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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Polliver am 15. Jun 15, 08:45

Titel: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 15. Jun 15, 08:45
Langsam aber stetig folgt Elías Rania nun schon seit Stunden durch die Lande Condras.... Er hält gedankenversunken etwas Abstand zu ihr. Das Geschehene auf Sam's Geburtstag lässt ihn nicht wirklich los.

Wer waren diese Leute, die das Lager angriffen und sie alle in eine Zwischendimension schickten? War es wirklich vorbei? Wie würde Rania nun mit ihren Entscheidungen und Handlungen, die sie dort tätigte zurecht kommen?

All dies beschäftigte Elías auf dem schweigsamen Rückweg durch die Wälder....

Er machte sich Sorgen um Rania.... Sorgen?!.... sowas kannte er aus seiner Heimat nicht. Zu wenige Leute standen ihm nahe dort und jene die es taten, waren es dennoch nicht wert, dass man sich Sorgen um sie machte....

Klar er konnte Rania beschützen... das hatte er in Condra erneut getan und würde es jederzeit wieder tun.... ist die Bindung zu ihr vielleicht doch stärker als gedacht? Aber was wenn er sie irgendwann nicht mehr schützen könnte?.... in Condra wäre er beinahe zu spät gewesen.... diese Magie.... seltsame Lande hier...

Elías beschäftigte noch etwas:
Er hatte es wieder getan... Er hatte wieder getötet... bewusst,gewollt.... natürlich um sich und seine Begleiter zu schützen und doch.... erneut getötet, wo er dies niemals mehr tun wollte.... ist es sein Schicksal? Seine Bestimmung? Das Töten?

Elías beschleunigte seinen Schritt denn der Abstand zu Rania war nun sehr groß geworden.... langsam schloss er wieder zu ihr auf... immerhin waren sie immernoch in Condra... und mit diesem Land hatte er keine guten Erfahrungen gemacht...
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 16. Jun 15, 13:37
Stetigen Schrittes ging Rania weiter vorran.
Der Schnitt an ihrer Kehle schmerzte, die Naht in der Seite drohte durch die Belastung und der Schwere ihres Gepäcks wieder zu reißen.
Sie versuchte langsam zu atmen.
ENDLICH.... Endlich sind sie wieder zurück. Und das sogar lebend... Ein verbittertes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an die Geschehnisse der letzten Nacht dachte. Dankbar war sie, dass Elias an ihrer Seite war. Seine Gegenwart wirkte beruhigend auf sie. Seltsamerweise fühlte sie sich bei ihm so sicher, wie bei sonst niemanden, und das, obwohl sie sich kaum kannten....... Als sie bemerkte, dass er Abstand zu ihr hielt, wurde sie traurig. Aus irgendeinem Grund war es ihr wichtig, dass er nichts schlechtes über sie dachte. Aber warum? Aus angst, ihn zu verlieren? Angst.... ja, angst hat Rania. Sie fürtchtet den Heimweg. Was wird Yorik sagen, wenn er sie so schwer verletzt wieder sieht? Oder all die Anderen, die ihr wichtig waren... Damian, Leonie, Lyra, Kadegar, Sasha, Jelena....... gedankenverloren schüttelt Rania den Kopf..... Schon jetzt denkt sie darüber nach, was sie ihen sagen soll, denn ihre Wunden wird sie nicht verstecken können, und das halbe Ohr schon gar nicht....
 " Wie soll ich DAS wohl erklären.... Bleib Hinten, Rania, haben sie immer gesagt..... In der ersten reihe hast du nichts zu suchen, haben sie gesagt...... Ich bin stets unvorsichtig und Naiv haben sie gesagt..... TSSSS.... als würden sie mir glauben das ich dieses Mal genau DAS getan habe!!! Hinten stehen geblieben, Mich nicht bewusst der Gefahr ausgesetzt... und was hat es mir gebracht?? "
Leise murmelte Rania so vor sich hin und bedtachtete ihre Hände. Es klebte imme rnoch Blut an ihnen. Sie wusste nicht, ob es ihr eigenes war oder das Blut ihres Entführers, den sie in Todesangst niedergestochen hatte.... Schuldgefühle plagten sie.
Nie hätte sie sich träumen lassen, jemals Gebrauch von einem Schwert machen zu müssen.
Niemals hätte sie gedacht, dass ihr der Schutz Lavinias versagt bliebe und sie sich allein auf ihr Geschick verlassen müsste.... Aber dann hatte sie an Yorik und allen Anderen gedacht.... und nur der Gedanke allein hat sie dazu getrieben......
"Buße, ich muss Buße tun... diese Schuld kann ich nicht wieder gut machen......"
Rania betrachtete weiter ihre Hände. Sie fühlte sich so elend. Elend darüber ein Schwert geführt zu haben.
Und noch elender, weil es ihr irgendwo ein Stück weit gefallen hatte.................,.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 16. Jun 15, 14:53
Inzwischen hatte Elías Rania wieder eingeholt... das Schweigen hielt jedoch weiter an, wo sie so nebeneinander hergingen...

Elías schaute Rania von der Seite an. Sie sah echt schlimm aus mit all ihren Verletzungen und dem halben Ohr... ihn hatte es auch erwischt... noch immer blutete die Stichwunde am Rippenbogen gelegentlich doch er war dies gewohnt.... Sie so zu sehen erfüllte ihn mit Schuldgefühlen.... hätte er sie nicht davor bewahren können?

Er war im Begriff, ihr etwas zu sagen doch nach der langen Zeit des Schweigens hätten sich Worte jeder Art seltsam für ihn angehört... zudem wirkte sie nachdenklich und er wollte sie nicht stören....

Er war ihr für do vieles dankbar und nicht nur dafür dass sie sie alle aus der schwarzmagischen Dimension befreit und seine Seele aus dem Seelengefängnis geborgen hatte....

Elías fühlte sich seltsam...
Nie zuvor mochte er jemanden tatsächlich, denn die Meisten seiner ehemaligen Wegbegleiter lebten nicht lang genug dafür....

Er würde alles tun, um dies bei ihr zu verhindern....
Zumindest solange er an ihrer Seite war....


"Sei es drum" murmelte er und betrachtete die Landschaft sich herum.... Ein Bär angelte gerade im Fluss nach Fischen... dabei musste er sich eingestehn, dass diese Länder doch schöner waren als die Eintönigkeit der Wüsten...
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 16. Jun 15, 16:15
Als Elias sprach, schreckte Rania aus ihren Gedanken...
"Was ist los?" Sie schaute ihn fragend an.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 16. Jun 15, 16:44
Elías bemerkte Rania's erschrockendes Gesicht.... ein leichtes Lächeln legte sich auf sein sonst eher emotionsloses Gesicht....:

"Weisst du.... ich musste gerade darüber nachdenken, wie schön diese Landschaften doch sind. Ganz anders als bei uns zuhause.... nunja anders sind auch die Leute hier.... mhhh... siehst du zum Beispiel diesen Bären? Er fischt dort im Fluss nach Fischen. Er folgt seiner Natur und doch tötet er fremde Lebewesen zum Eigennutz.... aus Sicht der Fische ist er somit das Böse....

Aus seiner Sicht muss er die Fische töten, um nicht zu verhungern. Die Fische aber versuchen, ihm zu entwichen.... aus seiner Sicht sind damit sie in gewisser Weise die Bösen....."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 16. Jun 15, 17:29
Rania schaute Elias mit großen Augen an.
Sie wusste nicht ob sie lachen oder schreien sollte.
" Du willst jetzt allen Ernstes über Fische reden? "
Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 16. Jun 15, 17:38
"Rania....." Elías schüttelte ungläubig aber lächelnd den Kopf...

"Du redest wieder ohne den Gedanken zu Ende zu führen. Du betrachtest die Dinge oft oberflächlich statt in ihrer Tiefe. Dadurch neigst du auch zu emotionalen Ausbrüchen.

Betrachte mein Bildnis mit dem Bären und den Fischen mal genau:

Ich will damit sagen, dass Gut und Böse keine von der Natur festgelegten Seiten sind. Sie liegen im Auge des Betrachters.... Es sind also Launen des Individuums und damit rein subjektiv durch Menschen geschaffen.

Im Bezug auf gestern heißt das, dass jene, die uns angriffen, nicht das Böse sind. Das sind sie nur in unseren Augen aber in ihren sieht das wieder anders aus. Gehen wir also davon aus, dass es von Natur her weder das Gute noch das Böse gibt, sondern nur ein Maß an Schuldbeteiligung zwischen allen Beteiligten.
Wir müssen uns also fragen, was wir, beziehungsweise Sam zu dieser angespannten Situation beigetragen haben."

Erneut lächelnd fügt er kopfschüttelnd hinzu:
"Hast du es jetzt verstanden?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 16. Jun 15, 18:06
Rania schüttelte den Kopf.
" Du hast keine Ahnung wovon du da redest.
Du glaubst es gibt weder Gut noch Böse?   Da irrst du dich gewaltig...
Du versuchst mich zu Belehren wwie ein kleine Kind. Das sagt mir ganz und gar nicht zu. Ich bin nun ernsthaft verstimmt.  Du matt dir an ein Urteil über mich fallen zu können obwohl du mich so gut wie gar nicht kennst.  Glaube mir, ich bin durchaus in der Lage Gutes und Böses unterscheiden zu  Können. 
On deinem Land gibt es nach deinen Erzählungen her keine Magie. Und das was du vergangene Nacht erlebt hast War schwarze Magie. Du hast keine Ahnung davon wie machtlos ich mich gefühlt habe. Unfähig etwas tun zu können.  Zusehen zu müssen wie sie entführt wurde. Angst zu haben jemanden zu verlieren. .. ich habe schon genug gesehen und erlebt. Ich musste viele Verluste erdulden und Entscheidungen treffen...
Und jetzt soll ich mich fragen ob wir nicht  Mitschuld an all dem haben?!
nein.... ich sehe es anders. Das Böse  wird immer mit schwarzer Magie gleich gestellt.
Ein Bär ist nicht böse weil er Fische fischt.  Er fischt um sich zu ernähren und nimmt nur das was er braucht.  Das ist die Natur.  Fische sind dazu da um Nahrung zu sein.
Letzte Nacht ging es nicht um Nahrung sondern um Macht. Und jeder der jemanden entführt und opfern will um Macht zu erlangen ist und bleibt nunmal böse.
ja vielleicht trage ich mehr Emotionen initiiert als gut für mich ist. Und vielleicht verlasse ich mich auch gelegentlich auch zu sehr auf mein Glück.  Aber selbst mir hat das Böse  schon ins Gesicht gelacht und habe Erfahrungen gemacht auf die Ich gern verzichtet hätte.  Und deshalb ist es auch mein gutes Recht emotionaler zu reagieren als solch Anderer.  Andere können vielleicht besser mit ihren Gefühlen umgehen und reagieren sich beim Kampfab..... Aber was bleibt mir?"

In Ranias Augen glitzerten Tränen.  Sie wandte sich schnell ab und schwieg.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 17. Jun 15, 18:42
Beschwichtigend, aber dennoch von seiner Meinung überzeugt entgegnete Elías Rania, jedoch nicht ohne sie für seine Verhältnisse sanft am Arm zu berühren:

"Ich sehe schon, wir sind da verschiedener Ansicht. Ich bin nunmal ohne starre Rollenverteilung zwischen dem Guten und dem Bösen aufgewachsen. Nein Ihr habt Recht... es gibt bei uns keine Magie... aber Ihr setzt das Böse mit schwarzer Magie gleich?!, also gibt es Eurer Meinung nach nur Böses, wo schwarze Magie herrscht?"

Elías nahm Rania ihr Gepäck ab, um dieses fortan mitzutragen, da sie bereits sehr erschöpft wirkte.
Was für ein unhöflicher Dummkopf er doch war, dies nicht bereits früher getan zu haben, war sie doch schwer verletzt....

"Doch seht.... der Bär fischt und tötet, um sich zu ernähren.... nicht mehr als er braucht.... da habt Ihr Recht.... und doch ist es seine Natur.
Dass wir Menschen oft Böses (leicht ironisch) tun, steckt auch in unserer Natur. Wir handeln nicht gegen die Natur wenn wir töten... nein wir handeln nicht mal gegen die Natur wenn wir dies für Macht tun....

An der Akademie des Schahs von El Kasáan hatte ich einen Philosophie-Lehrer, der stets zu sagen pflegte, "wie sollte der Mensch entgegen seiner Natur handeln? Sobald der Mensch handelt, wird dieses Handeln zu seiner Natur. Das Töten ist nicht das Problem.... das Problem ist die Frage, wofür man kämpft und wofür man tötet und ob diese Sache gerecht ist, kann nur der Mensch selbst entscheiden""

Leicht verlegen sah Elías Rania an, denn er hatte seinen Lehrer nicht wirklich zitiert, sondern die einzelnen Worte nur herausgestammelt und teilweise in sich verdreht. Er bemerkte den fragenden Blick Rania´s und fügte schnell hinzu:

"Entschuldigt.... Ich habe in Philosophie nicht immer gut zugehört. Ich habe die Worte wohl nicht mehr richtig in Erinnerung aber der Sinn dahinter stimmt."

Elías reichte Rania seinen Wasserbehälter...

"Wollt Ihr etwas Opium gegen die Schmerzen? Es ist ein Mittel aus meinen Landen und es stillt die meiste Pain"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 17. Jun 15, 18:54
Rania lachte, als Elias ihr das Opium anbot.
"Ihr scheint zu glauben, dass wir solche Mittel hier wohl nicht kennen? Nun ja, für gewöhnlich muss ich von so etwas auch keinen Gebrauch machen......
Aber nein, Danke, aber nein. Ich benötige es. Der Schmerz lässt mich wenigstens spüren, dass ich wohl noch am Leben bin.
Ich glaube, wir werden wohl nicht mit unseren Ansichten über Gut und Böse überein kommen.  Vorerst muss ich mich auch mit den Begebenheiten der letzten Nacht abfinden...."
Gedankenverloren griff  sie sich an die Kehle.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 17. Jun 15, 19:38
"Sturkopf" murmelte Elías fast unhörbar.

Er fand Rania's ablehnende Haltung gegenüber der Opiate äußerst unverantwortlich und stur, wollte er sie schließlich nur vom Schmerz befreien und nicht vergiften...

"Vicaria... Ihr solltet wirklich von den Opiaten Gebrauch machen... Ihr wisst wir sind nach wie vor nicht sicher hier und sollte es zu einem Angriff kommen könnte ich Eure Hilfe gebrauchen... Der Schmerz trübt nur Eure Sinne...

Wo wir gerade bei Sinne sind.... der Meine sagt mir, dass wir an dieser Stelle (>>Elías zeigte auf einen großen Stein abseits des Weges<<) auf dem Hinweg nicht vorbeikamen.... wohin führt Ihr uns Vicaria?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 17. Jun 15, 19:48
"Was soll die Frage? Wir sind auf dem Weg zur nächsten Stadt, damit wir eine Kutsche auftreiben können, die  uns zum Hafen bringt. Derweil habe ich mehr als genug von Condra."
Rania schnaubte verächtlich.

"Und Schmerzen? Ich habe keine Schmerzen. Das bisschen ertrage ich schon. Ich habe schon schlimmeres durchgestanden... Und wenn Ihr Hilfe braucht... keine Sorge, ich weiß mittlerweile wie man ein Schwert gebraucht."

Sie verzog das Gesicht bei diesem Gedanken.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 17. Jun 15, 20:48
Elías lachte nun laut auf....

"Ich höre wohl nicht recht... Ihr habt keine Schmerzen?!

Nun denn...." Elías wirft Rania scherzend und herausfordernd ihr Gepäck in die Arme.... Gleich darauf auch das Seine....

"Wenn Ihr ja keine Schmerzen habt, könnt Ihr auch das Gepäck für eine Weile tragen"

Elías lachte vergnügt.... Er konnte sich noch immer nicht recht an "Spaß" gewöhnen.... Das Lachen war für ihn noch sehr ungewohnt....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 17. Jun 15, 21:00
Die Wucht des Gepäcks traf Rania so hart, dass es sie zu Boden riss.
Ausdruckslos sah sie Elias an.
... ist das wirklich sein ernst? So etwas amüsiert ihn?...
Rania konnte nicht darüber lachen.
Langsam rappelte sie sich wieder auf, sammelte die zu Boden gefallenen Dinge wieder auf und ging mit langsamen Schritten weiter.
...jetzt bloß keine Schwäche zeigen....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 17. Jun 15, 21:04
Elías schaute Rania dabei zu, wie sie vom Boden aufstand, bevor er ihr aufhelfen konnte....
Dass sie zu Boden fiel, hatte er nicht gewollt....

Anschließend sah er zu, wie Rania das Gepäck aufnahm und damit schweren Schrittes weiterging....
Vergnügt stellte er ihr schmerzerfülltes und angestrengtes Gesicht fest...

"Mir scheint, my Lady, Ihr bedarft doch eines starken Mannes an Eurer Seite... und wenn es nur für das Tragen des Gepäcks ist....
Nun hört auf Stärke beweisen zu wollen... Euer Gesicht verrät Euch.... Gebt mir das Gepäck zurück, ich trage es...."

Er machte einen Schritt auf Rania zu und nahm ihr sein Gepäck aus den Armen
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 17. Jun 15, 21:16
"Ich brauche keinen starken Mann an meiner Seite. "

Bereitwillig ließ Rania sich das Gepäck aus den Armen nehmen.
Sie atmete tief durch.

"Ich ertrage die Schmerzen schon noch bis wir daheim sind.
Ich wollte Lyra wäre da. Oder Torben.  Oder Jelena. Sie sind gute und kompetente Heiler."
Rania trank einen Schluck Wasser aus ihrer Flasche.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 17. Jun 15, 21:28
Elías Gemüt schlug um... Er war nun leicht pikiert....

"Reiche ich Euch nicht als Begleitung, dass Ihr Euch wen anders her wünscht?
Ich kann Euch auch helfen... nicht magisch vielleicht aber ich weiß einiges über Medizin... Nur Ihr fragt ja nicht"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 17. Jun 15, 21:38
Jetzt war es Rania die lachte.
"Durchaus seid Ihr mir eine gute Gesellschaft.
 Aber gerade nach der letzten Nacht sollte Euch doch nicht wundern, dass ich meine Freunde vermisse. Habt Ihr nie jemanden vermisst wenn es Euch schlecht erging?
Es mag sein , dass Ihr heilen könnt  aber so gut kenne ich euch nicht um euch so nah an mich heran zu lassen. Das hat  mich meine Erfahrung gelehrt..."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 17. Jun 15, 23:18
Elías Gemüt normalisierte sich wieder ein wenig:

"Nun... dann traut Ihr mir wohl nicht.... Mich nicht so nah an Euch heran lassen? Ausgerechnet mich könntet Ihr... vergesst nicht meine Eide, die ich schwor...."

Seine Stimme wurde etwas stumpf:

"Und nein.... ich habe nie jemanden vermisst, wenn es mir schlecht ging.... weil es tatsächlich nie jemanden gab, den ich hätte vermissen können... Meine Eltern habe ich nie bewusst kennengelernt.... Ein Leben außerhalb des Hofes des Schahs war zwar möglich, jedoch der Kontakt zu Bürgern unseres Reiches untersagt.... Meine Kameraden? Nunja es waren halt Kameraden.... niemand, den man vermissen könnte..... also um Eure Frage zu beantworten.... nein es gibt niemanden...."

Elías Stimme brach ab.... Er wunderte sich über sich selbst..... Versuchte er etwa Mitleid zu erhalten? Nein das war es definitiv nicht.... er vermisste sein altes Leben etwas.... Es war schön hier in den Landen Engoniens und Condra..... und doch.... nicht seine Heimat.... Er vermisste das Leben, wie er es kannte..... er vermisste die Routine.... Er vermisste...... den Hauptmann der Assenen des Schahs.... Hauptmann Elías.... Was war nur aus ihm geworden?........
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 19. Jun 15, 18:54
" Nun, wie gesagt, so gut kenne ich Euch nicht, und die Erfahrung hat mich gelehrt, nicht Jedem blind zu vertrauen. Vertrauen ist wie eine Blume, es braucht einen nährenden Boden, um stetig wachsen zu können....

Lasst uns rasten. Ich bin erschöpft und brauche eine Pause."

Rania setze sich und dachte über die Worte Elias nach.  Der Gedanke, dass er nie eine Familie hatte, erfüllte sie mit Kummer...
Familie, ja, sie selbst hatte auch einst eine gehabt, aber von ihrem Vater hielt sie nicht viel. Und ihre Mutter.... Rania wusste, dass ihre Mutter sehr liebevoll war, aber wusste sie nicht, ob diese überhaupt noch lebte.

Gedankenverloren lehnte sie sich an einem Baum, nahm etwas Brot aus der Tasche und reichte Elias auch ein Stück.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Sam am 19. Jun 15, 20:54
Der Tag nach Sams Geburtstag war anstrengend und ereignisreich.
Zum Glück ist ihre Schwester wieder aufgetaucht.  Aber immernoch treiben Leute der Gilde ihr Unwesen. Einige scheinen vom Tod Aras noch nichts mitbekommen zu haben.
Sam hat beschlossen nach Engonien zu reisen. Vielleicht holt sie Rania und Elias noch ein. Sie würden wissen was zu tun ist.
Sollten Velkan und Arvid Recht behalten? Wenn etwas in ihr drin sein sollte, könnte Rania vielleicht helfen, oder ein anderer... sie muss es einfach versuchen.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 20. Jun 15, 00:21
Elías nahm das Brot entgegen, dass Rania ihm reichte.... ihm widerstrebte es hier zu rasten.... zu gefährlich war es, unbewegt an einem Ort zu verweilen, zumal sie sich auf einer Art Lichtung befanden.... zu leicht war es für Angreifer, sie hier zu belauern....

"Ruht Euch ein paar Minuten aus.... doch müssen wir bald weiter.... es wird zeitnah dunkel und wir sollten uns einen geschützteren Ort suchen...."

Elías schaute sich einige Zeit um... ihm gefiel die Dämmerung im Wald sehr.... schon viele Male ertappte er sich dabei, wie er die Sonne beobachtete, wie sie mit letztem, orange scheinendem Licht zwischen den Bäumen unterging...

Elías' Blick verweilte an einem Punkt zwischen den Bäumen, wo das Geäst besonders dicht war.... einen kurzen Moment dachte er, dort eine Person erkannt zu haben, die sich vom Licht der Sonne schemenhaft abgrenzte..... doch nun war der Schatten verschwunden..... vielleicht war er einfach erschöpft und hatte sich dies eingebildet....

Noch während er an das vermeintlich Gesehene dachte, vernahm er ein Geräusch aus jener Richtung, wo die Person gestanden hatte....

"Habt Ihr das gehört?" fragte er Rania....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 20. Jun 15, 14:35
Rania horchte auf und stand schnell, so wie es für sie möglich war, wieder auf.
Es knackte und raschelte im Gebüsch....
Seltsam... das Gefühl von Panik überkam sie.... Ihr Herz begann schneller zu schlagen...
Sie umklammerte ihr Gebetsbuch, nickte Elias zu und ging vorsichtigen Schrittes zu der Stelle, von wo die Geräusche her kamen...
Im Licht erkannte sie eine Gestalt, die eher unbeholfen durch das Unterholz kraxelte.
Ist das etwa...???
Nein, oder doch????....
 "Sam, bist du das?", rief Rania vorsichtig.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Sam am 20. Jun 15, 14:44
Sam stolpert aus dem Wald und legt sich der Länge nach hin. " ja...bin ich" sagt sie mit dem Gesicht auf dem Boden liegend.
Langsam steht sie auf und wischt sich den Dreck aus dem Gesicht.  Sie sammelt ihre Sachen auf. " na zum Glück hab ich euch endlich gefunden ! Rania ich brauch deine Hilfe. " Sam klingt verwirrt und ängstlich
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 20. Jun 15, 17:02
Auch wenn Sam verängstigt wirkte konnte sich Elías ein Schmunzeln nicht verkneifen... zu lustig war der Anblick Sam's gewesen, wie sie sich, starr wie ein Baumstamm der Länge nach in den schlammigen Waldboden gegraben hatte....

Elías fing sich recht schnell wieder....

"Sam, wenn Ihr Euch öfter so an Leute heranschleicht, werdet Ihr eines Tages aufgespießt..... Warum benutzt Ihr nicht den Waldweg?"

Elías half der sich aufrappelnden Sam aufzustehen und reichte Ihr ein Tuch, damit Sie sich das Gesicht reinigen konnte....

"Nun, erzählt..... wieso braucht Ihr Rania's Hilfe?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Sam am 20. Jun 15, 17:26
Dass Menschen in ihrer Umgebung sich das Schmunzeln nicht verkneifen können, daran hat Sam such schon gewöhnt.  Tollpatschig war sie schon immer gewesen. 

" ich bin die Wege nicht gegangen weil noch zuviel Mitglieder der Gilde unterwegs sind. Sie wissen noch nicht dass Terjas und Aras tot sind." Sam holt Luft. " Sie waren da. Sue hatten meine Schwester..... das Zeichen. ..was Aras mir auf die Stirn gemalt hat als er mich opfern wollte, ich glaube , nein Velkan und Arvid glauben dass er damit irgendwas dämonisches in mich rein gebracht hat. " sie schaut etwas verzweifelt.  " ich glaube nicht daran, aber wenn das stimmt, dann hol es raus! Bitte!" Sie schaut Rania flehend und traurig an. " Bitte,  kannst du sowas? Kannst du feststellen ob da was in mir is? Ich kann den scheiß nicht mehr. .."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 20. Jun 15, 17:56
Rania nahm Sams Hände in Ihre.
"Komm mit uns, ich vermag es zwar nicht unbedingt, aber wir werden schon heraus finden, was mit dir los ist. Ich kenne da einige sehr Kompetente Magier und Priester."
Rania betupfte ein Tuch mit Wasser und wischte Sam den Restlichen Dreck aus dem Gesicht.

"Wir sollten uns beeilen, damit wir das nächste Schiff nach Engonien bekommen können."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 21. Jun 15, 23:57
Elías verließ gemeinsam mit Rania zu später Stunde die Taverne.... Rania hatte ihn darum gebeten, zeitig mit ihr aufzubrechen; wohin wusste er wie immer nicht....

Elías hatte gemischte Gefühle zum Abend in der Taverne.... Einerseits hatte er sich nicht gelangweilt und doch fand er keinen Anschluss zu der heimischen Bevölkerung.... ja, der ein oder andere hatte ihn nach seinem Namen gefragt            - erneut -, denn sie hatten ihn bereits wieder vergessen.... zu unbedeutend war er für sie, als dass sie sich seinen Namen merken würden.... einerseits war er darüber froh, war doch das unbemerkte Wandeln durch die Lande sein Schutz gewesen auf der Reise von seiner Heimat nach Engonien ..... andererseits war es nicht leicht für ihn, einen Assenen, Hüter und Garde des Schahs von El Kasàan, einem dem Adel gleichgestellten, so unbedeutend zu sein.... nein mehr noch.... so unbemerkt zu sein....

Elías fing sich wieder etwas... es würde ja doch nichts bringen, über all das nachzudenken.... er musste dafür Sorgen, dass sie seinen Namen im Kopf behielten, wenn er tatsächlich hier bleiben würde....

Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 23. Jun 15, 14:54
Zu später Stunde kamen Rania und Elias an einem Kleinen Laviniakloster an. Die Nacht war kalt und die Sterne leuchteten am Himmel.
Rania zog ihren Umhang fester an ihren Körper. Sie war unsagbar müde. Die Reise hatte an ihren Kräften gezerrt. Und die Nachricht über Yorik.....
Schuldgefühle überkamen sie.
Wenn ich ihn doch nicht hätte allein gehen lassen.... Wenn ich mit ihm gegangen wäre, dann hätte ich ihn schützen können....

Lieber wäre sie jetzt bei ihm, um ihm Trost zu spenden, aber diese Nacht braucht sie Ruhe. Erholung. Neue Kraft.
Gedankenverloren schüttelte sie den Kopf....
Entäuscht war sie darüber, dass Leonie und Lyra ihr nicht die Wahrheit haben sagen wollen. Dankbar war sie, weil Vanion ehrlich zu ihr war und ihr gesagt hat, wie es um Yorik stand.
 Rania wusste nicht, was sie tun sollte... Sollte sie direkt zu Yorik gehen, und zulassen, dass er all ihre Verletzung sah und sich unnötig aufregte?
Oder Sollte sie erst ihre Wunden und ihr abgetrenntes Ohr verheilen lassen? Aber Yorik brauchte sie doch......

"Dort ist das Kloster, sagte Rania. Dort werden wir für diese Nacht Zuflucht finden."
Rania zeigte auf ein Gebäude, dass im Mondlicht schwach zu erkennen war.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 23. Jun 15, 15:34
Elías hörte die Worte Ranias' und schaute in Richtung des Gebäudes, auf das Rania deutete....

Ein sehr schönes Gebäude war es... aus edlem Stein gefertigt und mit blauen Verzierungen....

Elías war sehr kalt.... er war solch niedrige Temperaturen nicht gewohnt und seine Kleidung war dafür auch nicht ausgelegt.....

Zitternd schaute er zu Rania rüber.... schon seit einigen Stunden wirkte sie nachdenklich. Sie hatte seither nicht mit ihm gesprochen, weshalb er etwas aufgeschreckt war, als sie ihm das Gebäude zeigte, wo sie heute nächtigen würden....

Elías hätte Rania gern gefragt, was sie so beschäftigte aber er glaubte zu wissen, was es war.... zudem hatte er selbst die vergangenen Stunden genutzt, um über vieles nachzudenken. Er war sich sicher, dass Rania ebenso wie er die Schweigsamkeit genoss, um sich ganz für sich allein um die eigenen Sorgen zu kümmern.... er würde die Priesterin dennoch später nach ihrem Befinden befragen....

Elías blickte auf..... er war so in Gedanken gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie nah sie dem Kloster gekommen waren....

Sie standen vor einem großen Holztor.... Elías und Rania blickten sich an... der Hunger und die Erschöpfung waren beiden ins Gesicht gemeißelt und sie würden eine Nacht innerhalb eines Gemäuers gut brauchen können.......

Elías klopfte und öffnete die Tür....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 23. Jun 15, 16:55
Ein Novize kam angelaufen und fragte nach ihrem Begehr. Rania stellte sich ihm vor und brachte ihr Anliegen vor.
Der Novize verneigte sich und bat sie in die Stube des Klosters. Eilig brachte er Brot, Käse und Milch herbei.
"So lasst es euch schmecken, Vicaria. ich werde die hohe Mutter wecken und sie zu euch schicken", sprach der Novize und entschwand.

Rania schüttelte Milch in zwei Becher und reichte Elias einen davon.

"Nun denn, auf euer Wohl, Elias." Gemächlich trank sie die Ziegenmilch. Diese trank Rania am liebsten.
Dann brach sie das Brot entzwei, nahm sich ein Stück und sagte, ganz unverblümt und gerade heraus: "Nun sagt, worüber mach ihr Euch solch große Gedanken?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 23. Jun 15, 17:15
Elías nahm die Milch dankend entgegen, hob den Becher kurz in Richtung der Vicaria und trank..... danach nahm er sich ein Stück des Brotes... er widerstand dem Drang, es schnell in sich hinein zu schlingen und aß es langsam und mit Anstand, trotz seines großen Hungers...

Die offene Frage Ranias' irritierte ihn etwas....
Er war sich unsicher, ob er ihr Antworten wollte, ging es doch um seine privaten Gedanken.... doch wem sollte er sich anvertrauen, wenn nicht ihr.... Sie würde seine Gedanken behutsam und vertraulich behandeln, da war er sich sicher...

"Wisst Ihr, Vicaria.... es ist viel geschehen, seit ich mein Land verließ... die Abenteuer hierzulande aber auch jene auf dem Weg nach hier.... ich fühle mich hier dennoch nicht heimisch und die hiesige Bevölkerung ignoriert mich oder lässt mich nicht teilhaben.... ich bin dies gewohnt aber seltsam ist es dennoch....

Zudem beschäftigt mich etwas familiäres....."

Elías umklammerte den Brief an seine Schwester, den er in seiner Tasche mitsich führte, bis er eine Gelegenheit hatte, ihn abzusenden....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 25. Jun 15, 00:36
Rania hörte ihm aufmerksam zu. Sie ahnte, wie er sich fühlte. Nirgends zugehörig. Ja, auch sie weiß aus eigener Erfahrung, wie sich diese Einsamkeit anfühlte. Nicht wissend, was das Leben, die Götter, für einen bereit hielten....
Sie stellte den Becher ab und legte behutsam ihre Hand auf seine. Sie konnte die Einsamkeit spüren, die ihn belastete. Gern würde sie ihm helfen...
Während ihre Hand auf seiner ruhte, zuckte Elias kaum merklich, aber überrascht zusammen. Rania merkte dies und fragte sich, ob jemals jemand seine Hand gehalten habe.
Dann lächelte sie ihn an.
"Ich kann nur erahnen, wie ihr euch fühlt. Glaubt mir, ihr seid nicht der Einzige, der schon solch eine Erfahrung machen musste. Das Ihr Euch hier nicht heimisch fühlt, verstehe ich. Es ist immerhin ein fremdes Land und auch die Menschen hier und die Gebräuche sind euch fremd. Daher ist dies nur allzu verständlich. Aber sofern ihr es wollt, könnt ihr die Gebräuche und auch unser Land kennen lernen. Gebt den Menschen hier etwas Zeit, Euch kennen zu lernen. Schwere Jahre liegen hinter uns. Jahre, in denen Misstrauen gewachsen ist. Jahre, in denen jeder von uns seine eigene schwere Bürde auferlegt bekommen hat. Aber  wenn Euch die Menschen nur ein Bisschen besser kennen, so werden sie euch genauso zu schätzen wissen, wie ich es tue."
Bei diesen Worten errötete sie ein Wenig.
Schnell trank sie noch einen Schluck Milch, diesmal nahm sie den Becher in die andere Hand, damit die Andere auf seiner weiter ruhen konnte.

"Ihr sagtet, etwas familiäres beschäftigt Euch. Wollt Ihr Euch mir anvertrauen und es mir verraten? Vielleicht kann ich Euch behilflich sein. Denn Lavinia selbst ist die Schützerin der Familie.
Im Namen Lavinia Tutulina werde ich versuchen Euch zu helfen."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 25. Jun 15, 00:56
Elías zuckte zusammen, als Rania seine Hand berührte... Körperkontakt war in seinem Land nicht üblich, erst recht nicht bei einem Mann seines Standes und seines Berufes.... er hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass sich hierzulande zur Begrüßung die Hände gereicht wurden, ja sogar teilweise umarmt wurde.... seltsam war es dennoch.... aber von einer Frau wurde er nie zuvor berührt... in seiner Heimat wäre das gar eine Respektlosigkeit gewesen....

Diese Berührung war anders. Sie war herzlich und beruhigte ihn etwas....

"Ich fühle mich nirgendwo mehr zugehörig...", sagte er mit zitternder Stimme...
"Ich war nie ein geselliger Mensch, arbeitete meist alleine... und doch bin ich nun fast drei Jahre von meiner Heimat entfernt, wohl wissend niemals mehr zurückkehren zu können. Es schmerzt, hab ich El Kasáan doch nicht freiwillig verlassen.... ich gebe den Menschen hier Zeit aber jene Zeit schmerzt in meinem Inneren sehr.... Ich bin ein Mann des Kampfes und der Tod mein stetiger Begleiter.... Ich habe Anģst, eines Tages einsam auf fremden Landen zu sterben....
Ich bin froh, Euch kennengelernt zu haben. So hab ich wenigstens eine Person hier.

Bezüglich der familiären Angelegenheit...."

Elías umklammerte den Brief in seiner Tasche noch fester.

"Ich...... ich fand vor meiner Abreise heraus, dass ich eine Schwester habe..."

Elías holte den Brief aus der Tasche und legte ihn mit zitternder Hand auf den Tisch vor sich.... zögernd schob er ihn zu Rania hinüber.

"Hier, lest...."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 25. Jun 15, 01:11
Rania nickte.

"Ich verstehe. Auch wenn es nur ein  geringfügiger Trost ist, aber solange Ihr mich kennt, seid Ihr nicht allein."
Sie drückte sanft seine Hand.

"Warum..... warum musstest Ihr euer Land verlassen? Wurdet Ihr verfolgt?"

Ein wenig graute es Rania vor seiner Antwort.

Als er seine Schwester erwähnte, musste sie an ihre Eigene denken, die sie seit Vielen vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie wusste nicht, ob ihre Schwester überhaupt noch lebte...

"Wollt ihr mir nicht lieber sagen, was Ihr geschrieben habt? Ungern möchte ich den Brief lesen."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 25. Jun 15, 01:32
Unsicher, ob er ihre Frage beantworten sollte, entgegnete Elías:

"Ihr seid eine Priesterin Lavinias'... ich denke die Antwort würde Euer Bild von mir trüben....

Am Besten, ihr lest ihn selbst"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 25. Jun 15, 03:32
Rania las den Brief seht aufmerksam.  Eigentlich widerstrebtr ihr dies, dich sie hatte das Gefühl, dass es Elias wichtig War.
Als sie ihn gelesen hatte, faltete blieben Brief wieder zusammen und sagte nur:

"Soso.  Prinzessin bedeutet der Name also.  Und eure Schwester trägt den selben wie ich?
aber seit versichert,  ich bin hier zu Hause.  Ich wurde hier geboren.
Aber bitte erklärt mir, wieso mein Bild von Euch getrübt sein soll?"

Noch ehe Elias antwortete,  öffnete die Tür  und die hohe Mutter des Hauses,  die Consecrata trat herein. Sie War schon eine ältere Dame,  graue Strähnen zogen sich durch ihr braunes Haar, welches jedoch überwiegend von der Nachthaube bedeckt War.  Über das lange weiße Nachthemd hatte sie sich ein Tuch mit Blumenmuster geworfen. Das Nachthemd war hoch geschlossen.  Die langen Ärmel warenmit RRöschen verziert.
sie wirkte sehr streng, aber gütig.  So wie eine Mutter,  dachte Rania.
"Guten Abend Consecrata. " Rania stand auf und küsste die Hand der hohen Mutter.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 25. Jun 15, 04:29
Elías war froh, dass sie unterbrochen worden waren.
Nur ungern hätte er Rania erzählt, warum er sein Land hatte verlassen müssen... er wusste jedoch, dass sie ihn danach weiter befragt hätte und er war sich sicher, dass sie ihn bei Gelegenheit wieder fragen würde. Er war der Ehrlichkeit verpflichtet und würde ihr die Wahrheit sagen, sobald die Zeit reif war. Er hatte Angst davor, dass auch sie ihn noch verlassen würde - dann wäre er erneut allein...

Elías erhob sich und nickte der Frau, die soeben den Raum betreten hatte, zum Gruße zu....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 25. Jun 15, 20:01
Die Nacht war nicht wirklich angenehm. Es nieselte und Torben war schon seit mehreren Stunden unterwegs. Als er an dem Straßenrand ein kleines Kloster entdeckte, hoffte er, dort ein Nachtlager zu bekommen.
In der Nähe der Pforte angekommen, stieg er von Pepina, zog sein Barret aus und schritt Pepina führend Richtung Knauf am Tor. Er schlug um Einlass zu erhalten, machte dann aber wieder einen Schritt zurück, um respektvoll zu sein.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 25. Jun 15, 22:41
"Guten Abend Vicaria", antwortete die hohe Mutter und setzte sich ebenfalls an den Tisch.

"Verzeiht die späte Störung, ich hoffe ihr habt noch nicht allzu lange geschlafen. Wir möchten euch um Obdach für diese Nacht bitten", bittend und mit schlechten Gewissen für die späte Störung sah Rania die hohe Mutter an.

Diese lächelte und nickte freundlich. "Aber gewiss doch. Töchter und Söhne Lavinias sind zu jeder Stunde in diesem Hause willkommen." Vielsagend und sehr durchdringend sah sie Elias an. Es schien, als würde sie ihm bis tief in die Seele blicken.
Dann wandte sie sich wieder Rania zu. "Sagt, Vicaria, was ist geschehen? Ihr seht sehr zugerichtet aus. Ihr scheint schlimmes erlebt zu haben..."
Ehe Rania antworten konnte, hörten sie ein Klopfen am Tor...

"Junger Mann, bitte, geht und öffnet das Tor. Die Novizen haben sich zur Ruhe gelegt, und wir vermögen ihnen doch den Schlaf zu gönnen." Bestimmt und ohne Wiederworte zu gestatten sah sie Elias an.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 25. Jun 15, 22:52
Elías mochte den durchdringenden Blick nicht, mit dem die Äbtin ihn anschaute. Er hatte das Gefühl, sie würde mit ihren stahlblauen Augen seine Vergangenheit, seinen Charakter und seine Seele durchschauen und er war sich sicher, dass insbesondere seine Vergangenheit der Prüfung einer Anhängerin Lavinias missfallen würde.... dies wäre nicht förderlich für ihn gewesen und er fürchtete bereits, draußen in der Kälte nächtigen zu müssen....

Als die Äbtin ihn schickte die Tür zu öffnen, war er äußerst dankbar für wen auch immer der Zufall zu dieser späten Stunde zu diesem Kloster führte.

Elías ging zu dem schweren Holztor und öffnete es....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 25. Jun 15, 22:59
Torben war überrascht über denjenigen, der ihm die Tür öffnete.
"Sei gegrüßt, Elias. Hast du vom Profi - Helmholzer zum Lavinia Bediensteten gewechselt?" Torben lächelte. "Darf ich hinein kommen? Die Nacht ist kalt und nass."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 26. Jun 15, 18:05
Elías bat Thorben hinein... Elías war erst nicht klar, warum Thorben lachte, bis ihm auffiel, dass dieser einen Witz gemacht hatte...

"Nein ich habe nicht zu einem Anhänger Lavinias gewechselt nur da meine Begleiterin eine ist, bleibt der Kontakt mit Jenen nicht aus. Und wie Ihr bereits sagtet, ist es draußen kalt."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 26. Jun 15, 18:16
Torben trat ein und führte Pepina in dem kleinen Hof zu einem Unterstand, wo er sie anband.
"Mit wem reist du denn, wenn ich fragen darf? Vielleicht kenn ich ihn oder sie ja."
Torben folgte Elias zum Haupthaus. Bevor er jedoch eintrat, zog er sein Schwert vom Rücken und wikelte es in seinen Umhang ein, den er ebenfalls ablegte. Immerhin war dies ein Haus Lavinias, und die Göttin war weniger eine des Krieges als des Friedens; und somit versuchte Torben, sie nicht zu provozieren.
Er betrat den Hauptsaal durch die offene Tür und ....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 26. Jun 15, 20:38
"Torben??? Was in Lavinias Namen machst du denn hier?" Rania war sichtlich überrascht. Sie stand auf und begrüßte ihn mit einer Umarmung.
"Verzeiht, werte Consecrata. Dies ist Torben. Er ist ein guter Bekannter." Die hohe Mutter nickte Torben zu und wies mit ihrer Hand auf den noch freien Platz neben ihr auf der Bank.
"Nehmt bitte Platz. Ich denke, auch ihr seid auf der Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 26. Jun 15, 22:32
Torben war nicht weniger überrascht.
"Rania?" Er erwiderte die Umarmung und nahm dabei ihr verletztes Ohr war, lies sich doch zunächst nichts anmerken. Die Begrüßung tat ihm gut. Er drückte Rania fest an sich, lies sie dann los und bedankte sich mit einem vom Herzen kommenden Lächeln.

"Werte Consecrata", sprach er zu der Vorsteherin "ich bitte um einen Schlafplatz für die Nacht. Da ich weiß, dass dies ein Haus des Friedens ist und ich eher das Gegenteil repräsentiere, habe ich mein Langschwert eingewickelt und würde es auch in eure Obhut übergeben bis ich morgen weiterreisen würde. Des Weiteren würde ich Euch und euer Haus für die Gastfreundschaft auch entlohnen, und sei es durch eine Spende."
Torben neigte sein Hupt vor der Consecrata und hielt würdigen Abstand zu ihr, wartend, ob er einen Schlafplatz erhalten würde oder nicht.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 26. Jun 15, 22:37
Elías war Torben leise und langsam gefolgt, so wie er es gewohnt war.... Er betrat nach ihm die große Halle und sah, dass er sein Schwert der Äbtin übergab... hätte er dies auch tun sollen? Immerhin führte er noch seine zwei Kurzschwerter am Rücken und seine Wurfdolche am Körper..... er kam sich nun unhöflich vor, nicht daran gedacht zu haben... "diese Sitten in diesem Land" dachte er bei sich und schüttelte den Kopf....

Er ging nun langsam und bedächtig zu der kleinen Gruppe, die Hände vor der Hüfte verschränkt, so wie er es gewohnt war....

Offensichtlich kannten sich alle und da wollte er nicht unhöflich sein, indem er dazwischen redete.... zudem war er eh der Meinung, dass man durch Schweigen mehr lernte als durch Reden.....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 30. Jun 15, 12:03
Die hohe Mutter hörte sich Torbens Bitte an und nickte.
"Natürlich könnt Ihr hier nächtigen. Kinder Lavinias sind zu jederzeit willkommen.  Steckt Euer Schwert wieder ein. Doch weiß ich diese Geste von euch sehr zu schätzen.
Wir sind ein bescheidenes Haus, also erwartet nicht zu viel. Das Frühstück wird zur siebten Stunde eingenommen, das Morgengebet wird mit dem ersten Sonnenstrahl gesprochen."
Die hohe Mutter ließ auf ihre Art die jungen Männer spüren, dass sie deren Anwesenheit erwartete und keine Entschuldigung eines Fehlens duldete.
- Strenge, aber liebevolle Frau, dachte Rania-
"Werte Vicaria, es wäre mir recht, wenn wir am Morgen unser Gespräch weiter führen. Ich denke, es wird nun doch allmählich Zeit für die Nachtruhe. Esst und Trinkt noch ein wenig. Die Zimmer findet ihr, wenn Ihr aus der Tür hinausgeht und die Treppe zur rechten Seite hinauf folgt."
Rania nickte ihr dankbar zu. "Habt Dank, wir werden uns schon zurecht finden."
Die hohe Mutter wünschte eine gute Nacht, nahm beide Männer noch einmal kurz ins Visier und ging zu Bett.
Rania konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Dann holte sie noch einen Becher aus dem Schrank, aus dem  auch  zuvor der Novize die Becher für Rania und Elias geholt hatte.
"Jetzt setzt Euch schon hin. Elias, du musst nicht wie ein Schatten dort in der Ecke stehen. Los, Torben, auch Ihr müsst hungrig sein."
Sie füllte den dritten Becher mit Milch und schob ihn Torben zu.
" So, nun erzählt Mal, was führt Euch hier her?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 30. Jun 15, 12:33
Torben nickte der Vorsteherin zum Dank zu und nahm dann an der Tafel Platz. Sein Schwert stellte er neben die Eingangstür.
Er griff nach dem Becher und trank einen Schluck, bevor er anfing zu erzählen:
"Nun ja, ich bin auf dem Weg zu einem Bekannten einige Inkredenzien für Tränke abzuholen. Mein Vorrat geht doch rascher zur Neige als ich gedacht habe. Vor allem nach Westmynd... Habt ihr schon Kunde davon erhalten? Und was ist mit eurem Ohr passiert? Wenn ich fragen darf?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 30. Jun 15, 13:00
"Ja, ich habe schon erfahren, was in Westmynd passiert ist. Vanion erzählte von Yorik...."
Bei den Gedanken an Yorik unterdrückte Rania die Tränen.
"Durch Zufall kamen wohl viele unserer Freunde zeitgleich mit dem Schiff an. Elias und ich sind gerade aus Condra zurück gekehrt.
Und nun sind wir auf dem Heimweg, nachdem was ich erfahren habe muss ich so schnell wie möglich zurück nach Fanada.
Was mein Ohr betrifft.... so seht Ihr ja selbst das die Hälfte davon fehlt.
Es ist schön zu sehen, dass es euch gut geht, trotz der letzten Ereignisse."
Rania lächelte Torben an und leerte ihren Becher.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 30. Jun 15, 13:08
"Ja, dass sehe ich. Was ist dir denn passiert?" Torben trank den Becher aus und entspannte sich etwas. "Nach Fanada muss ich auch. "
Torben nahm ein Stück Brot und etwas Dauerwurst und schob den Rest Elias zu. "Und wie ist es dir ergangen, Elias?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 30. Jun 15, 13:12
" Was mir passiert ist? Fragt lieber nicht. Aber seit gewiss, dass ich ohne Elias und dem Dolch in meinem Stiefel sicher nicht mehr hier säße."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 30. Jun 15, 13:16
Torben schaute auf und blickte Rania in die Augen:
"Dass hört sich nicht gut an .... du hast aber auch irgendwie ein Talent für gefährliche Situationen ..." schaudernd dachte Torben an den Winter am Beran zurück.
Torben prostete Elias zu. "Auf den Krieger!"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 30. Jun 15, 13:22
"ich suche mir das nicht aus. Die gefährlichen Situationen suchen ständig mich... Und dieses Mal habe ich mich wirklich zurück gehalten. Habe genau das getan, was mir ständig Jeder sagt.... Ich solle mich zurück halten.... - Rania schnaubte verächtlich- .... und im Endeffekt hat es mir mein Leben auch nicht gerettet. Glaub mir, du weißt nicht, wie schlimm es ist, sich so derart schutzlos zu fühlen, Wenn die eigene Göttin dich nicht mehr hören kann , du nicht in der Lage bist sie zu rufen... als hätte jemand eine Glocke über dich gestülpt....."
Die Erinnerungen überrannten Rania. Sie kniff die Augen fest zusammen um die schrecklichen Bilder schnell wieder zu vertreiben.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 30. Jun 15, 13:24
Elías hob ebenfalls seinen Becher und trank...

-Auf den Krieger?- hatte Torben gesagt.... nunja viel mehr war er ja auch hier nicht ...

"Wie es mir ergangen ist, fragt ihr? Nunja mit der Vicaria zu reisen bringt einen von einem Schlamassel ins Nächste".... Elías lachte dabei Rania an....

"Im Grunde hat sich also kaum was geändert seit ich hier bin..."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 30. Jun 15, 14:07
Torben schaute Rania lange an. Schließlich sprach er:
"Am besten ist es, wenn du dich gar nicht in Gefahr bringen müsstest. Und dann ist nicht das hintere Ende das sicherste, sondern die Mitte. Dahin kommt ein Gegner schwerer. Aber ich befürchte, dass du das lernen musstest, auch wenn ich dir diese Erfahrung gerne erspart hätte."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 30. Jun 15, 14:07
An Elias gewandt:
"Also selber Strunz, anderer Tag?" und lachte dabei leise auf.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 30. Jun 15, 15:28
"Ich kann nur erahnen, was Ihr mit Strunz meint, daher denke ich ja Ihr habt Recht.... und bezüglich Rania.... ich fürchte sie hat es immernoch nicht gelernt".... Elías lachte....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 30. Jun 15, 16:09
"Rania ist zwar eine Kämpferin, aber eine Kriegerin bei weitem nicht." Torben schmunzelte und zwinkerte ihr zu.
"Aber was meinst du damit, dass du deine Göttin nicht hören konntest? Wo warst du beziehungsweise wo wart ihr beiden?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 30. Jun 15, 22:57
Als Torben dies sagte, musste Rana unweigerlich Grinsen.
Ja, sie ist eine Kämpferin und zugleich eine Überlebende. Oft kann sie selbst dies nicht glauben und ist den Göttern so dankbar für diese Gnade.

"Elias, ich gerate nicht in den Schlamassel, der Schlamassel sucht ja dauernd mich..." aber auch bei diesen Worten lachte sie, denn sie wusste ja, wie er es meinte und ist auch ihm dankbar dafür, dass er sie weiter begleitet. Rania wurde traurig bei dem Gedanken, dass er sie irgendwann verlassen könnte oder wollte. Sie mochte seine Gesellschaft, die Art und Weise wie er redete, aber auch sein Schweigen. Und egal, was se bisher getan hat.... er stand stets hinter ihr, ohne ihr Tun n Frage zu stellen. Gerade dies wertschätze sie sehr. Ja, er war anders als die Menschen, die ihr jeden Tag begegneten... und doch.... wirkte all dies so vertraut...

"Nun, Torben, wir waren auf dem Geburtstag einer Freundin geladen. Und... nun ja, die Feierlichkeiten verliefen leider etwas anders. Meine Freundin wurde entführt und ein Schwarzmagier beförderte uns in eine Zwischenebene. Und eben dort konnte ich Lavinia nicht erreichen, oder ihre göttliche Kraft empfangen. Diese Erfahrung war......... schrecklich...
Dann wurde selbst ich fast entführt. Und mein Entführer..... nun... sagen wir es kurz... er lebt nicht mehr. Es folgten zahlreiche Angriffe von Untoten und im letzten Moment konnten wir unsere Freundin von einem dunklen Ritual befreien. Auch sie hat nur knapp überlebt. Ich habe viele Wunden versorgt. Und... als sie alle dort lagen... die Untoten... es wurden immer mehr... Elias Seele war gefangen in ein Seelenstein.... da hob ich das Schwert auf und...
- an dieser Stelle brach Ranias Stimme ab. Ihre Taten und die Erinnerungen waren zu viel-
Nun ja, du siehst, wir haben überlebt und sind heil aus dieser Zwischenebene zurück gekehrt. Wir haben das Rätsel gemeinsam lösen können, um unsere Freiheit zurück zu erlangen. Den Untoten verdanke ich auch den Verlust meines Ohres.  Sie Stürmten die Taverne, in der wir Zuflucht suchten, sie kamen durch das Fenster und ich.... stand scheinbar an der falschen Stelle."

Verlegen über ihren Redeschwall biss Rania ein Stück vom Käse ab und kaute diesen genüsslich.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 01. Jul 15, 07:18
Torben hörte sich ruhig an, was Rania erzählte. Er hätte von seinen Erlebnissen berichten können: von den Schatten, von Silas, von Yorik, wie er im Wald lag, von dem Nekromanten. Aber er erwähnte nichts von alle dem.
Statt dessen schaute Torben Rania tief in die Augen nachdem sie geendet hatte und erwiderte:
"Scheinbar steckt in dir mehr als nur eine Priesterin, eher eine versteckte Wildkatze" schmunzelte Torben und zwinkerte ihr zu. "Ich kann nachvollziehen, was du meinst und was du gefühlt hast." Torben überlegte kurz wie er fortfahren solte. "Aber sind es nicht genau diese Zeiten diejenigen, mit denen wir geprüft werden und die uns dann im nachhinein näher an unsere Götter bringen? Und da du ja in der Zwischenebene scheinbar viel geleistet hast" Torben deutete kurz auf Elias"woher willst du wissen, ob nicht ein Teil Lavinias in dir schlummert und du es nicht wahr nehmen konntest, weil es ein Stück von dir geworden ist? Und du somit gar nicht von deiner Göttin getrennt warst?"
Torben lehnte sich zurück und wartete auf Ranias Reaktion, während er seinen Krug und den der beiden anderen mit Milch füllte.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 01. Jul 15, 13:11
Rania lachte.
"Wildkatze... ja, das trifft es wohl.... Ich hoffe, du denkst nicht, dass ich an meinem Glauben zweifle. Glaube mir, ich habe schon genug erlebt um zu wissen, dass mein Glaube meine Stärke und mein Schutz ist. Auch weiß ich, dass Lavinias Hand immer wachend auf meiner Schulter ruht. Aber dennoch, ich habe das Schwert erhoben. Eine Tat, die ich bisher niemals begangen habe. Ja, sicher, es war Notwehr. Aber.... - Ranias Stimme wurde sehr leise und glich einem Flüstern - aber.... es hat mir gefallen. In dem Moment, indem ich das Schwert in der Hand hielt und einfach nur noch Untote den Kopf abgeschlagen habe, da habe ich mich machtvoll gefühlt. Und das hat mich erschreckt. Ich konnte in diesem Moment nicht anders handeln. Lavinia, auch wenn sie immer bei mir ist, konnte mir nun mal nicht helfen. Ich war nicht im Stande ihre Wunder zu wirken.
Und das Elias bei mir ist - sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu - sehe ich als Geschenk Lavinias. Er hat wenigstens die nötige Geduld mit mir."

Mit diesen Worten griff sie erneut zum Becher und trank.

Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 02. Jul 15, 03:13
Elías verharrte nach wie vor auf seinem Platz... keine Miene regte sich.... und dennoch musste er sich eingestehen, dass Rania ihm schmeichelte, nannte sie ihn doch "ein Geschenk Lavinia's"..... auch wenn er mit ihrer Gottheit nichts zu tun hatte, so wusste er dennoch, dass dies ein großes Kompliment aus ihrem Munde war.....

"Habt Dank für Eure Worte, Rania....

Und doch..... Ihr sagt, es hat Euch etwas gefallen, ein Schwert zu führen? Dies ergibt sich allein bereits daraus, dass Ihr ein Mensch seid.... Gottespriesterin hin oder her seid Ihr doch in erster Linie menschlich geschaffen und Euch wurde damit auch die Grausamkeit, Kampfeslust und der Durst nach Macht und Blut gegeben....
Seid nicht Töricht zu behaupten Ihr hättet Gefallen daran gefunden.... ein Mensch sollte nicht kämpfen und morden müssen wenn Ihr mich fragt.... es ist dennoch ein notwendiges Übel.... doch seid gewarnt.... hebt Euer Schwert nie leichtsinnig gegen einen Feind oder Ihr werdet zur Bestie.... einen Weg, den auch ich einst ging.... getrieben von Überzeugung und Worten...

Elías brach ab.... er war entsetzt, wie viel er von sich erzählt hatte.... war entsetzt von seiner mentorischen Art zu sprechen.... war schockiert, dass er Rania mit sich selbst.... einer Bestie verglich....
Elías wusste, dass tief in ihm sein altes Wesen schlummerte, dass er durch Vernunft und Selbstbeherrschung dort eingesperrt und seither kontrolliert hatte.....

Er trank die ihm soeben eingegossene Milch in einem Zug leer....

"Seid versichert Vicaria.... Ich bin viel, aber kein Geschenk einer Liebesgöttin....."

Mit diesen Worten stand Elías auf und ging zu einem Fenster im Schatten.... draußen war ein Sturm aufgezogen. Regen peitschte gegen die Gemäuer des Klosters und Blitze erhellten die ferne Landschaft....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 02. Jul 15, 10:46
"Das ist völliger Unsinn, den Ihr da erzählt. Ich bin fest davon überzeugt, dass es nicht bloß Zufall war, dass wir uns begegnet sind. Ihr sagt, dass Ihr lange umhergereist seid, dann habt Ihr auch noch den Weg zu mir gefunden. Erinnert Euch an unsere erste Begegnung... Da habt Ihr mich das erste Mal gerettet. Und nun schon wieder.....Und genau deshalb bin ich davon überzeugt, dass Lavinia Euch zu mir geführt habt.  Und darüber diskutiere ich auch nicht. Und noch was.... hört endlich damit auf, Euch dauernd so schlecht zu machen. Ich kenne zwar Eure Vergangenheit nicht, aber Eure Gegenwart. Und Ihr seid ein guter Mensch. Auch wenn Ihr vielleicht das Ein oder andere Mal etwas tun musstet, was Euch widerstrebt hat....
- Rania wurde über diese Diskussion leicht ärgerlich-
... Und noch was, Elias.... Ja, es stimmt, ein Mensch sollte nur dann kämpfen müssen, wenn er muss. Aber zum Kämpfen bedarf es nicht unbedingt eine Waffe. Und wenn Ihr euch recht erinnert, so war ebendies in Condra ein notweniges Übel. Und ja, es gibt einem schon in der Hilflosigkeit das Gefühl, Unantastbar zu sein. Und gerade dies sollte ich so nicht empfinden. Ich bin eine Dienerin Lavinias und habe bisher IMMER konsequent den Gebrauch von Waffen abgelehnt. Und nun befinde ich mich in diesem Dilemma. Es sollte so nicht sein, und ich werde Buße tun müssen. Etwas, was Ihr vielleicht auch tun solltet... Vielleicht könnt Ihr euch dann endlich von Euren quälenden Gedanken befreien."

Mit diesen Worten kramte sie aus ihrer Tasche die Weinflasche hervor und schüttete sich davon etwas in ihren schon geleerten Becher.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 02. Jul 15, 12:17
Torben hörte dem Gespräch zu. Er hatte dazu seine eigene Meinung, doch die behielt er für sich. Er hatte auf schwerem Wege Lernen müssen, dass grade diejenigen, die unschuldig sind, diejenigen sind, die zuerst starben.  In Gedanken verloren wurde er von dem Donnerschlag des Gewitters etwas erschreckt. Er blinzelte eine Träne weg und trat neben Elias an das Fenster.
"Bei uns sagt man, dass Tormentor in die Schlacht zieht." sagte er gedankenverloren, als er das Gewitter betrachtete, diese Anmut einer Naturgewalt.
"Ich werde kurz auf den Hof beten gehen" sagte er zu Rania und Elias. Torben nahm sein blankes Schwert aus der Ummantelung und schritt durch die Tür auf den Innenhof. Dort hockte er sich mit einem Knie hin, die Schwertspitze gen Boden und betete. Der Regen und der Wind umtobten ihn, doch Torben schien das nichts auszumachen. Nach kurzer Zeit kam er wieder hinein und verstaute sein Schwert. Er schüttelte sich kurz dass das Wasser aus den Haaren kam und nahm sich einen Becher und stellte sich wieder an eines der Fenster. Tief in Gedanken verloren betrachtete er die Landschaft.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Jul 15, 02:34
Elías spürte Verärgerung in Rania's Stimme

"Ich kann nicht Buße tun, da ich gottlos bin, Rania...
Und Ihr meint, meine Person einschätzen zu können, doch letztlich könnt Ihr das nicht.... Ich habe nicht das ein oder andere Mal Dinge getan, die meiner Seele geschadet haben. Ich tat sie mein ganzes Leben... und ich musste sie nicht tun, sondern tat sie aus Überzeugung.... zumindest damals...."

Elías spührte nun auch leichte Verärgerung in sich...

"Nun sagt mir, Priesterin.... Wer soll meine Seele retten, wenn kein Gott meiner gefällig ist.... ich wollte vor meiner Vergangenheit flüchten, indem ich jenen entfloh, die sie kennen.... ich muss aber immer wieder feststellen, dass meine Vergangenheit mich einholt, weil ich sie in mir trage.... ich denke daran, ich träume davon.... all diese Gesichter... sie tauchen immer wieder auf.... sie klagen mich an; sie verurteilen mich.... sie verfolgen mich.....

Wie viele davon sind wohl unschuldig gewesen?!

Nein Vicaria.... kein Gott wird je meiner Seele gnädig sein ..."

Elías starrte wieder aus dem Fenster....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 03. Jul 15, 13:08
Rania konnte einfach nicht glauben, wie dumm Elias doch war. Auch sie stand auf, scheute Torben beim beten zu und hörte sich an, was er ihr zu sagen
hatte.
"Ihr sprecht in Rätseln. Ihr erzählt davon, wie furchtbar Eure Vergangenheit doch war... aber bitte WAS habt ihr denn getan, dass ihr denkt, ihr hättet keine göttliche Gnade verdient?
Wenn Ihr bereut, und dies von ganzen Herzen, so sage ich Euch..... dann ist euch die Gnade meiner Göttin jedenfalls gewiss. Ihr müsst es  nur zulassen und Vertrauen haben!"
Rania nagelte Elias fast mit ihren Blicken fest.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Jul 15, 14:47
Elías sah Rania's fordernden Blick und musste sich eingestehen, dass sie ihn wohl diesmal nicht aus seinen Erklärungsnöten entlassen würde....

"Wisst Ihr Rania.... in meiner Heimat gibt es kaum Wasser und wir können keine riesigen Armeen in die Schlacht führen, da deren Versorgung beinahe unmöglich ist..... daher haben die Urahnen des Schah's eine unkonventionelle Form der Kriegsführung entwickelt. Nur deshalb wurden die Assenen, die Gardisten des Schah's gegründet.... die Schah's der Vergangenheit entsandten die Assenen in feindliche Städte, um dort Hauptmänner, Feldmarschälle und Könige zu ermorden.... so machte man feindliche Armeen führungslos.... dies war militärisch sinnvoll und moralisch vertretbar, wenn Ihr mich fragt....

Doch nachdem wir im Namen des großen Schah's unser Nachbarreich nach Jahrzenten des Krieges besiegten, kehrte Frieden in unseren Landen ein.... es waren schöne Jahre voller Freude und frei von Gewalt ... doch eines Tages begann der Schah, seine politischen Gegner zu verfolgen.... die Assenen, eine stolze Garde, die seit Jahrhunderten in der stillen Kriegsführung ausgebildet wurden, entsandte der Schah nun unter Vorwand gegen seine politischen Gegner... wir waren dem Schah hörig und glaubten seinen Worten..... bis........"

Elías brach ab.... zu schmerzhaft waren die Erinnerungen....

"Nun Rania, genug für heute..... ich denke Ihr wisst nun in etwa, was ich tat bevor ich zu Euch kam...."

Elías schaute zur Tür, durch die Torben gerade wieder hereinkam....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 03. Jul 15, 23:10
Während Torben da so stand, flog ein kleines Glühwürmchen an ihm vorbei. Es setzte sich auf seine Schulter und blieb dort kurz sitzen. Es leuchtete auf und gleichzeitig meinte Torben ein helles  Lachen zu vernehmen. Ein helles, vertrautes Lachen einer ihm allzu bekannten Person. Torben musste schmunzeln und ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Torben Menasa am 03. Jul 15, 23:14
"Krieg ist immer hässlich. Egal, ob es eine Schlacht oder ein Kampf oder ein einzelner Angriff ist." Torben sah von Elias zu Rania und wieder zu Elias. "Was passieren soll, passiert. Die Wege der Götter sind unergründlich ..."
Torben schaute erneut in die Landschaft, die von Blitzen erhellt wurde.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Rania am 05. Jul 15, 08:26
Rania hörte Elias aufmerksam zu. Auch hörte sie den Schmerz, der kaum merklich in seiner Stimme mitschwang.
Doch als sie antworten wollte, kam in genau jenen Moment Torben herein und sie hielt es für unangebracht.
Nun stand auch sie schweigend am Fenster und sah die Blitze in der Ferne am Himmel leuchten.

"Lasst uns zu Bett gehen, es wird Zeit. Ich möchte Morgen nach dem Frühstück aufbrechen, damit wir bald zurück in Fanada sind. Yorik braucht mich."
 Mit diesen Worten drehte sie sich um, ging zur Tür hinaus, die Treppe hinauf und betrat eine kleine, aber sehr gemütliche Kammer. Elias und Torben bezogen die Kammern jeweils rechts und links von ihrer.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 06. Jul 15, 00:45
Elías sah Rania zu, wie sie den Raum in Richtung Schlafgemach verließ..... er folģte ihr nicht sofort, sondern verweilte noch eine Zeit am Fenster. Der Sturm hatte sich bereits gelichtet, als er in sein Gemach trat...

Elías musste über Rania's Worte nachdenken.... war es tatsächlich vorherbestimmt, dass sie sich getroffen hatten? Doch selbst wenn dies wahr wäre, so war er sich sicher, dass kein Gott je verzeihen würde, was er getan hatte....

Elías legte seine Waffen auf einen Tisch nahe seines Bettes... genau mittig des Tisches und absolut parallel.... es war eine Angewohnheit, die er sich selbst nicht erklären konnte.... einen seiner Dolche legte er unter sein Kissen; auch dies hatte er sich angewöhnt.

Er begann nun damit, seine Kleidung auszuziehen und sie fein säuberlich zusammengefaltet auf einen Stuhl zu legen. Er wickelte seine Schärpe auf und zog sein Obergewand aus, anschließend sein Untergewand.... in einem nahe stehenden Spiegel betrachtete er nun seinen nackten Oberkörper. Die Narben der vergangenen Schlachten hoben sich deutlich vom restlichen Körper ab, allen voran die noch frische Schnittwunde am Bauch, die er sich im Wald von Condra zugezogen hatte, als er Rania beschützt hatte....

"Nein Rania...", sagte er zu seinem Ich im Spiegel...."würdet Ihr diese Narben der Schuld sehen, würdet Ihr auch anders über mich und meine Vergangenheit denken"....

Elías legte sich in sein Bett und schloss die Augen, mit seinen letzten Gedanken bei der Priesterin, die in der Kammer neben seiner sicher bereits schlief.....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 02. Aug 15, 23:09
Nachdem Elías einen anstrengenden Abend in der Taverne in Brega hinter sich gebracht hatte, verließ er diese, gemeinsam mit Rania, vorzeitig mit bislang unbekanntem Ziel....

Er hatte Nadira so viel entgegengeworfen und schämte sich jetzt etwas dafür, konnte er doch ihr Verhalten, ihren Alkoholkonsum und ihre Verwirrtheit ob der Masse an Neuigkeiten verstehen....

Er war froh, dass sie letztlich verstanden, wenn auch vermutlich ihm nicht verziehen hatte.... zwar hatte sie letzten Endes eingewilligt, ihm zu vertrauen und ihn zu begleiten, hatte jedoch gegen Ende mit Velkan und anderen dem Alkohol zugewandten Personen die Zeit verbracht....

Deshalb war Elías ohne viele Worte des Abschieds ohne sie aufgebrochen.....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 02. Aug 15, 23:56
An dem Abend in der Taverne passierte so viel, ihre ganze Welt wurde auf den Kopf gestellt. Sie sollte ihr "Schicksal" finden und nun musste sie erst einmal damit klar kommen. Lange saß sie alleine in der Taverne an einem Tisch und lauschte der Musik.  Ihre Gedanken drehten sich um die ganzen neuen Informationen, ihr Reise- und Lebensziel waren auf einmal weg. Sie überlegte lange, sollte sie trotz allem nach Egonia mit Velkan reisen oder sollte sie Eliás folgen. Erst wollte sie wirklich trotz allem nach Egonia reisen aber dann kam ihr der entscheidende Gedanke in den Kopf "Sie kann nicht in ihr Land zurück weil sie dann den Tod findet". Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen und mit einem Mal war die Entscheidung klar.

Sie sah sich nach Eliás um und merkte dass er bereits ohne sie verschwunden war. Mit Kydora verließ sie die Taverne. Hastig verabschiedete sie sich von ihrer neuen Freundin und hoffte auf ein baldiges Wiedersehen. Eilig folgte sie dem Weg vor ihr in der Hoffnung das Schicksal sei ihr wieder gesonnen und sie würde noch einmal Eliás in die Arme laufen, sie hatte keine Ahnung in welche Richtung er gegangen sein könnte.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Aug 15, 00:07
Elías ging neben Rania, nicht darauf achtend, wohin sie gingen....

Links- und rechtseitig des Weges erhoben sich wie so oft seit er in Engonien war, die Baumreihen aus dem Boden gen Himmel....

Elías dachte darüber nach, ob es nicht unvernünftig gewesen war, Nadira in dieser für sie neuen Welt, ohne Kenntnisse von Kultur, Personen und Gefahren, in der Taverne zurück zulassen...

Elías drehte sich um und blickte den dunklen Weg zurück.... Er wusste nicht genau, was er zu sehen erwartet hatte.... Nadira, die ihnen folgte? An der Taverne teilten sich 6 Wege in verschiedene Richtungen, alle absolut finster.... die Wahrscheinlichkeit, dass sie sie finden würde, war sehr gering.... Elías fragte sich, wann er sie wiedertreffen würden und hoffte, dass er sie nicht in den Tod verlassen hatte.....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 03. Aug 15, 00:38
Die Dunkelheit um sie herum verschluckte sie immer mehr und sie ging immer weiter getrieben von der Hoffnung. Innerlich hoffte sie wirklich nur Eliás und nichts anderem in die Arme zu laufen. Sie war sich noch gar nicht richtig bewusst welche Wesen in diesem Land lauern, sie kam ja her zum lernen. Sie ging so schnell sie konnte und klammerte sich verunsichert in ihren Umhang. Ihr Atem ging immer schneller und sie bekam langsam Angst, ob es doch eine blöde Idee war Kydora zu verlassen.

Vor ihr lag dann die nächste Abzweigung und sie musste tief einatmen. Wieder musste sie entscheiden in welche Richtung es gehen sollte, verzweifelt versuchte sie am Boden etwas zu erkennen. Irgendwelche Spuren, ein Hinweis, ein Zeichen, noch eins. Leise murmelt sie vor sich hin in der Hoffnung irgendwas oder wer würde ihre Gebete erhören.

Doch sie hatte keine Zeit für ein Wunder oder ein Zeichen und musste wieder aus dem Bauch heraus entscheiden. Spontan schlug sie den linken Weg ein und ging sah von weiter weg endlich ein Licht. Eine einsame aufgestellte Fakel.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Aug 15, 01:04
Elías und Rania näherten sich dem fernen Licht einer Fackel.... Er wusste nicht, wer oder was mitten im Wald eine Fackel aufstellte.... Elías merkte, wie Vorsicht in ihm aufstieg, war doch ein Räuberlager als Erklärung wahrscheinlich....

Gerade wollte Elías vorschlagen, dieses ominöse Licht weiträumig zu umgehen, da hörte er hinter sich Schritte den Weg entlangkommen.... er drehte sich um, konnte jedoch niemanden erkennen....

Er schob Rania, die offenbar noch nichts bemerkt hatte, vom Weg herunter ins Gebüsch und bedeutete ihr mit dem Finger auf den Lippen still zu sein.....

Elías legte eine Hand auf seinen Dolch am Rücken und war bereit, sich und Rania gegen das, was da kommen mag, zu verteidigen.....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 03. Aug 15, 01:41
Sie war so mit ihren Schritten im Dunkeln beschäftigt um nicht zu stolpern dass sie nicht die anderen Gestalten erkannte. Sie ging auf das Licht weiter zu und dachte nicht an etwas wie Räuber. Sie hatte wirklich Glück bei ihrer langen Reise von El Kasaan nichts bösem begegnet zu sein. Sie hoffte einfach voran zu kommen und endlich wieder etwas sehen zu können.

Angekommen bei dem Licht schaute sie sich um. Das Licht tat schon fast in den Augen weh und wieder suchte sie auf dem Boden nach Hinweisen. Es musste doch einen Hinweis geben und tatsächlich war die Erde etwas aufgewirbelt. Deutlich zu erkennen sind die Huf- und Fußabdrücke aber sonst keine Menschenseele.

Sie war sich schon sicherer von hier aus weiter dem Weg zu folgen, die Angst ließ etwas nach. Wieder holte sie tief Luft und überlegte kurz ob sie vielleicht sogar in die Dunkelheit rufen sollte.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Aug 15, 01:51
Elías sah aus ihrem Versteck eine Gestalt an sich vorbeihuschen. Er konnte wegen der Dunkelheit nicht viel erkennen und bedeutete Rania, im Versteck zu verharren..... Elías folgte der Person, das Kurzschwert in der rechten Hand.... als er ihr näher kam, erkannte er das schwere, dunkle Haar, das elegante Kleid aus dünnem Stoff und die deutlichen türkisen Akzente im Kleid.....

"Nadira.....?"

Elías war verwundert darüber, dass sie sich tatsächlich zufällig über den Weg liefen....
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 03. Aug 15, 02:15
Sie hoffte natürlich eine Stimme zu hören aber war trotzdem erschrocken als sie IHN auf einmal hörte. Schnell wirbelte sie herum.

"Eliás?! Du bist es wirklich!!!"

Sie atmete erleichtert aus. Die Angst fiel fast ganz von ihr ab und ihre verkrampfte Haltung wurde lockerer.

"Ich habe euch gesucht!! Auf einmal warst du weg...!"

Dann musste sie aber etwas lächeln, er stand noch halb im Licht und sie konnte ihm in die Augen sehen. Diese Augen die sie Stunden vorher einem Mörder zu schrieb. Er schaffte es in ihr innerhalb von Stunden so ein Gefühlschaos in ihr aus zu lösen.

"Du glaubst an keinen Gott, aber langsam solltest du auch ans Schicksal glauben. Es hat mich wieder zu dir geführt! Aber wiso führt es uns nie an wärmere Orte?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Aug 15, 02:46
"Ihr irrt, Nadira... Ihr habt Recht, dass ich keinem Gott huldige.... Ihr liegt jedoch falsch, wenn ihr sagt ich glaube nicht an Schicksal.... Das tue ich sehr wohl.... aber ich glaube auch, dass wir dieses beeinflussen können...

Nun....."

Elías schaute Nadira emotionslos an auch wenn er erleichtert darüber war, dass sie wohlauf zu ihm gefunden hatte....

"...Ihr habt mich gefunden.... ich hätte nicht gedacht, dass Ihr nach dem Abend und euren letzten Gesprächspartnern nüchtern aus der Taverne kommen würdet.... zudem hörte ich, Ihr wolltet mit Velkan nach Engonia reisen... daher ließ ich Euch zurück...

Lasst uns zu Rania gehen und sie holen, bevor sie mir übel nimmt, dass sie noch in einem Gebüsch sitzt"

Langsam ging Elías zurück dorthin, wo er Rania zurückgelassen hatte...
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 03. Aug 15, 03:02
Sie hörte seinen Worten genau zu und hebte eine Augenbraue.

"Vielen Dank... für deine Fürsorge... "

Sie murmelte fast die Worte vor sich hin damit Eliás nicht gleich ihren ironischen Ton mitbekam.

"Nun ihr könnt die anderen gerne fragen, ich habe keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt und ich habe mich für euch ...dich entschieden... auch wenn du dich nicht mal verabschieden konntest.... Du urteilst über mich weil überlegte mit ihm zu reisen? Statt mir zu sagen warum du so wenig von ihm hälst? Woher sollte ich wissen .... er war freundlich... "

Sie schaute ihn weiter mit dieser hochgezogenen Augenbraue an.

"Ich habe keinen Grund mehr nach Egonia zu reisen...zumindest eilt es nicht mehr.... also kann es nicht schaden wenn ich bei jemanden aus meinem Land bin der mir besser helfen kann zu verstehen oder ein paar Kulturen zu bewahren...also kann ich mit dir und deiner Priesterin reisen?"

Langsam verschwinden seine Umrisse wieder ins Dunkel und sie versucht ihm zu folgen ohne ihm gleich zu nah zu kommen und in die Hacken zu treten.

"Wieso steht hier eine einsame Fackel?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Aug 15, 03:25
Elías hatte den ironischen Unterton bemerkt, ignorierte diesen jedoch....

"Ihr irrt schon wieder.... ich verurteile Euch nicht, weil Ihr mit ihm reisen wolltet.... warum sollte ich über Euch urteilen, dies steht mir nicht zu, da es Euer Leben.... Euer Weg ist und Ihr müsst ihn auf Eure Weise gehen....

Weiterhin irrt Ihr in der Annahme, ich könnte Velkan nicht leiden.... Dem ist nicht so, denn er hat mir nie einen Grund dazu gegeben.... viel mehr hat er mir auch nie einen Grund dazu gegeben, ihn zu mögen.... ich stehe ihm persönlich neutral gegenüber aber ein guter Umgang für unseres gleichen und jede Frau ist er sicher nicht, da er dem Alkohol und der Fleischeslust verschworen ist...."

Elías drehte sich von Nadira weg und ging weiter den Weg entlang...

"Und zurück zu Eurer Frage.... natürlich könnt Ihr mit uns reisen.... ob ich Euch jedoch helfen kann zu verstehen, weiss ich nicht... der Weg der Erkenntnis bleibt jenen verborgen, die sich nicht als würdig dessen erweisen..... ich versprach, Euch zu beschützen, nicht Euch in mein Wissen einzuweisen.... erweist Euch als würdig und ihr werdet gelehrt...."

Elías betrachtete die einsame Fackel....

"Warum sie hier steht, weiss ich nicht...."

Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 03. Aug 15, 03:44
Elias beantwortete jede ihrer Fragen ohne etwas aus zu lassen. Sie hörte ihm aufmerksam zu.

"Velkan war wirklich nett zu mir... er machte mich zwar betrunken aber mit eurer Priesterin half er diesen Zustand wieder zu verbessern.."

Sie dachte noch einmal an diese Situation. Ihrer Meinung nach ist Eliás Schuld an ihrem kleinen Ausrutscher. Sie war nur froh das nicht mehr oder schlimmeres passierte allerdings fand sie nicht das Velkan es auf ihren Körper abgesehen hatte, dafür war es fast romantisch mit Kydora zugange. Vielleicht musste sie auch einfach mehr über dieses Land und der Verhaltensweisen lernen doch der Alkohol blieb für sie tabu nach diesem Vorfall.

Leise seufzte sie

"Es wäre mir aber wichtig für den Notfall zu lernen wie ich zumindest einen Dolch halte...oder..."

Ihr fiel da wirklich etwas ein. Sie kramte ihr Buch aus der Tasche und hielt es ihm vor.

"Hilfst du mir bei den Rezepten? Zum Beispiel bei den Opiaten? Es kann für euch alle von Vorteil sein wenn ich euch bei Schmerzen Linderung bringen kann..."

Sie blieben vor dem Gebüsch stehen und sie schaute noch einmal zurück zu der Fackel.

"Vielleicht sind das Kydoras Glühwürmchen....?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Aug 15, 13:46
Elías drehte sich zu Nadira um...

"Wie ich bereits sagte.... erweist Euch als würdig und Ihr werdet gelehrt.... zeigt mir, dass Ihr die Grundtugenden besitzt, um eine Waffe zu führen.... Respekt vor Eurem Feind, Selbstbeherrschung, Mut, Treue, Stärke und Besonnenheit..... bezüglich Eurer Selbstbeherrschung habt Ihr in der Taverne keine gute Figur gemacht.... attackiert nie aus Rache, tötet nie aus Wut..... kämpft nie aufgebracht.... Ihr seid dann forsch und blind für die List des Feindes....."

Elías' huschte ein kleines Lächeln über die Lippen...

"Aber ja, mit Euren Rezepten helfe ich Euch gerne...."

Elías blieb vor einem Gebüsch stehen....

"Was meint Ihr Rania.....", sagte er zu dem Gebüsch.....
"Haltet Ihr das Licht für Kydoras Glühwürmchen?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 03. Aug 15, 19:53
Nadira lauschte seinen Worten. Sie klangen weise und das von jemanden der scheinbar so alt war wie sie selbst. Kurz musterte sie ihn von oben bis unten und ihr fiel auf dass sie nichts von ihm wusste. Das Schicksal schien sie zu ihm geführt zu haben und er hatte ihr Leben in der Hand aber dennoch wusste sie nur seinen Namen und seinen Auftrag den er nicht ausgeführt hatte.

"Deine Ansichten scheinen mir richtig aber ich will keine Kriegerin werden... Ich möchte nur Fähig sein mich zu Verteidigen wenn ich alleine bin oder ihr mich verlasst weil ich mit den falschen Leuten spreche..
Wie alt bist du eigentlich Elias?"

Leise musste sie diese Bemerkung einbauen aber auch die Frage konnte sie sich nicht verkneifen und dann bemerkte sie auf einmal ein leichtes lächeln. Es stand ihm gut.

"Dann hab vielen Dank! Als nächstes werde ich mir neben einem Dolch noch die richtigen Zutaten und Behälter anschaffen."

Sie war froh genug Geld für ihre Reise bekommen zu haben und trotz allem hatte sie noch den Brief der Hohepriesterin dabei der ihr erlaubte in den verschiedenen Klöstern von Egonien schutz zu finden. Dabei stellte sich die nächste Frage. Wie oder als Wen sollte sie sich in Zukunft ausgeben, sie konnte schlecht jedem ihre Story aufs Brot schmieren oder jedem sagen sie sei die nicht akzeptierte Thronerbin ihres Landes.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Aug 15, 20:18
Elías musste schmunzeln, wirkte Nadira doch so unbeholfen und naiv....

"Ach Nadira.... zwar wollt Ihr keine Kriegerin werden, doch wollt Ihr von mir das kämpfen lernen, so befolgt meine Prinzipien und erweist Euch ihrer als würdig..... auch wenn Ihr Euch nur verteidigt, so müsst Ihr im Kampf stets einen kühlen Kopf bewahren, um dem Feind kein zu leichtes Opfer zu bieten.... Ihr seid weder stark noch groß, also messt Euch nicht in puncto Kraft.... Ihr seid klein, leicht und flink.... nutzt dies zu Eurem Vorteil....

Doch wollt Ihr das kämpfen lernen, so beweist mir dass Ihr den Kampf stets vermeiden wollt.... beweist mir, dass Ihr tugendhaft seid und beweist mir, dass Ihr töten könnt.... nichts ist grausamer als einen verwundeten Feind verbluten zu lassen, nur weil man ihn nicht töten kann..... das ist eine Frage des Respekts und der Menschlichkeit....
Tötet weiterhin nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt....  Respektiert stets alles Leben auf dieser Erde...."

Elías fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht...
Dann griff er nach seinem Dolch und hielt ihn Nadira hin....

"Seht Ihr dieses Schaf auf der Lichtung dort?
Nehmt den Dolch und tötet es, so Ihr von mir lernen wollt...."

Er sah das entsetzen in Ihren Augen und doch wollte er sie lehren.... sie von einem behüteten Mädchen zu einer Frau machen....

"Achja..... ich bin im übrigen 25 Jahre alt"

Elías lächelte...
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 03. Aug 15, 21:45
Er antwortet wieder geduldig auf ihre Fragen. Doch dann eine Forderung, sie starrt den Dolch an den er ihr reicht. Langsam und zögerlich nimmt sie ihn an und schaut sofort auf zu dem Schaf. Als sie hört was sie tuen soll kann sie es nicht fassen und sieht ihn sofort wieder an.

"Du erzählst mir gerade etwas von töten nur bei Notwendigkeit und verlangst von mir ein unschuldiges Tier einfach hin zu richten ....damit ich mich dir beweise?!"

Sie sah wieder zu dem Schaf. Es ging von einem Grashalm zum nächsten. Scheinbar war es von seiner Herde getrennt worden. Nadira schaute auf den Dolch in ihren Händen. In ihr machte sich das erdrückende Gefühl breit nicht das richtige zu tuen. Ihr Kopf sagte ihr sie kann nicht einfach dieses Schaf töten. Ihr magen stellte aber diesen Gedanken in Frage, wollte sie doch aus irgendeinem Grund Elias nicht enttäuschen. Nach kurem überlegen gab sie ihm den Dolch fast schon schweren Herzens zurück.

"Dieses Schaf ist nicht mein Feind und es wird mir auch nicht so schnell zum Feind werden.... oder hattet ihr schonmal so etwas in diesem Land erlebt?
Nennt mir einen guten Grund warum ich es töten soll, für mich sieht es nicht verletzt oder ver....zaubert...aus"

Verzaubert....ein so schweres Wort für sie, glaubte sie noch nicht so recht an Magie aber jeder Sprach in diesem Land von ihr. Wenigstens erfuhr sie das Eliás 25 Jahre alt war.
Nur war gerade kein passender Zeitpunkt um dieses Thema weiter zu bereden. Natürlich war es faszinierend für sie wie jemand in diesem alter schon so ein Leben hinter sich hatte und "Auftragsmörder" gewesen war.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 03. Aug 15, 21:56
Elías betrachtete emotionslos den Dolch, den Nadira ihm reichte.... Ihr Gesicht wirkte angestrengt.... offenbar hatte sie sehr unter der Entscheidung gelitten und hatte nun die für sich schwerste Alternative gewählt.... ihn zu enttäuschen....

Elías schaute vom Dolch hoch in Nadiras blaue Augen.... sie hielt dem Blick stand, auch wenn es ihr große Mühen zu bereiten schien....

Dann nahm Elías den Dolch aus ihren zitternden Händen und steckte ihn zurück in die Scheide....

"Sehr gut, Nadira.... ich bin sehr stolz auf dich.... du hast meine Aufgabe gemeistert.... ich wollte testen, ob du ein unschuldiges Wesen töten würdest, nur um meinen Erwartungen gerecht zu werden.... Ich weiss, du hast sehr mit dir gerungen, da du Angst hattest, mich zu enttäuschen.... aber merke dir stets, dass niemand das Recht hat, dich zum Töten unschuldiger zu zwingen....

Ich bin stolz auf dich..."

Elías Gesichtszüge entspannten sich etwas als er lächelte...

"Nun..... mir scheint, Euch liegen weitere Fragen auf der Zunge....?!"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 03. Aug 15, 22:39
Sie wartete schon auf eine schlimmere Belehrung, war aber positiv überrascht als er sie noch indirekt lobte. Während er sprach schaute sie wieder zu dem Schaf und sie war innerlich froh und erleichtert dass ihre Entscheidung richtig war UND das Schaf weiter leben konnte. Sie sah wieder zu Elias auf und musste nun selber lächeln, über sich, über die Entscheidung und über seine Worte. Langsam machte die ganze Gruppe sich wieder auf den Weg.

"Ich habe wirklich noch ein paar Fragen, eigentlich gibt es so viele Fragen! Ich kenne weder dieses Land noch kenne ich das ganz normale Leben der Menschen in El Kasaan"

Sie ging fast schon euphorisch voran. Sie hatte heute schon solch ein Wechselbad der Gefühle hinter sich.

"Du bist also 25! Aus welcher Stadt kommst du? Und wie kann man es in deinem Alter schon so weit gebracht haben? Du musst wirklich besonders gut sein sonst hätte man dir nie solche Aufträge erteilt!"

Sie ging einen Schritt schneller um genau vor ihm stehen zu bleiben und sah zu ihm auf.

"Also? Wer ist Elias? Wer ist der Mann dem ich mein Leben verdanke und schulde?"

Sie reihte sich wieder neben ihm in die Gruppe ein und die drei gingen weiter den dunklen Pfad entlang.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 04. Aug 15, 15:18
Elías lächelte erneut... wie Nadira da so euphorisch vor ihnen herging, erinnerte sie ihn stark an ein kleines Mädchen, dass man zum ersten Mal zum Stoffmarkt mitnahm....

"Ich kann Euch leider nicht viel über das alltägliche Leben in El Kasaán erzählen, da ich selbst den Großteil meines Lebens hinter Mauern am Hofe verbracht habe.... Was dieses Land betrifft.... so denke ich solltet Ihr die Geflogenheiten selbst herausfinden....

Was meine Person betrifft... ich bin als Junge bereits zum Hofe des Schahs geholt worden und wurde an dessen Akademie unterrichtet und später zum Assenen ernannt ... ob man das als weit gebracht bezeichnen kann weiss ich nicht....

Ich komme aus unserer Hauptstadt....."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 04. Aug 15, 22:19
Langsam ging Nadira wieder neben ihm und sah zu ihm auf während er sprach. Langsam merkte sie die Müdigkeit die sie einholte. Immerhin beruhigten sich gerade die Gedanken in ihrem Kopf.

"Wirklich? Am Hof?"

Kurz dachte sie über seine Worte nach, versuchte sich ein Bild zu machen.

"Dann habt ihr meinen Vater schon persönlich getroffen?
Wie ist er so?"

Sie war neugierig auch wenn es sich bei diesem Mann um ihren Auftraggeber zu ihrem Tod ging.

"Und erzählt mir von der Hauptstadt!! Ich habe den Markt geliebt!! Am Tag meiner Abreise musste ich durch die Hauptstadt um zum Hafen zu gelangen. Es war so faszinierend! Die bunten Farben und die ganzen Gerüche! Ich werde diesen Moment immer im Herzen tragen..."

Kurz sah sie über ihre Schulter und sah auch Rania an.

"sollen wir vielleicht langsam rasten? Vielleicht gibt es in der Nähe eine geeignete Stelle?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 04. Aug 15, 22:36
Elías' Blick trübte sich etwas...

"Die Hauptstadt ist sehr prächtig und prunkvoll wie Ihr wisst.... viele reiche Leute wohnen dort... der Markt ist der Größte des gesamten Reiches und man kann dort alles mögliche kaufen....
Allerdings hatte ich selten Zeit, die Stadt in Ruhe zu entdecken.... wenn ich dort unterwegs war, dann im Auftrag des Schah's...

Euer Vater....."

Elías' Blick verfinsterte sich noch mehr....

"...nun.... er ist mein Herr..... während des Krieges ein tapferer Krieger, guter Stratege und herausragender Feldherr, stets gutmütig und gnädig zum Feind.... doch seit Frieden herrscht wird er zunehmend machtergreifender, traditionell und grausam.... Wer ihm im Weg stand, wurde bei Seite geräumt....fast wirkt es als wäre er von irgendwas besessen...."

Elías blickte ebenfalls zu Rania...

"Kennt Ihr denn einen guten Ort zum Rasten?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 04. Aug 15, 23:02
Sie lauschte seinen Worten und dachte an das Bild des Marktes. Es kam ihr vor als wäre sie erst gestern da gewesen. Als Elias Unterton sich etwas veränderte schaute sie wieder zu ihm auf. Er schaute ernst und finster. Nadira merkte sie habe vielleicht das falsche Thema angesprochen also wurde auch sie etwas schweigsamer.
Gemeinsam ging die Gruppe weiter und tatsächlich dauerte es nicht lange bis sich vor ihnen ein scheinbar einsames Gebäude zeigte. Eine Scheune die wohl lange nicht mehr in Betrieb war.

"Wie wäre es damit?"

Fragte sie in die Runde. Sie sah sich um aber konnte kein Licht erkennen. Langsam ging sie auf das Scheunentor zu.

"Was meint ihr?
Für die Nacht sollte es reichen?"

Sie sah fragend zu Eliás. Sie merkte langsam dass sie sich mehr auf ihn und seine Erfahrungen verlassen sollte.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 04. Aug 15, 23:58
Elías folgte Nadira's Blick zur Scheune...

Er fand es sehr seltsam, dass diese nicht mehr genutzt wurde...  was war mit ihrem Besitzer geschehen? Warum wurde sie nicht von Fremden genutzt?

"Solche Gebäude mitten im Wald bieten oft Unterschlupf für Räuber und Vagabunde.... ich habe dies auf meiner Reise nach Engonien oft gesehen.... Ich werde nachsehen.... bleibt hier..."

Elías zog seinen Dolch aus dem Gürtel und näherte sich der Scheune.... langsam öffnete er die Seitentür.... die Kapuze hatte er sich weit ins Gesicht gezogen, um nicht sofort gesehen zu werden....

In der Scheune war es sehr dunkel.... die ausgebrannten Laternen an den Wänden wirkten, als wären sie bereits vor ewigen Zeiten ausgebrannt... Spinnen hatten ihre Nester in ihnen gebaut und schon wieder verlassen.... nichts in diesen staubigen Räumlichkeiten erweckte den Eindruck einer kürzlichen Nutzung....

Elías verließ das Gebäude, nachdem er es komplett durchsucht hatte...

"Okay, es scheint ungenutzt zu sein... dennoch sollten wir nichts riskieren... wir sollten nur verdecktes Feuer machen, dass uns wärmt aber uns nicht durch seinen Lichtschein von Weitem verrät...."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 05. Aug 15, 00:16
"Warte!"

Nadira sah ihn besorgt an aber dann merkte sie das Eliás der jenige mit Dolch und Erfahrung war. Sie schwieg kurz...

"Pass auf dich auf..."

Sie sah kurz in seine Augen und bemerkte wie geschmeidig er trotz seiner Größe war. Er kam problemlos in die Scheune ohne ein Geräusch zu machen.

Nadira stand mit Rania eine Weile im Dunkeln, keiner von den beiden wollte die Stille durchbrechen. Sie warteten ob doch noch ein Geräusch ertönte oder ein Schrei...

Erleichtert sah Nadira auf als Eliás wieder aus der Scheune kam ohne eine Entdeckung gemacht zu haben.

"Ich freue mich etwas Schlaf zu bekommen... aber bitte reist morgen nicht ohne mich ab!"

Sie musste kurz schmunzeln weil sie eine leichte Anspielung auf Eliás schnelles Verschwinden aus der Taverne erneut machte. Langsam ging der Trupp in die alte verlassene Scheune und sah sich um. Sie wusste schon jetzt eins: Sie hasst Spinnen!

Eliás sorgte für ein kleines gedämpftes Licht. Bei Gelegenheit sollte sie ihn auch fragen wie man selber ein Feuer machen kann. Nadira suchte sich eine hintere Ecke der Scheune aus und fing dort an grob alles zu entstauben, dabei fluchte sie ganz leise auf ihrer Sprache weil der Dreck kein Ende fand und sie davon niesen musste. Sie zog sich ihren Mantel aus damit sie für später eine Decke hatte und legte auch endlich ihre Tasche ab. Mit einem leisen Seufzen kratzte sie altes Stroh zusammen für eine Liegefläche.

"Manchmal wünschte ich mir wieder das Federbett aus dem Kloster...mit dem schönen Himmel und den vielen Kissen..."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 06. Aug 15, 14:10
Elías beobachtete Nadira dabei, wie sie den Dreck aus einer der hinteren Ecke kehrte... sie fluchte in ihrer Landessprache.... ach wie lange hatte er diese schöne Sprache nicht mehr gehört....

"Wir haben nicht vor, hier häuslich zu werden, Nadira...", sagte er erneut schmunzelnd....

"Ich weiß, dass Ihr anderen Luxus gewohnt seid, doch gewöhnt Euch lieber an die Art zu nächtigen...."

Elías legte Stroh in einer weiteren Ecke zusammen und bedeutete Rania, dass dies ihr Schlafplatz sei....
Anschließend legte Elías, wie gewohnt, seine Waffen absolut parallel zueinander neben seine Schlafecke.... anschließend zog er Schärpe, Obergewand und Untergewand aus, faltete diese und legte sie fein säuberlich neben seine Waffen....

Er schaute an seinem narbenüberzogenen Oberkörper hinunter.... die einst frische Wunde aus dem Wald von Condra war gut verheilt und hatte sich in das Narbenmeer eingereiht....

Anschließend setzte sich Elías mit einem seiner Schwerter auf eine alte hölzerne Kiste neben der Tür...

"Schlaft Ihr zwei... Ich werde Wache halten...."
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 07. Aug 15, 01:31
Nadira fegte weiter fleißig ihren Platz sauber bis sie endlich halbwegs zufrieden war. Langsam setzte sie sich auf ihre Stroh Matratze und seufzte leise. Sie sah auf als sie Elias Worte hört, leicht konnte sie seine Konturen im Schein der kleinen Flamme erkennen.
„Hauptsache du amüsierst dich…“
Sie sah aber sein schmunzeln und es erheiterte auch sie ein wenig.
Elias half auch Rania eine Schlafstelle her zu richten, er konnte eben auch nett sein.
Als Nadira ein leises klirren hörte als die Waffen von Elias auf den Stein Boden gelegt wurden sah sie auf. Sie wollte ihn nicht anstarren aber heimlich, fast schon verlegen sah sie ihm weiter zu wie er langsam seine Kleidung ablegte. Sie konnte seine Narben sehen als er diese selber musterte aber dann fiel ihr besonders eine Sache ins Auge, eine Tätowierung mitten auf der Brust. Ihr stockte der Atmen! Das war es! Der endgültige Beweis für die Echtheit seiner und ihrer Geschichte. Das erste und alte Symbol von El Kasaan, das Symbol seines Gleichen. Wie gebannt starrte sie es an und sie konnte erst schwer wieder aufsehen als er sie indirekt ansprach dass sie schlafen solle.
„Ich… versuche es…“
Ihr ging das Symbol nicht aus dem Kopf, genau dieses Zeichen….das hatte die Hohepriesterin ihr gezeigt. Nach einer Weile konnte sie sich langsam wieder fassen und sie sah ihn sogar schmunzelnd an.
„Kannst du immer am besten halbnackt beschützen?“

Dann legte sie sich aber auf die Seite , mit dem Rücken zu ihm
„Naja schlecht siehst du ja nicht aus“
Murmelte sie leise und schloss die Augen.
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Polliver am 10. Aug 15, 19:35
Elías hörte ihre leise gemurmelten Worte, ging jedoch nicht auf diese ein.... zu unwichtig waren für ihn Nettigkeiten, Komplimente und körperliche Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau in seinem Leben gewesen, waren sie ihm doch per Eid verboten, nein gar schon aberzogen worden....

"Ich beschütze >>halb nackt<<, da auch ich es ab und an genieße, meine Kleidung ablegen und auslüften zu lassen...."

Elías hatte zuvor bemerkt, dass Nadira ihn angestarrt hatte.... er hatte das Gefühl, dass dies nicht ihrem purem Interesse am männlichen Körper zu schulden gewesen war....

"Sagt mir Nadira.... was habt Ihr eben so gebannt angestarrt?"
Titel: Re: Auf dem Rückweg von Condra
Beitrag von: Nadira am 11. Aug 15, 01:00
Mittlerweile lag Nadira auf der Seite mit dem Rücken zu Eliás. Sie hörte seine Worte und merkte dass sie ertappt wurde, er hatte natürlich mitbekommen wie sie ihn angestarrt hatte...
Erst war sie einen Moment lang leise und überlegte sich eine gute Antwort, leider fiel ihr keine ein. Langsam drehte sie sich wieder rum und sah ihn an

"Dein Symbol auf der Brust....
Das exakte Zeichen nach dem ich ausschau halten sollte.... Es war gerade noch einmal so unglaublich wie sich alle Puzzle Teile zusammen gefügt haben"

Sie sah ihn wieder an und setzte sich dann doch auf. Sie tastete nach ihrer Tasche um ihr kleines Buch hervor zu holen. Dann richtete sie sich auf und ging zu ihm damit um ihn ein gefaltetes Papier zu zeigen. Eliás konnte direkt das alte Symbol mit Kohle gezeichnet darauf erkennen. Während er das Zeichen musterte beobachtete sie ihn leicht von der Seite um seine Reaktion zu beobachten.

"Siehst du?"

Sie nahm ihm das Papier wieder ab um es sauber zu falten und in ihr Buch wieder ein zu sortieren. Dann setzte sie sich wieder auf ihre Strohstelle und fing an ihre Haare komplett zu öffnen.

"Und du brauchst keinen schlaf? Soll ich dich später ablösen?"