Forum des Engonien e.V.
Die Gebiete in Andarra => Hier und dort in den Weiten Andarras => Die Ruinen der Stadt Caer Conway => Thema gestartet von: Alvias am 16. Okt 07, 18:07
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Nahe des Marktplatzes inmitten eines kleinen Nebenplatzes steht eine Eiche. Alvias lässt sich unter dieser nieder und beobachtet seine Umgebung.
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Die Stadt ist total überfüllt. Hunderte von Menschen quetchen sich durch die Gassen, die eindeutig nicht für so viele gebaut wurden.
Vielleicht 1000 Menschen hatte hier gelebt, als die Stadt vor einigen Jahren nach der Entdeckung der Handelsroute nach Lodrien zur Drehscheibe des Handels nach Osten geworden war. Jetzt waren es 5, wenn nicht 10 mal so viele. Sie alle flohen vor den Truppen des Lupus Umbra, soweit sie konnten und Caer Connway war eben die letzte Stadt vor der Einöde. Von hier ging es nicht weiter.
Bis jetzt war der Herbst noch ganz sonnig gewesen und die Menschen litten nicht allzusehr, aber die kalten Nächte gaben schon mal einen Eindruck, was ihnen in Kürze bevorstehen würde.
Tagsüber versuchten sie so gut es ging Holz zu schlagen und sich kleine Hütten vor den Toren der Stadt zu bauen, denn innerhalb der Mauern war schon lange kein Platz mehr. Die Richsgardisten verteilten Essen an die Bedürftigsten, aber viel war es nicht. Trotzdem traute sich niemand betteln zu gehen, denn das Kriegsrecht war ausgerufen worden und die Reichsgarde griff hart durch.
Ein kleiner Junge blieb im vorbeigehen stehen und überbrückte die Entfernung zu Alvias mit schnellen flinken Schritten.
"He du, gib acht. Herumlungern ist verboten. Es ist Kriegsrecht, weißt du das denn nicht?"
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"Ich weiss das hier Kriegsrecht herrscht, habe vor kuzem mit diesem Bekanntschaft gemacht und herumlungern tue ich nicht, mein kleiner Fruend, schau hier um diese Eiche ist einer der wenigen Orten an denen man noch etwas Platz hat. Ich gönne mir hier etwas Ruhe, schaue mich um und sehe Wesen, die alles dafür tun die nächste Krise zu überstehen. ISt es nicht der Lupus Umbra wird sicherlich Swiff ein wenig nachhelfen und diesen Wesen ihr Leben etwas schwerer machen."
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"Wesen? Was für Wesen meinst du? Die schmutzigen Menschen da sind drüben sind nur Valkensteiner!" Der Junge deutete auf zwei grimmig dreinblickende Männer in schwarz-weißen Wappenröcken. "Und wer ist Swiff?"
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"Entschuldige, ich bin noch nicht lange in dieser Gegend ... Und in meiner Heimat ist Swiff der Herr der Lüfte und Gott des Wetters. Ich sehe ich verstehe hier noch einiges nicht, vielleicht kannst du mir ja helfen, mein kleiner Freund?"
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Der Junge schien angestrengt nachzudenken, auch wenn dies dem Gesichtsausdruck zufolge mit Schmerzen verbunden zu sein schien. Dann öffnete er wieder die Augen und streckte die Schulter nach hinten, im Versuch, größer zu wirken. "Ja, das kann ich! Aber das kostet dich etwas. Zwei Stangen Süßholz, jawohl!"
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Alvias schmunzelt:
"Manches ist doch in allen Ländern gleich. Nun abgemacht, du sollst deine Bezahlung erhalten. Warte hier kurz auf mich."
Er steht auf, schaut sich kurz um, geht zum nächsten Laden für Lebensmittel und besorgt einige Stangen Süßholz, verstaut sie in seiner Tasche und geht zurück zur Eiche:
"So mein kleiner Freund, hier hast du die erste" überreicht eine Stange "die zweite gibts dann als Belohnung hinterher."
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Gierig klaubte der Junge mit schmutzigen Fingern nach dem Süßholzstengel und fing auch gleich an darauf rumzukauen. "Nagut," nuschelte er, "ich bin einverstanden. Was willst du wissen?"
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"Nunja, ich weis, dass hier ein Bürgerkrieg zwischen dem alten Kaiser und Barad wie auch immer herrscht. Der Widerstand kämpft für den alten Kaiser und der lupus umbra, ein fanatischer Orden des Gottes Tjur, für Barad usw. Das müsste doch so stimmen?"
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"Ja, das stimmt," brachte der Junge unter lautem Schmatzen hervor.
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"Gut dann habe ich ja etwas verstanden. So Tjur ist der Gott der Zerstörung? Der der alles macht egal um welchen Preis? Und was sind dann die anderen Götter in diesem Land oder habt ihr nur den einen?"
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Der Junge hatte mittlerweile den halben Stengel zerkaut und spukte ein paar Späne aus. "Tior, nicht Tjur," verbesserte er seinen Gegenüber. "Er macht nicht alles kaputt. Er ist der Siegesgott oder so, aber Papa mag ihn nicht. Ist einer der neuen Götter, so sagt er immer. Ansonsten gibt es viele Götter, aber nicht alle sind so wichtig. Alamar sorgt für Recht und Ordnung und den mag Papa, obwohl er auch ein neuer Gott ist."
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"Oh entschuldige, aber neuer Gott, alter Gott, was ist denn passiert?"
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Der Junge zuckte mit den Schultern. "Weil Tior und Alamar nicht von anfang an Götter hier in Engonien waren. Die kamen über das Meer! Aber das ist schon laaange her."
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Murmelt vor sich hin: "Hm ich glaube da sollte ich besser zu einem Tempel, vielleicht erfahre ich da mehr, wobei ich sollte verschiedene aufsuchen, dann habe ich ein besseres Bild." Dann wieder zu dem Jungen: "Kennst du dich hier etwas aus? Kannst du mir so in etwa zeigen, wo welche Gebäude stehen? Der Markt ist ja nicht zu verfehlen und in der Taverne war ich auch schon. Kannst du mir vielleicht zeigen wo die Tempel dieser Stadt stehen und vielleicht, wo ich den Widerstand finden kann?"
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"Wir haben keine großen Tempel hier. Die Tempel der Alten Götter findet man eher an heiligen Orten. Aber kleinere und größere Schreine haben wir hier! Die werden auch von Priesterinnen gepflegt. Und die Reichsgarde ist nicht weit weg in der Kommandur. Ich kann dich hinführen, wenn du willst!"
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"Das wäre sehr nett, ich glaube eine kleine Führung durch die Stadt hätte auch was." Alvias steht auf: "Nun denn mein kleiner Freund, ich hoffe du wirst mein Führer sein."
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"Wohin willst du denn? Ich kann dir die Taverne zeigen, da treffen sich die Offiziere und anderen wichtigen Leute. Die ist sogar gegenüber der Kommandandur!"