Forum des Engonien e.V.
Die Gebiete in Caldrien => Engonia - die einstige Kaiserstadt => Thema gestartet von: Jelena am 08. Feb 19, 21:59
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Jelena hatte Runas Brief mehrfach gelesen, aber egal wie oft sie ihn las, es wurde nicht besser.
Sie hatte die Adepta zu sich in die Ordensburg bestellt und hatte ein bisschen Angst davor was sie finden würde.
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Sie war erst seit einer kurzen Weile auf der Ordensburg und noch bevor sie sich die Abläufe hatte einprägen könnten wurde sie von der Magistra zu sich auf ihre Kammer bestellt.
Sie wusste was auf sie zukommen würde. Jeder der neu über die derzeitige Situation informiert wurde reagierte gleich. Sie alle sagten das selbe. Ihre eigenen Wünsche schienen dabei nicht von Belang zu sein. Sich zu widersetzen würde allerdings nichts bringen. Wenn die Magistra wollte würde sie Mittel und Wege finden sie zur Not in Ketten zu legen um sie zu sich kommen zu lassen.
Ruhig durchschritt Runa die Gänge der Ordensburg bis sie vor der Tür der Magistra angekommen war.
Sie verspürte weder Aufregung noch Angst und ihr Gesicht war ausdruckslos und leer. Sie hob die Hand, die Fingerknöchel verharrten kurz über dem Holz der Tür dann klopfte sie dreimal rythmisch gegen das Holz.
Nach einem kurzen "Herein." legte sie die Hand an die Klinke und öffnete sie.
"Guten Tag Magistra. Ich habt nach mir rufen lassen."
Es war keine Frage, nur eine nüchterne Feststellung.
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Jelena saß an einem Tisch auf dem Notizen und verschieden Folianten verstreut waren.
Es war angenehm warm ohne stickig zu sein und der Geruch von Räucherwerk lag in der Luft.
"Adepta Runa, schön euch zu sehen. Bitte, nehmt Platz."
Sie wies auf einen Stuhl ihr gegenüber und schob ihr eine Teeschale hin.
"Ich möchte mit euch über den Brief sprechen, den ich bekommen habe."
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"Ich verstehe."
Runa durch querte den Raum und nahm mit geradem Rücken auf dem ihr angewiesenen Stuhl platz. Dannach wartete sie ab. Dann wartete sie ab. Die Fragen würden kommen. Das taten sie immer.
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"Wenn ich mich an die Geschehnisse während der Hochzeit von Magister Feuerklinge und der Ricke Svenja erinnere, dann fällt mir ein erheblicher Unterschied in eurem Wesen und Gebaren auf. Mögt ihr mir erklären was genau geschehen ist?"
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"Das ist eine sehr offene Frage für einen sehr langem Zeitraum. Ich habe den Rat von Magister Balerian befolgt und bin auf Reisen gegangen. Die wichtigsten Ereignisse die sich zutrugen und die mir wichtig für dieses Unterfangen erschienen habe ich in meinem Brief erwähnt. Um es zusammen zufassen: Ich habe mich verändert, aber das ist wohl nichts ungewöhnliches bei Personen die eine Reise antreten."
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"Durchaus nicht" stimmte Jelena ihr zu.
"Allerdings ist es meine Erfahrung, dass solche Veränderungen dazu führen, dass die Menschen mehr fühlen und nicht weniger."
Sie musterte Runa vor sich mit einem stechenden Blick, als ob sie durch alle Ausflüchte durchblicken würde.
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"Das möchte ich nicht bestreiten."
Sie erwiederte Jelenas Blick ausdruckslos.
"Gibt es ein Ereignis welches besondere Relevanz für die Reise besitzt und zu dem ihr mehr Auskünfte benötigt? Oder wie kann ich euch weiter helfen Magistra?"
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Jelena verschränkte die Arme und schien sah die vor ihr sitzende junge Frau eine Zeit lang sinnend an. Ihre Befürchtungen hatten sich bewahrheitet und sie fragte sich, was zur Hölle eigentlich alles bei diesem Zusammenstoß mit der Inquisition geschehen war.
Es schien, als ob der Tod Lorainnes und Gorix Zustand manches überschattet hatte, was offensichtlich dazu geführt hatte, dass Runas Zustand vollkommen übersehen worden war.
"Wann genau habt ihr euch entschieden nichts mehr zu fühlen, Adepta?"
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"Ich habe mich nicht entschieden. Oder wenn ich mich entschieden habe, habe ich es vergessen. Allerdings halte ich den letzteren Fall für sehr unwahrscheinlich." Diese Annahme war ebenfalls nicht neu. Sie erinnerte sich wie Magister Balerian sie bei den Schultern gepackt und augenscheinlich entsetzt gefragt hatte was sie getan hatte.
" Deshalb ist es für mich schwierig einen genauen Zeitpunkt fest zu legen, aber nach den Reaktionen meines Umfeldes auf mich würde ich den Zeitraum nach dem der Vizekanzler den wuchernden Spalt verschlossen und vor der Entdeckung der toten caldrischen Ritterin wählen."
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"Ich verstehe. Was glaubt ihr ist passiert?"
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Eine Frage die ihr in dieser Form noch nicht gestellt worden war. Nicht das sie nicht darüber nachgedacht hätte.
"Ich habe getan was benötigt wurde. Ich habe geholfen die Verletzten im Lazarett zu versorgen, habe für Stella die an der Seite des Magister geblieben war jemanden geholt der ihm helfen konnte. Ich habe mich dort nützlich gemacht wo Arbeit angefallen ist um die Schäden zu beseitigen, die in den Arm genommen bei denen ich dachte das es nötig war oder oder die meines Erachtens nicht allein sein sollten und ansonsten habe ich versucht nicht im Weg herum zu stehen."
Kurz schien die Adept zu überlegen.
" Wahrscheinlich ist die gesuchte Antwort das ich entschieden habe zu Handeln und es mir möglich war dies zu tun. "
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Jelena nickte.
"Und wie fühlt ihr euch jetzt, wo ich euch bitte mit das alles zu erzählen?"
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Wieder diese unsinnige Frage.
"Da ihr eben folgerichtig geschlossen habt, dass ich nicht fühle sehe ich wenig Sinn darin diese Frage zu beantworten. Was meinen allgemeinen Zustand angeht: Es geht mir sehr gut. Ich schlafe ausreichend, esse normal und erledige alle meine Aufgaben mit der gebührenden Sorgfalt und pünktlich."
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Die Heilerin verschränkte die Hände auf dem Tisch vor sich und fing Runas Blick ein. Als sie sprach, da war es nicht unnett, aber der Stahl in ihrer Stimme zeigte, dass sie keinerlei Diskussion dulden würde.
"Euer gegenwärtiger Zustand ist besorgniserregend, Adepta und wenn wir nicht unter Zeitdruck stehen würden, dann käme es für mich überhaupt nicht in Frage, dass ihr an dieser Reise teilnehmt. So wie die Dinge stehen, seid ihr euch nicht einmal bewusst, dass ein Problem vorliegt, geschweige denn, dass ihr bereit seid es zu lösen."
Sie machte eine kurze Pause um einen Schluck Tee zu trinken.
"Uns bleibt keine Möglichkeit diesen Zustand vor der Reise anzugehen. Sofern ihr eurem Magister zur Seite stehen wollt, müsst ihr mir erlauben euch genau zu analysieren und euch einen Befehl einzupflanzen, der verhindern wird, dass ihr unkontrolliert weiter dissoziiert. Versteht ihr das?"
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Runa setzte sich etwas gerader hin. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung auf diese Ankündigung, dennoch konnte man vermuten das sie das gesagte überdachte. Nach einer kurzen Pause fragte sie schließlich ohne auf das Gesagte einzugehen: "Für wie wahrscheinlich haltet ihr eine vollständige Genesung des Vizekanzlers durch diese Reise Magistra?"
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"Die bisherigen Reisen waren jeweils vollständig erfolgreich. Wenn die Teilnehmer umsichtig sind, dann kann das auch hier passieren, aber eine Wahrscheinlichkeit oder gar eine Garantie gibt es nicht."
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Wieder schwieg die Adepta eine Weile, wog verschiedene Gedanken gegeneinander ab.
"Wie sieht dieser Befehl aus? Und werdet ihr ihn nach dieser Reise wieder entfernen?"
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"Ihr mögt euch aktuell sehr gut fühlen, Adepta, weil all die Verwirrung, Angst, Sorge und der Schmerz weg sind und ihr euch nicht damit auseinander setzen müsst."
In den Augen der Heilerin stand Wissen und Mitgefühl, obwohl es fraglich war ob Runa dies korrekt interpretieren konnte.
"Aber diese Gefühle sind nicht weg. Sie sind immer noch in euch, aber ihr habt die Verbindung zu ihnen gekappt. Ich behaupte nicht, dass eure Entscheidung in der akuten Situation nicht die richtige war. Aber je länger dieser Zustand andauert, desto größer die Gefahr, dass diese Gefühle unkontrolliert aus euch herausbrechen. Sollte dies auf der Reise passieren..."
Jelena spreizte die Arme, als ob sie nach den passenden Worten suchen würde:
"Die Kaskade würde wahrscheinlich alle in den Wahnsinn reißen."
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Ob sie den Blick deuten konnte war nicht abzulesen.
Dennoch hörte Runa unbewegt zu. Nichts deutete darauf hin, dass sie verstand, zurstimmte oder widersprach. Sicher war nur, dass dies nicht die Antwort auf ihre Frage gewesen war.
"Fahrt fort."
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"Um dies zu verhindern, muss eine Sicherung eingebaut werden, damit genau das vermieden werden kann. Bedeutet: sobald eure Gefühle drohen hervorzubrechen kann ein Befehl gesprochen werden, der euch das Bewusstsein verlieren lässt und die Kaskade unterbricht. Ich würde euch diese Sicherung einsetzen und den Schlüssel dazu Magister Ardor geben, der die Reise durchführen wird."
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"Verstehe. Wird dieser Befehl nach der Reise wieder entfernt werden?"
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"Wenn... Sobald diese Reise überstanden ist, wird sich euer Lehrmeister mit Magister Ardor und mir darum bemühen eine Lösung für diesen Zustand zu finden. Den Befehl werden wir natürlich entfernen, sobald wir sicher sind, dass ihr die Reise gut überstanden habt."
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Auch diese Worte ließ sich Runa eine Zeit lang durch den Kopf gehen. Es war schwer zu sagen, was sie von der Bedingung oder dem Gesagten hielt.
Als sie ihre Überlegungen beendet hatte hob sie den Blick erneut.
"Ich denke, dass ich nützlich auf dieser Reise sein werde. Deshalb willige ich ein."
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Jelena nickte nur und trank ihre Schale Tee aus.
"Bezieht euer Zimmer und ruht euch aus. Wir treffen uns morgen vormittag zur Analyse und dann sehen wir, wie wir weiter verfahren."
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"Guten Tag Magistra."
Runa verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg zu der ihr zugeteilten Kammer. Sie war nicht müde und sie hatte noch zu tun. Und auf morgen sollte sie sich wohl auch vorbereiten.
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Als die Tür sich hinter der Adepta geschlossen hatte, atmete Jelena einmal tief aus und vergrub das Gesicht in den Händen.
Meine Fresse, wie konnte diese Scheisse eigentlich passieren?
Nach einer Weile stand sie auf und machte sich auf die Suche nach Ardor.
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Nach einiger Zeit der Suche fand sie ihn auf dem
burghof stehen. Pfeife rauchend ließ er das treiben auf dem Hof auf sich wirken. Als Helena näher kam wante er sich zu ihr.
„Was kann ich für dich tun Jelena?“
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Jelena stellte sich dazu und setzte Ardor über das was sie erfahren hatte und Bild.
„Ich bin ziemlich schockiert über das ganze. Natürlich habe ich während des Krieges solche Dissoziationen gesehen, aber bei jemand so junges das so lange andauert?“
Sie schüttelte fassungslos den Kopf.
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„Es sind andere Zeiten. Auf der ACHT hatten wir verpflichtend Reiseprotokolle abgeben müssen und wenn aus diesem hervorgeht das es Nötig ist eine Nachbesprechung. Diese Praxis ist bei uns einfach nicht so gegeben. Im Unterricht fällt dies nicht unbedingt auf. Ich hätte Sie nach den Kollegiumstreffen selber zu dir bringen sollen.“
Ardor seufzt zeiht an der Pfeife. Da sie ausgegangen ist klopf er sie aus.
„Nach dem ganzen sollte ich evtl darüber nachdenken aus dem aktiven Lehrbetrieb auszusteigen..“
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"Ich weiß nicht ob das die richtige Konsequenz ist, Ardor."
meinte Jelena.
"Die Strukturen sind nicht da, also müssen wie sie aufbauen. Wir sollten unsere Lehre daraus ziehen, aber nicht das Kind mit dem Bade ausschütten."
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„Das ist richtig. Ich sag ja nicht das ich die Akademie zu verlassen sondern eher eine administrative Rolle. Dann hat man eher die Kapazität solche Strukturen aufzubauen.“
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"Dann habe ich dich missverstanden. Schätze wir müssen uns über viele Dinge Gedanken machen. Aber das später. Jetzt müssen wir erst einmal dafür sorgen, dass wie die Adepta stabilisieren und sichern. Wenn wir das nicht schaffen, dann kommt sie nicht mit. Dafür brauche ich morgen deine Hilfe."
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„Dabei helfe ich gerne. Wir werden das schon wieder hinbekommen. Was hast du vor? Nur eine Möglichkeit für den Notfall?“
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"Erstmal eine tiefe Analyse und dann eine Sicherung für den Notfall, ja."
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„Möchtest du selber eine Sicherung erstellen oder soll ich etwas vorbereiten?“
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Jelena nahm sich Zeit die Gedanken zu wälzen, bevor sie schließlich antwortete:
"Da du den Auslöser mit dir nehmen wirst, ist es besser wenn du ihn auch baust. Ich muss heute beginnen mich auf das Ritual vorzubereiten und die kommenden 7 Tage nutzen um meinen Geist zu öffnen. Wenn ich mich lediglich auf die Analyse beschränke, dann unterbricht das nicht meine Vorbereitungen. Außerdem bin ich mir unsicher inwieweit Runas Magie eine Rolle in ihrer Stabilität spielt. Das ist definitiv etwas, dass du besser beurteilen kannst."
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Ardor packte seine Pfeife ein und ordnete seine Garderobe.
"Ja dann auf ans Werk. Ich werde etwas vorbereiten. Ich kenne ja auch das Konstrukt in die sie Ihre Erinnerungen abgelegt hat und kann das entsprechend mit in Betracht ziehen. Zumindest die Grundform. Ob und wieweit sich diese weiterentwickelt hat werden wir dann Morgen erfahren. Jetzt werde ich erstmal etwas essbares Organisieren und mich dann mal an das Zeichenbrett begeben. Bis später."
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Die beiden verabschiedeten sich um ihre Vorbereitungen zu treffen.
Abends trafen sie sich erneut und besprachen ihr genaues vorgehen. Beide waren sich einig, dass die Situation mehr als unbefriedigend war, aber solch eine Reise erforderte eine ganz spezifische Ausgewogenheit und wenn sie so kurz davor noch jemanden austauschen mussten, dann...
Am nächsten Morgen nahmen sie wieder die kleine Kammer in Beschlag und ließen Runa zu sich kommen. Nach einer sorgfältigen Analyse durch Jelena und Ardor besprachen sie das weitere Vorgehen mit der völlig teilnahmslosen Adepta, die lediglich auf logische Argumente anzusprechen schien. Sie einigten sich auf eine Sicherung und Jelena zog sich auf einen Beobachterposten zurück um Ardor das Feld zu überlassen.
Nachdem dieser das Ritual abgeschlossen hatte und beide sicher waren, dass Runa das ganze gut überstanden hatte, entließen sie die Adepta und zogen sich in Jelenas Kammer zurück.
Dort angekommen, sahen sie sich einfach nur stumm eine Weile an und schüttelten den Kopf. Jelena stellte eine Flasche auf den Tisch und zwei Becher und die beiden verbrachten den Abend damit schweigend die Flasche zu leeren.
Es war der letzte entspannte Abend auf absehbare Zeit.