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Out-Time Bereich => LARP als Hobby => Thema gestartet von: Berufspsycho am 13. Mär 15, 10:21

Titel: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Berufspsycho am 13. Mär 15, 10:21
Wollte die Kritik nicht zum Middenfelz schreiben, da sie mMn globaler zu betrachten ist. Meine Erfahrung der letzten Jahre, widerholt auf dem Middenfelz, ist, dass Kampftraining für LARPer differenzierter zu betrachten ist als wir es bislang getan haben.

Im groben fallen mit zwei große Gruppen auf, die sich nochmal in Untergruppen unterteilen lassen.
A) Freiwillig kämpfende Charakter (Krieger & Co)
B) Notgedrungen kämpfende Charakter (Heiler & Co)
Logischerweise ist die Erwartungshaltung dieser zwei Gruppen sehr unterschiedlich.

Die Gruppe B) ist vergleichsweise einfach, denn meist wollen sie Grundlagen, Techniken, Infos etc. haben und sind dankbar für Input. Auch auf dem Middenfelz waren diese sehr angenehm, da lernwillig. Der Lernfortschritt ist in sehr kurzer Zeit messbar, die Motivation des Lehrlings entsprechend hoch.

Schwierig wird die Gruppe A), und ich bin mir nicht ganz schlüssig ob ich die Gründe dafür sauber erfasse oder ggf. was übersehe. Mir geht es gar nicht darum diese Leute schlecht zu reden aber um ein etwaiges Konzept anpassen zu können, müsste ich wissen wo der Schuh drückt.

Meinem Eindruck nach ist der durchschnittliche 0815 Kämpfer männlich, unterdurchschnittlich intelligent/gebildet und jung aber sehr von seinen "guten" Kampffertigkeiten voreingenommen. Das Anlernen von Grundlagen empfindet er als lästig bis beleidigend obwohl mEn 99% diese nicht ansatzweise sauber beherrschen und damit lausige Kämpfer abgeben.
Seine Motivation scheint mir die "Skillsteigerung Kampfkraft" durch Anwesenheit, möglichst ohne den Einsatz von Schweiß sowie grundsätzlich ohne langwierige Entwicklung sondern mit Soforteffekt.
Völlig illusorisch aber zumindest meine Beobachtung. Die o. g. "Zielgruppe", die mMn leider die brutale Mehrheit der Kämpfer darstellt, neigt zu Trainingsabbruch, Trainingsverweigerung bis hin zur Trainingssabotage oder schlichtem Fernbleiben. Mir zunehmender Gruppengröße nimmt das Phänomen wenig überraschend zu.

Dahinter vermute ich folgende Gründe:
Faulheit
Enttäuschung der eigenen Fehlleistung bzw. Überschätzung (meist resultierend aus der Unfähigkeit die angesagte Übung überhaupt um zu setzen)
Fehlende Anerkennung/Wertschätzung der eigenen Fähigkeit (da sie vermutlich voll der Erwartung von Lobhuldelein waren)
Gesichtsverlust vor der eigenen Gruppe (weil sie vlt. doch nicht so geil sind)
Nicht realisierbare Erwartungshaltung

Grundlegend habe ich Ideen wie man damit umgehen kann, ist ja ähnlich den Problemen beim Schwertkampf, aber mich würden Erfahrungen Dritter interessieren, auch was diese von einem Kampftraining erwarten. Sprich hier bitte nur sammeln. Für etwaige Lösungen möchte ich später einen eigenen Strang eröffnen.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Schimmi am 13. Mär 15, 10:36
Ich erwarte von einem Kampftraining,

1. das sich meine nicht soo ausgeprägten Kampffertigkeiten verbessern

2. das sich mein Kampfstil in Bezug auf "schönes" kämpfen verbessert

Als Kämpfer würde ich mich aber auch nicht in der beschriebenen Kategorie sehen. Denn ich bin nicht jung und nicht voreingenommen von meinen nicht vorhandenen perfekten Kampffertigkeiten.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Skynex am 13. Mär 15, 12:34
Runtergebrochen würde ich der Problematik die Punkte: "Damage macht sexy" und "(Film)Helden trainieren nicht, sondern können einfach" hinzufügen.

Meine Erwartungen an ein Training ist erst mal eine angenehme Atmosphäre (wichtigster Punkt), in der man sich willkommen fühlt. Dazu die Punkte Sicherheit (zweitwichtigster Punkt) und Erfahrungsvermittlung (nicht nur im kämpfen sondern auch bekämpft werden) über Einzel-/Gruppenkampf und Szenarios (NSC Gewöhnung). Dazu eine Prise Anekdoten, um mich auf außergewöhnliche Situationen (unterbewusst) vorzubereiten.

Es gibt auch (Nicht-)Kämpfer, die regelmäßig an (unseren sowie fremden) Trainings teilnehmen :)

/Edit
Neulinge brauchen eine besondere und verstärkte Aufmerksamkeit einer Trainers, der jeden Schritt in die richtige Richtung auch lobend hervorheben muss, zugleich aber auch Negativpunkte direkt ausmerzen, respektive aus seiner Erfahrung schöpfend noch vor dem Eintreten des Fehlers diesen nennt und die korrekte Herangehensweise zeigt. Der Neuling muss sich in einer Atmosphäre der Sicherheit bewegen, alles andere (Lehrerhafte) schreckt meines Erachtens mehr ab.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Jeremias am 13. Mär 15, 13:07
Ich will dazu nur kurz was loswerden:
Man macht es sich zu einfach, wenn man die Problematik so verkürzt, wie Benda das hier tut. Ich würde es deutlich weniger negativ sehen als er.

Probleme sind nämlich auch:
- Unterschiedliche Anspruchshaltung bezüglich Kampffähigkeiten
- Unterschiedliche Sichtweise bzgl. Kampfstil
- Verschiedene Leute möchten unterschiedlich angesprochen werden

Ich hätte als Anfänger keinen Bock auf einen Trainingsstil á la Bundeswehr gehabt. Ich vermute, dass ich auch keinen Bock auf eine Ansprache á la Benda gehabt hätte.

Das zu lösen ist sicher nicht einfach. Und mMn ist das Forenformat ausnahmsweise mal nicht geeignet, so etwas sinnvoll zu diskutieren, sowas würde ich lieber in einer Runde machen.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Berufspsycho am 13. Mär 15, 13:10
Für Sichtweisen genügt es allemal und mehr frage ich gar nicht. Von daher schon mal danke und bitte weiter fleißig schreiben.  :kiss:
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Varim am 13. Mär 15, 13:25
Ach, da schreiben doch sowieso nur "die üblichen Verdächtigen".
Eigentlich wäre es doch interessant auch die Meinung der Tyren Nightfires zu hören.

Abgesehen davon, dass mir mein Körper in den letzten Jahren ordentlich Striche durch die Rechnung macht, so dass ich selber kaum mal zum Möppen komme, ist das mit dem Kampf mein persönlicher LARP-Krampf.
Jeder hat seinen eigenen. Bei manchen ist es die Gewandung, bei Anderen die fehlende Ernsthaftigkeit im Spiel (Immersion), bei mir ist es die fehlende Ernsthaftigkeit im Kampf!

Nicht IMMER, sondern OFT (Motivationen/Vorgehensweisen):
1. Larpwaffen werden nicht ernst genommen (Eine Waffe ist eine Waffe ist eine Waffe ... verdammt!)
2. Verletzungen/Treffer werden nicht ernst genommen (wäre es besser, wenn es weh tut?)
3. Ungestümes/unbedachtes Vorgehen (stumpfes Reingekloppe ohne Abwehr ... möchte ich mal bei scharfen Waffen sehen ...)
4. endlich ein Held (äh, .. tut mir leid für deren Schei..leben aber laßt MICH in Ruhe damit!)
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Ulrich am 13. Mär 15, 13:26
Also ich habe schon eine 4 Tägige Ausbildung im Larpkampf hinter mir ala Bundeswehr. Daher meine Erfahung und wie das dort gehandhabt wurde.

Als Erstes wurden für alle (egal wie lange schon im hobby ) Grundlagen erklärt und trainiert. Die " Ausbilder" waren allesamt hochqualifiziert und überdurchschnittlich fit und machten schon sehr sehr lange LarpKampf.
Es wurde als eine Einheit trainiert das also die individuellen Charakter nunmal hier sind um zu lernen und nicht mit ihren Titeln angequatscht zu werde. Es wurden Teams gebildet die je nach Leistungsstand verschiedene Sachen trainierten. Mal für Fortgeschriettene mal für Anfänger. Es waren immer 2-3 Ausbilder zugegend und haben diese Gruppen ab und an überpüft, gelobt, und korrigiert. Man hatte immer das Gefühl das Jemand da ist der einen auch loben kann wenn man was richtig macht.
Wenn einer aus der Truppe Mist baut macht er Liegestütz. An diesem Wochenende hat sich ein so Großer Zusammenhalt entwickelt das bereits am zweiten Tag morgens ALLE aus der Einheit jedwede Strafe gemeinsam ertragen haben. Sprich : Einer macht zehn Liegestütz... ALLE machen zehn Liegestütz.
Und genau darauf muss ein Training abzielen. Die Leute die man hat zusammenschweißen. Daraus eine Einheit machen. Alle gleich behandeln und gleich trainieren. Jedem seine Aufmerksamkeit geben. Was dabei nachher an Techniken rübergebracht wird sehe ich eher als zweitrangig an. Das hätte beispielsweise den Spielern auf dem Midenfelz ganz gut getan als eine Einheit zu kämpfen anstatt zu zeigen wie man das Schwert schwingt (Keine Kritik an den Gezeigten Techniken ^^). Außer bei der Endschlacht waren es immer Einzelkämpfer.

Soweit meine Einschätzung.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Vanion am 13. Mär 15, 13:46
Man mag seinen Kampf wie sein Spiel: speziell und gut gewürzt. Für meinen Teil find ich zwei Sachen unglaublich wichtig: a) kein Wettkampf, b) OT-Sicherheit. Vor allem Reflexe, die Fechter oft haben, sorgen mMn. eher für unschöne Kämpfe. Weite, ausholende, recht langsame Bewegungen find ich sehr viel schöner als hastiges Hochreißen einer leichten Latexwaffe. Trotzdem kommt's auch hier ganz darauf an, wo man sich befindet. In der Schlacht sind langsame Bewegungen gegen NSC, die man nicht kennt, eher unförderlich, wenn man denn länger Spaß am Kampf haben möchte. In einem Duell, wo viele zuschauen, macht es wiederum Spaß.

Ich würd sagen, jeder wie er mag, solange es nicht in Powergaming oder OT-Verletzungen ausartet. Bendas Eindruck von der Mehrheit der Leute Teile ich allerdings ausdrücklich nicht. Ich hab sehr viele sehr gute KämpferInnen gesehen mittlerweile, und mit "sehr gut" meine ich nicht "find ich super weil's so ist wie ich", sondern "sieht toll aus und ist eine Bereicherung für das Spiel". Da waren durchaus Dinger bei, die ich niemals machen würde.

Eine Ergänzung: das größte Problem beim Kämpfen sind SpielerInnen, die hineingezogen werden, obwohl sie es nicht wollen. Das sorgt für OT-Reflexe, durchaus OT-Angst, verletzt zu werden, und führt nicht zu einer schönen Kampfdarstellung. Da sehe ich aber eher Handlungsbedarf bei dem erfahreneren Spieler, der sieht, dass er grade gegen eine Heilerin kämpft - und dann über Verbales, Drohgebärden oder einem gezischten "Hau ab, solang' du kannst" den Spielfluss aufrecht erhalten kann. Sehr viel schöner als "Die Spieler stehen nicht mehr? Oh, cool, ich möpp die Heiler um." Viele verlieren sich im Kampf und machen den Kopf aus bzw. konzentrieren sich nur darauf, Treffer wahrzunehmen und entsprechend auszuspielen, sowie darauf, die eigenen Schläge abzubremsen und verantwortungsvoll zu setzen. Das reicht nicht.

Und noch eine Ergänzung:

Beim meinem Training geht es zuallererst um Spaß, dann um Sicherheit, dann um Qualität des Ausspielens und realistischer Darstellung. Und mit "Qualität des Ausspielens" meine ich ausschließlich, was mir gefällt und was ich gut finde: filmische, kurze, intensive Kämpfe.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Jeremias am 13. Mär 15, 15:47
@Ulrich
Siehste... Daran hätte ich schon vor 10 Jahren kein Bock gehabt... Liegestütze... Bah.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Beorn am 13. Mär 15, 16:13
Naja, wenn es nicht übertrieben wird denk ich darf man beim Training auch mal paar Liegestütze machen, grade wenn sich die Leute fürs Kämpfertraining eintragen.
Ausserdem geh ich mal davon aus dass Ulrich und die andern grob einschätzen konnten dass sie auf ner Kriegerakademie-Con auch die ein oder andere Liegestütze zu machen hatten. Larp IST anstrengend sobald man die Taverne verlässt. Das gilt für Krieger und späher genauso wie für Heiler die im Dauersprint zum Schlachtfeld unterwegs sind^^
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Johannes am 13. Mär 15, 17:42
Interessantes Thema hier mal ein paar Gedanken dazu.
Versuche ja wenn möglich an IT Training Teilzunehmen und was mir aufgefallen ist, sind teilweise sehr unterschiedliche Methoden und Ziele beim Training. Glaube das hängt sehr davon ab, was der Lehrer für schönen Larpkampf hält.
Mal als Beispiel: auf einem Training wurde mir nahe gelegt deutlich weiter auszuholen, Begründung ähnlich wie bei Vanion oben, habe dass dann auf dem letzten Training versucht und es hieß, hol nicht so weit aus, dann sieht der Gegner den Schlag zu lange kommen; und bei einem umgerüsteten Gegner und einem scharfen Schwert ist das eh nicht nötig. Wer hat jetzt recht???
Ja ich weiß das sind einfach nur verschieden Spielstiele, aber das musst ich auch erstmal raus finden. Das hat mich am Anfang schon etwas frustriert, weil die meisten Lehrer einem zumindest leicht den Eindruck vermitteln, ihre Art wäre die Richtige; vielleicht ist das aber auch nur eine IT Darstellung des jeweiligen Charakters.
Was zu einem weiteren Problem führt, trainiere ich nur IT oder auch teilweise OT. Bei Ersten ist ein Tritt in die Weichteile eine tolle Technik, möchte aber wirklich nicht, das jemand das OT bei mir anwendet, selbst wenn er abstoppt. Beim (teilweise) OT Training finde ich z.B. Sicherheitshinweise immer sehr gut, nur weil ich etwas für eine "tolle Idee" halte, ist das noch lange keine sichere Technik und so ein paar Tipps in die Richtung haben mich da schon vor Dummheiten bewahrt; leider wird das Training dann halb OT.
Hinzu kommen dann noch verschieden Dinge.
Training ist doch oft OT anstrengend, Liegestützen würde ich auch nicht machen wollen, aber beim Waffentraining nur rumstehen hilft nicht viel. Trifft dann noch jemand, der wie in Hollywood kämpfen will auf einen Trainer, der historische Techniken vermitteln möchte, ist Frust eigentlich vorprogrammiert.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Beorn am 13. Mär 15, 19:36
Naja, ich finde dass zu jedem Training, das nicht nur IT gehalten wird auch zumindest eine kurze Phase mit Stahlwaffen trainiert werden darf (Partnerlos), damit man ein Gefühl für den Realistischen Kampf kriegt, sonst finden sich immer 2 Extreme: Fuchtler und Leute die selbst mim Degen verscuhen Wuchtig zu kämpfen (überspitzt). IT wie OT macht ein Training nur Sinn, wenn man dabei fitter wird, also kommt man um ordentliches Aufwärmen, Konstitutions und Krafttraining nicht drum herum (auch wenn ich wünschte es wär anders). Ein IT Training bei dem man nur ein bisschen mit seiner Waffe rumfuchtelt ohne ins Schwitzen zu kommen ist möglich, allerdings kann man sich stattdessen auch gut einfach in die Taverne setzen und da Rollenspiel betreiben.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Berufspsycho am 13. Mär 15, 22:45
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich cinesiastisch veranlagte Showprügeleien aus der Anfrage explizit ausnehme, da deren Effizienz/Schönheit sich an rein subjektiven Empfindungen bemisst. Das bringt mir keine Erkenntnis, die ich umsetzen will.

@Lukas: Wer Umgang mit Waffen lehrt und Sicherheit nicht an erste Stelle steht, disqualifiziert sich in meinen Augen selbst. Völlig inakzeptabel.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Vanion am 13. Mär 15, 22:59
@Lukas: Wer Umgang mit Waffen lehrt und Sicherheit nicht an erste Stelle steht, disqualifiziert sich in meinen Augen selbst. Völlig inakzeptabel.

Nagelst du mich grade auf meine a) und b)-Einteilung fest? *augenroll* Dann bin ich wohl disqualifiziert.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Berufspsycho am 14. Mär 15, 10:02
Mir geht es um den rein kämpferischen bzw. athletischen/körperlichen Aspekt, ja. Das andere ist für mich kein Kampf sondern Theater, es hat seine Berechtigung, ist aber nicht das was ich wissen will.

Exkurs mit Belehrung:

Die Disqualifikation erfolgt nicht wg. der Cinesiastik sondern weil Du dir als Lehrender öffentlich die Blöße gibst Sicherheit bei Waffenumgang hinter Spaß zu gliedern. Das beschränke ich nicht nur auf meine subjektive Meinung sondern erweitere diese als Fachmann auf die Vereinsversicherung und sage hiermit klar an:

Dass ich weitere "Trainings" unter deiner Leitung jeweils mit dem Hinweis versehen muss, dass sie weder als Vereinsaktivität deklariert werden dürfen noch die Beteiligten in irgendeiner Art versichert sind. Eine Bewerbung der Trainings im Forum stellt eine dem Vereinsinteresse zuwider laufende Tätigkeit dar. Eine Unterstützung dieser, und sei es durch Duldung, bringt den Vorstand in eine schwierige Situation.

Die Belehrung erfolgte öffentlich. Der Vorstand muss bei Bedarf, bspw. Zuwiderhandlung, nicht mehr rechtzeitig auf die Fehlleistung hinweisen. Etwaige Ermahnungen erfolgen freiwillig. Eine Widerholung der Belehrung auf der nächsten MV ist empfohlen.

Und jetzt in ruhigerem Ton: Mir stinken solche Rechtskisten wie hier oben, aber als Trainer Sicherheit nicht die oberste Priorität zu geben bleibt völlig inakzeptabel. Zur Ersparung von Problemen für alle wäre eine Korrektur des öffentlichen Statements nötig, viel wichtiger ist aber die der inneren Einstellung.

PS. Sollte der korrumpierende Teil korrigiert werden, kann dieser Exkurs samt Vorposts gerne gelöscht werden. Der sieht irgendwie nicht gut aus.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Jeremias am 14. Mär 15, 10:52
Alter!

Jetzt muss ich aber mal dir, Benda, vors Schienbein treten.
Lukas hat zwei für ihn wichtige Punkte angesprochen, ohne weitere Wertung. Jedwede Wertung in der Wichtigkeit kam hier von dir! Ich zitiere:
Zitat
Für meinen Teil find ich zwei Sachen unglaublich wichtig: a) kein Wettkampf, b) OT-Sicherheit.
Das ist ausdrücklich keine Wertung, sondern eine Doppelspitze. Insbesondere hat er NICHT das hier gemacht:
Zitat
öffentlich die Blöße gibst Sicherheit bei Waffenumgang hinter Spaß zu gliedern

"Kein Wettkampf" ist definitiv ungleich "Spass haben". Man könnte sogar so weit gehen, zu sagen, dass "kein Wettkampf" und "OT-Sicherheit" für den überwiegenden Anteil aller Larp-Kämpfe deckungsgleich sind.




@Beorn
Been there, done that. Ich habe mich bereits mit Stahlwaffen ein wenig bewegt und empfinde den Mehrwert als marginal. Stahlwaffen sind üblicherweise viel zu schwer und man braucht einen geübten Trainer, damit das was bringt. Ausserdem sind die meisten Stahlkampf-Techniken nicht geeignet für LARP, wie viele es spielen. Ich kämpfe mit Benda gerne so, aber Markus z.B. findet diesen Kampfstil grauenhaft. Und ich glaube, die Markusse sind häufiger als die Bendas.
Tatsächlich sprichst du aber einen wichtigen Punkt an: Was soll das IT-Training bringen? Meiner Meinung nach ist Waffenkontrolle (Was ist das, was kann ich damit anrichten, wie kontrolliere ich, das nur das passiert, was ich will) wichtiger als körperliche Fitness. Fitnesstraining ist mMn eher was für Fortgeschrittene, die diesen Bereich erweitern wollen. Auch finde ich Umsicht im Kampf, Mitdenken und v.a. "Rollenspiel im Kampf" wichtiger als körperliche Fitness.

Ich vermute, dass wir uns irgendwo treffen können (denn ich halte Waffenfertigkeit für eine wichtige Grundlage für schöneres Kampfspiel), aber mit Sicherheit würden wir unterschiedliche Akzente setzen.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Ulrich am 14. Mär 15, 11:41
Da Gebe ich dir recht. Die Körperliche Fitness ist für den LARP Kampf nicht ausschlaggebend. Aber um seine Rolle glaubhaft darstellen. Ist halt etwa das selbe wie eine zarte elfe als 1,9m Großer Kerl mit Bart zu spielen ^^. Das ist allerdings ein ganz anderes Thema und hat hier nicht viel verloren. Ich finde es aber immer wieder schade das wegen unzureichender Fitness das Spiel an sich leidet weil die "großen Krieger" die sie je alle sein wollen nicht schnell genug rankommen und wenn sie dann in der ersten Reihe sind erst mal ein Atemzelt brauchen XD. Naja aber wie gesagt anderes Thema.

Zurück zur Frage. Zusammenfassend sollte also ein Training 3 Wichtige Punkte angehen.

1. Sicherheit
2. Darstellung
3. Spaß

Wenn man Punkt 3 ausgrenzen würde wären wir bei einem Training das auf irgendeine Art von Wettkampf sprich: Irgendwelche Preise abziehlt was wiederum zu sehr Militärisch wäre und viel Disziplin fordert. Und genau da wollen wir ja nicht hin. Es ist und bleibt ein Hobby und ist für die meisten ein Ausgleich zum täglichen Leben. Und den möchte man nunmal mehr mit Spaß als mit Disziplin füllen.
Die 3 Punkte müssen gezielt angegangen werde dabei spielt es keine Rolle ob das IT training ab und an ins OT gleitet den viele Sachen müssen einfach OT gesagt werden. Im Endeffekt haben ja auch alle was davon.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Simon de Bourvis am 14. Mär 15, 12:11
@ Jeremias: danke fürs richtigstellen, ich konnte meinen Augen gerade nicht trauen. das ist ja eine völlig neue Dimension in der Kategorie "Fehlinterpretation"

Thema "körperliche Fitness":
kein Training jedweder Art, das alle paar Monate mal stattfindet wird die Fitness der Teilnehmer massgeblich beeinflussen, ist also mithin als Zielsetzung von vornherein sinnlos.

Thema "Theaterkampf/cineastischer Kampf/Showeinlagen" usw:
Ob man solche Elemente im Larp sehen will oder nicht mal dahingestellt, sie brauchen jedenfalls deutlich mehr Übung und Grundlagentraining als der übliche Larpkampf!
Das geht bei der Grundeinstellung los, ich habe nämlich keinen "Gegner" mehr, sondern einen "Partner".
Ich wäre froh, wenn mehr Leute, die gerne mal infights oder Ähnliches machen sich da mal mehr mit beschäftigen würden, als mit der Benutzung von Schaukampfwaffen.

Der grösste Effekt solcher Trainings ist meist nicht mal die Leistungssteigerung der Beteiligten (von kompletten Neuligen mal abgesehen) sondern das Kennenlernen seiner Mitspieler. Wenn ich die besser einschätzen kann, lerne auf sie einzugehen usw, dann habe ich auf der nächsten con möglicherweise einen NSC mit dem ich schonmal trainiert habe. Erfahrungsgemäss werden diese Kämpfe sowohl sicherer als auch schöner.
->Wer mal mit den Sturmrufer trainiert hat, weiß wovon ich spreche

Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Beorn am 14. Mär 15, 16:33
Nun, beim Mehrwert des Trainings mit Stahlwaffen gehn unsre Meinungen wohl auseinander^^ habe früher oft mit Stahl (und vor allem entsprechendem Schild) trainiert, zumindest mir hat es geholfen denke ich.
Und mit der Waffenfertigkeit hast du Recht^^ hab das Thema komplett vergessen. Trotzdem denke ich dass zumindest IT das  Fittnesstraining Sinn macht (zumindest in abgespeckter Form), man möchte ja ein gLaubhaftes Training darstellen.
Was das Thema sicherheit angeht möchte ich mich mal nicht aus dem Fenster lehnen, man denke nur an unser letztes training in Waldesch^^
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Vanion am 14. Mär 15, 16:37
Danke, Jerry und Markus. Ich sehe das genauso, und bin auch überrascht, dass Benda so etwas schreibt. Aber mal was ganz anderes: Benda schreibt in seinem ersten Post, dass er den Großteil der Kämpfer offensichtlich für unterbelichtet hält. Das sehe ich völlig anders. Dann noch in Kombination mit dem "Versicherungsstatement", dass er da abgeliefert hat - da möchte ich betonen, dass das nicht die Sichtweise des Vereins ist. Wir sind in einem öffentlichen Forum, und viele Neulinge von der Distel und dem Middenfelz lesen mit. Bevor da was falsch verstanden wird..
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Skynex am 14. Mär 15, 18:08
Ich nutze manchmal Stahlwaffen, um meinen Trainingsteilnehmern ein Gefühl für das Gewicht einer Waffe zu vermitteln. Es neigen nicht nur Neulinge zum Fuchteln oder schnellen Richtungswechseln, da kann ein wenig wippen mit dem Schwert oder dem Rabenschnabel schon helfen, dem Handgelenk ein wenig Erinnerung zu geben.
Ich mache seit 9 Jahren monatliches Waffentraining, meiner Fitness hat es nichts gebracht. Dafür müsste man schon zweimal die Woche Kraft- und Ausdauertraining machen.
Einen Idioten hatte ich bisher auch noch auf keinem Training, wobei ich hier Idiot im Sinne von Unbelehrbar verwende. Jedes Training hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Philosophie, auf die man sich als Teilnehmer einstellen muss (ähnlich einer Con). Bei mir wird zB kein Ausspieltraining und kein Infight stattfinden, da die Zielsetzung auf sicheren und glaubwürdigen Umgang mit der Waffe liegt.
Daher fand ich das Engonientraining sehr interessant, wo genau diese beiden Aspekte dabei waren und ich mir das ansehen konnte (und auch wieder tun würde).
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Berufspsycho am 14. Mär 15, 18:37
Spannend, anscheinend habe ich Lukas Post fehlinterpretiert. Lese ich Morgen nochmal. An der Stelle bereits groß "Entschuldigung", so ich das falsch in den Hals bekommen habe. Und Morgen dann auch in persönlich, wenn ich es nochmal gelesen habe.

Im Allgemeinen hatte der erste Post natürlich haufenweise Spitzen und stellt mich als Blödmann dar, dem Unfähigkeit zu Grunde liegt Dritte emotional zu verstehen. Genau so ist mir klar, dass bei einem Großteil Akademiker und technischer Berufe unter den männlichen LARPern der Querschnitt der Kämpfer ebenso wie diese nicht im Schnitt doof sein kann.
Aber hey, wann bietet jdm. schon die Chance ihn mit Dreck zu bewerfen, hm?

Werde mal versuchen die gegebenen Antworten zusammen zu fassen um ein erste Gefühl zu haben, selbst wenn es "nur" von den üblichen Verdächtigen ist. Danke soweit!
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Vanion am 14. Mär 15, 21:11
Naja, on topic:

Ich glaube, ich veranstalte in naher Zukunft nochmal ein Ausspieltraining. Dabei ist "Rollenspiel im Kampf" ein schöner Punkt, zu dem ich mir Gedanken machen werde. Aber nagelt mich nicht drauf fest, ich stehe momentan in meiner Abschlussprüfung ;).
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Varim am 16. Mär 15, 09:21
Hier ist was los ... ;D
Ich spring´ noch mal ein paar Tage zurück.

1. Die Liegestütze

Zitat
Wenn einer aus der Truppe Mist baut macht er Liegestütz
Guter Mann! :)
Zitat
Siehste... Daran hätte ich schon vor 10 Jahren kein Bock gehabt... Liegestütze... Bah.
Wer da keinen Bock drauf hat ... spielt was anderes. Larp kann so einfach sein ...
Dieses geringstmögliche "Bestrafungsinstrument" ist echt nicht diskussionswürdig, finde ich.
Keinen Bock auf Liegestütze?
Ganz einfach: bau´ keinen Mist
Liegestütze sind blöd? Eben deshalb werden sie eingesetzt. Als denkunterstützende Maßnahme.
Und natürlich spielunterstützende Maßnahme. Wer das willkürlich einsetzte, wäre ein ziemlich lächerliches Würstchen.

2. Körperliche Fitneß
Klar KANN man mit Muskelschwund und Glasknochenkrankheit kämpfen.
Sieht nur seltsam aus und verlangt den Beteiligten einiges an Geduld ab.
Für die Darstellung eines Kämpfers/einer Kämpferin sollte da ein Mindestmaß an körperlicher Fitneß schon vorhanden sein.
So wie schon erwähnt auch ein Höchstmaß für Zwerge/Zwerginnen vorhanden sein sollte.  ;)
Ich verzweifle schon an mir selbst und meinen körperlichen "Gebrechen", und dabei seh´ ich gar nicht mal soo unfit aus.
Außer, wenn man mich gehen oder aufstehen sieht. ;D [... aber das ist normal ab 40 ... wartet´s ab ...]
ICH sage: natürlich braucht man grundsätzliche körperliche Fitneß - ist aber eine Frage der Definition.
Und außerdem ist es NATÜRLICH extrem wichtig, daß die Kämpfenden klar im Kopf sind.
Also nicht im Sinne von leer ... :hehe:
Zitat
Was soll das IT-Training bringen?
Übung? Routine? Erfahrung? Technik? (kein Bock auf Kontrolle von Redundanzen  ;D)
JEDER Schlag bringt was, finde ich ...

3. Scharfe Waffen
Training mit scharfen Waffen halte ICH für nicht verkehrt.
Unter Umständen werden damit nämlich einige meiner Kritikpunkte ausgemerzt.
Oder der/die Betreffende kommt zumindest ans Nachdenken bezüglich:
- Larpwaffen werden nicht ernst genommen
- Verletzungen/Treffer werden nicht ernst genommen
- Stumpfes Reingekloppe ohne Abwehr

4. Sonstiges
Zitat
Ich mache seit 9 Jahren monatliches Waffentraining, meiner Fitness hat es nichts gebracht. Dafür müsste man schon zweimal die Woche Kraft- und Ausdauertraining machen.
Kann mir nicht vorstellen, daß es GAR NICHTS bringt. Schon mal nach 2 Wochen Krankheit ein Schwert geschwungen oder ein paar Stockwerke
Treppen gestiegen. Man merkt es vielleicht nicht so direkt.
Zu 2mal die Woche Kraft- und Ausdauertreinig: Das müsste man sowieso ... also auch ohne Kämpfer sein zu wollen.
Aber was müßte man nicht Alles?!

Und nochmal an alle NSCs:
NSCs sollen schön sterben, NICHT gewinnen.
Unterschied NSC/SC:
SC stirbt - fällt um - tot
NSC stirbt - fällt um - steht auf - kommt zurück
Vorteil erkannt?

Für mich ist NSC sein wie besseres Kampftraining. Man kann Ausspielen lernen (, wenn man 10mal stirbt), und man kann den Kampf üben
(, Fehler sind hier geradezu erwünscht - das macht es dem SC leichter).
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Jeremias am 16. Mär 15, 10:34

1. Die Liegestütze

Zitat
Siehste... Daran hätte ich schon vor 10 Jahren kein Bock gehabt... Liegestütze... Bah.
Wer da keinen Bock drauf hat ... spielt was anderes. Larp kann so einfach sein ...
Dieses geringstmögliche "Bestrafungsinstrument" ist echt nicht diskussionswürdig, finde ich.
Keinen Bock auf Liegestütze?
Ganz einfach: bau´ keinen Mist
Liegestütze sind blöd? Eben deshalb werden sie eingesetzt. Als denkunterstützende Maßnahme.
Und natürlich spielunterstützende Maßnahme. Wer das willkürlich einsetzte, wäre ein ziemlich lächerliches Würstchen.

Und wer will mir verbieten sowas zu spielen? Die Larp-Polizei?
Ich mach übrigens kein LARP, um mich OT bestrafen zu lassen. Ist für mich "echt nicht diskussionswürdig".
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Skynex am 16. Mär 15, 11:44
Liegestütze gehören für mich zu keinem OT Training, für ein IT Training kann es je nach Setting passen, da würde ich dann aber nicht hingehen (Larp ist für mich Freizeit, die Zeit bei der Armee sind für mich vorbei).

Körperliche Fitness unterstützt das Kriegerspiel, ist aber kein Muss in meinen Augen. Ich spiele einen Krieger, bin aber keiner. Zudem brauchen nicht nur Krieger ein Waffentraining, dort kann (und sollte) jeder etwas für sich mitnehmen können (ich wurde getroffen - was jetzt?). Neben Glasknochen kann man auch einen gealterten Veteranen darstellen, so handhabe ich es mittlerweile und genieße meinen Ruhestand :)

Scharfe Waffen helfen meines Erachtens wenig. Dann braucht man für ein Training nur noch mehr Schutzausrüstung und einen Vorat an Heftpflaster für abgehauene Finger. Blaue Flecke sind auch so gute Lehrmeister. Unscharfe Waffen (wie das klingt :poke:) zum rumfuchteln nutze ich ja selber.

Und in den 9 Jahren bin ich dicker und langsamer geworden, ein 4-5 stündiges Training für sich allein einmal im Monat ist nichts, was der Körper sich merkt. Meine Erfahrung ist natürlich gewachsen und das ist mir ein wichtiger Punkt im Training.

Einen allgemeingültigen Waffentrainingsinhaltspostdingens wird es nicht geben, man sieht ja mittlerweile hier schon, wie unterschiedlich die einzelnen Ansprüche von Trainern (und trainierten/trainierungbedürftigen) sind. Und das ist gut so, wäre alles der gleiche Einheitsbrei, könnten wir nicht alle unseren verschiedenen Stärken und Schwächen ausspielen, oder dieses Spiel bei anderen genießen.
Training ist wie Larp - individuell. Jeder sollte sein Ding machen und sich auch in dem Bereich helfen lassen, der ihm zusagt. Sonst ist der Spaß ganz schnell nicht mehr vorhanden.

PS: Falls ich wirr klinge, ich schreibe von meinem Krankenbett aus :P
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Varim am 16. Mär 15, 13:39
Zitat
Und wer will mir verbieten sowas zu spielen? Die Larp-Polizei?
Mein "Wer da keinen Bock drauf hat ... spielt was anderes." klingt für Dich nach Zwang?
Ommmmm!

Ich weiß, daß Du keinen Valkensteiner spielen würdest.
Für mich gehört der "unangenehme" Kram drumherum (IT) dazu, für Dich nicht.
Ich mag ohne Sport (OT) nicht leben, habe deshalb (IT) kein Problem damit.
Dir ist nach Komfort, mir ist nach Sparta.
Da sind wir wie die meisten Menschen*: unterschiedlich
Und weil wir Alle unterschiedlich und so viele sind, kracht es manchmal.
Und trotzdem können wir gemeinsam spielen.
Ist das nicht schön?!
 ;)

Und @Skynex: "gealterter Veteran" geht natürlich immer. Der ist dann vermutlich nicht so heftig unterwegs wie die 20jährigen angehenden Helden?!
Sprich: da hat sich die eingeschränkte Körperlichkeit ja schon Bahn gebrochen.
Zitat
Einen allgemeingültigen Waffentrainingsinhaltspostdingens wird es nicht geben
Drei LARPer fünf Meinungen!
Ich glaube nicht, daß das beabsichtigt war.
Es geht eher um das Sammeln von Meinungen, um ´nen Überblick zu bekommen (siehe Post1 von Berufspsycho)

*[da wir im LARP sind:] und Menschenähnliche [und nicht zu vergessen die MenschenähnlichInnen]
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Jeremias am 16. Mär 15, 15:56
Zitat
Und wer will mir verbieten sowas zu spielen? Die Larp-Polizei?
Mein "Wer da keinen Bock drauf hat ... spielt was anderes." klingt für Dich nach Zwang?
Ommmmm!

Tatsächlich sogar. Wenn du das nicht gemeinst hast, dann will ich nichts gesagt haben, aber es klang nach "Wer darauf keinen Bock hat, sollte keinen Krieger spielen". Und dem wollte ich Kontra geben.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Skynex am 16. Mär 15, 18:05
Ganz meine Meinung (oder heißt das jetzt ganz deiner Meinung?). Ich bleib gern mal sitzen, für Nacht-und-Nebel-Kommandoaktionen habe ich Kontakte :nunu:
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Berufspsycho am 17. Mär 15, 14:06
Wollte es vor ein paar Tagen schon machen aber die liebe Zeit...

Der Post von L. lässt mMn sehr wohl die Interpretation zu, dass Spaß vor Sicherheit geht. Der letzte Absatz nach der Ergänzung ist da eindeutig in seiner Priorisierung.
ABER: Man kann sowas falsch interpretieren, muss es aber nicht. Und da ich L. kenne und mag - doof aber harmlos *fg* - ziehe ich mir mal den Schuh an, übers Ziel hinaus geschossen zu sein. An dieser Stelle also:

Mea culpa und so -> Entschuldigung Lukas!

Und da ich Entschuldigungen meist für Freispruchersuche mit zweifelhafter Ernsthaftigkeit halte, biete ich quasi als "Gegenleistung" an den guten L. beim nächsten seiner Trainings tatkräftig zu unterstützen. Auch wenn sein Theater, meine das nicht abwertend, nicht meiner Vorstellung von Kampf entspricht.



Beim nochmaligen Lesen der Texte reift die Erkenntnis weiter, dass wir künftig im Vorfeld besser OT kommunizieren müssen was wir als Kampftraining anbieten.

Der Hintergrund auf dem Middenfelz war, dass zwei der Jungs ihre Enttäuschung darüber äußerten, da sie nach Aussagen Dritter Nahkampf mit Schlägen, Tritten, Winden usw. erwartet haben, da es hieß ich würde sowas gut können und vermitteln.
Bin mir ziemlich sicher, dass wir nahezu jeden Wunsch abbilden können aber dafür müssen wir diese klarer kristallisieren.

Danke an alle bisher für ihre Meinung, wobei mir weitere Willkommen sind.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Vanion am 17. Mär 15, 16:14
Wollte es vor ein paar Tagen schon machen aber die liebe Zeit...

Der Post von L. lässt mMn sehr wohl die Interpretation zu, dass Spaß vor Sicherheit geht. Der letzte Absatz nach der Ergänzung ist da eindeutig in seiner Priorisierung.
ABER: Man kann sowas falsch interpretieren, muss es aber nicht. Und da ich L. kenne und mag - doof aber harmlos *fg* - ziehe ich mir mal den Schuh an, übers Ziel hinaus geschossen zu sein. An dieser Stelle also:

Mea culpa und so -> Entschuldigung Lukas!

Und da ich Entschuldigungen meist für Freispruchersuche mit zweifelhafter Ernsthaftigkeit halte, biete ich quasi als "Gegenleistung" an den guten L. beim nächsten seiner Trainings tatkräftig zu unterstützen. Auch wenn sein Theater, meine das nicht abwertend, nicht meiner Vorstellung von Kampf entspricht.



Also, erstmal: du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich war nicht beleidigt, eher verwundert. Du hast mich nicht persönlich angegriffen, sondern fehlinterpretiert. Die Diskussion, ob da was zu interpretieren ist oder nicht, ist müßig, ich denke, wir kennen da unsere Meinungen ;).
Ich find dein Angebot und den "Goodwill" dahinter sehr cool - aber ich lehne ab. Erstmal: eine "Gegenleistung", das klingt so nach "Benda muss Steineklopfen, weil er Mist gebaut hat" und widerspricht meiner Vorstellung von "gemeinsam was auf die Beine stellen". Außerdem muss ich ehrlich sagen, dass unsere Auffassungen bzgl. Larpkampf und Larpkampf-Training (ich verwende bewusst lieber den Begriff "Ausspieltraining") sehr weit auseinander gehen, da ist es fraglich, ob's Sinn macht, diese Stile auf derselben Veranstaltung zu kreuzen. Ich denke tatsächlich nicht, denn ich würde kein Training anbieten mit dem Hintergrund "Schaut mal rein, wie's so ist", sondern mit dem klaren Ziel: "Werdet besser in realistischer Darstellung und lernt, der Rolle gemäß zu kämpfen" (zumindest wäre dieser Satz ein schöner Anspruch, auch an mich selbst).

Zitat
Beim nochmaligen Lesen der Texte reift die Erkenntnis weiter, dass wir künftig im Vorfeld besser OT kommunizieren müssen was wir als Kampftraining anbieten.

Der Hintergrund auf dem Middenfelz war, dass zwei der Jungs ihre Enttäuschung darüber äußerten, da sie nach Aussagen Dritter Nahkampf mit Schlägen, Tritten, Winden usw. erwartet haben, da es hieß ich würde sowas gut können und vermitteln.
Bin mir ziemlich sicher, dass wir nahezu jeden Wunsch abbilden können aber dafür müssen wir diese klarer kristallisieren.

Danke an alle bisher für ihre Meinung, wobei mir weitere Willkommen sind.

Ich glaub, du machst es dir zu einfach bzw. verallgemeinerst zuviel. "Was wir als Kampftraining anbieten" wird erst relevant, wenn tatsächlich "wir" ein Kampftraining anbieten. Solange ich allein entscheide, eines zu machen, können die Leute auch meinen Stil erwarten (klar, wenn Jerry kurzfristig einspringt, ändert das alles, aber so ist das eben manchmal). Ich hab keine Lust auf drei Wochen Diplomatie, bevor ich Leute dazu einladen kann, (hoffentlich) mit mir Spaß zu haben.

Klar, für eine Con wie das Middenfelz ist so eine Absprache gut und richtig, bzw. wäre es gewesen. Wenn ich nicht deutlich im Voraus gewusst hätte, dass ich nicht komme, hätte ich auch versucht, sowas anzuregen. Aber grundsätzlich bin ich grade bei "kleinen" Sachen wie Trainings der Meinung, dass Riesendiskussionen, große Forenthreads und "wie können wir es allen Recht machen" unnötig sind. Es ist echt kein Aufwand, sowas zu veranstalten, und darum finde ich das Engonien-Prinzip "jeder, wie er mag, und wer nicht mag macht halt nicht mit" sehr viel besser als ein riesiges Bohei um "wie machen wir's denn nun". Ich schreib nicht groß "Das Engonien-Training" über das, was ich mache, und solange ich das nicht tue, muss ich es auch nicht allen Engoniern recht machen.

Außerdem, mal ehrlich: am Ende macht doch eh jeder das, worauf er Lust hat, woran er Spaß macht. Zeit für Namecalling: wenn Johannes irgendwann keine Lust mehr hat, langsame Schläge zu simulieren, sucht er sich einen Partner und macht eben einen Wettkampf daraus. Wenn Lukas keinen Bock mehr hat, irgendwelche abstrusen Vorträge über "so war das aber beim frühmittelalterlichen Bidenhänder" zu hören, dann geht er zu Stella und fragt sie, ob sie 'nen Windstoß wirken kann, bei dem er möglichst cool fallen kann.

Viel Lärm um nichts, wenn man mich fragt.

Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Grendar am 17. Mär 15, 16:26
Ich bin sehr für zusätzliches Sparing beim Kampftraining.

Mit Kopfschutz und Handschuhen.
Um den "Infight" besser zu trainieren.

Larp Waffen Kampf ist meiner Meinung nach ohnehin immer noch Murks^^
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Berufspsycho am 17. Mär 15, 20:45
Es allen Recht machen dürfte in der Tat schwierig bis unmöglich werden, will ich ja gar nicht.
Ein paar Suppen auf der Speisekarte, die einer größeren Anzahl schmecken, das halte ich für sinnvoll. Drum die Fragen.

Steineklopfen war nicht meine Absicht sondern den eigenen Horizont erweitern, nutzt ja nichts nur mit der eigenen Weltanschauung im stillen Kämmerlein zu kauern. Falls nicht gewünscht, ist das auch iO, mehr Zeit zum Kuchen essen.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: gerhardt am 17. Mär 15, 21:43
Also eigentlich finde ich es ausgesprochen sinnvoll gerade die beiden unterschiedlichen Stile zu mischen, also ich zumindest würde kommen.
Bei mir war es zuweilen so, man bekommt einen Treffer z.B. von einem doppelhändig geführten Kriegshammer, folgerichtig gehe ich zu Boden, da sind mir Kämpferschutz und Rüstung egal, wenn einen so ein Ding trifft heißt es hinlegen. Dann liegt man also und muss mit ansehen wie der Kombattant seine Riesenwaffe führt wie ein Florett und schon kommt Frust auf, also bleibt man beim nächsten mal stehen und schon kommt beim anderen Frust auf.
Da wäre ein Training in der Kombination: richtige Waffenführung UND richtiges Ausspielen durchaus hilfreich.
Plausibilität allgemein fände ich ein gutes Thema für ein Waffentraining (wurde hier schon mal angesprochen). Beispiel: eine Klinge am Hals ist eine Klinge am Hals genau so wie eine Übermacht die dich mit gezogenen Schwertern umringt hat dich Schach Matt setzt, natürlich würde man gern den unbesiegbaren Helden spielen der sich aus jeder noch so aussichtslosen Situation heraus windet aber es ist einfach nicht plausibel und kein schönes Spiel den anderen gegenüber. In so weit möchte ich auch denjenigen widersprechen die behaupten es mache jeder was ihm spaß bereite. Es sollte Plausibel sein, also bitte auch keine Mägde oder Knechte die patzig bis herausfordernd gegenüber Adligen sind oder Charaktere die mit Wachen diskutieren wenn sie abgeführt werden sollen und noch einmal: ein gezogenes Schwert ist eine ernsthafte Bedrohung und sollte auch genau so gespielt werden auch wenn es  eine Polsterwaffe ist. Das gilt meiner Meinung übrigens für beide Parteien, der Bedrohte sollte sich darüber im klaren sein das der Zeitpunkt große Töne zu spucken vorbei ist genau so wie der Schwerthalter sich darüber klar sein sollte welche Verantwortung er da jetzt in Händen hält.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Vanion am 17. Mär 15, 22:59
Es allen Recht machen dürfte in der Tat schwierig bis unmöglich werden, will ich ja gar nicht.
Ein paar Suppen auf der Speisekarte, die einer größeren Anzahl schmecken, das halte ich für sinnvoll. Drum die Fragen.

Ah, Missverständnis. Das würd ich so unterschreiben!

Steineklopfen war nicht meine Absicht sondern den eigenen Horizont erweitern, nutzt ja nichts nur mit der eigenen Weltanschauung im stillen Kämmerlein zu kauern. Falls nicht gewünscht, ist das auch iO, mehr Zeit zum Kuchen essen.
Gewünscht schon, aber ich hab im Kopf, dass du eher der Liegestütze + "effektiv kämpfen"-Vermittler bist, das beißt sich doch mit "meinem" Kram sehr deutlich? Uwes Punkt wiederum klingt auch super, das hab ich nicht bedacht, geht aber nicht in Richtung "effektiv kämpfen". Ich verlier die Übersicht.
Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Schimmi am 18. Mär 15, 07:56
Ich habe bei den verschiedenen Kampftrainings auch schon verschiedene Stile kennengelernt. Meine Anfänge habe ich bei Jerry, Tobi und Adrian kennengelernt. Ich durfte aber auch schon den Trainer-Stil von Benda kennenlernen.

Ich muss sagen, dass mir beide Varianten gefallen haben und das ich von beiden Varianten was gelernt habe. Denn ich möchte einerseits lernen, wie ich "schön" kämpfe und gut ausspiele, andererseits aber auch Techniken lernen, mit denen ich einen Kampf gewinnen kann.

Beides sehe ich aber auch eher als OT-Kampftrainings, damit ich IT besser werde. Ich möchte beide Varianten gerne trainieren und je nach Situation im IT dann das jeweils passende anwenden.

Ob ich jetzt Liegestütze machen würde weiss ich nicht, das war aber bisher auch nicht Gegenstand der Kampftrainings wo ich war. Das wäre für mich auch eher als Teil von IT-Trainings zu sehen und meine Chars würden dann IT entsprechend drauf reagieren.

Titel: Re: Kampftraining für LARPer - Quo vadis?
Beitrag von: Johannes am 18. Mär 15, 18:26
Kann mich Schimmi im Grunde nur anschließen.
Fürchte zwar, dass man sich über die Definition eines "schönen" Kampfes lange streiten kann, aber auch hier finde ich es wichtig verschiedene Ansichten kennen zu lernen. Wichtig ist es mir halt das der Trainer vorher sagt, was er erreichen möchte.