Forum des Engonien e.V.
Der Städtebund von Tangara => Fanada => Thema gestartet von: Jelena am 16. Mai 06, 11:44
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Ein solides Wirtshaus in der 3. Generation der Familie Naffinger.
Es ist vor allem bei vielen Handelsreisenden wegen der Sauberkeit und Ruhe geschätzt.
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Auf ihrer Durchreise von der nicht stattgefundenen Hochzeit des Barons von Salmar war Jelena und die Gruppe mit der sie reiste hier abgestiegen. Die Heilerin kannte das Haus von früheren Besuchen und war immer zufrieden gewesen. Daher war sie froh das sie für ihre doch recht große Gruppe genug Schlafstellen bekamen.
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*Im kleinen, aber sehr dicht bewachsenen Garten des Schankhauses wirft die helle Frühlingssonne tanzende Blätterschatten auf das grüne Gras.
Die Vögel versuchen sich gegenseitig mit ihrem Gesang zu übertönen und ein fast betörender Duft von dutzenden von Blumen liegt in der Luft.
Auf der niedrigen Mauer des Gartens im Schatten eines großen Apfelbaumes sitzt Sasha mit untergeschlagenen Beinen und geschlossenen Augen.
Sie sieht aus, als würde sie schlafen, würde sie in dieser Position nicht von der Mauer fallen, sollte sie einschlafen...
Stattdessen ist sie hochkonzentriert... sie übt....genießt die Ruhe...und die Einsamkeit....*
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*Das Gewitter kam plötzlich und unerwartet, warmer Regen prasselte vom Himmel und rauschte in den Bäumen des Gartens.
Doch Sasha lies sich davon nicht beeindrucken... sie saß weiterhin auf der Mauer, nur unzureichend durch den Baum über ihr vor dem Regen geschützt.
Selbst als es laut donnerte und ein Blitz die Umgebung kurz erhellte, zuckte sie nicht einmal zusammen.
Sie konzentrierte sich auf ihre Umgebung... lauschte...fühlte....*
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Jelena wusste nicht wie lange sie schon durch die Straßen irrte, bis sie wieder vor der Herberge stand. Sie fühlte sich taub, unter Schock. Immer und immer wieder gingen in ihrem Kopf die gleichen Gedanken um
was haben wir getan?.... Kann es sein das er recht hat?... nein, es kann nicht sein, es darf nicht sein... was haben wir nur getan?
Blind stolperte die Heilerin weiter auf die Herberge zu, mit dem wagen Wissen das es dort Wesen gab denen sie vertraute.
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Jelena erreichte die Gartenpforte auf der Rückseite der Herberge und versuchte sie zu öffnen, aber ihre vor Kälte tauben Finger gehorchten ihr nicht auf Anhieb, so daß sie mehrere Minuten damit verbrachte den Riegel zurückschieben zu wollen.
Als es ihr endlich gelang ging sie langsam in den Garten und steuerte das Haus an. Die Heilerin sah schlecht aus, sie hatte keinen trockenen Faden mehr am Leib, Hände und Lippen hatten eine bläuliche Farbe angenommen und die Augen sahen unnatürlich groß aus im bleichen Gesicht. Sie bewegte sich wie eine Schlafwandlerin und zitterte durch die Kälte am ganzen Körper.
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*Der Schlag kam unerwartet und heftig, ein stechender Schmerz lies Sasha zusammenfahren und kurz aufjaulen.
Sie krallte sich an der Mauer fest, um nicht hinunter zu fallen und riss die Augen auf.
Sie hatte die Aura, die sich ihr näherte, gleich erkannt... doch die Emotionen, die in ihr mitschwangen, waren so heftig, dass sie die Wolfselfe körperlich spürte.
.... sie konnte ihre empathischen Fähigkeiten immer noch nicht richtig kontrollieren... und sie war völlig unvorbereitet getroffen worden....
Ein Kopfschütteln vertrieb den aufkommenden Schwindel und verdrängte die Schmerzen. Der Anblick von Jelena zeigte ihr deutlich, dass es Wichtigeres gab...
Mit einem Satz war sie von der Mauer und bei Jelena, um sie zu stützen.*
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Als die Wolfselfe sie berührte, zuckte Jelena zusammen und sah sich verwirrt um, sie schien die Frau ihr gegenüber zuerst gar nicht zu erkennen, bis ihre Augen sich ein wenig fokussierten.
Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber ihre Zähne klapperten und sie brachte keinen Ton heraus.
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*Mit einem fast bestürzten Gesichtsausdruck musterte Sasha die Heilerin, fasste sie dann am Arm und zog sie praktisch hinter sich her in Richtung des hinteren Eingangs der Schenke.
Im Inneren zögerte sie kurz, ignorierte dann aber die Geräusche, die aus der Schankstube zu ihr drangen und führte Jelena die Treppen hinauf zu ihrem Zimmer.
Dort angekommen wühlte sie eine Decke und ein paar Felle aus einer Truhe....*
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Jelena ließ sich willig mitziehen, als sie in ihrem Zimmer standen, versuchte sie ihre klatschnassen Kleider loszuwerden, aber ihre Bewegungen waren steif und schwach, sie musste seit Beginn des Gewitters unterwegs gewesen sein.
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*Sasha half ihr dabei, die nasse Kleidung auszuziehen, wickelte sie dann in die weiche Decke und verfrachtete sie auf das große Bett, welches im Raum stand.
Erst dann setzte die Wolfselfe sich neben sie und blickte sie fragend an, gab ihr Zeit sich zu sammeln.*
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Der Schüttelfrost packte die Heilerin jetzt erst richtig und sie lag einige Augenblicke lang wie Espenlaub zitternd unter den Decken, bevor sie einen Satz zusammenbekam: "I-i-ich war im Aine - T-tempel... v-v-vielleicht solltest-t-t du die anderen d-drei holen damit ich es-s-s nnnur einmal erz-z-zählen muß?"
Sobald sie es ausgesprochen hatte, packte sie die Wolfselfe am Arm und schüttelte vehement den Kopf: "N-nein, besser nicht... d-das muß unt-t-ter uns bleiben, bis wir mehr wissen, sonst... wenn Miguel es hört-t-t oder G-gorix dann gibt es Mord und Totschlag! Versprich es! Bitte!"
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*Verwirrt blickte die Wolfselfe Jelena an und nickte nur mit dem Kopf, ohne etwas zu sagen.
Für einen Moment fragte sie sich, ob eine solche Neuigkeit für ihre Ohren besser bestimmt war... doch sie war schon immer diejenige gewesen, die zuerst überlegt und dann gehandelt hatte...zumindest meistens.*
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"Kein Wort zu niemandem bev-vor wir nicht-t mehr wissen! Hörst d-du?" insistierte die Heilerin weiter.
Was immer es war das Jelena im Aine-Tempel erfahren hatte, es hatte sie bis in die Grundfesten erschüttert und Sasha wusste, dass es bei Jelena schon einiges brauchte um sie in diesen Zustand zu bringen.
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"Ist ja gut, du hast mein Wort....."
*Langsam fragte Sasha sich, ob sie wirklich wissen wollte, was Jelena erfahren hatte....*
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Jelena entging die subtile Körpersprache der Wolfselfe nicht und sie schloß kurz die Augen um sich zu sammeln. Wollte sie wirklich all das wiederholen was ihr dieser Irre gesagt hatte?
Sie wusste instinktiv das sie nichts von dem was er ihr gesagt hatte für bare Münze nehmen dürfte, aber alleine die Möglichkeit drohte sie um den Verstand zu bringen.
Sie blickte die Wolfselfe wieder an und erzählte ihr was der Mönch Elias Cameron ihr weismachen wollte...
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Nach einem fast gemütlichen und ereignislosen Ritt war die Gruppe am frühen Nachtmittag in Fanada angekommen und hatte ohne Schwierigkeiten das Stadttor passiert.
Jelena glitt aus dem Sattel und rief nach dem Wirt:
"Ho! Meister Naffinger! Habt Ihr Zimmer von uns?"
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Plötzlich schob sich ein Kopf über den Tresen, in dem zusammengekniffene Augen den Schankraum absuchten. Endlich entdeckte er die Neuankömmlinge und mit dem Erkennen fand auch ein Lächeln Einzug in sein Gesicht.
"In Jeldriks Namen, seid willkommen! Natürlich habe ein Zimmer frei. Jedoch nicht dasselbe, das ihr bei eurem vergangenen Besuch hattet. Entschuldigt mich bitte einen Augenblick und setzt euch erst einmal, ich muss hier etwas in Ordnung bringen. Ich werde auch gleich einen Burschen schicken, um das Zimmer für euch vorzubereiten!"
Nach diesen Worten verschwand der Kopf auch wieder hinter dem Tresen und ein hämmern setzte sein.
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Vor Erleichterung wurden Jelenas Knie ganz weich und sie ließ sich in den nächstbesten Stuhl fallen: "Den Göttern sei Dank! Die Gegenwart scheint wiederhergestellt zu sein..." murmelte sie mehr zu sich selbst.
"Fragt sich nur, was es mit der Vergangenheit auf sich hat..."
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*Schon seit sie durch das Stadttor geritten waren, schien Sasha unruhiger als sonst. Ihr Blick huschte unstet über die Menschen, die ihnen mit teilnahmslosen oder auch neugierigen Blicken entgegen kamen.
Bei jedem lauten Geräusch war die Wolfselfe zusammen gezuck.
Doch auch ihr war die Erleichterung bei den Worten des Wirtes deutlich anzusehen.*
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Irgendwie erregte ein Stück Papier Sashas Aufmerksamkeit. Es lag zwei Schritte vor ihr unter einem Tisch und war schmutzig. Irgendwie konnte man fast riechen, dass dieses Schriftstück, was auch immer es war, durch viele Hände gegangen ist.
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Hegen setzt sich auch.
"Wir müssten unauffällig herausbekommen, was geschehen ist. Wir können schlecht den Wirt nach allgemein bekannten geschichtlichen Ereignissen befragen...aber vielleicht irgendwo Einblick in eine Chronik nehmen oder so."
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"Wie gesagt, sobald wir unser Gepäck auf die Zimmer gebracht haben, zeige ich euch gerne den Weg in den Aine - Tempel. In der dortigen Bibliothek findet sich garantiert ein Exemplar des Liber Engoniae."
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*Die Wolfselfe legte neugierig den Kopf schief und musterte das Blatt.
Seit ihrer Verwandlung fielen ihr die seltsamsten Dinge auf.....und nun ein altes Blatt...
Sie wollte sich schon wieder abwenden, stockte aber... und hob das Blatt auf um es zu begutachten.*
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Auch wenn schon viele Füße drübergetrampelt waren konnte man deutlich die gedruckte Schrift erkennen. Es handelte sich um eine Seite der Tangara Postille. Genauer gesagt schien es sich um ein Extrablatt (http://www.pure-digital-world.de/engonienfiles/postille/extrablatt2.pdf) der Postille zu handeln.
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*Aufmerksam las Sasha das Extrablatt...und ihr Blick verfinsterte sich. Fast unbewusst lies sie ein leises Knurren hören, dann reichte sie das Blatt wortlos an Jelena weiter.
Sie erinnerte sich an die Vision, die Miguel hatte, als er von dem Hund nieder geschlagen worden war....*
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Jelena nahm das Blatt fast unbewusst an, da sie in diesem Augenblick mit dem Wirt um die Preise feilschte. Schließlich warf sie einen Blick darauf und ließ etwas hören, das Sashas Knurren sehr ähnlich klang.
Sie hatte während einer Episode ihrer schrecklichen Krankheit Visionen gehabt, in denen sie Richard Brin von Fingara und Barad Konar am Bett des todkranken Fürsten knien sah... aber woher hatte sie wissen sollen, welchen Bildern sie glauben und welchen sie mißtrauen sollte?
Sie warf ihren Freunden einen müden Blick zu: "Das beantwortet zumindest einige unserer Fragen, oder? Lasst uns mit den restlichen Fragen warten, bis wir den Dreck der Straße von uns gespült haben, was meint ihr?"
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Als auch Hegen das Blatt gelesen hatte:
"Oha, der hats aber wirklich vor! Und er greift mit beiden Händen zu, dass muss man ihm lassen."
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"Greifen ist das wichtige Wort hier!" meinte Jelena während sie ihre Tasche schulterte. "Es würde mich nicht wundern, wenn er demnächst nach der caldrischen Krone greifen würde..."
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"Meintst du wirklich??" Hegen schaut verwundert drein.
"Dann mögen die Götter denen, die in dem Lande leben, gnädig sein."
Dann fällt ihm auf, was er da gerade gesagt hat; und schaut betroffen drein.
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*Sasha nickt Hegen leicht zu, sie weiß genau, was er denkt.*
"Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt....und wenn wir es selbst verhindern."
*Ihre Stimme ist leise, so dass nur die näheren Umstehenden die Worte mitbekommen. Dann wendet sie sich zum Gehen, um sich auf ihr Zimmer zu begeben.*
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Jelena sah einfach nur nachdenklich drein und packte ihr Bündel um Sasha zu folgen, sie waren an einem Punkt angelangt, an dem es nichts mehr zu sagen gab, sondern gehandelt werden musste...
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Am Morgen prangt, an der Mauer gebenüber der Taverne, ein Aushang in großen, roten Lettern:
"TOD DEM UNTOTEN!"
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Viele der vorbeigehenden Bürger Fanadas nicken zustimmend.
Gegen Mittag wird es lauter vor diesem Anschlag. Zwei Bürger unterhalten angeregt über die großgeschriebenen Lettern und verunglimpfen Barad Konar.
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Plötzlich erschienen zwei Lupus Umbra an der Ecke und schlenderten die Straße hinunter und unterhielten sich heiter und lachend. Die beiden Bürger schienen viel zu sehr in ihren Schmähungen vertieft zu sein, denn anders lässt es sich nicht erklären, dass die beiden die Lupus Umbra nicht bemerkten, bis diese vor ihnen zum Stehen kamen.
"Haltet eure dreckigen Mäuler, Pack! Habt ihr das Plakat angebracht?"
Während der eine Lupus Umbra die beiden eingeschüchterten Männer so anherrschte schritt der andere zur Mauer und riss das Plakat herunter und in Stücke.
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Irgendwo aus der hintersten Reihe ruft jemand:
"Aber es stimmt doch!"
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Beide Lupus Umbra stocken und fahren dann wütend Richtung Rufer: "Wer war das? Gib dich sofort zu erkennen!" Als nicht sofort eine Antwort kommt, fangen sie an, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen.
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Hier und da stimmt der ein oder andere, eher leise als laut, dem Rufer zu.
Aber keiner meldet sich auf Nachfrage, wobei aber auch niemand ihn "verrät".
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Einer der Lupus Umbra will gerade anfangen, einen Passanten zu packen und die Wahrheit aus ihm herauszuprügeln, als der Ruf "Halt, im Namen des Kaisers!" ertönt.
Über die Hauptstrasse marschieren fünf Reichsgardisten auf den Tumult zu.
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*Durch den Tumult aufgeschreckt, blickt Sasha aus einem der Fenster ihres Schlafsaales. Sie waren gerade von einem ausgiebigen Frühstück zurück und wollten sich fertig machen, um die Bibliothek zu besuchen.
Als der Lupus Umbra handgreiflich wird, macht sie fast Anstalten, aus dem Fenster zu springen, wird aber von den lauten Rufen zurückgehalten.
Mit angespanntem Gesichtsausdruck beobachtet sie die Geschehnisse...*
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"Was geht hier vor sich?" herrscht der Spieß der Reichsgardisten die Meute an und schreitet näher?
Der Lupus Umbra murmelt dem Bürger etwas ins Ohr, knurrt dann und schubst ihn weg, ehe er sich an den Reichsgardisten wendet:
"Verzeiht den Aufstand, aber wir haben es hier mit Aufwieglern zu tun. Mein Kamerad und ich schlenderten die Straße hinunter, als wir die beiden vor einem aufrührerischen Plakat stehen sahen, vor dem sie lautstark eine ebensolche Diskussion führten! Wir respektieren die von den Göttern gewollte Ordnung, daher konnten wir nicht zulassen, dass die Herzen anderer Bürger mit solch giftigem Geschwätz vergiftet werden."
Der Reichsgardist blickte zu dem Bürger hinüber, der eben erst aus dem festen Griff des Lupus Umbra entlassen worden war.
"Stimmt das, was der Soldat sagt?"
"Ja und Nein, mein Herr", druckste er. "Es ist möglich, dass wir uns das ein oder andere schlechte Wort über den neuen Fürsten von Middenfelz nicht verkneifen konnten, aber aufwiegeln oder so wollten wir niemanden nicht!"
Nachdem der Bürger berichtet hatte überlegte der Reichsgardist einige Augenblicke.
"Alle, die mit dem Fall nichts zu tun haben verschwinden jetzt auf der Stelle. Los jetzt!"
Schnell löste sich die Menge auf. Dann richtete er sich an die Lupus Umbra.
"Ihr beide könnt gehen. Sollte so etwas nochmal vorkommen stellt ihr das Plakat sicher, mit den Fetzen da können wir nichts mehr anfangen, und holt Reichsgardisten, verstanden? In Middenfelz dürft ihr richten, aber nicht in Tangara. In Jeldriks Namen, sagt das euren Kameraden und verschwindet nun auch!"
Die beiden LU deuteten eine Verbeugung an und verließen nun auch den Ort.
"Und ihr beide solltet demnächst eure Zunge hüten, ist das klar!? Mir ist egal, was ihr in eurem stillem Kämmerlein bequatscht, aber in der Öffentlichkeit werden Adel, Klerus und Senat nicht beschimpft! Auch keine fremdländischen, damit das klar ist. Wenn ihr etwas an Jeldriks Willen auszusetzen habt dürft ihr uns gerne zum Oberkommandanten begleiten. Noch fragen? Falls nicht dann geht in Jeldriks Namen, aber geht!"
Die beiden Bürger dackelten auch davon. Der Spieß schüttelte nur den Kopf, während einer der Gardisten die Fetzen vom Plakat aufsammelte. Dann verließ auch der Trupp Reichsgardisten den Ort des Geschehens.
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*Sasha wendet sich von dem Fenster ab und schüttelt leicht den Kopf. das konnte ja noch heiter werden...*
"Jelena, bist du fertig?
Ich weiß, eine Bibliothek kann uns nicht weglaufen, trotzdem würde ich mich gerne mal so langsam auf den Weg machen."
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Die Heilerin band noch ihr Kopftuch fest und nickte dann: "Wir können los... Sasha? Sollten wir unterwegs auf Lupus Umbra treffen..." Sie ließ den restlichen Satz unausgesprochen.
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*Sasha warf der Heilerin nur einen kurzen Blick zu und nickte knapp.
Sie konnte keine Versprechungen machen... aber sie würde sich zurückhalten.
Dann folgte sie Jelena.*
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"Wollen die Männer eigentlich mitkommen, oder schlafen die noch?" fragte Jelena auf dem Weg nach unten.
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"Die schlafen noch... aber dem Genuschel nach wollen sie wohl nachher nachkommen.
Ich denke vor allem Gorix wird sich ebenfalls in der Bibliothek umsehen wollen."
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"Auch gut..." murmelte Jelena noch etwas müde und schlug den Weg zum Aine - Tempel ein.
(weiter dort)
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"Also sind wir uns einig, Meister Naffinger?"
Jelena lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und musterte das Gesicht des Wirtes ihr gegenüber. Sie hatte die letzte Stunde damit verbracht ihm ein außergewöhnliches, aber sehr vielversprechendes Geschäft vorzuschlagen. Jetzt hing es von dem Mann ab, ob der exklusive Verkauf der neuen Handelsware, die Jelena mit Beginn des zweiten Mondes nach Engonien importieren würde in seinem Haus stattfand, oder ob sie sich dafür ein anderes Etablissement suchen würde.
Sie schenkte ihm noch einmal von dem starken, leicht bitteren Gebräu ein, dessen Duft verführerisch in der Luft lag und wartete geduldig auf eine Antwort...
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Gastwirt Naffinger nahm nippte noch einmal an der winzigen Porzellantasse und setze sie vorsichtig ab.
"Jelena, ich glaube, das könnte ein großartiges Geschäft werden! Einverstanden! Aber ich schlage vor, wir verkaufen das Gebräu in größeren Tassen. Bei diesen Fingerhüten muss man ja befürchten, die zierlichen Henkelchen abzubrechen!"
Schon hielt er Jelena seine prankenartige Hand entgegen.
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Jelena schlug grinsend ein: "Das dürfte kein Problem sein, kommen wir nun zu den Formalitäten..."
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"Das habe ich schon befürchtet. Dafür sollten wir uns zurückziehen..."
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Jelena folgte dem Wirt wortlos und wartete auf dessen Eröffnungsgebot...
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Einige Tage nach dem großen Treffen in den Hinterräumen des gescheckten Hundes.
Als Miguel, Sasha und Gorix zum Frühstück erscheinen winkt der Wirt sie herbei.
"Heute früh wurde dieses Schreiben hier für euch aufgegeben!"
Er schiebt euch einen versiegelten Umschlag zu.
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*Sasha nickt dem Wirt dankend zu und schaut kurz in die Runde, doch sowohl Miguel als auch Gorix winken ab.
Also öffnet sie neugierig das Schreiben und liest....*
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Zur gleichen Zeit wie das große Treffen in den Hinterräumen...nur zwei Tage später ( >:D) ruft Hegen seine Reisegefährten zusammen und teilt ihnen mit, dass er nach Caldrien reisen muss.
"Ich weiss, dass es weit ist, und gefährlich, nicht zuletzt, weil der Lupus Umbra vor der Tür steht, aber ich muss meinem Erbe nachgehen, ich muss herausfinden, was da rauszuschlagen ist dahintersteckt, ihr versteht."
Er schmunzelt und zwinkert, wird dann aber wieder ernst.
"Aber wir werden uns wiedersehen."
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Das Schreiben, das Sasha öffnet, wurde von einer geübten Hand aufgesetzt. Es stammt von den Timberstaems. Es listet die Punkte auf, die István Timberstaem beim Geheimtreffen ausgehandelt hat. Darunter sind zwei weitere Zeilen in einer anderen Handschrift zu sehen, die mit Marco Timberstaem unterschrieben sind. Darin bietet Marco einen Termin für die Vertragsabwicklung an: Den 21. Tag des vierten Mondes.
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Jelena saß in ihren Gemächern und brütete über alchemistischen Rezepten, sie versuchte das "Knallkorn", welches durch einen Zufall entstanden war zu perfektionieren, bisher leider ohne Erfolg...
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Mal wieder war es eher ein glücklicher Zufall das Nenya vom derzeitigen Aufenthaltsort der Herrin Jelena erfahren hatte. Nachdem sie ihren verdienten Lohn von einem Händler entgegen genommen hatte saß sie zufrieden an der Theke über einem guten Zinnbecher voll Met, der von der Reise einige Dellen aufwies. Hin und wieder hörte man ein leises Blopp aus der oberen Etage. Der Wirt hatte ihr erklärt woher diese merkwürdigen Geräusche kamen. Nach dem letzten Tropfen Met winkte sie den Wirt zu sich "Einen Krug hier von und zwei Becher."bestellte sie leise und schob gleichzeitig eine silberne Münze über den Tisch.
Wenige Augenblicke später stand sie vor besagter Tür...
Sie wartet einen weiteren Knall ab ehe sie gegen die rustikale Tür klopft. Ihre Ohren zucken ein wenig nervös.
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Wenig später hörte man Schritte und die Tür öffnete sich um Jelena zu zeigen, die ein wenig übermüdet aussah und an ihren Händen lustige bunte Flecken hatte, die sie an ihrer Schürze abrieb. In der Luft lag ein deutlicher Duft nach grünen Äpfeln und Zimt.
"Ja, bitte? Was kann ich für Euch tun?"
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Nenya schaut ein wenig irritiert auf die bunkten Flecken an Jelenas Schürze ehe sie antwortet.
"Eine Bitte möchte ich an Euch richten... ähm aber ich kann auch morgen nochmal wieder kommen, wenn es Euch gerade nicht passt, Herrin Jelena."
Der Krug und die beiden Tonbecker in der Händ scheppern ein wenig, als sie einen kleinen Schritt rückwärts geht.
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Jelena sah sie einen Augenblick lang konmzentriert an und lächelte dann, so als ob ihr gerade wieder eingefallen wäre woher sie das Gesicht kannte: "Das wird nicht nötig sein, kommt ruhig herein! Es ist schon eine Weile her das wir uns gesehen haben... was kann ich denn für Euch tun?"
Sie ließ Nenya eintreten und bot ihr einen Platz an. Das Zimmer war relativ geräumig, mit zwei Betten, einem großen Schreibtisch und mehreren Stühlen ausgestattet. Alles andere gehörte offensichtlich der Heilerin: mehrere Truhen, die mit Kleidern, Päckchen oder Glaswaren und Tontiegeln gefüllt waren, eine Decke aus flauschigem weißen Fell auf einem der Betten und ein Schmuckkästchen aus gehämmertem silber auf einem der Stühle, der zu einem Nachttisch umfunktioniert worden war. Es waren recht edle Dinge, aber man erkannte, das die Besitzerin sie innerhalb kurzer Zeit verstauen und weiterreisen konnte.
Aber die Sachen, die auf dem Tisch lagen waren es, die die Aufmerksamkeit am meisten fesselten: der Tisch war in die Nähe des Kamins gerückt worden, in dem ein kleines Dreibein stand. Ein kleiner Kessel hing über dem Feuer und etwas köchelte darin vor sich hin, was den intensiven Duft von Äpfeln und Zimt verströmte.
Auf dem Tisch selbst war eine Vielzahl an alchemistischen Dingen aufgebaut: man erkannte eine Waage, einen Mörser mit Stössel, verschiedene Instrumente und Fläschchen und eine Vielzahl an Tiegeln, Tütchen und Kräutern, sowie Schriftrollen und sogar Bücher.
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Nenya lächelte dankbar "Vielen Dank." Dann folgte sie der Heilerin ins Innere des Zimmers. Ein wunderbarer Duft stieg ihr in die Nase, worauf Nenya schon wieder Hunger bekam. Dieser war aber so gleich vergessen als sie einen Blick auf allerlei Tiegel, Tütchen und Fläschchen werfen konnte.
Auf dem dargebotenen Platz kam Nenya nun zum sitzen, man konnte ihr deutlich eine gewissen Anspannung ansehen.
"Nun Herrin, ich brauche Eure Hilfe." Sie zögert einen kurzen Moment ehe sie fort fährt " Würdet ihr mich als Schülerin annehmen?"fragt sie dann.
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Jelena verschränkte die Arme und musterte die junge Frau vor sich. "Wir haben uns ja bereits einmal darüber unterhalten... zumindest können wir das jetzt tun, ohne das die halbe Taverne mithört!" meinte sie grinsend. "Erzählt mir etwas von Euch, Nenya, bisher kenne ich nur euren Namen."
Sie zauberte von irgendwoher einen Teller mit Süßigkeiten und Nüssen hervor und stellte ihn in Nenyas Reichweite.
"Bitte, bedient Euch!"
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"Nun ich war nicht ganz offen mit euch in der Taverne..." gibt Nenya zu und stellt den Krug Wein mit den zwei Bechern ebenfalls auf den Tisch. Dann schenkt sie erst der Heilerin aus dem Krug ein und schließlich ein wenig sich selbst.
"Die Wahrheit ist zwar das irgendwann der Zeitpunkt kommt an dem ich mich aufmache um die Heimat meines Vaters zu besuchen, aber eigentlich wollte ich die Kunst des Heilens aus einem anderen Grund erlernen..." Sie rutscht ein wenig unwohl auf ihrem Stuhl herum "Nicht nur Händler und Rebellen führe ich sicher durch die Wälder. In letzter Zeit sind es immer mehr Flüchtlinge denen es über die Grenze zu helfen gilt. Die meisten sind in einem erbarmungslosen Zustand was ihre Gesundheit angeht. Verbrennungen sind da noch das Harmloseste... Diese Menschen hab oft noch weniger als ich, so dass häufig die Bezahlung ausbleibt." Einen tiefen Atemzug später fährt sie fort "Es macht mich einfach krank ihnen nicht helfen zu können. Vor allem wenn es Kinder sind..."sie schweigt einen Moment und schließt die Augen. Dann blickt sie wieder hoch "Das bleibt aber bitte unter uns, es wäre schlecht fürs Geschäft, wenn die Leute erfahren das ich auch ohne Bezahlung arbeite." bittet sie die Heilerin und greift sich etwas von den Süßigkeiten vor sich.
"Sonst gibt es über mich eigentlich nicht viel zu berichtet... mhm. Mein Vater kommt von einem Kriegerstamm jenseits des Eismeers. Meine Mutter von Stamm der Waldelfen des Schwarzwassersees in Andrarra. Ich hatte zwei Brüder Taran und Niall, sie haben vor langer Zeit dieses Land verlassen. Meine kleine Schwester Faith ist noch in Falkenrücken bei meinem Vater.
Ich hoffe es geht ihnen gut..."
"Aber von euch weiß ich bislang auch nicht gerade viel? Wollt ihr mir erzählen wie ihr hier her gekommen seit? Warum habt ihr den Weg der Heilerin eingeschlagen Herrin Jelena?" fragt sie interssiert und lächelt.
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Jelena lächelte: "Das Heilen ist eine brotlose Kunst, wohl war! Nicht zuletzt der Grund für meinen Gewürz - und Weihrauchhandel. Keine Sorge, das bleibt unter uns, im Geheimnis wahren bin ich genausogut wie im Tränke brauen." dabei zwinkerte sie Nenya zu.
"Was mich betrifft, so habe ich das Heilen von meiner Mutter gelernt, sie war Schamanin meines Volkes. Da ich ihre Gabe nicht geerbt habe, lernte ich das Heilen mit Nadeln und Verbänden ebenso wie das brauen. Seit ich vor sechs Jahren von zu Hause aufgebrochen bin, lerne ich stetig dazu. Denn wer glaubt er weiß schon alles und die Nase gen Himmel reckt, wird unter Umständen über ein Reiskorn stolpern."
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Nenya lacht fröhlich "Ein äußerst weiser Spruch, Herrin Jelena" dann greift sie nach den Süßigkeiten .
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"Also... dann kommen wir zum geschäftlichen: könnt ihr lesen und schreiben?"
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Nenya nickt der Herrin Jelena freundlich zu "Ja nicht sehr gut... aber ich kann es."
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"Gut, das wird sich mit der Zeit schon einschleifen. Als nächstes: könnt ihr Lehrgeld zahlen?"
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Auch dies beantwortet die Halbelfe mit einem Nicken "im Moment noch, ja..."
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"Ich bin nicht darauf angewiesen, es ist vielmehr eine Frage des Prinzips. Es symbolisiert eure Verpflichtung mir gegenüber. Ich bin bereit eure Arbeitskraft als Bezahlung anzuerkennen, was meint ihr?"
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Nenya nickt begeistert "Das ist überaus großzügig von Euch, Herrin. Wie schon gesagt es wäre mir eine große Ehre von Euch zu lernen." Vorsichtig schüttet sie zwei Becher voll Wein und reicht der Heilerin einen davon.
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"Danke. Also dann... reicht mir eure Hände!"
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Ein lautes Klopfen ertönt von der Tür.
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Nenya reicht der Herrin Jelena ihre Hände, als in diesem MOment ein Klopfen von der Tür ertönt.
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Jelena runzelte die Stirn: "Um diese Stunde... das kann nix gutes Bedeuten..." Sie stand seufzend auf und öffnete die Tür: "Ja, bitte?"
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Vor der Tür stand ein altes Mütterchen, in grauen Stoffen gekleidet und vom Alter gebeugt.
"Bitte, Herrin Jelene, in Lavinias Namen, Ihr müsst mit mir mitkommen. Mein Alrik, oh Götter, so helft mir doch!"
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Jelenas Hand griff nach ihrer Heilertasche, während sie versuchte das Mütterchen zu beruhigen: "Holt tief Luft und erzählt mir GENAU was geschehen ist! Ich muss jetzt die richtigen dinge mitnehmen, sonst ist es vielleicht zu spät!"
Jelena war völlig ruhig und strahlte eine natürlliche Autorität aus, so als hätte sie alle Zeit der Welt, während sie in Wahrheit schon ihre Tasche gepackt und das Feuer eingedämmt hatte, bevor man sich versehen konnte.
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Man spürte förmlich, wie die Alte ruhiger wurde.
"Genau weiß ich es nicht, Herrin! Alrik spielte mit seinen Brüdern, als die plötzlich schrieen, dass Alrik keine Luft mehr bekomme. Er ist schon ganz blau angelaufen! Kommt schnell mit, ich flehe euch an!"
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Jelenas Mund bekam einen grimmigen Zug, ohne viel Federlesens schubste sie die Frau durch die Tür: "Lauf!" und winkte Nenya zu ihr zu folgen.
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Nenya sprang sofort auf die Füße und folgte der Heilerin, die unglaublich schnell vor ihr die Treppe hinunter rannte.
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Es sind mittlerweile Wochen ins Land gegangen. Jelena stand wieder wüst fluchend vor dem Tisch mit den alchemisten Gerätschaften, denn das Problem mit dem Knallkorn wollte sich einfach nicht lösen lassen...
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... als es wieder einmal laut an die Tür klopfte. Als die Herrin die Tür öffent nimmt der etwas verlottert aussehende Mann den merkwürdigen Hut vom Kopf und blickt aus tief liegenden Augen auf die Heilerin herunter. "Herrin ich habe etwas für euch. Es steht unten. Es heißt sie wollte zu Euch gebracht werden..." beginnt er ohne zaudern und bedeutet der Herrin sie möge ihm folgen. Während er mit schweren Stiefeln die Treppe herunter poltert, schnieft er einige Male hörbar.
Im Schankraum angekommen wartet er dann doch noch einen MOment auf die Herrin Jelena ehe er hinaus auf den Hof der Taverne stapft.
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"Was denn nun schon wieder!" Jelena zerbiss wütend einen Fluch zwischen den Zähnen und öffnete die Tür. Etwas verdutzt hörte sie dem Mann zu, trocknete sich die Hände an der Schürze ab und folgte ihm, wahrscheinlich eine Lieferung, die es irgendwie zu ihr nach Fanada geschafft hatte... aber weshalb benahm der Mann sich dann so seltsam?
Jelena zuckte innerlich die Achseln und folgte ihm hinaus auf den Hof.
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Vor einem Ochsenkarren blieb er stehen und deutet mit einem weiten Nicken auf das blutige Bündel darauf. "Ist nicht mehr viel übrig von der Kleinen. Den Kopf ham se ihr abgeschnitten. Schade war ein guter Kopf. Hab ihn daneben gelegt" er spuckt aus ehe er die Decke lüftet.
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Jelena sah ihn zuerst verständnislos an und erstarrte dann mitten in ihren Bewegungen als die schreckliche Bedeutung dieser so lapidar gesprochenen Worte in ihr Bewusstsein drang... Einen Augenblick lang wollte sie darüber lachen, es als schlechten witz abtun, aber sie kannte den Ausdruck in den Augen des Mannes.
Unendlich müde und mit Gliedern wie aus Blei wandte sich Jelena zu dem Karren und stählte sich innerlich, denn wer auch immer ihrer Freunde sie als seine letzte Familie angegeben hatte, der verdiente es auch, das sie ihm aufrecht gegenüber trat.
Sie holte tief Luft und blickte unter die Decke.
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Unter der rohen Decken befanden sich die blutigen Überreste der einst so fröhlichen Halbelfe. Der Kopf mit den Spitzen Ohren lag neben der Hand, die noch immer den blutigen Dolch hielt. Die einzige Waffe die Nenya bei sich getragen hatte als sie sich sechs Orks entgegen gestellt hatte.
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"Oh Nenya..." Jelenas Stimme brach als sie ihre jüngste Schülerin vor sich liegen sah. Sie machte einen taumelnden Schritt auf den Karren zu, doch mittendrin versagten ihre Knie und sie sank in sich zusammen. Langsam legte sie die Stirn an den Wagen, sie spürte gar nicht, das ihr die Tränen über das Gesicht rannen.
"Du dummes, törichtes, Mädchen..." flüsterte sie heiser, aber dann ballte sich all der Schmerz und die Angst, die sie seit Monaten mit sich herumtrug zu einem Knoten in ihrem Hals und sie konnte nicht anders, wenn sie nicht ersticken wollte, dann musste sie das alles herauslassen... wie von ferne hörte sie ein Frau jammern und es dauerte eine Weile bis sie begriff, dass sie es selbst war.
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*Mit einem lauten Knacken zerbrach das Glas, welches Sasha in der Hand gehalten hatte, zwischen ihren Fingern....sie bemerkte nicht einmal, dass die Scherben sich tief in ihre Finger bohrten.
In dem Rückwärtigen Teil der Taverne war nichts von draußen zu hören, doch in ihrem Inneren spürte die Wolfselfe die Qualen der Heilerin...
...Jelena....
Miguel starrte seine Seelenschwester für einen Moment entgeistert an, als diese aufsprang und sich etwas ratlos umsah....doch ihr Gesichtsausdruck sagte ihm wohl genug.
Er stand auf und lies sie durch, als sie an ihm vorbei zur Türe stürmte, dann folgte er ihr in einigem Abstand.*
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Draussen fand sie Jelena, wie sie vor den sterblichen Überresten Nenyas kniete und leise in sich hineinschluchzte und den alten Mann, der offenbar nicht wusste wo er hin gucken sollte und verlegen an seiner Gugel herumnestelte.
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*Auch wenn Sasha die Halbelfe nur kurz kennen gelernt hatte, fühlte sie doch einen Stich, als sie die blutigen Überreste sah.
Mit einem traurigen Seufzen kniete sie sich neben Jelena auf den Boden und nahm die Heilerin ohne Zögern in die Arme.
Wortlos hielt sie sie fest, während Miguel respektvoll im Türrahmen stehen geblieben war.*
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"Sie war noch so jung... sie wollte lernen und helfen... sie hatte noch so viel vor!" schluchzte die Heilerin während sie mit Sashas Hilfe aufstand.
Sie wischte sich mit einem Taschentuch über das Gesicht und straffte dann die Schultern: "Komm, lass sie uns in den Behandlungsraum bringen, sie muß gewaschen und vorbereitet werden..."
Die Wolfselfe kannte diesen Gesichtsausdruck: Jelena würde jetzt tun, was getan werden musste und sich erst später gestatten richtig zu trauern.
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*Sasha nickte nur, wandte sich dem toten Körper der Halbelfe zu und schlug wieder die groben Decken über ihn.
Mühelos nahm sie den Körper auf die Arme und wartete auf Jelenas Anweisungen.*
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Jelena rief nach einer Magd und bat sie heißes Wasser und Leinen in den Behandlungsraum zu bringen. Die Heilerin hatte einen leerstehenden Raum bei den Stallungen in Beschlag genommen und führte dort manchmal Eingriffe durch oder wachte bei Kranken.
"Folge mir..."
Sie führte Sasha zu dem Raum und bedeutete ihr den Leichnam auf den Tisch in der Mitte des Raumes zu legen.
"Hilfst du mir?"
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*Sasha wechselte einen Blick mit Miguel, dieser nickte kurz und verschwand im Inneren der Taverne. Dann folgte die Wolfselfe Jelena und legte den toten Körper behutsam auf dem Tisch im Behandlungsraum ab.*
"Natürlich helfe ich dir...."
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"Ich weiß nicht welche Riten ihre Familie hatte, aber da sie meine Schülerin war, werde ich sie nach meinen Riten waschen, meinst du das wäre ihr recht?" murmelte Jelena, während sie die Ärmel hochkrempelte und verschiedene Sachen bereitstellte.
Die empfindliche Nase der Wolfselfe roch kostbare Öle, die sie bisher noch nicht kannte; schwere, fast schon schläfrig machende Düfte.
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"Sie wollte scheinbar zu dir gebracht werden....dann werden deine Riten auch das Richtige sein."
*Die Wolfselfe nahm sich einen sauberen Verband von einem niedrigen Tischchen und wickelte ihn beiläufig um ihre zerschnittene Hand, dann blickte sie Jelena fragend an.*
"Was kann ich tun?"
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Jelena warf einen überraschten Blick auf die Hand: "Soll ich es mir ansehen?"
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*Mit der nicht bandagierten Hand winkt die Wolfselfe ab.*
"Nichts aufregendes, das kann warten....hier ist nur schon wirklich genug Blut..."
*...doch das leichte Grinsen erreicht ihre Augen nicht.*
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Jelena lächelte müde zurück: "Manchmal habe ich das Gefühl ich wate bis zu den Knöcheln darin... und es wird wohl erst einmal schlimmer werden bevor es besser wird."
die Magd brachte das Wasser und mehrere Handtücher und zog sich rasch wieder zurück, ängstlich nach dem Bündel schielend.
Jelena holte tief luft und schlug die Decke zurück.
"Laß uns beginnen..."
Sie wuschen und salbten den Körper, nahmen sich der schlimmsten Wunden an, bevor die Heilerin sich an die grausige Arbeit machte den Kopf mit einigen Stichen am Körper zu befestigen.
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*Sasha half Jelena so gut es ging, reichte ihr verschiedene Tiegel und Tücher und ging ihr zur Hand wo es nötig war.
Nach wenigen Minuten war Miguel mit zwei dampfenden Bechern mit heißem Met zurückgekommen und stellte diese wortlos auf einem kleinen Tisch ab,dann verschwand er ebenso wortlos wieder.
Als die Heilerin den Kopf wieder an nähte, brach die Wolfselfe das allgegenwärtige Schweigen.*
"Wie sehen eure Riten sonst noch aus aus Jelena?"
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"Es versammeln sich alle, die im Leben mit dem Verstorbenen zu tun hatten, es werden Gebete gesprochen und ihre Seele wird heimgesungen. Alle stellen sich in einem großen Kreis um die Bahre auf und erzählen reihum eine glorreiche Episode aus dem Leben. Nach jeder Gesichte wird zu ihren Ehren getrunken..."
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*Sasha konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Sie wischte sich die Hände an einem sauberen Tuch ab und nahm einen der Metbecher, den sie erhob und Jelena zuprostete.*
"Bei euch hat wohl alles mit viel Alkohol zu tun....."
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Jelena lächelte zurück: "Ein Handelspartner meines Vaters meinte einmal, er wüsste nie ob er zu einer Hochzeit oder einem Begräbnis eingeladen sei..."
Sie seufzte und strich Nenya sanft durch das Haar: "Es geht darum sich and die Guten und lustigen Dinge zu erinnern, die man gemeinsam erlebt hat. So kann ihre Seele Abschied von uns nehmen und sich ihrer letzten Entscheidung zuwenden, um dann hoffentlich in Ewigkeit friedlich zu ruhen. Andernfalls könnte sie sich vielleicht nicht von noch Lebenden lösen und würde als unheilvoller Wind die Steppen heimsuchen."
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Ein lautes unheilvolles Klopfen unterbrach die beiden Frauen im Innern bei ihren Vorbereitungen. "HERRIN!" rief die trockene Stimme des Fuhrmannes vor der Tür. "DA HÄT ISCH NOCH WAS!"
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Jelena zuckte erschrocken zusammen und holte erst einmal tief Luft bevor sie die Tür öffnete: "Ja, bitte?"
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Der Mann nahm wieder einmal den merkwürdigen Hut vom Kopf. "Nun Herrin. Isch hätte noch das was der Kleinen gehörte."
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"Und was wäre das?"
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Der Mann greift unter seine schmutzige Jacke und holt einen matschverschmierten Lederbeutel hervor. Diesen überreicht er fast schon ein wenig feierlich der Heilerin.
"Mehr hatte sie nicht." In dem Beutel den er der Herrin reicht befindet sich der verbeuelte Zinnbecher, einige Würfel sowie einen kleineren Beutel der festverschnürt im Innern des Zinnbechers ruht.
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Jelena legte den Beutel neben die Leiche und wandte sich dann an den Alten: "Ich möchte Euch danken, dass ihr den beschwerlichen Weg auf Euch genommen habt und möchte euch für eure Mühe entschädigen..."
Jelena griff in ihre Gürteltasche und holte einen kleinen Beutel mit Münzen hervor, ohne sie nachzuzählen drückte sie ihn dem Mann in die Hand: "Ich hoffe das reicht aus..."
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Dem Mann quollen fast die Augen aus dem Kopf, als er in den Beutel schaute. Es war deutlich zu sehen, wie er im Geiste versuchte den WErt zusammen zurechnen. "He.. Herrin. Isch. Danke."sagte er nur und drehte sich aprubt um dann doch schleunigst zu verschwinden, bevor die Frau es sich noc handers überlegen konnte.
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Jelena wartete bis er sich abgewandt hatte und besah sich Nenyas wenige Besitztümer noch einmal genauer. Sie runzelte die Stirn als sie in dem kleineren Beutel ein Ei fand. Sie hob es hoch und betrachtete es genauer: "Was glaubst du ist das?" fragte sie die Wolfselfe.
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Zwischen Daumen und Zeigefinger der Heilerin hält sie ein winziges silbernes Ei. Auf dessen Schale goldene Verzierungen verteilt sind. Es scheint selbst im dunklen ein wenig aus sich selbst zu leuchten.
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*Sasha betrachtete das kleine Ei interessiert, schüttelte dann aber leicht den Kopf.*
"Ich habe keine Ahnung...."
*Ihre empathischen Fähigkeiten waren seit der Sache mit Miguel zwar leichter unter Kontrolle zu halten, doch die Erfahrungen beim Berühren von seltsamen fremden Gegenständen saßen Sasha noch in den Knochen...und hielten sie davon ab, das Ei anzufassen.*
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"Vielleicht weiß Tannjew Bescheid..." murmelte Jelena bevor sie das ei sorgfältig verpackte und in einer Gürteltasche verschwinden ließ.
Sie nahm einen von Gorix' Knickfoki und wandte sich wieder dem Leichnam zu: "Zeit, das hier zu Ende zu bringen..." seufzte sie "Ich werde sie versteinern bis wir uns für die Trauerfeier zusammengefunden haben, damit wir sie dann angemessen auf die Reise schicken können."
Mit einem hörbaren *knacks* brach der Fokus und Jelena ließ die Teile auf den Leichnam fallen, woraufhin dieser zu Stein erstarrte. Sorgfältig schlug sie ihn in das Leinentuch ein, auf dem er gelegen hatte und nickte Sasha dann zu: "Komm, unsere Arbeit ist getan, laß uns einen trinken gehen, ich glaube ich brauche was hartes..."
Sie löschte die Kerzen, schloß hinter Sasha die Türe und ließ Nenya, oder das was von ihr übrig war, im dunkeln zurück.
Allein.
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Galoria betritt frohenmutes die Herberge „Zum gescheckten Hund“.
Als sie sich im Schankraum umsah und Jelena nicht sofort entdeckte,
drehte sie sich um und ging zur Theke um den Wirt nach Jelena zu fragen.
„Heyda Wirt, seid gegrüßt, Galoria mein Name, ich bin auf der Suche nach Jelena, könnt ihr mir sagen wo ich sie finden kann?“
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Der Wirt wandte sich Galoria zu und warf sich das Tuch über die Schulter, mit dem er gerade eben noch den Tresen poliert hatte.
"Nun, setzt Euch doch erst einmal, Ihr seid doch sicher durstig? Dann werde ich Euch gerne Eure Fragen beantworten, Herrin Galoria!"
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"Ihr habt Recht, ich sollte erst einmal zur Ruhe kommen.
Nur ihr müsst wissen, ich habe schon länger vor Jelena zu besuchen
und habe jetzt erst Zeit gefunden dies auch zu tun!
Aber gebt mir nun erstmal einen Met."
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Der Wirt knallte ihr einen Humpen auf den Tresen und füllte ihn sogleich mit dem köstlichen flüssigen Golde, dem Met.
"Das macht dann einen Kupfer", sagte er.
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Galoria zuckte kurz, als ihr der Humpen so auf den Tisch geknallt wurde.
Dann kramte sie ein Kupferstück aus ihrem Beutel und legte es dem Wirt auf dem Tisch.
Nachdem sie ein paar große Schlücke genommen hatte, wandte sie sich erneut dem Wirt zu:
"Könnt ihr mir nun sagen wo ich Jelena finde?"
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Nachdem Myriel sich den Marktplatz näher angeschaut hat und ein paar Dinge besorgt hat, die ihren Goldbeutel reichlich erleichtert haben, ist sie nun vor der Herberge zum stehen gekommen. Zunächst schaut sie skeptisch, doch dann tritt sie ein und schließt hinter sich die Tür, nachdem sie sich kurz umgesehen hat sucht sie sich einen der Mitarbeiter, um sich ein Zimmer anzumieten, in dem sie sich frisch machen kann.
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Die Tür ging auf und man sah eine Gestalt in einem dunkelblauen Gewand, die einen Stapel Waren vor sich hertrug. Der Stapel war so groß, das man das Gesicht nicht erkennen konnte, sondern oben nur ein kleines Stück eines weißen Kopftuches hervorlugte.
"Ächz... kann mir mal jemand helfen? Naffinger, seid ihr da?"
Relativ zielsicher bewegte sich die Frau blindlings in die Richtung eines der Tische, offenbar war sie oft genug hier um sich auszukennen.
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Galoria durchzog der Gedanke, das sie die Stimme doch kenne die sie gerade vernahm.
Sie sprang auf und ging auf Jelena zu, um ihr zumindestens einen kleinen Teil des Stapels abzunehmen.
Jelena, ich habe auf dich gewartet, komm lass mich dir helfen!
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Jelena guckte rechts am Stapel vorbei und grinste Galoria dann erfreut an: "Galoria, du hast es geschafft! Warte mal..."
Mit einem hörbaren *uff* legte sie die Sachen auf dem nächstbesten Tisch ab und begrüßte die Priesterin der Erdenmutter dann richtig: "Ich freue mich dich zu sehen! Bitte nimm Platz, war deine Reise anstrengend?"
Sie blickte sich kurz im Schankraum um und musterte dabei auch die fremde Frau.
Eine der Schankmägde kam bereits mit einer Tasse dampfenden Mets und stellte sie vor Jelena ab.
"Soll das nach oben gebracht werden?"
"Nein, darum werde ich mich selber kümmern. Danke!"
Die Schankmagd wandte sich an den neuen Gast und musterte sie etwas skeptisch: "Was möchtet ihr?"
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Galoria holt sich ihrem Humpen und setzt sich an dem von Jelena angewiesenen Tisch.
Ich freue mich ebenfalls dich zu sehen, schließlich bin ich ja hier um dich zu besuchen. Ich bin mit den beiden Rekruten, Jason und Auranius hierhergereist, das sie sich auf dem Weg nach Tiefensee machen. Also es war schon sehr anstrengend, aber aufgrund meiner Begleitung auch sehr angenehm.
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"Tiefensee, hm? Was führt dich dorthin? Ich weiß nicht, ob ich noch einmal dort einen Fuß reinsetzen möchte..." Jelena schauderte, "Mir hat das letzte Mal schon ziemlich gereicht!"
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Ich habe nicht vor mich auf dem Weg nach Tiefensee zu machen, ich habe nur die Chance gesehen unversehrt hierher zu gelangen.
Momentan zieht mich auch nichts mehr in diese Gegend, ist ja auch nicht gerade wenig passiert an diesem Ort, aber man weiß ja nie ...
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"In dem letzten Teil des Satzes steckt zuviel Wahrheit! Darauf trinke ich!" meinte Jelena mit einem schiefen Lächeln und hob ihren Becher Met um Galoria damit zuzuprosten.
"Erzähl mal, was gibt es neues in Argeste? Ich habe deinen Bruder neulich nur sehr kurz sprechen können und da er zu dem Zeitpunkt bereits zu 3/4 betrunken war, kannst du dir denken was dabei herum gekommen ist."
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Galoria prostete Jelena zurück und nahm einen tiefen Schluck aus dem Humpen
Dann war es wohl noch früh am abend als du mit ihm gesprochen hast.
Bruder Thommte hat es geschafft den Wald in Holzen zu reinigen und vom Bösen endgültig zu befreien.
Naja und mein Geburtstag wurde durch einen erfolgreichen Versuch das Salz in der Vorratskammer zu vergiften, gestört.
Doch wir haben schnell herausgefunden, das eine Magd dran Schuld war, die sich den Feinden verschworen hatte.
Sie weilt nun nicht mehr unter uns.
Als nächstes zieht es uns wohl Richtung Lodrien, wo erneut Abenteuer auf uns warten.
Doch bis jetzt ist kaum was in Erfahrung zu bringen worum es genau gehen soll, außer das es sich um einen Abgesandten der Kirche handelt, der unsere Hilfe benötigt.
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"Thommte hat den Wald engültig und unwiderruflich gereinigt?"
Jelenas Gesicht drückte basses Erstaunen aus: "Wie hat er das denn gemacht? Ist ein Blitz vom Himmel herniedergekommen und hat den ganzen verfluchten Wald einfach abgebrannt? Und was ist mit dem Schlachtfeld? Wie habt ihr es geschafft das die Toten dort nicht durch jeden dahergelaufenen Beschwörer gestört werden?"
Man sah ihr an, dass sie sich in Rage redete, ihre Erinnerungen an diesen Ort waren offenbar alles andere als gut.
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Ja, das hat er vollbracht, ja vollbracht ist das richtige Wort.
Und nein, der Wald wurde nicht niedergebrannt, weder von menschlicher noch von göttlicher Hand.
Es war wohl ein bestimmtes Ritual notwendig für diesen Akt der Reinigung.
Es war auch wie es schien nicht sehr einfach dieses Ritual durchzuführen und erst die richtigen Komponenten dafür zu bekommen. Es war wohl ein hartes Stück Arbeit das Bruder Thommte da geleistet hat.
Die einzigen Begleiter die er hatte, waren Arina und Leif, die ihn etwas unterstützen konnten,
denn das meiste musste er anscheinend alleine bewältigen.
Wochen vorher wurde er von Albträumen geplagt, bis er der Entschluss fasste, das selber in die Hand zu nehmen.
Ich wäre nur zu gerne dabei gewesen.
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"Das wohl!" brummte Jelena, "Er hat die Tendenz sich umbringen zu lassen, wenn ich nicht da bin... und manchmal sogar wenn ich da bin. Offenbar war das eine Sache die er alleine vollbringen musste, sonst hätten die Götter es anders gefügt, nicht wahr?"
Jelena nahm noch einen Schluck Met und fragte dann: "Hast du Hunger?"
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Galoria fasste sich an ihre Kette die sie immer am Halse trug:
Ja, ich bin mir sicher meine Göttin hätte mir ein Zeichen gesandt wenn Bruder Thommte Unterstützung benötigt hätte.
Hunger! Gut das du das Thema ansprichst, ich hatte das Magengrummeln schon völlig ignoriert, vor lauter Aufregung dich zu finden.
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Jelena ließ zwei Schalen deftigen Eintopf und einen Kanten Brot bringen. Sie suchte einen Augenblick lang in dem Stapel Waren herum und holte dann ein kleines, mit Papier umwickeltes Päckchen hervor.
"Ah, da ist es... probier das mal..."
In dem Päckchen war ein rotes Pulver, von dem sie sorgfältig eine Fingerspitze nahm und es über Galorias Eintopf stäubte.
"Guten Appetit!"
(das Pulver sind angenehm scharfe, gemahlene Chilischoten)
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Die Fremde lächelte und erkundigte sich nach einem freien Zimmer und der Möglichkeit sich zu waschen. Sie wartete geduldig ab.
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"Im Schlafsaal kostet das Bett 1 Kupfer die Nacht, falls ihr ein eigenes Zimmer wünscht, so ist dieses teurer. Ich kann euch eine Schüssel mit warmem Wasser und ein Stück Seife geben, oder ihr geht in das Badehaus um die Ecke, dort gibt es Zuber." lautete die Auskunft der Schankmagd.
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"Habt Dank, ich entscheide mich für mich die Schüssel und das Wasser, mich müssen nicht alle sehen." gab sie lächelnd zurück. "Bitte, was würde ein eignes Zimmer kosten?"
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Danke, den wünsche ich dir auch Jelena!
Galoria genießt das warme leicht scharfe Essen und nickt Jelena zu: Das ist wahrlich lecker, woher bekommst du so ein Pulver?
Galoria blickte zum Tresen und schaute verwundert die Fremde von oben bis unten an.
Kennst du dieses Mädchen? Oder hast du sie hier vorher schon einmal gesehen?
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Die junge Frau hatte gehört was die Fremde gesprochen hatte und nahm ihr die Antwort ab: "Entschuldigt wenn ich antworte, aber ich kann eure Fragen direkt beantworten. Nein, sie kann mich nicht kennen, ich war noch nie in dieser Gegend und bin hier auch nur Gast. Wenn ihr gestattet, ich mache mich kurz frisch und würde euch dann Rede und Antwort stehen. Wäre das in Ordnung? Sauber und ohne diesen strengen Geruch an mir unterhält es sich doch sehr viel besser."
Sie sah mit die Fremde mit blauen fragenden Augen an.
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Galoria nickte ihr zu und wandte sich wieder Jelena zu und wartete auf die Antwort zu dem köstlichen Gewürz
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"Ein einzelnes Zimmer kostet 3 Kupfer die Nacht, möchtet ihr eins?" lautete die Antwort der Schankmagd.
Jelena lächelte der Fremden freundlich zu und beantwortete dann Galorias Frage: "Es sind gemahlene Pfefferschoten, ich habe sie von einem Kollegen unter den Gewürzhändlern, ich werde mir wohl einen Vorrat anlegen müssen, bevor die Preise in die Höhe schnellen."
Eine Zeitlang aßen die beiden in freundschaftlichem Schweigen, bis sie satt und zufrieden die Schalen von sich schoben.
"Sag einmal, was hälst du eigentlich von dieser ganzen Situation hier in Engonien?"
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Naja was soll man schon über diese Situation denken, liebe Jelena.
Es ist ziemlich schwierig als Außenstehende darüber zu urteilen,
das einzige was ich sagen kann, ist nur das ich meine Freunde aus vollem Herzen unterstütze
und für euch zu meiner Göttin bete, das euer Vorhaben gelingen wird.
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Die Frau kramte aus ihrem Beutel die KUperstücke für 3 Tage und wartete auf die Reaktion der Schankmaid.
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Die Schankmagd nahm die Kupfer mit einem Dank an und ließ sie in ihre Schürzentasche gleiten. "Bitte folgt mir..."
Sie führte die Frau in den ersten Stock, wo sich einige Türen aneinanderreihten und öffnete die erste. In dem Zimmer befand sich ein Bett, ein Tisch mit Stuhl und eine Öllampe, die von der Schankmagd angezündet wurde, da es doch recht dunkel draußen war, es schien ein Gewitter aufzuziehen.
"Ich bringe euch das Wasser sobald es warm ist, falls noch etwas sein sollte, so findet ihr im Schankraum immer jemanden, der sich darum kümmern kann."
Mit einem Lächeln verabschiedete sie sich und schloß leise die Tür hinter sich.
Jelena kicherte ein wenig freudlos: "Ich schätze, das ist auch bitter nötig, denn ohne göttliche Fügung werden wir wohl kaum in der Lage sein die ganze Sache zu unseren Gunsten zu fügen... aber ich will dich nicht unnötig mit meinem Schwermut herunterziehen, es ist nur das mir Nenyas Tod noch in den Knochen sitzt."
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Darf ich fragen wer Nenya ist? Und wie ist sie umgekommen?
Ich hoffe ich störe nicht mit diesen Fragen!
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Myriel nahm sich lange Zeit um sich wieder herzurichten und zu kleiden. Sie zog sich den schwarzen langen Rock an und die schwarzen Stiefel. Das Oberteil verdeckte sie mit einem Tuch das sie sich um die Schultern schlang. Die geschundenen Handgelenke versorgte sie selbst nachdem sie die Stellen gesäubert hatte und mit schwarzem Stoff umwickelt hatte, sah es aus als wenn es zu ihr gehörte.
Die feuerroten Haare band sie im Nacken zusammen und so betrat sie den Schankraum um sich Essen und etws zu trinken zu bestellen.
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"Nenya war eine meiner Schülerinnen, ein junges, aufgewecktes Ding. Ich kannte sie noch nicht lange, aber ich habe sofort gespürt das etwas in ihr steckt, sonst hätte ich sie gar nicht erst angenommen..." Jelena seufzte "Sie ist in das Land der Drachen gezogen und in Stücken wiedergekommen."
Jelena starrte eine Zeit lang in ihren Becher und wischte sich dann mit der Hand übers Gesicht.
"Komm, lass uns über was anderes reden, wie gestaltet sich eigentlich das Zusammenleben zwischen deinem Bruder und Arina? Fliegen die Fetzen?"
Am Tresen stand nun ein Mann, offenbar der Wirt. "Was darf es sein, Gast?" fragte er die Frau freundlich.
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"Man nennt mich Myriel und ich möchte gern einen heißen Tee und mmm was habt ihr zu Essen da? Brot und Suppe?"
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"Tee und eine Schale heißen Eintopf, kommt sofort..." Der Wirt polterte die Bestellung mit lauter Stimme Richtung Küche. In der Tür erschien kurz ein Gesicht das lediglich nickte und dann wieder verschwand.
"Bitte, sucht euch einen Tisch aus."
Der Gasthof war relativ gut besucht, man konnte sehen das es sich um eines der besseren Häuser handelte, fast alles waren gut angezogene Händler, der ein oder andere Krieger war darunter oder besser gekkleidete Herrschaften. Kein Gesindel und auch keine Trunkenbolde.
Trotz allem fanden sich noch einige leere Tische, Myriel konnte sich aussuchen wo sie sitzen wollte.
-
"Oh das tut mir Leid, Jelena, verzeih mir das ich das Thema angesprochen habe.
Ich bin manchmal zu neugierig.
Naja das die Fetzen bei meinem Bruder fliegen wäre etwas übertrieben.
Sie haben halt öfters hm.. sagen wir Meinungsverschiedenheiten und jeder hat seine eigene Ansicht von den Dingen.
Aber großes Gestreite? Das habe ich nicht mitbekommen.
Hast du da etwa etwas anderes gehört?"
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Jelena winkte ab: "Du musst dich nicht entschuldigen, was geschehen ist, kann nicht ungeschehen sein. Was deinen Bruder und seine Frau betrifft, nein, gehört habe ich nichts gegenteiliges. Bedenke, ich habe sie das letzte Mal zusammen in Tiefensee gesehen und da waren die Gemüter... erhitzt. Hat sie ihre Stimme wieder?"
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Wenn sie die noch nicht wiedererlangt hätte, würde ich mich wundern und fragen ob da nicht doch die Fetzen fliegen.
sagte Galoria mit einem Lächeln.
Wie ist es dir denn in letzter Zeit so ergangen? Ist viel passiert?
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Die Drau dankte dem Wirt lächelnd und lies ihren Blick über die Tische gleiten, schnell hatte sie einen gefunden der nahe dem Feuer war und nicht besitzt zu sein schien, dort nahm sie sogleich Platz und machte es sich gemütlich. Nun nahm sie sich einmal die Zeit sich die Besucher ein wenig näher anzusehen, nicht unfreundlich. Ihr Blick wirkte eher neugierig wie der eines Kindes das zum ersten mal unterwegs war und nun die Welt erfasst.
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"Ja und Nein." antwortete Jelena "Die Lage in Engonien verändert sich von Tag zu Tag, ein ungutes Gefühl sagt mir, das sie bald eskalieren wird. Manchmal fühle ich mich wie auf einem löchrigen Floß auf der Wolga... Andererseits hat sich an meinem täglichen Leben wenig geändert: ich habe meine Geschäfte und die Kranken die mich aufsuchen, bin froh wenn ich in regelmäßigen Abständen etwas von meinen Freunden höre oder lese und über mich in Geduld. Und bei Dir? Was hast du im letzten halben Jahr so getrieben?"
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Eigentlich nicht viel meine Gute, bin mal wieder auf ein neues Abenteuer aus...
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"Ein Abenteuer? Das lässt sich einrichten..." grinste Jelena sie an "Was hälst du von einem Besuch im Badehaus um die Ecke? Die haben dort recht hübsche Abenteuer zur Auswahl..." zwinkerte sie Galoria an.
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*In diesem Moment geht die Tavernentür auf und eine Wolfselfe mit nicht zu übersehender, schlechter Laune betritt die Taverne, blickt sich kurz um und steuert dann ziemlich zielgerichtet auf Jelena und Galoria zu.*
"Ich grüße Euch..."
*Sie verbeugt sich leicht in Richtung der Damen und nickt ihnen zu.*
"Darf ich mich setzen?"
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Jelena warf einen Blick auf Sasha und winkte der Schankmagd zu: "Eine Flasche Met und einen Becher!"
Sie holte sich mit einem Blick Galorias Einverständnis und wies der Wolfselfe einen Platz: "Oh weh... was ist denn nun schon wieder?"
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Galoria nickte Jelena zu und schaute Sasha an: Natürlich darfst du dich setzen!
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*Sasha lies sich mit einem Seufzen auf einem der Stühle nieder und blickte Jelena nachdenklich an.*
"Ich mache es kurz und schmerzlos....wir haben einen Auftrag bekommen von den Obersten des Widerstandes...und der führt uns nach Tiefensee..."
*Fast lauernd beobachtete Sasha Jelenas Reaktion.*
"Genaueres kann ich dir gerne später erklären, aber ich würde es gut heißen, wenn du uns begleiten würdest."
*Mit fragendem Blick lässt Sasha ihre Worte bei jelena wirken.*
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"Auf gar keinen Fall!" lautete die aufgebrachte Antwort.
"Wieso Tiefensee? Was zur Hölle sollen wir dort?"
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*Sasha konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie Jelena so aufgebracht sah. Man konnte es ihr wirklich nicht verübeln, wenn man an die Geschehnisse in diesem kleinen Örtchen dachte....sie selbst hatte ähnlich reagiert, als Tannjew ihr erklärt hatte, worum es ging.*
"Dieser kleine und beschauliche Ort..."
*Ihr Tonfall strafte ihren Worten Lügen*
"...scheint für den Lupus Umbra von größerem taktischem Interesse zu sein...ebenso für den Widerstand. Es soll ein Brückenkopf errichtet werden, um von dort aus weitere Vorstöße planen zu können. Es wurden Leute gesucht, die schon einmal dort waren und mit den ...Eigenheiten... des Ortes vertraut sind."
*Sie zögert kurz und streicht sich eine blonde Haarsträhne hinter eins ihrer spitzen Ohren.*
"Und es würde mich wundern, wenn nur durch Zufall die Wahl auf uns gefallen ist....ich kann mir nicht vorstellen, dass dort alles wieder seinen normalen Gang geht..."
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Jelena schnaubte wütend: "Großartig! Wie wäre es wenn wir den nächsten Brückenkopf direkt in Barads Hinterhof errichten? Das dürfte einfacher sein... und dann auch noch Freischärler, die wahrscheinlich keine Ahnung von der Situation haben. Du hast zugesagt, oder?"
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*Sasha schmunzelte sachte und zog es vor zu schweigen. Jelena kannte sie...und sie wusste, dass die Frage rein rhetorischer Natur gewesen war.*
"Ich habe die Schuld nicht vergessen, die wir diesem land gegenüber haben. Aber du bist keineswegs verpflichtet, mit uns zu kommen. Ich könnte sogar sehr gut verstehen, wenn du diesen Ort nie wieder sehen willst."
*Die Wolfselfe zwinkerte der Heilerin zu. Bei jedem anderen hätten diese Worte wohl so geklungen, als versuchte sie, an die Moral von Jelena zu appelieren..oder ihr ein schlechtes Gewissen zu machen...nicht aber bei Sasha.*
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Jelena warf die Hände hoch und murmelte etwas auf medvjedstani, was verdächtig nach warum-immer-ich? klang. Sie fuchtelte mit einem Zeigefinger vor Sashas Gesicht herum: "Du weist ganz genau, das ich euch nicht alleine dahin reisen lasse, nicht nach dem, was dort letztes Mal geschehen ist! Wer wird die Verantwortung über das Lager haben?"
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*Sasha lachte kurz auf, als die Heilerin vor ihr herumfuchtelte und nickte dann.*
"Ich weis.
Die eigentliche Verantwortung obliegt Simon de Bourvis, aber da er es nunmal wie die meisten Adligen vorzieht...nunja...adelig zu sein eben... werden wir wohl die Aufsicht des Lagers übernehmen. Ich habe aber noch nicht mit ihm selbst reden können."
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"Dieser seltsame Nordcaldrier mit dem furchterlichen Sprachfehler? hm... wann erwartet man uns denn?"
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"So schnell wie möglich....allerdings bin ich gerade auf dem schnellsten Weg zum Todenpfad, da einTrupp von Lupus Umbra Soldaten ebenfalls dorthin unterwegs ist. Ich habe Tannjew gesagt, dass wir uns nach Tiefensee aufmachen, sobald wir Unterstützung aus Fanada bekommen und sobald ich den Tempel sicher weis."
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Jelena schien im Geiste zu rechnen, schließlich zog sie eine verlotterte Karte aus ihrer Tasche und bereitete sie aus: "Ich wollte sowieso noch mit Dir reden, es hat sich sehr kurzfristig ergeben, das ich nach Grenzbrück muß."
Jetzt war es an der Heilerin lauernd auf die Reaktion des Paladin zu warten.
-
*Ein kurzes Flackern in den Augen der Wolfselfe war die einzige Reaktion auf diese Aussage.
Sie wusste, was in Grenzbrück vor sich ging...und sie war selbst schon einmal dort gewesen, um gegen die Schatten zu kämpfen. Viele Gefährten waren damals nicht aus diesen Landen zurückgekehrt..und sie wusste, dass es auch für die diesjährige Delegation eine Reise ohne Rückkehr werden könnte. Doch sie verstand die Heilerin nur zu gut....
Sie sah Jelena mit einem sanften Lächeln an.*
"Ich hatte eigentlich selbst geplant, dorthin zu reisen, um unsere Freunde aus Condra zu unterstützen...doch die Vorkommnisse bei unserem Tempel zwingen mich leider zum Handeln, ich kann jetzt hier nicht weg.
Ich weis, dass es Unsinn ist, wenn ich dich ermahne, auf dich und den Rest aufzupassen, das wirst du eh tun....Aber ich hoffe doch sehr, dass wir uns in Tiefensee an einem Stück wiedersehen."
*Sie zögerte kurz, wurde ihr doch gerade bewusst, dass es auch die Möglichkeit gab, dass ihr Tempel und somit alle Bewohner schon in wenigen Tagen dem Erdboden gleich gemacht werden konnte...sollten die Truppen des Lupus Umbra durchbrechen.*
"Grüß bitte Lix von mir und sag ihr, sie soll gut auf meine Kette achten..."
-
"Is gut, mach ich!"
Mehr sagte Jelena nicht, zwischen ihr und Sasha waren nie viele Worte notwendig gewesen. Sie strich der Wolfselfe kurz über die Hand und lächelte, bevor sie sich wieder an Galoria Lydia wandte, die die ganze Zeit über höflich geschwiegen hatte.
"Es tut mir leid, das wir dich warten lassen mussten. wie wäre es mit Met für uns alle?"
Sie winkte einer der Mägde zu, ließ ihre Vorräte auf ihre Zimmer tragen und einen großen Krug Met auf den Tisch stellen.
"Ich reite im Morgengrauen, sobald die Stadttore öffnen. Rogar hat mir Jedrik Kreuzbrecher mitgegeben. Wenn die Göttin ihre Hand über uns hält, sehen wir uns in Tiefensee wieder."
Der Krug Met kam und die drei Frauen saßen noch lange beisammen, verglichen ihre Erlebnisse, sprachen über Freunde, Kameraden und Familie und tranken auf die, die ihnen vorausgegangen waren. Um kurz nach Mitternacht verabschiedeten sie sich in der Hoffnung sich bald wiederzusehen.
Vor dem nächsten Morgengrauen schirrten die Stallburschen die schweren Zugpferde vor Jelenas Wagen und sattelten ihren Hengst. Kurz darauf trafen einige Bewaffnete ein und der kleine Trupp machte sich auf den Weg durch die Stadt.
Sobald die Tore geöffnet waren, schlugen sie die Straße nach Nordosten ein.
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Einige Zeit nachdem Jelena in Caer Conway war klopft es abends an ihrer Zimmertüre.
"Hallo, darf ein Eidbrecher hereinkommen?"
-
"Nein."
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"Gut, dann eben nicht.
Falls du mir irgendwann mal mitteilen willst, was genau ich gebrochen habe - du weißt, wo du mich finden kannst."
Einen Moment später ist der Flur auch schon wieder leer, keine Spur des Besuchers mehr zu sehen.
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"Überall dort, wo du nichts zu suchen hast..." murmelte Jelena leise vor sich hin, bevor sie sich wieder ihren Büchern zuwandte.
-
Galoria hatte sich für einige Tage ein Zimmer im gescheckten Hund genommen und vertrieb sich die Zeit damit durch die Stadt zu laufen, Märkte zu besuchen und sich abends in die Taverne zu setzen um ein paar Gespräche zu führen.
Mal waren interessante Abende dabei, mal aber auch Abende an dem sie sich wünschte gaaaaaanz weit weg woanders zu sein.
-
Abends klopfte es plötzlich an der Türe des Zimmers das Galoria sich genommen hatte.
Verwundert und mit nachdenklichen Gesichtsuasdruck drehte sie sich zur Tür.
Wer wohl klopfen sollte? Wer würde denn etwas von ihr wollen?
Sie griff sich ihren Athame und machte sich auf dem Weg und öffnete einen Spalt um erstmal einen Eindruck der Besucher zu erlangen.
Ihre Augen wurden ganz groß als sie auf den ersten Blick bemerkte das es der Hauptmann Jason und die beiden Argester Rekruten waren,
die dort standen und sie freundlich angrinsten.
"Aahh, ihr seid also gesund und munter aus Tiefensee zurückgekehrt, ihr könnt euch garnicht vorstellen wie froh ich darüber bin.
Außerdem habt ihr nicht vergessen das ihr mich abholen wolltet. Aber kommt erstmal herein, ich müsste noch meinen Kram zusammenpacken bevor wir losziehen"
Jason nickte und betrat als erstes den Raum. Die beiden Rekruten folgten ihm.
"Darf ich euch zuerst unsere beiden neuen Soldaten vorstellen Herrin Galoria?"
"Oh ihr beiden habt es endlich geschafft, das man euch befördert, mein Glückwunsch euch beiden"
Die vier unterhielten sich noch eine Weile während Galoria ihrem Kram zusammenpackte, denn sie wahr sehr neugierig was denn so in Tiefensee passiert war.
Nach einer guten halben Stunde war es nun soweit, das Galoria fertig war und der Trupp sich auf die Pferde schwingen konnte um nach Caer Conway zu reisen.
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Zur Mittagsstunde betraten zwei Stadtwachen den totenstillen Schankraum des "gescheckten Hundes" und umgingen geschickte die junge Magd, die gerade die Böden fegte, nicht ohne ihr einen obligatorischen Klapps auf das Hinterteil zu geben. Sie quittierte das nur meinem Augenrollen und pustete sich eine Locke aus dem Gesicht. Zur späten Abendstunde, wenn der Schankraum fast so voll war wie die Gäste, waren die Berührungen, die sie ertragen musste, wesentlich aufdringlicher.
"Ist der Gastwirt hier?" fragte der ältere der beiden Männer und lehnte sich gegen die Theke. Ärgerlich sah die Magd, wie trockene Lehmklumpen von seinen Stiefeln auf den gerade gefegten Boden bröckelten.
"Gerade erst Mittag und schon betrunken? Nein, er ist nicht da, oder siehst du ihn irgendwo?" entgegnete die Melinda und stützte sich auf den Besen. Jakob hatte Recht: Um Stadtwache zu werden musste man nicht unbedingt der klügste sein. Der Jüngere blickte sich sogar tatsächlich um. Wie es schien hatte sie es noch nicht einmal mit den beiden hellsten aus der Stadtwache zu tun. "Vielleicht kann ich euch beiden helfen?"
Der Ältere schluckte kurz und kratzte sich die Stoppeln unter dem Kinn. Dann zog er einen zerknitterten Umschlag aus seinem Wams und legte ihn behutsam auf die Theke. "Sorg nur dafür, dass der Wirt den Brief erhält. Ist ein Dokument aus dem Rathaus. Für eine gewisse Jelena Jakodingsda bestimmt. Komm Karl, wir gehen!" Dann packte er seinen jungen Kameraden, der sich immer noch ungläubig umblickte, bei der Schulter und zog ihn mit sich zur Tür. Natürlich nicht ohne noch mehr Lehmbrocken zu verlieren.
Melinda schüttelte ärgerlich den Kopf und machte sich daran, den neuen Dreck wegzukehren.
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Einige Zeit später kam Wirt Naffinger vom Markt wieder und bekam das gesiegelte Schreiben überreicht. Verblüfft schaute er auf das Siegel des Magistrats und fuhr sich durch den Bart. Seiner Meinung nach konnte das nix Gutes bedeuten, wahrscheinlich hatten sie jetzt doch einen Weg gefunden den Kaffee zu besteuern... ohne viel zu überlegen, machte er sich auf den Weg zu Jelenas Prokuristin, die in ihrer Abwesenheit das Kontor leitete und übergab ihr das Schreiben mit der Bitte, es mit der nächsten Sendung Papiere schnellstmöglich nach Caer Conway befördern zu lassen.