Forum des Engonien e.V.
Die Gebiete in Caldrien => Engonia - die einstige Kaiserstadt => Thema gestartet von: Engonien NSC am 28. Nov 06, 16:24
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Hier trifft sich in regelmäßigen Abständen der Senat, um über wichtige Entscheidungen für das Heilige Engonische Kaiserreich zu debattieren, Gesetze für das gesamte Reich zu verabschieden und die Fahrtrichtung der Engonischen Außenpolitik zu bestimmen.
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Der 28. Tag des 11. Mondes 256 n.J.
Am frühen Morgen trafen trafen sechs Reiter in der Engonischen Hauptstadt ein. Allesamt waren sie mit dem Staub einer langen und beschwerlichen Reise bedeckt und die Züge auf ihren Gesichtern verrieten, dass sie wohl schlechte Kunde brachten.
Vor dem Senatsgebäude zügelten sie ihre Pferde. Sie stiegen ab und senkten das Knie vor der Statue Jeldriks, ehe sie die breite Treppe hinaufschritten und im inneren des Gebäudes verschwanden.
Wenige Stunden später wurde eine Sondersitzung des Senates einberufen.
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Der 29. Tag des 11. Mondes 256 n.J.
Am heutigen Tag findet die große Wintersitzung des inneren Senates statt, an der traditionell alle zwölf Senatoren teilnehmen. Angesichts der Geschehnisse des vergangenen Jahres wird mit einer langen und bedeutsamen Sitzung gerechnet.
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Zu bestellter Stunde findet sich der lodrische Botschafter, in vollem Ornanat, vor dem Senat ein.
Begleitet wurde er von zwei großen Kernen in Paradeuniform der lodrischen Garde.
Er wartet nun darauf eingelassen zu werden.
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Überall im Senatsgebäude herrscht reges treiben, man bedeutet der lodrischen Delegation sich noch einen kleinen Moment zu gedulden, seine
Kaiserliche Majestät und würde sie in kürze empfangen.
Aufällig ist das, überall keine blaugelben Wappenröcke oder Banner mehr zu sehen sind, überall werden diese gegen Blau-Schwarze Gegenstücke ausgetauscht.
Ein Blau-Schwarz uniformierter Offizier kommt auf die lodrische Gesandtschaft zu:
"Wohl denn, Herr Botschafter, wenn ihr mir dann folgen würdet? Eure Leibwache muss leider hier zurückbleiben und auf euch warten."
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"Unnge4rn, abre bitte, nach euch." antwortet der Botschafter.
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Die beiden Leibwachen des Botschafters wurden in einen Seitenraum gebeten, in dem es ihnen an Annehmlichkeiten nicht mangelte und wo sie auf den Botschafter warten sollten.
Der Botschafter selbst wurde zum Senat geleitet. Auf dem Weg schlossen sich noch zwei weitere Lupus Umbra den beiden Männern an.
Der Senatssaal war nur von einigen wenigen Kohlebecken schwach beleuchtet. Auf dem uralten Thron, von dem dereinst Kaiser Jeldrik die Senatssitzungen geleitet hatte, saß nun Barad Konar und blickte gelangweilt auf einen Mann, der ihm etwas aus zahlreichen Papieren vorzulesen schien. Als dieser die Neuankömmlinge erblickte raffte er schnell alles zusammen und verließ eilig den Saal durch eine kleine Seitentür.
In der Mitte des Senatssaales blieben die Lupus Umbra stehen und hießen den lodrischen Botschafter, es ihnen gleich zu tun. Dabei nahmen sie seitlich und hinter ihm Stellung ein.
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Die beiden Wächte lehnen ab und bleiben im Vorraum stehen.
Der Botschafter folgt und wendet sich direkt an Barad Konar.
"Seid mir gegrüßt, Hoher Herr.
Verzeiht mirdie Frage, aber ich gehe doch richtig in der Annahme, daß ihr die Gepflogenheiten der Hohen Diplomatie beachtet und meine Unantastabrkeit als Botschafter anerkennt und ich kein Leid zu fürchten habe, egal was ich euch berichten muß?"
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Der Kaiser lauschte den Worten des Botschafters und lachte kurz.
"Tior zum Gruße, Botschafter. Ihr hört Euch an, als schreckten Euch die Dinge, die Ihr mir zu berichten gedenkt. Aber keine Sorge. Ihr habt keinen Anlass Euch zu fürchten. Ihr befindet Euch hier in Sicherheit, in den Hallen des mich beratenden Senates, der weise und gerecht in kaiserlosen Zeiten regierte. Und sehet, es ist kein silvanaischer Senator anwesend."
Erneut ein erheitertes Lachen.
"Nichts liegt mir ferner als Euch mit Gewalt zu drohen. Ihr seid schließlich nicht für die Taten dieses Ordens verantwortlich und für mich wohl die Stimme, die mich zu Fürst Ullrich von Quenn und dem lodrischen Kronrat sprechen läßt."
"Bei Tior meinem Vater, was lässt Euch auch bloß so etwas denken?"
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"Nun, Herr, ich habe in meiner Zeit als Botschafter nicht immer die besten Erfahrungen gemacht, und wollte mir daher sicher sein, BEVOR ich vieleicht etwas sage, was euch mißfällt....
Aber bitte Herr, ich war unhöflich.
Ihr habt nach mir gerufen, was darf ich für euch tun?"
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"Nun, WIR haben Euch aus einem triftigen Grund hierher geleiten lassen.
Edle Lehensherren wurden einzig aus dem Grund Ihrer Treue zu UNS vom Orden des Thorm mehr als herablassend behandelt. Gar von schwerer Beleidigung Ihrer Ehre ist die Rede gewesen. Hauptgrund für die schwerwiegenden Beleidigungen ist wohl die äußerst zweifelhafte Auslegung der Tatsache, dass WIR von Tior zurückgesandt worden sind um dieses Volk zu führen und zu regieren in so unsicherer Zeit.
Dies führt UNS in eine schlimme Situation. So wie früher der Senat führen nun WIR das Engonische Volk und es darf nicht sein, betonen WIR Euch ausdrücklich, Herr Botschafter, dass die Tore zu einem so großmütigen Reich, das in langen Jahren seine Beziehung zu dem Euren wohlwollend ausgebaut hat, dessen freundschaftliche Bande sich nach Aufmerksamkeit sehnen und von Euch einen tiefen Stich erhallten haben, von diesen Thorm verschlossen gehalten werden.
Was in der Götter Namen verleitet den Orden der Thorm zu solch anmaßendem Verhalten und wie ratet Ihr UNS zur Beschwichtigung UNSERER Lehensherren und Damen. Was wird zu UNSERER Genugtuung geschehen, Botschafter? Und seid gewiss, Ihr habt hier nichts zu befürchten, sprecht frei aber wohl überlegt."
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"Gerne will ich euch Antworten, Herr.
Das Problem an der Sache ist, daß den Orden die Überwachung der Grenzen obliegt. Und die Priesterschaft ist da anderer Ansicht als ihr, was die Erweckung und den Auftrag der Götter angeht..."
(Seinem Gesicht ist zu entnehmen, daß ihm diese Antwort recht unangenehm ist.)
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"Seid vorsichtig mit Euren Worten, Botschafter, Ihr wählt sie sehr unbedacht. WIR haben in dieser Angelegenheit keine Ansicht. WIR sind durch Tiors Willen zurückgeschickt worden, um die Kaiserwürde zu tragen."
Er musterte den Botschafter aufmerksam.
"Doch sagt mir, Botschafter, welche Ansicht teilt Ihr?"
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"Verzeiht mir, Herr, ich wollte damit niemandem zu nahe treten.
Und, Herr, vergebt mir, aber was ich denke ist ohne belang, denn ich bin nur ein Diener und Botschafter, Herr, und eigene Ansichten ziemen meiner Stellung nicht."
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Barad Konar hob fragend die Augenbrauen.
"Wozu seid Ihr UNS dann von Nutzen, wenn nicht einmal als Zeuge UNSERER rechtmäßigen Einsetzung durch Tior?"
Der Kaiser schüttelte den Kopf.
"Nun, wenn Ihr keine eigene Ansicht haben dürft, werdet Ihr UNS sicherlich die Ansicht Eures Fürsten und Eures Kronrates UNS betreffend mitteilen. Desweiteren sei angemerkt, dass WIR den Antrag des Senates vor UNSERER Inthronisation respektieren und WIR daher weiterhin auf eine Antwort des Fürstentums Lodrien warten."
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"Nun, Herr, wenn ihr so direkt nach der offiziellen Meinung Lodriens fragt werde ich sie euch gerne nennen.
Das Freie Fürstentum Lodrien ist in keiner Weise und zu keinem Zeitpunkt bereit, die Selbsterhebung zum Kaiser anzuerkennen und ebenso die de-facto Entmachtung des Senates.
Wir werden zu keinem Zeitupunkt und in keinster Weise die göttliche Herkunft oder die Erweckung durch einen Gott anerkennen.
Daher ist der Freundschaftsvertrag nicht gekündigt, denn wir haben diesen Vertrag mit unseren Freunden in Engonien geschlossen. Und von diesen wurden unsere Gesetze anerkannt, und da ihr sie nicht anerkennt sprecht ihr auch hier nicht als Engonien.
Wir werden niemals einen Untoten und seinen götterlosen Orden als Herrscher anerkennen sondern nur jene die fest und treu zu Jeldrik und den guten Göttern stehen.
Anbei habe ich Botschaften für euch, vom Orden des Thorm und von Sir Gregory.
Barad Konar,
hiermit erkläre ich euch und allden den euren die Fehde bis aufs Blut.
Sollte ich euch je begegnen habt ihr hoffentlich den Frieden mit euren Göttern gemacht, denn die Götter können euch vergeben, ich werde es nicht!
Sir Gregory of Dragon´s Deep
Nun der von den Thorm:
Barad Konar,
du willst eine Entschuldigung, aber die wirst du nie erhalten. Wir werden dich und die deinen so behandeln, wie es ihnen zusteht. Jeder des Lupus Umbra der versucht, unser Land zu betreten wird von den Mauern der Feste baumeln, als Warnung für jene von euch die es versuchen wollen, und als Zeichen der Hoffnung für alle, die mit gutem Herzen Hilfe suchen.
Untotes Pack, wenn du eine Entschuldigung willst, dann komm und verlang danach!
Orden des Thorm
Feste zu Eisenfels"
Er übergibt Barad Konar die Schreiben.
Dann verneigt er sich kurz.
"Ich werde nun mit meinen Leuten dieses Land verlassen. Solltet ihr wünschen, das ich noch eine Botschaft überbringe so stellt sie bitte der Botschaft zu, wir werden in einer Stunde abreisen."
Er verneigt sich nochmal, dreht sich um und macht sich daran, den Saal zu verlassen
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Als der Botschafter geendet hatte wurde es still im Saal.
Es war keine Regung im Gesicht des Kaisers zu sehen, als sich dieser nach einigen Augenblicken aufsetzte und zum Botschafter sprach:
"Herr Botschafter, bitte unterrichtet Eurem Fürsten und dem Kronrat folgende Worte:
Trotz allen guten Willens ist das Kaiserreich Engonien nicht mehr gewillt, die fortwährenden Provokationen und Beleidigungen aus dem Fürstentum Lodrien hinzunehmen.
Hiermit kündigen seine Kaiserliche Majestät Barad Konar, der Senat und das Volk Engoniens den Freundschaftsvertrag zwischen dem Kaiserreich Engonien und dem Fürstentum Lodrien auf."
Barad Konar ließ die Worte kurz wirken.
"Herr Botschafter, die Reichsgarde wird nun Euch und Eure Männer zur Botschaft zurück geleiten. Binnen des morgigen Tageslaufs ist die Botschaft zu räumen. Die Reichsgarde wird Euch dabei mit allen erforderlichen Mittel unterstützen und Euch zur Grenze geleiten. Das Botschaftsgebäude fällt wieder zurück in Besitz des Senates."
Nachdem der Kaiser seine Worte gesprochen hatte wurde der Botschafter mit seinen Wachen zum Botschaftsgebäude gebracht.
Als der Botschafter den Raum verließ trat Alaron von Norngard aus einer Nische hervor.
"Mein Gebieter, hätten wir dem Fürstentum Lodrien nicht den Krieg erklären sollen?"
"Nein. Das wäre nur Verschwendung von Ressourcen. Lodrien ist unbedeutend."
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Ohne sich umzuwenden geht der Botschafter.