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Die Gebiete in Caldrien => Das Caldrische Imperium => Thema gestartet von: Sandra am 19. Nov 13, 11:57

Titel: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 19. Nov 13, 11:57
"Yorik, hast du alles?" rief Stella über die Schulter und zog die Sattelriemen an ihrem Pferd fest und packte zuletzt noch frischen Proviant in ihre Satteltaschen.

Nachdem sie mit unerfreulichen Ergebnissen aus dem Forêt d'Artroux zurückgekehrt waren und im kleinen Bregaholz Rücksprache mit Simon und Gorix gehalten haben, sollten sie sich in der Umgebung des Waldes nach magischen Zirkeln und Ähnlichem umhören. Ganz wohl war Stella nicht bei dem Gedanken - wer weiß, auf was sie stoßen würden und ob sie unbemerkt blieben. Außerdem waren ihre letzten zwei Aufenthalte dort alles andere als angenehm und sie wusste nicht, ob sie wirklich alle beseitigt hatten.

Anschließend warf sie ihren Umhang über und führte ihr Pferd in die warme Herbstsonne von Brega.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 20. Nov 13, 00:03
Leicht zuckte Yorik zusammen, als Stellas Ruf zu seinen Ohren hindurch drang und ihn aus seinen Gedanken riss.

Seit einigen Momenten stand er einfach nur hier, vor ihm sein Pferd mit den bereits gepackten Taschen, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Tausende Gedanken hatten ihn in den letzten Tagen geplagt, schwirrten hin und her und ließen ihm keine Ruhe.

Doch die Frage der Magierin rüttelte ihn wach und holte ihn zurück in die Realität. Was auch immer im Fôret d'Artroux passiert war, was auch immer das für ihn bedeuten mochte, oder für Rania - es brachte nichts, sich den Kopf über die Vergangenheit zu zerbrechen.

Fast konnte er die spöttische Stimme Vanions hören, die ihn aufforderte, endlich mit dem Jammern und dem Selbstmitleid aufzuhören, also riss er sich zusammen, antwortete Stella mit einem gerufenen "Ja" und führte sein Pferd ebenfalls hinaus, sodass er neben der Magierin stand. "Wollen wir?"
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 20. Nov 13, 09:41
Sie hatte Yorik mit ihrem Blick verfolgt, als er sein Pferd neben sie führte und auf seine Frage warf sie ihm ein kurzes Lächeln zu. "Ja, lass uns losreiten." Bei diesen Worten schwang sie sich aufs Pferd und überprüfte den Sitz ihrer Kleidung, Schwert und Zauberkomponenten - sie hatte am liebsten zumindest das Wichtigste in Reichweite.
Wie angenehm die Sonne noch war und ihr den Rücken wärmte... Gerade erinnerte in diesem fast idyllischen Moment nichts an die Geschehnisse vor einigen Tagen...
Stella nutzte den Augenblick, schloss kurz die Augen, atmete tief durch und genoss den Moment. Es fühlte sich fast so an, als würden sich dadurch ihre Kräfte sammeln und ihre Sinne schärfen.

Dann tätschelte sie ihrem Pferd den Hals und beobachtete Yorik beim Aufsitzen und Losreiten, um zu sehen, wie er sich auf einem Pferd anstellte. Immerhin waren bei ihrer letzten Reise zu Pferd ein paar nicht so firme Reiter dabei... Davon würde wohl abhängen, wie zügig die zwei vorankommen würden.

Dann setzte sie auch ihr Pferd Richtung Norden in Bewegung.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 20. Nov 13, 14:33
Mit dem für ihn typischen, ernsten Blick nickte Yorik, dann saß er auf und blickte hinüber zu Stella.

Schon seltsam: Er war in letzter Zeit so oft mit ihr gereist und doch kannte er sie kaum. Er fragte sich, was sie antrieb. Was brachte sie dazu, immer weiter zu suchen und zu forschen? Wusste SIE, wofür sie leben sollte?

Yorik fröstelte trotz des Sonnenlichts auf seiner Haut. Ein weiteres Mal nickte er, dann trieb er sein Pferd an. "Na dannos." Grübelnd saß er auf seinem trabenden Pferd, wobei er keine so schlechte Figur machte.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 20. Nov 13, 15:07
Der ernste Blick und das vor-sich-hin-starren entgingen Stella nicht und auch sie machte sich erstmal ihre Gedanken während sie neben Yorik herritt.
Wo ist er nur wieder mit seinen Gedanken? Bei Rania? Er grübelt so viel...und scheint nie zufrieden mit dem was er tut... Natürlich ist das was wir gesehen haben tragisch und ich wünsche mir, dass Rania ihre Freude und Liebe wiederfindet, aber ewiges Trübsalblasen wird ihr dabei auch nicht helfen...

Schließlich sagte sie nur völlig ruhig und mit aufmunterndem Ton in der Stimme "Du bist nicht schuld daran, was passiert ist." Als er aufblickte, warf sie ihm einen Apfel zu, den sie zuvor aus ihrer Satteltasche gezogen hatte und biss in den verbleibenden in ihrer Hand.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 20. Nov 13, 20:41
Yorik schaute auf, und reflexartig schoss seine Hand hoch, als der Apfel auf ihn zu flog. Flink fing er die Frucht, betrachtete sie kurz, dann biss er hinein. Es schmeckte gut, frisch und saftig, doch auf andere Gedanken brachte ihn das nicht.

Du bist nicht schuld daran... Das hatten ihm schon so viele gesagt. Imme wieder hatte man ihm gut zu geredet, versucht sein Gewissen zu beruhigen. Doch sie alle kannten die Wahrheit nicht. Sie wussten nicht, wieso Rania getan hatte, was sie getan hatte. Aber er wusste es.

"Das Opfer war zu groß..." murmelte er leise, fast unhörbar vor sich hin, dann schaute er wieder zu Stella. "Natürlich", meinte er nun, "natürlich hast du Recht." Er hatte sich entschlossen, seine Gedanken und Sorgen von nun an für sich zu behalten.

Er räusperte sich, und als er weiter sprach, war seine Stimme wieder fest und nüchtern. "Wenn wir in der Gegend um den Fôret ankommen, sollten wir möglichst unauffällig bleiben. Am besten lasse ich mein Schwert nicht sehen und du behältst für dich, dass du von der Akademie bist. Wir sind einfach zwei Reisende, so erregen wir am wenigsten Aufsehen und können uns unauffällig umsehen."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 20. Nov 13, 21:33
"Naja, ich glaube nicht, dass Lorainne freiwillig bei diesem Ritual dabei war... Oder was auch immer man ihr vielleicht schon vorher angetan hat. Wir waren einfach zu spät, aber das können wir uns nicht vorwerfen. Wir versuchten sie zu finden so schnell es uns möglich war..."
Dass Yorik von Rania sprach, fiel ihr nicht auf. Für sie war es klar, dass um die letzten Ereignissen im Forêt d'Artroux ging. Dass Yorik nicht davon abzubringen war, dass er an Ranias Zustand schuld war, hatte sie längst abgeschlossen.

Aber sie hatte das Gefühl, dass eine innere Anspannung ihn nie zur Ruhe kommen ließ. Hmmm....vielleicht würde es ihm helfen, auch mal ein wenig zu meditieren... Einfach mal gar nicht mehr aktiv denken...

"Aber was den Wald angeht: Ja, ich denke du hast recht. Auch dass ich eine Magierin bin habe ich zunächst vor für mich zu behalten, außer es wird nötig, um an weitere Infos zu gelangen. Es ist kein Geheimnis, aber ich muss auch nicht damit hausieren gehen. Aber zu weit weg sollten wir unsere Waffen dennoch nicht packen. Wer weiß, was uns begegnen könnte... Auf eine Begegnung wie beim letzten Mal kann ich gerne verzichten."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 23. Nov 13, 00:09
Als Yorik Stellas Antwort hörte, stutzte er kurz. Was redete sie da? Dann jedoch dämmerte ihm, dass sie sein Gemurmel wohl gehört und völlig falsch interpretiert hatte. Unwillkürlich schlich sich ein winziges Lächeln auf sein Gesicht; es hatte schon eine gewisse Komik, wie sie aneinander vorbei redeten. Anstatt ihr zu antworten, nickte er einfach nur und biss ein weiteres Mal in den Apfel, diesmal wirklich genüsslich. Der junge Mann hatte schon etwas länger nichts mehr gegessen, und der süße Saft der Frucht belebte ihn sichtlich.

"Ganz deiner Meinung", antwortete er auf Stellas Bemerkung, "unauffällig und wachsam, wenn wir beides sind, haben wir wohl die besten Chancen, dass uns nicht nochmal so was passiert wie beim letzten Mal." Er nagte den Apfel komplett aber, bis er den Grieps in der Hand hielt, dann warf er das Kerngehäuse ins Gebüsch und trieb sein Pferd an, sodass es schneller lief. "Komm Stella! Wenn wir Glück haben, schaffen wir es bis Einbruch der Dunkelheit."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 24. Nov 13, 14:22
Als Yorik schneller wurde setzte auch sie nach und trieb ihr Pferd an, das sich daraufhin leicht aufbäumte, in einen zügigen Galopp wechselte und schloss so schnell wieder zu Yorik auf. "An mir soll es nicht liegen."

Sie kamen zügig voran und als es langsam begann zu dämmern, waren sie nicht mehr allzu weit von ihrem Ziel entfernt.
Stella ließ ihr Pferd nun wieder in einen gemächlichen Schritt fallen.
"Wir können nun überlegen, wo wir unser Lager aufschlagen wollen bzw. in welchem Dorf wir nach Unterkunft suchen. Vorher würde ich allerdings gerne noch ein wenig meditieren und das finde ich draußen meist angenehmer, gerade wo das Wetter heute so angenehm ist - vielleicht möchtest du dich ja anschließen? Da hinten bei der Baumgruppe sieht es doch ganz schön aus..."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 26. Nov 13, 16:03
Yorik winkte ab. "Mach du nur", war sein einziger Kommentar, "ich warte hier solange." Der junge Mann stieg von seinem Pferd, band es an einen Baum und lehnte sich dann an den selben. Etwas Ruhe würde ihm bestimmt gut tun, aber die würde er sicherlich nicht bei so etwas wie Meditation finden. Yorik verschränkte die Arme und beobachtete seine Begleiterin, die sich auf ihre Meditation vorbereitete.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 26. Nov 13, 21:55
Elender Sturkopf... Dir ist auch nicht zu helfen, oder?... Aber die Laune an Anderen auslassen...
"Ich dachte nur, dir könnte vermutlich ein bisschen Entfernung zu deinen Gedanken ganz gut tun... Einfach mal nicht an den ganzen Mist denken und sei es nur für ein paar Augenblicke..."
Mit diesen Worten sprang sie von ihrem Pferd, band es bei den Bäumen zum Grasen an, suchte sich eine passende Stelle und setzte sich auf den Boden, den Umhang über die Schultern gelegt. Sie richtete sich zum Sonnenuntergang hin aus und beobachtete wie langsam die Sonne weiter sank. Langsam ließ sie ihre Gedanken nach und nach los.

Als die Sonne versunken war, schloss sie die Augen, atmete tief ein, bis sie nur noch den Wind und die Vögel in den Bäumen hörte. So saß sie eine ganze Weile in der sie die Kraft um sich herum spürte und genoss, wie ihr Kopf völlig frei war von störenden Gedanken.

Als sie es für genug hielt, schloss sie die Meditation, lenkte ihre Gedanken zurück ins Hier und Jetzt und schlug zuletzt auch die Augen wieder auf. Dann atmete sie noch einmal tief durch und stand wieder auf. Sie fühlte sich erfrischt, während Yorik eher gelangweilt schien, nachdem sie eine ganze Weile so verbracht hatte.

"Ahhhhh - das hat gut getan." Dabei streckte sie sich ausgiebig. "Von mir aus können wir weiter. Wollen wir zum nächstbesten Dorf? Oder sollen wir noch etwas weiter an den Wald heran? Ich denke wir sollten uns bald einen Platz zum Schlafen suchen."

Sie ging zurück zu ihrem Pferd, band es los und schwang sich zurück auf seinen Rücken.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 27. Nov 13, 10:14
Yorik nickte als Antwort auf Stellas Vorschlag nur. "Ja, vielleicht... danke..." Natürlich hatte sie Recht. Er brauchte Ruhe, brauchte Abstand von den vielen Gedanken, die ihn nur unnötig kaputt machten. Seit Tagen wälzte Yorik die Geschehnisse der letzten Zeit in seinem Kopf umher, und es brachte ihm gar nichts. Doch genau so wenig konnte er aufhören. Er konnte sein Denken nicht einfach abschalten, so wie es die Magierin bei der Meditation tat.

Die einzige Lösung war, nach vorn zu sehen. Rania, Lorainne, all diese Geschehnisse, die ihm keine Ruhe ließen, waren Bücher, die noch nicht zu Ende geschrieben und noch lange nicht geschlossen waren. Yorik wusste, dass Vanion und noch einige andere dachten, er hätte aufgegeben, doch dem war nicht so. Irgendwo in dem jungen Mann keimte noch ein kleiner Funken Hoffnung. Deswegen war er ja überhaupt mit Stella unterwegs.

Während er so seinen Gedanken nachhing, beobachtete er seine Begleiterin, die still und in sich gekehrt da saß und dabei eine völlige Ruhe ausstrahlte. Ein wenig übertrug sich diese Ruhe auch auf ihn, und seine Lieder wurden schwer, sodass er wohl etwas gelangweilt aussah, als Stella schließlich fertig war und sich an ihn wandte.

"Ich denke, das nächstgelege Dorf wäre wohl die beste Idee", antwortete er, "dort werden wir sicher fündig." Er schwang sich ebenfalls auf den Rücken seines Pferds und trabte eine Zeitlang neben Stella her. Dann, kurz bevor sie das Dorf erreichten, sah er sie an. "Sag mal Stella", begann er vorsichtig, "wie machst du das? Ich meine, diese Meditations-Geschichte? Wie schaffst du es, so zur Ruhe zu kommen?" Sein Blick war verhalten, aber neugierig.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 27. Nov 13, 15:05
Ein Lächeln umspielte Stellas Lippen als sie antwortete.
"Das ist mal eine gute Frage... Ich würde sagen, dass vieles davon schlichtweg Übung ist. Anfangs fiel es mir auch nicht so leicht und auch heute kommt es noch auf die Umgebung an. Manches fällt mir leichter, anderes schwerer. Das Ziel wäre später, dass ich diesen Zustand auch in größten Stresssituationen herstellen kann, zum Beispiel auf einem Schlachtfeld. Dann natürlich nicht im Sitzen und mit geschlossenen Augen...
Außerdem kann man diesen Zustand auf unterschiedlichste Weise herstellen. Und man kann mit verschiedenen Übungen verschiedenes bezwecken.
Mir wurde von Leuten erzählt, die am besten mitten in einer Schlacht meditieren konnten durch die eingeübten Bewegungen, die ihnen Sicherheit geben und sie wie in einer Art Trance kämpfen lassen.
Ich empfinde zum Beispiel neben einem schönen, ruhigen Ort in der Natur auch ein Feuer durchaus meditativ. Beim Blick in die Flammen und wie sie miteinander tanzen oder am Holz nagen kann ich alles um mich herum vergessen.
Eine weitere Art der Meditation, die mir sehr gut gefallen hat, allerdings auf Außenstehende noch befremdlicher wirken mag und die mir in den Drachenlanden gezeigt wurde ist eine Bewegungsmeditation. Ich würde sagen man kann es mit einem Schattenkampftraining vergleichen... Dabei konzentriert man sich genau auf jede Bewegung und Anspannung der Muskeln und die Kraft die sie verwenden.

Und es gibt eben die klassische Meditation im Sitzen, wobei es auch dabei wohl verschiedene Übungen gibt, mit denen man da arbeiten kann.
 
Außerdem helfen diese Übungen, sich in wichtigen Situationen nicht ablenken zu lassen, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Für mich zum Beispiel einen Zauber zu wirken obwohl ich abgelenkt werde - oder dann eben nicht abgelenkt werde. Wobei auch das erstmal leichter klingt als es ist...

Die erste Aufgabe, die mir die Meditationsschule der Drachenlande damals gab war es, einen Fokus zu suchen - also etwas, das mir dabei hilft, meine Gedanken zu zerstreuen und loszulassen... Und einen Anker - etwas, woran ich mich festhalten kann, um aus der Meditation wieder zurückzukehren. Momentan benutze ich auch noch diesen Fokus und Anker den ich mir dort gesucht habe.

Aber vielleicht willst du etwas davon ja einfach mal ausprobieren...vielleicht hast du ja schon ein Gespür, ob dir etwas davon zusagen oder leichter fallen könnte als etwas anderes...? Oder eine Ideee, was für dich Fokus oder Anker werden könnte, sofern du damit schon etwas anfangen kannst?"

Sie kramte in einer ihrer Taschen und holte ein silbernes Amulett heraus, auf dem eine reich verzierte Triskele zu erkennen war.

"Das hier... Dieses Zeichen ist mein Fokus und entlang der geschwungenen Linien nach außen lasse ich meine Gedanken los... und andersherum der Anker. Das geschlossene Dreieck in der Mitte, nachdem man die Linien wieder zu ihrem Ursprung zurückverfolgt."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 29. Nov 13, 15:09
Aufmerksam lauschte Yorik Stellas Ausführungen. Er konnte sich noch immer nicht vorstellen, jemals zu echter innerer Ruhe zu finden, aber irgendetwas an dem, was die Magierin da erzählte, faszinierte und berührte ihn. Gelassenheit in den größten Stresssituationen, dachte er, das könnte ich wirklich gebrauchen.

Besonders, als Stella von dieser... Bewegungsmeditation sprach, horchte er auf. Der Gedanke, seine Bewegungen so unter Kontrolle zu haben und sich so konzentrieren zu können, hatte etwas beruhigendes. Auch bei Stellas Worten zu Fokus und Anker flammte Interesse in seinen Augen auf. Er besah sich ihr Amulett, hörte, wie sie seine Funktion erklärte, und automatisch glitt seine rechte Hand in seine Hosentasche, wo sie Illianas Ring zu fassen bekam. Seine Finger fuhren über die glatte Oberfläche, und er wusste sofort, was Stella meinte.

Als sie geendet hatte, blieb er einige Zeit lang still, dann nickte er. "Das klingt... interessant." Er sah der Magierin in die Augen. "Ich danke dir für die ausführliche Erklärung", sagt er, und zum ersten Mal seit einiger Zeit lächelte er sie an. "Allerdings sollten wir uns jetzt wirklich nach einem Nachtlager umsehen, sonst stehen wir hier gleich in völliger Dunkelheit."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 29. Nov 13, 15:55
Nachdem Stella ihre Erklärung beendet hatte, schwieg Yorik eine Weile, doch Stella war nicht entgangen, dass er damit zumindest irgendetwas anfangen konnte und auch wie seine Hand kurz in seiner Tasche verschwand, doch sie hielt es für besser, erst einmal nicht nachzufragen.

Als er anfing zu lächeln, durchfuhr sie kurz ein angenehmes Gefühl. Sie hatte ihn wirklich lange nicht lächeln sehen....hatte sie das überhaupt?...

Doch er hatte mit seiner Aussage Recht, sie sollten sich langsam einen Schlafplatz suchen... "Ja, du hast Recht. Dann lass uns mal schauen, ob es in dem Dorf einen Platz in einer Scheune gibt. Oder ob es gar groß genug für ein Gasthaus ist... Zum Licht: Hast du nicht sowas wie eine Fackel oder Laterne dabei?  Aber: sollten wir es wirklich brauchen, werde ich wohl mit Licht aushelfen können....Allerdings sind wir da wieder bei dem Thema, dass das erstmal nicht jeder mitkriegen muss. Aber ich könnte auch noch irgendwo was brennbares haben..."

So ritten sie langsam in das nächste Dorf ein und schauten sich dabei um, ob ein Gasthaus oder zumindest ein Hof mit Scheune zu erkennen war.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 30. Nov 13, 12:05
Yorik winkte ab, als Stella auf das Thema "Licht" zu sprechen kam. "Keine Sorge", meinte er, "ich habe ein paar Fackeln dabei. Allerdings denke ich, wir sollten besser sparsam mit ihnen umgehen, damit uns auch im Notfall noch welche zur Verfügung stehen."

Dabei lenkte er sein Pferd auf den Dorfeingang zu und kniff die Augen zusammen, um in der aufkommenden Dunkelheit zu erkennen, was genau da vor ihm lag. Das Dorf selbst wirkte aufgrund der späten Stunde ziemlich ausgestorben, doch hinter dem einen oder anderen Fenster konnte Yorik den Schein einer Kerze ausmachen.

Es dauerte etwas, doch nach einigen langen Augenblicken der Suche entdeckten die beiden Reisenden ein kleines, geducktes Gebäude, über dessen Eingang ein Schild hing, auf dem ein schwarzer Vogel zu erkennen war. Unter dem Bild des Tiers stand in verschnörkelten Buchstaben "Auberge de l'oie noir" - "Gasthaus zur schwarzen Gans". Mit einem Fingerzeig wies Yorik Stella auf die Herberge hin, dann stiegen sie ab und banden ihre Pferde in der Nähe fest. Der junge Mann klopfte seinem Gaul noch einmal ermutigend auf die Seite, dann gingen er und die Magierin auf den Eingang zu.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 30. Nov 13, 14:20
Auberge? Irgendwas schwarzes? Schwarzes Federvieh?... Naja, könnte mit ein bisschen Phantasie wohl ein Gasthaus sein...

Die beiden öffneten die Tür und traten ein. Im dämmrigen Licht von ein paar wenigen Kerzen erkannten sie einen kleinen Schankraum in dem sich eine Handvoll Leute aufhielten, etwas tranken und erzählten sowie einen kleinen Gang nach hinten hinaus, der wohl zu den ein bis zwei Schlafkammern führte.

Stella schlug die Kapuze ihres Umhanges zurück und ging mit Yorik auf die Theke zu. "Seid gegrüßt! Hättet ihr wohl ein gutes Bier und etwas zu essen für uns? Außerdem bräuchten wir  jeder ein Nachtlager sowie wenn möglich Unterstand für unsere Pferde."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Leif Svensson am 01. Dez 13, 15:24
Der Wirt, ein leicht untersetzter Mann in den Fünfzigern, wischte gerade mit einem schmutzigen Lappen über die Holztheke und unterhielt sich mit seiner Kundschaft, offenbar alles Stammkunden.
Als die beiden Fremden den Schankraum betraten, wurde es augenblicklich ruhiger und nahezu alle Blicke richteten sich auf die beiden Reisenden.

"Bon soir, Madame! Hier im "L'oie noire" findet ihr das beste Bier in der Umgebung und die angenehmsten Betten, die in ganz Caldrien ihreresgleichen suchen! Ich bin Phillippe. Bienvenue in Torrent, unserem kleinen Dorf!"
Offensichtlich erfreut über die Gäste, die seine leeren Betten und seinen Geldbeutel füllen wollten, streckte Phillippe seine fettige Hand Stella entgegen.
Dabei murmelte er: "Und einen Unterstand für die Pferde werden wir wohl auch noch finden, nicht wahr Marie?" Sein Blick schweifte kurz zu einer kleinen stämmigen Frau im hinteren Teil der Taverne, die offenbar den Abwasch tätigte.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 02. Dez 13, 10:31
Kaum im Inneren der Taverne angekommen, fühlte Yorik sich sofort wohler. Die warme, dunstige Athmosphäre im Schankraum umhüllte ihn, trieb die Kälte der Reise aus seinen Knochen und tat ihm sichtlich wohl.

Während Stella mit dem Wirt sprach, setzte er sich auf einen Hocker an der Theke und beobachtete die Magierin beim Gespräch. Als der Wirt ihr seine Pranke entgegenstreckte, schaute Yorik ihr ins Gesicht, und da sie gegen dieses Angebot scheinbar ebenfalls nichts einzuwenden hatte, sah er den Wirt zufrieden an.

"Habt Dank", sagt er wie immer freundlich und reserviert zugleich, "es ist uns eine Freude, hier einzukehren. Wir hätten gerne ein Zimmer für die Nacht", er sah zu Stella, dann fügt er hinzu: "mit getrennten Betten. Und vielleicht wärt ihr so freundlich, mir zu zeigen, wo wir die Pferde unterstellen können? Ich kümmere mich dann darum."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Leif Svensson am 02. Dez 13, 16:11
Der Wirt sah zu Yorik herüber.
"Alors, sofern ihr keine riesigen Schlachtrösser bei euch habt, wird es wohl der Ziegenstall hinten im Innenhof tun, dort ist es schön warm.
Marie! Führst du unsere werten Gäste bitte in den Innenhof, damit sie ihre..."
Doch weiter kam er nicht, da gerade eine Horde Kinder aus dem Hinterzimmer in den Schankraum gestürmt kam und unter lautem Jubel die beiden Fremden begrüßte. Sie genossen es anscheinend, Fremde im Dorf zu sehen.
Das letzte und kleinste Kind, ein Junge von vielleicht vier Lenzen stolperte über die Türschwelle und fiel gegen das Bein von Marie, die vor Schreck einen großen bemalten Tonkrug fallen ließ. Er zersprang in tausend kleine Scherben.
In dem Gezeter, das daraufhin folgte, vergaßen sowohl der Wirt als auch seine Frau die beiden Gäste und schimpften mit den Kindern.

Im allgemeinen Durcheinander stand ein hagerer kleiner Mann in den Vierzigern von einem der Tische auf und wandte sich an Stella und Yorik:
"Kommt mit mir, ich zeige euch den Ziegenstall, das kann hier noch etwas dauern und ihr seht beide so aus, als wärt ihr nicht zum Rumstehen gekommen, n'est-ce pas?" Er zwinkerte ihnen zu und führte sie durch die Eingangstür hinaus.
Draußen schlug ihnen die kalte Nachtluft entgegen.
"Ich bin Adrien Rampeur, der Fallensteller hier im Dorf und wer seid ihr?"
Mit einem neugierigen Blick auf die kriegerische Erscheinung Yoriks öffnete er ein kleines Tor zum Innenhof der Taverne.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 02. Dez 13, 18:20
Stella lachte, als die Kinder hereingerannt kamen und um sie herum sprangen. "Na, das ist ja eine Rasselbande hier...."

Dann stand ein anderer Mann auf, der Stella an irgendjemanden erinnerte, doch sie wusste nicht an wen...
"Ja, gerne...dann sind zumindest die Pferde schonmal versorgt..." erwiederte sie auf seine Einladung und folgte ihm nach draußen.
Es war schnell abgekühlt und der kalte Wind pfiff ihr unter den Umhang, weshalb sie leicht fröstelte.

Als der Dorfbewohner sich vorstellte war wieder dieses Gefühl......Rampeur... den Namen hatte sie auch schonmal gehört... aber wer....?....Achja, Boniface! Die kleine plappernde Nervensäge hieß genauso... Aber ist es viellicht ein gängiger caldrischer Name? Sie wusste es nicht... doch zumindest die Statur könnte passen...
Sie versuchte sich zu erinnern, was in Gottes Namen Boniface so alles erzählt hatte... Vielleicht von seinem Elternhaus...
Durch die Grübelei musste Adrien relativ lange auf eine Reaktion von Stella warten, bis ihr einfiel, dass sie sich auch einmal vorstellen sollte.
"Oh verzeiht, ich war in Gedanken... Ich bin Stella Silberstern und das hier ist Yorik Baker."
Noch einmal lief es in ihrem Kopf auf Hochtouren und sie versuchte sich weiter zu erinnern....
"Verzeiht...was hattet ihr gesagt, sei euer Beruf?"
"Ich bin der Fallensteller des Dorfes...."

Fallensteller...das wars's! Hey, ist das der Vater von Boniface?!....
"Oh, ja richtig! Verzeiht meine Frage, aber habt ihr vielleicht einen Sohn mit dem Namen Boniface?"
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Leif Svensson am 02. Dez 13, 21:25
Das verschmitzte Lächeln wich aus dem Gesicht den Mannes, der nun mit den beiden anderen den Innenhof betreten hatte.
"Oui, ich habe...ich hatte...einen Sohn. Boniface. Mein Ältester war er. Er ist eines Tages zu Beginn dieses Jahres verschwunden. Wir haben ihn nie wieder gesehen. Und das nach seinem schlimmen Unfall. Wir alle nehmen an, dass er... dass er... Naduria bewahre."
Man merkte an seinem Mienenspiel, dass Adrien mit dem Aufkommen von schrecklichen väterlichen Gefühlen zu kämpfen hatte.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 02. Dez 13, 22:20
Na super, Stella... Da hast du dich ja mal in eine Zwickmühle gebracht... Ich hab doch keine Ahnung, warum er verschwunden ist...Aber immerhin sind wir alle weit genug herum gekommen, dass er hätte zurück gehen können, wenn er denn wollte...
Aber....du kannst seine Familie auch unmöglich in der Unwissenheit lassen und der Sorge, dass ihr Sohn verstorben sein könnte...

Sie seufzte einmal, atmete tief durch und machte einen Schritt auf den Vater zu und legte sacht eine Hand auf seine Schulter. "Ich weiß nicht, was damals hier vorgefallen ist, dass er verschwunden ist...Aber ich kann euch beruhigen, dass er lebt und dass es ihm meines Wissens nach gut geht."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 04. Dez 13, 08:47
Yorik war Stella und dem Fallensteller gefolgt, hatte sich aber bisher zurückgehalten. Stella hatte ganz von selbst die Gesprächsführung übernommen, und der junge Mann sah keinen Grund, sie ihr streitig zu machen. Als der freundliche Mann erwähnte, dass er Rampeur hieß, wurde Yorik jedoch hellhörig. Auch bei ihm klingelte es, und genau in dem Moment, als Stella nach Boniface fragte, fiel auch ihm ein, woher er den Namen "Rampeur" kannte.

Normalerweise hätte Yorik gedacht, dass das ein erstaunlicher Zufall war, doch er glaubte nicht mehr an Zufälle, und das Staunen hatte er auch größtenteils verlernt. Er hörte einfach zu, wie Stella dem besorgten Vater erzählte, dass es seinem Sohn gut ging, und nickte bestätigend. "In der Tat. Ich bin vor ungefähr einem Mond noch mit ihm gereist, und er entwickelt sich." Optimismus, eine für Yorik sehr seltene Gefühlregung, lag in seiner Stimme. "Er macht jetzt sogar eine Lehre", fügte er hinzu, als er an Leonie dachte. Ob der Vater begeistert wäre, wenn er wüsste, dass sein Sohn Lavinia-Novize geworden war?
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Leif Svensson am 04. Dez 13, 12:26
Adrien Rampeur schaute die beiden mistrauisch und verwirrt zugleich an.
"Ihr beiden kennt also meinen Sohn? Seid ihr euch sicher, dass es nicht ein anderer ist?
Mein Sohn redet sehr viel und gibt gerne mit seinen Abenteuern im Wald an. Ben, und er spricht mit dem selben firngarder Accent wie alle hier in der Gegend.
Seid ihr euch ganz sicher, Boniface ist kein allzu seltener Name..."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 04. Dez 13, 12:54
Stella seufzte bei dem Gedanken an Boiface's unaufhaltbare Redelust... und das regelmäßige Bedürfnis, ihn zum Schweigen zu bringen...

"Ich glaube ein Plappermaul wie diesen gibt es nun doch nicht so oft... und er erzählt viel, sehr viel. Ja, auch von Abenteuern aus dem Wald...und vom Fallenstellen. Sein liebstes ist irgendeins mit einem großen Wildschwein... Außerdem hat er auch diesen Akzent, heißt auch Rampeur wenn mich mein Gedächtnis nicht trübt, ist eher von der schmächtigen Sorte und hat blonde Haare. Daher würde es mich schon wundern, wenn dabei eine Verwechslung vorliegen würde...."

Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Leif Svensson am 04. Dez 13, 14:14
Die Züge des Mannes entspannten sich, als das Wort "Wildschwein" fiel.
"Magnifique! Er lebt tatsächlich!" Bei diesen Worten hüpfte der Mann in Richtung des Ziegenstalls, öffnete die  etwa eineinhalb Schritt hohe Tür und bedeutete den beiden, die Pferde hineinzuführen.
"Das kann nur mein Boniface sein. Er erzählt ständig und andauernd diese Geschichte von dem riesigen Wildschwein, dass ihn beinahe umgebracht hat. Ich war dabei und es war so, dass wir in etwa fünfzig Schritt Entfernung einen halbwüchsigen Eber sahen, der fortrannte, als er uns sah. Daraus hat mein Sohn seine Heldengeschichte gestrickt.
Wie geht es ihm? Ist er doch noch gewachsen? Ist er kräftiger geworden? Wie macht er sich?"
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 04. Dez 13, 14:43
Als der Vater die Geschichte erzählte, musste sie lachen. So etwas in der Art hatte sie sich schon gedacht.
"Also seit ich ihn kenne, ist er nicht gewachsen...Wie macht er sich...also, für meinen Geschmack redet er zu viel... Aber es scheint, als würde er seinen Weg schon machen..."

Stella ging voran und führte ihr Pferd in den kleinen Stall. Dort sattelte sie es ab, legte den Sattel über einen Holzbalken, hängte die Trense dazu nachdem sie sie mit einem Schluck Wasser gereinigt hatte und nahm sich etwas sauberes Stroh, um das Pferd ein wenig abzureiben. Zuletzt warf sie einen Blick zu Tränke und Heu, das sollte wohl reichen.
Sie ging zu ihrer Satteltasche, um das Bündel Essen herauszuholen - sonst wäre am nächsten Tag wohl nichts mehr davon übrig - als ihr Pferd sie nach vorne stupste so dass sie leicht stoplerte, um mit seinen Nüstern sogleich nach dem angenehmen Geruch auszustrecken und aufgeregt zu schnauben.

"Jaaaa....braver Junge." Sie tätschelte dem Pferd den Hals, während es weiter versuchte an das verlockende Futter zu kommen, bis sie schließlich einen Apfel herausnahm und ihm vors Maul hielt. Gierig schlabberte es den Apfel von ihrer Hand nur um sich anschließend munter kauend an sie zu schmiegen.

Sie drehte sich schließlich um und kam wieder heraus, die wichtigsten Habseligkeiten in den Armen.

Ob der Vater wohl genauso geschwätzig ist, wie der Sohn? Können wir ihn nach den Ereignissen hier fragen und ob man etwas beobachtet hat?... Zumindest macht er bis jetzt den Eindruck, aber man weiß ja nicht...
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 05. Dez 13, 09:57
Nachdem er seinerseits sein Pferd angebunden und versorgt hatte, trat Yorik ebenfalls aus dem Stall und wandte sich, genau wie Stella, wieder Monsieur Rampeur zu. Der junge Mann hatte dem Gespräch der beiden gelauscht, und eine seltene Freude war in ihm aufgestiegen, als er die unbändige Freude des Fallenstellers bemerkt hatte. Kein Wunder, dachte Yorik, schließlich hat er so eben erfahren, dass sein totgeglaubter Sohn noch lebt, und dass es ihm gut geht.

Die Gedanken des Wahl-Engoniers schweiften zu seiner eigenen Mutter. So weit entfernt... Wie es ihr wohl ging? Hielt sie ihn ebenfalls für tot? Yorik schüttelte den Gedanken ab und betrachtete stattdessen Bonifaces Vater nochmal genauer. Er wirkte freundlich, ehrlich und wachsam - ob man ihm vertrauen konnte? Ohne es zu wissen, dachte Yorik über genau das Gleiche nach wie Stella, doch er rang sich schneller zu einer Entscheidung durch und senkte automatisch die Stimme.

"Verzeihung, Monsieur Rampeur, wir könnten Eure Hilfe gebrauchen. Wir sind hier, weil wir etwas suchen, doch wir dürfen nicht zu viel Aufsehen erregen, deswegen können wir nicht jeden fragen. Ihr könnt uns jedoch vielleicht helfen: Wir suchen nach Hinweisen auf ungewöhnliche magische Aktivitäten im Fôret d'Artroux und darum herum. Ist Euch da irgendetwas aufgefallen? Irgendwelche seltsamen oder uneklärlichen Geschehnisse in letzter Zeit?"
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Leif Svensson am 05. Dez 13, 17:05
Immer noch mit einem seligen Lächeln im Gesicht bedeutete ihnen Adrien mit einer Handbewegung, ihm zu folgen.
Schweigend durchquerte er mit den beiden den Hof, wobei er etwas murmelte wie "Pas ici...trop froid...j'ai soif...sombre..."

Als sie auf den Dorfplatz vor der Schenke traten, öffnete Adrien die Tür und betrat den Schankraum. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Wirt nahm er drei große Humpen mit Bier entgegen und führte die beiden Reisenden, die immer noch ihre Reisekleidung trugen, eine schmale knarzende Holztreppe empor.
Oben angekommen öffnete er eine Tür und sie betraten ein kleines Zimmer mit zwei Betten, auf denen jeweils ein alter von Mäusen angefressener Strohsack lag.
In der Mitte des engen Raumes mit einer äußerst niedrigen und schrägen Decke stand ein kleiner Holztisch, um den sich vier grobe Holzschemel gruppierten.

Während die Stella und Yorik ihr Gepäck ablegten, entfachte Adrien in dem kleinen Kamin ein Feuer, setzte sich zufrieden auf einen der Schemel und sagte mit einem glücklichen Seufzer:

"Non, Monsieur Yorik. Tut mir leid. Ich war noch nie wirklich weit drin im Forêt d'Artroux. Dort spukt es."

Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 05. Dez 13, 19:49
Stella sah sich in der kleinen Stube um und lud ihr Gepäck am Fußende des einen Bettes ab.
Anschließend gesellte sie sich zu Adrien an den Tisch und nahm einen großen Schluck aus dem Humpen.
"Sagt, Adrien, was meint ihr mit "dort spukt es"? Was passiert dort bzw. was erzählt man sich denn hier so darüber? Außerdem kann es auch gut sein, dass sich entsprechende Personen um den Wald herum in Dörfern herumtreiben oder ähnliches. Vielleicht einen Zirkel aus Magiern oder Magierinnen - in Briefen, die wir fanden sprachen sie sich mit "Schwester" an. Vielleicht auch nur eine Gruppe, die sich seit einiger Zeit gerne trifft... Alles, was sich hier in den letzten Monaten in und auch um den Wald verändert hat, könnte eine Spur sein."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 05. Dez 13, 22:09
Das Glück, das Bonifaces Vater grade aufgrund der guten Nachricht durchflutete, war nahezu ansteckend. Die Stimmung des sonst so trübsinnigen Yorik hellte sich tatsächlich auf, besonders als der Fallensteller sie herein bat und ihnen Bier ausgab.

Mit einem Gesicht, das zumindest ein wenig Zuversicht ausstrahlte - für Yoriks Verhältnisse schon ziemlich viel -, folgte er Monsieur Rampeur und Stella die Treppe hinauf, an der Schwelle zum Zimmer blieb er jedoch einen Moment lang stehen. Einige Meter entfernt, am Eingang eines zweiten Zimmers, stand die Frau, die er bereits unten gesehen und die der Wirt Marie genannt hatte. Sie tuschelte mit einer zweiten Frau, von der Yorik nur erkennen konnte, dass sie groß und hager war.

Er runzelte die Stirn und beschloss, sich dieses Bild zu merken, wandte sich dann jedoch von ihnen ab, weil seine beiden Begleiter mittlerweile im Zimmer waren und Stella Monsieur Rampeur jetzt auf den "Spuk" im Fôret d' Artroux ansprach. Yorik hörte, was Stella fragte, und nickte bestätigend. Jede Spur konnte wichtig sein.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Leif Svensson am 06. Dez 13, 15:36
Adrien lachte kurz und laut auf.
"Nun, niemand aus dem Dorf oder der Umgebung hat den Wald jemals wirklich betreten, es ist schließlich ein königlicher Forst und nur einige Adlige haben das Jagdrecht inne.
Wir einfachen Jäger und Fallensteller gehen in den kleinen Wäldern in der Umgebung jagen.
Aber zum Spuk:
Es gibt da einige Schauermärchen, die man den Kindern erzählt, damit sie nicht allein in den Wald gehen, zum Beispiel die Geschichte von dem dreiköpfigen Bären und dem Blumenmädchen...
Aber es existieren auch viele Geschichten, von denen ich mir nicht sicher bin, ob sie nicht doch zum Teil wahr sind.
Par exemple, die Sage um die Eiskobolde. Wenn der alte Javert beginnt, die zu erzählen, dann kriecht mir immer ein Schauer über den Rücken.
Wollt ihr sie hören? Sie ist äußert aufregend!"
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 09. Dez 13, 09:07
Hm, das klingt ja nicht sonderlich vielversprechend... Und zumindest Geschichten scheint er ähnlich gern zu erzählen wie sein Sohn... Dann ist auch fraglich, ob die anderen Dorfbewohner unten mehr wissen...

"Hmm, also leider nichts aktuelles? Und ihr denkt auch nicht, dass jemand aus eurem Dorf eventuell etwas gehört haben könnte?... Oder wisst ihr vielleicht, wo man sich sonst danach umhören könnte?
Zu eurer Geschichte: Wenn sie denn recht kurz ist, könnt ihr sie gerne noch erzählen. Ansonsten würde ich mich jedoch gerne bald zur Ruhe legen, damit wir morgen recht zeitig aufbrechen können, um vielleicht doch noch etwas in Erfahrung bringen zu können, vielleicht in einem der anderen Dörfer um den Wald?"
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 09. Dez 13, 12:20
Als der Fallensteller anbot, eine seiner Schauergeschichten zum besten zu geben, musste Yorik unwillkürlich schmunzeln. Jaja, der Apfel fällt nun mal nicht weit vom Stamm..., dachte er sich amüsiert. Jedoch war auch ihm klar, dass lokale Legenden ohne Hand und Fuß ihnen nicht helfen würden, deshalb war er ganz froh, als Stella Monsieur Rampeur zu verstehen gab, dass sie aktuelle und konkrete Hinweise benötigten.

Er blieb neben den beiden stehen und sah Bonifaces Vater dabei weiterhin an. Vielleicht wusste er ja doch noch etwas, irgend einen Hinweis, wo sie mit der Suche anfangen sollten. Wen dem nicht so war, wollte Yorik sich auch so langsam ins Bett begeben. Er war müde von der Reise, und etwas Schlaf konnte seinem Urteilvermögen nur gut tun. Das Gespräch zwischen den beiden tuschelnden Frauen im Flur hatte er schon vergessen.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Leif Svensson am 09. Dez 13, 21:56
Adrien schien einen Moment zu überlegen.
"Bon, alors, da wäre vielleicht noch dieser merkwürdige Nebel Ende des Sommers über dem Wald. Es war so ein violetter Nebel oder Rauch über den Wipfeln des Waldes am frühen Abend, aber als es dämmerte, war wieder alles normal. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, solche Leuchtnebel kommen hier häufiger vor. Obwohl das eigentlich immer im Winter war. Zur Wintersonnenwende. In den alten Geschichten werden sie Nordlichter genannt. Diese Nordlichter sind meist grün und blau.
Warum die Götter so etwas veranstalten, habe ich noch nie verstanden..."
Er schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck aus dem Humpen.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 10. Dez 13, 22:21
Violetter Nebel zum Ende des Sommers... Das könnte der Zeitpunkt gewesen sein, als wir dieses verdammte Ritual gestört haben.... oder es war ein weiterer Zeitpunkt...oder gar mehrere...

Stella nickte auf die Aussage von Adrien hin...Immerhin war das wohl nichts Neues...und er wird kaum noch den Tag wissen...
"Aber das war nur an einem Abend nehme ich an?"
Gedanklich hatte sie schon damit abgeschlossen, hier noch etwas interessantes zu hören.
Sie sollten dann wohl am nächsten Tag weiter reisen, um sich etwas von diesem Dorf entfernt erneut umzuhören.
Sie sah in den halbleeren Humpen und leerte ihn dann in einem Zug während sie noch mit halbem Ohr auf eine Antwort von Adrien wartete.


Dann schloss sie:
"Ich denke, ich würde mich dann wohl auch gerne jetzt zur Ruhe legen...Die Reise war doch etwas anstrengend."
Langsam erhob sie sich von ihrem Stuhl, ging zu ihrem Nachtlager und legte ihre Gürtel in Reichweite ab, ebenso wie ihr Schwert.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Mel am 11. Dez 13, 20:09
Die Nacht hatte sich über Firngard herabgesenkt und der erste Schnee begann zu fallen.

Im Forêt d´Artroux schienen die Bäume zu flüstern. Sie erzählten von alten Geheimnissen, Sagen und Legenden.
DOch plötzlich vcerstummten sie, als sich ein paar dunkle Gestalten im Osten des Waldes trafen.

"Elle EST morte!"
"Non, s` elle était morte, j'aurais ressenti quelquechose. Elle n´est pas morte!"
"Que nous devons faire si elle est encore vivante?"
"Nous allons elle trouver...  et finalement tuer!"

Der Schatten des Waldes schien sich bedrohlich weit auszubreiten; und auch der neue Tag brachte kein Licht in den Wald.

Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 12. Dez 13, 14:40
Nachdem keine weiteren Hinweise von Adrien gekommen waren, hatte sich Yorik genau wie Stella zu Bett begeben. Eigentlich wollte er vor dem Einschlafen noch mal alle relevanten Informationen im Kopf durchgehen, schauen, ob er irgendetwas übersehen hatte, doch der Schlaf senkte sich schnell und schwer auf seinen Geist. Die Augen des jungen Mannes fielen ihm zu, und er kam nicht mal dazu, sein Hemd auszuziehen. So kam es, dass der Reisende angekleidet und schnarchend auf sein Nachtlager fiel.

Yorik erwachte davon, dass ihm irgendetwas scharf ins Handgelenk schnitt. Dumpfes Gemurmel drang an sein Ohr, und seine Augenlider begannen zu flattern. Ein paar Augenblicke schwankte er noch auf der Grenze zwischen Schlaf und Bewusstsein hin und her, dann öffnete er die Augen und bemerkte, dass er auf dem Boden einer kleinen Scheune saß. Yorik kannte diesen Schuppen, er befand sich nicht weit von dem Verschlag, in dem sie ihre Pferde untergebracht hatten.

Um sie herum stand, vom Kerzenlicht beleuchtet, ungefähr ein halbes Dutzend Frauen in seltsam anmutenden Gewändern. Sie unterhielten sich leise, tuschelten und murmelten. Die Stimmung war erwartungsvoll, alle Blicke waren auf eine kleine Frau gerichtet, die in der Mitte stand, einen kleinen verzierten Dolch in der Hand. Yorik erkannte die Frau namens Marie aus der Gaststätte.

Erschrocken wollte Yorik hochfahren, doch das ging nicht. Sobald er versuchte, sich zu bewegen, merkte er, dass seine Hände gefesselt waren und sich kein Stück rührten. Mit einem recht dicken Strick hatte man Yorik und Stella erst die Hände und dann die beiden aneinander gefesselt, sodass sie jetzt Rücken an Rücken saßen. An der gegenüberliegenden Wand des Schuppens, vielleicht 6 Schritte entfernt, lagen ihre Schwerter sowie alle wichtigen Besitztümer. Gut sichtbar, aber doch unerreichbar. Wie konnte ich nur nicht merken, dass wir hierhin gebracht worden sind? dachte Yorik und verfluchte sich für seine eigene Dummheit. Wütend ruckelte er ein bisschen hin und her, wovon Stella wach wurde, die an ihn gefesselt war.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 12. Dez 13, 15:16
Stella schreckte hoch als Yorik an den Fesseln ruckelte "WAS..."
Doch was sie sah ließ sie sofort verstummen
Verdammt, was zur Hölle...?!...

Erst brauchte es einen kleinen Moment, doch dann begannen Stellas Gedanken zu rasen. Schnell versuchte sie, die Lage zu analysieren.
Sie war gefangen, ihre Hände gefesselt und ein weiterer Strick hielt sie mit Yorik zusammen. Immerhin...man hatte ihnen nicht auch noch die Füße zusammengebunden.
Ihr Schwert lag außer Reichweite.
Im Kopf ging sie die Zauber, die sie mittlerweile erlernt hatte durch, ebenso Dinge, die ihr früher in Notsituationen ohne ihr wissentliches Zutun gelungen...oder sollte man sagen "passiert" sind.
Doch alleine konnte sie hier nichts ausrichten, so schien es ihr. Also nahm sie langsam ihren Kopf zurück, bis sie nah genug an Yorik war, um ihm leise etwas zuzuraunen.

"Verdammt. Hast du einen Plan? Hast du noch eine Waffe bei dir? Einen Dolch oder so? Wirklich zaubern kann ich so nicht... Sonst könnte ich vielleicht die Fesseln durchbrennen...Ich muss aber meine Hände bewegen... Zumindest...normalerweise...und alles andere wäre reines Glück..."
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 18. Dez 13, 08:46
Nervöser Schweiß stand dem jungen Krieger auf der Stirn, seine Augen zuckten hin und her, während er die Umgebung um sich herum mit seinem Blick absuchte. Als er Stellas Stimme hörte, zeichnete sich jedoch etwas Erleichterung auf Yoriks Gesicht ab. "Den Göttern sei Dank Stella", keuchte er, und wunderte sich im gleichen Moment, dass er den Göttern gedankt hatte, "du bist wach!"

Seine Erleichterung hielt so lange, bis Stella ihn nach einem Dolch fragte. "Äh... nein, tut mir Leid", antwortete er zerknirscht, "mein Schwert ist meine einzige Waffe, und das liegt da drüben..." Er nickte mit dem Kopf in Richtung der gegenüberliegenden Wand, dann zerrte er erneut frustriert an den Fesseln. Er wollte schon wieder in betretene Stille verfallen, da merkte er, dass die Fesseln schon ein bisschen lockerer waren als vorhin. Wenn er genug an den Fesseln rütteln würde, ohne dass die Hexen das bemerkten, müsste das doch auch Stellas Fesseln etwas lockern, oder...??

Mit einem Blick auf die umstehenden Frauen bemerkte er, dass die Vorbereitungen, die hier offenbar durchgeführt wurden, sich scheinbar dem Ende näherten. Das Getuschel wurde immer lauter, die Oberhexe hob den Dolch gen Himmel, als wolle sie ihn segnen lassen. Was immer Yorik und Stella tun konnten, um sich zu befreien, sie sollten es lieber schnell tun.

Eine Zeit lang zerrte Yorik möglichst unauffällig an dem Strick, der ihn an Stella fesselte, dann wandte er sich wispernd an die Magierin. "So, lockerer wird das nicht mehr werden. Was auch immer du tun kannst, tu's!!! Und wenn du uns die Füße versengst, Hauptsache, wir kommen hier raus!" Sein Ton war leise, aber drängend.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 18. Dez 13, 11:33
Stella spürte Yoriks Rütteln an den Fesseln und auch ihre lösten sich damit ein wenig. Besorgt und etwas verängstigt beobachtete Stella die weiteren Vorbereitungen der Frauen und wie ihnen die Zeit davon lief. Auch sie versuchte nun ein wenig an den Fesseln zu ruckeln, um ihre Hände frei zu bekommen.
Ihr Schwert lag ebenfalls wie es schien unendlich weit weg, aber so eine unhandliche Waffe hätte ihr bei den Fesseln auch nur wenig genutzt.

Eigentlich konnte sie es vergessen, in dieser Lage zu zaubern... Die Hände zwar ein wenig frei, aber weit davon entfernt, diese wirklich bewegen und nach dem Managefüge greifen zu können...Doch sie erinnerte sich daran, wie sie auch früher schon magische Effekte hervorgerufen hatte, bevor sie langsam gelernt hatte, wie sie kontrolliert und gewollt Zauber wirkt.
Allerdings war sie damals auch nicht gefesselt und sie konnte ihren Gefühlen mit Gesten Ausdruck verleihen.... Und laut sprechen oder gar rufen konnte sie auch vergessen... Ihre Idee, die Fesseln mit Feuer zu verbrennen wäre leider nichts, was innerhalb von einer Sekunde gegessen wäre.

Auch Stella merkte, wie langsam die Zeit drängte und sie versuchte, ihre Hände ausreichend zu bewegen. Sie griff nach dem Managefüge und versuchte, etwas davon hinter ihrem Rücken bündeln zu können... "Fulumbar" flüsterte sie in die Scheune, doch außer einem kurzen, warmen Gefühl an ihrer Hand tat sich nichts.

"Verdammt, es tut sich noch nichts..." raunte sie Yorik zu.
Langsam wurde das Getuschel der Frauen lauter, die Oberhexe hob den Dolch, doch Stellas Konzentration war woanders als darauf zu achten, was sie eventuell sagte. Und dennoch wuchs ihre Angst vor dem, was diese Hexen mit ihnen vorhaben könnten. So wollte sie nicht enden.

Dann fiel ihr eine Situation ein, die noch nicht allzu lang zurück lag. Nachdem sie Damian an den Wald von Arden verloren hatten und in einer Scheune nächtigten.... Dabei hatte sie die kleinen Flammen, die sich auf dem Strohboden bildeten zunächst nichtmal wahrgenommen, bis Felix seinen Mantel darauf geworfen hatte, um sie zu löschen.

Das ist nicht gut...aber vielleicht klappt es ja so....

Währenddessen hatte Yorik es geschafft, dass sich die Fesseln noch ein klein wenig weiter von ihren Händen lösten.
Hinter sich hörte sie ihn "Was auch immer du tun kannst, tu's!!!"

Diese dreckigen Kultisten und was sie damit Lorainne angetan haben! Dieses Szivarsgezücht hat es nicht verdient zu leben und sich hier unter uns breitzumachen! Und mich und Yorik werdet ihr nicht bekommen, solange ich noch etwas dagegen tun kann! So einfach werde ich es euch nicht machen! Ihr werdet büßen! Für Lorainne! Für Damian Für Ranja! Für alle anderen, denen ihr Leid zugefügt habt und die Natur, die ihr vergiftet habt, die ihr noch vergiften wollt! Uns kriegt ihr nicht!

Außerdem versuchte sie, ihre Wut auf die Fesseln zu lenken, die ihr die Freiheit raubten, ihre Zauber und sie in unbekannter Gefahr festhielten. Brennt! Brennt!Erneut setzte sie währenddessen zu dem Zauber an - nun hatte sie auch ein wenig mehr Platz für ihre Hände, zumindest ein bisschen konnte sie sie bewegen.
Wenn noch Platz in ihren Gedanken gewesen wäre, hätte sie wohl etwas wie "Hoffentlich geht das gut" gedacht.

Das Gemurmel war mittlerweile so laut und die Frauen scheinbar relativ mit sich selbst beschäftigt, dass sie jetzt zumindest leise, aber bestimmt sprach "Fulumbar!"

Immerhin hatte sie jetzt, was sie wollte - Feuer.
Doch hatte sie es durch den unsauberen Zauber nicht geschafft, ihn ausreichend kontrolliert zu wirken und zu lenken so dass sie sowohl die Fesseln ansengte und zum brennen brachte als auch etwas von Yoriks Handgelenken und dem vorderen Unterarm und ihre eigenen Handgelenke leicht verbrannte.

Nach und nach arbeitete sich das Feuer durch die Seile, die dadurch immer schwächer wurden.
Ihr standen die Tränen vor Schmerz in den Augen als sie das Feuer an den letzten Verbindungen nagen ließ. "Gleich, Yorik..."

Doch auch die Hexen waren zwischenzeitlich fertig mit ihren Vorbereitungen. Die Oberhexe trat auf sie zu und hatte ein schräges Grinsen auf dem Gesicht, getrieben von Gier.
Sie wollte gerade ausholen, als das letzte Stück Seil unter dem Feuer nachgab und sich Yoriks und Stellas Hände lösten.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 18. Dez 13, 12:29
Nicht gut, nicht gut, gar nicht gut... Je weiter die Vorbereitungen der Hexen vor seinen Augen voranschritten, desto panischer wurde Yorik. Er hatte nicht die geringste Ahnung, ob Stella jetzt grade irgendetwas inpetto hatte, um sie hier heraus zu hauen und wenn ja, wie weit sie war. Da die Hexen immer aufmerksamer in ihre Richtung schauten, traute er sich auch nicht, zu fragen, und konnte nur bangend dabei zuschauen, wie die Oberhexe Marie den Dolch in die Höhe hob.

Bei Stellas "Verdammt, es tut sich noch nichts", sank sein Herz schließlich an seinen Tiepfunkt. Tja, das war es jetzt wohl,dachte er sich. Schluss. Aus. So endet die glorreiche Geschichte des edlen Yorik; Krieger, Weichei, Idiot. Wahrscheinlich machte es eh keinen Unterschied für irgendjemanden ob er lebte oder starb. Vielleicht kann ich so wenigstens Illiana wiedersehen...

Schicksalsergeben schloss Yorik die Augen, riss sie kurz darauf jedoch wieder auf, als ein stechender Schmerz seine Hand durchzuckte. Grade so konnte er einen Schrei unterdrücken. Er durfte Stella jetzt nicht fragen, was sie da machte, doch das war auch gar nicht nötig, zu deutlich spürte Yorik die Hitze. Plötzlich wieder voll bei der Sache, biss er die Zähne zusammen, ließ das Feuer bereitwillig an seiner Haut lecken, ohne sich zu beschweren. In Gedanken beschwor er die Flammen, Los, los, macht schneller, denn die Vorbereitungen schienen ihre Endphase zu erreichen.

Die widerlich grinsende Hexe näherte sich ihnen, holte mit dem Dolch aus - und die brennden Fesseln fielen herab. Yorik dachte gar nicht nach, wie von der Tarantel gestochen stürzte er sich direkt aus der Hocke auf Marie. Die Hexe, die das nicht hatte kommen sehen, wurden von den Füßen gerissen und zusammen schlugen sie und Yorik auf dem Boden auf. Vor den Augen des jungen Mannes drehte sich alles, doch er war auf den Sturz vorbereitet gewesen, und so fischte er mit der Hand dort herum, wo seiner Meinung nach der Dolch heruntergefallen sein musste. Tatsächlich bekam er den Griff zu fassen, packte zu - und rammte die Klinge ohne zu zögern in den Brustkasten der Oberhexe. Heißes Blut strömte augenblicklich aus der Wunde, und ein schwindeliger, gehetzter Yorik erhob sich aus der kauernden Position.

Wo Stella war, konnte Yorik nicht erkennen, die restlichen Hexen sah er dafür umso besser: Während er mit ihrer Anführerin gerangelt und sie erdolcht hatte, hatten sie sich in einer Reihe aufgestellt. In ihren Augen stand blanker Hass, wie eine Wand ragten sie vor dem jungen Mann auf und blockierten den Weg zur Scheunenwand, an der sich sowohl der Ausgang als auch Yoriks Sachen befanden. Die Frauen waren unbewaffnet, aber zu allem entschlossen.  Jetzt fassten sie sich an den Händen und begannen etwas zu murmeln, ohne zu bemerken, dass die Fesseln, die Stella in Brand gesetzt hatte, immer noch schwelten und sich die Flamme langsam auf das umliegende Stroh ausbreitete...
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 18. Dez 13, 21:18
Auch Stella sah zu, dass sie schnell auf die Beine kam, nachdem sich ihre Fesseln gelöst hatten, doch Yorik war deutlich schneller und hatte den Moment perfekt genutzt.

Zu Viele!

Ihre Sachen und damit auch vieles von dem, was sie zum Zaubern brauchen würde lagen noch immer an der Wand. Nur ihr Fächer war aus der Tasche gerutscht und lag ein wenig abseits am Boden, doch auch dazu versperrten ihr die Hexen unbewusst teilweise den Weg.
Stella hob ein restliches Stück Seil auf, das noch brannte und schleuderte es einer der Hexen ins Gesicht, die am nächsten an ihrem Fächer stand und hechtete nach selbigem, bekam ihn zu fassen und sprang so schnell es ging wieder auf die Beine. Die Hexe schrie auf, fasste sich an die Augen, um die brennende Glut loszuwerden und ließ damit ihre Konzentration fallen.

Nun mit freien Händen konnte sie wieder zaubern, erinnerte sich an die Schritte, die sie durchführen sollte und arbeitete sie in ihrem Kopf ab, wenn auch etwas zügiger und schmetterte dann von der Seite aus einer der Hexen, die den Weg zu ihren Sachen versperrten einen Windstoß entgegen, der sie schräg nach hinten an die Wand trieb.

Sie mussten dringend hier raus, denn diesen Kampf konnten sie auf Dauer nur verlieren.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Yorik am 23. Dez 13, 17:51
Wie wild Yorik auch mit dem rituellen Dolch herumfuchtelte, die Hexen machten keine Anstalten, auch nur einen Schritt zurück zu weichen. Stattdessen wurde ihr Murmeln immer lauter. Mit halb geschlossenen Augen, Hand in Hand, standen sie da und schienen irgendetwas zu beschwören. Was das sein mochte? Yorik hatte keinen Schimmer, aber er war sich ziemlich sicher, dass es für ihn und Stella nichts gutes bedeuten konnte.

Der junge Mann sammelte grade all seinen Mut, um mit dem Dolch auf die Kette aus Frauen loszugehen, als Stella ihm zuvor kam. Aus dem Augenwinkel sah er, wie die Magierin einer der Hexen Glut ins Gesicht warf, die daraufhin schreiend die Hände ihrer Gefährtinnen losließ und zurück taumelte. Kaum hatte sie losgelassen, wirkten die anderen Frauen plötzlich irritiert und gar nicht mehr so konzentriert.

Erleichtert sah Yorik, wie Stella mit einem Windstoß eine zweite Hexe zurück warf und somit die Reihen lichtete. Kaum hatte sie den Zauber beendet, preschte er durch die Lücke, die jetzt entstanden war, und rannte auf ihre Sachen an der Wand zu. Die Hexen bemerkten das natürlich, brauchten allerdings einige Zeit, um sich neu zu formieren.

"Stella!" schrie Yorik, der nun sein Schwert und einige von Stellas Sachen bei sich trug, "Beeil dich!". Er sah hinüber zur Tür, die nur wenige Schritte entfernt war, dann wieder zurück zu Stella - und just in dem Moment ging einer der Strohballen an der gegenüberliegenden Wand in Flammen auf. In wenigen Augenblicken würde sich das Feuer in der Scheune ausgebreitet haben - sie hatten nicht mehr viel Zeit.
Titel: Re: Magische Aktivitäten um den Forêt d'Artroux im neunten Mond 263 n.J.
Beitrag von: Sandra am 23. Dez 13, 18:33
Kaum hatte sie die Hexe an die Wand geschleudert, hechtete Yorik an ihr vorbei und schnappte sich den Großteil ihrer Sachen.
Dann entzündete sich ein Strohballen, der schnell in Flammen aufging und den auch die Hexen nun nicht mehr ignorieren konnten.

Überrascht von der plötzlichen Wendung brauchten die Hexen einen Moment, um zu reagieren. Diesen nutzte Stella, um nach den restlichen Sachen zu greifen und sich über die Schulter zu werfen. "Raus!" rief sie Yorik zu und rannte in Richtung Tür, wo nun die Hexen, die noch an der Tür standen sich wieder etwas sortiert hatten. Zumindest war keine von diesen der Spruchmagie mächtig, doch scheinbar eine der etwas abseits stehenden.

Als sie durch die Tür preschten, schlug etwas Lautes nur knapp neben ihnen ein.