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Der Städtebund von Tangara => Fanada => Thema gestartet von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 19:27

Titel: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 19:27
Jetzt war es nicht mehr weit. Luthor glaubte auch nicht, dass das seine geschundenen Füße noch länger mitmachen würden. Er zwang sich, einen Schritt vor den anderen zu tun und dabei nicht auf die weiterlaufende, in seinen Augen sehr lange Straße vor sich zu blicken. Er nahm den letzten Schluck aus seinem Wasserbeutel und entdeckte endlich den Gebäudekomplex, zu welchem ihn ein hilfsbereiter Bewohner dieses Ortes den Weg beschrieben hatte. (Das es der vierte Mensch war, der ihn einen vierten Weg zu einem vierten Gebäude beschrieb, sei dahin gestellt, ebenso wie seine regelmäßigen falschen Abbiegungen und entdeckten Plätzen, zu denen er sich unfreiwillig verlaufen hatte)
Obwohl er hier eine lange Zeit seiner Ausbildung verbracht hatte, fiel es ihm immer noch sehr schwer, sich in dieser gigantischen Stadt zurecht zu finden. Sie war größer als alles, was er je gesehen hatte, und jedes Mal beeindruckten ihn die breiten Straßen, die mehrstöckigen, hohen Steinhäuser und das geschäftliche Treiben auf den Straßen mehr.
Es roch nach Zimt und anderen Gewürzen und selbst zu der fortgeschrittenen Abendstunde waren noch einige Viehkarren und Lastenträger unterwegs.
Er atmete einmal die durch, dann lehnte er sich tief erschöpft an die Tür und klopfte mit behandschuhter Hand an, was bei jedem Mal eine kleine Staubwolke produzierte...
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 19:42
Auf Kopfhöhe öffnete sich ein vergittertes, kleines Fenster und Luthor blickte in die Augen einer alten Frau, die ihn scharf musterten, bevor das Fenster verschlossen und die Tür geöffnet wurde.
Luthor erinnerte sich an die Alte, war sie doch die Haushälterin, die sie bereits bei der letzten Ankunft begrüßt hatte. Sie musterte den Jungen vor sich mit einem Stirnrunzeln und trat zur Seite, um ihn einzulassen, bevor sie ihm die verstaubte Oberkleidung abnahm.
Sie drückte ihn auf einen Schemel und reichte ihm etwas Wasser und ein Tuch um sich den Staub vom Gesicht und den Händen zu waschen.
"Sie ist verrückt vor Sorge um Dich."
Ihr Stimme war rauh und krächzend, wie die einer alten Friedhofskrähe. Im Augenblick war sie mehr als nur tadelnd.
"Sie hat Boten zu allen ihren Bekannten geschickt und Gefallen eingefordert, bis sie zu dem Schluß kam, dass du offenbar beschlossen hattest sie zu verlassen..."

Sie sah das Luthor etwas sagen wollte und stoppte ihn mit einem kurzen Kopfschütteln.
"Es geht mich nichts an. Ich kommentiere lediglich. Wenn du fertig bist, sie ist wahrscheinlich auf dem Dach."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 19:48
Er sah vom Lappen auf, den er sich ins Gesicht drückte, sodass nur seine Augen zu sehen waren, die die alte Frau fixierten. Er murmelte etwas unverständliches in das nasse Tuch und legte diesen dann in die Wasserschale zurück. Jetzt, wo sie ihm den verstaubten und zerfetzten Gambeson abgenommen hatte, konnte er sich endlich an der noch hellfarbigen, dünnen Narbenhaut kratzen, die genau sein Brustbein zierte. Er hatte noch keine Zeit gehabt, das Wollwams darüber wieder zu nähen und versuchte jetzt deshalb, die Stichwunde unter einer künstlichen Falte des Stoffes zu verstecken, den er zurecht zupfte. Er stellte sein restliches Rüstzeug sowie seinen Waffengürtel einfach neben den Schemel, stand auf und quälte sich mit deutlich schnellerem Herzschlag die Holztreppe hinauf, um dann die Luke zum Dach aufzustoßen und in das Dämmerlicht herauszutreten. Schweigend blieb er mehrere Schritte hinter seiner Meisterin stehen, wissend, dass sie ihn gehört hatte.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 19:52
Jelena stand an der Begrenzung und beobachtete den Sonnenuntergang, wie sie es oft abends tat.
Die rötlichen Strahlen brachten die goldenen Kuppeln der Haupttempel zum Strahlen und färbten sie rot, so als ob Blut an ihnen herabrinnen würde.
Jelena seufzte und schüttelte den Kopf um solche Gedanken los zu werden. Sie hörte hinter sich Schritte, offenbar war ein Bote eingetroffen.
Sie drehte sich um und erstarrte.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 19:59
Im Vergleich zu einem Mondlauf zuvor hatte Luthor sich verändert. Das lag zum einem immer noch an dem letzen, hartnäckigen Staub der sich vorallem unter den Augen, an deren Seiten, an den Wangen und an der Stirn gehalten hatte. Sein Gesicht war von den Strapazen Pandors ausgemergelt und einige Schrammen, die dunkel verkrustet waren, brachten die Symetrie in seinem Gesicht außer Gleichgewicht. Ein schuldbewusstes Lächeln schien ihm nicht angepasst und wäre aufgrund seiner ausgetrockneten Lippen auch nicht möglich gewesen. Man sah ihm deutlich an, das diese Reise und vorallem der Aufenthalt in der Ferne zugesetzt hatte.
Er hob halb die Arme und ebenfalls die Schultern und zwang sich dann, den Mund aufzumachen.

"'Nicht meine Schuld' wäre treffend, aber nicht angepasst" meinte er heiser. Mehr brachte er nicht herraus.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 20:10
Jelena musterte ihn eine Augenblick lang durchdringend und machte dann zwei lange Schritte auf ihn zu, bevor sie ihn in die Arme schloss und mit aller Kraft an sich drückte.
"Dummer Junge..." murmelte sie leise, bevor sie ihn noch einmal auf Armeslänge von sich fernhielt und sein Gesicht aufmerksam musterte.
Sie bellte einige Befehle auf medvjedstani und führte ihn dann wortlos in ihre eigenen Gemächer.
Luhor sah, dass der Badezuber gefüllt wurde und eine der Mägde ein Tablet mit Essen und Tee hereinbrachte. Jelena zog einen Paravent vor das Bett und schob ihren Lehrling dahinter.
"Zieh dich aus bis auf die Bruche und reich die Kleider raus. Das, was nicht verbrannt werden muss, wird gewaschen und geflickt werden."

Als der Zuber zu ihrer Zufriedenheit gefüllt war, entahm sie ein seltsam geformtes Stäbchen aus einer kleinen Truhe auf ihrem Tisch, brach es in zwei und warf es in den Zuber. Nach kurzer Zeit stieg Dampf auf und Jelena krempelte sich die Ärmel hoch. Sie fischte die Teile des Magischen Fokus' (denn offenbar war es so etwas gewesen) aus dem Wasser und goß dann ein wohlriechendes Öl hinein, bevor sie sich mit dem Rücken zum Paravant und Zuber ans Feuer stellte.
"Wenn du soweit bist, steig in den Zuber und sag mir Bescheid, wenn du drin bist."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 20:15
Das heiße Wasser brannte beinahe überall. Erst jetzt merkte er, wie verschrammt er war und mit wie vielen Blessuren sein Körper übersäät war. Er biss die Zähne zusammen, genoss es aber gleichzeitig auch, wieder etwas Luxus im Leben zu haben. Nachdem er bis zur Nase in dem seltsamen bearbeiteten Wasser versunken war, nickte er und gab ihr mit einem leisen "Hm" bescheid, dass er soweit war.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 20:19
Jelena drehte sich um und deutete Luthor an sich hinzusetzen, so dass er bis zum Bauchnabel im Wasser war. Sie atmete scharf ein, als sie die Narbe über dem Brustbein sah, sagte sonst aber nichts dazu. Sie griff einen Schwamm und begann die Schrammen und Wunden zu reinigen.
"Das Öl reinigt die Wunden und verhindert, dass der Brand sich festsetzt. Und jetzt erzähl mir genau was passiert ist."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 20:29
Zuckte unter der Behandlung der teils entzündeten und verdreckten Verletzungen zusammen, die sie verarztete.
"Irgendwie habe ich das Gefühl, das alles klingt bei mir immer so unglaublich." beschwerte er sich, aber begann dann dennoch, zu erzählen was vorgefallen war.
"Ich habe den Kontor wie jeden Morgen verlassen um eine Runde zu laufen und ein paar Kisten mit den Lastenträgern zu transportieren, um die Form nicht zu verlieren. wir haben diesmal einige Kisten zu den Viehmärkten gebracht. Wie immer habe ich mich voll gerüstet, um bei der Ertüchtigung das Gefühl für das zusätzliche Gewicht nicht zu verlieren. Nun ja, ich habe die Kisten in den kleinen Verschlag gebracht, und hinter mir ist die Tür zugefallen. Ich dachte, es sei der Wind, also habe ich sie wieder wie normal geöffnet, doch als ich heraustrat befand ich mich auf einmal nicht mehr auf dem Marktplatz sondern auf einem staubigen Hof irgendeiner Anlage. Nachdem ich das realisiert hatte, habe ich mich sofort umgedreht und bin mit einer Gruppe Menschen zusammengestoßen, die aus der selben Tür wie ich herraustraten. Dann bemerkte ich Leah, die Vertraute von Sir Berg, ebenfalls dort. Zuerst habe ich gedacht, ihr hätte ich das zu verdanken, aber das war nicht so" gab er zu.
"Wir kamen mit einem dort ansässigen Elb ins Gespräch, der uns erklärte, dass wir jederzeit zurück durch das Portal könnten, es war nur nicht sicher, wo wir dann landen würden. Schlimmstenfalls vermutete er in einem Hort einer Schattengestalt, die einige Bewohner des Landes, das sie Pandor nannten, in Visionen sahen..."
Er verstummte, um ihr einige Zeit zum Folgen zu lassen und Platz zum beantworten von möglichen Fragen zu haben.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 20:39
Jelena wrang den Schwamm aus und erhob sich um Luthor einen Becher Tee in die Hand zu drücken.
"Trink!"
Sie nahm den Schwamm wieder auf und begann eine verkrustete Platzwunde an seinem Hinterkopf zu verarzten.
"Was geschah dann?"

Jelena schien absolut ruhig, beileibe nicht das, was Luthor erwartet hätte und so langsam begann es ihn nervös zu machen.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 20:55
Luthor nutzte den Tee als eine Sprechpause und sich ganz genau zu überlegen, was er nun sagen sollte.
"Was dann geschah, ist mehr als verwirrend für mich. Es stellte sich herraus das so etwas öfters geschah, also dass Pandor unfreiwillige Besucher bekam. Ein Trunkenbold aus der Gegend fluchte, immer wenn Fremde auftauchten geschähe etwas furchtbares und dass wir uns schleunigst wieder .. ehm, von dannnen machen sollen. Dann stellten sich die Gildenführer vor, von denen Pandor regiert ist. Die Magiergilde, die Alchemistengilde, die Heilergilde und die Stadtwache. Man dürfe nur Geld für seine Tätigkeit verlangen, wenn man der entsprechenden Gilde angehöre und einen Zehntel des Verdienst an diese abgäbe. Allerdings konnte ich nicht die Einladung der Heilergilde annehmen, da ich Euch unterstehe und meinen Gehorsam nicht an eine Fremde weitergeben konnte ... aber von irgendetwas musste ich leben und für Proviant sorgen. Ich wäre die Tage sonst dort verhungert, denn um Pandor war zwar ein spärlicher, endloser Wald, jedoch voller Gefahren und Kreaturen, die die Bewohner 'Beholder' oder so ähnlich nannten ... Also musste ich unter Sold in die Wache gehen, da nur diese Abteilung kurzzeitige Arbeit wie für Ruhe Sorgen und Streiterein unterbinden anbot, ohne dass ich einen Artikelbrief oder Verpflichtung unterschreiben musste."
Er tauchte ein wenig tiefer in der Wasser ein, wie als würde er sich unter ihr fortducken.
"Nach einer großen Ansprache der Gildenführer blitze es plötzlich auf, und als ich wieder zu mir kam lagen wir alle schlafend auf den Boden. Wir kamen zu uns, und ab da ging alles drunter und drüber, denn nach wenigen Stunden schienen einige der Leute wie besessen, von flüsternden Stimmen in ihren Köpfen, und alle gingen in einem Chaos aufeinanderlos, während die bei Sinnen gebliebenen die Verwirrten versuchten, aufzuhalten. Und immer wechselten die Stimmen, versuchten andere zu beeinflussen, auch mich. Sie raunten mir zu, ich solle diesen und jenen Verräter töten, sie schickten mir Bilder, wie ich von hinten abgestochen werden ..." Er verstummte kurz, um seine Gedanken zu fassen.
"Dieses Chaos ging immer so weiter, bis wir mitten in der Nacht von einem weiteren Lichtblitz zu Boden gingen ... und wieder genau dort aufwachten, wo wir lagen. Die Magier erklärten, es sei alles ein sehr realistisch wirkender Traum gewesen, dass Freund gegen Freund stand, und das stimmte, denn jeder war wieder am Leben und unverletzt..."

Hier musste er erst einmal wieder Pause machen und einen Schluck Tee nehmen, wobei er doch erst jetzt die Mitte der Erzählung erreicht hatte.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 21:03
Auf Jelenas Stirn begann eine Ader zu pulsieren, als sie hörte, dass ihr Lehrling unter irgendeiner versuchten Beherrschung gestanden habe.
Luthor spürte, dass die gereinigte Wunde an seinem Hinterkopf wieder blutete und wie Jelena einen sauberen Leinenstreifen darauf presste.
"Halt das fest, ich hole die Wundpaste." murmelte sie und stand noch einmal auf.
Sie ging zu ihrer Heilertasche und holte einen kleinen Tiegel hervor, mit dessen Inhalt sie die Wunde einrieb. Luthor stieg der Geruch nach Kamille und Salbei in die Nase und die Blutung versiegte mit einem Prickeln.
"Was dann?"
Offenbar war Jelena fest entschlossen ihre Meinung für sich zu behalten, bis sie alles gehört hatte was zu sagen war.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 21:20
Er spührte das warme Blut an seinem Nacken herablaufen und noch deutlicher spührte er ihre gezwungene Beherrschung. Er sah sie zwar nicht, aber der Tonfall der wenigen Worte und den Druck ihrer Hände bei der Tätigkeit sprachen Bände.
Es kostete ihn einiges an Überwindung, weiterzureden.

"Nun, dann ging es erst richtig los." Für diesen Satz hätte er sich die Zunge abbeißen können, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. "Die Obersten teilten uns dann mit, dass die Elemente zerstritten waren und es an uns war, sie wieder zusammenzuführen, ansonsten hätte wir keine Chance den Ort wieder zu verlassen, denn das gestörte Gleichgewicht verdrehte auch das Portal ..." Dann entschied er sich, die Einzelheiten zu überspringen, und ihr den Überblick zu vervollständigen.
"Eine dunkle Bruderschaft trat dann noch hinzu, erschwerte uns die Suche, denn das letzte Zwischenelement, Schlick, befand sich in ihrer Macht und wollte nicht abgegeben werde, denn die Parteien befanden sich in einer Fede... Es gelang uns doch, alle zu sammeln und in einem mehrstündigen Ritual zu einen. Am Abend entbrannte dann ein Streit unter der Obrigkeit Pandors, denn ein neues Amt wurde besetzt, was aber nicht allen passte. Also haben Leah und ich die Taverne verlassen und uns draußen hingesetzt, was interessierte uns ein politischer Streit eines fremden Landes? Als wir vor der Taverne auf einer Bank saßen und uns Fluchtmöglichkeiten aus diesem Land ausmalten, erschienen plötzlich dutzende, schwarze Gestalten, bewaffnet. Es waren Anhänger dieser Bruderschaft, die ihre Toten rächen wollten.
Leah und mir gelang es, die in der Taverne befindlichen Restlichen noch zu warnen und da ich der Stadtwache angehörte... für exat 4 Stunden noch... musste ich bei der Verteidigung helfen ... Sie überrannten uns vollkommen, doch töteten sie nicht alle. Es gefiel ihnen, uns beschämt, zerschlagen und mit einer Warnung, der Bruderschaft nicht noch einmal entgegenzutreten, dort zurückzulassen. Als vier Stunden mein Dienst auslief, für den ich ein Gold bekam, verließ ich sofort das Land durch das Portal... und wo kam ich bei meinem Glück raus?! In Caer Cornway" grummelte er finster und ließ dann den Kopf hängen.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 22:13
Jelena hörte sich alles an und versorgte dabei all die Wunden, die sich während all der Zeit angesammelt hatten.
"Du bist von Caer Conway bis Fanada gelaufen? Ich hoffe du hast nirgends meinen Namen genant, solange du auf Lupus Umbra Boden warst, Es hätte dich nur in Gefahr gebracht."
Sie reichte Luthor etwas zu essen und schien gelassen seine Antwort abzuwarten, doch derjenige, der sie kannte, wusste das sie kurz davor stand die Fassung zu verlieren.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 22:17
Er zog eine schmerzliche Grimasse und schüttelte energisch den Kopf "Ich bin nicht dumm, Meisterin, und das Zeichen des Widerstands befindet sich auf meiner Tunika, und die liegt hier im Kontor in meiner Truhe"
Er biss in das Brot und schmeckte sofort den Unterschied zu dem, was er auf der Reise zu sich genommen hatte.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 22:31
Jelenas Gesicht verwandelte sich in eine Sturmwolke und ihre Faust ließ die Phiolen auf ihrem Tisch tanzen und klirren.
Als sie sah, wie Luthor den Kopf noch weiter senkte, sprach sie ihn an und ihre Stimme hatte die Qualität des Windes, der durch die Eisöde fegte:
"Sieh mich an!"
Als Luthor sie anblickte, bohrten sich ihre Augen in seine und er wusste, dass sie durch ihn durchsah, als ob er aus Glas wäre.
"Es ist nicht deine Schuld!"
Ihre Stimme war ausdruckslos und Luthor wusste, dass all diese furchtbare Wut nicht auf ihn gerichtet war.
"Es ist meine. Ich hätte dich nie zu mir nehmen dürfen. Seitdem dein Schicksal mit meinem verbunden ist, wächst du auf Schlachtfeldern auf und wirst zum Spielball der Mächtigen. Wenn ich wüsste, dass ich dich dadurch schützen könnte, dann würde ich dich fortschicken... aber es ist zu spät..."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 14. Jul 09, 22:41
Er hielt den Blick auf sie gerichtet und ließ einige Zeit verstreichen, eher er zu sprechen begann.
"Wäre mein Schicksal nicht mit dem Euren verbunden, würde ich auf einem Schlachtfeld sterben anstatt auf einem aufzuwachsen. Das Land befindet sich im Krieg, ebenso wie viele anderen, die Zeiten sind unruhig. HIER man hat die Wahl zwischen drei Dingen. Erstens, die Hände in den Schoß zu legen und wie ein Kaninchen auf ein Ende zu warten, immer in der Angst, von den dreckigen Umbra oder schlimmeren niedergemacht oder eingenommen zu werden. Zweitens, zu fliehen, das Land zu verlassen und seinen Stolz zu verlieren und an alles, an was man geglaubt hat, oder, der dritte Weg, man steht auf und kämpft. Ich bin kein Mensch, der irgendetwas bereut, vorallem nicht wenn es um etwas geht, worum es sich zu kämpfen lohnt. Diese Lehre ist mein Lebensweg, und ich bereue sie nicht."
Er machte eine Pause "Und man kommt ja gut rum" fügte er dann hinzu und grinste dann bitterlich.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 14. Jul 09, 22:59
Dieses Mal ließ ihn der Blick aus ihren Augen zusammenzucken.
"Mach dich nicht lustig! Du bist zu jung um so verbittert zu sein. Wenn du das zulässt, dann wird deine Seele aus Eis und dein Gewissen wird nicht lange danach folgen."
Ihre Augen wurden schmaler und sie sah Luthor bohrender an, als ohnehin schon:
"Was hast du mir nicht erzählt?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 15:18
Nun versank auch seine Nase unter der Wasseroberfläche, seine Augen schlossen sich halb und Blasen stiegen aus seinen Mund auf. Dann kam er wieder hoch, spuckte das ölige Wasser aus und fuhr sich mit der Hand durch die nassen Haare und auch über die Platzwunde, was einen Schmerz durch seinen gesamten Körper jagte.
"Das, was ich selbst noch nicht verstanden habe. Und solange es so ist, möchte ich in Ruhe darüber nachdenken, Meisterin" meinte er fest.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 15:27
Seine Meisterin sah nicht so aus, als ob sie das für eine gute idee halten würde und einen Augenblick war es so, als ob ihr Lehrling ihre Zähne knirschen hören könnte.
Schließlich gab sie sich einen Ruck und ging zum Feuer, wo sie ein Leinentuch über eine Stuhllehne legte, damit es sich aufwärmte.

"Wenn du fertig bist, trockne dich ab. Eine der Mägde hat dir frische Sachen gebracht." Sie deutete auf ein Bündel Wäsche neben dem Tuch.
"Im Nebenzimmer ist dein Bett bereitet, schlaf dich aus. Wir reden später."

Sie musterte Luthor noch einmal und in ihren Augen war so etwas wie Angst zu erkennen, aber es verschwand so schnell, dass er sich nicht sicher sein konnte. Sie nickte ihm noch einmal zu und verließ das Zimmer.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 15:33
"Ich danke Euch..."

Nachdem er das Nicken erwiedert hatte und sich die Tür geschlossen hatte, ließ er Luft aus seiner Lunge entweichen und kratze sich an der Narbe auf seinem Brustbein, die sich im warmen Wasser leicht gerötet hatte. Er gönnte sich noch einige Moment im Wasser, dann stand er auf, trockente ab und zog sich die einfachen Gewänder an, die für ihn rausgelegt worden waren.
Das Bett fand er schon fast im Schlaf, ließ sich darauf fallen und schlief augenblicklich auf seine gekreutzen Armen ein. Dass sich zwei kleinere Brandwunden dabei wieder öffneten, bekam er schon gar nicht mehr mit.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 15:40
Luthor schlief den Abend und die Nacht hindurch wie ein Toter. Jelena sah alle paar Stunden nach ihm, rieb die offenen Stellen mit heilender Salbe ein und zog die Decke über ihm zurecht. Von all den Schülern und wenigen Lehrlingen, die bisher durch ihr Leben gegangen waren, war ihr dies einer der liebsten.
Sie sah inzwischen mehr eine Mischung aus geliebtem Neffen und Lieblingsschüler in ihm, als einem gewöhnlichen Lehrling und ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, durch was für eine harsche Schule er bisher gegangen war, aber wenn Milosti so entschieden hatte, dann gab es wenig was sie dagegen tun konnte.

Sie setzte sich neben das Bett und strich ihm das unordentliche und viel zu lange Haar aus der Stirn.
"Luthor? Du musst aufwachen!"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 15:51
Seine Augen öffneten sich mit einem Ruck und seine Hand fuhr an eine Stelle neben ihn, wo er seinen Dolch aufbewahrt hatte, als er in den Verschlägen Pandors übernachten musste, nur von einem dünnen Holzbrett links und rechts von all den zwielichtigen Gestalten getrennt, die ebenfalls angeschwemmt worden waren.
Als er ihr Gesicht erkannte, realisierte er auch, wo er war. Er schloss die Augen wieder, sank zurück in die Kissen und räusperte sich. "Bin wach" murmelte er.
Er fühlte sich schon um einiges besser, die Wunden waren nun alle mindestens schon so weit verkrustet, dass sie nicht mehr bei jeder Bewegung aufrissen und auch die Prellungen und Quetschungen waren zu blauen Flecken zurüclgegangen...
Dann setzte er sich kerzengerade auf und sah sie an, nachdem er sich noch einmal durchs Gesicht gefahren war.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 15:56
"Ruhig, du bist zu Hause..." murmelte Jelena, die den reflexartigen Griff sofort erkannte, schließlich schlief sie immer mit einer Waffe unter dem Kopfkissen.
"Du musst aufstehen, bevor du steif wirst und es noch mehr schmerzt als ohnehin schon." meinte sie und stand auf.
"Komm, wenn du fertig bist, aufs Dach. Es ist noch früh und die Hitze hat noch nicht eingesetzt. Wir können im Zelt frühstücken."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 15:59
Zu Hause. Ja, zu dem war die Gesellschaft Jelenas ohnehin schon lange für ihn geworden.
Er bewegte probehalber die Schultern und wär fast aus dem Bett gefallen, als er den Kopf zu dem Fenster drehen wollte und es hörbar knackte. Er kam ächzend auf die Beine und folgte ihr umgehend, wenn auch mit vorsichtigen Schritten. Er hatte noch einige Fragen im Kopf, aber das konnte jetzt noch warten, bis sie das Frühstück beendet hatten.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 16:05
Luthor war am Abend zuvor viel zu müde gewesen um den Pavillon zu bemerken, der auf dem Dach aufgebaut war, auch wenn er sich daran erinnerte, dass er zu Beginn des Frühlings geholfen hatte das Gerüst zu errichten. Jetzt bestand das Dach aus festem Leinen und die Wände aus verschiedenen Lagen leichtem, bunten Stoff, die in der ständigen Brise wehten und das Innere kühl ließen.
Der Boden war mit Teppichen und Fellen ausgelegt, auf den niedrigen Tischen wartete ein Frühstück.
Jelena setze sich auf einen der Divane und begann Tee in die Schalen zu gießen. Sie reichte Luthor eine und zeigte dann mit dem Kinn auf die verschiedenen Gerichte, die entweder mit der Hand oder mit sehr dünnem Fladenbrot gegessen wurden.
"Greif zu, es muss lange her sein, dass du anständig gegessen hast. Hattest du wenigstens genug Kupfer bei dir um auf dem Weg von Andarra hierhin Brot zu kaufen?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 16:14
Der vergleichsweise hohe Luxus erschlug ihn ersteinmal, als er auf das Dach getreten war und in den Pavillon kam.
Etwas unsicher nahm er Platz und nahm eines der Gerichte mit dem Brot und begann zu essen, ehe er mit einem finsteren Blick, der die Erinnerung betraf, antwortete.
"Genug Kupfer schon, die Wache in diesem Land zahlt gut, aber auf dem Weg von Caer Cornway hierhin habe ich gesehen, was mit einzelnen Höfen geschieht, die unter den Lupus Umbra stehen ... als ob es nicht schon reicht, sie zum Kämpfen zu zwingen ..." Er nahm noch eine Bissen, ehe er weitersprach. "Anstatt dann über den Memoria nach Fanada zu kommen, bin ich auf der südlichen Seite des Drachenrücken entlanggereist. In Darkov habe ich Dörrfleisch und etwas Brotähnliches kaufen können."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 16:18
"Du warst in Silvanaja?!?"
Jelenas Gesicht wurde bleich, als sie daran dachte, dass Luthor völlig alleine durch Silvanaja gewandert war.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 16:26
Der Lehrling sah sie an, etwas verdutzt und fast so, wie als hätte sie ihn gefragt ob er Stiefel tragen würde.
"Ja, das bin ich. Ich hatte die Wahl südlich und nördlich des Drachenrückens entlang zu reisen, aber nördlich wären Falkenrücken, vielleicht Gulrav und noch einige andere Orte gewesen... Ehm ... war das dumm?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 16:58
Jelena schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und murmelte etwas in ihre Handflächen. Luthor kannte seine Meisterin nun lang genug um einige Worte medvjedstani zu verstehen und wusste, dass sie ihre Göttin anrief, aber um ihr zu danken oder um mehr Geduld für sich und Verstand für Luthor zu bitten, das war etwas unklar.

Sie lies die Hände von ihrem Gesicht gleiten und sah Luthor ungläubig lächelnd an, schließlich nahm sie einen Schluck Tee und meinte nur: "Erinnere mich daran, dir bei Gelegenheit Yakhati und Rogar vorzustellen. Versprich mir, dass du dich in Zukunft an die Handelsstraßen hälst, wenn du alleine unterwegs bist. Die Lupus Umbra kennen weder dein Gesicht noch deinen Namen. Es kann sein, dass du dir üble Witze gefallen lassen musst, oder auch dein Geld wegen Zöllen verlierst, aber zumindest wirst du nicht aus versehen getötet, weil irgendein Barbar dir beim Vorbeilaufen den Hals umdreht."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 17:18
Sein Gesicht wurde lang, dann schluckte er schwerfällig und nahm den letzten Bissen.
"Erzählt Ihr mir mehr über diese Provinz?" meinte er dann kleinlaut und lehnte sich etwas zurück.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 17:22
"Das tue ich gerne, aber nicht jetzt. Wenn dein Unterricht morgen wieder beginnt, dann werde ich eine Stunde über engonische Geschichte hinzufügen..."
In Jelenas Gesicht spiegelte sich Ironie, als sie daran dachte, dass sie vermutlich mehr über engonische Geschichte wusste, als manch ein Aine Geweihter.

"Erzähl du mir lieber wie Caer Conway aussieht und was du alles auf dem Weg hierhin gesehen hast."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 17:44
"Nachdem Caer Cornway überrannt wurde, scheinen die Umbra wieder dabei zu sein, die Wehranlage wieder herzurichten, die sie bei der Stürmung gebrochen haben. Jedenfalls hat es den Anschein, aber nachdem ich es wiedererkannt habe, wollte ich nicht länger als nötig dort bleiben. Nur warum sie die wenigen Unterstände, Zelte und Baracken mit einer Mauer schützen wollen, begreife ich nicht so ganz... das alles dort wirkt wie ein Baditennest" Er schüttelte den Kopf.
"Ich traf eine kleine Familie auf einem Gehöf, die mir einen Blick auf die Karte Engoniens gönnten und etwas zu Essen gaben ... Als ich dann weiter zog, übrigens da noch am nördlichen Ende des Drachenrückens entlang, kam mir ein Stoßtrupp Lupus Umbra entgegen... Am Abend legte ich eine kurze Rast ein, und da  kamen sie wieder zurück... Ich dachte schon, sie wären hinter mir her, aber sie zogen vorbei und hatten sie den Mann dieser Familie dabei... den Rest habe ich mir dann gedacht, zumal ich sein Gesicht gesehen habe ..." Er befeuchtete kurz seine Lippen.
"Ich bin dann die wenigen Meilen zurück gegangen und habe die südliche Route genommen... Silvanaja scheinte mir in den Tagen gar nicht so schlimm ... aber wahrscheinlich hatte ich einfach nur Glück ..."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 18:10
Jelena nickte nur, wenn die Informationen über Caer Conway wichtig für sie waren, dann ließ sie es sich nicht anmerken.
"Das war kein Glück, Milosti und alle meine Ahnen müssen ihre Hände schützend über dich gehalten haben. Ich werde Weihrauch in deinem Namen abbrennen, um mich bei ihnen zu bedanken, dass sie dich in einem Stück zu mir zurück geführt haben."
antwortete die Heilerin leise und stellte ihre Schale auf einem der Tischchen ab.
"Bist du satt?"
Sie wartete Luthors Nicken ab.
"Komm, lass uns meditieren."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 18:14
Er seufzte zwar, wusste aber um die Notwendigkeit des Meditieren und folgte ihr pflichtbewusst. Aufzustehen war nicht so schwer wie sich wieder neben ihr niederzulassen, zur Ruhe zu kommen und die Augen zu schließen.
"Meisterin? Eine Frage habe ich noch."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 18:17
Jelena setzte sich mit dem Gesicht zur Sonne in einen Schneidersitz und breitete ihre Röcke um sich herum aus, als sie die Frage ihres Lehrlings hörte:
"Ja, sichr. Was willst du wissen?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 23:11
Er holt tief luft, dann lässt er seinenn Gedanken einfach freien Lauf.

"Es war in den letzten Tagen mehr als einmal so, dass ich dachte, nun sterben zu müssen, Meisterin. Mir wurde Stahl in den Körper gerammt, ich wurde von Kräften gegen Wände geschleudert und ich bin um mein Leben gelaufen, als meine Waffenkunst und mein Mut einfach nicht gereicht hat. Was passiert, wenn ich sterbe? Und wohin gehen meine Sachen?"

Seine Stimme klingt monoton, so als hätte er sich die Frage schon so oft gestellt, als wäre sie zu reiner Routine geworden.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 23:30
Jelena sah ihren Lehrling an, schlang einen Arm um seine Schultern und zog ihn zu sich, bis sein Kopf in ihrem Schoß ruhte. Sie hielt ihn fest und drückte ihn, bis sie spürte, dass die Spannung aus seinem Körper wich.
"Du bist mein Lehrling Luthor. Erinnerst du dich an den Schwur den wir damals geleistet haben? Du bist Teil meiner Familie, bis du bereit bist weiterzuziehen. Du bist wie ein Sohn..." Jelena lächelte und fuhr fort:
"Ich weiß, dass du zu alt bist um an so eine Stelle zu treten, aber so wird es bei uns gehandhabt. Solltest du sterben, dann wirst du wie alle Mitglieder des Hauses Jakovljev vor Gott treten und deine letzte Entscheidung treffen. Du wirst in die Halle der Ahnen eintreten und alle werden dich als das erkennen, was du bist. Ein Mitglied meines Hauses, ein Teil meiner Familie. So wie ich in diesem Leben für dich sorge, so werden es meine Ahnen im nächsten für dich tun. Sie werden meinen Schwur dir gegenüber ehren. Du wirst niemals alleine sein. Wenn du stirbst, dann bleiben deine Dinge bei mir, bis ich auf diejenigen treffe, für die du sie bestimmt hast."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 23:37
Man merkte ihm an, dass allein diese Geste für ihn Antwort genug war, und ihre Worte bekräftigten es noch. Er sagte nicht, denn er spührte, dass sie fortfahren würde.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 16. Jul 09, 23:39
Jelena legte ihre Hand auf Luthors Brust, wo sie gestern die Narbe gesehen hatte.
"Erzähl mir davon."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 16. Jul 09, 23:55
"Der Angriff der Bruderschaft kam in zwei Wellen. Die erste, wütende, als sie das erste Mal kamen. Und das zweite, verzweifelte Mal als sie sich wieder gesammelt hatten und bereit zum Angriff waren. Nach dem ersten Mal dachten wir, es wäre vorbei, und als wir unvorsichtig wurden, kamen sie wieder. Ich befand mich im Haupthaus, als sie wiederkamen. Es wurde 'Wache zum Tor' gerufen, und auf meinem Weg durch den Gang merkte ich schon, dass sie ziemlich nah waren... es war dort ziemlich eng, und im Kampfgedrängelt ging ein Mann zu Boden, den ich oft in der Gesellschaft der Gildenmeisterin für Heilkunde gesehen habe. Es gelang mir, den nächsten Feind in seiner Nähe zu erschlagen und den Verletzten unter den Armen rauszuziehen, als ein Weiterer mich mit einer Hellebarde förmlich aufspießte und nach hinten weg drückte, zu meinem Glück sofort in helfende Arme."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 17. Jul 09, 00:02
Jelena sah die Bilder die ihm durch den Sinn schossen, spürte die Reste der Panik, der Schmerzen und Wut, die bei der Erinnerung durch seinen Kopf kreisten.
"Milosti hat ihre Hand über dich gehalten." murmelte sie und hielt ihren Lehrling weiterhin fest, bis sie spürte, dass er sich wieder entspannte.

Einige Zeit hielt sie ihn einfach nur. Dann begann sie zuerst leise zu summen und schließlich zu singen. Luthor kannte ihre Lieder, aber bisher hatte sie sie noch nie für ihn gesungen. Er spürte wie er innerlich ruhiger wurde, wenn er wollte, dann konnte er jetzt einschlafen...
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 17. Jul 09, 00:09
Geschlafen hatte er aber seiner Meinung nach lange genug und er setzte sich langsam wieder auf.
"Wollten wir Meditieren oder mich wieder einschläfern?" grinste er dann schief.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 17. Jul 09, 00:14
Jelena grinste zurück: "Wie du meinst, dann meditieren wir."
Sie setzte sich wieder gerade hin, wartete bis Luthor seine Position eingenommen hatte, schloß die Augen und begann mit der Atemübung.
Sie hörte Luthors Atem ruhiger werden und bald darauf tauchte auch sie in ihre Meditation ein.
In den letzten Wochen war es schwer gewesen, sie war erschöpft und zornig und es war schwer all ihre Wut nicht in wilden Anschuldigungen an ihre Göttin loszuwerden.
Heute war sie nur dankbar.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Luthor Kaaen am 17. Jul 09, 00:18
Auch wenn er das Meditieren wegen ungünstiger Umstände auf seiner Reise auf ein bis zwei Minuten hatte reduzieren musste, so fand er jetzt ganz einfach den Weg in Ruhe und seine eigene, innere Ordnung.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Münster am 24. Sep 09, 14:36
Einige Zeit ist vergangen, seitdem Robert das letzte Mal in Jelenas Kontor gewesen ist. Irgendwie konnte er sich ein kurzes Lächeln bei der Erinnerung daran nicht verkneifen. Jetzt marschierte er einmal mehr über den einladenden Hof auf der Suche nach der "großen Kaffeeimporteurin".
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 24. Sep 09, 14:45
Jelena kam aus dem Schuppen, den sie als Alchemielabor nutzte und erblickte den Valkensteiner:
"Dabei hätte es so ein schöner Tag werden können..."
meinte sie lächelnd und reichte ihm die Hand.

"Was führt dich zu mir?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Münster am 24. Sep 09, 14:49
Robert ergreift ihre Hand und begrüßt sie mit einem herzhaften Händedruck.
Auf den ersten Blick scheint sein Gemüt ausnahmsweise einmal stabil zu sein, doch wer ihn kennt weiß, dass es darunter brodelt.

"Jelena! Sieht nett aus hier... - Mussten deine Lehrlinge wieder Sonderschichten mit dem Putzeimer schieben?! - Na ja, wie auch immer... - Ich bin nicht hier um deine Erziehung zu bewerten, sondern weil ich dich fragen wollte ob du vielleicht meinen Troß begleiten magst der in den nächsten Tagen in Richtung der Ländereien derer von York abmarschieren wird..."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 24. Sep 09, 14:53
"Komm rein und setz dich erst mal, es müsste noch Bier da sein..."
Jelena führte Robert in die Küche und stellte ihm nach kurzer Zeit einen Humpen Bier hin, während sie sich kalten Tee in eine Schale goß.
"Die Yorks haben dich zum Ritter ihres Hauses geschlagen, oder? Sind die nicht aus Montralur?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Münster am 24. Sep 09, 16:08
Robert akzeptiert dankend das Bier und nimmt einen großen Schluck.

"Kann gut sein... mhmm, ja, ich glaube Montralur war das. - Wie auch immer. Bist du dabei?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 24. Sep 09, 16:16
Jelena sah ihn über den Rand ihrer Teetasse hin an und hob eine Augenbraue.

"Wenn du mich dabei haben willst, meine Lehrlinge könnten eine Reise die zur Abwechslung nicht ins Kriegsgebiet geht, gebrauchen. Aber das ist nicht alles, oder?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Münster am 24. Sep 09, 16:26
Robert starrte einige Momente nachdenklich in seinen Krug bevor er fortfuhr.
"Doch! Zumindest für den Moment... - Die Askarier werden uns auch begleiten. Zusammen seid ihr dann meine Gäste und damit auch die Gäste des Hauses York!"

Ein letzter Schluck aus dem Krug, dann erhob sich Robert eilig.
"Du entschuldigst mich! Ich habe noch einiges zu erledigen bevor wir Fanada verlassen. Ich werde einen meiner Leute zu dir senden, sobald ich den genauen Zeitpunkt des Abmarsches kenne. Auf bald..."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 24. Sep 09, 16:32
Jelena seufzte. Sie wusste bis in die Knochen, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie kannte Robert einfach zu gut, aber sie entschied sich, nicht darauf rumzuhacken. Früher oder später würde sie es erfahren.

"Ist gut. Wäre ein Gastgeschenk angebracht?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Münster am 24. Sep 09, 16:34
Robert drehte sich noch einmal zu ihr um und grinste:

"Klar, aber das kannst Du mir dann vor Ort geben. Machs gut, Jelena!"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 24. Sep 09, 16:40
"Mach das du raus kommst, bevor ich dir die Knechte auf den Hals hetze."
brummte Jelena und warf ihm halbherzig ein Küchentuch hinterher.


Nachdem Robert den Kontor verlassen hatte, rief sie ihre Magd zu sich und besprach die anstehende Reise.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 04. Okt 09, 12:14
Schwer atment, erreichte der Druide die schwere Tür. Er stützte sich auf seinen Stab und klopfte an. "Ich bitte euch, öffnet mir. Mein Name ist Talis und ich muss dringend mit Jelena sprechen."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 04. Okt 09, 18:08
Auch ihm wurde die Tür von der mürrisch dreinblickenden Torwächterin geöffnet. Sie musterte den Mann und wies ihm dann einen Schemel im überdachten Eingangsbereich, ganz so als ob sie ihm nicht genug trauen würde um ihn ins Haus zu lassen.
Sie verschwand kurz und erschien nach kurzer Zeit mit Jelena wieder.
"Ihr wünscht mich zu sprechen?"
Die Heilerin musterte den Mann vor ihr, schien ihn aber nicht zu erkennen.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 04. Okt 09, 18:48
"Man nennt mich Talis, Druide Nadurias und Wächter des westlichen Tores. Ich bin auf der Suche nach Rob... Sir Robert und hoffe sehr dass ihr mir helfen könnt, Herrin Jelena."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 04. Okt 09, 18:54
"Willkommen, Talis. Ich habe die Möglichkeit Robert McMannahugh zu erreichen und ihm eine Nachricht zu schicken. Aber woher kennt ihr mich?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 04. Okt 09, 18:58
"Oh, das tat ich bis jetzt nicht. Ich fragte mich durch und man sagte mir, das ihr mir helfen könntet. Ich glaube wir sind uns schon einmal begegnet, aber wir haben uns nicht unterhalten. Ich denke es war vor dem Fall von Caer Conway"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 04. Okt 09, 19:05
"Möchtet ihr eine schriftliche Nachricht verfassen? Ansonsten lasse ich Robert fragen wo er sich mit euch treffen kann."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 04. Okt 09, 19:07
"Ich wäre euch unendlich dankbar, wenn ihr für ein Treffen sorgen könntet. Ich habe Informationen, die von äußerster dringlichkeit sind."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 04. Okt 09, 19:21
Jelena überlegte einen Augenblick und rief dann einen ihrer Knechte zu sich. Sie schrieb einige Worte auf ein Blatt Papier und drückte ihren Ring in blaues Wachs, bevor sie die Nachricht an den Boten reichte und ihn zu einer Taverne an der Stadtmauer schickte.
"Kommt herein, Talis. Wir können gemeinsam auf eine Antwort warten."
Sie führte ihren Gast in die Küche und bereitete einen Tee zu.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 04. Okt 09, 19:26
Talis verbeugt sich höflich, als ihm die Tür geöffnet wird und tritt ein. "Ich hoffe ich mache euch nicht zu viele Umstände." Er blickt sich um und scheint sich etwas unbehaglich zu fühlen. "Ich biete euch natürlich wiedergutmachung, für eure Zeit an, wenn ich euch irgendwie helfen kann."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 04. Okt 09, 19:31
"Ein Gast macht nie Umstände, Talis. Bitte nehmt doch Platz."
Jelena deutete auf einen Stuhl und füllte eine Schale mit dunklem, aromatischem Tee.
"Geht es euch nicht gut? Ihr wirkt gehetzt."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 04. Okt 09, 19:36
Talis nimmt Platz und nimmt die Schale entgegen. "Es ist dir Enge, ich lebe in einem Baum und bin nicht oft zwischen Mauern. Ich hoffe ich habe euch nicht gekränkt, verzeiht mir"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 04. Okt 09, 19:41
"In diesem Falle muss euch Fanada wie ein Gefängnis vorkommen. Folgt mir..."
Jelena nahm die Schalen mit Tee und führte Talis in den Innenhof des Kontors zu dem Pflaumenbaum, unter dem eine grob zusammengezimmerte Bank stand.
"Hier wird es etwas angenehmer sein. Erzählt mir doch, wann seid ihr aus Andarra fortgegangen? Gibt es Neuigkeiten von dort?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 04. Okt 09, 19:49
Er wartet bis Jelena sich gesetzt hat, ehe er sich zu ihr setzt. "Oh, ich bin schon sehr lange fort aus meiner Heimat. Der Hain in dem ich lebe, befindet sich unweit der Tore dieser Stadt. Neuigkeiten. Es ist mein Anliegen, die Krieger der Stämme zu einen, doch scheinen meine Bemühungen, nicht wirklich Früchte zu tragen" Er sieht hinauf zur Krone des Baumes und scheint sich sichtlich wohler zu fühlen. "Ich bin des Krieges müde, wie jeder von uns und jeder von ihnen, aber sie wollen einfach nicht sehen, das sich nichts ändert, wenn sie sich nicht erheben." Ein lächeln stielt sich auf sein Gesicht. "Robert sagte mir, dass es nicht leicht wird. Genauer gesagt sagte er: "Na dann viel Glück, Talis aus dem Zauberwald", man das wird er mir vielleicht unter die Nase reiben"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 04. Okt 09, 20:00
Jelena lachte:
"Ja, das wird er, zweifelsohne. Meiner Erfahrung nach vereinen sich Menschen nur, wenn sie der Meinung sind, dass sie etwas dabei gewinnen. Und dieses etwas muss handfest sein, hehre Begriffe wie Freiheit und Ehre gelten in solchen Situationen nicht."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 04. Okt 09, 20:04
"Ich verstehe die Menschen einfach nicht. Was könnte es wichtigeres geben als Freiheit? Ständig führen sie Krieg untereinander um ihre Gebiete zu erweitern und sich nicht unterwerfen zu müssen, aber eine ernsthafte Bedrohung abzuwenden, dafür fehlt ihnen die Motivation. Diese Sturköpfe"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Münster am 05. Okt 09, 17:06
"Und was meinst Du in all deiner Weisheit, Talis aus dem Zauberwald, sollten DIE Menschen nun tun?!" -

Ein breiter, niedriger Schatten fiel auf die beiden Anwesenden, als Robert plötzlich in ihrer Nähe stand.
Hinter ihm trottete ein schwer atmender Bote herbei, der von einer Torwache mit rot angelaufenem Kopf begleitet wurde.
Robert würdigte sie scheinbar keines Blickes, grinste und nahm sich ein Stück des dargebotenen Obstes.
Er biß herzhaft ein Stück aus der Frucht und sprach dann mit vollem Mund weiter...

"Hallo Jelena, so schnell sieht man sich wieder... - Dein Bote hat mich draußen auf der Marktstraße erwischt. Ich habe mich da noch mit der netten Tochter vom Schmied Galrikkson unterhalten. Aber was solls..."

Robert spukt einige Kerne aus und sieht dann Talis an.

"Also Lady Baumwipfel, was kann ich für dich tun?! - Ich habe leider nicht viel Zeit, also kurz und knapp!"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 05. Okt 09, 18:18
Jelena entließ das Gesinde mit einer Handbewegung und wartete bis sie außer Hörweite waren, bevor sie Robert antwortete:
"Gewöhn dir bitte ab hier hereinzuspatzieren, als ob du jedes Recht dazu hättest. Das ist sogar für dich unhöflich, zumal du weißt, dass ich dich kaum gerufen habe um dich dann nicht hereinzubitten."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Münster am 06. Okt 09, 21:52
Robert sah sieh mit einem entwaffnenden Grinsen an...

"Aber bitte, Allerwerteste... - Ich wollte nur Zeit sparen und dich nicht mit langweiligen Dingen belästigen wie Ankündigungen und sowas in der Art. Aber wenn Du möchtest bitte ich natürlich untertänigst um Entschuldigung. Ganz davon abgesehen bin ich durch das Haupttor gekommen. Nur war deine Wache gerade mit der Kontrolle eines Karrens befasst, da wollte ich den guten Mann nicht weiter in seiner Pflicht stören."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 07. Okt 09, 16:42
Talis wante sich an Jelene, "Es tut mir leid, wenn ich für Unstimmigkeiten sorge, das war keinesfalls meine Absicht"
Er lächelt und steht auf, um auf Robert zu zugehn, "Ich habe dringende Botschaft für euch, aus Grenzbrück, aber ich würde das ungern hier besprechen." "Es tut mir leid, aber es sind Nachrichten, von höchster Wichtigkeit", sagt er mit einem Blick zu Jelena, "und ich will nicht riskieren, dass wir belauscht werden." Er wante sich wieder an Robert, "Also habt ihr Zeit und einen Ort, an dem wir reden können? Ich verspreche euch, das ich euch nicht länger aufhalte, als nötig."
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Jelena am 07. Okt 09, 20:04
"Oben auf dem Dach befindet sich ein Pavillon, diesen könnt ihr gerne nutzen." bot Jelena an und stand auf.
"Es hat mich gefreut euch wiederzusehen, Talis!" meinte sie mit einem aufrichtigen Lächeln und reichte dem Druiden die Hand.
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Dominic am 07. Okt 09, 20:10
Talis dreht sich zu ihr um und nimmt ihre Hand, "Ich danke euch für eure Hilfe. Möge Naduria, ihre Hand schützent über euch halten." Er erwiedert ihr Lächeln, ebenso aufrichtig. "Nun Robert, seid ihr damit einverstanden?"
Titel: Re: Jelenas Kontor
Beitrag von: Münster am 08. Okt 09, 10:46
Robert überlegt einen Moment bevor er antwortet...

"Nichts für Ungut Jelena, aber ich denke, ich werde mit Talis zur Taverne hinüber gehen. Nicht das ich dir nicht vertrauen würde, aber ich bin in dieser Stadt mehr als vorsichtig geworden... Wenn Du verstehst was ich meine?! - Danke für die Gastfreundschaft... Wir sehen uns beim Aufbruch!"

Dann wendet sich Robert an Talis.

"Nun komm! Wir haben nicht ewig Zeit!"

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Robert führt Talis durch die verstopften Straßen Fanadas, bis sie schließlich am Rande der Stadtmauer in eine unscheinbare Gasse einbiegen. Dort steht, an die Stadtmauer gelehnt, die alte, windschiefe Taverne, die die Valkensteiner für sich requiriert haben. Nach einigen kurzen Begrüßungen der scheinbar herum lungernden Grenadiere, stapft Robert mit Talis eine verborgene Treppe hinab in das, was wohl früher einmal der Weinkeller gewesen sein muss. Hier, zwischen alten Fässern und Regalen stehen ein Kartentisch und vier Stühle. An der Wand hängt eine alte, kampfgezeichnete schwarz-weiße Standarte. Robert deutet Talis an Platz zu nehmen, bevor er zwei Gläser auf den Tisch stellt und sie mit einer wohlriechenden, goldgelben Flüssigkeit füllt, während hinter ihnen die eisenbeschlagene Holztür verriegelt wird.

"Also dann, Talis! Sag was du zu sagen hast..."