Forum des Engonien e.V.
Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Akela am 07. Dez 06, 00:16
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*Es war eine große Lagerstätte, die dort in den weiten Wäldern der Baronie Feuerklinge aufgeschlagen wurde. Noch reiste die Allianz zusammen, doch schon bald würden sich ihre Wege abermals trennen.
Ein großes Feuer brannte in der Mitte der kleinen Senke, kleinere Gruppen der Reisenden saßen drum herum und unterhielten sich mal lauter und ausgelassen, mal leiser und ernsthaft.
Zwei Wachen umkreisten das Lager... jeder Räuber, der sich dieser Reisegruppe näherte, musste lebensmüde sein, doch die Truppen des Lupus Umbra patroullierten noch in diesem Gebiet.
Sasha saß zusammen mit Miguel in der Nähe des Feuers und reinigte ihre Rüstung. Sie sprach immer noch nicht viel, jedes Wort schmerzte in ihrem Hals, doch dank des Könnens von Jelena hörte sich Sashas Stimme schon wieder fast völlig normal an.*
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Jelena hatte es sich in Ihrer Nähe bequem gemacht, sich in ihren Mantel eingewickelt und versuchte zu dösen. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und die Kälte setzte ihr mehr zu als ihr lieb war.
"Wie wollen wir weiter vorgehen?" fragte sie in die Runde hinein.
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Es entstand ein wenig Unruhe bei den anderen Reisenden, als ein fremder Reiter herbeikam, die sich jedoch schnell legte. Der Fremde schien alles andere als eine Gefahr zu sein. Seine Kleidung war zwar einfach und praktisch, aber dennoch nicht für lange Reisen ausgelegt. Die Statur schien viel mehr auf jemanden hinzuweisen, der keine harten körperlichen Arbeiten gewohnt war. Da er unbewaffnet war ließ man ihn auch ins Lager hinein. Hellhörige Ohren konnten Worte wie Postille und Wärme erhaschen.
Mit einem "Den Göttern zum Gruße" hockte er sich vor ein kleines, allein stehendes Lagerfeuer und hielt seine Hände den wärmenden Flammen entgegen.
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*Sasha räumte gerade die Utensilien zur Rüstungspflege in Salems Satteltaschen ein, als der Fremde das Lager betrat. Aufmerksam musterte sie ihn.
Auf dem Rückweg zu ihrem Lagerplatz schlug sie einen kleinen Bogen und grüßte den Reisenden mit einem freundlichen.*
"Lunas Segen.
Was führt euch denn in diese verlassene Gegend?"
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Der Fremde schreckte zusammen.
"Oh, verzeiht, ich bin ein wenig müde, aber ich muss schon weiter."
Dann stand er auf und machte sich auf den Weg zu seinem Ross. Dabei sprach er weiter.
"Ich bin für die Tangara Postille unterwegs. Bis zum Mittag noch war ich am Hofe des Barons Hagen von Feuerklinge, als ich beunruhigende Neuigkeiten aus Engonia vernahm. Ich musste auf der Stelle los und der Redaktion in Fanada berichten. Kann sein, dass ich der erste bin."
Bei den letzten Worten strahlte er und hievte sich dann ein wenig unbeholfen in den Sattel.
"Verzeiht mir, aber ich muss nun los." Er wollte seinem Pferd schon die nicht vorhandenen Sporen geben, also ihm noch eine Frage einfiel.
"Vielleicht noch eine Sache? Welche Meinung vertretet Ihr nun dazu, dass Barad Konar nun rechtmäßig neuer Kaiser von Engonien ist?"
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"Vielleicht solltet ihr eher fragen, ob Barad Konar wirklich rechtmäßiger Kaiser von Engonien ist...."
*Sashas Gesichtsausdruck verdunkelte sich.*
"Und das bezweifle ich sehr stark."
*Sie beobachtete die Reaktion des Boten. Ihr war klar, dass schon andere Leute durch harmlosere Aussagen den Tod gefunden hatten.
...doch die Lüge lag weder in ihrer Natur noch in ihrem Glauben.
...doch was war, wenn er vom Senat nun völlig als Kaiser angenommen worden war....?*
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"Nun denn, das ist er angeblich. Ich danke euch für eure Meinung!"
Mit diesen Worten preschte er davon.
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*Sasha blickt dem Reiter noch eine Weile lang nach, dann setzt sie sich wieder zu den anderen an das wärmende Feuer.*
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Nach einer Weile lässt sich ein nachdenklich dreinblickender Hegen vernehmen.
"Ich glaube, Barad Konar müsste uns doch eigentlich gut leiden können. Was weiss er denn von uns? Wir sind die, die bei seiner Wiedererweckung mitgeholfen haben und wir sind die, die bei seiner Wiedereinsetzung geholfen haben und seine Burg vor dem Abdriften ins Schiwars Reich bewahrt haben.
Und alle Lumpus Umbra, die von uns übles berichten könnten, sind nicht mehr", fügt er leise hinzu.
"Aber bei noch mehr Nachdenken bin ich mir nicht mehr so sicher. Was ist, wenn Tior ihm einen Tip gibt?"
*seufzt*
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*Sasha seufzt tief bei Hegens Worten. Wie gerne würde sie vergessen, was sie alles für Barad Konar getan hatten... *
"Ich glaube eigentlich nicht, dass wir zur Zeit etwas zu befürchten haben.
Tior wird es herzlich egal sein, dass wir viele seiner Truppen geschlagen haben... in seinem Glauben haben nur die Stärkeren das Recht zu überleben.
Und die Stärkeren waren nunmal wir."
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"Das stimmt wohl... aber wenn wir uns jetzt in einen aufkeimenden Bruderkonflikt einmischen, dann werden unsere Namen über kurz oder lang von den Spatzen von den Dächern gepfiffen werden." murmelte Jelena düster.
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"Meinst du nicht, dass wir uns schon längst eingemischt haben?
Und vor allem.... möchtest du die Augen davor verschließen?"
*Sasha schaute die Heilerin an. Ihr Blick war seit ihrem "Ausflug" nach Tiefensee klar und ruhig wie schon seit Monaten nicht mehr.
Die Woflselfe schien fast ausgelassen, trotz der eher düsteren Stimmung, in der sich das ganze Lager befand.
In dem kleinen Dorf am See schien ein großer Knoten geplatzt zu sein....*
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"Ja und Nein! Ja, wir haben uns eingemischt und nein, wir haben es bei dreivierteln nicht freiwillig getan, sondern sind von den Göttern hineingezogen worden. Aber du hast natürlich recht und nun ist es zu spät um sich darüber Gedanken zu machen. Jeder von uns hat an irgend einem Punkt die Entscheidung gefaällt, die uns zu diesem Punkt geführt hat, also müssen wir jetzt auch mit den Konsequenzen leben. Und falls die letzte dieser Konsequenzen Krieg heißt, dann ist dem so..., aber erlaube mir bitte hin und wieder mit meinem Schicksal zu hadern, denn wenn es etwas gibt, was ich unter allen Umständen nicht erleben möchte, dann ist es mehr Blutvergießen und genau das kommt auf uns zu..."