Forum des Engonien e.V.
Die Gebiete in Andarra => Hier und dort in den Weiten Andarras => Die Ruinen der Stadt Caer Conway => Thema gestartet von: Tannjew am 29. Nov 07, 21:17
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25. Tag des 11. Mondes 257 n.J.
Seit fast zwei Tagen schon hatte Tannjew sein Zimmer nicht mehr verlassen. Fast stündlich klopfte es an seiner Tür, weil irgendjemand ihn sprechen wollte. Mal ging es um die Mauern, dann um Kunde über die bevorstehende Ankunft der Flüchtlinge in ihrem Winterlager, gerade eben ließen die caldrischen Ritter erneut nach seiner Antwort auf den Brief ihrer königlichen Hoheit warten und zwischendurch wollte Robert immer wieder in sein Zimmer stürmen. Tannjew war aber nicht nach Reden zumute. Im Augenblick wollte er nicht einmal seine Schwester sehen. Wo blieben diese verlotterten Zigeuner? Offensichtlich würde er eine Entscheidung fällen müssen, ohne den Rat von Katinkas Karten.
Erneut betrachtete er die feine Schrift auf dem schneeweißen Büttenpapier, dessen Ende die Unterschrift Loennas und das königliche Siegel zierten. Konnte er seinen Vertrauten den Inhalt dieses Briefes verschweigen? Wohl kaum. Diesem von Wenzel stand das Wissen ob des Inhalts dieses Briefes in den Augen geschrieben. Er würde es sicherlich genießen ein unachtsames Wort fallen zu lassen. Und sollte er den Brief missachten würde die Königin früher oder später kund tun, was sie von ihm verlangt hatte.
Aber wieso zweifelte er so? Dieser Brief barg Vergebung und Anerkennung. Doch auch Schmach und die Aufforderung, vor versammelten Hofe um Vergebung für seine Taten zu betteln. Sollte er sich für die Königin entscheiden und ihre königliche Gnade erfahren? Oder weiter seinen Weg beschreiten, aus dem Stand seiner Väter enthoben, vogelfrei vor Kaiser und Königin? Er würde sich ohne Katinkas Karten entscheiden müssen...
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Sachte klopfte Ralf an Tannjews Türe, er würde nicht gehen ohne sich von seinem Freund und Ordensbruder zu verabschieden.
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Das Klopfen schreckte Tannjew aus dem Sumpf seiner Gedanken. Es machte keinen Sinn sich weiter einzuschließen. Er hatte eine Entscheidung gefällt und würde sie seinen Nächsten kundtun müssen. Seufzend erhob er sich und zupfte sich seine Tunika zurecht.
"Herein!"
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Ralf öffnet die die türe, er sah Tannjew am Tisch sitzen vor ihm einen Brief, sicher wieder irgendwo eine immens wichtig Eildepesche, ha die überschütten den armen Kerl damit förmlich, Ralf wollte jetzt nicht an Tannjews Postiton sein, dachte er.
"Hallo Tannjew, ich wollte mich verabschieden, die Plicht ruft, ich bin schon viel zu lange weg von meinen Männern."
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Tannjew bemerkte Ralfs Blick, machte aber keinerlei Anstalten den Brief zu verstecken.
"Ist die Zeit des Abschieds wirklich schon gekommen?"
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"Ich fürchte ja, ich gehe nicht gerne und lasse dich in diesem Heifischbecken zurück, doch ich habe auch Verpflichtungen meiner Heimat gegenüber."Ralf sah seinen Freund aufmerksam an.
"Es tut mir leid das ich im Kartenraum nicht Fähig war meine Meinung auszudrücken, ich bin halt eben ein Mann der Tat und nicht der hohen Politik.... hach.......egal"Ralf hoffte das seine Worte als Entschuldigung erkannt werden würden.
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Tannjew nickte nur. Was sollte er auch seinem guten Freund sagen. Tatsächlich sollte Ralf lieber weniger reden und dafür mehr handeln, aber jeder hatte seine Schwächen.
"Nun, ich werde dich nicht aufhalten. Die Reise nach Ahrnburg ist aber sehr gefährlich. Zwar hat das Heer des Lupus Umbra einen Schwenk nördlich um die Beranberge gemacht, aber dennoch wirst du die Versorgungslinien durchqueren müssen. Möchtest du nicht lieber mit mir nach Valkenstein reisen, um von dort aus mit dem Schiff nach Donnerheim zu fahren?"
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Ralf schaute seinen Freund ein wenig schief an "Was möchtest du denn in Donnerheim?, aber nun gut, das schein wohl eine bessere und bequemere Reise zu sein, ich habs nähmlich satt dauernd durch den Schlamm zu kriechen"sagte re ein wenig verdriesslich.
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"Ich habe... eine Audienz bei ihrer königlichen Hoheit."
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"Du meinst du hast Ärger mit ihrer königlichen Hoheit?"fragte Ralf direkt herraus."Wenn du möchtest begleigte ich dich gerne nach Donnerheim, dabei fällt mir ein ich war noch nie dort."sagte und lächelte seinen Freund aufmunternt an.
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"Von Ärger kann man nicht sprechen. Viel mehr wurde mir ein Angebot unterbreitet."
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"Mhm und was hat dir ihre königliche Majestät vorgeschlagen, wenn ich fragen darf?"fragte Ralf er sah Tannjew aufmerksam an.
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Tannjew lehnte sich zurück und dachte kurz nach. Sollte er es Ralf erzählen? Dann würde es kurze Zeit später ganz Andarra wissen. Aber früher oder später würde er es den anderen sagen müssen.
"Die Königin verlangt, dass ich mich vor versammeltem Hofe für mein eigenmächtigtes Handeln für all das hier entschuldige und Ihr gegenüber den Lehnseid leiste. Im Gegenzug verspricht Sie mir die Absolution und Norngard."
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"Pfft, das ist aber haarschaf Tannjew, du weißt das das ungefähr so klingt, als würde die ihre königliche Majestät wollen, das du vor allen anderen ihr zu kreuze kriechst, das ist hart. Aber ich denke dann würdest du eventuell am Ende besser dastehen."sagte Ralf "Selbstreden möchte ich der Entscheidung ihrer königlichen Majestät nicht respektlos gegenüberstehen, aber für mich klingt das so als würde sie dir die Pistole auf die Brust setzen."nachdenklich sah er im Raum umher Ralf fühlte sich nicht wohl bei der Sache.
"Aber wenn du es wünschst werde ich dich begleiten, uns selbstreden für dich eintretten."sagte er bestimmt.
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"Wie Recht du hast. So etwas nennt man ein Dilemma, oder nicht?" Er zog den Brief hervor und überflog erneut die Zeilen. "Ignoriere ich diesen Wunsch der Königin werde ich Sie damit brüskieren. Gehe ich darauf ein brüskiere ich im besten Falle nur unsere valkeinsteinischen Verbündeten, vermute ich zumindest. Ich werde mit Robert sprechen und ihn nach seiner Einschätzung fragen. Und weitere Personen, die sich auf dem glatten Parkett der Politik besser auskennen als ich. Ich hätte niemals einen Schritt darauf tun dürfen!"
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"Tja nun sitzen wir alle mit drinn Tannjew, du, ich, Richard, eben alle, aber besser du brüskierst die Valkensteiner als ihre königliche Majestät, ich vertraue diesem aufgeblasenen Valkensteiner Inqusitor nicht, ich habe zum Glück für ihn noch nicht mit ihm gesprochen, aber ich sehe doch wie der sich hier aufführt."
"Ich denke für deine eigene Zukunft ist es besser, wenn du dich an ihre Königliche Majestät hälst, selbst wenn die Valkensteiner Fiesematenten vor haben, sie können ihre derzeitige Position hier nicht ohne die Zustimmung ihrer Königlichen Majestät halten, ich denke das ist auch ihrem Großherzog klar."sagte Ralf
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"Ralf, hier tun sich für mich zwei Probleme auf. Einerseits muss ich mich so verhalten, dass ich das Beste für die Völker Andarras rausschlage. Die Bergonen, die Skaldir und wie sie alle heißen... sie waren doch seit Beginn dieses Possentheaters für niemanden am königlichen Hofe von Bedeutung. Ich habe Valkenstein doch nicht um Protektion ersucht, um Reichtümer anzuhäufen. Allerdings, was macht mich aus? Seit Brenwyk sind wir Norngarder caldrische Ritter. Mehr noch, ich habe mich verpflichtet Jeldrik nachzueifern. Meine Ehre als caldrischer Ritter gebietet es mir der Königin treu ergeben zu sein. Auch wenn eben diese Königin nicht eingeschritten ist, als mich Barad Konar aus dem Ritterstand enthoben hat."
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"Ich habe ja auch nicht behauptet das du aus der Sache mehr aks dir ohnehin zusteht herrausschlagen möchtest Tannjew."sagte Ralf "Nun wie dem auch sei, ich denke es ist besser für dich und ebenfalls besser für die Andarrianer wenn du dich gemäß deines Lehenseides verhälst, wenn du am königlichen Hof alles Ansehen verliehrst, dann machst du dich zum zum einen abhäniger von den Valkensteinern und den Lodriern als es gut für die Andarrianer sein kann, und am Ende wirst du alles verliehren und die Andarrianer haben dann keine fürsorgliche Stimme mehr die für sie am Hofe spricht, entschuldige wenn ich das so hart ausgedrückt habe, aber jetzt haben die Andarrianer die Chance gehört zu werden und ihren Einfluss zu ihrem Gunsten im Kaisereich auszudehnen, was ich persönlich ebenfalls unterstützen würde, Jeldrik war schließlich ein Andarrianer.
"Und da bleibt zweifellos noch der Umstand das wir als Ehrenmänner und Jeldriken verpflichtet sind ihrer königlichen Majestät zu diensten zu sein, ganz abgesehen davon ob sie in useren Augen einen schweren Fehler gemacht hat, oder nicht."Ralf schaute Tannjew ernst an.
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"Mag sein, dass du Recht hast. Da ist dennoch keine Entscheidung, die ich übers Bein brechen möchte. Ein paar weitere Tage wird die Königin noch warten können."
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"Sollst du auch nicht, aber wie gesagt ich denke es ist im Endeffekt das beste, wenn du das Angebot ihrer Königlichen Majestät animmst."
Ralf krammte in seinem Beutel herum den er über der Schulter trug......"wo ist es denn...."murmelte er...."Aaaah da, hier hab ich noch ein Leckerchen aus der Heimat, gute Ahrnburger Bockswurst, und Padernwalder Hausbräu, den genehmigen wir uns jetzt erstmal, du sieht aus als könntest du das gebrauchen"sagte Ralf und grinste seinen Freund an.
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Entgeistert blickte Tannjew seinen Ordensbruder an. "Wie kannst du jetzt bloß ans Essen denken?"
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"Hach je Tannjew, glaub mir ich habe jetzt ausgenohmen die letzten Tage 8 Monate im Schlam und moder an der Front in einem mittlerweile Eiskalten Zelt verbracht, und eins habe ich gelernt, Essen und Trinke vor allem mit guten Freunden ist Wichtig, sehr wichtig, ich denke das haben wir jetzt schon sooooo lange nicht mehr miteinander getrunken und gegessen, und ich wollte das noch einmal tun bevor ich mich eigentlich auf den Weg machen wollte, das ich jetzt doch mit dir Reisen würde habe ich nicht voraus sehen können, und ich dachte ich mache dir damit eine Freunde."sagte Ralf lächelnd, er machte sich Sorgen um Tannjew, früher hätte er nicht so reagiert.
"Ich habe ja gesagt das wir uns das erstmal genehmigen werden und sollten wie alte Freunde, wenn du möchtest, und dann nach und nach überlegt zur Tat schreiten."sagte Ralf bestimmt.
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"Später vielleicht. Ich werde dich dann aufsuchen, alter Freund."
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"Entschuldige da ich damit so überfallen habe."sagte Ralf "Aber ich denke neben dem ganzen wichtigen Diolomatischen Bankett, ist es wichtig das man die Freunde nicht vergißt, und mal einfach so ein zwei Stundem mit ihnen zusammen ist."
"Nun was gedengst du zu tun Bruder Tannjew?"fragte Ralf
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"Wie gesagt: Mich mit weiteren Vertrauten besprechen und dann in aller Ruhe eine Entscheidung fällen."
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"Nun gut dann werde ich solange auf dich warten, ich denke dir gute Wurst und das gute Bier kann noch etwas warten, ich hoffe ich konnte dir zumindest etwas helfen, wenn du Hilfe brauchst oder Fragen hast zögere nicht und wende dich an mich, ich bin zwar kein guter Diplomat, aber von Taktik verstehe ich was, ich bin dann in meinen Gemächern."sagte Ralf freundlich und lächelte Tannjew aufmunternt an.
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"Ich danke dir. Das zu wissen ist wahrlich eine Erleichterung für mich."
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Ralf ging zu Türe, blicke noch mal zurück "mach dir keine Sorgen Bruder Tannjew zuletzt wird sich alles zum guten wenden, wir haben gute Freunde, das ist ein Reichtum der diesem Drecksack auf dem Kaisertron abhold geht."sagte Ralf und grinzte verwegen dabei.