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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Lilac am 27. Mär 11, 22:46

Titel: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Lilac am 27. Mär 11, 22:46
Jenna seufzte stumm. Wann würde Jelena endlich das Signal zum Lager aufschlagen geben? Sie war müde und hungrig und ihre Füße taten weh vom Laufen und ihr Rücken vom stundenlangen Malla-Schleppen! Wenigstens fror sie nicht, denn trotz der Bewölkung war es heute einigermaßen warm gewesen. Sie hustete. Und das war das einzige Zeichen, dass sie müde wurde. Denn Jenna beklagte sich nicht. Nie. Sie verbot es sich. Das einzige, was sie von sich gab, war ein erleichtertes Aufstöhnen, als die Heilerin schließlich doch das Kommando gab. Einer der Reiter war vorgeritten und mit der frohen Botschaft, dass es eine geeignete Stelle gäbe, wieder zurück gekommen.

Jetzt hatte die Gruppe diesen Platz erreicht und das geschäftige Treiben ging los: In eingespielter Manier wurden die Pferde und der Planwagen abgeladen, die Tiere versorgt, mit Einbeziehung des Wagens eine kleine Koppel eingezäunt, das Schlafzelt der Männer errichtet, eine Feuerstätte gebastelt und die Schlafstätten vorbereitet, wobei die Männer im Zelt und die Frauen im Planwagen schliefen.
Noch ehe es richtig dunkel war, hing an dem Dreibein über dem Feuer ein Kessel mit Eintopf und die Leute versammelten sich darum, nahmen auf Fellen platz und warteten darauf, dass es Essen gab. Jedoch waren sie dabei keineswegs untätig. Es wurde erzählt, Sattelzeug geputzt und geflickt, gesungen und an Handarbeiten gewerkelt.

Endlich gab Jelena Jenna ein Nicken und diese begann, die Schalen mit dem Eintopf zu füllen und sie an die Leute zu reichen...
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 09:18
Jelena lehnte sich mit einem erleichterten Seufzen in ihren Steckstuhl zurück und streckte mit schmerzverzerrtem Gesicht das linke Bein aus. Sie hatte versucht auf Sudbina zu reiten aber die Belastung war einfach zu groß und sie war nach kurzer Zeit auf den Wagen gewechselt.
Das Feuer wurde als erstes entfacht und sie kümmerte sich um das Essen während der Rest das Lager aufschlug. Sie blickte in den sternenklaren Himmel und schauderte. Heute Nacht würde es wieder eisig kalt werden. Eigentlich durfte sie sich nicht beschweren, immerhin war es trocken, aber sie hasste die Kälte mit einer Inbrunst die sonst nur bei Orks zu Tage trat.
Sie bat Wydh den Teekessel über das Feuer zu hängen und legte die Kräuter für Jennas Medizin zurecht, während sie darauf wartete das der Eintopf genug abkühlte um sich nicht die Zunge zu verbrennen.
Sie nahm ihre eigene Medizin mit einem Schluck Wasser und wickelte sich fester in ihren Mantel.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 28. Mär 11, 09:59
Hufgedonner wurde laut und näherte sich dem Lager. Ein schwer beladener Ratnik tänzelte den letzten Schwung aus und drehte sich, als Luthor am Zügel zog und sich in der selben Bewegung aus dem Sattel schwang, wobei er sich beinah im Steigbügel verhedderte. Mit einem derben Fluch in einer anderen Sprache fing er sich gerade noch und machte sich dann sofort daran, die drei voll beladenen Satteltaschen abzugurten. Er kraulte Ratnik hinter dem Ohr und tätschelte ihm anschließend mit einigen leisen Worten den Hals, wobei er dem Tier etwas aus seiner Gürteltasche zu fressen gab und ihn dann zur Koppel führte, indem er einfach nur voraus ging. Dann wuchtete er stöhnend seine Einkäufe der letzten Tage auf den Rücken und ging geradewegs zu dem Lager seiner Meisterin.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 11:02
Jelena lächelte ihren Sohn müde an:
"Luthor! Ist alles gut gegangen?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 28. Mär 11, 11:16
"Ich hatte Schwierigkeiten, den Zug zu finden. Ich bin fast einen halben Tag in die falsche Richtung geritten." ächzte er gequält und streckte sich, nachdem er sie innig umarmt hatte. "Die Händler haben sich so verhalten, wie du vorhergesagt hast. Im Moment versuchen sie jeden möglichen Trick, an die letzte Münze in der Geldkatze zu kommen." Er breitete seinen Mantel neben ihr auf dem Boden auf, ließ sich darauf nieder und legte die wuchtigen Satteltaschen ab "Dafür habe ich alles bekommen was wir brauchen."
Luthor schloss kurz die Augen und genoss den ruhigen Boden unter sich. "Was macht dein Bein?" fragte er.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 11:21
"Es tut weh."
Wenn Jelena schon zugab das sie Schmerzen hatte musste es wirklich schlimm sein.
"Mit den Einkäufen schaffen wir es bis Brega, ich bin froh das wir uns nicht trennen müssen. Wer weiß was für Gesindel sich auf den Straßen rumtreibt. Hast du Nachricht von Temris bekommen?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 28. Mär 11, 11:54
Luthor schaute auf den Krug, der neben ihr stand. Die Medizin hatte sie genommen, darum beschränkte er sich darauf, einen Blick auf ihr Knie zu werfen "Wenn du magst, schaue ich auch noch einmal aus meinem Blickwinkel drüber."
Der Geselle durchsuchte die Taschen, und verstaute einige Sachen in seinem persönlichen Gepäck, ehe er antwortete. "Nein, habe ich nicht. Soll mich eine erreichen?" Seitdem sie sich nach dem Kampf um das Haus getrennt hatten, hatte er nichts mehr von Schwefel gehört. 
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 12:03
"Es wäre gut wenn du es noch einmal straff wickeln könntest, das lindert die Schwellung ein wenig. Zumindest hat es sich nicht weiter entzündet."
Jelena reichte ihm eine Schale mit Eintopf und warf die Kräuter für Jenna in das inzwischen kochende Teewasser.
"Ich hatte gehofft das er und Gorix mit uns kommen, aber so wie es aussieht werden sie erst in Brega zu uns stossen."
Die Heilerin seufzte:
"Hoffen wir das die Verhandlungen dort friedlich verlaufen. Ich hätte nichts gegen ein paar völlig faule Tage einzuwenden."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 28. Mär 11, 12:19
Eine kurze Zeit später trifft auch eine größere Truppe Soldaten an dem Lagerplatz ein. Ein Offizier fragt sich durch bis er zu Jelena geschickt wird. Dort angekommen bittet er um Gehör.
Er räuspert sich und spricht. "Verzeiht. Ich suche die Anführerin dieses Lagers. Meine Leute und ich würden gerne hier übernachten."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 28. Mär 11, 12:23
Er hörte aufmerksam zu, während er ihr den Verband abnahm und einige Momente kritisch die Verletzung betrachtete. Dann strich er eine kühle Salbe darauf und legte mit frischem Tuch einen neuen Verband an. Erst dann griff er nach dem Eintopf, der inzwischen etwas abgekühlt war und begann hungrig zu essen.
"Die beiden sollten sich auch etwas ausruhen, nach der Beschwörung sahen sie aus als hätte man sie zu lange zur Ader gelassen... Und irgendetwas treibt Temris noch um."
Dann kaute er einige Zeit schweigend. Von der politischen Situation wusste er wenig, konnte sich die Lage aber nur zu gut ausmalen.
"Wir brauchen Urlaub." maulte er und stellte die leere Schale neben sich ab. "Ist in den letzten Tagen noch etwas geschehen, in denen ich nicht da war?"
In dem Moment unterbrach der Offizier das Gespräch. Er nickte dem Mann grüßend zu.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 12:53
"Dein Wort in der Göttin Ohr!" seufzte Jelena und beobachtete den ankommenden Trupp etwas argwöhnisch.
"Guten Abend."
antwortete sie dem Offizier.
"Mein Name ist Jelena Jakovljeva. Ich spreche für dieses Lager. Würdet ihr mir sagen wer ihr seid?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 28. Mär 11, 12:58
Der Mann nickt höflich... "Verzeiht, ich bin Weibel Brandner. Ich bringe die Grenzbrücker Kompanie nach Brega zurück. Dort wartet Hauptmann Weidenfels auf unsere Rückkehr. Wir kommen aus Engonia, wo wir den Pilgerzug unterstützt hatten."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 13:05
"Aus Engonia? Dann werdet ihr uns sicherlich berichten können wie es in der Stadt aussieht. Bitte, ihr seid willkommen mit uns zu lagern. Wenn ihr Glut benötigt um euer Feuer anzufachen gebt Bescheid."
Jelena wies mit der Hand zu der anderen Seite der Lichtung wo gerade noch Platz für das Lager einer weiteren Gruppe war.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 28. Mär 11, 13:23
Als der Mann sich vorstellte, schaute Luthor aufmerksam auf. Für ihn waren sie die ersten Soldaten, die er aus Engonia traf. Ihm brannten einige Fragen auf der Zunge, aber er hielt sich zurück. Sie sahen abgekämpft und müde aus, aber er nahm sich vor, nachher einmal nach möglichen Verwundeten zu schauen und vielleicht würde er dort den ein oder anderen Bericht zu hören bekommen.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 28. Mär 11, 13:35
"Habt Dank. Ich werde Euch gleich berichten, aber zuerst muss ich mich um die Errichtung des Lagers kümmern. Wenn Ihr mich entschuldigt." Sehr höflich verabschiedet sich der Offizier mit einer angedeuteten Verbeugung.

der Platz auf der Lichtung ist knapp, so dass die Soldaten sehr eng zueinander rücken müssen. Es werden kleine Soldatenzelte aufgebaut, die gerade reichen, dass immer zwei Soldaten eine Schlafstatt haben. Ein Dutzend Soldaten werden zur Wache abgestellt, so dass sich der Trupp von Jelena darum nicht zu kümmern braucht. Die Soldaten, welche keine Wache haben, kümmern sich um kleine Feuerstellen und die Zubereitung von Mahlzeiten.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 13:57
Sicherheit war in diesen Tagen meistens nur im Schutz großer Gruppen zu finden und so war Jelena froh das die Grenzbrücker zu ihnen gestossen waren.
Als das andere Lager halbwegs stand schickte sie Luthor mit einer Schale dampfenden Tee herüber zu Weibel Brandner:
"Frag ihn ob er Lust hätte mit mir zu Abend zu essen. Und schau nach ob seine Männer Hilfe brauchen, ja?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 28. Mär 11, 16:14
Luthor nickte, ergiff die Schale nachdem er sich die Tasche mit seiner Ausrüstung umgelegt hatte und ging zu dem Weibel hinüber.
"Verzeiht, Herr Weibel" sprach er ihn an und verneigte sich "Mein Name ist Luthor Kaaen, Geselle von Frau Jelena" meinte er und hielt ihm die Schale hin. "Sie lässt fragen ob Ihr euch heute Abend zum Essen zu uns gesellen wollt." Er schwieg einen Moment, wie es die Höflichkeit verlangte, und fügte dann hinzu "Habt Ihr Verletzte zu beklagen? Ich bin mit dieser Art von Verwundungen vertraut und kann helfen, wenn es nötig ist."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 20:17
Ein weiteres mal wurde in der Ferne Hufgetrappel laut, kurze Zeit später kam an der letzten Wegkurve Richtung Engonia eine Gruppe von drei Reitern in den schwarz-gelben Wappenröcken der Wächter des schwarzen Mondes in Sicht, die sich in zügigem Trab der lagernden Gesellschaft näherte. Wenige Augenblicke später zügelten sie am Rand des Lagers ihre Pferde und stiegen ab. Ihr Anführer, der Kommandant der Wächter Nicolas, warf seine Zügel einem seiner beiden Begleiter zu und schritt sich umblickend zügig durch das Lager bis er Jelena entdeckte, die er eilig ansteuerte. "Madame Jelena." sprach er sie mit einer leichten, höflichen Verneigung an. "Verzeiht, dass isch nischt eiliger nachkommen konnte, die Sischerstellung der Versorgung meiner Leute im Lazarett hat misch länger in der Akademie ge'alten, als erwartet. Die Vorräte in Engonia sind inzwischen doch arg begrenzt."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 20:34
Jelena blickte irritiert auf als sie das Hufgetrappel hörte und ihre Hand griff schon nach dem Hausrecht als sie die Wächter erkannte.
Sie entspannte sich nur marginal als der Kommandant auf sie zuschritt:
"Willkommen, Herr Nicolas. Freut mich das ihr aufschließen konntet. Setzt euch ans Feuer und wärmt euch auf."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 20:43
"Merci beaucoup." Mit einer etwas ungelenken Bewegung, der man die Anspannung der letzten Tage ansehen konnte, folgte Nicolas der Einladung und ließ sich neben dem Lagerfeuer nieder. "Was macht euer Bein? Isch 'offe, euer Ritt war nischt all zu beschwerlisch?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 20:49
"Es wird schon werden."
Jelena bedeutete Jenna eine weitere Schale mit Eintopf zu füllen und Nicolas zu reichen.
"Sind eure Blessuren gut verheilt? Ich weiß nur das Luthor sich um euren Arm gekümmert hat. Der Griff um die Zügel muss anstrengend gewesen sein."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 20:55
"Oh, sie 'eilen tres bien." antwortete Nicolas, bevor er Jenna ein dankbares Nicken und ein Lächeln für den Eintopf zukommen ließ. "Die Brandwunden am Arm sind dank Luthors fachkundiger 'ilfe weitestgehend ver'eilt und auch die Brust macht kaum noch Probleme, einzig die Erschöpfung will sich nicht ganz in den Griff bekommen lassen." fuhr er mit einem etwas gezwungen wirkendem Lächeln fort.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 21:10
Jelena musterte ihn scharf: "Wann habt ihr das letzte Mal geschlafen?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 21:12
Nicolas blickte zu Jelena auf. "Letzte Nacht." antwortete er, um dann zögerlich hinzuzufügen "Etwa von der dritten bis zur fünften Stunde."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 21:18
Jelena seufzte und goß sich Tee nach:
"Was hindert euch zu schlafen, Kommandant? Ist es weil ihr nicht schlafen könnt oder weil ihr Angst habt vor dem was ihr im Schlaf sehen werdet?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Svenja am 28. Mär 11, 21:26
Svenja, welche gemütlich am Feuer gesesse hatte, drehte sich im Verlauf der verschiedenen Wortwechsel zusammen mit Wydh zu Selbigen um. Während sie bei der Ankunft der Grenzbrücker noch im Wesentlichen desinteressiert gewirkt hatte, zogen sich nun ihre Augenbrauen zusammen und sie flüsterte etwas zu der neben ihr sitzenden Elfe.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 21:31
"Von beidem etwas, schätze isch." antwortete Nicolas. "Es blieb die letzten Tage nischt viel Zeit zum schlafen und isch 'abe vor Engonia zu viele Männer und Frauen verloren, um ihre Gesischter des näschtens nischt vor mir zu se'en."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Svenja am 28. Mär 11, 21:36
"Sturmrufer... zum Beispiel" sagte die junge Novizin jetzt etwas gereizter und sie drehte sich demonstrativ wieder in Richtung des Feuers.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 21:45
Leise seufzend drehte Nicolas den Kopf in Svenjas und Wydhs Richtung. "Ja, auch die Sturmrufer, auch wenn ich deren Gesischter bereits seit langem vor meinem inneren Auge se'e. Der Krieg 'at von uns allen Opfer gefordert und sie 'aben sischerlisch eines der größten bezahlen müssen." Für einen Moment sah Nicolas aus, als wolle er noch etwas hinzufügen, dann drehte er sich wieder zu Jelena um.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 22:13
Jelena sah Svenja mißbilligend an und fing dann Nicolas Blick ein. Auch wenn der Kommandant der Wächter und die Heilerin sich schon seit mehreren Jahren kannten und auf verschiedenen Schlachtfeldern gesehen hatten, so hatten sie doch selten ein privates Wort miteinander gewechselt. Nach dem Tod Richards und Linneas war ihm Jelena aus dem Weg gegangen. Nun jedoch griff sie nach seiner Hand:
"Menschen sterben im Krieg, Nicolas. Niemand weiß das besser als ich. Doch wenn ihr jedes einzelne dieser Gesichter in eurem Herzen einschließt dann werdet ihr daran zugrunde gehen."
Jelena lehnte sich wieder zurück und schlug den Mantel enger um sich.
"Jeder einzelne dieser Menschen ist euch freiwillig und in dem Wissen gefolgt das es gefährlich und auch tödlich sein könnte. Auch und gerade die Sturmrufer."
Ein Schatten wanderte über ihr Gesicht und jene die dabei gewesen waren erinnerten sich vielleicht an die herzzereissende Totenklage der Heilerin die in jener Nacht die Luft durchschnitten hatte.
"Wenn ihr das Andenken all dieser Männer und Frauen ehren wollt, dann seid ihr dazu verpflichtet nicht nur zu überleben sondern auch zu leben. Zu leben und in ihrem Namen weiter zu leben. Alles andere wäre feige."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 22:23
"Isch weiß." auch über Nicolas Gesicht huscht ein Schatten, als er sich für einen Moment den Augenblick vor gut einem halben Jahr in Erinnerung ruft. "Aber es ist nischt leischt, damit zu leben. Und isch will nischt vergessen, den vergessen heißt, das Opfer eines jeden von ihnen in den Staub zu treten." Eine kurze Pause, dann fährt er fort: "Isch weiß dass isch damit leben kann und lernen werde, es auch zu tun. Vieleicht finde ich die Zeit dazu, jetzt wo der Krieg vorbei ist."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 22:30
"Vielleicht."
Jelena nickte nur und versank in ihren Grübeleien.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Svenja am 28. Mär 11, 22:36
Svenja drehte sich bei Nicolas Worten ruckartig um und man sah eine Träne über ihre Wange laufen, auch wenn ihr Gesichtsausdruck eher verbissen aussah. Erschrocken über sich selbst sprang sie auf und stolperte halb über die neben ihr hockende Wydh. Keine Sekunde später war sie hinter dem nächsten Zelt verschwunden und man hörte und sah sie nicht mehr.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 22:45
Einen Augenblick schaute Nicolas verdutzt Svenja hinterher, dann erhob er sich schwerfällig. "Wenn ihr misch einen Augenblick entschuldigen wollt?" er blickte kurz zu Jelena hinüber.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 28. Mär 11, 22:52
Jelena griff ihn am Arm und schüttelte den Kopf:
"Es ist unklug einer Novizin der Nedra nachts in den Wald zu folgen, Nicolas. Außerdem ist sie noch nicht bereit euch zu zuhören."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 28. Mär 11, 22:56
Für einen Augenblick sah Nicolas noch in die Richtung, in der Svenja verschwunden war, dann blickte er wieder zu Jelena. "Ihr habt wohl Rescht." antwortete er seufzend. Langsam ließ er sich wieder neben dam Feuer nieder und starrte gedankenverloren in die Flammen.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Lilac am 29. Mär 11, 14:25
Es erklang erneut Hufgetrappel. Und zwar täuschend echt. Der klare Dreitakt eines galoppierenden Pferdes. Doch es war viel zu leise und gleichzeitig viel zu nah....und wurde begleitet vom Gekicher eines Säuglings. Jenna kam mit Malla auf der Hüfte aus dem Planwagen, wo sie die Kleine gerade eben gewickelt hatte. Sie machte das Geräusch mit ihrem Mund, wieherte sogar gelegentlich ziemlich echt, wenn auch leise. Das kleine Mädchen strahlte ihre Mutter mit großen Augen an und gluckste und quietschte vor Freude. Während Jenna zurück ans Feuer kehrte, ganz im Spiel versunken, veränderte sie das Tempo ihrer Schnalzer, so dass aus dem flotten Galopp ein schwungvoller Trab und schließlich ein gleichmäßiger Mittelschritt wurde. Sie setzte sich auf das Fell, das Jelena ihr gegeben hatte und sagte zu dem erwartungsvoll schauenden Baby:

"So, Feierabend! Jetzt hat das Pferdchen Pause!",

was mit einem unwilligen Laut der Kleinen kommentiert wurde.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 29. Mär 11, 15:01
Jelena grinste als sie das Gesicht der Kleinen beobachtete. Wie konnte man trübsinnigen Gedanken nachhängen wenn man so ein Kind vor sich hatte?
"Soll ich sie euch abnehmen während ihr euch um das Geschirr kümmert?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 29. Mär 11, 20:23
Auch der aufblickende Nicolas konnte sich eines Lächelns nicht erwehren und schine für einige Augenblicke die düsteren Gedanken der Augenblicke zuvor vergessen. "Wenigstens ist der Tod nischt unser einziger Reisegefährte." murmelte er leise, kaum vernehmbar.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Lilac am 29. Mär 11, 23:26
"Gerne Meistrin. Ich vermute, sie wird bald einschlafen, wundere dich also nicht, wenn sie quengelig wird!",

antwortete Jenna auf Jelenas Angebot und reichte ihr die Kleine. Dann stellte sie einen Wassereimer nahe ans Feuer, damit er warm würde und begann, das Geschirr einzusammeln.
Die Frau sah wesentlich besser aus - ihre Schürze hing nicht mehr so lose um den zuvor dürren Leib und das Schürzenband war mit bunten Abtrockentüchern behangen. Jennas Augen glänzten wieder, die Schatten unter ihnen waren fast gänzlich verschwunden und sie hatte wieder eine gesunde Gesichtsfarbe.
Schließlich holte sie den Eimer mit dem nun warmen Wasser und schon waren vom Rande des Feuerscheins die typischen Geräusche des Geschirrspülens zu hören...
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 30. Mär 11, 08:20
Jelena lehnte sich im Steckstuhl zurück und zog das gesunde Bein soweit an wie es möglich war, bevor sie den Säugling darauf legte, so dass das Mädchen ihr ins Gesicht blicken konnte.
Sie machte glucksende Geräusche und wiegte sie auf den Knien bis ihr leises Gemaunze schließlich in Seufzer übergegangen war und sie einschlief.
Sie beobachtete die Mutter und etwas wie ein zufriedenes Lächeln zeigte sich in ihrem Gesicht. Wenn sie es richtig anstellte würde Jenna sich in Brega nicht von ihnen trennen und sie hätte die Möglichkeit zu erfahren was hinter dieser ganzen Geschichte steckte.
"Ihr braucht ein Tragetuch, Jenna. Ich habe gesehen das ihr die Kleine den ganzen tag in den Armen getragen habt, das ermüdet euch zu sehr. Außerdem weiß man nie was einem auf der Straße passieren kann und da braucht ihr die Hände frei."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Lilac am 30. Mär 11, 09:09
"Ja Meistrin. Ich hatt ja auch mal eins, aber ich hab's zerrissen und Verbände draus gemacht. Die waren in dem Chaos wichtiger, als 'n Tragetuch...",

tönt es über das Geschirrgeklapper hinweg. Dann kommt die Frau mit einer Schüssel und einem Abtrockentuch hantierend ans Feuer, damit sie nicht durchs halbe Lager rufen muss.

"Wenn wir in Brega sind werd' ich von dem Geld, dass ihr mir zahlen wollt, was Stoff kaufen und dann hab ich'n neues!"

Mit einem 'So-einfach-ist-das'-Ausdruck auf dem Gesicht zuckt Jenna mit den Schultern und lächelt und kehrt dann wieder zum Waschbottich zurück.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 30. Mär 11, 11:32
"Ich hab bestimmt noch etwas da was ihr bis dahin benutzen könnt. Ich schaue gleich mal in den Truhen nach. Ihr könnt es mir in Brega zurück geben. Augenblicklich ist es mir wichtiger das ihr schnell reagieren könnt. Mit ein bißchen Glück werden die Grenzbrücker Soldaten mit uns gemeinsam weiter reisen und wir sollten vor Wegelagerern sicher sein, aber man weiß in solchen Zeiten nie was geschehen kann."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 02. Apr 11, 14:07
Nachdem Luthor die Schnittwunden einiger Soldaten gereinigt und neu verbunden hatte und sich beim Richten eines Armes von den Kämpfen und Erlebnissen der Krieger berichten ließ, kehrte er zu Jelena zurück um ihr mitzuteilen dass der Weibel sich entschuldigen ließ und sich erst einmal mit seinen Männer befassen wollte, aber später gerne auf das Angebot zurückkommen würde. Er besah kurz lächelnd das Kind in ihrem Arm  und ließ sich dann wieder auf seinem Mantel nieder. "Seit wann...?" deutete er mit einem weiteren Blick auf die Kleine.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 02. Apr 11, 15:32
"Mala und ihre Mutter sind vorgestern zu uns gestossen. Sie werden uns bis Brega begleiten. Es tut gut ein Kind dabei zu haben. Es sorgt dafür das man nicht zu trübsinnig wird."
Jelena lächelte und wiegte den schlafenden Säugling weiter im Arm.
"Wir werden uns in Brega einige Tage ausruhen. Ich hoffe das dort alle zu uns stossen werden. Wenn wir alle wieder beisammen sind werde ich ein Ritual zu Ehren von Zlatica durchführen!"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 03. Apr 11, 18:06
Luthor nickte und musterte auch die vermeintliche Mutter kurz, die am Bottich beschäftigt war. Jetzt, wo es langsam wärmer wurde, hätte man sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, ein paar ruhige Tage zu genießen. Als sie das Ritual erwähnte, konnte er sich ein breites Grinsen nicht erwähnen. "Also werde ich das miterleben dürfen, von dem man sich in Geschichten erzählt?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 03. Apr 11, 18:22
"Wirst du! Du und jeder aus unserer Familie." lachte Jelena.
"Ich habe mal wieder Lust tagelang über dem Herdfeuer zu stehen und Essen zu kochen statt Tränke zu brauen. Wir haben vieles wofür wir dankbar sein können und was ist da angebrachter als der scheuen Göttin zu huldigen?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 03. Apr 11, 18:37
"Der scheuen Göttin, ja ... da fällt mir ein, dass es in der Hektik der letzten Monde keine Gelegenheit gab, Gott und seine Inkarnationen besser zu verstehen ... Immerhin trage ich die Zeichen und bete in den Meditationen, aber das Wissen, was uns zugeteilt wurde, kenne ich nur teilweise."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 03. Apr 11, 18:42
"Keine Sorge, Luthor, der Frieden wird und auch Zeit für solchen Unterricht lassen. Wir mussten viele Dinge in den letzten Monaten vernachlässigen, aber das wird sich nun hoffentlich ändern. Ich bin übrigens sehr stolz auf dich wie du das Lazarett organisiert hast als ich außer Gefecht gesetzt war!"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 03. Apr 11, 18:54
Nachdem der Lageraufbau und die Wacheinteilung koordiniert sind, kehrt der Weibel zum Lager von Jelena zurück. Er nickt den Anwesenden freundlich zu und setzt sich auf einen freien Platz. "Soo.. nun erstmal ausruhen"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 03. Apr 11, 18:59
Jelena erwiderte den Gruß und bedeutete Jenna dem Weibel eine Schale mit Tee und Eintopf zu reichen.
"Stärkt euch erst einmal und kommt zu Atem. Vielleicht könnt ihr uns dann erzählen wie es in Engonia aussieht?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 03. Apr 11, 19:01
Der Weibel nimmt sich dankend etwas von dem Eintopf. Nach dem ersten Löffel lobt er "Mhhmmm sehr lecker." Er schaut kurz in die Runde.. "Sie waren alle nicht selbst in Engonia??"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 03. Apr 11, 19:11
Jelena schüttelte den Kopf:
"Nein. Wir waren mit Simon de Bourvis unterwegs und hatten einen anderen Auftrag. Nachdem wir die Nachricht erhalten hatten das die Stadt gefallen war haben wir uns enstchieden direkt den Weg nach Brega anzutreten. Wir haben in den vergangenen Jahren genug Schlachtfelder gesehen um nicht noch ein weiteres aufzusuchen."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Charisturcear am 03. Apr 11, 19:18
Als der Weibel Engonia ansprach, hob Nicolas den Kopf. "Isch und meine Leute waren dort. Wir sollten eigentlisch einen Trupp Aine-Priester beschützen, während sie die Verbindungen zwischen den Verteidigungstürmen unterbreschen, aber da ihnen das nischt möglisch war sind wir weiter vorgerückt und waren so die ersten, die die Bresche erreischen konnten, die die Condrianer geschlagen 'aben. Wir konnten sie 'alten bis die Verstärkung kam, aber es war knapp."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: gerhardt am 03. Apr 11, 20:56
In die stille die diesem Bericht folgte brach das Geräusch eines Pferdes und einer Stimme die gedämpft rief.
"Hallo darf man sich nähern? Ich bin Bote aus Engonia. Ist hier eine Jelena Jan..ko..flie...fa... oder Jakovljeva?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 03. Apr 11, 21:09
Wassilji glitt aus den Schatten und hielt den Boten höflich aber bestimmt auf.
Jelena runzelte die Stirn, aber das Feuer hatte ihre Nachtsicht ruiniert. Sie reichte Luthor das Kind und stand etwas schwerfällig auf, hielt sich aber außer Waffenreichweite:
"Ich bin Jelena Jakovljeva. Wer sendet euch?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: gerhardt am 03. Apr 11, 21:20
Der Bote, ein Junger Bursche mit Kantigem Gesicht, hob sofort beide Arme die Handflächen nach vorn.
"Göttliche grüsse an euch. Ein Valkensteiner... Feldwebel...glaube ich, schickt mich. Um seinen Namen zu sagen müsste ich in meine Tasche greifen dürfen, der steht auf meiner Auftragsrolle."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 03. Apr 11, 21:27
Jelenas Gesicht blieb ausdruckslos aber ihre verschränkten Hände auf dem Rücken zeigten ihre Anspannung. Sie umfasste ihre Handgelenke so stramm das die Fingerknöchel weiß hervortraten.
Wassilji trat vor und nahm die Schriftrolle in Empfang. Er reichte sie Jelena und blieb zwischen den beiden weiterhin stehen.
"Sollt ihr auf Antwort warten?"
Nur diejenigen die Jelena sehr genau kannten hörten das leise Zittern in der Stimme.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: gerhardt am 03. Apr 11, 21:44
Der mann zuckte mit den Schultern.
"Also was genaues hat er mir nicht gesagt, aber daß ich mich nützlich machen könnte auf dem Rückweg, sowas hat er gesagt.
Doch ihr Herrschaften wenn ich euch bitten dürfte? Die Nacht ist kalt..."
Er blickte sehnsüchtig zu dem Feuer.
"Ich kann ohnehin nicht sofort zurück. Der Boden ist weich und in der Dunkelheit würde sich das Pferd die Beine brechen."
Flehentlich schaute er Richtung Jelena.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 03. Apr 11, 21:56
Jelena winkte Wassilji zu sich um den Boten zu kümmern und öffnete mit zitternden Fingern das Siegel.
Sie hielt das Schreiben in den Feuerschein und verschlang ihn förmlich. Sie grinste erleichtert und packte den Brief in ihren Ausschnitt bevor sie sich wieder vorsichtig hinsetzte.
Wassilji hatte den Boten abgeklopft und zeigte ihm wo er sein Pferd unterbringen konnte.
Als die beiden Männer ans Feuer zurückkehrten machte Jelena eine einladende Geste:
"Ihr bringt gute Nachrichten. Lagert heute Nacht mit uns und nehmt eine Antwort mit wenn ihr morgen früh zurückkehrt."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: gerhardt am 03. Apr 11, 22:09
"Habt Dank Herrin. Der Valkensteiner hatte recht, sie ist eine Dame hat er gesagt, also benimm dich verdammtnochmal anständig hat er gesagt. Scheint ne menge von euch zu halten der Mann. Und jetzt weiss ich auch warum."
Selig seufzend ließ er sich vor dem Feuer nieder und hielt seine Hände an die Flammen, erst dann wurde er sich der anderen bewusst und schaute in die Runde.
"Ich störe doch wohl hoffentlich nicht bei irgendwas?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 04. Apr 11, 11:41
Jelena winkte verlegen ab:
"Ihr könnt eure Bettrolle hier am Feuer auslegen. Ich werde morgen früh eine Antwort verfassen, die könnt ihr dann zurück nach Engonia bringen. Wir werden so früh wie möglich aufbrechen, so ein Tross bewegt sich nicht gerade schnell von der Stelle."
Die Heilerin griff nach dem Teekessel und füllte einen Becher mit dem letzten Rest bevor sie ihn an den jungen Mann weiter reichte.

"Werdet ihr mit uns gemeinsam ziehen oder drängt euch die Zeit, Feldwebel?" fragte sie den Grenzbrücker.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 04. Apr 11, 12:13
Der Weibel überlegt kurz... "Ihr seid auch auf dem Weg nach Brega?? Dann könnten wir sicher gemeinsam reisen. Der Hauptmann erwartet uns in den nächsten Tagen, aber das dürfte zu schaffen sein. Ich kann auch einen Boten vorausschicken, der dem Hauptmann Weidenfels mitteilt, das wir Euch sicher nach Brega geleiten. Er wird da nichts gegen haben." Ohne eine Antwort abzuwarten, ruft er einen Soldaten herbei, dem er den Befehl erteilt, die entsprechende Botschaft zu übermitteln.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Lilac am 04. Apr 11, 12:26
Jenna war schließlich fertig mit der Spülerei, hatte alles fortgeräumt und gesellte sich nun zu den anderen ans Feuer. Sie nahm Luthor das sabbernde, glucksende Baby ab und stillte es, bis die Kleine eingeschlafen war. Mit einem wohligen Seufzer, das schnorchelnde Kind im Arm, ließ sie sich ein wenig zusammensacken, als lasse sie den schweren Mantel des ereignisreichen Tages von ihren Schultern gleiten und schloss für einen Moment die Augen...
Im Geiste malte sie ihre künftigen Einkäufe, die sie in Brega für die Kleine und sich tätigen wollte, bunt aus...
Sie wusste, dass vieles für sie erst später erschwinglich werden und dass sie in Wirklichkeit nur einen Bruchteil der Dinge, die sie sich gerade ausdachte, besorgen würde, aber die Träumerei zauberte dennoch ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht...
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 04. Apr 11, 16:16
Man sah Jelena deutlich die Erleichterung an als der Weibel sich entschloss mit ihnen gemeinsam zu ziehen. Da Sasha zu den übrigen Askariern nach Engonia geritten war um dort nach dem Rechten zu sehen war die Zahl ihrer Kämpfer empfindlich geschrumpft.
"Ich bin sehr dankbar für eure Gesellschaft, Meister Bradner! Kann ich euch zu einem Schlaftrunk bewegen?"
Sie zog eine schlanke Phiole aus ihrer Heilertasche und hielt sie dem Weibel auffordernd hin:
"Ein Schluck Wässerchen ist genau das richtige vor dem Schlafen gehen." meinte sie grinsend.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 04. Apr 11, 18:44
Der Weibel nimmt die Phiole dankend entgegen und riecht daran. "Zum Wohle" ... und nimmt einen Schluck.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 04. Apr 11, 19:17
Jelenas Wässerchen entpuppt sich als klarer Hochprozentiger der feurig die Kehle hinabrinnt und manch ungeübtem schon die Tränen in die Augen getrieben hat.

Sie nahm die Flasche wieder entgegen und prostete dem Weibel zu bevor sie auch einen zünftigen Schluck nahm und die Phiole wieder sorgsam verstaute.
Sie warf einen Blick auf den Nachthimmel:
"Mitternacht ist nahe. Ich schlage vor wir legen uns schlafen, Morgengrauen kommt früh genug und es ist noch weit bis Brega."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 04. Apr 11, 19:21
Beim trinken verzieht der Weibel das Gesicht... als er Jelena die Phiole zurück gibt, sagt er "Ein guter Tropfen, wahrlich. Aber Wässerchen ist ein falscher Name"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 04. Apr 11, 19:27
Jelena grinste nur und zwinkerte dem Weibel zu.
Sie stand vorsichtig auf und testete wie sehr sie das Bein belasten konnte. Es war offensichtlich das es sie gehörig nervte so eingeschränkt zu sein.

"Ich wünsche euch eine gute Nacht, Weibel Bradner. Vielen Dank das wir uns nicht um die Wache kümmern müssen. Solltet ihr etwa benötigen dann gebt Bescheid, wir haben fähige Heiler und Alchemisten hier, auch wenn unsere Vorräte merklich geschrumpft sind."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Lilac am 04. Apr 11, 19:53
Im Planwagen war das Lager der Frauen schon gerichtet: eine wild anmutende Anhäufung von Fellen, Decken und Kissen bildete ein einladendes Nest.
Gerade stieg Jenna, die offensichtlich von einem letzten Ausflug ins Gebüsch wiederkam, über die Planken des Wagens und kuschelte Malla und sich unter eine Decke...
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Svenja am 04. Apr 11, 21:14
Svenja hatte ihr Gemüt durch Gebete zu Nedra in der sternenklaren Nacht wieder abgekühlt und wanderte bei den Pferden und ihrem treuen Pony vorbei bis sie das Lager wieder erreichte. Das Feuer meidend huschte sie schnell zu dem Wagen in dem die Frauen schliefen und kletterte schnell hinein. Sie fröstelte leicht und rollte sich in ihre Decken, wobei sie das sanfte atmen der anderen genoss, bevor sie einschlief.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Schimmi am 04. Apr 11, 22:08
"Danke für das Angebot. Aber wir wurden vor der Abreise aus Engonia bestens versorgt. Ich werde nun nochmal nach dem Rechten sehen.. und dann auch schlafen. Wünsche allseits einen erholsamen Schlaf." Der Weibel steht auf und geht in Richtung des Grenzbrücker Lagers.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Apr 11, 14:24
Luthor blieb noch am Feuer sitzen. Er dachte noch einige Zeit schweigend über das nach, was an Informationen getauscht worden war, und rieb sich dabei die Unterarme, aus denen eine gewisse Kälte seit Monden nicht mehr weichen konnte, sich aber alles andere als falsch anfühlte. Als ihm bewusst wurde, dass er nur noch einer kleinen, erstickenden Flammenzunge zusah, die sich an einen letzten, teilweise schon verkohlten Holzscheit krallte, erhob er sich und schob die restliche Glut in der Kuhle zusammen, sodass ein letzter Funken die Nacht vielleicht noch überstehen konnte, dann raffte auch er seine Sachen zusammen, die immer noch um ihn herum verstreut lagen und begab sich ebenfalls zu Bett.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 05. Apr 11, 17:32
Im Morgengrauen wachte Jelena auf und debattierte eine Weile mit sich selbst ob es wirklich Zeit wäre aufzustehen, aber die Schmerzen aus ihrem Knie ließen sie wissen das sie sich bewegen musste wenn es nicht noch steifer werden sollte.
Seufzend schlug sie die Decken zurück und suchte sich vorsichtig humpelnd einen Weg an den noch Schlafenden vorbei bis sie den Kopf aus dem Inneren des Wagens stecken konnte.
Es war eisig kalt und alles war bedeckt von einem Rauhreifschleier. Der Frühling hatte zwar zaghaft angeklopft aber er war noch nicht weit gekommen. Sie stieg vorsichtig von dem Wagen herab und humpelte zum Feuer um es neu zu entfachen.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Apr 11, 17:40
Luthor stapfte in Wams und der Decke um die Schultern die leichte Anhöhe zum Lager hinauf, in seinen Armen trug er einen Bündel Reisig. "Lass mich das machen und setz dich." grinste er und konnte es nicht verstecken, stolz darauf zu sein einmal früher als Jelena wach zu sein. "Du brauchst deinen Tee?" Das war mehr eine Aussage als eine Frage. Er stocherte etwas in der Asche und tatsächlich fand sich noch ein kleines Glühen unter der schwarzen Decke, welches er wieder mit den Ästen entzündete.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 05. Apr 11, 17:47
Jelena sah ihn etwas überrascht an:
"Du? Um diese Uhrzeit wach? Konntest du nicht schlafen?"
Sie ließ sich den Schürhaken aus der Hand nehmen und fischte eines der Felle um es über den Steckstuhl zu werfen bevor sie Platz nahm.
"Sei so lieb und häng den Kessel über das Feuer, ein wenig warmes Wasser zum waschen wäre nicht verkehrt."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Apr 11, 17:51
Er schüttelte kurz den Kopf und zuckte mit den Schultern, als er tat wie geheißen. "Es fällt mir schwer, nach diesen Zeiten einfach alles fallen zu lassen und mich auszuruhen. Ich werde bei jedem kleinen Geräusch wach und brauche immer meine Ausrüstung um mich herum. Wahrscheinlich muss ich mich erst umgewöhnen." Er verschwand kurz, um die kleine Kiste mit ihren Tee-Utensilien zu holen. "Du siehst aber auch nicht wirklich aus, als hättest du viel geschlafen..."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 05. Apr 11, 17:54
Jelena fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und löste dann den schweren Zopf um die Haare auszukämmen.
"Schlechte Angewohnheiten legt man nicht so schnell ab." meinte sie mit einem etwas schiefen Grinsen.
"Es wird Jahre brauchen bis ich nicht mehr mit einem Dolch ins Bett gehe. Und das hier..." sie klopfte auf das linke Knie "Lässt mich auch nicht wirklich entspannen."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Apr 11, 17:58
Einige Momente vergingen in Schweigen, als er die kleinen Schalen und Beutel aus der Kiste holte und auch seine Sachen bereitlegte. Das Wasser begann sich aufzuheizen und Luthor nahm es vom Haken, um es neben sie zu stellen und goss dann Tee auf. Er betrachtete mit finsterer Miene ihr Knie. "Wenn das Licht besser wird und wir noch etwas Zeit haben möchte ich es mir ein weiteres Mal ansehen." murmelte er und ließ sich auf einen anderem Feldstuhl nieder. "Gibt es eigentlich etwas neues von Temris und den anderen?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 05. Apr 11, 18:11
Jelena schüttelte den Kopf und band sich die Haare zu einem einfachen Zopf zurück. Sie würde später Wydh darum bitten sie wieder zu flechten.
"Ich hab nichts gehört, aber das bedeutet im Allgemeinen nur gutes. Schlechte Nachrichten haben die Angewohnheit sich schnell zu verbreiten."
Sie krempelte das linke Hosenbein ihrer Reiterhosen hoch und begann den Verband abzuwickeln.
Eine gezackte Narbe schlang sich um ihr linkes Knie und schillerte in einem wütenden Purpur. Das Knie war immer noch geschwollen und schien deutlich überwärmt. Das sterbende Mistvieh hatte sich in dem Knie verbissen und ihr beinahe den Unterschenkel amputiert. Weder Alchemie noch Magie konnten die Heilung beschleunigen und so musste Jelena einfach hoffen das es von selbst heilen würde. Sie war bereits dankbar dafür das die klaffenden Wundränder sich geschlossen hatten und bis jetzt kein Eiter austrat.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Apr 11, 18:21
"Die Weisheit sollte ich mir unbedingt merken" meinte er und spürte etwas Anspannung und Sorge von sich abfallen. Nicht, dass sie nicht auf sich aufpassen konnten, aber selbst nach Ende des jahrelangen Bürgerkriegs gab es noch ganze Regimenter von feindlich gesinnten Soldaten und auch versprengte Gruppen konnten durchaus einen Gefahr darstellen. Er wusch sich die Hände, dann ließ er sich neben ihr nieder und untersuchte die Wunde ein weiteres mal genauer. Tatsächlich konnte sie froh sein, noch einen Unterschenkel zu haben. Da es nicht eiterte, faulte oder eine ungewöhliche Farbe angeommen hatte, beließ er es dabei, vorsichtig die Funktion ihres Kniegelenkt zu testen, die Schwellungen mit den Händen abzutasten und schließlich eine kühlende Salbe aus seinen Feldscher-Beständen aufzutragen und es neu zu verbinden. Dabei fielen ihm die Angriffe der Untoten ein, ebenso Vanions Bein. "Gibt es eigentlich Berichte über übergreifende Verunreinigungen von Untoten? Einige sind gebissen worden und ich habe noch nicht oft Wunden ausgebrannt..."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 05. Apr 11, 18:32
Jelena bemühte sich still zu halten, aber es war offensichtlich das es mächtig weh tat das Knie durchzubewegen. Sie zerbiss mehrere Flüche zwischen den Zähnen als Luthor das Knie so fest bandagierte wie es gerade eben ging und ließ sich dann verschwitzt zurücksinken.
"Bei Milostis blauen Augen! Erinnere mich nächstes Mal daran mich zurückzuhalten!"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 05. Apr 11, 18:52
"Ich dachte, meine Lehre bei dir umfasst auch die Sitten und Gebräuche." meinte er trocken und setzte sich wieder auf. Er schaute sich sein Werk einen Moment an, dann reichte er ihre Tee-Schale
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 05. Apr 11, 19:02
Jelena trank durstig den inzwischen abgekühlten Tee und guckte Luthor dann stirnrunzelnd über den Rand der Schale hinweg an:
"Ich kann dir nicht ganz folgen."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Apr 11, 12:16
"Ich habe es einfach mal auf deine ... blumige Wortwahl bezogen und nicht auf deine heroischen Angriffe auf irgendwelche verzauberten Raubtiere" nuschelte er und streckte die Beine aus. Er dachte einige Zeit nach, bevor er einen anderen Faden aufgriff "Du hast mir den Grundsatz beigebracht, nicht zu schaden. Bei meiner Gesellenprüfung habe ich den Rat mitgenommen, dass ich Konsequenzen ziehen muss und mich notfalls mit härteren Mitteln durchsetzen soll... Als es bei dem Sturz Engonias beinahe soweit war, habe ich wieder daran gezweifelt."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 06. Apr 11, 12:19
Jelena wurde etwas rot im Gesicht. Auch wenn Luthor immer noch einen sehr niedlichen Akzent hatte, so war er doch sehr gut in der medvjedstanischen Sprache geworden und verstand das meiste von dem was sie von sich gab.
Bei seinem letzten Satz blickte sie etwas irritiert auf:
"Was genau ist denn geschehen?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 06. Apr 11, 12:40
Luthor verzog angesichts der Erinnerung mit einer Mischung aus Ärger und Zweifel das Gesicht und runzelte die Stirn. "Es gab während des Angriffs auf das Haus mehrfach den Befehl von Sir Bourvis, das Lazarett taktisch umzuverlegen, nachzurücken und zu halten. Als wir näher an das Haus herangerückt sind, musste das Lazarett selbiges tun um die Flanke zu räumen. Die, die leicht verletzt waren, sollten mir helfen diejenigen, die nicht mehr laufen konnten, zu transportieren." Er winkte ärgerlich ab und setzte sich etwas um. "Lyra hat den Transport aufgehalten da sie sich ... hat zusammenwachsen lassen oder was auch immer diese Wesen tun. Sie bestand darauf, dort sitzen zu bleiben. Diese Aktion hat den Soldaten, die die Verlagerung beschützen sollten, Zeit gekostet und die Männer gefährdet, da die Flanke bereits weitergewandert war und wir im Dunkeln zurückblieben. Ich hätte sofort reagieren sollten und sie gegen ihren Willen von dort wegschleifen. Am Ende griff Wydh ein. Aber wenn ich daran denke, wie lange ich dort stand und diskutiert habe ..."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 06. Apr 11, 12:49
Jelena gab ein unfeines Geräusch von sich:
"Lyra? Ich schwöre, eines Tages werde ich diese Nymphe einfach ersäufen!"
Sie legte die Schale beiseite und krempelte die ärmel des Untergewandes hoch um sich das Gesicht zu waschen.
"Solche Situationen sind nie leicht und es gibt auch keine allgemeine Lösung dafür. Allerdings solltest du versuchen dir selbst eine zeitliche Grenze zu setzen. Du bis gut darin Menschen einzuschätzen, Luthor. Vertraue auf dein Bauchgefühl. Wenn es dir sagt das du deinen Gegenüber nicht so ohne weiteres umstimmen kannst dann verschwende auch keine weitere Zeit damit. Entscheide lieber ob du es verantworten kannst demjenigen seinen Willen zu lassen oder ob du drastisch werden musst um ihn vor sich selber zu retten." Etwas wie ein Schmunzeln zeigte sich in ihrem Gesicht:
"Du warst vergangenes Jahr nicht dabei als Temris und Linnea genau solch eine Entscheidung trafen..."
Sie lachte leise in sich hinein und trocknete sich Gesicht und Hände ab.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Apr 11, 10:03
Man konnte ihm ansehen, dass er mit der Antwort nicht zufrieden war, aber auch wusste dass es die einzig richtige war. Als sie Temris und Linnea erwähnte, sah er auf und blickte sie fragend an "Was für eine Entscheidung?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 07. Apr 11, 14:31
"Sag bloß du weißt davon nichts?"
Jelena goß sich und Luthor Tee ein und lehnte sich zurück.
"Es war nach diesen fürchterlichen Tagen in Brega..." Auch nach all dieser Zeit huschten Schatten über ihr Gesicht und es war offensichtlich das dort Dinge geschehen waren die sie bis ans Ende ihrer Tage verfolgen würden.
"Es waren so viele Verwundete und so wenige Heiler, also war ich gezwungen die Nächte durchzuarbeiten. Ich hatte dich mit Alvias zurück nach Fanada geschickt und Wydh war noch verwundet. Kurzum, ich kam nicht zum schlafen. Während ich der Meinung war das wegstecken zu können haben sich Temris und Linnea hinter meinem Rücken zusammengerottet."
Jelena grinste:
"Es war am Tag vor der Ausrufung des Pilgerzuges. Linnea benutzte meinen eigenen Codex um einen Schlaftrunk zu brauen und Temris mischte ihn in mein Wasser als wir beim Helmholtzturnier zusahen. Als ich aufwachte brannte die Erde, das kannst du mir mal glauben!"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Apr 11, 14:42
Luthor hätte sich beinahe an dem Tee verschluckt und beeilte sich, die Schale abzustellen ehe er hustete. "Ja, das klingt nach einer Aktion von den beiden" meinte er als er wieder zu Atem kam und dann doch grinsen musste. Temris hatte es ihm voraus, weit entschlossener zu handeln, wenn es um Entscheidungen ging. Manchmal wunderte er sich über fehlende Weitsicht, dann wieder begriff er es als feste Planung. So oder so, bei Gesprächen, die um Jelenas Gesundheit gegangen waren hatte er immer einen großen Teil von Luthors Entscheidungen mit abgewogen.
"Dennoch ist nicht auszudenken wenn in dieser Zeit Schlimmeres passiert wäre. Wie lange warst du betäubt?"
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 07. Apr 11, 14:53
"Ich glaube ich habe 3 oder 4 Stunden geschlafen wie eine Tote. Versteh mich nicht falsch, wahrscheinlich war es genau das was mir zu dem Zeitpunkt gefehlt hat. Aber der Gedanke das einer aus unserer Familie während der Zeit meine Hilfe gebraucht hätte und ich wäre nicht einmal erweckbar gewesen... nun ja. Sie haben die Entscheidung getroffen und die Konsequenzen getragen."
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Luthor Kaaen am 07. Apr 11, 14:59
nickte bekräftigend "Immerhin ist es ja soweit wohl gut gegangen." meinte er. Es hatte keinen Sinn sich jetzt noch deswegen weiter Gedanken zu machen. Die nächste ruhige Zeit sollten sie besser dazu nutzen, wieder zu Kräften zu kommen und sich auch mal etwas anderem zu widmen als nur dem Krieg und dem Heilen von Wunden, die er mit sich brachte. Er genoß den Tee und den überraschend milden Morgen. Wenn die nächsten Tage ebenso verlaufen würde, könnte er sich vorstellen, doch noch etwas Ruhe zu finden.
Titel: Re: Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Beitrag von: Jelena am 07. Apr 11, 15:02
"Hast du schon überlegt ob du auf die Walz gehen möchtest?"