Forum des Engonien e.V.
Die Gebiete in Andarra => Hier und dort in den Weiten Andarras => Die Ruinen der Stadt Caer Conway => Thema gestartet von: Ashat am 12. Mai 07, 22:53
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"Herr, " spricht Heyko, der Offizier der Dragoons Tannjew an, "habt ihr einen Moment."
Der Veteran ist auf sein großes Schwert gestützt und wirkt wie immer: Ruhig und doch irgendwie....
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Tannjew scheint aus einem Gedanken aufgeschreckt worden zu sein, als er ein "Ja, aber natürlich doch!" erwiedert. Seit zwei Tagen schon sitzt er die meiste Zeit abwesend und grübelnd im großen Saal der Kaserne der Reichsgarde vor den strategischen Karten, die kurzerhand zum Hauptquartier des andarranischen Widerstandes erkoren worden ist.
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"Herr, was ihr da macht tut euch nicht gut. Ihr braucht Ruhe, Herr. Oder Hilfe."
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Tannjew schlägt sich die Hände die er bis eben noch vor das Gesich hielt auf den Schoß und steht auf.
"Ruhe hört sich verlockend an. Aber wie soll hier irgendjemand Ruhe finden, solange die Situation so auswegslos erscheint? Die Männer und Frauen da draußen ahnen gar nicht, wie schlecht es um uns alle steht. Und die Nachricht über den Rückschlag in den Sümpfen wirkt kaum beruhigend auf mich."
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"Ich weiß, Herr, aber ein müder Kommandant macht Fehler. Und Herr, wenn ihr nicht auf der Höhe seid wird es schwer, euch zu beschützen...."
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"Ich finde nur keinen Schlaf. Und wenn ich einschlafe plagen mich schlimme Träume..."
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"Dunkelheit und böse Schatten, aus Vergangenheit und Zukunft die euch heimsuchen, Herr?"
Er setzt sich.
"Ich kenne es, und die meistem meiner Kammeraden auch....
Kann man euch denn ein wenig eurer Last abnehmen?"
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"Ach Heyko", seufzte Tannjew, "ich danke dir für deine Mühen, aber ich glaube kaum, dass du mir zu helfen vermagst. Meine inneren Dämonen muss ich alleine besiegen."
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"Ja, Herr, aber von den äußeren Lasten vermag ich vieleicht etwas abzunehmen.
Herr, wir sind hier weil wir bereit sind für euch und eure Sache unser Leben zu geben - aber auch euer Leben ist für uns von Wert.
Ihr seid zu wichtig, Herr, um euch selbst zu zerstören."
Er macht eine kurze Pause.
"Herr, wann habt ihr daqs letzte Mal eine NAcht geschlafen - durchgeschlafen?"
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Gerade als Tannjew erneut das Wort ergreifen will, fliegt die Tür zu seinem Zimmer auf und Roberts Adjutantin stürmt herein.
Den Dragoon ignorierend salutiert sie vor Tannjew und beginnt zu sprechen:
"Herr Tannjew! Soeben ist ein Bote mit einer neuen Nachricht von der Front eingetroffen! Hauptmann McManahugh lässt euch die folgenden Worte ausrichten: ES IST GETAN!"
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Der Soldat tritt einen Schritt zu rSeite und setzt sich auf den Tisch.
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"Bei den Göttern, jetzt schon?"
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"Nun, wenn ich richtg informiert bin, hieß es drei Wochen?! Und die sind mittlerweile verstrichen! Nun, unsere Nachkommen werden dereinst entscheiden, ob wir Helden oder Schlächter sein werden!"
Mit diesen Worten salutiert sie kurz, wendet sich ab und verlässt den Raum genauso plötzlich wieder, wie sie ihn betreten hat.
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"Herr, darf ich offen sprechen?" fragt der Dragoon.
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Tannjew scheint immer noch wie vom Schlag getroffen und die Worte "Aber natürlich" entgleiten ihm eher mechanisch und völlig emotionslos.
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"Herr, seid ihr sicher, ich meine......"
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"Ich weiß nicht, ob ich mir überhaupt noch wegen irgendwas sicher sein kann. Ihr habt recht, ich benötige dringend Schlaf."
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"Dann gönnt euch ein paar Stunden. Ich verspreche euch, ich werde euch persönlich wecken sollte es von nöten sein, Herr."
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"Ich danke Euch. Vielleicht gelingt es mir auch tatsächlich, ein paar Stunden Schlaf zu finden."
Dann verabschiedete sich Tannjew und verließ den Saal.
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Mit einem Nicken verabschiedt der Dragoon Tannjew - und macht sich dran zwei Dragoons zu holen die dafür sorgen, das er ein paar Stunden Schlaaf findet.
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Gegen Morgen wacht Tannjew davon auf, das jemand ihm das Frühstück auf einem Tisch bereit stellt.
"Oh, guten Morgen, Herr,
ich wollte euch nicht wecken - aber nun...
Euer Frühstück, Herr.
Ich wußte nicht, was ihr mögt, daher hab ich von allem etwas mitgebracht...."
bemerkt der Veteran etwas gekinckt.
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Tannjew schien im ersten Augenblicke nicht zu begreifen wo er sich befand und blickte mit weit aufgerissenen Augen um sich, den linken Arm wie zur Verteidigung erhoben, bevor er Heyko erkannte und ein müdes Lächeln aufsetzte.
"Entschuldige dich nicht, ich habe eh nicht gut schlafen können."
Einen kurzen Augenblick war sein Blick wieder starr, als wenn er noch in Gedanken in einem bösen Traum gefangen wäre.
"Glaubst du, wir können einen Dragoon als Boten nach Lodrien schicken? Gibt es einen Mann mit Familie, der schon viel zu lang von seiner Heimat getrennt war?"
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"Ein Bote ist kein Problem Herr.
Aber das andere.... Herr, wir sind Dragoons, unsere Familie ist hier."
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"Dann können wir vielleicht einen anderen Mann aus Lodrien zurück in die Heimat schicken. Ich habe etwas, das ich Sir Gregory zukommen lassen möchte."
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"Wenn ihr sicher sein wollt, daß es ankommt, Herr, habe ich den richtigen Mann für euch." antwortet er.
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"Dann soll er nach dem Abendmahl zu mir kommen."
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Nach dem Abendmahl kommt der Mann zu Tannjew.
Er ist recht klein, wirkt drahtig, mit sonnengegerbter Haus und kleinen Augen.
"Herr, das ist Sol. Er ist der Richtige für euren Auftrag, Herr."
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Tannjew musterte den Mann kurz, wagte es aber nicht, aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes ein Urteil über die Zuverlässigkeit des Mannes zu fällen. Er war ein Dragoon und Heykos Wahl. In Zeiten der Ungewissheit zwei von wenigen, unverrückbaren Konstanten.
"Wie ist dein Name?"
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"Isch bin Sol, Herrr."
antwortet er militärisch kurz.
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"Ein guter Name, gefällt mir." Tannjew schmunzelte kurz, zu wenig Gemeinsamkeiten hatte die unscheinbare Gestalt des Dragoons mit der strahlenden Sonnenscheibe Alamars. "Du weißt, weshalb du hierher kommandiert worden bist?"
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"Ja, Herr - aber ich wurde nicht kommandiert, ich hab emich freiwillig gemeldet, Herr."
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"Wie auch immer. Ich habe hier einige Dinge verpackt, die du zu Sir Gregory nach Drachenfurt bringen musst." Tannjew deutete auf eine lederne Tasche, die zwischen Karten und anderen Dokumenten auf dem Schreibtisch hinter ihm lag. "Mir liegt sehr viel daran, dass Sir Gregory diese Sendung schnell und unversehrt erhält. Fühlst du dich dieser Aufgabe gewachsen? Es ist ein weiter und gefährlicher Weg durch die große Einöde."
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Er grinst.
"Verzeiht Herr.
Ja, isch werrrde die Sachen sischer überbrrringen."
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"Ich zweifele nicht im geringsten daran. Nun denn, mach alle Besorgungen, die vonnöten sind, damit du unvermittelt aufbrechen kannst."
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"Isch bin ferrtig, Herrr." antwortet er.
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"Und, was kann isch fürrr eusch tun, Herrrr?"
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"Dann bitte ich dich, nimm das Päckchen und brich sofort auf."
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"Ja, Herrr."
Ohne Fragen nimmt er das Packet, verstaut es sicher im Rucksack.
Dan salutiert er kurz und macht sich sofort auf nach Lodrien....
"Ein guter Mann, herr, macht euch keine Sorge, er ist der richtige dafür!"
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"Dann hoffe ich, dass der Schein trügt, Heyko, und dass Gregory die Sendung in knapp zwei Wochen in Empfang nehmen kann."
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"Was für ein...Oh, das meint ihr, Herr.
Herr, darf ich euch einen Rat geben?
Unterschätzt Menschen nicht nur wegen ihres Äußeren - und schon gar keinen Dragoon!" fügt er grinsend an.
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"Ich werde mich bemühen Euren Rat zu beherzigen. Hauptsache, das Päckchen kommt unversehrt an."
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"Herr, ihr macht euch zu viele Sorgen. er wird es schaffen und unversehrt nach Ldorien bringen!"
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Einige Wochen nach dem er aufgebrochen war kommt der Dragoon zurück, mit einer Rückantwort für Tannjew.
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Nachdem bisher niemand "Herein" gerufen hat klopt der Bote etwas fester an.
"Herr, seid ihr wach?"
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"Er möge eintreten!"
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"Sire." Der Mann tritt ein und verneigt sich.
"Sire, ich bringe euch Nachricht von Sir Gregory.
er hält ihm ein Pergament entgegen, versiegelt natürlich.
(siehe PN)
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Tannjew betrachtete kurz das Siegel und lächelte. Es war offensichtlich, von wem der Brief kam. Ohne Hast brach er das Siegel auf und entfaltete das Pergament. Dann las er, nickte und lächelte und verbrannte das Pergament in einer Tonschale.
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"Sagt bescheid, wenn ihr darauf zurückkommen wollt, Herr.
Es wird bei einem Gegenschlag Leben retten.
Herr, da sind noch Leute, die euch sprechen wollen."
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"Das werde ich . Und schick die Männer rein, sie sollen nicht unnötig lange warten."
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"Es ist eine Frau, Herr. eine Priesterin...."
er öffnet die Türe, läßt die Fra eintreten und schließt die Türe von außen.
Eine Frau mittleren Alters, in einfacher schwarzer Kleidung mit einem abenamulett um den Hals, tritt ein.
"Seid mir gegrüßt, werter Herr Tanjew.
Ich bin eine Botin mit einer Nachricht für euch.
Ich soll euch bestellen, daß, solltet ihr Hilfe brauchen die Orden sie euch schicken.
Männen und Frauen stehen bereit, euch beizustehen."
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Tannjew blieb sitzen und musterte sie kurz.
"In Jeldriks Namen, seid gegrüßt. Bitte übermittelt Euren Oberen, dass ich die Botschaft zur Kenntnis genommen habe. Und nun bitte ich Euch zu gehen."
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"Sehr wohl, Herr. Mögen die Götter mit euch sein!"
Sie verneigt sich kurz und geht.
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11. Tag des 9. Mondes 257 n.J.
Tannjew sitzt in der Bibliothek am Kartentisch und wartet ungeduldig auf Mika, die er herbeizitiert hat.
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Wie immer lassen ihn seine "Schatten", vor allem Hyko, nicht aus den Augen.
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Ein lautes Pochen an die Holztür kündigt Mika an. Draußen vor der Tür verschwindet ein Stück Süßholz in ihren Beutel. Nachdem sie das 'Herein!' abgewartet hat tritt sie in den Raum. Ein kurzes Kopfnicken zur Begrüßung "Ihr habt mich rufen lassen. Was gibt's?", fragt sie direkt in Tannjews Richtung.
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Tannjew blickte Mika grimmig an.
"Hat man Euch im Tempel keine Benimmregeln gelehrt? Das heißt Was gibt es, edler Herr! Nun gut, ich habe nicht viel Zeit. Setzt Euch zu mir."
Er stand auf und rückte ihr einen Stuhl zurecht.
"Hier, die Karte, die vor Euch ausgebreitet liegt, weist Euch die Route nach Argeste, einem befreundeten Fürstentum. Ich werde Euch zu meinen Freunden Baernhelm und Gregory schicken, damit Ihr ihnen eine wichtige Botschaft überbringt." Er zeigte auf zwei Briefumschläge, die auch auf dem Tisch lagen. "Anschließend," er faltete die Karte in der Mitte zusammen und offenbarte die zweite Hälfte, "werdet Ihr nach Norden reisen, Richtung Condra. Das Land ist sehr klein, kaum größer als Fanada, dort werdet Ihr mich in einer Taverne finden."
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Mika nahm die Zurechtweisung mit einem leicht geknickten Blick auf, DER hatte ja mal wieder eine Laune... vermutlich wieder so eine Männersache von der sie nicht viel verstand. Hinter dem STuhl nahm sie Aufstellung, sich auf die Stuhllehne stützend und sich die Karten einprägend stand sie einen MOment lang schweigend da, ehe sie fragte "Und in welcher Taverne werde ich EUCH finden, edler Herr? Condra wird ja wohl nicht nur eine Taverne besitzen, mag es noch so klein sein."
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"Zum Goldkrug heißt die Taverne." Mit einem Schlag wurde ihm bewusst, wie grob er gewesen war. "Verzeiht, Mika, ich wollte Euch nicht so anfahren. Es gab nur wieder schlechte Neuigkeiten und ich weiß ehrlich nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ich werde auch gleich aufbrechen müssen, nach Tangara, sonst würde ich Euch ja begleiten."
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"Goldkrug..."wiederholte sie langsam, dann wieder ein kurzes Nicken. "Gut. Verlasst Euch auf mich. Die Göttin wird bei mir sein... Am besten mache ich mich sofort auf den Weg." Wenn sie die Nacht ebenfalls nutze könnte sie in zwei Tagen ankommen. Finden würde sie den edlen Herrn mit Sicherheit wieder in einem Ring aus Frauen, wie üblich.
"Die Briefe, Herr." forderte sie ihn auf und streckte die Hand aus.
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Er reichte ihr die Briefe und stand auf.
"Ich wünsche Euch eine sichere Reise. Jeldriks Hand über Euch, Mika Silberpfeil!"
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Mika nahm die Briefe entgegen und verstaute sie sicher unter ihrem Wams. Einen Moment sah sie ihn an 'Silberpfeil?' nun irgendwie gefiel ihr dieser Name. Ein kleines Lächeln stahl sich in ihr Gesicht. "Die Göttin möge den WEg für Euch sichern!" Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand aus der Bibliothek.
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"Jeldrik, beschütze sie", murmelte er leise und griff sich eine der anderen Karte, ehe auch er den Raum verließ.
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"Herr, glaubt ihr, sie ist die Richtige für diese Aufgabe?" fragt Hyko nachdem sie weg ist.
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In dem Moment fliegt erneut die Türe zu Tannjews Stube auf. Sofort ist seine Leibwache auf den Beinen und entspannt sich erst, als sie Roberts Adjutantin sieht, die in gewohnt "zurückhaltender" Manier ins Zimmer stürmt.
Nach einem kurzen Salut, beginnt sie auch gleich zu reden:
"Sir Tannjew! Wir haben Nachricht vom Hauptmann! Ihr sollt ihn in genau einer Woche in der Bucht von Timara erwarten! Er meinte, er hätte eine Überraschung für euch! Ach ja, und diese Botschaft [s.PM] soll ich euch geben."
Mit diesen Worten legt sie Tannjew eine der üblichen ledernen Botentaschen auf den Tisch, nimmt anschließend Haltung an und ergreift erneut das Wort:
"Bitte mich dann entfernen zu dürfen?!"
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Eine Überraschung jagte die nächste. Zuerst blieb ihm für einen Augenblick das Herz stehen, als Heyko, dessen Anwesenheit er gar nicht bemerkt hatte, unvermittelt ansprache, und im gleichen Augenblick sprang die Tür auf und diese Botin platzte rein und meinte, ihm Befehle zu erteilen. Das war ein wirklich mieser Tag.
"Entfernt Euch!"
Genervt schaute er zu, wie sie den Raum genauso zackig verließ, wie sie ihn betreten hatte. Staub rieselte vom Rahmen, als sie die Tür hinter sich zuknallte. Ich sollte sie bei den Belagerungstechnikern einsetzen, wenn wir denn welche hätten.
Dann wandte er sich zu Heyko.
"Ob sie die richtige für diese Aufgabe ist wird sich herausstellen. Ich setze vollstes Vertrauen in sie. Immerhin hat sie die Zerstörung ihres Tempels überlebt und hat trotz aller Gefahren lebend zu uns gefunden. Außerdem," fuhr er fort, "möchte ich in unserer aktuellen Lage keinen Dragoon entbehren."
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"Das verstehe ich, Herr.
Herr, seid ihr sicher, das wir keine Verstärkung aus Lodrien brauchen?"
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"Wir können jede Hilfe hier in Andarra gebrauchen. Aber wie mir Botschafter Gwythinn aus Quenn schrieb ist der Fürst auch nicht in der Lage uns Hilfe in Form von Truppen zu schicken, ohne dass sein Land damit in den Krieg hineingezogen würde. Aber ich danke den Göttern für die Hilfslieferungen, die uns regelmäßig erreichen!"
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"Der Fürst nicht, Herr...." antwortet Hyko - der übrigens nie von Tannjews Seite weicht....
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"An wen denkst du?"
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"Ihr habt auch andere Freunde in Lodrien, Herr, und die haben Freunde....."
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"Sir Gregory unterstützt mich schon so gut, wie es ihm möglich ist. Noch mehr möchte ich nicht von ihm fordern. Und ganz ehrlich, ich möchte so wenig Kräfte aus fremden Ländern hier wissen, wie es möglich ist. Wie häufig habe ich schon Berichte aus anderen Kriegen gelesen. Sie kommen als Freunde, um zu helfen, aber wenn es vorbei ist gehen sie nicht wieder..."
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"Herr, ich verstehe eure Sorgen - doch wollt ihr lieber unterliegen als Freunde um Hilfe zu bitten?
Und Herr, habt ihr wirklich die Sorgen in Bezug auf Lodrien?"
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"Heyko, mein eigener Bruder hat versucht mich umzubringen! Die Götter haben mich eine Lektion gelehrt: Vertraue niemandem. Und überhaupt: An wen denkst du?"
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"Sir Gregory ist ein einflußreicher Mann, Herr, und er hat viele Freunde, Herr. Und, verzeiht Herr, ich verstehe euren Schmerz, aber er wird euch sicher werder hintergehen noch sonst.... Herr, wenn ihr euch eines sicher sein könnt, dann seiner Freundschaft - und das jeder hier von uns für euch sterben würde, Herr."
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Tannjew blickte entgeistert. "Heyko, willst du meine Geduld auf die Probe stellen? Muss ich dich nun ein drittes mal fragen, an wen genau denkst?" Dieser Dragoon dachte zu viel für einen Soldaten. Sicherlich keine grundlegend falsche Fähigkeit. Aber ungefragt eigene Meinungen zu unterbreiten, ohne konkret zu werden, das waren Fähigkeiten, die eher einer Frau gut zu Gesichte standen.
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"Herr, verzeiht, aber ich weiß nicht, wer hinter den Mitteln des Sire steht. Er meinte, ich sollte nicht zu viel wissen, falls ich in Gefangenschaft gerate.
Aber der Sire verfügt über Mittel euch Kämpfer und sonstige Unterstützung zu schicken, Sire, das weis ich."
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Tannjew gab auf. "Kannst du mir wenigstens sagen, wie genau die Mittel aussehen? Wie viele Kämpfer?" Er überlegte nochmal kurz. "Wirklich bitter von nöten sind Vorräte. Vor allen Dingen Nahrungsmitteln. Täglich strömen neue Flüchtlinge nach Caer Conway, und wenn ich den Berichten der Späher Glauben schenken darf sind das nur die erst die Anfänge und die Masse wandert einer riesigen Herde gleich auf uns zu."
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"Nahrungsmittel können innerhalb von 2 Wochen hier sein, genau so schnell zwei Banner an verläßlichen Kämpfern, Herr. Auch Mittel an Heiltränken und ähnlichem sind schnell verfügbar.
Dazu könnte jede Woche ine Lieferung Nahrung eintreffen, wenn ihr wünscht."
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"Zwei Wochen?" Tannjew staunte nicht schlecht. Er kannte den Weg duch die große Ödnis, entlang des Styx bis zur Grenze nach Lodrien. Gut ausgerüstet und ohne Tross benötigte ein erfahrener Reiter fast zwei Wochen. Wagenladungen mit Nahrungsmitteln würden aber deutlich langsamer voran kommen. Wenn sie denn überhaupt durch Stygien kämen, denn das Land litt erst kürzlich unter einer Hungersnot in Folge einer unglaublich langen Dürre.
"Wie kann das sein? Sind denn schon Ladungen unterwegs? Das wäre hervorragend! Aber was die beiden Banner angeht: Ehe ich nicht weiß wessen Soldaten sie sind und an wessen Wort und Ehre sie gebunden sind werde ich sie nicht anfordern."
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"Nun, Herr, tatsächlich sind die Mittel wohl nahe der Grenzen sicher verwahrt und könnten schnell hier sein.
Die Soldaten, Herr, daß weiß ich auch nicht, wenn ihr wünscht kann ich aber Sir Gregory eine Nachricht schicken auf das er dies euch mitteilt...."
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Tannjew ging ein Licht auf. Die versteckten Mittel mussten jene sein, von denen Sir Gregory in seinem letzten Brief berichtet hatte.
"Nun gut, dann schickt ihm eine Brieftaube oder ähnliches, auf dass wir schnell Klarheit bekommen mögen."
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"Ja, Herr, werde ich, Herr."
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Als Heyko den Raum verließ stellte sich Tannjew ans Fenster und blickte hinaus. Dort am Horizont gen Westen lag seine Bestimmung. Müde wandte er sich ab und ging.
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Einige Zeit später.
Hyko wendet sich an Tannjew.
"Herr, der Sire hat die Botschaft erhalten und ein Bote wird euch so schnell als möglich Nachrichten bringen. Besorgt wegen der Flüchtlinge weißt Sir Gregory darauf hin, daß das Angebot, eben solche aufzunehmen noch besteht. Aber das wird er euch auch schreiben, Hoher Herr.
Herr, ich hoffe....ich wollte nur.....Herr, falls ich euch zu nahe getreten bin bitte ich um Vergebung, Herr. Wir wurden in Lodrien dazu ermutigt unsere Gedanken und Ideen zu äußern und selbsständig mitzudenken, Herr. Ich wollte nicht unhöflich sein oder euch in Frage stellen...."
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"Dann solltet ihr lernen, wie man seine Gedanken äußert, ohne neunmalklug zu wirken und hohe Herrschaften zu brüskieren." Tannjew seufzte. "Vergessen wir das. Ich hoffe ich habe deutlich gemacht, dass wir hier auf keinen Dragoon verzichten können, wenn es nicht wirklich wichtig ist."
Er überlegte kurz. "Ich möchte bis zur Abenddämmerung einen Bericht darüber haben, wo sich wie viele Dragoons zur Zeit aufhalten."
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Ein forsches Klopfen ertönt.
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"Moment!" rief Tannjew zur Tür hin. Dann wandte er sich wieder Heyko zu.
"Noch eine Sache: Ich werde nicht die Alten, nicht die Frauen und auch nicht die Kinder durch die Ödnis schicken, nur weil in Lodrien ein sicherer Zufluchtsort auf sie wartet. Für einen gesunden Mann ist das eine strapazenreiche Reise. Ich würde die Flüchtlinge in den sicheren Tod schicken! Nicht zu vergessen, dass ich auch keine Soldaten als Geleit entbehren kann. Nein, die Flüchtlinge bleiben erst einmal hier. Und nun bitte ich dich, mir die gewünschten Informationen einzuholen."
Tannjew blickte Heyko hinterher, der sich zur Tür begab. "Ach, und schick den Neuankömmling rein!".
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Der Neuankömmling war niemand anders als eine Tannjew wohlbekannte Heilerin.
"Seid gegrüßt! Komme ich ungelegen?"
Sie sah erschöpft und ein wenig verhärmt aus. Ihr Mantel war staubbedeckt und ihr linker Unterarm sorgfältig bandagiert, doch schien der Verband nicht viel zu nutzen, denn man sah bereits Blutflecken darauf.
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Überrascht stand er auf und umkreiste den wuchtigen Eichentisch, hinter dem er gesessen hatte, um Jelena notfalls zu stützen.
"Jeldriks Hand über Euch, Jelena. Kommt hier herüber." Er geleitete sie zu einigen gepolsterten Stühlen, die vor einem offenen Kamin standen, in dem ein helles Feuer brannte und das den Raum in sein flackerndes warmes Licht tauchte.
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"Vielen Dank!" Jelena ließ ein erleichtertes Seufzen hören als sie in einen der Sessel sank. Sie löste die Spange an ihrem Mantel und streckte ihre Hände zum Feuer aus.
"Ich bringe euch Grüße und gute Kunde aus Grenzbrück! Ist dies die rechte Zeit dafür oder warten dringendere Geschäfte auch euch?"
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Tannjews Stirn legte sich in Falten. Mit Grenzbrück wollte er genauso wenig zu tun haben wir mit Condra. Aber es schien Jelena wichtig zu sein und außerdem interessierte es ihn, welcher Grenzbrücker ihm Grüße entsendet haben mochte.
Er begab sich zu einem Schrank, öffnete ihn und holte eine Karaffe mit einer goldenen Flüssigkeit hervor. "Gibt es denn so etwas wie die rechte Zeit?"
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Jelena lachte kurz auf, in Tannjews Ohren klang es eindeutig bitter.
"In Zeiten wie diesen? Schwerlich... aber nichtsdestotrotz sind es gute Nachrichten die ich bringe." Sie nahm den Becher den Tannjew ihr anbot und prostete ihm zu: "Wir waren siegreich. Der Wall gegen die Schatten ist errichtet und hält was die Priester Acrulons versprochen haben: die Legionen des Schattenprinzen prallen daran ab! Der Sieg ist teuer erkauft worden... aber es bleibt ein Sieg, so schal er auch schmecken mag."
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"Aha." Tannjew konzentrierte sich darauf, keinen Tropfen zu verschütten. "Ich hoffe, du magst Met?"
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Jelena runzelte irritiert die Stirn: "Ja, danke. Offenbar messt ihr dieser Nachricht keine Bedeutung bei... oder aber sie hatte euch schon vor mir erreicht?"
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"Wie, was... ach, die Nachricht. Nun ja, die Schatten sind weit weg, müsst Ihr wissen..."
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"Das weiß ich sehr genau, schließlich habe ich die Strecke in einem Gewaltritt hinter mich gebracht!" antwortete Jelena spitz. "Aber offenbar gehen euch ganz andere Dinge im Kopf um, wie ist die Lage?"
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Er setzte sich vorsichtig.
"Nun, was soll ich sagen? Die Lage wird nicht besser, nur ernster. Vielleicht sollte ich auch den Bau eines Walls in Erwägung ziehen?"
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"Ich bezweifle, das es viel nutzen wird... es sei denn ihr habt genug Männer um ihn vollständig zu bemannen!"
Sie genoß einen Schluck des Mets und drehte den Becher nachdenklich in den Händen: "Ich habe die Lager vor den Toren der Stadt gesehen... wie sieht es aus? Habt ihr es unter Kontrolle? Sind genug Lebensmittel da? Heiler?"
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"Es mangelt uns an allem, bloß nicht an Flüchtlingen," erwiderte Tannjew trocken.
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"Ich habe befürchtet das ihr das sagt..."
Jelena rieb sich die Wunde am Arm und verzog kurz vor Schmerzen das Gesicht.
"Was ich euch noch nicht erzählt habe, ist das ich auf dem Weg nach Grenzbrück jemanden aufgelesen habe, der euch bekannt ist. Ich war gezwungen sie mitzunehmen und habe es sogar geschafft sie unversehrt wieder zurückzubringen."
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In diesem Moment klopfte es laut gegen die schwere Eichentür. Mika stand davor und wollte sich zurück melden.
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"Das ist bestimmt Heyko," murmelte Tannjew. "Herein!"
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Mika trat in den Raum und verbarg einen Moment zu spät ihr Erstaunen über Jelenas Anwesenheit. Sie hoffte inständig, das diese noch nicht berichtet hatte das sie beide nach Grenzbrück gereist waren... Kurz neigte Mika vor Tannjew den Kopf "Melde mich wieder zurück, edler Herr." Dann nickte sie Jelena kurz lächelnd zu und wollte schon wieder auf dem Absatz kehrt machen...
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"Ich habe gerade von dir gesprochen, Mika." war Jelenas ruhige Stimme zu hören, während sie ihr Lächeln hinter ihrem Becher verbarg.
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"Ah, Mika! Komm doch rein und setz dich!" Tannjew stand auf, um ihr seinen Platz anzubieten. "Kann ich dir auch einen Becher Met anbieten. Ich habe... was hast du denn gemacht?" Mit entsetzen erblickte er die Narbe in Mikas Gesicht.
"Das sieht ja grauenhaft aus. Jelena, hättet Ihr die Güte und schaut Euch Mikas Wunde an?"
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Mika schreckte einen Schritt zurück "Es ist nichts... außerdem hat mich Jelena schon zur Genüge zusammen geflickt." Ein verschwörerisches Lächeln in Richtung der Heilerin. "Aber einen Becher Met nehme ich gerne..."versuchte sie das Gespräch in eine ungefährlicherer Richtung zu lenken.
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Tannjew stand ungerührt da. Man konnte die Zahnräder rattern hören.
"Moment mal." Es ratterte weiter. "Verstehe ich das etwas richtig, dass..."
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Mika konnte regelrecht sehen wie es unter Tannjews Kopf zu arbeiten begann, langsam und unauffällig schlich sie Richtung Tür. "Nun... wenn... eigentlich habe ich ja noch zu tun..."
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Jelena kuschelte sich in den bequemen Sessel, nippte an ihrem Met und genoß die Szene, die sich vor ihren Augen entfaltete.
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"Stehen geblieben!" Offensichtlich waren die Räder in der richtigen Position eingerastet.
Er wandte sich um zu Jelena. "Jelena, sag mir nicht, dass du sie in Grenzbrück angetroffen und von dort mitgebracht hast."
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"Nein, das habe ich nicht. Ich fnd sie dreivierteltod im Wald und konnte sie schlecht liegen lassen, oder?"
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"Etwa in Grenzbrück?" Die Frage hatte eine ungewohnte Betonung, die man von Tannjew gar nicht kannte.
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Mika nutzte die Gelegenheit um weiter in Richtung Freiheit zu schleichen. Solange Tannjew und Jelena im Gespräch war konnte sie es vielleicht rechtzeitig hinaus schaffen.
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"Nein, um genau zu sein, war es hier in Engonien, an der Grenze von Andarra zu Caldrien um genau zu sein."
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Ein Gewicht schien von Tannjews Schultern zu fallen.
"Mika, es tut mir leid. Meine Nerven." Er griff sich an die Stirn. "Setz dich doch hier zu uns und trink mit uns." Er wies auf seinen Sitzplatz.
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"Würdet ihr mir mal bitte erklären was das soll?"
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"Was soll was?"
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"Wieso muß ich euch rede und antwort stehen was eine novizin der Nedra betrifft? Und wieso ist es wichtig das sie sich nicht alleine auf den Weg nach Grenzbrück gemacht hat?"
Jelena warf Mika einen stechenden Blick zu, der ziemlich genau sagte: was hast du mir alles nicht erzählt?
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"Weil Mika unter meinem Schutz steht und ich niemanden, wirklich niemanden nach Grenzbrück schicken würde, so lange ich es zu verhindern weiß!"
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Mika fasste sich an den Kopf "Schluss jetzt! Es gab keine andere Möglichkeit als nach Grenzbrück zu reisen und außerdem bin ich kein kleines Kind. Hier ist es ebenso gefährlich wie anderswo." Mika zuckte mit den Schultern "Außerdem habe ich überlebt und zum Reden blieb einfach keine Zeit. Ihr habt ja noch nicht einmal Schlaf gefunden, Jelena. Also seht es mir bitte nach, ich hielt es nicht für wichtig in diesem Moment." Mikas Kopf schien vor Schmerz bald zu platzen.
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Jelena seufzte: "Scheint, als ob nicht nur eure Nerven angegriffen wären, Tannjew. Sei es wie es ist, ich muß weiter, ich werde mir eine Nacht in einem richtigen bett gönnen und morgen zeitig aufbrechen müssen. Ich werde in der Baronie Feuerklinge in Tiefensee erwartet, so wie ich es verstanden habe, auf euren wunsch hin?"
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"Ich muss mich setzen." Tannjew zog sich einen anderen Stuhl heran. Der war nicht so bequem wie die gepolsterten vor dem Kamin, aber allemal besser als der nackte Boden.
"Auf meinen Wunsch hin sind nur die Diener Askars auf den Weg nach Tiefensee. Ich würde auch gerne dorthin reisen, aus persönlichen Gründen wohlgemerkt, aber ich werde hier dringender benötigt."
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Mika seufzte laut "Das hatte ich fast vergessen... wenn ihr wollt Jelena begleite ich euch. Mein Weg führt mich ebenfalls dorthin."
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Jelena zuckte müde die Achseln: "Wo Sasha ist, da bin auch ich nicht weit, erst recht wenn ich daran denke wie dünn heutzutage die Heiler gesäht sind... jedenfalls muß ich mich sputen, wenn ich unbemerkt durch die Linien kommen will. Ich habe zwar Waren zur Tarnung dabei, aber es währe mir wohler wenn ich keinen Patroullien der Lupus Umbra begegnen würde."
Sie warf einen Blick auf Mika: "Wollen ist keine Frage, du musst mich leider begleiten, schon vergessen?"
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Mika fuhr unbewußt mit der Hand über eine Stelle über ihrem Herzen "Ihr habt recht, fast hätte ich SIE vergessen..." ein müdes Lächeln. "Brechen wir auf... wir haben kaum Zeit, wie es scheint." Fragend sah sie Tannjew an.
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"Wollen? Müssen? Eigentlich müsste ich Mika hier einsperren," seufzte Tannjew. "Aber nun gut. Wie erwähnt habe ich auch ein Anliegen, das Tiefensee betrifft. Mein einstiger Ritter, Walter von Sangenwalde, hielt sich früher häufig mit seinem Freund, dem Baron von Feuerklinge, im Dorf Tiefensee auf. Beide schworen auf den Wein der Familie Winningen."
Er machte eine kurze Pause und blickte in die Flammen. Seine Rechte umklammerte Fest das Hirschamulett, das um seinen Hals hing.
"Ich weiß, dass Tiefensee ein totes Dorf ist. Dennoch bitte ich euch nach Hinweisen Ausschau zu halten, die mich über den Verbleib meines alten Ritters aufklären."
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"Wie ihr wünscht... welches Wappen führte er?"
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"Einen blutroten Bullen auf silbernem Grund"antworte Mika ehe Tannjew etwas sagen konnte.
"Ich werde die Augen offen halten..." erzählte sie Tannjews Rücken, der wieder mal einer seltsamen Stimmung entgegen schlingerte, wie es schien. "Keine Sorge. Ihr könnt euch auf mich verlassen!"erklärte sie zuversichtlich und drehte sich dann zu Jelena um. "So aber bevor wir aufbrechen sollten wir uns noch eine Nacht Schlaf gönnen!" Die Heilerin sah in Mikas Augen viel zu ausgelaugt aus, als das es klug gewesen wäre sofort aufzubrechen.
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"Ich bestehe darauf, dass ihr beide zumindest für die heutige Nacht meine Gäste seid!"
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" Etwas auf das ich gerne zurückkomme!" Jelena stand müde auf und legte eine Hand auf Tannjews Schulter: "Wenn es etwas zu finden gibt, dann werden wir es finden. Seht ihr nur zu, das ihr noch da seid, damit wir es euch noch erzählen können!"
Sie lächelte ihn ein wenig schief an und Tannjew wurde bewusst, das sie eine der wenigen war, die seit Beginn der Geschehnisse dabei gewesen war und ihre gesamte Tiefe und Weitläufigkeit erkennen mochte.
"Solange noch Atem in uns ist, ist nichts verloren!"
Sie drückte Tannjews Schulter und verabschiedete sich in Richtung Bett.
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Mit klarem Blick beobachtete Mika die Szene und wandte dann den Blick in die Flammen. Sie fühlte sie irgendwie unbehaglich, so als hätte sie etwas gesehen, was sich nicht gehörte...
Als die Heilerin den Raum verließ meldeten sich auch die Kopfschmerzen wieder, ebenso wie die Wunder überdem Herzen. Mika verzog angesichts der Schmerzen das Gesicht.
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Tannjew bemerkte, dass es Mika unbehaglich wurde.
"Ist alles in Ordnung? Oh, ich sehe, dass du immer noch keinen Met hast!" Er sprang auf und brachte ihr endlich den versprochen Becher.
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Dankbar nahm sie den ersten Schluck Met seit Tagen. "Ihr wisst nicht, wie das gut tut..." Langsam blickte sie von ihrem Becher auf "Ihr seht fast so müde aus wie ich mich fühle... noch mehr Probleme?"fragte sei leise.
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"Es sind nicht die Probleme die mich belasten, sondern die Zweifel." Er leerte seinen Becher und füllte ihn wieder auf.
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"Zweifel an Euch? An Eurer Sache? Oder an denen die Euch folgen?"fragte sie vorsichtig.
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"An der Sache. Ich könnte viele Menschenleben retten, wenn ich einfach die Waffen niederlegen würde."
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"Hm, ich verstehe nichts von Taktik oder solchen Dingen... aber es werden mehr gerettet werden, wenn Ihr euch treu bleibt. Die Freiheit ist keine einfach zu erstreitende Sache." Mika kniff die Augen zusammen, ihr Kopf machte Anstalten zu platzen.
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"In der Tat. Wie hörte ich einmal? Von Zeit zu Zeit muss der Baum der Freiheit mit dem Blut von Patrioten und Tyrannen gestärkt werden..."
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"Dunkle Worte, aber wahr." Mika nahm einen kleinen Schluck für ihre trockene Kehle. "Wie dem auch sei, der Weg ist beschritten ob ihr es wollt oder nicht. Jedes Licht wirft seinen Schatten..." Mika seufzte innerlich, Tannjews düstere Stimmung schien auch sie zu erfassen. Mit einem großen Schluck leerte sie den Becher. "Wollt ihr mich entschuldigen? Ich würde mich gerne etwas ausruhen..."
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"Aber sicher doch." Tannjew erhob sich.
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Langsam erhob sie sich, den Becher abstellend. "Danke. Versucht nicht zu viel zu grübeln..."
An der Tür drehte sie sich noch einmal zu ihm um "Ich werde die Göttin um Rat ersuchen, vielleicht schickt sie uns ein Zeichen"
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"Tu das." Als sie sich umwandte, um den Raum zu verlassen, erhob er nochmal die Stimme.
"Ach, uns falls wir uns morgen vor eurer Abreise nicht mehr sehen: Pass auf dich und Jelena auf."
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"Das mache ich. Keine Sorge, die Göttin wird mich schützen." erwiderte sie im Brustton der tiefsten Überzeugung. Dann verschwand sie und überließ Tannjew seinen düsteren Gedanken.
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Es klopft an der Türe, und Hyko tritt ein, gesellt sich zu der anderen Leibwache und will das Gespräch vorerst nicht stören.
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Tannjew blickte auf und sah zu Heyko herüber. "Komm her, aber schick zuerst die Wachen weg!"
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"Ja, Herr."
Die anderen Dragoons verlassen auf ein Nicken hin den Raum.
"Herr?"
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Tannjew blickte sich nochmal um. Es war tatsächlich niemand mehr im Raum. Er ging zum Fenster zu schloss auch dieses.
"Zuerst: Hast du die Aufstellung der Dragoons, um die ich dich gebeten habe?"
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"Ja, Herr, hier."
Er gibt ihm die Aufstellung.
"Mit den Ausbildern zusammen sind wir 2 Fähnlein, und....."
er erkläutert ihm alles, was er wissen will.
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Tannjew dachte nach. Der Schritt war gewagt. Aber er durfte nicht mehr tatenlos herumsitzen und hoffen, dass sich alles zum Besseren wenden würde. Er musste anfangen die Initiative zu ergreifen. Das hatten auch die Karten gesagt, die jene Zigeunerin für ihn gelegt hatte, kurz nach dem feigen Mordanschlag auf ihn. Er legte die Hand an seine Seite, wo ihn der Dolchstoß erwischt hatte und fällte seinen Entschluss.
"Dann hör gut zu, dies soll nur einmal gesagt werden. Gib allen Dragoons den Befehl am Abend des 13. Tages des 10. Mondes in Caer Conway zu verweilen. Sie sollen kampfbereit sein und alle strategisch wichtigen Posten der Stadt unauffällig sichern. Behandelt diesen Befehl vertraulich, niemand soll beunruhigt werden."
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"Aye, Sire!"
Tannjew sieht dem Mann an, daß er nicht nur gewohnt ist, Befehle auszufürhen sondern auch, niemals nachzufragen.
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"Wenn du den Befehl weiter gegeben hast wirst du dich abreisebereit machen. Anschließend kommst du erneut zu mir, ich werde dir dann einen Brief für seine fürstliche Hoheit Ulrich von Lodrien mitgeben. Und nun, geh!"
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"Aye, Sire."
Wenige Minuten später steht er mit gepackter Kiepe reisefertig wieder vor Tannjew.
Neben ihm steht eine Frau mittleren Alters.
"Sir, melde mich bereit.
Dies ist Lehna, sie wird das Kommando über die Dragoons haben so lange ich weg bin, Herr. Sie wurde wie ich von Sir Gregory persönlich ausgesucht."
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"Gut. Ich nehme an, Lehna kennt meine Befehle. Hier ist der Brief. Beeil dich, ich benötige die Antwort alsbald!"
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"Ja, Herr." antworten beide.
Hyko salutiert kurz und macht sich sofort auf den Weg, Lehna nimmt ihren Platz als Leibwache ein.
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Es vergehen einige Stunden, in denen Tannjew wieder einmal, über die strategischen Karten Andarras gebeugt, darüber sinniert, wie dieser Krieg wohl enden mag. Nachdem er hierbei erneut zu keiner ihm gütlich erscheinenden Lösung gekommen ist, steht er auf und geht zu dem kleinen eisernen Wagen hinüber, auf dem einige der erlesensten Alkoholika des Reiches versammelt sind.
Gerade als er sich ein Glas mit feinstem Caldrischen Wein eingießt, fliegt die Tür seines Arbeitszimmers auf und Robert stapft wie immer unangemeldet herein. Tannjews Leibwache ist ebenfalls auf den Beinen und mustert den Neuankömmling aus zusammengekniffenen Augen.
Dieser lässt sich jedoch nicht beirren, geht zielstrebig zum Schreibtisch hinüber und lässt sich in einen der schwere Ledersessel fallen. Während er nun in den Taschen seines Mantels nach einer Möglichkeit sucht, seine dicke Zigarre zu entzünden, spricht er Tannjew mit einem breiten Grinsen an:
"Tormentor zum Gruße, Tannjew! Na, wie stehen die Dinge in deinem großen Freudenhaus? Ach ja, ich nehme ein Glas von dem Braunen da hinten!"
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Eine der Wachen reicht ihm derweil Feuer.
Sie zucken zwar jedes Mal zu den Waffen, wenn Robert so "hereinkommt", haben aber ansonsten gesehen und mitbekommen, wer und wie er ist.
Auf ein Nicken von Tannjew gießt ihm eine andere Wache etwas zu trinken ein.
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Tannjew bedankte sich bei der Wache und nahm das Glas entgegen. Er schien heute gut gelaunt zu sein und bewegte sich viel freier, als sei ihm eine große Last von den Schultern genommen. Durch die geöffneten Fenster drangen das helle Licht und die angenehme Wärme eines Spätsommers.
"Jeldriks Hand über dich, Robert! Schön, dass du hier bist. Nimm dir was zu trinken, setz dich und dann werde ich dir berichten."
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"Berichten?! Du mir?"
Robert verzog ein wenig das Gesicht und musterte Tannjew eindringlich.
"Ich war bis eben noch der Meinung, ich wäre derjenige, der dir Neuigkeiten zu berichten hat?! Na, dann schieß mal los und gib mir endlich was zu Trinken! Ich hab schließlich eine verdammt lange Reise hinter mir."
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Die Wache reicht auch Robert sein randvolles Glas.
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"Na, wenigstens einer kümmert sich um mich!", grummelt Robert mit einem Grinsen in Richtung Wache, als diese ihm das Glas überreicht hat. Mit einem schnellen Schluck stürzt er das Getränk hinunter und deutet mit einem fragenden Gesichtsausdruck an, dass er gern ein weiteres haben würde.
Dann wendet er sich wieder Tannjew zu.
"Nun, dann schieß mal los!"
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"Einen Moment." Tannjew wandte sich um zu den Wachen und schickte sie hinaus, um vor der Tür zu warten. Als er mit Robert alleine war fuhr er fort... [Fortsetzung nach dem WE]
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Robert holt sich zwischendurch die Flasche herüber, entkorkt diese und beschließt, dass die Nutzung eines Glases eigentlich ziemlich sinnlos ist. Dann hört er Tannjew erwartungsvoll zu... [Auch bis nach dem WE ;)]
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Eine der Wachen scheint protestieren zu wollen, aber die stellv. Kommandantin schüttelt den Kopf, die Dragoons verlassen den Raum.
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Tannjew winkte auch Lehna an den Tisch. Nachdem sie sich gesetzt hatte und Robert, Lehna und Tannjew alleine im Raum waren fuhr er fort.
"Ich wollte mit euch beiden unsere Truppenverteilung und das Flüchtlingsproblem durchsprechen. Robert, wir haben etwa zwei Dutzend Valkensteiner Sturmgrenadiere im Feld, ist das richtig? Und Lehna, du kommandiest zwei Fähnlein Dragoons, das macht weitere 28 mehr als gut ausgebildete Krieger. Sehr gut. Ich gedenke die Dragoons und die Sturmgrenadiere auch weiterhin als Kommandoeinheiten einzusetzen.
In Caer Conway verweilen zur Zeit etwa 350 treue Reichsgardisten. Sie stellen schwere Infantrie dar, wenn wir sie in eine Schlacht führen müssen, aber bis dahin besteht ihre Hauptaufgabe darin Ruhe und Ordnung in Caer Conway aufrecht zu erhalten. Durch die Massen an Flüchtlingen hat sich die Situation verschärft. Das Verhängen des Kriegsrechts ändert nichts an den Problemen, aber es erstickt die meisten Auswirkungen. Ich werde die meisten Reichsgardisten auch hier behalten, wenn wir die kampfuntüchtigen Flüchtlinge zum Turalgebirge verschaffen." Er zeigte auf die Karte.
"Robert, deine Männer haben die alte Feste gefunden, das ist sehr gut. Ich hätte die Gerüchte als alte Sagen abgetan, doch nun danke ich den Göttern. Wie auch immer, wir werden die Flüchtlinge dorthin schaffen. Ich weiß, Lehna, Lodrien nimmt gerne Flüchtlinge auf, aber ich werde keinen Andarraner aus seiner Heimat deportieren lassen. Die Menschen hier sind mit der Erde verwurzelt und wir dürften keinen Dank erwarten, wenn wir sie nach Lodrien in ein fremdes Land bringen. Für diese Aufgabe werde ich ein Banner von 40 Männer meiner Reichsgarde abkommandieren. Die Flüchtlinge vertrauen der Reichsgarde mehr als fremdländischen Soldaten. Dies schwächt zwar die Verteidigung der Stadt, aber Unterstützung ist schon unterwegs."
Tannjews Finger rutschte vom Turalgebirge nach rechts unten in Richtung Einöde.
"Sir Gregory schickt vor einer Woche zwei lodrische Banner mit Soldaten aus Drachenfurt. Das sind zwei mal 144 Mann unter Waffen. Sie werden in etwa einer Woche hier eintreffen und unsere Verteidigungskraft erheblich stärken. Bis sie da sind muss hier aber Platz geschafft werden, das heißt, die Flüchtlinge müssen bis dahin das Umland verlassen haben. Der Waibel Cadell wurde mit der Organisation dessen beauftragt. Außerdem habe ich meine Würfel in die Wagschale des Schicksals geworfen. So mir die Götter und einige bestimmte Sterbliche hold sind werden wir weitere Soldaten in den nächsten Wochen zu unserer Unterstützung wissen. Noch Fragen?"
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"Herr, ja, Herr. Was genau können wir Dragoons bis dahin für euch tun?
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"Na was wohl?! Das was sie immer tun! Sich die Eier schaukeln und wichtig im Weg herumstehen!",
prustet Robert mit einem Lachen heraus, bevor er wieder ernst wird und Hyko mit finsterer Miene mustert.
"Nein, im Ernst! Die Dragoons haben gute Arbeit geleistet und daher habe ich eine besondere Aufgabe für sie! Nach allem was du mir erzählt hast, Hyko, sind sie die richtigen für die Aufgabe! Nimm deine Dragoons und marschiere schnellstmöglich nach Karakash! Infiltriert die Stadt und wartet auf weitere Befehle! Wenn es darauf ankommt, müsst ihr uns die Tore öffnen. So oder so!"
Dann steht er auf und überreicht Tannjew eine versiegelte Nachricht [s. PM].
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"Herr?" schaut es fragend Tannjew an.
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Tannjew warf Robert einen vorwurfsvollen Blick zu. Nicht jeder kam mit dem Humor des Zwergen zurecht. Er selber dankte den Göttern für den Gleichmut, mit dem er gesegnet war, denn dieser war wohl das Fundament ihrer Freundschaft.
"Robert, ich bitte dich!" Dann wandte er sich Lehna zu.
"Ich brauche weiterhin die Dragoons zur Ausbildung der Andarraner. Die Skaldir sind furchtlose Kämpfer, jedoch ohne Disziplin. Die Majaren mit ihren flinken Ponies eignen sich als herausragende Kundschafter, jedoch, sie wissen nicht die Stärke eines Feindes einzuschätzen. Alle anderen, die Bergonen, Torana und Kogar, sie können mit Speer und Bogen umgehen, doch nur als Jagdwaffen, nicht um Menschen damit zu töten."
Erneut rutschte Tannjews Finger auf der Landkarte herab. "Dennoch muss ich Robert Recht geben. Im Süden liegt Karakash, ein Hort dämonischer Wesen. Gerüchten zufolge haben sie einen Pakt mit den Tiorssöldnern. Wir müssen herausfinden welche Ziele sie verfolgen und wie gefährlich sie uns werden können. Es nützt nichts den Krieg in die Höhle des Wolfes zu tragen, wenn unser Heim in unserem Rücken dämonischen Kräften zum Opfer fällt. Hierfür bräuchte ich die Hilfe einer handvoll Dragoons."
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"Genau das war es, was ich sagen wollte!", schnauzt Robert ein wenig ungehalten.
"Wir können es nicht zulassen, dass sich in unserem Rücken ein potenzieller Feind versteckt hält, wenn wir gegen den anderen Feind ziehen! Also, Hyko, sind du und deine Dragoons in der Lage diesen Auftrag durchzuführen?"
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"Herr, Drachenfurt hat gute Kontakte zu den Tiorssöldnern.
Vieleicht könnten wir so herausbekommen, wie es um Karakash steht? Es würde 2, vieleicht drei Tage dauern bis wir eine Antwort bekommen.
Aber Grundsätzlich sehen wir uns in der Lage, ja.
Wie weit ist es bis dorthin?
Ich frage, weil wir ab übermorgen mit der ersten verstärkung rechnen können...."
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"Kann es sein, dass wir aneinander vorbeireden? Wir benötigen zwar auch Informationen, aber primär jemanden in der Stadt, der unsere Befehle ausführt! Der vor allem dann bereit steht, wenn wir unser Ultimatum an die dortige Obrigkeit stellen!"
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"Verzeiht, daß habe ich falsch verstanden, ich hatte es so verstanden als wollten wir uns mehr erkundigen, wie die Lage aussieht.
Was für ein Ultimatum werden wir denn stellen?"
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"Das müsst Ihr zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissen."
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"Ja, Herr.
Herr, ich frage nur, weil ich bereit darauf sein möchte, wie wahrscheinlich die Ablehnung ist.
sollen wir uns auf das schlimmste vorbereiten, Herr?"
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"Vorbereiten? Wir stecken schon bis zum Hals im Schlimmsten! Und können nur hoffen, dass wir unsere holden Ärsche irgendwie wieder auf festen Grund bekommen! Was die Sache mit Kara-Dings-Da angeht, so können wir hoffen, dass deren Prinz Nakedei sich auf unsere Seite schlägt. Wenn nicht, gilt es ihn und sein Geschlecht zu..."
Robert schaut Hyko eindringlich an.
"...zu überzeugen!"
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"Ja, Herr, habe verstanden. wir werden uns entsprechend vorbereiten."
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"Gut, dann nimm deine Dragoons und sieh' zu, dass ihr euch auf den Weg macht! Es ist höchste Eile geboten! Was die restlichen Lodrischen Truppen in der Gegend angeht... - Lass sie heute Abend im Hofe der Feste antreten! Tannjew und ich wollen ein paar Worte an sie richten!"
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"Ja, Herr."
Ein kurzes Salutieren, und schon gehen die Dragoons ans Werk.
Zwei allerdings bleiben als persönliche Wache für Tannjew zurück.
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Die beiden Reichsgardisten, die hinter Tannjew standen, rückten nach rechts und machten so hinter Tannjews linker Seite Platz für die Dragoons.
"Nicht nur der Herr von Drachenfurt hat Kontakte nach Kara'kash," murmelte Tannjew. Dann wandte er sich anderen Themen zu. "Robert, bitte weis deine Männer an, möglichst gelassen aufzutreten und niemanden zu provozieren. Das Kriegsrecht, du verstehst? Mir wäre es lieb, wenn die ersten Köpfe, die wir an unseren Verräterbaum spießen, jene von Hunden des Lupus Umbra wären."
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Roberts Miene verfinstert sich, als er Tannjew mit kaltem Blick fixiert. Seine Fingerknöchel knacken, während sich seine Faust langsam schließt.
"Du weißt ganz genau, dass meine Männer strikten Befehl haben sich nicht provozieren zu lassen! Aber wenn ich dir einen Rat geben darf, dann den, dass du mit solchen Aussagen sehr vorsichtig sein solltest! Ich kenne dich gut genug um dir solches einmal nachzusehen, aber wenn du nochmal einen Valkensteiner Soldaten mit deinem Verräterbaum in Verbindung bringst...-"
Robert ließ den Satz unvollendet, bevor er erneut das Wort ergriff:
"Und was mich angeht. Ich werde nun nach Tiefensee reisen und dort Simon und den Rest der Truppe einsammeln. Zum 13. Tage sollte ich hoffentlich wieder hier sein!"
Flugs dreht Robert sich herum und stapft zur Tür.
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Noch in der selben Nacht trifft ein Bote mit Briefen für Tannjew ein.
(siehe Email von heute morgen)