Zeit schlafen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 12:58
Lorainnes Magen krampfte sich bei Beorn Beschreibung zusammen.
"Merde."
Nur mit Mühe brachte sie ein paar Bissen hinunter, und streifte dann wieder durch das Lager, sprach hier und da ein paar tröstende Wort, hielt Hände, versuchte Zuversicht und Hoffnung zu vermitteln.
Dann fasste sie ienen Entschluss.
Sie waren zuviele. So viele Menschen konnte sie nicht verstecken.
Sie mussten fort.
Also sprach sie mit ein paar ihrer Männern. Sie würden diejenigen, die es schaffen würden, von hier fortschaffen. Nach Bourvis, ins Alamarkloster und schlimmstenfalls nach Marnois. Dann wäre sie ihrem Onkel zwar etwas schuldig, aber sie war nicht bereit, Savaric de Roquefort auch nur noch einen weiteren Mann zu oftern.

Sie und ein paar Andere würden hier die Stellung halten, bis auch der Rest in der Lage wäre einen Transport zu überleben.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 13:20
Noch während sie mit Ulric sprach, driftete er unter ihren Händen schon wieder in die Bewusstlosigkeit ab, doch seine Atmung war gleichmäßig und ruhig. Während sie ihm noch einmal den Schweiß abtupfte und alle Verbände prüfte sang sie leise weiter.

"Da erzitterte die Erde und es zog ein Sturm herauf,
und die Menschen in den Häusern gaben alle Hoffnung auf,
dieses Kind war längst verloren - das war nun für alle klar,
denn es ahnte niemand in der Not, was da draußen geschehen war.

Und dann trat er aus den Wäldern, der gefürchtete Gigant.
Einen Baum von hundert Jahren knickte er mit einer Hand.
Und er sah das kleine Wesen, das ihn nicht zu fürchten schien,
langsam kniete er sich zu dem Kind und es sang sein Lied für ihn:

Riesen sind nur halb so groß, sind ja lange Zwerge bloß,
Riesen haben Riesenangst, wenn man ihnen auf der Nase tanzt!"


Schließlich stand sie vorsichtig von Ulrics Lager auf und half dann so gut es ging bei Beorns improvisierter Destille.

"Brauchst du noch etwas?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 13:32
"12 Magier der Akademie zu Donnerbach wären nicht schlecht. Ansonsten könntest du dich bitte um den Baldrian kümmern? Wenn wir die gemörserten zweige mit Alkohol abdestilliern sollte das Resultat stark genug sein."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 13:45
Als alles soweit geklärt war, wandte sie sich wieder zum Feuer um, vor dem immer noch diese Frau saß und sich darum kümmerte, dass sie alle verpflegt wurden, und Heilkräuter zerrupfte und aufkochte.
Und Lorainne kannte nichtmal ihren Namen.
Benjens Auftauchen hatte sie so nachhaltig unter Schock gesetzt, dass sie nicht mehr fähig war, klar zu denken. SIe hatte sich von Emotionen leiten lassen. Von Wut, Angst und Misstrauen.
Und ja, Angst hatte sie immer noch.
Was wäre, wenn es gar nicht von den Göttern gewollt war, dass sie ihr Lehen zurück erkämpfte? Was, wenn all diese Menschen, oftmals Fremde, die sich spontan angeschlossen hatten, für die falsche Sache kämpften?

Nein. Roquefort konnte nicht gewollt sein, schon gar nicht bei der Gesellschaft, mit der er sich offensichtlich umgab.
Freundlich sprach sie die Frau am Feuer an:"Wie heisst Du?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 02. Mär 15, 13:49
Wie gut, dass es Stella wieder besser geht! Eigentlich hatte Mina immer ziemlichen Respekt vor Menschen mit magischen Kräften... aber Stella war irgendwie anders, ihr hatte Mina direct vertraut und bereitwillig gestern ihren Schutzzauber entgegen genommen. Sie wird hier noch entscheidendes leisten und so manches Leben retten, da bin ich mir ganz sicher

"Beorn, ich habe dort hinten Kiefern gesehen, ich suche Harz"
Mit Messer und Schale bewaffnet stapfte Mina durch die immer noch kalte Luft des Vormittags
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 02. Mär 15, 13:54
Das Harz klebte an ihren Händen. Aber wenigstens gab es davon genug. Schnell eilte Mina zurück zum Lager.
Als sie Beorn gerade die Schale reichen wollte, hörte Sie eine Stimme und fuhr herum

"Meint Ihr mich?" Mina stockte der Atem. Lorainne stand vor ihr. Mina war nie besonders gut im Umgang mit Menschen edler Abstammung. Selten hatten sich Ritter in die heimatliche Taverne verirrt...

"Mein Name ist Mina. Mina Felsbrück" Sie versuchte zu lächeln
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 13:56
"Zwölf Magier der Akademie zu Donnerbach kann ich dir grade nicht anbieten, nur eine Magierin der Akademie zu Ayd'Owl... Und den gemörserten Baldrian. Für den Anfang aber doch besser als nichts, oder? Ich bringe ihn dir gleich..." Ihre Stimme war leicht aufmunternd. Woher sie das nahm wusste sie selbst nicht genau, ihr Kopf war voll und gleichzeitig leer mit Gedanken und Gefühlen. Sie nahm den Mörser und die Zweige, ging zum Feuer und begann, sie zu zerreiben.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 14:03
"Oui. Ich meine dich. Mina also." Lorainne erwiederte das Lächeln.
"Wo kommst du her?"
Tatsächlich interessierte es sie wirklich. Plötzlich waren soviele Menschen da, und sie kannte nichtmal ihre namen.
Vor allem war niemand mehr gegangen um sie alle zu verraten.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 14:08
"Gut, das ist mehr als genug. Könntest du das Harz kurz über den Teekessel hängen damit es noch etwas flüssiger wird? danach müssen wir diese Stelle hier damit abdichten. Und wenn irgendwo ein flacher Stein etwa anderthalb finger dick liegt, dann könnte ich dieses Teil hier abstützen. Haben wir noch irgendwo starken Schnaps? Ohne brauchen wir das hier garnicht erst zu versuchen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 02. Mär 15, 14:08
"Ich komme aus Leuenfels, das liegt in Galladoorn. Das ist eine halbe Weltreise entfernt, wenn ich da so drüber nachdenke... das lief auch nicht wirklich so, wie geplant. Aber wann tut es das schon mal." Mina lächelte schief und biss sich auf die Zunge. Sei nicht wieder so vorlaut ermahnte sie sich.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 14:11
Anders kam gerade von einer Gruppe Bauern zurück. Sie waren alle leichter verwundet gewesen und so konnte sie dort wenigstens helfen. Sie waren von Lorainne in die Gruppe eingeteilt worden die bald aufbrechen würde, und ihre Gebrechen würden schneller heilen.
Stella hatte sich um Ulrich gekümmert und so schaute sie nun nach Bran. Sein Oberkörper sah furchtbar aus, war geschwollen dick und Lila, und sie konnte die gebrochenen Rippen ertasten. Er würde so gut es ginge geschient werden müssen und nur vorsichtig bewegt, nicht das die Rippen in die Lunge eindrangen. Hierzu holte sie sich Beorn zu Hilfe. Er hatte wirklich viel mehr Erfahrung, aber Anders sog alles auf wie ein Schwamm und vermerkte es in ihrem Gedächtnis, so würde sie es  anwenden können wenn er mal nicht dort war.
Mit dem Baldrian würden seine Schmerzen ebenfalls gelindert werden. Auch wenn es dämmrig im Wald war merkte sie doch das bereits viel zeit verstrichen war. Die Versorgung von so vielen Verletzten beanspruchte viel Zeit und schien nie aufzuhören.
Sie merkte wie die Müdigkeit in ihr Hochkroch und sie rieb sich über die Augen.
Zum Glück wurde tee verteilt der Wärmte und Wach machte, von dem Schlafzeug ließ sie wissend die Finger. Dennoch kam sie nach einer kurzen Atempause wieder auf die Beine. Ihre Gedanken kreisten die ganze Zeit um das Lager und die Menschen. Sie hatten den Rückzug der Bauern gedeckt in dem sie ihnen zeit gekauft hatten. TEUER! Aber sie hatten es geschafft. Und das würden sie jetzt wieder brauchen.
Sie entdeckte Lorainne in der Nähe des Feuers und ging auf sie zu. "Lorainne? Wie sagt ihr? Auf ein Wort?"
Sie nickte etwas abseits zum Geschehen und ging zu einem Baum in der Nähe. Als die Ritterin ihr folgte, sah Anders das sie ebenso müde war wie sie selbst. "Selbst wenn wir das Lager verlassen und abbrechen wollen, Roquefort wird seine Männer schon nach uns suchen lassen. Wir brauchen Zeit.  Jaque ist Tod, Silas ...", sie schauderte und schloss die Augen. "Auch Bran geht es nicht gut, aber ich kann immer noch laufen. Ich kann falsche Spuren legen, es wir schwer sein die von so vielen Leuten glaubhaft zu fälschen, aber ich kann uns etwas Zeit verschaffen."
Wieder schweifte ihr Blick über das Lager dann sah sie Lorainne wieder an. "Außerdem brauchen wir dringend einige Sachen. Um die Verwundeten zu versorgen und uns zu ernähren. Wir haben zwar viel Silber und Kupfer, aber im Moment können wir es nicht ausgeben."
Ihr Blick blieb erneut an der Wunde hängen. Sie hatte Lorainne trotz allem erwischt... Sie spürte wie ihre Kehle eng wurde. "Ich weiß, das ihr meine Ausbildung für unehrenhaft haltet, aber im Moment kann ich helfen. Also egal was du brauchst... du wirst es bekommen wenn ich es hohlen kann. Ich kann mir nicht vergeben und mein Kopf findet keine Ruhe,und ich will nicht das die Nacht kommt, aber jetzt richten sich gerade meine Gedanken nur an das was ich tun kann."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 02. Mär 15, 14:35
Silas träumte wild vor sich hin. Von den Geschehnissen um ihn herum bekam er nichts mit. Zwischendruch fühlte es sich an, als ob ihm jemand heißes Feuer zu trinken gab. Es schmerzte und riss seine Wunde am Bein wieder auf.
Eigentlich wollte er nur, dass es aufhörte. In den wenig klaren Momenten, die er hatte, war ihm bewusst, dass er für die Gruppe eine imense Belastung darstellte.
"Lavinia, wenn dir meine Kraft etwas nutzt, so nimm sie mir und gib sie denen, die dann weiter kämpfen können." flüsterte Silas in einem ruhigen Moment. Weit entfernt hörte er die Schwingen eines großen Vogels näher kommen.
Hoffentlich kann er mich zu einem schöneren Ort tragen war das letzte, was Silas dachte, bevor er wieder in die tiefe, unruhige Bewusstlosigkeit glit. Sein Beinerband verfärbte sich während dessen weiter rot ...
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 02. Mär 15, 19:18
Benjen fand nicht wirklich Ruhe und bewegte sich durchs Lager. Er war dankbar dafür als Lorainne in neu verbunden hatte. Es tat immer noch weh aber er fühlte sich ein wenig besser. Ich suchte nach Silas und sack neben ihn auf die Knie. "Lavina was kann ich dir geben das du ihm hilfst? Welche nutzen kann ich dir noch geben wenn du mir alle geliebten und vertrauten Menschen nimmst?"
Er erblickte den Verband. "Anders, Beorn kommt sofort hier her!! Schnell!! Silas Wunde!!" Seine Stimme hämmerte durch den Wald, das letzten mal als man sie in diesem Ton vernommen hatte war wohl zur Zeit des Bürgerkrieges im Felde. "Beeilt euch!"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 19:52
Noch bevor Lorainne den Mund öffnen konnte um etwas zu sagen schallte ein Ruf durch das Lager und der klang ernstlich. Anders Kopf ruckte herum, ein hastiger Blick zu Lorainne und dann setzten sie sich in Bewegung. Die Stimme war neu aber dennoch hatte sie sie erkannt, es war Benjen.
Flink trugen sie ihre Schritte durch den Wust und sie kam schlitternd vor Benjen zum stehen der bei Silas kniete. Sie erkannte sofort wo es Blutete das war auch kaum zu übersehen. "Bei der brennenden Sonne der Kristallwüste.", stieß sie aus und ließ sich schnell an seinem Lager nieder. Schnell zog sie von ihrem Gürtel einen Streifen Stoff glaubte einen Stock auf und legte geübt einen Druckverband an. "Halt das fest zu!", wies sie ihn an und zog ihren Dolch um den durch gesifften Verband zu zerschneiden. "Verdammt. Die Wunde will nicht aufhören zu bluten. Das ist nicht gut."
Ihr Blick huschte durchs Lager. "Wenn uns nichts anderes einfällt werden wir die Wunde ausbrennen müssen. Sonst schafft er es nicht." Tiefe Furchen durchzogen ihre Stirn. Dann sah sie zu Lorainne. "Haben wir irgend ein Eisen was wird dafür verwenden könnten?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 20:00
Sofort war der schwer atmende Beorn zur Stelle. "Scheisse. Benjen, lös die Verbände, aber vorsichtig. STELLA! WIR BRAUCHEN DICH HIER." Er kramte in der Tasche."Anders, kannst du ein Stück Käse auftreiben? Notfalls trockenes Brot." Die unverletzte Hand kam mit einem Leinenbeutelchen aus der Tasche. Dieses wiederum enthielt einige rote Schoten. "Peraine hilf mir, wir müssen ihn zwingen weiterzumachen. Silas, verzeih mir. Das wird sehr unangenehm." Er zerfledderte eine der Schoten und sortierte die Kerne aus. "Wo bleibt Stella? Soblad Silas wieder bei Bewusstsein ist wird er ohne magische Heilung zu schnell verbluten Ausbrennen wird ncihts nützen, dazu ist die Wunde zu tief. ANDERS, BRING FRISCHE VERBÄNDE MIT!" Sobald Stella ankam, gab Beorn einen Teil der Schote in Silas´ Mund.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 20:26
Stella saß am Feuer als Benjen, Anders und Beorn aufgeschreckt zu Silas sprangen und hatte die Wurzeln wie in Trance zu feinem Staub gemahlen. Sie fuhr hoch, als man sie rief und konnte gerade noch verhindern, dass sie das Pulver verschüttete. "Ja, ich komme!"
Den Mörser drückte sie dem nächstbesten in die Hand "Hier, halt das und verschütte nichts!"
Mit drei schnellen Schritten war sie bei den anderen. "Ach du...." blieb es ihr im Hals stecken.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 02. Mär 15, 20:27
Silas vernahm das Rauschen, wie von großen Vögeln, oder eher wie am Meer. Er selbst spürte grade gar nichts, er nahm nichts war.

Als Beorn Silas etwas in den Mund schob, merkte Beorn, dass da überhaupt keine Reaktion war. Kaum ein Atmen, gescheige denn ein Schlucken.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 20:29
"Bei den Göttern..." Lorainne fluchte laut und undamenhabft.
Routiniert griff Lorainne das Bein und hielt es hoch, was Silas zumindest ein Stöhnen entlockte. Immerhin lebte er noch.
"Beorn, Anders, ihr beide müsst uns anleiten. Vite!"
Dann wandte sie sich wütend an Silas:"Wenn Du stirbst, dann mögen die Göttern verhindern, dass wir uns im Jenseits wiedersehen! Hörst Du mich? Du lagst blutend im Wald und ich wollte Dich nicht zurücklassen! Darum sind wir alle jetzt zerschunden. Wenn Du jetzt stirbst, war alles umsonst. Also tu es nicht!"
Sie wusste nicht, was sie sonst noch sagte, aber das reden half gegen den Schock und hielt ihre Gedanken beisammen.

"Denk an Alain, er hätte nicht gewollt, dass Du einfach aufgibst. Wie hat er immer gesagt? Kleine Kinder fallen und schlagen sich die Knie auf. Dann weinen sie ein bisschen und hüpfen trotzdem recht schnell wieder herum."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 20:34
"Lagert ihn mit dem Kopf nach unten, nur ein wenig. Stella, ich weiss eure Kräfte sind begrenzt, könnt ihr versuchen, genau und nur die Arterie zu heilen? Sie ist volkommen zerfetzt. Wenn ihr das nicht schafft, müssen wir einen Schnitt ein stück weiter Oben setzen und die Arterie dort vernähen, in diesem Fall würde er das Bein höchstwahrscheinlich nie wieder richtig nutzen können."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 20:43
"Beorn, ihr wisst, was ich euch vorhin über die Magie in seinem Körper gesagt habe.... Ich weiß nicht, ob es funktioniert und der Körper überhaupt noch darauf anspricht. Den Zauber gezielt eine Wunde zu heilen habe ich bis jetzt nur theoretisch besprochen... Allerdings würde ich mir davon wenn mehr versprechen als einem großflächigen erneuten Heilzauber wenn ich sehr gezielt nur dieses Stück versuche nachzubilden..."

In ihrem Kopf drehte sich alles, die begonnene Lektion mit Balerian, die Hinweise von Kadegar, Lyra und Ardor, darüber einen Körper direkt zu heilen oder durch Energien den Astralleib zur Selbstheilung anzuregen, Komplikationen bei zu viel Magie im Körper, wenn der Körper keine weitere Magie mehr aufnehmen kann, ....
Alles zog in kurzer Zeit an ihr vorbei und sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen

WIE ZUR HÖLLE WAR DIE FORMEL???
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 20:46
"Du schaffst das schon, Stella. Atme ruhig, konzentriere Dich."
Lorainnes Stimme war ruhig, ermutigend.
"Du hast mich gerettet aus einer viel aussichtsloseren Situation, also kannst Du auch ihn retten. Du musst nur an dich glauben."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 20:51
Anders merkte wie alles um sie herum hektisch wurde. Aber nicht auf die Gute Art und weise. Sie rückte kurz beiseite damit Lorainne besser stützen konnte und sah das Stella panisch wurde. Irgendwas schien nicht in Ordnung zu sein. "STELLA!", etwas lauter als gewollt holte sie die Magierin aus ihrer fiebrigen Überlegung und nahm ihre Hand um sie zu drücken. "Es wird alles gut. Du kannst das, ich weiß es."
Sie drückte Stellas Hand und bezog dann Stellung an Silas Kopf um seine Atmung zu überprüfen und seine Lebenszeichen zu überwachen. "Ich glaube an dich. Du kannst das! Das hast du schon so oft bewiesen."
Ernst aber mit der Andeutung des einstigen Strahlens in ihren Augen schaute sie die Magierin an und brachte ein Lächeln hervor. Für ihre Freunde konnte sie da sein.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 20:54
"Stella, atme tief durch. Du hast noch ein wenig Zeit. Ich habe mich mit der Theorie magischen Heilung befasst, und ein Zauber, der den kompletten körper Heilt dürfte in diesem Fall deine Kräfte überfordern. Wenn sich die Wunde ausserdem nur oberflächlich schliesst haben wir immernoch das Problem einer starken inneren Blutung, die wir überhaupt nicht mehr stillen können ohne das Bein wieder aufzuschneiden. Glaubst du du schaffst es? Sonst wird er das Bein wohl verlieren."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 21:07
Mit zitternden Händen griff sie nach der Triskele an ihrem Hals und gönnte sich einen Augenblick durchzuatmen.

Du willst gezielt heilen, erst analysieren, verstehen. Dann heilen.

"Könnt ihr mir einen Moment verschaffen? Umso mehr ich weiß, umso besser und mit weniger Aufwand kann ich das hoffentlich flicken. Das Problem wäre eher dass je mehr Magie ich ihm jetzt noch zur Heilung gebe umso größer ist die Chance, dass der Körper mit Nebenwirkungen darauf reagiert. Wenn er überhaupt noch darauf reagiert."

Sie zog den Bergkristallanhänger von ihrem Hals und begann, einen Zauber zu sprechen, der ihr die magische Sicht der Umgebung ermöglichte.

"VIDEO MAGIA!"

Bei Silas sah sie immer noch die Magie von den Zaubern, die sie zuvor gesprochen hatte. Und bis jetzt hatte sie sich nie gezielt versucht bei einem Astralleib zurecht zu finden um dort die Stelle zu finden, die es zu flicken galt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 21:13
Lorainne hielt die Luft an, als Stelle ihr Sprüchlein aufsagte.
Sie wagte kaum zu atmen und fand Stella plötzlich unheimlich, dabei hatte sie sie schon oft zaubern gesehen.
Sie beruhigte sich mit dem Gedanken, dass ein Zauber nichts anders war, als Aines Wirken.
Und doch hatte sie schreckliche Angst, nur anmerken lassen konnte sie sich nichts.
Sie begann leise zu beten. Zu Aine. Dass Stellas Zauber wirkte.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 02. Mär 15, 21:14
"Beorn schweig jetzt. Du hast ihr alles gesagt was sie wissen muss. Lasst sie jetzt Ruhe und sie ihr Werk verrichten." Benjen legte kurz die Hände auf ihre Schultern "Bewahrt die Ruhe und konzentriert euch jetzt ganz auf euch und eure Worte." "Er ist unser Freund, wir vertrauen euch und er tut es auch!"
Benjen trat zu Lorainne er legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie war gerade die einzige Person die ihm noch Ruhe geben konnte. Für sie muss er jetzt da sein und seine eigene Furcht über einen Verlust jetzt verdrängen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 21:16
"."Beorn will gerade zu sprechen ansetzen, als er die Worte vernimmt und verstummt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 02. Mär 15, 21:19
Mina ertappte sich dabei, wie sie die Zähne aufeinanderbiss und die Luft anhielt. Die Spannung war unerträglich. Einatmen Ausatmen. Sie schloss die Augen. Du schaffst das Stella! Einatmen, Ausatmen...
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 21:21
Eine zitternde Hand legte sich auf ihre Schulter und instinktiv griff sie danach.
Die Augen schreckgeweitet hob sie den Kopf und musterte die Person, zu der die Hand gehörte.
Benjen war blass und hatte mindestens soviel Angst um Silas wie sie.
Se drückte seine Hand noch ein wenig fester und konzentrierte sich dann wieder auf Silas.

Blut, soviel Blut.
Es erstaunte sie, wieviel Blut in einem Menschen war. Soviel, dass die Droor von den vielen Toten und Verletzten rot gefärbt wurde.
Rotes Wasser.
Und Blut an ihren Händen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 02. Mär 15, 21:30
Benjen sah kurz zu Lorainne herab. Mehr kann ich einfach hier nicht mehr tun dachte er sich.
Er legt die andere Hand auf ihre Schulter. Hoffnung, oh bitte nimm ihn uns nicht weg.
Irgendwie merkte er das er sich auch an Lorainne fest hielt, sie war gerade auch seine Stütze.
Und er hoffte das ihr doch jetzt ähnlich ging.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 21:31
Während die anderen ihr zusprachen und dafür sorgten, dass sie einen Moment Zeit hatte versuchte sie, die Stelle unter den vielen Verletzungen zu finden, die so blutete. Wenn sie die einmal hatte, könnte sie das Geflecht der Adern versuchen nachzubilden.

Es kam ihr wie Ewigkeiten vor und sie schalt sich innerlich, dass sie endlich die Stelle finden muss, als sie ihr endlich auffiel, wo Reste ihres Zaubers langsam zurück in das astrale Netz ihrer Umwelt flossen und dort verschwanden.
Für alle anderen, die um ihn standen war es der rote Lebenssaft, der langsam aber sicher weiter die Tücher rot färbte.
Nun hatte sie aber endlich gefunden, wonach sie gesucht hatte und sah sich das Abbild der realen Verletzung an, dann folgte sie den Linien dorthin wo das Geflecht noch intakt war in versuchte sich das Muster einzuprägen welches sie nun gleich nachbilden musste.

Verdammt, analysieren und dabei heilen wäre jetzt wirklich praktisch....

Dann ließ sie den Zauber fallen und steckte den Kristall weg.

"Gut, dann versuchen wir das gleich....Beon, Anders, hat jemand von Euch so etwas wie eine Wundtinktur?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 21:33
Anders blicke schweifte wieder durch die Runde. Jetzt blieb er an Lorainne hängen deren Blick sich gerade nach innen kehrte. Nun da sie es kannte ahnte sie nur zu gut was für eine Art von  Erinnerungen sie gerade heimsuchte. Was sollte sie tun? Sie schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Dann holte sie tief Luft und schloss die Augen.

>>Wer weiß schon was genau geschieht, wenn die Zeit verfliegt hier im Hain.
Und wer weiß, was vermag geschehn wenn die Bäume stehn hier allein.

Hörst du, wie das Lied erklingt, wenn der Regen singt auf dem Laub.
und sag was hat dein Herz verspürt, als du zugehört hast,
dort im Staub.

Lidadade, Lidadade, Li.. da.. de
Lidodade doe, doralade. Lido doradedore<<

Ihre Stimme war zittrig, aber hell und klar nach den ersten Worten.

>>Im Traum warst du auf den Pfad geführt, wirst erneut berührt durch das Band.
Und bald schon, scheint auch helles Licht, auch auf dein Gesicht und das Land.

Lidadade, Lidadade, Li.. da.. de
Lidodade doe, doralade. Lido doradedore<<

Auf Stellas frage hin schüttelte sie nur kurz den Kopf ohne die Melodie zu unterbrechen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 21:37
Benjens stützte sich schwer auf sie, doch Lorainne wagte sich nicht zu bewegen. Sie hatte seine Last aufgenommen als sie plötzlich Erbin von La Follye geworden war, nun würde sie ihn stützen.
Anders begann zu singen, und wie so oft, schloss Lorainne die Augen und liess sich von dem Gesang forttragen.
Als sie die Augen wieder öffnete und Stella den Kristall wegsteckte, hoffte sie, dss es ein gutes Zeichen war.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 21:41
"Nein, leider nicht."
Herrin Peraine, Herrin Hesinde, ihr gnädigen Schwestern. Ich flehe um Eure Hilfe. Gebt dieser Zauberin die Ruhe und das Wissen, diesen Mann zu Heilen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 02. Mär 15, 21:52
Mina lauschte Anders Gesang. Einatmen, Ausatmen.... Nur verschwommen nahm sie Stellas Frage wahr.
Wundtinktur.... nein.

"Ich habe noch etwas Eisenkraut", aber ich bezweifle dass es getrocknet helfen wird. Für etwas anderes ist keine Zeit mehr"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Ulrich am 02. Mär 15, 22:08
Ulric erwachte als sein Bein wieder zu pochen begann. Alles um ihn herum war gedämpft und wie durch einen Schleier zu erkennen. Das einzige was er bewegen konnte war sein Rechter Arm. Nicht mit viel Kraft aber immerhin klammerte er sich so an der Wirklichkeit fest.

Er Lag nicht weit entfernt, vielleicht 3 Schritt , von einer Menschentraube die sich um etwas drängte. Er erkannte Lorainne, Anders, Stella und Beorn. Er vernahm die Worte Stellas die nach einer Wundtinktur fragte. In seinem Hinterkopf regte sich ein Funken von Erinnerung. Er hatte in seiner Gürteltasche ein kleines Töpchen mit Wirsekrautsalbe die er immer mit sich rumtrug aber nie benutzt hatte.
Langsam tastete er nach seinem Gürtel. Dieser war aber nicht da wo er immer war. Er hob seinen Kopf unter Schmerzen und sah den Gürtel einen Schritt von im auf dem Boden liegen. Unter Schmerzen zog er sich mit seiner Hand den letzen Spann in die Richtung und öffnete die Tasche. Mit einem kleinen Ruck nahm er das Töpfchen aus Metall und warf es in Richtung der anderen bevor ihn die Anstrengung wieder in die Leere zog.


Das kleine gefäß plumpste in der Nähe Lorainnes auf den Boden und Kullerte kurz im Kreis.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 02. Mär 15, 22:16
Lorainne hörte ein dumpfen Plumpsen von etwas und schaute zur Seite.
"Was ist..." sie richtete sich auf und hob das Töpfechen auf und öffnete es und daran zu richen.
Angewiedert verzog sie das Gesicht.
"Hier. DAS riecht zumindest wie Wundtinktur." Sie reichte Beorn das Gefäß und schaute zu Ulric, der nur ncoh halb auf seinem Lager lag.
Sie strich sich durch die Stirn und verwischte Silas´Blut in ihrem Gesicht, bevor sie zu Ulric eilte.
"Komm schon, mann. Du musst dich ieder anständig hinlegen. Du brauchst Ruhe."
Sie hievte ihn wieder auf das Lager, überprüfte den Sitz der Verbände und seinen Puls. Schnell, ein bisschen schwach, aber gleichmäßig.
Sie deckte ihn vorsichtig zu und ließ ihre Hand einen Moment auf seinem Oberkörper ruhen.
"Ich hab mich noch gar nicht bei dIr bedankt."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 22:20
"Verdammt, dann muss..."
In dem Moment fiel das Töpfchen neben Lorainne zu Boden, woraufhin Stella in die Richtung blickte aus der es kam wo Ulric schon wieder in sich zusammengesunken war und Lorainne ihn wieder ordentlich auf sein Bett legte.
"Ulric, du..... danke...Oh gut, das ist besser als mein Alkohol..."

Stella ging im Kopf noch einmal alles durch  - Komponente - wenn man es so nennen wollte, Worte.... es war wie Körper heilen nur etwas fehlte.... der Teil mit VAS... das wars! creo corporem medicam magia. Dann das Geflecht, das sie gleich nachzubilden versuchte und wo sie es anknüpfen wollte. Lieber etwas zu viel als zu wenig...
Deutliche Worte, klare Knoten, saubere Gesten.


Sie spülte ihre Hände noch einmal kurz mit etwas von ihrem Alkohol ab, dann nahm sie etwas von der Salbe auf die Finger und strich es auf die Wunde.

"Ich hoffe wirklich, dass es klappt... Wenn es ganz ernst wird mit ihm, tippt mich bitte kurz an. Je mehr Zeit ich habe, umso besser..."

Vorsichtig griff sie in das astrale Netz um sie herum und begann, ein Geflecht aus Knoten zu wirken, das den anderen um sie herum verborgen blieb. Sie sahen nur die Hände von Stella, die in der Nähe der Wunde arbeiteten und etwas zu knüpfen schienen. Der klare Gesang von Anders ließ sie ruhig, bedacht und sorgfältig arbeiten. Einen Knoten nach dem anderen setzte sie so zusammen, wie sie es sich vorher angesehen hatte und fügte sie etwas großflächiger als nötig dort zusammen, wo die Verletzung war.

Einige Minuten verbrachte Stella damit, meist schweigend, zwischendrin fluchend. Gerne hätte sie den anderen gesagt, was sie tat, doch waren die Bedingungen so überaus bescheiden, dass sie all ihre Konzentration auf den Zauber verwenden musste.
Sie ließ sich sehr viel Zeit und musste zwischendrin immer wieder nacharbeiten - doch im Gegensatz zu sonst, wenn sie Zauber übte hatte sie nur diesen Versuch.

"CREO CORPOREM MEDICAM MAGIA - das Netz geformt nach dem intakten Abbild, Knoten geknüpft und verbunden, die Wunde zu verschließen, das Blut wieder in den Adern fließen zu lassen - CREO CORPOREM MEDICAM MAGIA - das Netz geformt nach dem intakten Abbild, Knoten geknüpft und verbunden, die Wunde zu verschließen, das Blut wieder in den Adern fließen zu lassen.... - CREO CORPOREM MEDICAM MAGIA"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 02. Mär 15, 22:24
Anders hatte sobald Stella mit der Arbeit begonnen hatte in ein Summen gewechselt. Sie wusste wie sehr es einen durcheinander bringen konnte wenn man etwas sagen wollte und jemand anderes etwas sprach. Fasziniert wie beim ersten mal schaute sie der jungen Magierin dabei zu wie sie ihr Netz webte die Finger leicht auf Silas Schlagader wo sie immer noch den Puls fühlen konnte. Auch atmete er noch.
Das hier würde wieder gut werden. Es musste einfach. Daran glaubte sie. Stella konnte das.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 02. Mär 15, 22:25
"Wirselkraut! Verdammt, dankt allen Göttern die ihr kennt. Anders, sobald sich die Arterie wieder hergestellt hat musst du den Druckverband leicht lösen, damit das Blut wieder durch die Ader fliessen kann." flüstert Beorn, um Stella nicht unnötig abzulenken.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 02. Mär 15, 23:02
Weitere Minuten vergingen, dann beendete Stella den Zauber und analysierte anschließend noch einmal, um soweit ihr das möglich war zu beurteilen, ob ihr Zauber in Ordnung war.
Viele kleinere Fehler hatte sie zwar jetzt durch den enormen Zeitaufwand beheben können, doch fiel ihr auf, dass die Anbindung nicht gut gelungen war, zum Glück hatte sie großflächig genug gearbeitet, dass es nicht zu schlimm sein dürfte doch war sie auch nicht sicher, ob eine Nacharbeit geklappt hätte, also beließ sie es dabei. Heilung war auch einfach nicht so ihr Fall... Vielleicht konnte Beorn dann dabei wieder etwas tun, falls es zu Komplikationen kam.

"So, ich denke das war es erst einmal. Die Anbindung habe ich leider nicht sonderlich gut hin bekommen. Ich hoffe, das wird keine Probleme verursachen..."

Nachdem die Anspannung von ihr abfiel begann sie zu zittern und ließ sich auf den Boden sinken.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 03. Mär 15, 04:19
"Gut gemacht, ihr alle! Schaut was ihr weiter für ihn tun müsst. Und danach seht nach den Anderen. Es darf sich keiner mehr zu viel bewegen oder anstrengen. Wenn wir noch etwas besorgen müssen sagt es und wir werden es holen oder besorgen." Benjen´s Stimme klang klar und deutlich.
Dann verließ er die Gruppe um Silas, sein Blick suchte Lorainne die bei Ulric war. Gut sie ist abgelenkt dachte er sich und ging zum Rand des Lagers wo er sich unbeobachtet fühlte. Hier ließ er sich auf die Knie fallen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 03. Mär 15, 08:53
Endlich ließ die Spannung nach, Mina sackte zusammen. Verdammt, es ist ja praktisch, wenn man für Stimmungen so empfänglich ist, aber ich muss lernen, mich besser zu schützen. So bin ich wirklich keine große Hilfe...
Um sie herum schwärmten alle wieder aus, um nach den anderen zu sehen und Mina kam sich plötzlich unendlich einsam vor, allein unter all diesen fremden Menschen, so weit weg von zu Haus. Zu Haus, was heißt das schon. Eigentlich war ihr das Wort nur noch wie eine leere Hülle vorgekommen. Wer war da schon noch, dem sie wichtig war? Natürlich konnte sie verstehen, dass ihre Stiefmutter froh war, endlich wieder einen starken, schützenden Mann an ihrer Seite zu haben. Aber jetzt? War es nicht eigentlich ihr Gasthaus gewesen? Das Gasthaus ihres Vaters und ihrer Mutter? Vater... der Gedanke schmerzte so sehr und unweigerlich dachte sie wieder an Jontev und an diese schreckliche Nacht, in der sie ihr Glück und fast alles, was ihr lieb war, verloren hatte: die dunkle Nacht...
Mina schauderte und musste sich zusammenreißen, nicht loszuheulen. Sie spürte ihre Erschöpfung und das beste dagegen war: weitermachen! Sie schob ihre dunklen Gedanken beiseite und sie sah Stella zitternd und erschöpft am Boden liegen. Schnell holte sie einen Becher Tee warf ihr eine dicke Decke über die Schultern
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 03. Mär 15, 09:08
Anders konnte an Stellas Handbewegungen und Stimme erkennen wann sie mit dem Zauber zu Ende war. Sie hatte sie wohl schon ziemlich oft beobachtet. Bei Silas veränderte sich zunächst nichts was sie mit dem bloßen Auge erkennen konnte , aber er war noch stabil. Dankbar lächelte sie der Magierin zu und kam wieder zu Beorn um die Wunde nocheinmal vorsichtig zu waschen und zu verbinden. Stella bekam einen Mantel und einen Umhang und Anders erkannte die Frau wieder mit der sie sich auf dem Tunier unterhalten hatte. "Danke", sagte sie leise und lächelte nochmals, ehe sie Stella umarmte die zitterte. "Willst du noch hier bleiben? Oder willst du ans Feuer? Ich werde noch kurz hier bleiben, aber ich glaube nicht das sich etwas verändert. Magier sind toll!"
Sie rieb ihr die  kalten Hände und schaute dann über Stellas Schulter zu Lorianne. Si ehatte ihr keine Antwort gegeben.
Sie würde gleich nachfragen.
Sie blieb zuerst noch kur bei SIlas und beobachtete ihn genau, aber er schien nun wirklich um einiges stabiler. Das machte ihr das kleine herz doch ein bisschen leichter. Dann stand sie auf und näherte sich Lorainne und Ulric vorsichtig, nicht das sie wieder störrte.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 03. Mär 15, 09:13
Lorainne schaute auf, als sich anders neben sie hockte.
"Ist er stabil?" Die Angst, dass ihr nun jemand von Silas Tod berichtete, liess ein wenig nach.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 03. Mär 15, 09:17
Anders nickte. "Er ist noch nicht ganz über den Berg aber ein gutes Stück ist getan. "
Sie blickte zu Ulrich, er sah auch noch schlimm aus und selbst in diesem Zustand noch hatte er helfen wollen und können. Leicht schüttelte sie den Kopf aber war dennoch froh. "Sind.... Sind deine Wunden schon versorgt?", fragte sie vorsichtig und mied ihren Blick.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 03. Mär 15, 09:23
Lorainne nickte düster.
"Oui, alle verbände sitzen da wo sie hingehören und seine wunden nässen nicht mehr als gewöhnlich. Gönnen wir ihm ein wenig ruhe, dann sehen wir etwas später nach ihm."
Lorainne erhob sich und blickte um sich. Dass lager hatte sich schon deutlich geleert. Sie hatte jedes zeitgefühl verloren, doch der stand der sonne verriet ihr, dass der tag bereits weit fortgeschritten war.
"Anders, würdest du den rückzug der anderen decken? Mit falschen spuren? Und zusehen, dass auch wir nicht entdeckt werden?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 03. Mär 15, 09:27
Anders nickte und folge Lorainne ein Stück. Als die Frage kam hob sie den Kopf und nickte schließlich. "Ja ich kann es versuchen."
Ihr Blick flog zum Himmel. "Allerdings kann es sein das ich vor morgen Abend nicht zuück bin oder länger."
Kurz zögerte sie. "Was sagst du zu dem anderen Vorschlag den ich gemacht hatte? Was brauchen wir dringend? Ich werde auch Beorn fragen, aber brauchen wir etwas wirklich dringend von deiner Seite? Eine Nachricht die verschickt werden muss oder ähnliches?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 03. Mär 15, 09:38
"Wir brauchen alles, was sie hier wieder auf die beine bringt." Lorainne deutete auf das lager.
"Und informationen. Ob nach uns gesucht wird, was mit den restlichen leuten aus la follye ist, wieviele männer roquefort hat..." während sie sprach, streifte ihr blick unruhig umher, bis ihr benjen ins auge fiel. Er war ein wenig abseits auf die knie gesunken und wirkte unendlich verloren und einsam.
In Lorainnes Vorstellung war er nie so einsam gewesen, hatter er doch stets Maguerite an seiner Seite gehabt. Aber jetzt, ohne Maguerite, wirkte er allein. Schwach.
"Und wenn du ein Kraut gegen Kummer findest..." besorgt blickte sie wieder zu ihrem Ziehbruder.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 03. Mär 15, 09:49
"Danke" flüsterte sie, als sie von allen Seiten in Umhänge und Decken gepackt wurde "es geht gleich wieder... Nur die Anspannung glaube ich... Ihr... ihr solltet vorsichtig sein, wenn....wenn ihr den Druckverband löst und...schauen... ob es hält oder... noch weiter Blut austritt...oder alles wieder aufgeht.... oder...Wucherungen auftreten...Oder..."
Ihr Kopf drehte sich...

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 03. Mär 15, 10:00
//Ein kraut gegen Kummer? Davonbrauchen wir wenn viel.//
Anders war Lorainnes Blick gefolgt und schaute nun auch in die Richtung. "Ich werde Beorn fragen was wir noch brauchen. Und mich beeilen so gutich kann."
Vorsichtig drückte sie Lorainne nocheinmal kurz und scheu und wannte sich dann ab. Sie würde wohl doch länger weg bleiben, je nachdem wie viel sie Hohlen musste. Zuerst ging sie zu ihrem Lager, wechselte das Hemd das sie trug, hohlte ihre Gugel und leerte ihren Rucksack bis auf die Dinge die sie brauchen würde. Zwei Seile war dabei, kleine Steine, ihre Messer und die feinen Dietriche die sie immer ganz unten aufbewahrte. Sie packte auch etwas zu Trinken und ein bisschen Brot und Käse ein. Ihren Umhang ließ sie dort, erwürde sie nur behindern.
Dann schulterte sie den Rücksack, schnallte den Gürtel um an dem auUer einer Tasche nichts mehr hing und löste alle Federn aus ihrem Haar. Nach kurzem Zögern folgten die Zöpfe und sie band sie sich tief im Nacken zusammen damit sie nicht stören würden.
Alles andere legte sie ungewölich ordentlich an ihren Schlafplatz und verließ diesen dann. Sie ging zu Beorn und erfragte was er alles dringen brauchen würde und gab ihm kurz Zeit sich das zu überlegen. Während dessen schaute sie nochmal bei Silas Urlic, Bran vorbei. Bei Vanion blieb sie schließlich hängen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 03. Mär 15, 10:47
Relativ schnell hatte Stella sich wieder erholt und sie stand wieder auf und wollte die Mäntel und Decken zurückgeben als Anders durchs Lager sprang und sich für ihre Reise bereit machte und schließlich bei Vanion sitzen blieb.
Sie ging zu Anders hinüber, kniete sich neben sie und wollte sie in den Arm nehmen „Wie geht es dir? Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist, dass du gehst? Musst du so lange weg? Solltest du so lange weg?“
Anders erschien ihr fremd, ihr Verhalten und auch jetzt ihr Aussehen. Sie strich ihr eine Strähne hinter die Ohren und schaute ihr fest in die Augen und suchte das kindlich, fröhliche Glitzern in Anders Augen. „Ich mach mir Sorgen um dich. Du weißt noch, was wir in Brega in der Taverne über deine Reisegelüste gesagt haben?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 03. Mär 15, 11:22
Anders hörte Stella näher kommen und erschrak von daher nicht, als sich ein Arm vorsichtig um ihre Schultern legte. Auf Stellas fragen hin schwieg sie kurz und überlegte wie sie darauf antworten sollte. "Ich weiß nicht wie es mir geht. Körperlich besser als den Meisten hier, immerhin... bin ich mit Schuld an einigen schlimmen Verletzungen hier."
Sie sprach leise und bedrückt während sie Vanions verschwitztes Gesicht betrachtete. "Was den Rest anbelangt.... ich weiß nicht ob ich in nächster Zeit schlafen kann.  Und was den Rest betrifft...."
Sie ließ den Satz unvollendet. "Aber im Moment geht es mir recht gut, ich habe Dinge zu tun und kann nicht nachdenken."
Sie schluckte leicht. Ohne es zu wollen driftete sie schon wieder in den dunklen Wald ab wo Vanion und Stella sie gefunden hatten. Das er da überhaupt noch hatte laufen können... Wie hatten sie es hier hin geschafft? Alles war wie von einem dunklen Nebel überdeckt, sie konnte sich nicht wirklich erinnern.
"Im Moment sind noch genügend Heilkundige hier, aber unsere Vorräte sind begrenzt und es fehlt an vielem. Roquefort ist uns auf den Fersen und wird nichts unversucht lassen uns zu finden. Es müssen falsche Spuren gelegt werden und Dinge besorgt, materielle und Informationen. Unsere besten Späher sind außer Gefecht gesetzt,..."
Sie ließ es zu das Stella ihr die Haare zurück strich auch wenn dadurch der lange schnitt auf ihrer Wange zum Vorschein kam. Sie überlegte kurz und nickte dann. "Es ist nicht so das ich weg will... also nicht in eine bestimmte Richtung. Aber ich hab diese Aufgabe und einer muss Roqueforts Männer von unserer Fährte abbringen."
//Und sollten sie wieder ... ich könnte keinem direkt weh tun...//
Sie blickte auf in die Augen der Magierin und lächelte schwach. "Irgendwie muss ich mich nützlich machen. Aber ohne Utensilien können wir bald nichts mehr tun...."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 03. Mär 15, 11:32
Nach einiger Zeit des Grübelns nimmt Beorn die Schiefertafel und fertigt eine Liste an. "Gibt es hier in der Gegend Vierblättrige Einbeeren? Oder Wirselkraut? Hab hier beides noch nicht wild wachsen sehn."
Alkohol, Nahrungsmittel (Haltbare), Bier, Salbei, Rosmarin, Nelke, Ringelblume, Zitronenmelisse, Rettich, Salz, Kamille, Kampfer, Hollunder, Ingwer, Zwiebeln, VErbandszeug (Viel), Hopfen, Löwenzahn, Kümmel, Garn zum Wundennähen, Transportmittel (Handkarren, Korb...) Seil, warme Decken.
"Wenn uns Mutter Peraine eines lehrt, dann dass absolut nichts unnütz ist. Man muss nur wissen wozu man es braucht. Selbst das unscheinbarste Kraut mag sich als mächtige Heilpflanze herausstellen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 03. Mär 15, 11:39
Wer ist das? Rania? Dumpf, wie hinter einem Vorhang, hörte Vanion die beiden Frauen reden. Er verstand nicht, was sie sagten, aber die Stimmen wirkten seltsam bekannt. Er war in einem seltsamen Zustand. Sein Körper hatte eindeutig genug von den Strapazen und Wunden des letzten Tages und hatte offensichtlich beschlossen, zu ruhen. Sein Geist jedoch war wach, seine Gedanken rasten.

Der Knappe, der den Feuern Bregas getrotzt hatte, der seinen Mann in der Schlacht um Engonia gestanden hatte, der lebenslustig und froh seinen Weg gegangen war, hatte schlichtweg Angst, zu sterben. Vanion hatte sich nie wirklich mit dem Tod auseinandergesetzt. Warum auch? Er war ein Krieger. Wenn es ihn erwischen würde, dann vermutlich schnell und sauber. Nun jedoch lag er hilflos am Boden. Ein weiterer Fieberschub schoss durch seinen Körper, seine Wunde brannte. Doch war die Blutung entgültig versiegt; Anders und Stella konnten sehr gut erkennen, dass vor allem das Fieber das Gefährliche war. So tief und zahlreich die Wunden sein mochten, vor allem der Blutverlust und die späte Wundversorgung hatten für den Zustand des Knappen gesorgt.

Mit einem Hohnlachen stand Rania plötzlich über ihm. Sie verlachte ihn als den Narren, den er die letzten Jahre gewesen war, verhöhnte seinen Glauben, seine Liebe zu ihr. Rania ist doch gar nicht hier, sagte sein Verstand, du träumst doch. Die Augen des Knappen öffneten sich, und er sah Rania, wie sie sich über ihn beugte. Dass sie spitze Ohren hatte und Federn im Haar hatte, erschien ihm seltsam, aber so richtig nahm er es nicht wahr. "Ich liebe dich! Hilf mir!".
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 03. Mär 15, 11:40
Lorainne erwiederte Anders´ Umarmung kurz und flüsterte ihr noch "Pass auf dich auf und beeil dich" zu, bevor der Kender sich abwandte.
Sie hoffte, dass es Anders gut tun würde, wenn sie etwas Zeit für sich hatte.
Die Stimmung im Lager war angespannt; alle waren erschöpft, traurig, wütend. Aber immerhin nicht verzweifelt.
Noch nicht.
Um Stella wurde sich bereits gekümmert, Anders saß bei Vanion, Ulric schlief ruhig, Beorn saß noch bei Silas.
Es herrschte geschäftiges Treiben, und so blieb sie unbemerkt, als sie neben Benjen trat und ihn unsanft auf die Beine zog.
"Nicht hier, reiß Dich zusammen, oder hast Du alles vergessen, was Du mir beigebracht hast?"
Panik durchflutete sie, als sie sein Gesicht sah und sie zog ihn weiter mit sich in den Schatten der Bäume.
Endlich ließ sie ihn los.
Er war leichenblass, tiefe Schatten unter den Augen und verdammt, hatte er etwa..
"Verdammt, sie haben noch Hoffnung, also darfst Du sie jetzt nicht verlieren. Du bist ein La Follye, vergiss das nicht!" zischte sie, hin und hergerissen zwischen Wut und Panik.
SO hatte sie ihn wirklich noch NIE gesehen und er jagdte ihr eine Heidenangst ein.

Er reagierte nicht, den Kopf gesenkt lehnte er an einem Baum, so dass sie sein Gesicht nicht mehr sehen konnte.
"Benjen?"wisperte sie leise.


"Benjen?" ein kindliches Wispern in der Dunkelheit.
Eben war er doch noch neben ihr gewesen.
"Hier". Eine dunkle Stimme und eine warme Hand, die nach ihrer fasste.
"Keine Angst. Ich bin doch da. Los, komm. Marguerite lenkt Giselle ab."
Sanft zog er sie mit sich.
Das Licht tat ihr in den Augen weh und sie kniff sie zusammen. Bis sie die sanfte Stimme ihrer großen Schwester hörte.
"Hier, komm, Du hast sicher Hunger."
Marguerite nahm sie in die Arme und es brach aus Lorainne heraus.
"ich hab diesmal wirklich nicht.. Sie war so wütend, aber ich .... nicht....." stammelte und schluchzte sie, während Marguerite sie hin und her wiegte.
"Scht. Ist gut."
Tränenverschleierte Augen einer Neunjährigen blickten zum Himmel:"Bei Lavinia, warum hasst sie uns so?" fragte sie ihre beiden Retter.
"Lass sie niemals Deine Verzweiflung spüren, sonst quält sie dich noch mehr. Manchen Menschen macht es Spaß, andere zu zerbrechen. Denk daran, Anführer weinen immer allein." Benjens grinste sie an und wuschelte ihr durch das Haar.


Lorainne wandte sich ab.
Offenbar brauchte er diesen Moment allein.
Allein mit sich und seiner düsteren Welt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 03. Mär 15, 11:49
„Darum habe ich etwas Sorge, wenn du allein gehst und dann vielleicht wieder mehr Zeit für Gedanken hast. Aber es ist gut zu hören, dass dich scheinbar nichts direkt hier wegzieht. Weder durch das… „ Sie deutete auf Anders Brust wo der Splitter saß „noch aus Furcht vor dem Umgang mit irgendjemandem hier.
Du konntest nichts dafür und ich glaube, dir macht keiner hier Vorwürfe. Versprich mir, dass du schnellstmöglich wieder her kommst.  Wie lange planst du weg zu bleiben?
Ich habe vor so bald es geht wie besprochen mich mit Kadegar, Lyra und Gorix am Lorinan zu treffen. Sie werden mich in wenigen Tagen erwarten und sich Sorgen machen, wenn ich nicht komme. Aber wenn du nicht wie besprochen wieder hier auftauchst, mache ich mir auch Sorgen. Würdest du mir einen persönlichen Gegenstand von dir geben? Falls du sowas hast… Aber damit könnten sie dich im Notfall wieder finden, falls doch etwas passiert.“

Dann regte sich Vanion neben ihnen… 
"Ich liebe dich! Hilf mir!" sagte er zu Anders, die leicht über ihn gebeugt war und ihm die Stirn kühlen wollte.
Völlig verdutzt saß Stella daneben.  Was hab ich verpasst?...
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 03. Mär 15, 12:10
Anders lächelte schwach. Im Moment war es egal ob man ihr Vorwürfe machte offen oder versteckt. Sie selbst musste erst mal darüber hinwegkommen. Das ganze irgendwie verarbeiten. Falls das möglich war.
"Etwas persönliches?"
Jetzt musste die Kenderin wirklich überlegen. Sie hatte nicht viel an Materiellen Dingen die ihr etwas bedeutetend oder zu denen sie eine Bindung hatte. Sie hatte sich so sehr daran gewohnt, das die Dinge in ihrem besitzt so häufig den Besitzer wechselten, dass sie sie eher als kurzzeitige Weggefährten wahrnahm. Sie hatte den Stein den Lyra ihr geschenkt hatte , aber ihn wollte sie gerade jetzt nicht hergeben. Ansonsten die Kette mit den kleinen Amuletten von Rania und Lorainne... Dann fiel ihr aber noch etwas anderes ein und sie schaute zu ihrer Bettstatt. "Irgendwo da hab ich einen kleinen Holzkreisel. Er war mein liebstes Spielzeug. Wenn der dir hilft. Ich werde für die erste Tour wahrscheinlich einen Tag und einen Halben maximal zwei brauchen. Danach werden wir weiter sehen. Du musst auch vorsichtig reisen. Wenn einer von Roqueforts Männern dich wieder erkennt kann es sein das sie dich jagen."
Sie griff nach dem lappen auf Vanions Stirn und wusch in in der kleinen Schale neben ihm aus um ihn wieder auf seine Stirn zu legen.

...

In dem Moment wo er den Mund öffnete und sprach viel ihr alles aus dem Gesicht. Egal wie tapfer sie vorher gewesen war, jetzt tauchte für einen kurzen Moment das kleine fragile Gebilde auf, welches sie war. Die Schmerzen in ihrem inneren wuchsen schlagartig und sie meinte ein leises Knacken zu hören, als ihr Herz den ersten Sprung nahm. Tränen traten ihr in die Augen und sie presste die Lippen fest auf einander ehe sie mit zitternden Händen den Lappen wieder auf seine Stirn legte und ihm übers Gesicht wischte. "Es wird alles gut.", brachte sie erstickt hervor, ehe sie aufstand und sich abwenden musste.
//Sie ist nicht hier, du Kamel... Sie ist nicht hier!//
Leicht zitternd rang sie um Fassung und richtete kurz den Blick zum Himmel.
//Sei tapfer. Auch wenn es wehtut. Sei tapfer.//
"Ich... ich geh den Kreisel hohlen... und dann sollte ich los."
Jetzt wollte sie weg.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 03. Mär 15, 13:03
Jetzt verstand sie die Welt gar nicht mehr. Vanion liebte Anders? Jetzt doch? Aber warum ist Anders deshalb jetzt so traurig?...

Dann kam ihr die Idee, dass Vanion wohl nur phantasierte und sie blickte Anders bedrückt nach, bevor sie ihr hinterher ging.

"Ja, der Kreisel ist eine gute Idee. Ich geb ihn dir dann nächstes Mal wieder. Allerspätestens nach dem Fest der Grenzen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 03. Mär 15, 13:41
Anders war durchs Lager gestolpert und neben ihrem Lager auf die Knie gegangen. das Zittern steckte immer noch in ihrem Körper und auch wenn sie wusste, dass sie nicht wirklich blutete so fühlte es sich doch an.
//Tief durchatmen.//
Sie wusste wo der Kreisel war und so fand sie ihn auch schnell. Es war ein kleiner Holzkreisel, mit einem schlanken Stiel und einem warmen Haselnussbraunen Ton. Wieder blitzte Dorn in ihren Gedanken auf. Der Dorn von früher und der Dorn der ihr das Leben zur Hölle gemacht hatte, der versucht hatte ihren Geist zu vergiften, Stück für Stück.
Sie brauchte Abstand, Abstand zu Vanion zu Lorainne zu all den anderen. Wenn noch etwas passieren würde würde sie das nicht überstehen. Das spürte sie. Noch etwas mehr und sie würde einfach einbrechen.
Bewusst entgegen der Schmerzwellen Atmend stand sie auf und drückte Stella den Kreisel in die Hand.
"Ich muss los." Selbst in ihren Ohren Klang ihre Stimme komisch.
"Ich muss die Liste hohlen, und... Leb wohl Stella. Ich weiß nicht ob wir uns noch sehen bevor du gehen musst."
Dann huschte sie davon.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 03. Mär 15, 14:20
Silas fühlte sich frei. Frei von Schmerz und Qual. Frei von Allem. Er sah das Lager von oben: Lorainne, wie sie in der Nähe von Benjen stand; Anders, wie sie durch das Lager huschte; Stella neben Vanion stehend, Beorn stand neben Ulric und dahinten lag ... sein Körper?
Silas war verwirrt. War er tot? Oder nur ein Traum? Oder stand er an der Schwelle zu dem Reich des Todes und des Vergessens?
Sollte er seinen Bruder suchen gehen? Oder sollte er zurück in seinen Körper...
Lange Zeit überlegte Silas vor sich hin. Letztendlich entschied er sich für das Bleiben, auch wenn dies Schmerz bedeutete.
Silas streifte kurz durch das Lager, verblieb bei Einigen einen Augenblick, umarmte Lorainne wie damals als Kind, klopfte Beorn und Benjen auf die Schulter und streichelte Anders über den Rücken.
Danach ging Silas zu seinem Körper und mit einem lauten Stöhnen schlug er die Augen auf, nur um sie danach wieder zu schließen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 03. Mär 15, 14:32
Als Anders bei Beorn die Tafel abholt hält er sie kurz zurrück und drückt ihr ein Lederband mit einer Durchbohrten münze in die Hand.
"Hier, nimm das mit. Habs von nem Phexpriestergekauft, der sagte es läge ein Segen drauf. Wenn du verfolgt wirst und die Münze fallen lässt bleibt deinemn Verfolger nichts anderes übrig als sie aufzuheben. Das könnte dir etwas Zeit verschaffen. Was war das?" Beorn blickt sich verwirrt um... "Wohl nur der Wind" und doch fährt seine Hand kurz zu seinem Hals, wo neben der Axtkette ein kleiner Anhänger in Form eines Wals baumelt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 03. Mär 15, 17:54
Wie gut, Beorn hatte eine Liste gemacht mit Dingen, die besorgt werden mussten. Und Anders brach auf, das Lager zu verlassen. Mina fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken. Irgendetwas stimmte nicht und obwohl sie Anders kaum kannte, wurde ihr das Herz schwer...
Sie wird schon wissen, was sie tut! Ich bin nur eine gefühlsduselige einfache Frau, die offensichtlich viel zu wenig von den Gefahren dieser Welt versteht.
Es würde dauern, bis Anders wieder kommt und die Sonne hatte den Zenit schon weit überschritten. Es wurde Zeit, dass sich jemand um das Essen kümmerte. Vielleicht gab es eine Möglichkeit etwas weiter oben zum Bachlauf zurück zu kehren und nach Bachforellen zu fischen. Damit  kannte sich Mina sehr gut aus. Oft hatte sie ihren Vater begleitet, wenn er am Gebirgsbach, an dessen Brücke ihr Gasthaus stand, für seine Gäste fischen ging. Vielleicht konnte einer der Bauern ihr helfen, die am vorherigen Tag sich auch schon am Bach zu schaffen gemacht hatten, wenn auch nicht besonders fachkundig.
Was war das? Ein leichter Wind blies Mina durchs Haar und sie hatte das Gefühl, jemand würde ihr die Hand auf die Schulter legen. Sie fuhr herum aber da wa niemand! In ihrem Inneren spürte sie plötzlich ein tiefes Gefühl der Wärme und Dankbarkeit. Ihr wurde schwindelig...
Ich werde so langsam verrückt! Mina atmete tief durch und plötzlich sah sie wieder klar und das Gefühl war weg. Ich sollte vielleicht doch nächste Nacht etwas mehr Ruhe finden....
In diesem Moment hörte sie Silas stöhnen: Er lebt!
 
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 03. Mär 15, 18:01
Vanion fiel endgültig in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Sein Körper brauchte Zeit und Ruhe, und die würde ihm zumindest bis zum nächsten Morgen auch vergönnt sein.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 03. Mär 15, 18:02
"Warum wurde mir alles genommen und die letzte Hoffnung die ich hatte ist auch fast fort." seine Stimme war leise sein blick war noch zur Erde gerichtet. "Ich wollte sie wiedersehen, um Verzeihung bitte das ich fort ging auf auf den Wunsch und Befehl eures Vaters. Er wollte euch schützen und ich wollte es auch. So sehr es auch schmerzte."
"Und nun hier ich hatte mich so sehr nach ihr gesehnt, das Taschentuch war der letzte Halt den ich an sie hatte. Ich hab sie über alles geliebt und die ist nicht mehr da. Ich fühle mich jetzt wirklich als hätte ich sie umgebracht." Wenn man Benjen jetzt betrachtet sah man wie die Tränen vereinzelt die Wangen herunterliefen. Jetzt fehlte ihm seine Stärke, er hatte gerade kein Halt mehr, wie sollte er jetzt jemanden Halt geben können?
"Du bist die letzte die von meiner Familie noch da ist und dir fällt es schwer wie du eigentlich mit mir umgehen sollst. Wem kann ich hier noch helfen? Was kann ich tun?"
Seine Augen schlossen sich und er fühlte für einen Moment Leere. Bis er die Augen wieder aufschlug und zu ihr hochblickte.
"Du warst meine kleine Schwester als ich fort ging, aber nun kann ich sie nicht mehr sehen. Ich erblicke viel mehr von eurem Vater in dir.
Und ich weis nicht mehr ob hier noch recht mein zuhause ist. Du brauchst keinen grossen Bruder mehr du hast jede Menge Freunde die zu dir aufblicken und alles für dich tun. Wer blickt noch zu mir auf? Wer könnte das noch?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 03. Mär 15, 18:14
"Reiß dich zusammen. Für Tränen ist später Zeit." Lorainne packte ihn bei der Schulter und schüttelte ihn.
"Hör mit dem Selbstmitleid auf. Stell Dir vor Marguerite würde dich so sehen."
Lorainnes Stimme klang hart.
Sie zitterte, ihr war kalt. Erschöpfung, Angst und der Schock über Benjens Erscheinen brachen hervor.
Sie legte die Hand unter sein Kinn, und zwang ihn sie anzusehen.
"Hier ist Dein zuhause. La Follye war immer Dein zuhause. Und natürlich kannst Du das kleine Mädchen nicht mehr sehen. Die Welt war beschissen zu mir. Und doch hab ich es durchgestanden und es hat mir gute Freunde gebracht. Da wo ich sie nie erwartet hätte."
Sie legte ihre Hand an seine feuchte Wange. "Erinnerst Du dich, dass Marguerite immer gesagt hat, dass es den schönsten Regenbogen gibt, wenn das Unwetter nur heftig genug ist? Warte mal ab, Dein Regenbogen wird gigantisch sein." Jetzt klang sie doch fast wieder so, wie vor so vielen Jahren.
"Und nein, ich brauche keinen Beschützer mehr. Ich habe gelernt selbst auf mich aufzupassen. Und mit den Dingen fertig zu werden, die ich nicht ändern kann. Ich brauche einen Freund."
Und Du brauchst ein Zuhause.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 03. Mär 15, 18:14
Stella blickte Anders nach als sie sich umdrehte. Ich hoffe, du bist wieder hier bevor ich aufbreche...

Sie hielt den kleinen Kreisel in ihrer Hand und sah sich seine schöne Maserung an, wobei sie ihn leicht zwischen den Fingern drehte als sie sich plötzlich umdrehte. Ihr war als wäre da was gewesen. Vielleicht aber auch nur der Wind oder Einbildung...

Einen Augenblick später hörte sie Silas stöhnen. Sie war sich noch nicht sicher, ob das gut oder schlecht war und ging zu ihm
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 03. Mär 15, 18:36
Benjen richtet sich langsam auf. "Eigentlich hätte mich gerade niemand so sehen sollen. Deshalb bin ich auch gerade gegangen. Auch du nicht, nicht weil ich es dir nicht zeigen würde. Aber ich würde dir lieber noch Halt geben können, es ist mir nicht mehr vergönnt deiner Schwester halt geben zu dürfen. Und es bricht mir das Herz. Aber ich möchte nicht wieder versagen, nicht noch bei dir." Er nahm ihr Gesicht sanft in beide Hände.

"Verzeih mir. Aber warum seit ihr mit Savaric verlobt?" Irgendwie taten ihm diese Worte weh als sie hervor kamen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 03. Mär 15, 19:25
Anders überflog die Liste. Uff. beorn hatte wirklich viel aufgeschrieben und ehrlich gesagt klang diese Liste nach einem Großeinkauf für ein fest. Sie würde es in Etappen besorgen müssen. Die meisten Dinge prägte sie sich schnell ein, sie musste sie nur im Kopf behalten und das hatte sie gelernt. Kurz darauf reichte sie im die Liste zurück. "Ich werde so viel wie möglich bringen. Erwarte mich in spätestens zwei Tagen wieder hier. Bis dahin stehen dir auch meine Vorräte zur Verfügung. Sie stehen an meinem Lager fühle dich frei es aufzusuchen. Es sind hauptsächlich Heilkräuter hier aus dem Wald, und leider nicht mehr viele aber dennoch."
Sie nahm die Münze an und lächelte kurz. "Vielen Dank. Ich hoffe ich brauche sie nicht und kann sie dir wieder geben. Gib gut acht auf meine Freunde."
Sie nickte ihm kurz zu und drehte sich dann um das Lager zu verlassen. Dann spürte sie eine leichte Berührung am Rücken, nur wie ein Windstoß aber anders. Kurz blieb sie stehen, verwirrt, aber sie drehte sich nicht um. Was war das gewesen? Sie schüttelte den Kopf und versuchte Herz und Geist wieder in Einklang zu bringen.
//Los jetzt.//
Dann verließ sie das Lager, zügig und mit sicheren Schritten verschwand sie lautlos im Unterholz. Kaum das sie das geschäftige Treibe des Lagers hinter sich ließ und in den schattigen Wald abtauchte spürte sie wie sie die Stille tröstend einhüllte. Sie lief noch etwas weiter und blieb dann stehen die Hand an einen Baum gelegt. Alles begann auf sie ein zustürzen, ihre Gedanken ihre Gefühle, der Schmerz. Mit einem Mal wurde sie überrollt und sie sackte in die Knie. Ihr Atem ging schnell und sie presste die Hand an die Brust, schloss die Augen und ließ ihn zu. Konnte sie überhaupt noch ins Lager zurück? Die ganze Zeit kämpfte sie gegen die innere Übermacht an und versuchte,... was versuchte sie...
Tapfer zu sein. Ja aber ihre Kraft war fast aufgebraucht.
//Shhhhh. Shhhhh//, versuchte sie sich zu beruhigen.
In dem Moment drang das Lied eines Vogels an ihr Ohr. Hell und klar und oben in den Wipfeln. Anders saugte die Melodie in sich auf.
//Komm. Aufstehen Vogelherz. Wir haben das schon mal geschafft. Nach Jarith der Gefängnisstadt.//
Mit einer Hand drückte sie in ihre Schulterwunde und stöhnte leise auf. Der äußere Schmerz half den inneren in Schach zu halten und langsam wurde sie ruhiger, drängte die Gedanken zurück und verschloss sie.
//Einatmen, ausatmen. Steh auf.//
Sie erhob sich und strich sich ein paar kurze Strähnen zurück. Sie war nicht mehr Vogelherz, und sie würde nie wieder nach El' Kash zurück kehren. Aber sie hatte Freunde und die brauchten Hilfe. Erst langsam, dann in einem guten zügigen Tempo lief sie davon. Sie wusste schon wohin sie Saverics Männer führen würde. Und sie musste sich beeilen.
//Wie lauten die Regeln des Clans. Zähl sie auf!
1.) Keine Zeichen. Niemand darf erkennen von wem ihr kommt.
2.) Augen überall, sehe die Chancen.
3.) Kenne deine Umgebung und nutze sie. Sammle Informationen und Geheimnisse.
4.) Wenn sie dich jagen, fühlen sie sich sicher.
5.) Das Chaos ist dein Freund.
6.) Achte immer auf deinen Schatten.
7.) Fliehe niemals in die Wüste.
8.) Verstecke dich dort wo niemand sucht.
9.) Nimm nie mehr als du tragen kannst und immer nur ein wenig. Es sei denn es ist ein Auftrag.
...//
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Schangra am 03. Mär 15, 19:42
Stille.
Schangras Atem stieg in regelmäßigen kleinen Wölkchen vor seinem Gesicht auf, wurden dünner, verblassten, wurden ein Teil der Luft die ihn umgab. Das aber sah er nicht, seine Augen waren geschlossen. Er konnte den Schnee unter sich spüren, weniger die Kälte, viel eher das Gefühl einer großen Decke die sich über das Land gelegt hatte und es in Stille begrub. Er dachte an nichts, er saß einfach seelenruhig inmitten einer Lichtung im tiefsten Wald, weit und breit weder Menschen noch die Zivilisation.
Und so saß er da, erst verstrichen Minuten, dann Stunden und schließlich wurde es Dunkel und wieder Hell. Als sich das Sonnenlicht irgendwann mit Nachdruck durch seine geschlossenen Lider zwängte und so aus Schwarz Rot machte, war es für ihn Zeit zurück zu gehen. Er öffnete die Augen und was er sah, hätte jeden der nicht vorbereitet war einen tiefen Schrecken versetzt, aber nicht Schangra. Er wusste welcher Anblick ihn erwartete.
Die Lichtung inmitten des Waldes war nicht von den Farben des Schnees bedeckt wie das sonstige Land, nein hier hatte sich etwas zugetragen was jeglicher Beschreibung trotz. Überall auf der Lichtung war der Schnee mit Blut gefärbt, kaum ein Schritt zu erkennen der noch gänzlich weiß war. Im Schnee selbst waren Spuren, die Spuren von Stiefeln und die Spuren von großen Pranken die in der formbare Oberfläche einen Tanz beschrieben dessen Ende auf der Hand lag. Zu den Spuren und dem Blut fanden sich auf dieser Lichtung noch andere Überreste Schangra's Tanzpartner: Fetzen von braunem dicken Fell die überall verstreut waren, Innerreien und ganze Brocken Fleisch in wilder Ekstase auseinandergerissen und in alle Richtungen geworfen und Knochen in allen Größen, teilweise ganz, der Großteil zerbrochen und einige zu Splittern zerschmettert.

Er stand auf ohne diesem Schauplatz viel Beachtung zu schenken, streckte sich und orientierte sich an der Sonne um den Weg zu dem Veranstaltungsort des Schützenfestes zu finden an dem ein paar der Äxte hatten teilnehmen wollen. Auf seinem Weg kreisten seine Gedanken darum ob Bran wohl den ersten oder zweiten Platz gemacht hätte. Aber irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl als sei irgendetwas passiert er schob dies jedoch auf die vergangene Schu´kai Kargul ,welche meist mit komischen Gefühlen einherging.

Einen halben Tagesmarsch bevor er den vereinigten Treffpunkt erreichen sollte, konnte der vollkommen von Blut getränkte Barbar die Geräusche eines Lagers im Wald ausmachen. Einer Eingebung folgend schlich er sich von Baum zu Baum um herauszufinden welches Banditenpack sich so nahe des Schützenturniers versteckten. Als Schangra Schließlich den Rand des Lagers erreichte und erkannte, dass die Mademoiselle und andere die er kannte hier ein Verwundetenlager errichtet hatten, trat er aus der Deckung hervor und seine Kinnlade fiel ihm auf die Brust.
Er war nicht auf diesen Anblick vorbereitet, dort hinten konnte er Ulric ausmachen wie er bewusstlos  auf seiner Lagerstätte lag, Bran lag etwas weiter und hatte einen Blutgetränkten Verband und inmitten aller ein hektischer Beorn der sich um Verwundete kümmerte, das alles untermalt von der traurigen Musik die man immer in Lazaretten nach großen Kämpfen hörte: das stöhnen, jammern und schreien von tödlich und schwer verwundeten Menschen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 03. Mär 15, 19:52
"SCHANGRA! Dich schicken die.... Was bei allen Göttern ist mit dir passiert? Bist du verwundet?" Brüllt Beorn als er den Blutgetränkten Barbaren sieht und auf ihn zustürmt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Schangra am 03. Mär 15, 19:57
"Nich der Rede wert.." Er hatte schon einige auch teilweise tieferen Wunden ,aber keine die ihm Sorgen Machen würden. "Was ist denn hier passiert? ich dacht 's sein 'n harmloses Schützentunier gewesen?!  Wie kann ich dir helfen Beorn?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 03. Mär 15, 19:57
Lorainne widerstand dem Impuls zurück zubweichen. Zu fliehen.
Erinnerungen brachen über sie herein.
"Ich bra..." die Stimme brach und ein Zittern fuhr durch ihren Körper.
Stärke. Treue. Benjen.
Sie versuchte ihren Kopf weg zu drehen, aber er hielt sie eisern fest.
So wie als Kind, wenn sie etwas angestellt hatte.
Sie schloss die Augen. Sperrte die Erinnerungen aus.
Der Tränenfluss liess sich kaum stoppen und seine Worte drangen wie durch Nebel zu ihr.

"Du hast nicht versagt." Sein Herz war genauso gebrochen, wie das von Maguerite. Es war, als könne sie seinen Schmerz spüren. Das gebrochene Herz. Die verwundete Seele.
Und das Versöhnte sie mit ihrem Zorn.
"Du bist wieder zu Hause."
Schlichte Worte, die alles sagten, was es zu sagen gab.
Wenn auch nicht von ihrem Blut, war er der letzte ihrer Familie. Und er war hier.

Lorainne öffnete die Augen und versuchte ein kümmerliches Lächeln, als er eine Frage stellte.
Er hatt die Anrede und seinen Ton geändert. Distanz.
Das Lächeln schwand aus ihrem Gesicht.
Eine kalte Hand senkte sich auf ihre Brust und hinderte sie am Atmen.
"Weil es so gewünscht wurde. Um die Differenzen bei zu legen. Weil du und Marguerite nie..."
Neue Anschuldigungen. Ungewollt. Bitter.
"Es war, er hatte mich...."
Unfähig zu sprechen, starrte sie ihn an. Schreckensbleich. Angsterfüllt. Verzweifelt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 03. Mär 15, 20:05
Kraft kam zurück in seine Stimme."Lorainne bitte, lass mich verstehen was ist geschehen?"
Er merkte wie die sich gerne den Händen entziehen würde doch wollte er sie jetzt nicht frei geben.
"Wenn du mich lässt, wenn du es willst, dann bleibe ich bei dir. Ich kann nicht vergessen machen was geschehen ist."
"Aber ich hätte Zeit dich neu kennen zulernen und du vielleicht auch mich."
"Zu lange war ich fort von hier und es fällt mir noch schwer alles zu begreifen was geschehen ist."
Zärtlich streifen die Daumen über ihre Wangen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 03. Mär 15, 20:23
Beorn, der seine Pappenheimer, allen voran Schangra kannte, überflog diesn mit einem kurzen Blick. Keine Wunde direkt gefährlich, aber viel zu verschmutzt. Andererseits würde Schangra sogar mit einem Pfeil im Auge behaupten, dass sich das rauswachsen würde.
"Lass mich wenigstens über deine Wunden drüberschaun. Danach brauchen wir dringend Leute für den Wachdienst. Roschfurt ist zwar geflohen, aber wir wissen nicht wohin und wie viele Männer er noch in der Gegend hat. Morgen früh werden die leichter Verwundeten wohl aufbrechen um ein etwas geschützteres und besser verstecktes Lager zu suchen. Oh, und du solltest dich bei Loraine melden. Wir können jeden Mann brauchen der ne Waffe halten kann."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 03. Mär 15, 21:17
Silas schlug die Augen nach kurzer Zeit wieder auf und sah Stella direkt ins Gesicht.
"Danke!" war alles, was er zu Stande brach.
Er wollte sich aufrichten, doch der Schmerz hielt ihn zurück.
"Ich glaube, da hab ich was ordentlich verkackt, oder?", sagte er mit einem gequältem Lächeln. Hustend lies er sich wieder zurück auf das Lager fallen. "Mist, wir müssen hier weg. Wie geht es den anderen? Geht es Lorainne gut? Was macht Benjen? Wo ist Anders? Haben sie es geschafft? Wie geht es Vanion? Ich hoffe, wenigstens er ist unverletzt!"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 03. Mär 15, 21:27
"Nicht Bewegen!" Entfuhr es Beorn als er merkt, dass Silas versucht sich aufzusetzen. "Stella hat versucht dein Bein zu retten, es scheint gelungen, doch kann ich nocht nicht abschätzen wie empfindlich dein Bein ist. Wir sollten die Zeit nutzen die du wach bist, indem du versuchst etwas zu essen und zu trinken. Bleib ganz ruhig liegen, ich besorge dir was." Auf dem Weg zum Kochtopf hält Beorn nach Loraine ausschau, sieht sie zusammen mit Benjen und beschliesst, aus respektvollem Abstand bescheid zu geben. "Silas ist aufgewacht!"
Mit 2 Schüsseln Brennnesselsuppe macht sich Beorn wieder auf den Weg zum Krankenlager.
"Hier Schangra, iss erstmal, dann seh ich mir deine Wunden an."
Dann füttert er den stark geschwächten Silas.
"Wenn Stella nicht gewesen wäre hättest du das Bein verloren. Mindestens das Bein. Loraine ist vergleichsweise leicht verletzt. Anders auch, sie macht besorgungen, Benjen wird auch durchkommen wenn Loraine ihn nicht umbringt. Vanion ist bewusstlos, stark verletzt und hat heftiges Fieber."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Bran am 03. Mär 15, 21:48
Bran schlug die Augen auf. Er hatte noch Durst aber ihm war nicht mehr so heiß wie am morgen. Das Fieber hatte sich wohl entschieden sich nicht in seinem Körper einzunisten.
Mit zusammengebissenen Zähnen richtete er sich langsam auf. Eine Träne stahl sich in sein rechtes Auge als seine rechte Seite protestierte. Doch schlafen konnte er beim besten Willen nichtmehr. Seine kurzen Träume waren immer kürzer und abgehackter geworden biss er grade vollkommen aufgewacht war.
Er musste etwas tun. Da waren Menschen um ihn herum denen es noch schlimmer ging.
"Ein paar gebrochene Rippen und ein Schnitt im Bein. Nachdem dieses Monster im Eldforst mit dir fertig war ging es dir schlimmer!"
Mit einem Frösteln erinnerte er sich an das Wesen dass ihm mit seiner Klaue das Gesicht aufgerissen, ihm dabei einen eiskalten Schmerz bis in seine Gedanken geschickt hatte und ihm diese entstellende Narbe im Gesicht zugefügt hatte.
Er sah sich um. Lorainne und Bejen standen etwas abseits und redeten. Zu weit als dass er sie verstehen könnte. Nur ihre Mienen sprachen die Deutliche Sprache der Gefühle die beide bewegten.
Ulric schlief fest auf seinem Lager, der Mann mit der schweißnassen Stirn neben ihm stöhnte immer wieder. erst jetzt fiel Bran auf, das dessen linker Arm bereits knapp unter dem Ellenbogen endete. Im schauderte und er sah Beorn mit Stella bei Silas sitzen. Anders konnte er nirgendwo entdecken, sie war sicherlich in der Nähe.
Er sog erstaunt Luft ein als er Schangra etwas abwesend und völlig besudelt von Schlamm und Blut am Waldrand stehend bemerkte ... und zuckte sofort wieder zusammen als seine Rippen ihm an den Hammer erinnerten, der diese mit brachialer Wucht getroffen hatte.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 03. Mär 15, 23:44
Stumm schüttelte Lorainne den Kopf.
"Nein. Ich kann nicht."
Sie wand sich in seinem Griff.
Keine Tränen mehr.
"Chevalier, hier ist Dein Platz, Du solltest also bleiben."
Es klang so logisch.
"Aber frag mich nicht nach IHM." Es war unmißverständlich, dass sie Roquefort meinte.
"Ich kann nicht." Sonst stürzt die Dunkelheit wieder über mich herein.

Sie wollte noch etwas sagen, als sie von Beorns Ruf unterbrochen wurde.
Nur langsam drangen die Worte in ihr Hirn.
Silas lebt.
Er ist wach.
Die Anspannung wich aus ihrem Körper.
All die Verletzten, Benjen, Anders, Ulric. Es war nicht umsonst gewesen.
Silas hatte überlebt.

"Allez, wir müssen zurück." Erschöpft und erleichtert lehnte sie den Kopf für einen kurzen Moment an seine Schulter.
Er war der Einzige der noch lebte.

Dann drehte sie sich um und ging zurück ins Lager, begrüßte Shangra mit einem warmen Lächeln und setzte sich zu Silas und Beorn.
"Ich sehe, Du hast Deinen Appetit wieder gefunden."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 03. Mär 15, 23:51
"Ich ähhhm... Ich geh mal nach Ulric und Bran gucken."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Schangra am 04. Mär 15, 03:20
"Nein!" entfuhr es Schangra laut und bestimmt. "Um diese Wunden werden sich nur die Götter kümmern. Und Hunger hab ich auch keinen, letzte Nacht gabs ein Festmahl." Bei diesen Worten leuchteten seine Augen kurz auf. Als Beorn sich abwandte um sich um Silas zu kümmern nahm er sich die Zeit um die Lage zu überblicken. //Viele Verletzte und ein paar denen nur noch ein Wunder helfen könnte.// Beim Anblick der Mademoiselle hob er grüßend die Hand und wollte etwas sagen aber sie eilte auch zu Silas.
//hm, was is denn hier nur los?!// Bran der gerade zu Bewusstsein kam fiel im plötzlich ins Auge und  er wandte sich ihm zu um sich erklären zu lassen was passiert ist.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 04. Mär 15, 05:02
Benjen folgte Lorainne zu Silas. Er war froh zu hören das er wach war. Den Barbaren betrachtete er zuerst etwas misstrauisch dennoch grüßte er ihn anstandshalber. Ihre Worte kreisten noch durch seinen Kopf. Welche Last lag auf ihr?
Er setzte sich ebenfalls zu Silas auf den Boden und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Er tut gut dich lebendig zu sehen!"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 04. Mär 15, 08:04
Als Silas die Augen aufschlug und sich aufsetzen wollte, drückte sie ihn zurück aufs Lager. "Bleib bloß liegen! Du fühlst dich vermutlich fitter als du bist. Du hast so viel Heilmagie im Körper, dass ich gar nicht wusste, ob du überhaupt noch auf den Zauber am Bein reagierst - und ich habe noch keine praktischen Erfahrungen damit und mit den Nebenwirkungen, die auftreten können. Aber dass du dich gut fühlst würde mich nicht wundern. Du rührst dich aber kein bisschen, bis Beorn dir das erlaubt - ich verstehe von Heilung dafür nicht genug...
Und ja, sich da unten erwischen zu lassen war ziemlich bescheiden. Lorainne ist hinter dir her gesprungen und damit sind wieder Leute ihr hinterher gesprungen. Oben haben wir von alldem aber vor allem erst einmal lange nichts mitbekommen und hatten dann zwei Fronten zu verteidigen und viel zu wenig Kämpfer. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Wir müssen hier so bald es geht weg."

Als Lorainne und Benjen herüber kamen stand sie auf und machte Platz
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 09:03
Rotgeränderte augen, Blut im gesicht, an den Händen auf ihrer Tunika, vermischt mit Erbrochenem, die haare hatten sich gelöst und klebten ihr im Gesicht.
Seufzend schaute sie Stella an:"Es ist jetzt nicht die Zeit für Vorwürfe. Ohne DIch hätten wir ihn wohl doch noch verloren. Offensichtlich ein Silberstern wohl eine Art Glücksstern. Wie oft willst Du mich und die Meinen eigentlich noch retten?"
Lorainnes Lächeln sprach Bände. Verziehen waren die Ereignisse am Ufer des Beran, wenn auch noch nicht vergessen.
Erschöpft schaute sie sich im Lager um. Es sah so aus, als würde für die nächsten Stunden niemand mehr sterben.
Zeit sich frisch zu machen und etwas zu essen.
Sie entdeckte in dem Gewusel irgendwo Mina und erhob sich schwerfällig und ging zu ihr.
"Mina- das war doch richtig, oder? könntest Du mir etwas zu essen besorgen? Und würdest Du mir dann beim Essen Gesellschaft leisten? Wir wurden eben leider unterbrochen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Bran am 04. Mär 15, 09:07
Schangra kam näher und Bran bemerkte dass nicht nur fremdes Blut an seinem Waffenbruder klebte.
Er hielt sich die Seite und wartete bis der Krieger an seinem Lager stand.
"Du hast einiges verpasst. *stöhn*" Anscheinend verursachte auch das Sprechen Schmerzen.
"Um es kurz zu machen: Wir haben einige Waffen und Verbündete mehr... Roquefort weiß nun über das Vorhaben der Mademoiselle ... bescheid und in einem Rückzugsgefecht ... haben wir versucht die fliehenden Bauern aus La Follye zu decken ... und dabei mehr als nur wenige Verluste erlitten. Viele sind gefallen ... fast alle verwundet. Vor allem Ulric, Silas ... und Vanion hat es schwer erwischt. Wir hätten dich hier brauchen können."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 04. Mär 15, 10:10
Der Anblick von Lorainne sagte ihr, dass auch sie vermutlich schrecklich aussah.

Bei ihrer Aussage musste sie lächeln. Glücksstern?

Zumindest war ihr Leben bevor sie sich damals dem Trupp von Roquefort angeschlossen hatte, der Lorainne sicher geleiten sollte und dann nur die Reste des Überfalls fand deutlich ruhiger... Manchmal ist es schon seltsam, wie Dinge sich entwickeln... Nicht mal zwei Jahre ist es jetzt her und so vieles ist seitdem passiert... Dafür hätte sie das alles aber sonst auch nie erlebt. Gutes wie Schlechtes. Nicht nur ruhiger war ihr Leben vorher, auch langweiliger...

Sie blickte Lorainne nach, die zu Mina ans Feuer hinüber ging.
Essen... Essen könnte ihr tatsächlich auch nicht schaden... Aus ihrem Rucksack holte sie eine kleine Tüte mit Trockenfrüchten und Nüssen für den Nachtisch und setzte sich dann mit einer Schale Suppe dazu.

"Wie oft ich euch noch retten will? So oft ich kann und so oft es nötig ist. Ich hab damit angefangen, also bringe ich es auch zuende."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 13:01
"Ich glaube, es wird noch oft nötig sein." Lorainne musste trotz fer Situation grinsen. "Zumindest, wenn such mein Späher überwältigen lässt."
Nachdenklich starrte sie ins Nichts.
"Vielleicht hätte ich ihn zurücklassen sollen. Dann wäre Ulric jetzt nicht so schwer verletzt. Und Anders...."
Sie geriet ins Stocken.
"Es ist meine Schuld, dass sie jetzt...." Hilflos schaute sie Stella an.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 04. Mär 15, 13:09
Mina durchforstete das Küchenlager nach Abfällen… sie brauchte Tierhaare und Federn, um am Abend Köder bauen zu können… für diesen Tag mussten sie mit den Resten aus den Verpflegungskisten auskommen. Dort fand Mina noch einige schon reichlich verschrumpelte rote und gelbe Rüben und ein paar Handvoll Getreide. Eventuell könnte sie mit etwas Grütze die Suppe andicken. Knochen wären jetzt gut. Mina setzte einen Kessel Wasser auf und machte sich daran, die Rüben zu zerkleinern als plötzlich Lorraine hinter sie trat:
"Mina- das war doch richtig, oder? könntest Du mir etwas zu essen besorgen? Und würdest Du mir dann beim Essen Gesellschaft leisten? Wir wurden eben leider unterbrochen."

„Aber natürlich! Sobald der Eintopf fertig ist. Wir haben keine Knochen und kaum noch Gewürze, aber ich denke, er wird auf jeden Fall nahrhaft genug werden.“
Mina klopfte das Herz bis zum Hals. Noch nie hatte sich eine Adelige für sie interessiert. „Jetzt bloß keinen Fehler machen“, ermahnte sie sich, als sie mit zitternden Fingern Salz aus ihrem Beutel in die Suppe gab. 

Sie nahm eine Kelle und füllte eine Schale reichlich mit der angedickten Suppe und ging zu Lorraine hinüber und setzte sich.

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 04. Mär 15, 13:57
"Ich wäre euch dankbar, wenn wir das Ganze auf ein nötiges Minimum beschränken könnten..." Stella lächelte zurück und legte Lorainne den Arm um die Schulter. Sie überlegte einen Moment, bevor sie antwortete.
Dann sah sie Lorainne an - ihre Narben, die ihr eigentlich hübsches Gesicht so viel härter wirken ließen. Doch jetzt wirkte sie irgendwie hilflos und verletzlich. Ein bisschen von dem kleinen Mädchen das sie einmal war fand sich in ihrem Gesicht wieder.

"Silas scheint ein wichtiger Freund für dich zu sein. Und Freunde sind mit das wertvollste, was wir haben.
Wo wären wir, wenn wir nicht zwischendrin dumme Dinge tun würden, um sie zu retten?
Als Außenstehender fällt es immer leicht rational zu entscheiden - ja, es wäre vermutlich die... strategisch bessere Entscheidung gewesen... Die Entscheidung deines Herzens war eine andere und auch das ist etwas gutes. Du solltest nur nicht vergessen, dass dir dann ebenso Freunde hinterher springen wie du Silas...

Wichtig ist, dass alles nochmal gut gegangen ist, Silas lebt, Ulric auch und er kommt auch bestimmt wieder auf die Beine...Und Vanion hoffentlich auch..."

Sie machte eine Pause und holte den kleinen Kreisel von Anders heraus.

"Und Anders... ich hoffe, ihr geht es bald wieder besser. Vielleicht hilft unser Vorhaben dabei...Wenn dieses...Ding... nicht mehr in ihr ist. Zumindest können wir sie finden, falls irgendetwas sie daran hindert, dass sie zurück kommt. Und dass sie wiederkommt hat sie mir versprochen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 18:08
"Recht hast du. In der momentanen situation werde ich auch freunde brauchen. Ich weiss nichtmal, ob ER weiss, dass ich hier bin. Er weiss aber das Benjen noch lebt und wird ihn suchen. Und wenn ihm auch etwas passiert..."
Mina drückte ihr eine Schale Suppe in die Hand und Lorainne begann hungrig zu essen.
"Mhm... lecker..." nuschelte sie mit vollem Mund und Farbe kehrte in uhre Wangen zurück. Schliesslich schaute sie Mina und Stella erwartungsvoll an.
"Alors, wer kann mir nun sagen, was eigentlich vorgefallen ist?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 04. Mär 15, 18:21
Silas kam sich nutzlos vor. Er wusste, dass im Moment jede Hilfe gebraucht wurde und konnte selbst nichts tun. Doch da fiel ih, etwas ein.
"Beorn, hinten am Hang liegen noch die Leichen dreier Späher herum. Vielleicht haben sie was Heilkräuter oder Verbände oder so etwas dabei. Sie waren zumindets mit kleinen Taschen bepackt, als ich sie erwischt habe."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 04. Mär 15, 19:36
"Meint ihr gestern beim Schützenturnier? Ich kann nur sagen, wie ich es erlebt habe, aber ich fürchte, wirklich entscheidendes hab kann ich nicht dazu sagen" Mina überlegte und ließ den Tag noch einmal Revue passieren...
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 19:39
"Ja. Das meine ich. Jedes nich so kleine detail ist wichtig, damit ich mir ein bild machen kann."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 04. Mär 15, 19:48
!"Silas komm und hilf mir bitte. Wir sollten einige der Verwundeten waschen und wenn es möglich ist sie in neue Kleidung stecken." Benjen reichte ihm die Hand zum Aufstehen. Er rümpfte die Nase "Und mit dir könnten wir anfangen." "Helf mir mit der Schüssel Wasser wir sollten uns ein wenig heises Wasser holen."
Sie machten vor Vanion halt. Du bist also ihr Knappe und warst ihr in letzter Zeit so nahe wie es meine Aufgabe hatte sein sollen, für sie, ihre Schwester und ihren Bruder.
Sein Schlaf wirkte teilweise unruhig und dann wieder tief.
Behutsam entkleidete er ihn auf das Nötigste und Silas war bereits mit einer Schüssel Wasser zurück gekomme. Sie wuschen ihn das Blut ab und wechselten ein Teil seiner Kleidung gegen frische Sachen die sie auftreiben konnten.
"Silas was bitte ist alles geschehen? Ich hätte glaube ich niemals gehen dürfen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 04. Mär 15, 19:48
"Ich hörte von dem Turnier auf meiner Reise zum Lorinan und fand es eigentlich eine gute Idee, dort zu versuchen, Geld zu verdienen. Ich hatte unterwegs in den Winterstürmen meine Reisegruppe verloren und Kupfer und Vorräte hatte ich praktisch keine mehr. Eine tüchtige Schankmaid, so dachte ich, kann man bei jedem Fest gebrauchen. Dort angekommen jedoch hatte man nicht wirklich Verwendung für mich und mir wurde schnell klar, dass es sich nicht um ein normales Fest handelt. Der Baron und vor allem diese merkwürdige Beraterin behandelten das Volk sehr schlecht. Die Stimmung war schrecklich. So eine Eiseskälte habe ich noch nie empfunden. Als der Schreiber von den Wachen verletzt wurde haben ich und zwei Frauen aus dem Norden ihm geholfen und so kamen wir ins Gespräch. Unter vorgehaltener Hand erzählte er uns von einem grünen Ritter mit magischen Kräften, der irgendwo im Wald zu Hause sein soll, so die Legende, und ein gerechter Mann sein soll. Da wir Frauen auf keinen Fall an diesem schrecklichen Ort bleiben wollten, uns aber doch den Bauern verbunden fühlten, haben wir vorsichtig versucht, etwas mehr über den grünen Ritter zu erfahren. Schließlich habe ich Beorn angesprochen und er versprach mir, wenn wir guter Gesinnung seien, mich mitzunehmen zum Rest seiner Reisegruppe. Er sagte nur, dass er sehr schnell aufbrechen wird und dass wir uns, wenn es los geht, beeilen sollten. Plötzlich gab es einen riesigen Tumult und ich hab nur noch Beorn laufen sehen, da bin ich hinterher. Er führte mich zu Eurem Lager im Wald. Dort haben wir alles abgebaut und in einer Senke versteckt. Dann kamt ihr ja auch mit den Söldnern dazu. Die haben mich dann etwas durch die Gegend geschoben. Als dann die zweite Angriffswelle kam, habe ich versucht, an der linken Flanke, mich um Verwundete zu kümmern. Irgendjemand brüllte dann „Zurüüück“, rauf auf den Berg!“ und dann haben wir versucht mit den Verwundeten den Berg hinauf – na ja, mehr zu kriechen als zu laufen.  Irgendwann habe ich mich umgedreht und plötzlich waren wir nur noch eine Hand voll Verwundete und eine Hand voll Frauen. Wir haben uns dann doch entschlossen, uns vorsichtig wieder den Berg hinunter zu tasten, aber da war schon alles passiert…. Nur noch Tote und Verwundete…“ Mina stockte „ und Anders war gefangen. Ich hatte mich nur kurz beim Turnier mit ihr unterhalten, aber es reichte schon. Ich fühlte mich so hilflos und wütend. In dem Moment wäre ich gerne ein Kämpfer gewesen! “
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 04. Mär 15, 19:56
"Du meinst also es ist nicht sicher, dass ER weiß, dass du hier bist? ... Eine...nein, zwei Fragen hätte ich... Eine gewisse Edeldame, die Grüße von einem Herrn...Baron... Ritter... Ich weiß es nicht genau... von Salmar ausrichtete war bei ihm auf dem Turnier. Wer ist das und ist das relevant? Ich konnte leider nicht alles verstehen, ob es auch um Unterstützung oder anderes ging...Und, entschuldige bitte die Frage... Da ich ihn dafür nicht ausreichend kenne und auf dem Turnier die Gefahr dafür zu groß war und ich eine Verschleierung eh nicht erkannt hätte - weißt du sicher, dass ER es ist oder könnte er auch verzaubert sein? Falls es eine Möglichkeit gibt, würde ich das zumindest gerne versuchen auszuschließen...
Zum Turnier, wie gesagt neben seinen Wachen hatte er diese Edeldame dort bei sich, aber ich weiß nicht, was sie dort machte... und seine "Beraterin"... Deshalb meine zweite Frage. Außerdem war noch ein quasi ungerüsteter Mann bei ihnen, ziemlich groß... Der sah aber nicht aus wie die anderen ...Adeligen...bei ihm."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 20:01
Lorainne hörte aufmerksam zu, runtzelte nur gelegentlich due stirn. Gerade, als sie eine frage stellen wollze, sah sie silas durch das lager humpeln ind sprang aug:"silas! Leg dich hin. Bist du verrückt geworden? Was wenn die wunde wieder.... du spielst mit deinem leben, verdammt. Leg dich hin! Sofort."
Ihre stimmer erschall in gewohnter befehlsgewalt.
Niemand hätte bemerkt, dass ihr der schreck in alle glieder gefahren war. Nur stella und mina, die direkt neben ihr waren, hätten das zittern wahrnehmen können.
Schnaubend und kopfschüttelnd setzte sie sich wieder hin.
"Entschuldige. Ich wollte dich nicht unterbrechen. Von... salmar?" Lorainne starrte stella an.
Salmar... salmar. In ihrem hirn arbeitete es.
Das konnte doch nicht...
Fassungslos blickte sie von einer zur anderen.
"SALMAR?" bist du dir wirklich sicher?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 04. Mär 15, 20:03
"Ganz sicher. Wie gesagt, ich habe leider keine Details verstanden, ob sie von ihm nur gegrüßt hat, ihm etwas geschenkt hat, Unterstützung, ... Aber den Namen Salmar hab ich verstanden."

Sie überlegte...Beorn und Bran hatten neben ihr gestanden glaubte sie... Und...Benjen nicht auch?...

"Vielleicht haben Beorn, Bran oder Benjen oder so etwas mehr gehört... ich glaube, sie standen zu der Zeit nicht weit von mir...."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 04. Mär 15, 20:18
"Ja, diese Dame hat etwas von ihrem Schwager gesagt, mehr habe ich aber nicht verstanden und auch ihren Namen nicht. Sie hat sehr leise gesprochen." Mina überlegte, sie hatte bisher noch nie mit Zauberei zutun gehabt, aber wenn... "Die Schamanin aus dem Norden hatte übrigens auch die Vermutung, dass er verhext sein könnte. "
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 04. Mär 15, 20:28
Nachdem Benjen die meisten versorgen lies oder sich selbst drum gekümmert hatte, setzte er sich ans Feuer er hatte irgendwas zu trinken gefunden. Seine Wunde schmerzte ein wenig aber sie blutete nicht wieder . Er spürte derzeit mehr die Treffer durch den Hammer mit dem er gefoltert wurde.
Er war alleine am Feuer und es lag am Rand des Lagers er hatte Wachen eingeteilt und brauchte nun etwas Zeit für sich. Er dachte über die Leute im Lager nach und was auf dem Turnier geschehen war. Seine Hand griff an die Stelle wo ihn diese Frau gekratzt hatte. Dieses aufbrausende intigrante Weib.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 04. Mär 15, 21:44
Silas lag wieder an einem der Feuer und schlummerte vor sich hin. Nach einiger Zeit sah er Benjen in der Nähe sitzen.
Silas rief ihn zu sich und erzählte ihm alles, was er wusste; alles, was seit Benjens Abreise passiert war.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 21:59
Salmar. Barad Konar. Engonia. Der Pilgerzug. Ritterschlag. Simon.
Erinnerungen stürzten ein, ausgelöst durch ein kleines Wörtchen.
Salmar.
"bon, dann werde ich sie noch fragen."
Salmar. Firngard.
"Bei Szivars Eiern, es ist fast greifbar, aber ich erkenne den Zusammenhang nicht." fluchte sie leise.
"Iwr brauchen mehr Informationen. Mina, Du warst auf dem Weg zum Lorinan? Der liegt an der Grenze zu Salmar..."
Lorainne war aufgestanden und ging unruhig hin und her, während sie nachdachte.

Schliesslich fiel ihr Blick auf Benjen, der alleine am Rande des Lagers sah und in den Wald zu starren schien. Oder in die Flammen.
Der gute treue Benjen.
Hatte er nicht den Schutz ihrer Familie über seine Zukunft gestellt? Eine Zukunft mit Marguerite?
Er hatte auf seine Liebe verzichtet, nur um ihren Vater, Maguerite, Julie, Antoine zu schützen. Sie.
Er hatte auf La Follye verzichtet.
Und sie? Ja, ihr war eine schwere Aufgabe auferlegt worden, aber sie hatte meist egoistisch gehandelt.
Sie dachte an William. Der Gedanke an ihn stimmte sie traurig, aber es tat nicht mehr so weh.
Es zeriss ihr nicht mehr das Herz.

"Alors, wir brauchen mehr Informationen. Wer war noch alles beim Turnier? Ich will alles wissen. Lasst nichts aus." Laut und bestimmt.

Wo war der Zusammenhang?
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 04. Mär 15, 22:40
Benjen hatte ein paar Sätze verstanden worüber Lorainne mit Mina und Stella gesprochen hatte. "Sie sagte seine Unterstützung. " und zwar so das alle Drei es höhren konnten
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 23:09
"Quoi? Wessen unterstützung? Wofùr?"
Ihre Gedanken wirbelten.
"Was ist passiert?"
Sie musterte Benjen. Ihr Blick glitt über die sichtbaren verletzungen. Prellungen. Kratzer.
Warcer auf dem Turnier gewesen? Hatte er... war er in Roqueforts Hände geraten?
Sie stamnelte, versuchte sichbzu sammeln, während sue gegen die Panik anzukämpfen.
nicht hier. Nicht jetzt. Lavinia steh mir bei

Riquefort. Die höhle. Dunkelheit. Schmerz.
Salmar. Barad konar. Der pilgerzug. Tannjew.

Lorainne streckze die hand aus um halt zu finden, doch sie fand ihn nicht.
Dann stürtzte sie über den abgrund in die dunkelhrit. Savarics höhnisches lachen in den ohren.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 04. Mär 15, 23:21
Benjen kam ihr entgegen er hatte sich bereits vom Feuer erhoben als sie zu ihm kam. "Sie sagte Salmar... Lorainne?" Er streckte ihr die Hände entgegen und griff nach ihr. "Was ist los mit dir?" Sie war gerade nicht bei ihm sie war wo anders.
Er packte sie sich und brachte sie ans Feuer "Lorainne komm zurück zu mir!"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 23:26
Sie hatte die augen geschlossen und zitterte.
Sie wand sich in seinem griff.
Wollte fliehen, doch die dunkelheit machte sie oridntierungslos.
"Giselle. Bitte nicht in den kartoffelkeller. Ich verspreche auch..." ein kaum hörbares wimmern. Wie das eines kindes.
Blutgeruch drang in ihre nase.
Eine hand griff nach ihr. Hielt sie fest.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 04. Mär 15, 23:29
Beorn, der zufaäälig in die richtige Richtung sah, sah Loraine zusammenbrechen und stürzte sofort zu Ihr.
"Verdammt! Blutverlust, zu schnell gegessen, das Blut wird im Magen zu Galle und fehlt im Herzen! Kein Wunder dass sie zusammenklappt. Stella, wir müssen die Beine hoch lagern. Und auf die Wunde aufpassen, sie darf nicht wieder aufreissen! Mina, wir brauchen hier Wasser, am besten warm. Und eine Warme Decke, sie darf jetzt nicht auskühlen.
Ich hole die roten Schoten aus dem Beutelchen aus meiner Tasche, die stärken das Herz"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 04. Mär 15, 23:36
Benjen hielt ihr Gesicht fest und ruhig sprach er zu ihr" Lorainne du wirst mich jetzt nicht alleine lassen, deine Freunde sind hier, ich bin hier und ich lasse dich jetzt nicht alleine"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 04. Mär 15, 23:42
Die worte drangen nicht zu ihr durch. Ihr war nur der griff bewusst, die sie weiter und weiter in die panik trieb.
der dolch. Du hast  immer noch deinen dolch

Sie spürte, wie sie zu boden gedrückt wurde.
"Nein." Ein gellender schrei beendete ihre ohnmacht und sie zig den dolch und richtete ihn direkt auf benjen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 04. Mär 15, 23:52
Seine Hand griff nach ihrer waffenführenden Hand und hiel sie fest. Er löste die Waffe aus ihrer Hand.
"Ich bin es Benjen Lorainne was ist los mit dir?"
"Lorainne?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 04. Mär 15, 23:59
Für einen Moment sah Beorn schon Benjen mit zerfetzter Kehle zu Boden gehn, da holte ihn die Realität ein. Scheisse ist die Frau schnell. Und verdammte Scheisse hat Benjen Glück gehabt. Ich werde noch wahnsinnig... Andererseits, nahezu kein Schlaf, zu wenig gegessen, nahezu zur Untätigkeit verdammt. Kein Wunder wenn ich gespenster sehe.
"Du hattest einen Kreislaufkollaps. Liegt am Blutverlust. Bleib liegen, das ist ein Ärztlicher Befehl! In den nächsten Stunden kann es zu Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen kommen, im schlimsmten Fall wirst du nochmal Ohnmächtig und wenn du dann stehst könntest du dir den Kopf an einem Stein aufschlagen. Keine Sorge, das geht schnell vorbei."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 00:04
atme langsam. Gleichmäßig. Un, deux, trois
Sie kannte dieses gefühl. Am anfang des krieges war es da, bis sie sich an die schrecken gewöhnt hatte.
Dann kam es wieder, als sie in der höhle war. Gefangene von savaric. Undces kam immer wieder. Mit der nacht. Wenn feuer und kerzen erloschen und es still wurde in der welt.
Allmählich klärte sich ihr blick. Fassungslos starrte sie benjen an.
"Es war so dunkel. Aber du bist da."
Sie klang wie vor so vielen jahren.
Und genauso wie damals vergrub sie den kopf an seiner schulter und weinte leise.
Damit ihre geschwister es nicht sahen. Damals.

Sie hòrte beorns worte wohl, war aber nur zu einem gehorsamen nicken imstande. Er hatte denselben ton wie marguerite.
Mit diesem gedanken schlief sie schließlich ein.

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 00:08
Beorn drehte sich leicht ab und bewegte sich (rein zufällig) so, dass Benjen und er Lorainne größtenteils vor Blicken aus dem Lager abschirmten.
Sie ist noch nicht soweit. Noch lange nicht.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 06:24
Benjen streichelte ihr leicht durchs Haar, er gab ihr einen sanften Kuss auf den Kopf.
Jetzt war sie doch wieder ein wenig wie die kleine Lorainne, seine kleine Schwester.
"Ruhe dich aus , ich lasse dich heute Nacht nicht alleine."
Er deckte sie noch zu und wich diese Nacht nicht von ihrer Seite. Zu lange war er fort, zu viel hatte sich verändert und er konnte noch nicht alles verstehen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 05. Mär 15, 09:08
Mit offenem Mund hatte Mina zugehört. Plötzlich sah sie Lorainne zusammenbrechen. Panik stieg in ihr auf, alles begann sich zu drehen! Wut, Verzweiflung und größe Angst überschwemmten sie... Was war hier los? Wie durch einen Nebel erreichten sie Beorns Worte. Heißes Wasser..., ja... Taumelnd erhob sie sich. Sie schürte das Feuer und legte Holz nach. Langsam klärte sich ihr Blick und sie hörte ein Schluchzen hinter ihrem Rücken, wagte jedoch nicht, sich umzudrehen. Das wäre unangemessen. Vorsichtig leerte sie den Suppentopf in eine Schüssel und setzte Wasser auf.
Mit der heiße Suppe ging sie zu Beorn. Er sah schlecht aus. Er war bestimmt noch nicht zum Essen gekommen. Mina war froh, dass er hier war. Ohne sein Wissen hätten viele es nicht geschafft. Und irgendwie war sie auch froh, dass sie ihn, einer Eingebung folgend, beim Turnier angesprochen hatte und hinterher gerannt war. Vorsichtig strich sie ihm über den Arm.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 05. Mär 15, 09:32
Stella hatte noch eine Weile bei Benjen und Lorainne gesessen und ihr schweigend beim schlafen zugesehen.

Hoffentlich schläft sie gut... Es war doch alles was viel... Dann brachte sie Benjen, der an Lorainnes Lager wachte auch etwas von der Suppe. "Hier, du hast doch auch noch nichts gegessen. Und sie braucht dich jetzt."
Als sie aufstand legte sie ihm kurz die Hand auf die Schulter. "Danke."

Dann blickte sie sich noch einmal im Lager um, es war spät geworden und sie sollten auch bald schlafen, um zu Kräften zu kommen. "Mina, Beorn, kommt schon, legt euch schlafen. Wir sind alle erschöpft. Ich denke Benjen wird eh nicht schlafen heute Nacht. Er kann sich dann morgen früh ausruhen wenn wir wieder wach sind."
Dann ging sie zu ihrem Lager, deckte sich mich Umhang und Fell zu und blickte durch die noch kahlen Baumkronen in den Sternenhimmel, denn die Nacht war klar.
Salmar...Sie meinte, sie hätte den Namen auch schon einmal gehört...Wusste aber beim besten Willen nicht mehr, wo.
Noch eine Weile jagten Gedanken durch ihren Kopf, von den Ereignissen, bis sie schließlich einschlief.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 09:37
Als sie erwachte, dämmerte bereits der Morgen und sie fühlte sich, als hätte sie am Vorabend zuviel getrunken.
Im Lager war es ruhig, hier und da unterhielt man sich, aber die Lage war nicgt mehr so hektisch und verzweifelt.
Lorainne schaute an sich herunter znd verzog das gesicht. Zeit, sich das blut endlich abzuwaschen und frische Sachen anzuziehen.
Vorsuchtig stand sie auf und kramte leise nach frischer hose und tunika, um niemanden zu wecken, vor allem nicht benjen, der an einen baum gelehnt schlief, was ihr nicht bequem vorkam, und stiefelte langsam zu dem kleinen bächlein.

Als sie sich frisch gemacht hatte, fühlte sie sich fit genug, endlich pläne zu schmieden und aufgaben zu verteilen.

"Beorn, wie feht es ulric und bran? Was ist mit vanion? Wir müssen sie transportfähig kriegen. Dobald anders da ist, müssen wir aufbrechen. Mina, wenn du noch weiter zum lorinan willst, hätte ich eine aufgabe für dich. Natürlich würde ich deine dienste vergüten."

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 09:55
Beorn schreckte aus seinem Halbschalf hoch. "Ws..." Forret d´Artroux ...wie viel Zeit ist vergangen?
"Ja, transportfähig machen... gib mir nen Moment"
So schnell kanns gehn, eben war ich noch auf Thures Tor... beim alten Mandred... Verdammt! Der Kerl ist seit 4 Götterläufen tot und lässt mich immernoch wie einen kleinen Jungen aussehn, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hat!
"Loraine! Es gibt eine Möglichkeit. Ich brauche etwa 2 Stunden, dann könnte ich einen Trank brauen, der die stärker Verwundeten soweit stabil hält, dass sie transportfähig bleiben. Einziges Problem an der Sache ist, dass sie nicht bei Bewusstsein sein werden. Also brauchen wir permanent jemanden der dafür sorgt, dass sie nicht von ihren Tragen fallen. Ein Aufpasser pro 2 Bewusstlosen sollte reichen."
War es wirklich nur ein Traum? Ein Hirngespinnst? Das Rezept habe ich vor mindestens einem Dutzend an Jahren gelernt.
Beorns Hand fährt zur Halskette.
Wie viele haben wir in den letzten Tagen verloren. Wie viele Geister warten auf ihre eigene Bestattung? Und warum müssen jetzt auch Geister aus der Vergangenheit auftauchen?
Panik huschte über Beorns Gesicht.
"Wir sollten in der Zeit die Toten bestatten. Ist es hier üblich die Toten dem Feuer zu übergeben?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 10:05
"In ordnung, das sollten wir hinkruegen. Wir hätten ulric, vanion und silas. Was ist mit bran? Kann er vielleicht reiten? Nimm dir die zeit, die du brauchst, ich möchte nicht, dass weitere leben aufs spiel gesetzt werden. Üblicherweise werden die toten begraben. Hier in firngard werden krieger mit einer feuerbestattung geehrt. Aber... ein so großes feuer könnte uns verraten. Aber jeder tote hier hätte es verdient."

Dann wandte sie sich an mina:"hör zu. Du bist mir zu nichts verpflichtet, aber es wäre einfach eine große hilfe. Ich kann hier noch nicht weg."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 05. Mär 15, 10:15
Als wieder Gespräche aufkamen, wachte auch Stella wieder auf und fühlte sich schon viel besser. Die Nacht hatte gut getan und sie hatte wohl recht gut geschlafen.

"Guten Morgen zusammen. Wenn wir bald aufbrechen wollen, sollte ich auch langsam mein Pferd holen gehen... Von dem kleinen Hof kann ich bestimmt noch versuchen, ein paar Sachen mitbringen zu können..."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 10:20
"Bran wirds überstehen. Wir müssen ihm ein Stützkorsett bauen, damit seine Rippen nicht weiter in Mitleidenschaft genommen werden.
Wie weit müssen wir heute kommen? Ich muss das Medikament vorsichtig Dosieren, sonst könnte es sein dass sie nicht mehr aufwachen."
Zeitbetrüger... Natürlich beinhaltet das Rezept keine Temporalmagie, aber als ichs das erste mal gesehen, hab ich Mandred für tot gehalten...Und dann steht er einfach wieder auf und lacht mich aus...
Beorn geht zu seiner Destille um sie zu säubern.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 05. Mär 15, 10:37
Blut, Blut, so viel Blut!! Verdammt, warum wirken die Kräuter nicht? Etwas silbernes blitzt in der Sonne! Den Sölder hatte sie nicht kommen sehen! Einen Herzschlag noch...

Mina erwacht schweißgebadet und reibt sich die Seite, an der sie der Söldner getroffen hatte, als sie gerade versuchte, einen Verletzten zu behandeln. Das hätte übel ausgehen können, wenn nicht Stellas Zauber sie geschützt hätte. Minas Gedanken kreisen.
Ich muss lernen, mich besser zu schützen!
Ihr kleines Wurfmesser im Gürtel hatte sie in der Situation ganz vergessen und sie bezweifelte, dass es ihr von Nutzen gewesen wäre...
Vielleicht könnte ich Bran fragen, wenn es ihm besser geht, ob er mir Schießen beibringt. Er war so gut beim Turnier... oder einer der anderen Äxte.
Schlaftrunkend rappelte sie sich auf. Im Lager herrschte schon ein reges Durcheinander. Sie mussten aufbrechen und die Verletzten transportfähig machen. Lorainne stand mitten im Durcheinander und dirigierte. Mina wurde es leicht ums Herz. So soll es sein! Lorainne winkte sie zu sich heran. "Mina, wenn du weiter zum Lorinan willst, hätte ich eine Aufgabe für dich."
Mina wurde rot. "Natürlich... äh... aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich helfen kann... ich bin nur eine einfache Frau..."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 11:19
Ihren Einwand wischte Lorainne mit einer Handbewegung beiseite. "Und ich bin nur ein kleines Mädchen, das heimlich an der Schulter eines Freundes weint." Sie lächelte ihr ermutigend zu.
"Wir ind meist das, was wir sein wollen und müssen. Auch einfache Leute wachsen über sich hinaus, wenn sie das Ideal vor Augen haben. Wir haben den Krieg nur mit der Hilfe der einfachen Leute gewonnen. Ohne sie und den Pilgerzug säße Barad Konar noch auf dem Thron."
Konar, Salmar. Verdammt. Ein Firngarder als Herr von Salmar.
Die Postille.
Wie war doch der Name gewesen?
"Ich möchte, dass Du dich dort umhörst, was in Salmar vor sich geht. In Salmar gibt eines alten... Kriegskameraden, er ist Lehnsmann des Barons von Salmar. Frag Dich zu ihm durch. Man nennt ihn Tannjew von Norngard zu Wiesenquell."

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 05. Mär 15, 12:16
Bei Lorainnes Worten musste Mina an die drei Prinzipien des Großen Drachen denken:  Für Mut, Liebe und Wahrheit! Sie war nie besonders gläubig gewesen, aber jetzt fielen ihr die Worte wieder ein. Auch einfache Leute wachsen über sich hinaus, wenn sie das Ideal vor Augen haben.  Ja, vermutlich wird es so sein. "Der große Drache beschützt" murmelte sie und machte unwillkürlich die passenden Gesten.

"Tannjew sagt ihr? Was muss ich über ihn wissen?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 05. Mär 15, 12:22
Der Wald steckte auch im Dunkeln voller Geräusche, wenn man wusste wo man Hinhören musste. Die Kenderin lauschte angespannt auf das leise knacken in Laub und Zweigen.


Sie hatte sich überlegt wie sie ihre und die Spuren des Lagers so gut wie möglich verwischen konnte und hatte, etwas entfernt vom  Turnierplatz in einem kleinen Tannengebüsch ein improvisiertes und abgerissenes Lager gebaut. Von dort aus hatte sie Immer wieder Spuren weiter in den Wald gelegt, es war allerdings unglaublich schwierig, die Spuren von so vielen Leuten glaubhaft zu fälschen. Am Tag wäre ihr es wohl besser gelungen, aber so tat die her rein brechende Dunkelheit ihr übriges. Es wurde kalt und Anders beeilte sich so weit wie möglich in den Wald vor zu dringen ohne hastig oder unvorsichtig zu werden. Sie hatte allerdings nicht damit gerechnet, dass man sie so früh verfolgen und auch einholen würde. Schlussendlich hatte sich das ganze zu einer gefährlichen Jagd entwickelt. Als es ganz Dunkel wurde hatte sie sich deshalb in den letzten Lichtstrahlen in eine Tanne verzogen und gewartet. So hatte sie mitbekommen, wie die Männer schlussendlich die Suche für diesen Tag abgebrochen hatten und sich an einer geschütztere Stelle unweit von der letzten Spur zum Lagern zurück gezogen hatten. Anders konnte ihre Augen kaum noch offen halten. Ihre Schulter schmerzte vom Klettern, sie war übermüdet und es war kalt.
Auf dem Baum lehnen und schlafen wäre zu gefährlich, von daher machte sie sich so leise und vorsichtig wie möglich auf den weg zum Boden. Man konnte fast die Hand vor Augen nicht sehen und so musste sie sich auf ihren Tastsinn und ihr Gehör verlassen. Unten angekommen bewegte sie sich auf allen vieren weiter und hielt die Augen geschlossen, was gut war da sie bald wieder Äste im Gesicht spürte. Vorsichtig verkroch sie sich in das Gebüsch. Dort angekommen rollte sie sich eng zusammen um sich warm zu halten. Das Reisig piekste und Stach aber sie war zu müde und glitt schnell in einen tiefen Schlaf.
Sie hoffte sie würde nicht schreien.

Die grelle Sonne der Wüste stach durchs Dunkel. Lärm. Rennen. Jede Kurve nehmen die man kriegt. Springen, aufkommen, abrollen, weiter. Das Klirren der Kette. Am liebsten würde sie sie wegschmeißen. Das elendige Ding. Sie will es gar nicht. Wollte es auch nicht hohlen. Dennoch. Sie hat es geholt. Wo sind die anderen? haben versprochen da zu sein? Nächste Ecke. Gerade kommen zwei Wachen herum. Wieder Gebrüll. Bloß weg. Schneller. Alle Fluchtwege abgeschnitten. Doch da. Das Fenster. Sie schafft es. Zwei gehechtete Schritte und sie ist dort. Darunter ist ein Vordach. Perfekt. Sie will springen.
Sie fliegt, rückwärts. Ein heftiger Schmerz am Hinterkopf als sie im Flur auf dem Boden aufschlägt. Schwarze Punkte vor den Augen. Ein Schatten der durch das Fenster huscht. Dorn?
>>Da ist das kleine Mistsstück!<<
Dunkelheit.
Viele Menschen, Schreien brüllen.
>>... veruteilen, wir sie...<<
>>Schlagt ihr den Kopf ab! Knüpft sie auf. Elendiger Kender!<<
Sie versteht nicht wieso. Sie haben gesagt sie helfen ihr! Sie haben es versprochen. Ihr Kopf wird rumgerissen als man sie an den Haaren packt und fort zerrt. Dort! Bernsteineidechse und Dorn! Sie schauen nur.
Dunkelheit.
Das Herz schlägt bis zum Hals, Lunge und Muskeln brennen. Zu viele Männer, zu viel Sonne, kaum Wasser. Wie ein Straßenhund rennt sie über den Schmalen Steinsimms an den Zellen vorbei. So wenige Frauen. Alle Neulinge müssen dadurch. Ein kurzer Blick. Sie sind noch da. 5. Die Stärksten. Gefängsnissstadt, Höllenkessel. Sie fällt, stolpert. Weiter. Wenn sie sie kriegen...blöde Menschen!
Da! Ein Riss, ein Spalt, durch Sonne und Kälte gesprungen. So schmal... Gerade so passt sie hindurch. Weiter, weiter rein! Aufgeschürfte Haut, verbrannte haut. Hektisches Atmen. Ein Schatten. Sie sind da. Arme die nach ihr greifen. Lachen, Johlen. Weiter nach hinten. Es geht nicht. Vor auch nicht. Verdammt.
>>.. wird schon raus kommen wenn sie Durst kriegt. Dann kriegen wir...<<
Zu warm. Die Kehle ist trocken, Zunge klebt. Durst brennt.  Wieder versuchen sich los zumachen. Der Fels umarmt sie, zu fest. Sinnlos. Wenn sie frei kommt hat sie keine Kraft zu laufen.
Dann lieber verdursten!
Dämmriges Flirren, undeutliche Stimmen. Ein Ziehen.
'Lasst mich...'
Dunkelheit.
Ein Schlüssel, ein Fass, ein Stern, eine junge Wache. Freiheit.
Sternenhimmel über den Schiff.
>>Anders, komm da weg!<<
>>NEIN!<<
Blut! Blut BLUT!

Sandrose!
...
ICH WILL DIESEN NAMEN NICHT HÖREN!
....

ich wollte es nicht...
Ich hab es nicht gewollt!

... Vanion, Bran, Ulric , Lorainne, der neue... Benjen... Fieber, nässende Wunden.

Silas!
...


...
Ich liebe dich! Hilf mir!
...
Schmerz.


Anders schreckte aus dem Schlaf hoch. Ihr Herz pochte und ihr Atem ging in kurzen Stößen, als wäre sie immer noch auf der Flucht. Noch halb gefangen in ihrem Traum lauschte sie angespannt. Es war immer noch Dunkel. Wie lange hatte sie geschlafen? Höchstens ein paar Stunden.
Der Wald steckte auch im Dunkeln voller Geräusche, wenn man wusste wo man Hinhören musste. Die Kenderin lauschte angespannt auf das leise Knacken in Laub und Zweigen. Vorsichtig schob sie die die eisigen Hände unter die Achseln. Es war immer noch kühl, aber hier im Gebüsch ging es doch besser als draußen. Langsam atmend harrte sie aus bis es zu dämmern begann, döste nur ein wenig vor sich hin und konzentrierte sich auf den Wald.
Sie wusste nicht ob ihre Verfolger schon auf waren. Als der Morgen auch im Unterholz dämmerte, kroch sie vorsichtig aus dem Gebüsch und schaute sich um. Sie schlug einen Bogen und näherte sich der vermuteten Lagerstelle. Sie war verlassen, die Asche noch warm. Die Spuren zeigte in die Richtung in der sie sie haben wollte.
Sie würden wohl höchstens noch einen halben Tag gehen wenn sie keine neuen Spuren fanden. Zeit. Zeit die gebraucht wurde.
Sie aß ein paar Bissen und machte sich dann schnell auf zurück. Jetzt musste sie in ein Dorf.
Bei einem zügigen Tempo wurde ihr schnell warm. Sie könnte auch... Schnell schüttelte sie den Gedanken ab. Sie würden sie finden, und sie brauchten ihre Hilfe. So still auch der Wald und ihr Körper waren umso lauter war der Kopf.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 05. Mär 15, 13:13
Sie legte ab, was sie nicht brauchte. Je weniger sie bei sich hatte, umso besser im Wald. Am meisten Sorge hatte sie, dass sie die Gruppe abseits vom Weg nicht finden würde. Und sie war froh, dass ihr Weg sie weg vom Turnierplatz führen würde, zu einem kleinen Hof, wo sie ihr Pferd abgestellt hatte. Sie schätzte, dass sie etwa 2 Stunden zu Fuß brauchen würde plus den Rückweg, am besten in einem Bogen.

Dann sagte sie Lorainne und Beorn bescheid.
"Ich sollte in spätestens drei Stunden mit Pferd zurück sein, wenn alles gut geht. Ich versuche noch Essen mitzubringen. Dann würde ich mich auch jetzt auf den Weg machen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 05. Mär 15, 14:06
Die durch die hohen Bäume scheinende Morgensonne stach durch Vanions geschlossene Lider und weckte ihn auf. Ein Stöhnen entfuhr ihm unwillkürlich, als sich die Haut und die Muskeln an seiner Hüfte spannten, und ein scharfer Schmerz durchfuhr ihn. Er hatte immer noch Fieber, und sein Mund war eine einzige brennende trockene Hölle.
Der Knappe war jedoch wach genug um zu verstehen, dass Bewegung nur mit Hilfe möglich war. Wer weiß, was wieder aufgehen mochte. Als er sich, so gut es im Liegen eben ging, umsah, bemerkte er, dass sein Hemd - nein, das ist gar nicht mein Hemd. Jemand hatte ihm in der Nacht die Kleider gewechselt. So war er zwar wegen des Fiebers durchgeschwitzt und zitterte nun in der Morgenfrische, aber kein Tropfen Blut war zu sehen.

Die Luft entwich seinen Lungen, als er es endlich geschafft hatte, sich vollends auf den Rücken zu drehen. Mit geschlossenen Augen begann er, leise zu beten. Er dankte Lavinia dafür, die Nacht überlebt zu haben.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Ulrich am 05. Mär 15, 14:48
Ein Sonnenstrahl dran durch die Augenlieder welche sich vorsichtig öffneten. Er hatte keine Ahnung wie lange er geschlafen hatte ... villeicht war es erst wenige Stunden oder schon Tag her.
Geträumt hatte er wenig.. und wenn war es meist nichts Gutes.
Als erstes bemerkte er wie jeder Muskel den er besaß brannte. Danach kam der Schmerz in seinem linken Arm. Er war inzwischen geschient . Auch die anderen Verbände waren neu und es sah so aus als wären alle Wunden geschlossen worden, zumindest sah er kein frisches Blut.
Unter ächzen richtete Ulric seinen Oberkörper auf und schlug die Decke beiseite um zu sehen wie es um sein Knie stand. Dieses war geschient und einbandagiert fühlte sich aber unter Druck den er mit den Fingern seiner Rechten Hand aufbrachte nicht gebrochen sondern nur geprellt an und stark angeschwollen. `Mein Hemd ist wohl hinüber ... ich habe ja fast nur noch Verbände an´dachte er bei sich.
Als er den Kopf ins Lager drehte vernahm er ein Knacken in seinem Nacken und eine kurze Welle des Lebens ging durch seine Adern.
Im lager herrschte reges Treiben. Viele waren da. Anscheinend hatte es auch Silas überlebt , dieser lag zwar noch auf seinem Lager aber man konnte sehen wie sich der Brustkorb hob und senkte.
Mit seinem rechten Arm drückte er sich von seiner lagerstätte zum Baum der gleich neben im stand und lehnte sich sitzend mit seinem Oberkörper gegen diesen. Es war zwar kühl aber das merkte er gar nicht.
Mit gesenktem Kopf sandte er ein Gebet an Tior und dankte für sein Leben.

In dem Gewühl von arbeitenden Heilern und Wundärtzen erkannte er Shangra der bei Bran stand. `Der Barbar kommt ein wenig spät... und furchtbar sieht er trotzdem aus´.

Das Atmen war schwer aber immerhin konnte er noch atmen. Andere hatte es schlimmer erwicht. Im Lager sah er Lorainne, Benjen, Beorn, Anders ? `Wo ist anders ? ´ 
"Beorn ?! Wo ist die Kenderin ? "
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 14:55
"Verdammter Dickschädel, bleib Liegen! Anders geht es gut, sie macht Besorgungen."
Beorn unterbrach seine Bemühungen komplexe Oktagramme und Mondphasen in den Schlamm zu zeichnen.
"Wir werden das Lager verlegen. Du, Vanion und Silas, ihr seid eigentlich transportunfähig, aber ich kenn den ein oder anderen Trick. Wenn du dir allerdigns deine Wunden wieder aufreisst wars das. Dann werden wir überrannt."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 05. Mär 15, 15:12
Als Silas seinen Namen hörte, wurde er wach.
"Was für einen Trick meint ihr?", murmelte er langsam vor sich hin.
Seine Augen waren leciht glasig vom Fieber, seine Stimme belegt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 15:22
"Es gibt ein Elixir, dass euch sehr tief schlafen lässt. Solange ihr unter der Wirkung des Trankes steht, wird sich euer Herzschlag und Atmung stark verlangsamen. Es ist als würdet ihr eingefroren. Solange wir ihn nicht zu lange wirken lassen besteht keine Gefahr."
Jedenfalls kaum....
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 05. Mär 15, 17:33
"Was?!" Ein Schütteln durchfuhr Vanion, als er Beorn so reden hörte. Die gleiche Panik wie gestern, als er im Delirium gelegen hatte, durchfuhr ihn. "Bei den Göttern, ich atme und lebe! Ich fühle Schmerz innen und außen, aber eher lasse ich mich über einen Pferderücken schnallen oder von Schangra tragen, bevor ich noch mehr ..träume!" Seine Stimme, die sonst kraftvoll und heiter war, war nichts weiter als ein leises, heiseres Krächtzen. Von der Anstrengung schossen ihm Tränen in die Augen. Jetzt erst fiel ihm auf, dass zwar viel Geschäftigkeit herrschte, aber bekannte Gesichter nur die Schwerverletzten um ihn herum waren.

Angstvoll fragte er: "Was ist mit Lorainne? Ist sie wohlauf? Konntet ihr Jacques retten?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 17:44
"Loraine ist vergleichsweise leicht verletzt. Um sie musst du dir keine Sorgen machen.
Was den Trank angeht: Kaum jemand träumt unter einfluss des Tranks. Es gibt einige wenige, vor allem Magiebegabte und Godi, die behaupten der Trank fördere Wahrträume und Visionen, allerdings schweigen sie sich meistens über den genauen Inhalt gründlich aus.
Ich wage es nicht, den Trank gleichzeitig mit einem anderen Mittel gegen Träume zu verabreichen, 2 Tränke mit ähnlicher wirkung könnten aufeinander reagieren. Die Ergebnisse sind selten positiv."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 18:44
Benjen schlug die Augen auf er hatte wenig Schlaf gefunden und zu dem Tat ihm jetzt noch zu sein Blessuren der Nacken weh.
Er blickte neben sich Lorainne ist wohl aufgestanden. Ein suchender Blick durchs Lager und er sah sie mit einer Dame zusammen stehen und reden.
Das Lager erwachte ein wenig mehr zum Leben, viele der Verletzten waren wieder bei bewusst sein. Heute werden wir aufbrechen müssen.
Wer weis wann du wieder eine Gelegenheit finden wirst, so suchte er sich ein paar Sachen zusammen die dem Anschein nach recht frisch waren und nicht so einen extremen Geruch abgaben.
Er ging zum Fluss abseits des Lagers und blickte sich um. Hier sollte mich eigentlich keiner sehen können, dachte er sich.
So entblößte er sich und entledigte sich der alten Kleidung. Mit den Füssen trat er zuerst in den Fluss, es ist bitter kalt dachte er sich.
Er stand an einer stelle wo ihm das Wasser bis zu den Knien ging, hier ließ er sich rücklings in den Fluss fallen. Fast hätte er die Kälte zum Ausdruck gebracht, doch er schloß für einen Moment die Augen.
Er spürte die Kälte am Körper, das Gefühl überkam ihn die Haut zog sich etwas zusammen, seine Muskulatur spannte sich an und verkrampfte leicht. Nach einem kurzen Moment richtete er sich auf und sass nun mitten im Fluss.
Er verspürte ein leichtes Stechen, aber es kam nicht von seiner Wunde, nein es drückte ihn ein spitzer Stein kräftig in das Gesäß.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 05. Mär 15, 19:25
Silas reagierte ähnlich wie Vanion:
"Vergesst es! Diesen Trank werde ich nicht trinken. Eher leide ich Schmerz, kann mich aber noch wehren, als dass ich hilflos dahingetragen werde!"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 19:34
"Non, mina. Tannjew ust ein vernünftiger ehrenhafter mann." Lorainne lächelte:"wenn du seine schwester, mika silberpfeil triffst, überbring ihr due besten grüße. Kannst du dich sofort auf den weg machen?" Sie ging zu ihren sachen und kramte in ihren sachen, als ihr ein beutelchen mit münzen in die hände fiwl. Irritiert nusterte sie es. Den beutel kannte sie.
Seufzend erhob sie sich und drückte ihn mina in die hand.
"Hier. Dass sollte dich ans ziel bringen. Kannst du reiten?" Sie winkte einen der männer heran und wies ihn an, mina sichbein pferd aussuchen zu lassen.
Schliesslich verabschiedete sie sich und sah nach vanion.
"Eh, cher ami. Du bist wieder unter den lebendigen. Wir haben svhon gedacht, du schaffst es nicht. Wie fühlst du dich?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 19:35
"Wir haben genau 3 Möglichkeiten: Erstens, ihr nehmt den Trank, und Wacht an einem hoffentlich sichereren Ort wieder auf.
Zweitens, wir bleiben hier. Ihr 3 und ich, und vielleicht noch ein paar Lebensmüde und warten drauf von Roschfurt überrant zu werden.
Drittens, wir brechen das Lager ab, ihr werdet trotzdem getragen und verblutet jämmerlich auf dem Weg. Ihr alle seid in keinem Zustand dass ihr gehen, geschweige denn Kämpfen könntet. Eure Wahl. Nur denkt an die Männer die mit Euch zurrückbleiben werden."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 19:42
"Ruhe. Vorwürfe bringen gar nichts." Herrschte lorainne beorn an und fuhr dann ruhig an silas und vanion gewandt fort:
"Selbstverständlich lassen wir hier niemanden zurück. Ihr verdankt beorn euer leben, er hat sich den arsch aufgerissen, um euch am leben zu erhalten. Ihr seid noch zu schwach, als dass ihr reiten könnt. Wenn wir gehen,,werdet ihr schmerzen haben und uns vielleicht sogar durch euer gestöhne verraten. Er hat bewiesen, dass er unser vertrauen verdient. Außerdem gehört er zu den äxten und die haben sichbhier ebenfalls bewiesen, dass die vereinbarte bezahlung für ihre dienste niemals ausreichen wird. Also hört auf beorn."

Dann wandte sie sich an beorn und fuhr leiser fort:" sag, wie gefährlich ist der trank? Und würden sie es ohne wirklich nicht schaffen? Ich möchte kein risiko eingehen, nachdem du sie retten konntest... danke dafür."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 19:53
"Ich habe ihn schon einige wenige male zubereitet. Bei dem Blutverlust den sie erlitten haben muss er vorsichtiger Dosiert werden, sonst werden sie ewig schlafen. Hab mal so einen Fall gesehn, der Mann war seid ca 30 Jahren in diesem Zustand. Immernoch mit einer offenen Verletzung durch einen wilden Keiler, kaum Puls, kaum Atem. Ich kann die 3 jeweils für 2 Stunden schlafen lassen, danach wird eine Stunde Pause nötig sein. Das ganze allerhöchstens 3 mal an einem Tag, nicht länger als 3 Tage in Folge. Komplikationen mit Stellas Magie sind möglich, halte ich aber für sehr unwahrscheinlich. Sonstige bekannte Nebenwirkung sind Mattigkeit, kein Wunder, und zeitweise Verwirrung nach dem Erwachen, das klingt aber nach einigen Minuten ab. Manche Patienten reagieren auch mit ÜBelkeit oder schwindel, ähnlich wie bei einem Kreislaufkollaps."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 19:57
"Bon. Heute nachmittag. Wir werden nicht so lange brauchen, bis zum oberen lager. Auch mit ihnen sollten wir es bis zum anbruchvder dunkelheit erreichen. Was ist eigentlich mit schangra passiert?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 19:59
"Schalgmichtot wenn ich das wüsste, sieht aus als hätter er nen Bären mit blossen Händen erwürgt, aber er will sich nicht behandeln lassen, hat irgendwas mit seinem Glauben zu tun. Scheint nichts fatales zu sein, ich hoffe nur er kriegt kein Wundbrand."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 20:00
Benjen hatte sein Bad beendet er hatte andere Sachen an und ging zurück zum Lager auch wenn der Stich noch schmerzte versuchte er stärker zu wirken als es zu diesem Zeitpunkt war.
Er trat zu der Gruppen um Lorainne Pläne zu hören.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 20:03
"Nun, ich geh mich auch mal Waschen und dann mach ich den Trank fertig. Sorgt bitte dafür dass die 3 nicht versuchen naufzustehn. Und versucht sie zu überzeugen den Trank zu nehmen, ich fühl mich nicht wohl jemandem etwas gegen seinen Willen einzuflößen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 20:05
"Ein, solange du in der nähe bist, wird auchver nicht an wundbrand sterben" sie lächelte beorn an znd blickte auf und direkt in benjens gesicht.
"Duvsahst sicher auch schon besser aus. Hunger? Vanion? Du solltest trinken. Sonst geht das fieber nie weg."

Sie nickte beorn zu. Es würde ein leichtes sein, sie vin einem trank zu überzeugen, den sie selbst nie nehmen würde.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 20:25
"Das mag sein aber etwas Wasser im Gesicht würde dir wohl auch ganz gut tun." Er musste sie dabei anlächeln.
"Um was für einen Trank geht es bitte?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 05. Mär 15, 20:38
Silas grunzte nur und drehte sich weg. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken einen Trank zu nehmen, der ihn schlafen ließ.
"Gebt mir lieber meine Armbrust und ich sichere euren Rückzug und komm dann nach, wenn ich kann. Es ist nicht das erste Mal, dass ..."
murmelte Silas vor sich hin.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 20:44
Mal sehen... was war notwendig.... Zutaten... hab ich. Die Zeichen... Boron gen Süden, Peraine, Hesinde, Tsa, in der Mitte Satinav, vereinfachte Darstellung... Zeitpunkt...Pforte des Uthar ist geschlossen, kurz vor Vollmond... gut... Efeu und Rhododendron destillieren... Nelke zerstoßen...
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 20:45
"Hmpf." Wider willen musste sie trotzdem grinsen.
Dann erklärte sie, was es mit dem trank auf sich hatte, allerdings mehr an vanion gewandt:"ihr seid zu schwach um selbst zu reiten. Ihr werdet große schmerzen haben und eine falsche bewegung kann dazu führen, dass die wunden wieder aufreißen. Dieser trank stillt die schmerzen, sorgt aber auch dafür, dass ihr schlaft. Keine sorge, wir wachen über euren schlaf. Mir wäre nur wohle dabei. Ihr braucht zudem die ruhe."
Sanft redete sue weiter, während sie vanion beim trinken half und ihm ihre kühle hand auf due stirn legte.

"Als silas hinter sich murmel hörte, drehte sie sich halb um:" und wenn sie wieder versagt und ich dich nicht verbluten lassen will und plötzlich alle meinen uns retten zu müssen, kommen wir nicht so glimpflich davon. Und ulric wird uns in seinem zustand noch den arsch aufreißen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 05. Mär 15, 20:54
Je länger Vanions Blick durch das Lager schweifte, desto klarer wurde ihm, in was für einem jämmerlichen Zustand die Gruppe war. Überall abgekämpfte, übernächtigte Gesichter. Blutige, schmutzige Lappen lagen herum. Und - Leichen. Jacques' Leiche. Mit Wehmut und voller Trauer dachte er an die Zeit in Schlagbaum zurück. Über ein Jahr lang hatte Jacques ihm allerlei Kniffe beigebracht, von Umgangsformen über die Kampfkunst bis hin zur caldrischen Sprache. Ein derber, aber flinker Genosse, mit einem blühenden Geist und raschen, kundigen Händen.
War Silas das Wert? Vanion zwang sich, nicht so etwas zu denken. Es war nicht Silas' Schuld, dass es so weit gekommen war. Es war Roqueforts Schuld. Sein eigener Onkel hatte all das Leid über La Follye, über Lorainne, und nun auch über Jacques, die Äxte und letztendlich ihn gebracht. Und Anders..

Als Lorainne ihm kaltes, klares Wasser an die Lippen hielt, schluckte er gierig. Er fühlte sich, als hätte er Jahre in der Wüste von El Kash verbracht, von der der kleine Kender ihm erzählt hatte. Er sah seiner Chevaliére tief in die Augen - ein Blick, der Treue versprach, und in dem so vieles lag, was er nie würde ausdrücken können.
Sie erklärte ihm geduldig, was es mit Beorns Trank auf sich hatte. Seine erste Reaktion war Ablehnung gewesen, und daran hatte sich rein gar nichts geändert, doch er sah die Notwendigkeit. Im Gegensatz zu Silas. Als dieser aufbegehrte und davon sprach, der Kolonne zu folgen, fluchte Vanion derbe.

"Hast du nichts gelernt, Idiot? Du bist genauso hinüber wie ich, nur dank der Gnade der Götter stehst du auf deinen eigenen Beinen! Setz das nicht leichtfertig auf's Spiel!" Lorainne hat ihr und unser aller Leben für dich riskiert, und du dämlicher Trottel willst nun dasselbe Spiel nochmal spielen?! Schau dich mal an, du kannst nicht mal laufen! Allein aus Respekt Lorainne gegenüber blieb das Gedachte ungesagt. Sie hatte den höchsten Stand inne, und Benjen, der ebenfalls Ritter war, ordnete sich ihr unter, zumindest momentan. Es lag nicht an ihm, Befehle zu erteilen, nein - an ihm war es, Befehle zu befolgen. Wenn Lorainne diesen Trank für das Richtige hielt, würde er ihn trinken.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 21:01
Lorainne legte ihm die hand auf due schulter.
"Scht. Reg dich nicht auf. Du weusst, dass ich dasselbe für dich getan hätte, n'est pas?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 21:15
"Silas jetzt nimm den Trank, du nützt Lorainne und den Leuten nicht wenn du die ganze Zeit geschwächt bist. Und es geht nicht mehr um Rückzug es geht sich darum vorzubereiten das man angreifen kann. Und je schneller alle wieder zu Kräften kommen um so flexibler seit ihr."
Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Sei nicht so stolz und stur du kannst ihnen besser helfen wenn du bei vollen Kräften bist."
Und ihr Vanion? Euch rate ich das selbe zu tun ihr seit sicher ein tapferer und treuer Recke aber auch ihr nützt Lorainne wenig wenn ihr jetzt falschen Stolz zeigt."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 21:19
"Stolz und stur? Sagt der richtige. Sie werden schon tun, worum ich sie bitte. Also geh und frühstücke etwas, denn so wie du aussuehst, wurst du mir auch nicht lange von nutzen sein."
Lorainne rollte mit den augen. Wofür hiekt er sich? Verschwand einfach, kam nach jahren wieder und glaubte er konnte sie herumkommandieren.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 05. Mär 15, 21:44
Tannjew ist ein vernünftiger ehrenwerter Mann. Mina ließ die Worte in ihrem Kopf kreisen… Na wollen wir es hoffen!
Sie hatte schon lange nicht mehr auf einem Pferd gesessen und schauderte beim Gedanken an ihre wunden Knochen in den nächsten Tagen. Aber es nutzte nichts. Ohne Pferd würde sie es nicht rechtzeitig schaffen. Sie entschied sich für einen stämmigen kleinen gescheckten Wallach mit langem Behang, der ihr kräftig genug erschien, sie zu tragen und zudem trittsicher zu sein. Ihre Lagerstatt war schnell zusammen geräumt. Bevor sie ihre Decken zusammenrollte, legte  Mina den Geldbeutel, den sie von Lorainne bekommen hatte, hinein. Dann überlegte sie es sich anders, nahm drei Münzen heraus, steckte diese in eine kleine Tasche am Gürtel und rollte den Rest fest in ihre Decken ein. Sie befüllte ihren Trinkschlauch und nahm sich die Freiheit heraus, noch einen Blick in die Vorratskiste zu werfen. In einer Ecke entdeckte sie einen kleinen Beutel Nüsse und steckte ihn ein. Dann machte sie sich auf, Freundschaft mit ihrem Reisegenossen zu schließen. Sturbock sollte er heißen… merkwürdiger Name für ein Pony. Böckchen beschnupperte sie und untersuchte Minas Taschen. Sie ließ ihre Finger unter die lange Mähne gleiten und kraulte das Pony am Schopf. Dann verschnallte sie ihre Decken und die Tasche am Sattel. Sie war so weit. Das Licht der Morgensonne spielte mit den Zweigen der Bäume, es würde ein wunderschöner Tag werden und irgendwie hing schon ein Hauch Frühling in der Luft. Ein guter Tag. Trotzdem war Mina merkwürdig zu Mute, als sie das Lager verließ ohne sich großartig zu verabschieden. Wer würde sie schon vermissen?
Sie hielt sich nach Osten, der Turnierplatz und hoffentlich auch ihre Verfolger langen hinter ihr. Früher oder später müsste sie Straßen nutzen, um schneller voran zu kommen, doch im Moment schien ihr das noch zu gefährlich. Sie würde sich wieder einmal auf ihre Intuition verlassen müssen, wie so oft in den letzten Wochen.
Ein altes Gebet kam ihr in den Sinn und sie hatte das Bedürfnis für sich und den kleinen versprengten Haufen, den sie hinter sich gelassen hatte, einen Segen zu erbitten:
Großer Drache,
erhöre uns, wir die uns hier versammelt haben,
erflehen deinen Segen.

Schütze uns vor dem was vor uns liegt.

Schenke uns Mut, auf dass wir bestehen.
Sende uns Liebe, auf dass wir überstehen.
Zeige uns Wahrheit, auf dass wir verstehen.

Schenke uns deinen Segen,
lass unseren Willen frei,
unseren Körper unbeschadet,
und unsere Seele rein.

Großer Drache lege deinen barmherzigen Schwingen über uns!
Großer Drache beschütze uns!

Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 05. Mär 15, 21:45
"Gehen?" Vanion sah Lorainne belustigt an. "Das Wort lautet Humpeln. Benjen, sei so gut, hilf mir. Vielleicht können wir uns bei einem Frühstück ja wie gesittete Menschen kennenlernen." Mit Benjens Hilfe richtete der Knappe sich auf. "Natürlich werde ich diesen Trank nehmen, wenn's hilft."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 21:49
"Du bleibst liegen. Verdammt nochmal, warum müsst ihr männer immer allen beweisen, wie tapfer ihr seid, und wir müssen fann hinter euch aufräumen?"
Lorainne sah vanion streng an.
"Wehe du stehst auf. Du darfst nichtmal alleine pinkeln gehen. Hast du verszanden?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 21:53
"Ich zweifel nicht dran das sie dir nicht folgen, es sind deine Leute ich wollte dich lediglich unterstützen."
"Mach dir um mich mal keine Gedanken!" "Möchte noch jemand was vom Frühstück?"

Erstaunt sah Benjen einen Moment an.
"Wenn wir uns darauf einigen dann hole ich etwas zum Frühstücken her."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 21:56
"Hmpf." Lorainne funkelte ihn mürrisch an.
"Frühstück wäre fein. Vielleicht ist noch eteas oscronner käse da, den magst du doch noch?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 22:00
"Ich muss gestehen ich habe ihn lange nicht mehr gegessen."

Er verschwand für eine Weile und brachte ein paar Sachen mit zurück. Er betrachtet den Käse einen Moment bevor er ihn nach Jahren wieder probierte. Er reichte die Getränke und und das Essen herum.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 05. Mär 15, 22:02
"Ich hasse Oscronner Käse. Er stinkt!" Vanions Stimme war immer noch ein Schatten früherer, fröhlicherer Tage. Aber er versuchte, guter Dinge zu bleiben. Welche Angst er gestern noch gehabt hatte, das versuchte er so gut es eben ging zu verstecken. Auch heute zweifelte er daran, aus diesem Wald wieder heil heraus zu kommen. Sein Fieber war nicht abgeklungen, er durfte nicht aufstehen, und die nächsten Stunden sollte er offensichtlich bewusstlos verbringen. Als Benjen los ging, um das Frühstück zu holen, wandte er sich seiner Chevalière zu.

"Ich weiß, dass du dasselbe für mich getan hättest. Dir liegt mehr an jedem einzelnen hier als an deinem Stand oder deinem Lehen. Du gibst und gibst und gibst, und selbst nimmst du jedes Risiko, jeden Stein im Weg und jedes Schwert im Dunkeln mit, dem du begegnen kannst. Jeder hier würde sein Leben für dich geben. Und - ich auch. Die Angst vor dem Tod ist gar nicht schlimm, aber gestern, und in der Nacht, da war das Sterben sehr nah. Und davor hab ich panische Angst, auch jetzt noch. Nach allem, was geschehen ist - die Zeit zu trauern ist vorüber, ein für alle Mal. Wir sind im Krieg, und gestern hat eine Schlacht statt gefunden. Wir haben gewonnen, auch wenn noch so ein Sieg uns wahrscheinlich umbringt. Trotzdem würde niemand von uns zögern, mit deinem Namen auf den Lippen sein Leben in die Waagschale zu werfen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 22:04
Von Beorn, der, Neugierig wie er war, gelauscht hatte, War ein entferntes "La Follye!" zu höhren.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 22:12
"Nein, mein lehen ist alles für mich, als ichbdiese aufgabe für einen anderen übernehmen musste." Ihr blick traf benjen und sie ließ keinen zweifel daran, dass sie jetzt nicht berrit war, diese aufgabe abzugeben, nur weil er wieder aufgetaucht war.
"Aber ihr seid meine familie geworden. Und für meine familie würde ich sterben, wenn es notwendig ist. Aber jetzt müssen wir erstmal in sicherheit und wieder auf die beine kommen."
Sie lächelte vanion warm an. Er kannte sie mittlerweile am besten.
Sie beugte sich hinunter und hauchte ihm einen kuss azf die stirn.
"Ich lass dich nicht sterben, hòrst du?"
Als sie beornd ruf hörte, lachte sie und hob die faust:"äxte?"
Dann angelte sie sich ein stück käse und biss grinsen hinein.
"Stinkt gar nicht und schmeckt wunderbar. Alors, benjen. Nun zu dir. Warum bist du zurückgekommen?" Ihre stimme war leise und ein wenig unsicher.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 05. Mär 15, 22:15
"ÄXTE!
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 22:23
"Vor was auch immer dein Vater das Schwert in Sicherheit bringen wollte, es hat mich gefunden und es nahm mir alle die mir nah waren. Und wie ich hier feststellen musst hat man mir hier auch nicht viel gelassen." Sein Blick ging kurz zur Erde und dann traf er wieder ihren Blick. "Dein Vater gab mir damal ein Versprechen, aber ich fühle mich als hätte ich meine nicht einhalten können. Meine Treue zu ihm verlangte alles von mir. Das Schwert ist DEINS und auch la Follye. Ich will es nicht und ich werde keine Ansprüche erheben. Wenn wäre es Maguerites und ich hätte ihr zur Seite gestanden. Aber ich habe sie verloren. Dein Vater gab mir den Ritterschlag und dann verlangte er von mir ins Exil zu gehen. Ich lebte Jahre wie ein Bauer in der Hoffnung ich könnte das Schwert so bis zum richtigen zu verstecken. Ich habe täglich auch Nachricht von Jules gewartet ich könnte endlich zurückkehren."
Wer bin ich noch fragte er sich selbst und was habe ich noch? Was kann ich überhaupt noch tun?
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 22:32
"La follye ist aber auch DEIN zuhause."
Ihre stimme war ebenso leise wie seine.
"Wo willst du denn sonst hin? Das schwert ist deines. Es war solange bei dir, hat dein schicksal bestimmt. Du solltest es tragen."
Sie nahm seine hand in ihre.
"Und ich will, dass du bleibst. Und mir hilfst."
Ihr blick war offen. Nicht mehr vertrauensvoll wie der des kindes, dass er so oft beschützt hatte, sondern misstrauisch, voller sorgen. Und doch war er vertraut"es gibt nur noch uns beide."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 22:44
Er blickte ihr tief in die Augen "La Follye war noch nie etwas anderes als mein Zuhause als ich dort aufgenommen wurde, aber es ist dein Lehn!"
Einen Moment hielt er inne "Hat das Schwert ein gutes Schicksal für mich vorgesehen? Im Moment zweifel ich daran. Und wie soll ich dir helfen? Und es gibt nur noch dich ich war nur Gast in eurem Haus."
"Ja ich habe dich immer beschützt aber ich war fort kannst du mir noch vertrauen? Jeder hier beschützt dich und die meisten geben ohne zu zögern ihr Leben für dich. Sie dir nur Vanion und Silas an."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 22:49
"Aber sie wissen, dass ich mein leben auch ohne zu zögern für sie geben würde. Mehr haben wir hier oben im moment nicht, außer dieser bedingungslosen loyalität zueinander. Und bei manchen bin ich mir nichtmal sicher, warum sie das tun." Ihr blick fiel vielsagend auf ulric.
"Ichvweiss nicht, ob ich dir vertrauen kann. Ich habe es immer getan, und würde es wieder tun. Um meiner schwester willen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 05. Mär 15, 23:00
"Gib Maguerite ihren Frieden. Ich frage mich immer noch warum sie fort ist wie konnte es dort passieren?"
" Ich habe jeher kämpfen müssen, ich habe euer Banner beim Baron vertreten. Immer wenn es in ein Schlacht ging dachte ich an Maguerite, ich wollte sie wiedersehen. Das war das Ziel zu überleben."
"Aber jetzt als ich diesen Boden wieder betreten habe ist es anders, Saveric hat ihn vergiftet. Die Bauern, Händler, die Bewohner, so hätte Jules nie gehandelt. Ich sah Freude in deren Gesichtern die mich wiedererkannt haben. Mein Herz schlägt jetzt für dieses Land für dein Land Maguerite soll die Erfüllung bekommen das es ihnen gut geht, das es DIR gut geht."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Torben Menasa am 05. Mär 15, 23:12
"Dieser Idiot hat mehr gelernt als dir lieb ist, EDLER Knappe." sagte Silas und drehte sich wieder weg.
Wenn Lorainne meint, ihm den Trank geben zu müssen, soll sie es ruhig tun.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 05. Mär 15, 23:22
Bevor Lorainne zu einer Antwort ansetzen konnte, hörte sie Silas Einwand.
"Das hoffe ich. Was ist das denn, wenn ich meinen Späher blutend im wald finde? Bei den göttern du wärst fast verblutet. Und jetzt sei vernünftig und hör auf mit dem selbstmitleid. Wir werden euch in sicherheit bringen und ihr kommt wieder auf die beine. Und jetzt vertragt euch und hòrt auf euch zu streiten."
antoine, lorainne.
Benjens ton klang streng...

Alls lorainne auffiel, dass sie seine worte benutzte, seinen tonfall, schoss ihr kopf hoch und sie wurde rot.
"Offenbar ist mehr von deiner erziehung durchgekommen, als du jemals gedacht hast" lachte sie verlegen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: gutemine am 06. Mär 15, 14:02
Die Nacht war bitterkalt und sternenklar gewesen. Mina hatte sich nicht getraut, ein Feuer zu machen. Nachdem sie ihr Pferd hatte grasen und trinken lassen, verbarg sie sich im Schutz der Dunkelheit in einer Senke, aß ihre Nüsse und rollte sich ein für die Nacht. Sie schlief nur kurz und traumlos und machte sich noch im Licht des gerade aufgehenden Mondes wieder auf den Weg.
Nachdem Mina den Wald verlassen hatte, traute sie sich auch wieder eine Straße zu benutzen… Bis jetzt war sie nur einem Bauern mit seinem Knecht begegnet, die einen Karren mit Brennholz über die Straße schoben. Mina hatte die Kapuze ihres Umhangs noch weiter in die Stirn gezogen und eine Hand unweigerlich an ihren Dolch gelegt, doch die Männer beachteten sie gar nicht. Böckchen zockelte brav vor sich hin und sie hing weiter ihren Gedanken nach…
War sie eigentlich verrückt geworden? Als sie damals nach dem Lichterfest in Schwingenstein auf dem Weg nach Haus diese drei Abenteurer in der Schänke traf und beschloss, mit ihnen zum Lorinan zu reisen, war sie noch aufgewühlt von dem „Verrat“ ihrer Stiefmutter und führte sich trotz ihres Alters wie ein bockiges kleines Kind auf. Dass sie nach der Trennung von ihren Reisegefährten trotzdem weiter nach Norden gewandert war, hatte sie ihrem Dickkopf zu verdanken, den sie eindeutig von ihrem Vater geerbt hatte. Was sie einmal angefangen hatte, das führte sie auch zu Ende, egal, ob es wirklich Sinn machte oder nicht. Dann war sie aufgrund einer Bauchentscheidung in Mitten eines Haufen Rebellen geraten und jetzt war sie plötzlich Teil einer Familienfehde in einem fremden Land mit einer anderen Sprache, anderen Göttern und ritt mit einem Beutel Münzen ihrem eigentlichen Ziel entgegen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Denn als sie das Geld nahm bedeutete dies vor allem eins: Das sie nicht, wie ursprünglich geplant, wieder nach Leuenfels zurück reisen konnte, sondern wieder zu Lorainne zurückkehren musste, um ihr Bericht zu erstatten… vorausgesetzt, sie würde überhaupt etwas herausbekommen. „Verdammte Axt“ fluchte sie vor sich hin und musste direkt lachen… ihr Lieblingsschimpfwort erinnerte sie an Beorn, Bran und die anderen. Sie dachte an Stella. Da fiel ihr ein, dass sie ihr nie gedankt hatte für den Schutzzauber, den sie von ihr bekommen hatte. Noch ein Grund zurückzukehren. Sie dachte an Anders. Schade, von ihr hätte sie sich gern verabschiedet… und sie würde gerne mit ihr einmal drei Tage feiern, so wie Kender das tun… darüber hatten sie sich beim Turnier unterhalten. Und schließlich dachte sie an Lorainne… so zerbrechlich und doch so stark.. sie hatte ihr bedingungslos vertraut! Ihr nach nur einem Tag, an dem sie kaum Worte gewechselt hatten, eine Aufgabe gegeben, einen Beutel Münzen und ein Pferd anvertraut. Mina war sich nicht sicher, ob es allein daran lag, aber sie fühlte sich dieser Frau in irgendeiner Weise verbunden. Darum hatte sie nicht eine Sekunde gezögert.
Am Horizont ließ sich ein Gebäude erahnen. Wenn sie Glück hatte, war es ein Wirtshaus, ähnlich ihrem Elternhaus. Dort konnte sie etwas essen und nach dem Weg fragen. Weit schien es nicht mehr zu sein.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 08. Mär 15, 20:31
Benjen schaute zu Boden" Von meiner Erziehung? Ich glaube ich war mehr damit beschäftigt dich decken und vor Giselle zu verstecken."
Auch wenn ihn die Gedanken an Giselle und ihren Umgang mit Lorainne nicht mit Freude erfüllten, musste er den noch lachen wenn er sich wieder vorstellte wie Lorainne sie häufig auf Trapp gehalten hat.
"Naja aber scheinbar hat du doch auch was positives von mir übernommen."
"Auch wenn es euch damals nicht gefallen hat. Damals, hmm. Aber bitte was ist geschehen in der Zeit wo ich nicht da war."
Sein Lachen verließ ihn und er wurde wieder etwas ernster.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 08. Mär 15, 20:39
Missmutig verzog Lorainne den Mund.
"Zuviel. Frag bitte nicht. Ich kann Dir jetzt nicht alles beantworten, wir haben gerade andere Sorgen. Aber ich lebe und Du auch. Eigentlich ein guter Anfang, oder nicht?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 08. Mär 15, 20:43
"Ein guter Anfang? Du meinst eine neue Chance? Du kannst damit sicher Recht haben."
"Nur ich was nicht so ganz wie ich dich unterstützen kann?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 08. Mär 15, 20:48
"Indem Du mir hilfst? Wenn ich ehrlich bin, weiss ich nicht, was ich tun soll. Ich.. ich war noch nicht soweit, in Engonia. Und dann war da plötzlich diese Verantwortung. Und ich habe schreckliche Angst, dass ich dieser Aufgabe nicht gewachsen bin."
Lorainne senkte die Stimme.
"Vielleicht brauche ich nur moralische Unterstützung. Jemand, der mir sagt, dass mein Weg der richtige ist. Vor allem jetzt, wo Simon nicht mehr da ist. Ich weiss, das ist albern und sollte so nicht sein."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 08. Mär 15, 20:53
Er blickte sie an. "Nein es ist nicht albern, gewiss nicht. Verantwortung für seine Männer ist schwer, ja du brauchst Leute denen du vertraust. Mein Dienst war am Anfang auch nicht leicht für mich und ich habe mir häufig gewünscht Jules würde mir mit Rat zu Seite stehen können."
"Wer deiner Leute führt sie im Kampf? Tun sie das was du möchtest oder haben sie ihre eigene Strategie?"
"Wo sind ihre Stärken und wo ihre Schwächen?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 08. Mär 15, 21:03
Missmutig sah Vanion zu Beorn, der etwas weiter weg sein Tränklein zubereitete. Ein paar Schritte weiter standen Lorainne und Benjen. Er verstand nur Teile ihrer Unterhaltung, und es wirkte nicht so, als sei das Gespräch für seine Ohren bestimmt. Zitternd raffte er seine Decke um sich, so gut es im Liegen eben ging. Das Fieber machte ihm mehr als nur ein wenig zu schaffen. Wo war Anders? Gestern Abend hatte er ihr Gesicht noch gesehen - nein, das war Rania. Er schalt sich einen Narren. Was immer er geträumt hatte, Rania war gewiss nicht hier. Trotzdem gönnte er sich diese Hoffnung für einen Moment, nur um dann den Kopf zu schütteln. Wo sollte sie denn herkommen? An Lavinias Rockzipfeln aus dem blauen Himmel heraus?

Dennoch: in der hellen, freundlichen Morgensonne sah die Welt um einiges besser aus als am Vortag. Doch auch wenn die Sonne schien, es war durchaus noch bitterkalt. Und feucht, und matschig. Eine gewisse Ironie lag darin, fand er. Wir kommen immer weiter, es wird immer heller, aber die Götter machen es uns nicht leicht.

Nach einiger Zeit kam schließlich Beorn auf ihn zu, mit einem kleinen Fläschchen, in dem eine trübe Flüssigkeit schwamm. Als er ihm auffordernd selbiges an die Lippen hielt, warf Vanion noch einen kurzen Blick auf Lorainne - dann straffte er sich und trank. Kurze Zeit später war er eingeschlafen - völlig traumlos.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 09. Mär 15, 10:28
Nachdem er Vanion und Ulric zu trinken gab, ging Beorn zu Silas. "Bereit den Trank zu nehmen? Ich werde ihn dir nicht einflössen wenn nicht, sonst wäre ich nur ein besserer Giftmischer. NUr fälle die entscheidung schnell, wir müssen die wenigen Stunden, die der Trank wirkt, nutzen." Beorn reichte Silas das Flächschen mit der trüben Flüssigkeit. Aus den Augenwinkeln betrachtet schien sich darin etwas zu bewegen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Mel am 09. Mär 15, 10:48
"Ihre Stärken lagen bisher darin, sich unbemerkt im Wald zu bewegen. Bis jetzt. Vermutlich waren wir uns unserer Sache zu sicher, darum sind wir leichtsinnig geworden."

Beorn war mitlerweile mit seinen Vorbereitungen fertig. Mit einem Seufzen wandte sie sich an Benjen:"Wir müssen uns beeilen, ich will dass sie im anderen Lager aufwachen können. Wir werden mit ihnen nicht besonders schnell sein, trotzdem müssen wir uns beeilen."
Vorsichtig legten sie und Benjen Vanion auf eine Bahre, als es Lorainne eiskalt durchfuhr.
Benjen weiss es ja noch gar nicht. Er weiss noch nicht, dass Vanion ein Roquefort ist. Und von Leah weiss er auch noch nichts.
Mit Ulric verfuhren sie ebenso vorsichtig.
Schließlich ging sie zu Beorn und Silas:"Bitte, Silas, trink. Ich bin Dir nicht hinterher gesprungen und habe soviele Leben auf das Spiel gesetzt, nur damit Du uns jetzt unterwegs stirbst. DIr wird nichts passieren. Vertrau mir, ich verspreche, dass Du das unbeschadet überstehst."
Simons mahnende Worte klangen ihr im Ohr:"Versprich niemals etwas, was Du nicht sicher halten kannst."


Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 09. Mär 15, 12:25
Stella hatte unbehelligt den Waldrand erreicht und vor ihr lag eine Wiese mit dem Hof, wo sie ihr Pferd vor dem Turnier untergestellt hatte. Sie blieb an einem der Bäume stehen und blickte sich noch einmal aufmerksam um. Hinter dem Hof lief in einigen Metern Entfernung die Straße entlang, die sie auf dem Hinweg genommen hatte. Die Sonne ließ den Morgennebel verschwinden und das Gras war noch nass vom Tau.
Dort erkannte sie einen Trupp von drei Mann, gerüstet und gut bewaffnet, die die Straße patroullierten. Sicherheitshalber ging Stella direkt in Deckung und kniete sich zwischen die Bäume.
Gut, dass die in der anderen Richtung unterwegs sind...
Sie beschloss, noch ein bisschen zu warten, bis der Trupp weit genug weg war bevor sie über die Wiese lief und nutzte die Zeit, um einen Blick in ihren Geldbeutel zu werfen. Das kalte Geld glitt zwischen ihren Fingern hindurch, als sie es zählte. Zwei Silber und 17 Kupfer - damit ließ sich doch noch etwas anfangen.

Als der Trupp weit genug weg war stand sie auf, warf nochmal einen Blick nach rechts und links und rannte dann über die Wiese zum Haus. Dort sah sie den kleinen Jungen der Familie, der die Hühner fütterte und aufblickte, als er sie kommen hörte.
"Da bist du ja wieder. Wir waren schon verwundert, dass du nicht vorgestern wieder hier warst oder zumindest gestern. Der andere hat sein Pferd schon geholt."
"Ja, es ist leider etwas dazwischen gekommen... Danke fürs weiter versorgen. Sag mal, sind hier viele so schwer bewaffnete Trupps unterwegs?"
"Ja, gestern waren schon ganz viele unterwegs, ich glaube auch im Wald. Sie suchen wohl eine Räuberbande oder sowas. Darum darf ich grade auch nicht vom Hof weg zum spielen... Manche sagen auch, sie suchen den grünen Ritter - aber das ist ganz schön dumm. Das ist doch nur ein Märchen. Das weiß doch jedes Kind..."

Wenn die wüssten...

"Danke. Sag mal, habt ihr noch ein paar Vorräte, die ich euch abkaufen könnte? Ich zahle auch gut. Und natürlich dafür, dass ihr mein Pferd länger hier versorgt habt."
"Da muss ich mal Mama fragen. Komm doch mit rein."

Eine Schüssel voll Eintopf und zwei Scheiben Brot später, die die Bäuerin, eine stämmige, kleine Frau Stella angeboten hatte, verließ Stella gesättigt und mit einem großen Sack mit Kartoffeln, Kohl, Äpfeln, Ziegenkäse und drei Kaninchen, die sie aufs Pferd geschnürt hatte den Hof.

Sie saß auf und ritt auf den Wald zu, als ein Pfeil knapp neben ihr im Boden einschlug und sie den Trupp bemerkte, der dort gerade aus dem Wald auf sie zugestürmt kam.
Verdammter Mist, das war ganz schön knapp

Auf der Stelle wendete sie ihr Pferd und drückte ihm die Hacken in die Seite. Es bäumte sich auf und schnaubte missmutig, nicht erfreut über den unsanften Umgang als er angaloppierte.
Ja, ich weiß...
Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, bevor die Kämpfer bei ihr ankamen und hatte so auf dem Pferd jetzt auch keine Probleme damit, sie abzuhängen als sie ihr Pferd weiter in Richtung Straße antrieb und hörte das Fluchen hinter sich.
In diesem Moment fuhr ihr ein stechender Schmerz durch die rechte Seite, der ihr Sterne vor den Augen tanzen ließ und ihren Blick trübte. Ein Pfeil hatte sich tief in ihren Oberkörper gebohrt, nahm ihr den Atem und das Blut färbte ihre blaue Tunika dunkel.
Sie sackte in sich zusammen und versuchte dabei krampfhaft, sich auf dem Pferd zu halten, das mittlerweile den Weg erreicht hatte. Direkt in den Wald und zum Lager zurück konnte sie nicht, das wäre zu auffällig, also müsste sie einen Bogen reiten. Zu lange durfte sie aber auch nicht brauchen, sonst würde sie ihre Aussage darüber, wann sie zurück wäre nicht halten können.

Gut, dass man ihr noch die anderen Wege zum Lager erklärt hatte...Bei jedem Satz, den ihr Pferd tat spürte sie die Spitze des Pfeils, doch sie musste erst weiter weg kommen, sonst hätten sie sie doch schnell wieder eingeholt. Sie galoppierte also noch ein ganzes Stück den Weg entlang, der sie nun langsam wieder in den Wald führte.
Da hinten hinter der Biegung sollte der andere Weg in den Wald den Berg hoch führen....

Zum Glück waren die Wege hier trockener als auf der anderen Seite des Berges und die Spuren würden schwer zu finden sein, sofern sie etwas vorsichtig war.
Im Schritt ging es den Hang hinauf, bis sie die nächste Weggabelung erreichte. Dort gab es noch einmal ein gerades Stück, das sie nutzt um die Verfolger weiter abzuhängen.


Einige Zeit später erreicht sie gegen Mittag das Lager, sich mit letzter Kraft auf dem Pferd haltend. Der langsame aber stetige Blutverlust hat neben den Schmerzen durch den Pfeil seinen Tribut gefordert.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Isegrim am 09. Mär 15, 21:49
Benjen stand neben Lorainne. Er wollte ihr nicht wieder ins Wort fallen, so schaute er Silas nur an und nickte bestätigend.
Über ihre Männer müssten sie wohl noch zu einem anderen Zeitpunkt sprechen.
Es war Zeit aufzubrechen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 10. Mär 15, 12:09
Gegen Mittag früher Nachmittag erreichte Anders wieder den Teil des Waldes von dem es nicht mehr weit zum Lager sein sollte. Sie war mittlerweile ziemlich Müde, ihr Rucksack wog schwer und irgendwie war ihr trotz allem kalt. Sie rastete noch ein paar Augenblicke im Unterholz und versuchte sich wieder zu sammeln um gleich ins Lager zu gehen. Hatte Silas es geschafft? Und Vanion? War das Lager überhaupt noch da oder waren sie schon weg. Sie hörte eine Bewegung im Unterholz und ihr Kopf schnellte hoch, ehe sie sich den Rucksack schnappte und in Deckung huschte. Da waren Männer, mit Schwertern und Pfeil und Bogen. Was machten die hier? Die sollten nicht in diesem Teil des Waldes sein! Vor allem nicht so tief drin.
Lautlos verharrte sie und beobachtete wie die Männer, die anscheinend auf dem Rückweg waren sich leise unterhaltend an ihr vorbei gingen.
>>... fast erwischt. Zu blöd das sie das Pferd...<<
>>... morgen wieder kommen..... mehr Männer.<<

Nicht gut. Irgendwer war unvorsichtig gewesen. Sie wartete noch bis sie die Männer nicht mehr hörte, sah sich um und huschte dann schneller weiter. Bald fand sie ein paar Blutstropfen.

Ca. zwei Stunden später fand sich Anders wieder im Lager ein. Sie hatte die Blutsspur so gut es ging beseitigt und ihre Spuren und die der Pferde verwischt. Warum waren hier Pferdespuren?
Schlussendlich fand sie die Antwort. Stella die mit ihrem Pferd im Lager halt gemacht hatte und wirklich nicht gut aussah. Blut tränkte ihre Tunika an der Seite und war an der Flanke es Pferdes hinab gelaufen.
//Was bei der sengenden Sonne....?//
Trotz ihrer Erschöpftheit raffte Anders ihre Kräfte auf um zu ihrer Freundin zu laufen, gerade rechtzeitig den diese fiel gerade zur Hälfte vom Pferd. Das sie nicht beide zu Boden gingen... Anders wusste nicht wie sie es verhindert hatte aber irgendwie gelang es ihr Stella an den Rand zu ziehen und dort abzulegen. Der Rucksack fiehl zu Boden und mit einer geschickten Bewegung schnitt sie die Tunika an der Seite einfach durch um sich die Wunde an zu sehen. Die Wunde wäre nicht weiter bedrohlich gewesen wenn man sie sofort versorgt hätte, kein größeres Gefäß schien ernsthaft beschädigt, aber wie lange war sie denn damit herum geritten? Der Vorwurf stand in Anders Augen auch wenn sie kein Wort sagte. Sie presste Stellas Hand auf die Wunde und eilte dann nochmal weg ihre Ausrüstung zu hohlen. Kurz darauf kam sie zurück, mit frischem Leinen, und zwei drei kleinen Tiegeln. Dann kramte sie in ihrem Rucksack und zog eine Flasche hervor. Stellas Hand wieder wegnehmend untersuchte sie die Wunde genauer und zog den Pfeil heraus. Dann säuberte sie sie erst mit etwas Wasser, dann mit dem Alkohol aus dem Rucksack. "Das wird jetzt kurz weh tun. Sei tapfer.", kündigte sie an und begann den kleinen Einstich zu zunähen. Zum Schluss wusch sie die Wunde großräuming nochmals mit Alkohol und Wasser aus, und legte einen Verband an in den sie auch eine Paste aus ein paar Kräutern mischte die Schmerzlindernd und Heilungsfördernd wirkten.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 10. Mär 15, 13:34
Sie spürte, wie die Ankunft im Lager ihrem Körper ein Zeichen zu geben schien, er könne sich entspannen - nachdem sie den Weg hier hinauf nur durch krampfhaftes Festhalten bewältigt hatte und sie schien plötzlich auch die letzte Kraft aus ihrem Körper zu weichen wodurch sie langsam vom Pferd rutschte.
Sie hatte nicht mal mehr die Kraft einen Laut von sich zu geben und wäre beinahe so auf dem Boden gelandet, als Anders sie im letzten Moment auffing.
Dann fühlte sie, wie sie an den Rand geschleift wurde und jemand ihre Hand auf die Wunde drückte, doch sie hatte einfach keine Kraft mehr, um selbst die Hand darauf zu drücken. Erst als Anders den Pfeil heraus zog riss sie die Augen auf, krümmte sich vor Schmerzen und schrie laut auf, bevor sie wieder zurück auf die Böschung sank während Anders die Wunde versorgte und nähte.
Ihr Gesicht war schneeweiß und Schweißperlen standen ihr auf der Stirn als sie Anders, die sie nun erkannt hatte ein stockendes "Danke.... Tut ....mir ....leid..." zuflüsterte.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 10. Mär 15, 13:42
"Anders! Stella! Da seid ihr ja. Was bei allen Zwölfen ist passiert? Eine Pfeilwunde? Zum Glück ohne Widerhaken, das hätte schlimm ausgehn können. Hier, wir haben noch einen kleinen Rest Wirselkrautsalbe, dürfte gerade für die Wunde reichen. Stella, wissen Roschfurts Männer wo wir sind? Kannst du mit der Wunde noch Reiten? Sonst kommst du auch auf eine der Tragen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 10. Mär 15, 13:47
Anders schüttelte nur sanft den Kopf. "Die reitet niergendwo hin. Hast du dir ihr Pferd angesehen?"
Anders war froh als sich der Schrei aus Stellas Lunge gelöst hatte. Einen Moment hatte sie gefürchtet die Magierin würde einfach nur noch einschlafen.
"Ich hab die Sachen besorgt. Bis auf die Decken hab ich so viel mitgenommen wie ich konnte. Roqueforts Männer sind fürs erste von meiner Seite aus abgelenkt, aber ein paar haben Stella gejagt. Ich hab alles getan um die Spuren zu verwischen dennoch sollte wir weiter."
Anders hatte die Knie angezogen und entgegen allem was sie gesagt hatte wirkte sie nicht so als wolle sie bald aufstehen. Sie rieb sich die Augen unter denen sich dunkel Ringe abzeichneten. Allgemein wirkte sie sehr blass.
"Wenn wir im neuen Lager sind könntest du dir meine Schulterwunde nochmal ansehen?"
Sie schaute zu Stella. "Am besten hohlen wir eine Trage."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Beorn am 10. Mär 15, 13:51
"2 Tragen, wenigstens für den Anfang. Du wiegst kaum was und siehst aus als würdest du jeden Moment umkippen können."
Beorn versuchte mit dem gesunden Arm Anders´ Rucksack anzuheben
"Verdammt wie hast du das geschafft?" Seine Augen leuchteten auf.
"Wow. Das ist weit mehr als reichlich. Damit schaffen wir bestimmt ein gutes Stück ohne allzuviel Verluste."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 10. Mär 15, 13:55
Anders zuckte die Achseln und kämpfte sich auf die Füße. "Ich habs gelernt", sagte sie und unterdrückte ein gähnen. Sie wollte nicht schlafen. Nicht schon wieder...
"Wir sollten so schnell wie möglich weg hier." Sie blickte auf Stella. "Dann können wir uns alle ausruhen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Sandra am 10. Mär 15, 14:16
Stella protestierte leise "Ihr habt schon...genug Leute auf Tragen.... Ich bin auch bis hierher gekommen..."
Als sie sich versuchte aufzusetzen wurde ihr jedoch schwarz vor Augen und sie ließ sich wieder zurück sinken.

Nach einer kurzen Pause brachte sie stockend den Rest hervor. "Sie haben mich ...verfolgt, aber ich ...denke... ich habe sie zwischendrin ....abgehängt - zu lange ...sollten wir dennoch ...nicht ....warten. Aber ich hab... reichlich Essen...mitgebracht... Wie das passiert ist... erzähl ich dir....später....Anders, du solltest...dich aber auch... ausruhen... Du kannst auch... auf Donner reiten, wenn ...du magst...."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 10. Mär 15, 18:27
Vanion machte seine Runde. Es war früher Abend, und die Sonne ging unter. Zwei Wochen waren vergangen, seit die Gruppe überstürzt die Randgebiete des Forêt d'Artroux verlassen hatte. Lorainne und Beorn hatten ihm vor ihrer Abreise erzählt, dass es knapp gewesen war. Mit zahlreichen Verletzten war man nur Stück für Stück tiefer in den Wald hineingekommen, und sie schienen nur durch pures Glück oder der Gnade der Götter den Häschern Savarics entkommen zu sein.

Ulric war es rasch besser gegangen, und Lorainne, Benjen, die Äxte und einige andere hatten sich auf den Weg nach Middenfelz gemacht. Vanion konnte nicht mitkommen. Das Fieber ließ es nicht zu, dass er ritt, und er verbrachte die kommenden Tage vor allem mit Schwitzen, Frieren, und Leiden. Nach einer Woche konnte er wieder etwas festes zu sich nehmen, und nach weiteren drei, vier Tagen konnte er endlich wieder aufstehen.
An schnelle Bewegungen war nicht zu denken, und er hatte in der wenigen Zeit fast zehn Pfund abgenommen. Seine Wangen waren eingefallen, seine Handlungen langsam und träge. Versuchsweise hatte er seine Bardike ein, zwei Mal in der Luft geschwungen, doch das rief dermaßen heftige Schmerzen in seiner Hüfte hervor, dass er jeden weiteren Versuch unterließ.

Doch dauerte es nicht lange, und er kam sich überflüssig vor. Es drängte, ihn, etwas zu tun. Die hektische Betriebsamkeit der ersten Tage im neuen, tief im Forêt d'Artroux gelegenen Lager war nach und nach einem geordneteren Vorgehen gewichen. Das Lager war in einer niedrigen Mulde versteckt, die ringsherum von einem dichten Wald voller Laubbäume umgeben war. Die wenigen Pferde der Männer waren woanders versteckt worden, denn hier war kein Platz für sie. Als Vanion keuchend die Mulde empor kletterte, sah er von weitem bereits Gilbert und Roderic. Die beiden hatten sich in ein paar Büschen versteckt und hielten die Bögen bereit. Auf der anderen Seite der Mulde, das wusste der Knappe, waren ebenfalls Männer auf Posten. Der Rest des kleinen Haufens war zum größten Teil unterwegs. Es hatte keine weiteren Anzeichen von Verfolgern gewesen. Vanion vermutete, dass eine Mischung aus der Legende des Chevalier Vert und einfach der Undurchdringlichkeit des Waldes damit zu tun hatte. So oder so, er war froh um die Ruhe.

Langsam, bedächtig, jede hastige Bewegung vermeidend, kletterte er wieder die Böschung herunter. Von weitem schon sah er Anders an der Feuerstelle sitzen. Das Feuer war längst ausgegangen, doch die glühende Kohle darin knisterte und knackte. Sie war ihm ausgewichen, wann immer er mit ihr reden wollte. Sie schien sich zurückzuziehen, nicht nur von ihm, sondern von - naja, von allem. Tagsüber war sie im Wald, nachts war sie im Wald, und jeden Tag fragte sich Vanion auf's Neue, ob sie nicht irgendwann einfach verschwinden würde.

Er nickte Tomas freundlich zu, als er an ihm vorbei kam, und fragte ihn nach dem Stand der Vorräte. Langsam würde man wieder jagen gehen müssen, doch würde das wieder Spuren hinterlassen, und dieses Risiko wollte Vanion nicht eingehen. Befehle erteilte er keine - wie auch? Die Männer musterten ihn freundlich, die meisten mochten ihn, doch Vanions Autorität gründete sich vollständig auf seinen Status als Knappe Lorainnes. Diese Männer hatten teilweise schon unter Jules gekämpft. Ihre Achtung hatte der Knappe sich wohl verdient, aber nicht ihren Gehorsam. Also beschränkte er sich auf Vorschläge und hoffte inständig, dass es nicht zu einem Konflikt kommen würde.

Nun jedoch schüttelte er diese Sorgen von sich ab. Zärtlich sah er von weitem den Kender an. Sie ist hübsch, dachte er bei sich. Und sie hat viel mehr mitgemacht, als irgendjemand mitmachen sollte. Mitleid durchfuhr ihn. Wehmütig dachte er an die Zeit, als er Anders grade kennengelernt hatte. Ein kleiner Wirbelwind, ohne irgendwelche Sorgen und Nöte. Und nun? Sie hatte körperliche Wunden davon getragen, seelische Wunden - aber vor allem war sie dazu gezwungen worden, Lorainne anzugreifen. Ausgerechnet! Ob sie sich noch immer Vorwürfe machte? Vanion wusste es nicht.

Langsam lenkte er seine Schritte auf den kleinen Kender zu. Sie wirkte einsam, wie sie da unter ihrem Umhang am Feuer saß.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 10. Mär 15, 18:56
Anders war mit etwas beschäftigt was in ihrem Schoß ruhte. Das Feuer knisterte leise vor sich hin und sie lauschte seinem Klang. Ihre Schulter verheilte gut und jeden Tag durfte sie sie mehr belasten, dennoch würde die Narbe bleiben. Aber das störte sie nicht. Auch die Narbe auf ihrer Wange machte ihr nicht wirklich etwas. Es war nur immer noch merkwürdig sich damit im Wasser zu sehen. Sie war halt neu. Aber Neu war nicht schlecht. Neu war anderes. Und anders... war sie noch Anders?
Die vielen Stunden die sie im Wald verbrachte und die anderen in denen Sie im Lager half wo sie konnte, lauschte sie doch immer auf den Klang den all ihre Aktivitäten in ihr auslösten. Wenn man alles wegnahm was passiert war... hatte sich im großen und ganzen nichts verändert, und doch... irgendwas war ganz anders. Irgendwas hatte sich verändert.
Sie schlief noch immer nicht sehr gut, auch wenn die Träume sie nicht mehr so heftig aufschrecken ließen. Sie verbrachte die Nächte lieber in einer Art dösigem Zustand, der ihr genug Erholung brachte aber keine Träume.
//Ich muss endlich aufhören mir darüber den Kopf zu zerbrechen.//
Aber wie konnte sie? Alles hier im Lager erinnerte sie daran. Nein. Das stimmte nicht ganz. Im Moment waren so viele Ausgeflogen das langsam auch Erinnerungen an das Lager vor dem Tunier wieder aufflammten. An den harten Winter und trotzdem das Lachen. Den Schnee und kopflose Hirsche, eine Gruppe Eichhörnchen, Rehe an einem kleinen Bach und eine geschützte Höhle die nach Rauch roch. An einen Taubengrauenhimmel, dunkle Tannennadeln, Pferde und die Feder im Haar ihres Ponys. Die Blicke zwischen den Männern und ihr raues Lachen.
Natürlich waren auch dort dunkle Flechen. Allains Grab, der kopflose Hirsch, der Beran, aber sie hatte eine sehr schöne Zeit hier im Wald gehabt. Und hier im Lager.
Anders merkte selbst wie sie einige Erinnerungen gezielt ausschloss und ließ den Kopf wieder leicht hängen. Immerhin ging es im besser und er konnte wieder rumlaufen.
Sie betrachtete das Geflochtene Band in ihrem Schoß. Es war aus allen möglichen bunten Schnüren gemacht, dick und fest. Immer wieder ließ sie es durch ihre Finger gleiten. Hinter sich hörte sie Schritte die sich vorsichtig näherten. Still blieb sie sitzen. Sie hatte auch eine Feder und überlegte ob sie sie daran befestigen sollte. Aber sie würde dort nur kaputt gehen.
Sie richtete ihren Blick wieder auf die Flammen und wartete ab. Auf was sie genau wartete... das wusste sie nicht.
Aber ihr war bewusst das sie seit einiger Zeit auf etwas wartete. So wie sie vorher nach irgendwas gesucht hatte. Aber was genau...
Das war in den Hintergrund gerückt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 10. Mär 15, 20:24
Sanft legte Vanion Anders die Hand auf die Schulter. Halb war es ein Abstützen - das Hinsetzen war mit seiner offenen Hüfte nicht einfach. Langsam und vorsichtig ließ er sich neben ihr zu Boden sinken. Als er plötzlich abrutschte, war es ihre Hand, die ihn stützte und Schlimmeres verhinderte. Mit verzerrtem Gesicht rückte er seine Kleidung zurecht und raffte den Umhang fester um die Schultern.

Ihre Blicke trafen sich für seine Sekunde, und Vanion lächelte ihr unsicher zu. Vertrauen lag in seinem Blick, auch Liebe - wenn auch nicht die Art von Liebe, die sie sich wohl wünschte. Eher ein Blick, den der große Bruder der kleinen Schwester zu wirft. Er bemerkte das Band, das Anders immer noch festhielt, und dachte an ein fast gleiches Band, welches er um seinen Schwertgriff gewickelt hatte. Ihm fehlten die Worte. So vieles war vorgefallen, was ein Band einer ganz anderen Art zwischen Mensch und Kender geschmiedet hatte. Was vor zwei Wochen geschehen war, hatte dieses Band nicht erschüttern können. Und nichts würde das tun können.
Doch dann fiel ihm ein, dass er das schon einmal gedacht hatte. Rania. Wieder verscheuchte er die Gedanken an die Priesterin, wie so oft schon.

Noch immer fehlten ihm die Worte. Was würde er Anders sagen können? Alles wird wieder gut? Es kommen noch gute Zeiten? Du, das wird schon wieder? Noch nie zuvor war Vanion dem Tode so nah gewesen. Selbst vor Engonia - als Luthor panisch, blutverschmiert, mit einem wilden Feuer in den Augen zu ihm rannte, nur kurz mit den Schultern zuckte und "Das Bein ist verloren, Junge!" sagte und weiter rannte.. da hatte er Schmerz und Angst und Wut verspürt, doch nie diese Panik, diese - diese Urangst vor dem Sterben. Immer waren irgendwo Freunde um ihn herum gewesen, irgendeiner hatte sich immer auf den Beinen gehalten. Doch bei diesem Turnier - Jacques! Der Mann, der ihm so Vieles beigebracht hatte, hatte tot am Weg gelegen, sein Herz durchbohrt von kaltem Stahl. Er hatte gesehen, wie Lorainne fiel, und Silas.. Soviel Tod, soviel Schmerz. Wie konnte ein Mann das aushalten, ohne zu zerbrechen? Eine einzelne Träne rollte langsam seine Wange herunter, er bemerkte sie nicht einmal. Eine Wut kam in ihm auf. Savaric! Du Sohn einer Hure, Verräter vor Göttern und Menschen!

Früher war Vanion oft in Selbstmitleid und Zweifel versunken. Doch nun, da er so Vieles erreicht hatte, so weit gekommen war, flammte ein Feuer in seinem Herzen, dass alles, was schlecht und angstvoll war, zu ersticken drohte. Dieses Feuer hatte ihn dazu gebracht, Söldnern die Kehle durchzuschneiden, als sie betrunken ihren vermeintlichen Sieg feierten. Ohne solche Handlungen wäre Anders niemals gerettet worden. Doch Reue verspürte er nicht. Irgendwo wusste der Knappe, dass das Feuer, dass ihn Antrieb, zwar verhindern würde, dass er jemals aufgab, doch nach und nach alle Liebe, die er verspürte, seine Ideale und sein Wesen, verbrennen würde. Tief drin spürte er, dass es Lorainne genauso ging. Sie hatte so viel mehr durchgemacht als er, und sie schien für die Rache zu leben, nicht für - ja, für was? Frieden? Liebe? Nur noch Tod gab es in den letzten Jahren.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 10. Mär 15, 20:35
Anders stützte Vanion als dieser sich setzte. Er hatte immer noch schmerzen, das sah sie und zum Glück hatte er ihre gesunde Schulter genommen. Kurz sah sie ihm in die Augen und schaute dann wieder auf das Feuer. Sie wusste nicht was in seinem Kopf vor ging, allerdings waren ihre Gedanken bei dem selben Thema angelangt.
Auch ihr war aufgefallen das Lorainne sich verändert hatte, manchmal erschien sie ihr dunkler und das schon vor dem Tunier. Und Vanion... er hatte diese Männer einfach so töten lassen. Einfach so! Aus heiterem Himmel!
Zuerst: Lasst uns mit ihnen reden und dann... Tötet sie.
Es hatte sie sehr, sehr befremdet.
Und doch. Nachher war er sie suchen gegangen, war Lorainne zurückgekommen.
Wieder drückte sie das Band zwischen ihren Fingern, schaute in die Flammen.
"Es tut mir leid."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 10. Mär 15, 22:13
"Meinem Onkel sollte es Leid tun. Auf ihn wartet der Strick." Bitterkeit und Hass sprang aus Vanions Mund. "Du.." Als sei er ein anderer, klang plötzlich Wärme aus seiner Stimme. "Dir sollte nichts Leid tun." Hilflos sah er ins Feuer. Seine Gefühle rangen miteinander. Kalter Hass gegen das Gefühl, Anders beschützen zu müssen. Ihre Schulter..

"Im Gegenteil. Ich hab geschworen, auf dich aufzupassen, und so oft davon gesprochen, dass dir nichts geschehen soll. Doch.. ich war wohl nicht besonders gut, oder?" Sein alter, unbeschwerter Humor blitzte auf, doch als sei es trockener Reisig, brannte er wieder aus. "Soviel Blut, und nichts davon hab ich verhindern können. Jacques.. und wir wissen immer noch nicht, ob Fulk überlebt hat." Ein Berg aus Sorgen drohte über Vanion hereinzubrechen: die Männer hier im Lager, von denen jeder einzelne wusste, wessen Neffe er war. Die Sorge um Lorainne und auch die Äxte. Vor allem Bran und Ulric waren ihm als Kameraden ans Herz gewachsen. Die Angst, dass Anders weglaufen könnte. Die Furcht vor dem Sterben, und die Hilflosigkeit und Haltlosigkeit seines Glaubens.

Doch er straffte sich. Er war nicht hier, um herum zu memmen. Er musste den Männern hier Kraft geben, und den Glauben daran, dass Lorainne nicht nur zurückkehren, sondern sie aus diesem Wald heraus und zurück nach La Follye führen würde. Lorainne wurde gewiss auch danach beurteilt, mit was für Männern sie sich umgab. Es war keine Zeit für Schwäche und Zweifel. Gib Anders den Glauben an das Gute zurück. Gib ihr Halt!

"Wir alle, jeder einzelne von uns, wusste, was geschehen konnte. Wenn man jeden Tag damit rechnet, dass irgendwann einmal jemand leidet, sogar stirbt - dann muss man verstehen, dass 'irgendwann' durchaus heute sein kann. Tod, Schmerz, Angst - und in deinem Fall völlige Hilflosigkeit, Ohnmacht - das sind ferne Begriffe, Worte, und Worte sind Wind. Erst durch die Tat werden sie lebendig. Und so oft wir davon sprechen, wie gefährlich unsere Hoffnung ist, wie gefährlich unsere Taten sind, wie klein unsere Chancen, genauso oft reden wir davon, wie wir alle einander lieben. Wie wir füreinander durch Elend und Tod waten, aber auch, wie wir miteinander singen und lachen. Die Götter geben nichts umsonst, einzig Szivar verspricht das. Doch selbst der Täuscher muss dereinst zahlen für alles, was er gibt. Wir geben unsere Tränen, unser Blut, und werden unsere Rache bekommen. Wir werden unseren Frieden haben, wenn Savaric erst tot ist. Das, was du getan hast, hat Savaric getan! Das war nicht Anders! Das war -" Er verstummte. Diesen Namen wollte er nicht aussprechen, niemals wieder. Sandrose war ein gebrochenes Wesen, ein Gefäß für jemanden, der Gift unter die Leute bringen wollte. "Was deine Familie dir angetan hat, was Savaric und Dorn dir angetan haben - das ist unentschuldbar. Dorn hat dafür gezahlt, und auf Savaric wartet der Schuldeneintreiber."

Es war klar, wer damit gemeint war. Die Frage lautete nicht, ob Savaric starb, sondern wer ihn umbrachte. Vor einem halben Jahr noch hattest du Zweifel, den eigenen Onkel abzuschlachten, Kleiner! Die kleine, hämische Stimme ins seinen Gedanken ließ den Knappen jedoch kalt. "Lorainne wird sich beeilen müssen."
Jetzt erst fiel ihm auf, dass er nicht grade den Glauben an das Gute hoch hielt, sondern eher ..tiorswürdige Gedanken.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 10. Mär 15, 22:32
Sie schwieg und ließ Vanion ausreden, nahm die Worte auf betrachtete sie von allen Seiten und stellte sie zurück in den Kontext. "Das... das mein ich noch nichtmal.", murmelte sie schließlich kaum hörbar. "Aber ich hab sehr sehr viel Zeit mir Gedanken zu machen und... Ich glaube.... das ist der falsche Weg. Es ist ein Weg, natürlich und auch ein mächtiger aber..."
Sie schien zu überlegen. "Weißt du was mit versalzenem Boden ist? Da wächst nichts mehr. Garnichts! Nehmen wir mal an eure Rache ist das Salz und der Boden ihr selbst. Ein bisschen Salz ist gut, macht euch stark und hilft. Aber ... ich hab das Gefühl ihr versalzt euch. Lorainne verändert sich, du veränderst dich und ihr merkt es nicht mal. Ihr werdet bitter.... ihr sterbt."
Die letzten Worte waren sehr sehr leise so als traue sie sich das gar nicht zu sagen. Sie schaute fest auf das Feuer. "Und ich hab mich nicht für... für.. Die Taten der Anderen entschuldigt. Das auch. Ich hätte mich vielleicht früher trauen müssen... oder eindringlicher warnen... ach ich weiß es nicht. Kadegar hat mich noch gewarnt! Er hat gesagt sowas kann passieren."
Hilflos und auch wütend krallte sie die Hände in den Stoff ihrer Hose. "Ihr wart so sehr damit beschäftigt mich zu beschützen das ihr vergessen habt wie gefährlich ich bin. Und ich... ich hab es nicht gewusst. Nicht in dem Maße. Ihr habt einen Kuckuk beschützt. Denn nichts anderes war ich, aber ich weiß auch nicht wie ich es hätte verhindern können, außer mir die Trommelfelle zu zerstechen. Damit muss ich selbst klar kommen... irgendwie. Was ich meine..."
Jetzt schaute sie ihn an und wieder war da dieser Schmerz und die Unsicherheit die tief gingen.
".. was ich meine ist... Ich kann euch im Moment nicht helfen wie ich möchte. Lyra hat gesagt, ich bin wie Licht, ich leuchte oder so ähnlich. Und irgendwie helfe ich dadurch, aber ich glaube nicht das ich im Moment leuchten kann. Ich bin kein Licht, nicht mehr... nicht jetzt. Bald vielleicht wieder, aber... "
//Hilf mir. Ich liebe dich!//
Es war wie ein Stich in die Brust und sie schaffte es mit Mühe den Schmerz zu unterdrücken. "Ich bin nicht die die gebraucht wird.", endete sie schließlich. Sie wusste nicht wie sie sich erklärt hatte, gut oder schlecht. Da war so viel in ihrem Kopf, und in ihrem Herz.
Sie schluckte schwer.
"Und auch wenn es Dorn war, oder mein Onkel oder der Rest meiner Familie der nicht geholfen hat oder nicht helfen konnte. Dorn war mein Bruder, Vanion. Und er ist Tod. Sie haben ihm die Kehle durchgeschnitten. Und egal was war er war mein Bruder. Wir sind zusammen aufgewachsen. Wir haben gespielt und gezankt, meine Geschwister großgezogen, gelernt. Wir waren auf Touren...."
Sie rang nach Worten und knüllte das Band in ihrer Rechten Faust zusammen.
"Geschwister sollten so etwas nicht tun! Familien sollten so etwas nicht tun."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 10. Mär 15, 23:14
"Manche Äcker muss man salzen. Wenn der Boden so voll von Unkraut und kranker Saat ist, so salzt man ihn und lässt den Regen alle Spuren fortwaschen." Härte sprach aus Vanions Worten, stählerne Härte. "Tränen sind salzig."

Voller Bitterkeit spuckte er die wenigen Worte aus. Vielleicht war es wirklich besser, Anders fortzuschicken. Weit fort. Doch was, wenn ihre Familie sie fand? Was, wenn Savaric sie ausfindig machte? Er trug nun eine Verantwortung für Anders, und nicht nur er  - Lorainne trug eine. Lorainne hatte wegen Silas, wegen diesem verfluchten Geheimnistuer, alles auf's Spiel gesetzt, und mit welchem Recht? Wilde Wut flammte in ihm auf, und er trat plötzlich einen dicken Ast in die Glut. Das Feuer zischte, und ein Stück glühendes Holz, das auf seinem Bein landete, und ein plötzlicher Schmerz in seiner Hüfte brachten ihn zur Besinnung. Sie würde dasselbe für dich tun, du dummer Esel! Darum hat sie das getan! Aus Liebe!

Ruhiger wandte er sich Anders zu und sah ihr direkt in die Augen. "Weißt du, ich habe immer Heldengeschichten geliebt. Ich wollte immer welche hören!" Er schmunzelte. "Nur zuhause, am Kaminfeuer, wenn man keine Sorgen hat und auch kein Schwert, dann hört sich alles immer so leicht an. Der hehre Ritter tötet den Unhold, und dann heiratet er die Prinzessin und ist dereinst König im Land der Märchen. Oder er opfert sein Leben für die Seinen, und dereinst trocknen alle Tränen und er speist mit den Göttern. Immer, wenn ich eine solche Geschichte gehört hatte, wollte ich selbst ein Held sein. Den Schwachen helfen, ja, Gutes tun, ja, aber vor allem wollte ich, dass irgendwann eine Mutter zu ihrem Sohn sagt: 'Und nun erzähle ich dir die Geschichte von Vanion, dem größten und tapfersten Ritter, den Engonien je gesehen hat'."
Ein Lächeln und auch ein Schatten huschten über sein Gesicht.
"Nun, zu solchen Geschichten wird es wohl niemals kommen. Ich mag ein Ritter werden und eines Tages von Lorainne den Schlag erhalten, der nie gesühnt wird - aber meine Ideale hab ich aufgegeben. Der Täuscher verdirbt Freund und Feind, das weiß ich nun. Ich habe getötet, oft und ohne Zögern. Solche Taten vergeben die Götter nicht. Jede Heldengeschichte ist von Menschen gemacht, und Menschen sind schwach. Eine Heldentat ist es, wenn eine Mutter ihr Kind zur Welt bringt. Eine Heldentat ist es, wenn aus Ziegelsteinen und Holz ein Haus entsteht, das Wärme, Licht und Schutz bietet! Doch einen Mann zu erschlagen, ist keine Heldentat. Das ist allein die Furcht, zu sterben. Warum sonst führt man das Schwert besser als der andere? Weil man, wenn man verliert, stirbt. Helden haben Blut an den Händen, jeder einzige."
Die ganze Zeit hielt Vanion den Blick direkt auf Anders' Augen gerichtet.
"Savaric muss sterben, und es wird keine Heldentat sein. Niemand wird darüber singen. Ein krankes Tier zu töten verdient keine Geschichte. Er mag mein Onkel sein, doch ich hab ihn nie gekannt!"
Vanions Stimme wurde lauter, hysterischer, doch hielt er sich im Zaum.
"Was macht einen Mann denn zum Onkel, was hält eine Familie zusammen?! Doch wohl nicht die Geburt, oder? Dann wäre ich kein Knappe, wenn's nur darum ginge, wer mit wem nachts zugange ist! Meine Familie waren Tangaraner, und sie sind es noch! Meine Schwestern sind Tangaraner, meine Mutter und auch - mein Vater." Barak - wohl eher Baraque, verflucht! - war in Caldrien geboren, doch hatte er sich nicht für ein Leben als Bauer in Tangara entschieden?

"Darum geht es - Entscheidungen! Du hast dich dafür entschieden, zu bleiben, wir haben uns entschieden, dir zu vertrauen! Wir haben uns immer wieder füreinander entschieden! Meine wirkliche Familie ist Lorainne! Lorainne de la Follye des Joux ist meine Familie, und Anders, der Kender, und Jeanne, meine Tochter! Savaric gehört nicht zu meiner Familie, das hat dieses Ungeheuer nie getan! Bei den Göttern, er ist hässlich wie die Nacht und verschlagen, als sei der Täuscher selbst auf Erden! Nein, nein, nein!"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 11. Mär 15, 09:17
Anders schwieg. Irgendwie war das letzte wieder flasch rüber gekommen. Naja gut sie war ja auch neu auf dem Gebiet. Also versuchte sie es nochmal. "Ich weiß das er nicht deine Familie ist, also dein Onkel und ich habe mich von meiner ja auch losgesagt und trotzdem. Ich ... mag es nicht das Familien untereinander so sind. Zumindest unsere. Andere Familien sind doch auch nett zu einander. Ich..."
Sie ahnte bei Vanions gesichtsausdruck dass es nichts mehr bringen würde und brach ab, zuckte nur noch einmal mit den Schultern und schaute wieder ins Feuer.
"Wieso bist du die ganze Zeit wütend?", fragte sie schließlich. "Nicht nur auf Savaric, sondern auch auf alle anderen und auf dich? Ich bin auch... verwirrt und... andere Dinge, aber ich versuche ... damitklar zu kommen und meinen Kopf wieder ruhig zu kriegen. Aber du bist schon so lange wütend."
Sie schaute kurz zu ihm und ruderte dann wieder zurück. "Aber... ich glaube das ist kein gutes Thema. Entschuldige..."
Sie seufzte und steckte das Band wieder in ihren Beutel. "Ich habe heute zwei Elstern gesehen. Sie bauen unweit ihr Nest von hier. Langsam wird es wohl doch Frühling."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 11. Mär 15, 11:05
Es war fast spürbar, wie Anders sich wieder zurück zog. Vanion schalt sich einen Narren. Sie war ihm tagelang ausgewichen, und nun schmiss er sie mit Rache und Hass zu. Wie sollte ihr das helfen? Er sammelte seine Gedanken. Zaghaft hatte sie nach seiner Wut gefragt, und eine Antwort schien sie nicht einmal zu erwarten. Bestürzt bemerkte Vanion, dass Anders sich nicht nur wegen der Dinge, die ihr geschehen waren, von ihm zurück zog, sondern auch, weil sie ihn nicht mehr so sah wie früher. Wie konnte das sein? Hatte er sich so sehr verändert?

"Ja, es wird Frühling", sagte er, doch blieben seine Gedanken bei Anders' vorherigen Worten. Savaric war eine Kreatur des Täuschers, nicht wahr? Ein falscher, schlimmer Mensch. Das, was Vanion tat, um Savaric näher zu kommen, funktionierte und war richtig. Der Zweck rechtfertigte alle Mittel - oder nicht? Du bist Savaric näher gekommen, bald bist du nahe genug, um ihn zu töten! - aber auch in anderer Hinsicht war er Savaric näher gekommen. Das Töten machte ihm nichts mehr aus. Er war abgestumpft. Als Lorainne Gefangene verhört hatte, zu Folter gegriffen hatte, da hatte er nichts getan, sie davon abzuhalten. Als Alain umgebracht wurde, war er still geblieben. So viele Verbrechen auf dem Weg zur Gerechtigtkeit.
Vanion versuchte, sich an den ersten Menschen zu erinnern, den er getötet hatte, doch fiel ihm weder ein Gesicht, noch ein Name oder gar die Situation ein. Anders hatte Recht!
"Diese Wut, die du beobachtest - ich glaube, wir kommen unserem Ziel immer näher. Doch auf dem Weg geschieht so vieles, was nicht gut und nicht richtig ist, dass wir aus den Augen verlieren, wer wir eigentlich sind. Darum bin ich so wütend, vor allem auf mich selbst."
Nun musste Vanion trotz aller Bitterkeit lächeln. Als Anders ihn verwirrt ansah, sagte er:
"Lyra hatte Recht! Und das ist etwas, was ich selten sage. Du bist ein Licht. Das mag sehr poetisch formuliert sein, aber du bist in der dunkelsten Stunde da und schaffst es, Abgründe zu erleuchten." Wir werden zu dem, was wir bekämpfen. Wir morden und foltern.

EIn langes, langes Schweigen entstand. Vanion fürchtete fast, dass Anders nun aufstehen würde und gehen würde. Sie sah unglücklich aus. Vorsichtig streckte er den Arm aus und legte dem Kender die Hand auf die Schulter.
"Eine Familie ist füreinander da. Du hast mir gezeigt, zu was ich werden kann, wenn ich nicht aufpasse. Nun, da ich mich gesehen haben, ist mir klar, was zu tun ist." Das war es überhaupt nicht. Aber es ging nicht mehr um ihn, es ging um Anders. "Und mir ist auch klar, was für dich zu tun ist. Dieser schreckliche Fluch, der auf dir liegt, wird gebrochen werden. Ich weiß, dass Stella sich darum kümmern möchte, und ich bin mir sicher, dass Kadegar oder sogar Gorix dahinter stehen werden und aufpassen werden. Und wenn du frei davon bist, dann.." Ja, was dann? Vanion war ein Knappe, er konnte nicht länger in die Welt reisen. Versprich nichts, was du nicht halten kannst. "Für dich wird immer ein Platz da sein, egal wie gut oder schlecht es mir geht." Plötzlich hörte Vanion ein Flattern. Ein Vogel setzte sich nicht allzuweit entfernt auf einen Ast.
"Schau mal, eine Elster!" Dass es in Wirklichkeit eine Singdrossel war, wusste der Knappe nicht.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 11. Mär 15, 11:44
"Eine .... Elster...", sagte Anders bemüht das Lachen was in ihrem Bauch steckte zurück zu halten. Aber irgendwie wollte sie das auch gar nicht und so ließ sie es frei. Es tat gut wieder zu lachen, gerade über solche Kleinigkeiten. "Das ist doch keine Elster", giggelte sie und hielt sich den Bauch. "Das ist eine Singedrossel."
Sie versuchte sich zu beruhige, fing den Blick von Vanion auf und prustete wieder los. "Warte kurz." Immer noch leise vor sich hin kichernd stand sie auf und ging zu ihrer Bettstatt. Dort holte sie aus ihrem Rucksack ein Behältnis welches aus so dünnem Holz zu sein Schien, dass es Papyrus ähnelte auch wenn es keines war. Sie klappte es auf und darin kamen unglaublich viele Vogelfedern zum vorschein. So lang wie ihr Unterarm oder so dünn wie einer ihrer Finger, einige recht bunt, andere eher dunkel. Sogar ein ganzer Elsternflügel kam zum Vorschein den sie jetzt hervor holte. "Das ist das Gefieder eine Elster. Das ist eine Singdrossel. Schau sie hat eine ganz andere Farbe und dieser Flügel wäre auch viel zu groß für sie. Außerdem ist sie bräunlich und hat am Bauch die Punkte. Eine Elster hat einen weißen Bauch und eine Schwarze Brust. Und ihre Federn schillern, schau."
Sie drehte den Flügel etwas im Licht und man konnte ein leichtes Schillern erahnen. "Am besten sieht man es an den Schwanzfedern, warte."
Sie drückte ihm den Flügel in die Hand und besah sich ihre Sammlung erneut. "Hier."
Sie zog zwei lange Dünne schwarze Federn hervor die einen leichten Schimmer darauf hatten.
"Und Elstern krächzen eher. Diese hier pfeift."
Sie lauschte kurz und ahmte dann die Melodie nach.
Mit einem Lächeln strich sie sanft über die Federn und schien einen Moment wieder ganz die alte. "Ich sammel sie. Auf meinen Reisen findet man manchmal welche. Ich hab immer gehofft irgendwann eine Phönixfeder zu finden. Das wäre toll."
Wieder blieb es einige Zeit Still von ihrer Seite, dann sah sie auf. "Wenn ihr wirklich wieder etwas mehr die alten werded wäre das schön. Vielleicht müsst ihr auch einfach mal auf mich hören. Ich hab hier so oder so nichts zu sagen, aber ich hab auch gute Ideen. Ich will euch eure.... Rache garnicht weg nehmen... aber... Wenn ihr nur noch an sie denkt... Verändert ihr euch. Und das nicht ins gute."
Der Vogel hob ab und flatterte davon. Anders blickte ihm nach. "Ich bin froh, dass ich trotz allem noch staunen kann. Ich glaube sonst wäre ich innerlich ganz tod geworden."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 11. Mär 15, 13:31
Anders Lachen war ansteckend, und der Knappe lachte unsicher mit. "Singdrossel, Elster, was auch immer.." grummelte er vor sich hin, während Anders ihre Federn herauskramte. "Ich bin ein Knappe, jawohl, kein, kein.. Vogelkundler."
Doch Anders ließ sich von seinen brummigen Einlassungen gar nicht stören. Munter erklärte sie ihm die Federn. Aus ihm würde gewiss kein Vogelliebhaber werden, aber die unbeschwerte Art des Kenders war einfach zu schön. Der Wald wirkte sofort heller und leichter, und die Sorgen verschwanden wieder an den Ort, an dem sie meistens waren, wenn man sie nicht grade hervorholte und polierte.  Als Anders die Melodie nachahmte, lachte er laut los.

Die Stille, die folgte, war eine schöne - nur unterbrochen vom Knacken der Glut und den Geräuschen des Windes in den Baumwipfeln. Und Vogelgezwitscher! Grade, als Vanions Aufmerksamkeit völlig abzuschweifen drohte, begann Anders wieder zu sprechen.
Nachdenklich stützte der Knappe nun den Kopf in die Hände.

"Wieder die Alten werden, sagst du.. ich glaube nicht, dass das geht. Was man erlebt, prägt einen, und es lässt einen nicht los. Ehrlich gesagt, möchte ich auch gar nicht mehr der Junge werden, der ich mal war. Ich.. ich glaube, ich hatte den Kopf viel zu voll, und meine Hände zu oft leer.
Du hast ja keine Ahnung, was ich für ein Mensch war. Es hat durchaus Gründe, dass viele meiner Freunde mich verlacht haben, und manche tun es heute noch. Bevor ich zum Pilgerzug stieß, hab ich ein Leben als Tagelöhner und Raufbold geführt, und gesoffen wie ein Loch. Selbst während des Bürgerkrieges hab ich das getan. Dahin möchte ich nicht zurück."
Er holte tief Luft. "Und Lorainne. Sie wurde gefoltert! Vielleicht vergewaltigt! Wer weiß, was in dieser verfluchten Höhle geschehen ist! Sie ist körperlich zerbrochen worden, seelisch zerbrochen worden, und dann wieder zusammengesetzt worden. Das verändert einen Menschen. Sie tötet ohne zu Zögern, und ich hab keinen Einfluss auf sie. Sie tut, was sie will, und sie lebt im Extrem: alles für ihre Freunde, Schmerz und Tod für ihre Feinde. Sie.. sie wird ausbrennen, wenn das so weiter geht. Irgendjemand muss ihr zeigen, wie normales Leben geht. Sie war jahrelang im Krieg, dann dieses unselige Duell mit Simon, der ein Vater für sie war, und dann Savaric."

Er seufzte. "Weißt du, ich war nur dumm, und verantwortungslos. Ich hab mein Leben gelebt, wie's mir gepasst hat, und es mir immer so leicht gemacht, wie es nur ging. Das mag niemandem geschadet haben - außer der ein oder anderen gebrochenen Nase hab ich niemandem weh getan!" Nun lachte er wieder. "Aber es war ein leeres Leben. Erst als Marius, ein Barde, mit dem ich gereist war, Engonien verließ und mich mitten im Krieg alleine ließ - er da wurde mir klar, wohin mein Weg mich führt. Und Wege geht man nunmal zu Ende, sonst wärst du ja auch nicht hier." Ach, was soll's. Er legte den Arm um sie. "Ich veränder' mich nicht, das verspreche ich dir. Jedenfalls werde ich nicht zu dem, was ich zu bekämpfen geschworen habe! Nicht, solange ich von Freunden wie dir und Lorainne und Dorell und all den anderen umgeben bin.
Um ehrlich zu sein, denke ich grade daran, was wohl sein wird, wenn Savaric erst besiegt ist. Ich meine.. ich bin Vanion de Roquefort. Ich habe einen gewissen Anspruch." Er zögerte kurz, dann stellte er die Frage, vor deren Antwort er zu seinem Erstaunen Angst hatte: "Was wirst du tun?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 11. Mär 15, 15:15
Anders nickte. "Du hast mir einige Geschichten über deine Zeit mit dem Barden erzählt.", sagte sie und schmunzelte wieder. "Ich habe allgemein sehr viel gehört, über den Bürgerkrieg und die Geschichte dieses Landes und manchmal auch über andere."
Sie schwieg nochmals und überlegte. "Ich weiß, das Lorainne schlimme Sachen angetan wurden. Wir haben es erlebt. Und ja ich glaube auch, dass sie lernen muss wie man ein normales Leben führt, aber wenn sie auf niemanden hört wie kann man ihr dann helfen?"
Sie überlegte nochmals, runzelte  kurz die Stirn und meinte dann. "Vielleicht in dem man sie einfach mit nimmt.  Auf meine Vorschläge reagiert sie ja auch Situationsbedingt anders."
Mit den Füßen schob sie etwas Staub zusammen und tippte mit der Schuhspitze hinein. In dem Moment legte Vanion den Arm um sie und sofort erstarrte sie. Sie wusste nicht woher diese plötzliche Distanzierung kam, aber... sie hatte sich gerade daran gewöhnt ihn etwas von sich weg zu drücken, damit es nicht mehr weh tat und jetzt war er wieder... so nah. Ihre Gedanken wollten wieder anfangen zu kreisen wie ein Krähenschwarm über einem Feld aber sie riss sich zusammen.
"Wenn alles vorbei ist? Ich hoffe dann bin ich... von dem Ding da auch befreit.", sie tippte kurz auf ihre Brust und lächelte müde, "Ich werde wohl noch ein bisschen bei euch bleiben und euch helfen euren Alltag zu regeln. Falls ihr dabei überhaupt Hilfe braucht. Und danach... ich bin neugierig auf Engonien. Ich würde gern den Rest meines Lebens hier verbringen und da möchte ich mehr über das Land erfahren. Ich würde gern nach Fanada Yorik besuchen, und Stella und Lyra an der Magierakademie. Vielleicht frage ich auch Sasha ob ich mal mit in den Norden darf. Ich möchte alt Engonia sehen, nach Tangara und Valkenstein und all die anderen Orte. Ich würde gerne nochmal Torben und Robert und Joshua und Otus besuchen. Ihr habt dann alle euren Platz und Dinge zu tun von daher werden die Reisen wohl recht einsam, aber ich kann dann viele Leute besuchen, bis ich weiß was meine Aufgabe hier ist, in meinem Leben."
Sie schaute zum Feuer, dann vorsichtig zu Vanion. "Wenn ihr mich aber braucht. Ich werde immer kommen wenn einer meiner Freunde mich braucht. Ihr müsst nur rufen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 11. Mär 15, 17:00
Als Anders erstarrte, löste Vanion seinen Arm wieder rasch von ihrer Schulter. Ihr Götter! Bei allen Schrecken, denen ich begegne, wie gehe ich mit einem verliebten Mädchen um? Helft mir! Er kam sich von einem Moment auf den anderen furchtbar unbeholfen vor.

Als die kleine Kenderin weiter sprach, trat ein wehmütiger Ausdruck in Vanions Augen.

"Ja, Umherziehen - das klingt wundervoll. Unter den Sternen schlafen und mit der Mittagssonne aufwachen, im Regen frieren und Freunde überall besuchen." Doch ihn band sein Eid, und nur wegen seines kindischen Traumes von Unbeschwertheit würde er seinen Eid niemals aufgeben.
"Das ist ein Leben, das ich nicht führen möchte, so schön es auch klingt. Weißt du, wenn das alles erst einmal ausgestanden ist, dann werde ich meine Familie endlich zu mir holen. Und dann? Nun, ein Ritterlehen verwaltet sich nicht von selbst, glaube ich. Und ich muss Jeanne eine gute Bildung zukommen lassen, aus ihr soll etwas werden. Vielleicht finde ich auch.." eine hübsche Frau. Er verkniff sich die Worte und fuhr stattdessen fort, die Pause mit einem Husten überspielend: "..mein Glück bei Turnieren! Im Tjosten hab ich keine Übung, aber im Buhurt kann ich mich gewiss hervortun. Wer weiß, eines Tages gehe ich vielleicht auf die Beiz, und jage mit Falken statt mit Bogen, Fallen und Sauspieß. Ich werde tanzen lernen, und in sauberen, ordentlichen Kleidern an guten, festen Holztischen speisen. Und wenn die Königin  zu den Fahnen ruft, werde ich in schimmernder Rüstung zu ihren Ehren reiten, an Lorainnes und auch an Simons Seite. Darüber wird man gewiss dereinst Lieder singen!"

Nun leuchteten Vanions Augen. "Das Rittertum lebt von Taten, und ich glaube nicht, dass die Götter den ihren Ruhe gönnen. Ich will für alles kämpfen, was gut und recht ist in Caldrien, und mein Schwert den Hilflosen widmen. Savaric ist nicht die Welt, aber die Welt ist voller Savarics. Da bin ich mir sicher. Und wenn du einem edlen, schönen, tapferen, starken Ritter helfen möchtest, dann hab keine Sorge - ich werde tatsächlich rufen". Nun grinste er breit und zwinkerte den Kender an.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 11. Mär 15, 17:09
Anders kicherte wieder. "Wenn du so redest könnte man meinen du warst noch nie auf der Straße unterwegs. Natürlich gibt es auch solche Tage, aber die meiste Zeit ist es ein langer langer Weg der oft leer ist. Manchmal muss man laufen, manchmal rennen. Hin und wieder wird man mitgenommen. Auf einem Heuwagen. Und da schläft man dann auch. Aber wenn ich ehrlich bin. Das Leben was du beschreibst... ich glaube ich würde nur für Chaos sorgen. Ich meine, da muss man immer aufpassen, was man sagt und trägt und die Frauen müssen Kleider tragen... ich meine Kleider. Die sind meistens zu dünn und dann friert man haben unbequemen Stoff und dann trägt man so ein... Dings so ein Korsett, und der Rock ist zu lang und es hat keine Taschen, man kann damit nicht laufen und darf sich nicht schmutzig machen. Und hast du mal versucht zu Knicksen? Ich hab immer gedacht ich kipp gleich um."
Sie schüttelte sich. "Ich hoffe ich werd nie in so was gesteckt. Brrr. Röcke, Knielang sind in Ordnung, aber bloß kein Kleid. Außerdem würde mir das eh nicht stehen."
Sie wickelte sich einen kleinen Zopf um den Finger und strich sich mit der Feder am Ende über die Nase.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 11. Mär 15, 19:54
"Naja, auf der Straße war ich tagsüber. Abends haben wir meist irgendwo gesoffen und gesungen, bis wir dann unser beim Singen verdientes Geld in den Graben gekotzt haben."

Ernsthafter geworden, musterte Vanion Anders von oben bis unten. "Ich glaube, ein Kleid würde dir stehen, weißt du." Ihr Kopf zuckte nach hinten, und ihre Augen verengten sich zu einem bösen Blick. Er musste schon wieder lachen. "Im Ernst! Natürlich ist ein Kleid nichts, was dich in der Wildnis warm hält, und es ist wohl auch nicht praktisch, aber es sieht schön aus. Du bist ein Wildfang, aber mit gekämmten Haaren und Fingernägeln ohne Dreck darunter? Es würde dir gut anstehen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 11. Mär 15, 20:37
Anders Wangen röteten sich leicht. "ICH TRAG KEIN KLEID!", entrüstete sie sich und verschränkte die Arme. "Mein Haare gefallen mir so wie sie sind ausgesprochen gut. Und ich bin nicht schmutzig. Nicht mehr als jeder hier. Auch wenn ich morgen nochmal zum Fluss will."
Sie wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Und ich kämm mir die Haare mindestens einmal im Monat wenn ich die Zöpfe aufmache um sie neu zu machen."
Sie kickte einen kleinen Stein ins Feuer. "Sowas edeles überlässt man den Damen die wissen wie man sich in so einem Ding bewegt sonst macht man sich nur lächerlich. Und ich bin alles aber keine Dame."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 11. Mär 15, 21:40
"Na, wie auch immer." Es tat gut, Anders wieder lachen zu sehen. Doch eins lag Vanion auf dem Herzen.

"Hör mal.. ich weiß, dass du's nicht gerade mit unseren Göttern hast. Doch nur Dank der Götter sitzen wir hier und können miteinander reden und lachen. Anderen ist das nicht vergönnt. Denk allein an Jacques. Ich möchte beten, und es wäre mir eine Freude, wenn du mir beistehen würdest. In letzter Zeit waren die Götter nicht gerade freundlich zu mir, aber ich auch nicht zu ihnen."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 11. Mär 15, 21:48
Anders zögerte kurz. "Es ist nicht so als ob ich was gegen sie habe.", sagte sie schließlich. "Ich kannte nur bis vor einem Jahr so etwas wie Götter gar nicht. Aber ich glaube ich freunde mich langsam mit ihnen an. Ich verstehe nur manches von ihnen noch nicht, aber ich glaube das kommt mit der Zeit."
Sie schaute ihn an. "Wenn du magst begleite ich dich natürlich. Einer muss sowieso auf dich aufpassen." Sie stand auf und streckte ihm zögernd die Hand hin. "Komm. Lass dir helfen."
Sie meinte was sie sagte, und lächelte zögerlich.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Bran am 11. Mär 15, 23:55
Bran hatte in den letzten Tagen soviel geholfen wie er konnte. Seit sein Brustkorb nicht mehr bei jeder Bewegung Schmerzen verursachte konnte er sich auch wieder mehr einbringen als nur ab und an von seinem Lager aufzustehen. In der Langen Zeit in der er gelegen hatte hatte er nur Löcher in seiner Kleidung nähen, seine Verbände wechseln, ab und an etwas Gemüse für die Lagerküche schälen, und sehr oft an Mutter Nanduria beten können.
So freute er sich dass er mittlerweile soweit war, dass er einige Hasenschlingen in der Nähe des Lagers aufstellen und im Unterholz nach Wurzeln und Kräutern zu suchen.
Während Lorainne und die anderen Äxte zum Loriann aufgebrochen waren war im Lager nicht viel passiert. in der Woche nach dem Aufbruch waren einige der Verletzten am blutigen Rotz erkrankt und drei von ihnen hatten es nicht geschafft. Den Rest hatte Anders mit regelmäßigen Kräutertees stabil  gehalten, sodass jetzt die meisten darüber hinweg waren.
Neben seinen vorsichtigen Spaziergängen durch den Wald in der Umgebung des Lagers hatten er und Schangra in den letzten Tagen Wache gestanden doch es schien als hätten Roqueforts Männer sie nicht so tief in den Wald hinein verfolgt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 12. Mär 15, 18:20
Mit Anders' Hilfe stand Vanion vom Feuer auf. Er hielt sich die Hüfte, als die dicke Naht unter Spannung geriet. Das ungleiche Paar verließ die Mulde und kehrte dem Lager den Rücken zu, in den Sonnenuntergang hinein. Nicht viel weiter entfernt war eine kleine Lichtung, bewachsen mit den ersten Frühlingsblumen und hohem Gras. Auf dem Weg dahin sahen sie von weitem Bran, und Vanion hob die Hand und winkte auffordernd. Vielleicht wollte er sich dem Gebet anschließen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Bran am 12. Mär 15, 18:37
Branwin sah sich grade eine gelbe Waldblume an und überlegte ob er etwas über diese Pflanze wusste, als Vanion mit Anders aus Richtung des Lagers auf ihn zu steuerten. Vanion hob die Hand Bran erhob sich und ging zu den beiden.

"Grüßt euch. Ein schöner Abend, nicht wahr? Was treibt euch hierher? Vor allem mit deiner Hüfte, Vanion solltest du dich nicht auch noch etwas schonen?"
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 12. Mär 15, 20:08
"Ja, da hast du wohl recht. Stütz mich ein wenig, dann fällt's mir leichter. Nun, ich mach' dasselbe wie jeden Abend, seit wir hier sind. Ich möchte beten, und Lavinia danken für den Frieden, den sie uns endlich gespendet hat, auch wenn's nur für kurze Zeit sein mag." Gemeinsam schritten die drei nun endgültig zu der Lichtung.
"Ich weiß wenig über dich, Bran, aber ich erinnere mich an dich als einen gläubigen Mann. Du huldigst Naduria, nicht wahr?"

Auf Brans zustimmendes Nicken hin für Vanion fort:"Wie wäre es, wenn du beginnst? Manche Männer behalten ihre Gebete für sich und machen allen Zwist mit den Göttern alleine aus, doch es wäre mir eine Ehre, wenn du.. du weißt schon." Es fiel Vanion nach wie vor schwer, aufrichtig und offenherzig zu Lavinia zu beten.
Zuviel war mit Rania geschehen, und so vieles hatte ihn immer und immer wieder zweifeln lassen an seinem Weg. Doch ein Ritter ehrte die Götter, genauso demütig wie der Einfachste der Einfachen. Und Vanion sah sich selbst als eine Mischung aus beidem.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Bran am 12. Mär 15, 20:47
Die Lichtung war klein und von großen Birken und Eschen umgeben. Das Licht der untergehenden Sonne tauchte die Kronen der Bäume in rotes Licht und verlieh diesem Platz etwas magisches. Ein guter Platz um sich der eigenen Winzigkeit im Ganzen bewusst zu werden. dachte Bran.

"Ich bete meistens alleine wenn ich mich an Nanduria wende und bin vielleicht etwas unbedarft. Doch ich werde es versuchen."

In der Mitte der Lichtung hielten sie an. Bran kniete sich nieder, schloss die Augen und grub die Finger seiner Rechten in den weichen Waldboden. Die Wärme der Sonne hatte die Erde aufgewärmt und er spürte ein angenehmes Kribbel als er den rauen Untergrund auf der Haut spürte.
Erst stockend, doch zunehmend flüssiger fing er an zu reden:

"Mutter, Schwester, Herrin,
du hast uns in der letzten Zeit viel genommen,
doch sicher gibst du uns alles zu gegebener Zeit zurück.
Denn du wachst über ein Gleichgewicht das wir nie erfassen werden.
Denn du weist was bestehen muss und was vergehen soll.
So bitte ich und meine Freunde dich hier,
um die Kraft weiter, zu bestehen und die unseren zu schützen,
die Einsicht uns nicht über Vergangenes zu grämen,
den Mut in einer unsicheren Zukunft richtig zu Handeln,
und gemeinsam durch die von dir geliebten Wälder zu ziehen."

Er hielt die Augen noch ein wenig geschlossen und genoss die geräuschvolle Ruhe die die Lichtung umgab, das sanfte Rascheln des Windes in den Blättern, das Knistern der Erde durch das sich das Leben bewegte, die schwingen eines Vogels, der den Himmel zerschnitt.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 12. Mär 15, 21:25
Anders stützte Vanion bis sie auf die Lichtung kamen. Dort ließ er ihre Schulter los und sie schaute sich um und sah zu wie Bran sich hin kniete. Sie setzte sich in das niedrige Gras und spürte die Wärme des Bodens. Die Sonnen strahlen auf dem Gras und auf ihrem Gesicht wärmten ihr bis unter die Haut und auch in die Knochen. Langsam schloss sie die Augen und stellte sich vor wie die Sonnenstrahlen in sie hinein sickerten und sie langsam mit einem goldenen Schimmern füllte. Sie stellte sich vor wie das Licht auf die Dunkelheit traf und langsam tiefer drang. Mit jedem Atemzug holte sie das Licht in sich hinein.
Es tat gut. Leise begann die Umgebung wieder zu singen, der Wind und die Vögel und das Gras und die Sonne. Still lauschte sie dem Lied und Brans Worten. Als er geendet hatte war die Sonne schon ein Stückchen weiter gewandert und sie blickte zu ihm. "Das war sehr schön. Danke dafür."
Sie nestelte an ihren Schuhen und zog sie von ihren Füßen. Barfuß drückte sie die Zehen in den kühlen Boden und genoß das Gefühl. Dann ließ sie sich auf den Rücken fallen, ignorierte den Schmerz in ihrer Schulter und streckte die Arme aus.
//Einfach Atmen.//
Sie blickte vom Boden zu Vanion hoch und nickte ihm zu. "Jetzt du.", sagte sie leise und schloss wieder die Augen. "Ich glaube heute ist ein guter Tag. Irgendwer hört gerade zu. "
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 12. Mär 15, 22:02
Vanion hatte lange geschwiegen nach Brans Gebet. Der Abend hatte wahrhaftig etwas Magisches an sich. Fast erschreckte er sich, als Anders ihn schließlich ansprach und auffordernd ansah. Zu Naduria betete Vanion nicht, doch um sie zu ehren, hatte er sich hingekniet. Nun bewegte er sich ein wenig, dann suchte er nach den passenden Worten. Es gab so Vieles zu sagen, so Vieles zu erbitten. Dass Bran und Anders in der Nähe waren, machte ihn zum Einen nervös, als würden sie seine Privatsphäre stören - doch auf der anderen Seite war er einfach froh, Freunde im Rücken zu haben. Irgendwer hört gerade zu. Ja, so war es wohl.

Tief holte der Knappe Luft, dann begann er leise zu sprechen.

"Heilige Lavinia Sanata, du hältst deine Hand über all jene, die Wunden tragen. Halte nun deine Hand über uns!
So viele Wunden wurden geschlagen, und du weinst gewiss über jede einzelne. Soviel Tod hat es gegeben, Blut und Schmerz! Halte deine Hand über uns alle, ich flehe dich an. Gib mir die Kraft, zu schützen und zu heilen, und wo meine Kraft endet, da stütze meinen Arm und den Arm all derer, die leiden. Es wird noch viele Verletzungen geben, bevor dieser Kampf zu Ende ist, doch ich bitte dich, heile eine jede einzelne. Schenke uns deine Gnade und deine Liebe!"

Eine kurze Pause entstand, nur unterbrochen von einem gemurmelten "Dank sei Lavinia". Dann fuhr Vanion leise fort:

"Heilige Lavinia Tutulina, in den Kämpfen, die da kommen, schütze die deinen vor aller Unbill. Lass deine Kinder keine Not leiden! Möge den Äxten kein Leid geschehen, und mögen sie alle in Haubach wieder trinken und feiern können, wenn ihre Arbeit getan ist. Schenke dem Mädchen aus El Kash Frieden, und schütze sie, wenn ich es nicht kann. Segne Lorainne mit deinem Kuss und deinen Tränen. Vor dir schwöre ich, alles zu geben, um die meinen zu schützen, bis zum Tode. Ich flehe dich um die Kraft an, diesen Schwur mit deinem Namen auf den Lippen erfüllen zu können."

Nun wurde Vanions Stimme dunkler, kräftiger.
"Heilige Lavinia Admoneta! Sieh herab auf Savaric de Roquefort! Sieh auf die Untaten, die mein Onkel begangen hat! Schaue in die Schwärze seines Herzens und erblicke seine Taten: ein Mörder ist er! Ein Quäler, ein Schinder, mehr Tier als Mensch, verschlagen und hinterlistig und skrupellos! Hilf ihm! Lasse ihn die Schwärze seines Tuns erkennen, lasse ihn bereuen." Onkel! Dreifach verfluchter Onkel! Bitterkeit und Hass stahl sich in seine Stimme.
"Kein Mensch kann ihm vergeben. Lasse ihn die Wut einer Mutter spüren, die Wut einer Mutter, deren Kinder leiden!"

Die Kraft, die aus Vanions Stimme sprach, wich langsam einer tiefen Traurigkeit. Leise, mit erstickter Stimme, sprach er:
"Lavinia Genetrix, unser aller Mutter. Du heilst, was zerbrochen war, und hältst zusammen, was zusammen gehört. Schütze meine Familie! Meine wirkliche Familie. In deine Hände lege ich das Wohl meiner Mutter, meiner Schwestern, meiner Tochter. In deine Hände lege ich Anders und Lorainne.
Lavinia Recepta. Jacques war ein guter Mann. Ich weiß, dass du so viele in den Schoß deiner grenzenlosen Liebe aufgenommen hast. Nimm nun auch Jacques in dein Reich auf. Setz ihn an einen Tisch mit Jules de la Follye, gleich neben die wilden, fröhlichen Sturmrufer! Lasse ihn speisen mit den Tapferen und Guten, die die letzten Wochen nicht überlebt haben. Er wird gewiss einen Becher mit Konrad trinken wollen, dem Ritter vom Hirschsprung! Vielleicht möchte er auch mit Marie tanzen, die beiden haben sich gemocht. Und.. " Laura. So viele! So viele waren tot! "..und nimm dereinst auch mich mit offenen Händen auf."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Anders am 12. Mär 15, 22:58
Anders schwieg. Sie lag ausgestreckt im kurzen Gras und hatte die Augen geschlossen. Sie fühlte sich nicht wirklich fehl am Platz. Vanion hatte sie eingeladen dabei zu sein von daher...
Sie drückte die Handflächen in den Boden und öffnete die Augen. Vögel flogen über sie hinweg.
Die Schatten der Zweige huschten über ihr Gesicht.
Langsam setzte sie sich auf und betrachtete Vanion schweigend wie er dort kniete und wohl in sich horchte. Sie sah zu Bran wie er die Natur ebenso genoß wie sie und dachte bei sich, dass sie den Göttern vielleicht doch näher gekommen war über die Zeit. Dafür das sie bis vor kurzem nicht wusste das es sie gib.
Irgendwie hatte sie das Gefühl das sie nun selbst an der Reihe war, aber was sollte sie sagen. Wenn es Götter waren wusste sie wie es ihr ging. Sie überlegte kurz und schaute dann die beiden an. Sie lächelte kurz und meinte dann einfach in den Wald.
"Danke... danke fürs zuhören."
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Bran am 14. Mär 15, 01:42
Bran war sich sicher das jemand zugehört und auf sie alle geblickt hatte.
Er erhob sich und wischte sich die Erde von der Hand.

"Das war sehr beruhigend. Sollen wir zurück ins Lager gehen?"

Ein wenig verwundert bemerkte er Anders bloße Füße, doch dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. So wenig er über das Volk der Kender wusste, wenn alle so unbeschwert waren wie Sie sollte man unter Ihnen ein gutes Leben führen können. Doch dann fiel Ihm Anders Bruder ein, der Sie gefoltert und ihre Gedanken verdreht hatte.
So große Unterschiede zu uns Menschen gibt es dann wohl doch nicht. Es gibt solche und wieder andere...

Er atmete tief durch um diese Gedanken, nach dem schönen Moment den Sie grade miteinander verbrachten, zu verdrängen.
Titel: Re: Winter 265 n.J., Lager des grünen Ritters, nach dem Schützentunier
Beitrag von: Vanion am 18. Mär 15, 16:23
Die drei verbrachten den Rest des Abends in entspannter Runde, bis schließlich Bran mit einer Wachschicht an der Reihe war. Nur wenig später gingen auch Vanion und Anders zu Bett.

Die Zeit verging, und die ersten warmen Tage krochen in den Wald. Hier und da blühten die ersten Frühlingsblumen auf, und je besser das Wetter wurde, desto mehr verblassten die schrecklichen Erlebnisse der letzten Zeit. Bis schließlich die Ruhe gestört wurde: die Wachen hatten einen Boten Lorainnes aufgegriffen. Man sollte sich im Kloster in Blanchefleur einfinden. Nur einen Tag später brach die kleine Gruppe auf, in Richtung Lavinia-Kloster (http://www.larp-koeln.de/engonienforum/index.php/topic,5598.0.html).