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Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches => Gruppen auf Reisen im In- und Ausland => Thema gestartet von: Kydora am 30. Mai 16, 12:24

Titel: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Kydora am 30. Mai 16, 12:24
Stimmengewirr gemischt mit dem Klang des Rauschen des Meeres. Man hörte die Seefahrer sich gegenseitig Befehle zurufen, Schiffe wurden abreise fertig gemacht. Dazu gesellte sich eine steife Briese und der Duft der See. Der Himmel war zwar grau, doch Regen ließ noch auf sich warten. Vor einem der Schiffe stand nun die kleine zusammengewürfelte Reisegruppe.

Kydora wurde etwas flau im Magen. Sie hatte sich zwar mittlerweile an diese Art der Reisemöglichkeit gewöhnt, aber mögen würde sie es wohl nie. Einen Augenblick noch genoss sie den Wind, der hier herrschte, dann drehte sie sich zu den anderen um.

Sie deutete auf das Schiff hinter sich. "Damit kommen wir wohl am besten nach Travien. Die Fahrt sollte nicht allzu lange dauern und in ein paar Tagen sind wir dann auch schon da."

Sie blickte sich nochmal am Hafen um, dann ging sie in Richtung des Schiffes, um es zu betreten. "Na dann mal los."
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Esta am 30. Mai 16, 13:00
"Na dann doch wunderbar."
Esta seufzte. Sie liebte das Reisen auf See. Die ersten Male hatte sie unterwegs zwar die Wellen dekoriert, aber nach den Jahren wusste sie das Wogen und Wiegen zu schätzen. Dass sie diesmal nicht alleine war, war ein Novum.
Sie schulterte den Bogen und checkte die Pfeile. Unter dem Gürtel drückten sie ihr leicht unangenehm in die Seite, aber am Ziel ihrer Reise warteten ein Köcher und eine gute Tasche.
Ruhig bedachte sie ihre Reisegefährten mit einem forschenden Blick. Die letzten Tage hatten sie ihr schon Leid getan, schließlich mussten sie eine leicht missmutige Handwerkerin ohne ihr Material - Esta hatte alles bei einem Freund zwischengelagert, um mit leichtem Gepäck reisen zu können - erdulden.
Und nun stand ihnen eine Seefahrt bevor. Für viele ist das eine unangenehme Reiseart: Nass, dem Wetter fast ausgeliefert und ohne festen Boden unter den Füßen.
Als sich Kydora vor ihr in Bewegung setzte, bewegte sich Esta ebenfalls in Richtung des Schiffes, ihre Gefährten und die Umgebung im Blick. Sie müsste lügen um zu behaupten, sie wäre nicht nervös, gerade was ihre neueste Bekanntschaft in der Gruppe anging.
Wie der wohl mit all dem klar kommt...Und hoffentlich schaut die Mannschaft ihn sich nicht zu genau an.
Sie runzelte leicht die Stirn. Der Gedanke machte ihr Sorgen. Seeleute sind vielerlands äußerst abergläubisch. Und es gab mehr als genug Legenden oder Gerüchte, die Anlass geben könnten, dass der verwurzelte Kumpane bei ihnen im Laufe der Reise womöglich über Bord geworfen werden könnte.
Wäre sie alleine mit ihm, würde sie nicht sofort auf die Schiffe gehen. Sie würde sich den Kopf zerbrechen und überlegen und tun und machen. Aber sie war nicht alleine. Und allen vornweg schien hier Kydora auch zu wissen, was genau wie hier lief. Von daher verließ sich Esta erstmal darauf, dass entweder alles gut laufen werde oder etwas improvisiert werden kann.
Kurz vor Betreten des Schiffes checkte sie noch ihre Gürteltaschen: Kupfer, Papiere, eine zugespitzte Kohle zum Zeichnen und etwas Proviant. Alles was sie brauchte.
Ja, es kann losgehen.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Drakonia Noximera am 30. Mai 16, 15:58
Drakonia murmelte etwas unverständliches und folgte den beiden. Der Schiff selbst machte ihr keine Sorgen, aber nach dem Abend in der Taverne fühlte sie sich nicht wohl und das lag nicht an dem Met, und sie war nicht sicher, ob die Schiffahrt eine gute Idee für sie war. Was die Chaoten mit ihr gemacht hatten, wusste sie nicht, vermutete aber, dass danach und nach Jankos Heilritual ihr Gehirn noch kaputter als zuvor war.

Sie war aber nich das einzige Opfer von denen. Sie dachte an dem komischen Waldmann. Er hatte keine Errinnerungen, mindestens keine, auf die er selbst zurückgreifen konnte. Bei der Analyse hatte sie einen Wald gesehen und vermutete, dass er eine Driade war, aber das war alles. Seinen Namen kannte er nicht. Sie hatte ihn Daroir gennant, nach der elfischen Rune für Errinnerung. Der Mann hatte Angst vor den Chaoten und sie vermutete, dass er auch ein Opfer von denen war. Ihrer Meinung nach aber wäre Lyra vielleicht in der Lage, etwas mehr über ihn zu erfahren.

Vor der Elfe lagen nun zwei anderen Aufgaben. Erstens sollte sie das, was sie in Travien begonnen hatte, zu Ende bringen. Angst hatte sie schon, aber die Steine sollten gefunden werden und ihr Geheimnis auch. Und etwas sollte man mit dem blutenden Brunnen auch machen.

Die zweite Aufgabe war schwieriger. Sie hatte aber damit schon angefangen. Sie warf einen kurzen Blick auf dem Schriftrollenbehalter an ihrem Gürtel. Drin war die Liste mit Atos Opfern, die sie zu Magister Flammbart bringen sollte. Der erste Schritt auf dem Weg ihrer ersten Jagd. Die Liste war aber vermutlich noch nicht vollständig und sie hoffte, noch mehrere Informationen zu sammeln.

In der Ferne hörte sie, dass jemand sie ruft - ''Hey, Spitzohr!'' konnte sich auf keinen anderen von der Reisegruppe beziehen - entschied sich aber, das zu ignorieren, genau wie sie die Eckländer ignorieren sollte vor etwa einer Woche. Lektionen wurden langsam gelernt und Lust auf Ärger hatte sie auch keine.

''Wer sollten wir in Travien außer Kadegar treffen?'', fragte sie.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Yorik am 30. Mai 16, 16:26
Auf dem gesamten Weg hierhin zum Hafen hatte der Mann ohne Namen sich an Kydoras Hand geklammert. Der Lärm der Stadt schien ihn nervös zu machen; besonders die plötzlich läutenden Glocken hatten ihn sichtlich verstört, und nur zögerlich war er seinen neuen Freunden zur Anlegestelle gefolgt. Jetzt jedoch, wo sie unmittelbar vor dem großen, hölzernen Schiff standen, das Stimmengewirr der Seeleute um sowie das Geschrei der Möwen über sich, ließ er Kydoras Hand los. Während sie sich der Planke näherte, um an Bord zu gehen, stand er einfach nur da, die Stirn gerunzelt und die Lippen aufeinander gepresst. Erst, als die Anderen sich zu ihm umwandten, weil er ihnen nicht folgte, sagte er etwas.

"Tot", murmelte er in dieser zögerlichen, verwirrten Tonlage, die für ihn so typisch war, "so viel totes Gewebe. Und... fremd. Was ist es? Was tut es?" Kydora hatte ihm bereits erklärt, dass sie den Rest ihres Weges auf eine andere Art als bisher fortsetzen würden, aber dieses Gebilde machte ihm Angst. Die anderen toten Dinge, die die Menschen "Tisch", "Stuhl" oder "Bogen" nannten, waren ihm zumindest vage vertraut gewesen - nicht so das hier. Mit allem, was er in sich spürte, wusste er, dass es fremd und unheimlich war.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Kydora am 30. Mai 16, 16:33
Kydora drehte sich noch einmal um.

"Ich hoffe doch keinen Ärger." Sie lächelte und setzte dann noch nach "Ich weiß nicht, wen wir noch so treffen werden. Ich reise meistens ja der Nase nach."

Ihr Blick glitt an Drakonia vorbei und musterte den Neuzugang der Truppe. Tot... ja das war es in der Tat... Die wenigen Schritte hatte Kydora schnell zurückgelegt und stand nur vor dem Mann mit den Blättern im Haar.
Sie hielt ihm wie so oft ihre Hand entgegen.

"Das ist ein Schiff. Es bringt uns woanders hin. Und es schützt uns vor dem Meer. Wir nutzen es zum Reisen."
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Esta am 30. Mai 16, 17:05
Während Kydoras kurzer Erlärung nickte Esta bloß.
"Das meiste Holz schwimmt. Also wird es dafür genutzt. Anders kommt man nicht über großes Wasser."
Sie warf ihm nur ein kurzes, schiefes Grinsen zu, bevor sie ihren Blick die Außenlänge des Bugs entlang wandern ließ.
Kein Kapitän in Sicht. Frage mich, was er für die Reise verlangt.
Vorsichtig trat sie auf die Planke. Ihr erster Absturz von so einer Holzlatte war ihr eine Lehre gewesen und das war damals in wärmeren Gefilden gewesen. Eine Reise in triefend nasser Kleidung war ihr nicht willkommen.
Auf der anderen Seite sah sie sich auf Deck um. Das geschäftige Treiben war überall irgendwie gleich, nur konnte sie niemanden als Kapitän erkennen.
So lehnte sie sich gegen die Reling und blickte wartend zu ihren Begleitern.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Drakonia Noximera am 30. Mai 16, 17:23
Drakonia zuckte mit den Schultern und folgte ganz vorsichtig. Zwar war sie schon mehrmals mit einem Schiff gefahren - die Schattenwall befindete sich ja auf Montralur und zu dieser Und auch jeder Insel konnte man anders nicht geraten -aber bei dem Wetter war sie ein bischen nervös über die Sache. Und den anderen wollte sie nicht sagen, dass sie nicht schwimmen konnte.

Sie drehte sich danach zum Waldmann.

''Du meinst, dass die Bäume, aus denen der Schiff besteht, tot sind? Oder dass etwas böses auf der Schiff ist?'', fragte sie. Seine Instinkte waren ja bewiesen stärker als die von den anderen Reisenden. Sollte er eine Gefahr befürchten, sollten sie bereit sein sich dagegen zu verteidigen.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Yorik am 30. Mai 16, 21:44
Dieses Mal zögerte der "Waldmann". Er streckte die Hand aus, so als wolle er die von Kydora ergreifen, verharrte aber auf halber Strecke. Sein Blick suchte den ihren, und tiefe Unsicherheit lag darin. "Schutz, ja. Reisen... aber reisen mit dem Tod?" Ihm war bewusst, dass er den Tod in Form dieses Dings, des "Bogens", immer mit sich trug, doch irgendwie... war das etwas anderes...

Wie von einer unsichtbaren Macht gezogen ließ er die Hand sinken, er trat auf die Barbarin zu, während sich sein Gesichtsausdruck plötzlich veränderte. Alle Orientierungslosigkeit wich daraus, als hätte man einen Schleier weggezogen, und sein Blick wurde durchdringend. "Wie wäre es denn für dich", flüsterte er mit ungewohnt rauer Stimme, so leise, dass nur sie es hören konnte, "in einem Bett aus Knochen zu schlafen?"

Einen Wimpernschlag lang starrte er sie so an, dann fiel die harte Mine wieder. Die typische, leicht verunsicherte Ruhe kehrte zurück auf sein Gesicht und langsam drehte er den Kopf zu Drakonia. "Ja", bestätigte er, "Schiff. Totes Gewebe. Was... ist 'böses'?" Ihm war anzusehen, dass ihn dieses Wort so sehr verwirrte wie die meisten Menschen-Dinge, die er in letzter Zeit kennen gelernt hatte. Noch immer machte er keine Anstalten, Esta auf das Schiff zu folgen.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Kydora am 31. Mai 16, 01:12
Ruhig beobachtete Kydora die Reaktion des Waldwesens. Sah, wie er seine Hand sinken ließ und näher kam. Und dann wurde sein Blick klar. Kydora hatte schon zuvor bei ihm bemerkt, dass er von Zeit zu Zeit lichte Momente zu haben schien. Und das letzte Mal hatte er sie damit verdammt verunsichert.

Und dieses Mal... ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als er seine Worte ausgesprochen hatte. Ihre Hand ließ sie langsam sinken und ihr Blick glitt zum Schiff. Sie verstand, was er meinte. Kydora betrachtete das Schiff und sie wirkte verunsichert und nachdenklich.

Einen Augenblick später war dieses unangenehme Gefühl, das das Waldwesen mit seinen Worten bewirkt hatte, verschwunden. Kydora straffte die Schultern und drehte sich wieder zu Drakonia und dem Waldwesen um. Sie bekam gerade so den letzten Satz noch mit. Was Böses sei? Kydora beschloss hierbei Drakonia den Vortritt zu lassen. Sie war neugierig auf ihre Erklärung dazu.

Abwartend und mit einem warmen Gesichtsausdruck stand sie neben den Beiden und überlegte, wie sie das Waldwesen doch irgendwie überzeugen konnte, mit auf das Schiff zu kommen.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Drakonia Noximera am 31. Mai 16, 08:46
Drakonia starrte den Waldmann für einige Momente ganz ruhig, dann wurde ihre Miene ein bisschen traurig.

"Also was Böse ist, ist eine Ansichtssache. In disem Fall würde ich als böses alles bezeichnen, das versuchen würde, uns zu schädigen. Sonst ist Chaos böse in den meisten Fällen. Atos ist böse..."

Sie schwieg plötzlich, als hätten sie selbst ihre Worte übberrascht. Warum hatte sie Atos erwähnt überhaupt? War sie nicht vor einiger Zeit auch genauso wie ihn? Zwar hatte sie nie sowas getan wie er, aber sie wusste nicht ob sie das doch nicht gemacht hätte, wenn sie auf dem Weg geblieben wäre.
"Ende damit. Ich bin nicht auf diesem Weg geblieben", dachte sie.

Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Esta am 31. Mai 16, 10:42
Ruhig beoachtete Esta die Gruppe auf der anderen Seite der Planke. Der Wind wurde immer wieder heftiger, kündigte Regen an und trug die Worte, die gesprochen wurden fort. Man konnte nur das Mienenspiel betrachten. Ihr Blick wanderte von...wie hatten wir ihn genannt? Da..Daooo...Ich werde Elfisch nie lernen... dem Baummann zu Kydora, die aber nur halb sichtbar war und schließlich zu Draconia.
Nein, das war ein Gespräch unter sich, sie wurde nicht angesprochen. Also mischte sie sich nicht ein und blieb wartend an der Reling gelehnt.
Der Wind pfiff über das Deck und ließ vom Bug aus Stimmen laut werden, da irgendetwas von Bord geweht wurde. Da aber nur geschimpft wurde und das Verlorengegangene nicht so wichtig schien, dass jemand Anstalten gemacht hätte hinterher zu springen, zog Esta nur fröstelnd ihr Tuch enger um die Schultern und wünschte sich einen warmen Met herbei.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: gutemine am 31. Mai 16, 11:43
Mina schlurfte hinter den anderen hinterher. Der Abend war lang gewesen und ihr tat der Kopf weh... sei es vom Met oder von den Emotionen, die sie in der Taverne überschwemmt hatten... Fast hätte sie ihren neuen Weggefährten angerempelt als dieser plötzlich vor ihr stehen blieb.

Blätter rauschen....
Da war es wieder! Verwirrt hob Mina den Kopf.
Holz knarzt im Wind
Was immer dieses Wesen war, es fühlte... wenn auch irgendwie anders als ein normaler Mensch. Und im Moment waren die Gefühle heftiger als sonst. Was hatte er gesagt? Totes Gewebe? Er war irgendwie beunruhigt. Nun gut, wer war das nicht, wenn er ein Schiff besteigen musste, den sicheren Boden unter den Füßen verlassen  und sich dem Schaukeln des Meeres anzuvertrauen, besonders wenn der Abend vorher etwas lang gewesen war. Mina seufzte...
Aber es nutzte ja nichts. Also drehte sie sich zu Da... Dao.... Wie hieß er noch gleich? Sie drehte sich zu dem merkwürdigen Waldmann um und sah ihm tief in seine merkwürdig schimmernden grünen Augen:

"Mir ist auch unwohl auf dem Schiff. Aber es ist in Ordnung."
Blätterrauschen
Sie streckte ihm die Hand entgegen
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Yorik am 31. Mai 16, 17:40
Als Drakonia zu sprechen kann, runzelte der "Waldmann" die Stirn. Er schien sich mit ihrer Erklärung zuerst schwer zu tun, so als könne er sie nicht wirklich greifen, als die Elfe jedoch das Chaos erwähnte, nickte er langsam. "Chaos", murmelte er, "Schmerzen... Schmerzen und Schnitte und Feuer. Chaos dreht falsch herum... Das ist böses?" Diese Verbindung schien ihm einzuleuchten und dankbar schaute er Drakonia an. Er zeigte immer noch Misstrauen ihr gegenüber; hielt immer noch Sicherheitsabstand - doch er wirkte zumindest ein wenig sicherer.

Der Blick des Grünäugigen wanderte etwas ratlos hinüber zu Kydora, die offenbar darauf wartete, dass er etwas tat. Er zögerte immer noch, ob er sich dem unheimlichen, toten Ding nähern sollte, da wandte sich die andere Frau zu ihm um... Mina. Sie sah ihn an, wie sie das so oft tat, mit diesem Blick der irgendetwas in ihm zu suchen schien und als sie ihm die Hand nun hinstreckte, ergriff er sie. "In Ordnung", wiederholte er mit knarziger Stimme, "Vertrauen..." Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung. Als er vor der Planke stand, die an Bord führte, zögerte er noch einmal merklich, dann überwandt er sich jedoch und setzte endgültig seinen Fuß auf das Holz. Mit Mina und den anderen hinter sich stakste er langsam vorwärts, bis er vor Esta stand, die an Deck gewartet hatte. "Seltsam", meinte er verwirrt und schaute die Händlerin an. "Untergrund... wackelt..." Irgendwie war ihm damit so gar nicht wohl.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Kydora am 01. Jun 16, 12:04
Ein Lächeln war auf Kydoras Gesicht zu sehen. Sie beobachtet, wie der 'Waldmensch' die Hand von Mina ergriff und mit ihr gemeinsam aufs Schiff ging. Einen Moment noch wartete Kydora ab bis sie an Deck waren. Dann ließ sie nocheinmal den Blick über den Hafen streifen und setzte ebenfalls ihren Weg auf das Schiff fort. An Deck angekommen schaute sie sich nach wem um, der hier das Sagen haben könnte.

Ihr Blick ging von der Dryade zu Esta herüber. "Ich werde mal schauen, ob ich hier wen finde, der uns weiterhelfen kann. Ich bin gleich wieder da."

Dann entfernte sich Kydora von der Gruppe und suchte sorgfältig das Schiff ab.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Esta am 01. Jun 16, 12:45
"So fühlt sich fast jeder, der das erste Mal ein Schiff oder ein Boot betritt."
Sie stapfte leicht mit den Füßen auf die Planken unter sich.
"Du spürst, dass unter dem Holz die Wellen sind, die uns ohne weiteres auffressen können, wenn dieser Schutz versagt. Aber man gewöhnt sich daran; es geht nur selten schief."
Sie drückte sich gegen die Reling von der lehnendenden Position wieder in den Stand, zog sich das Tuch fröstelnd nochmal zurecht und grinste den Baummann aufmunternd an, auch wenn ihr gerade nicht ganz danach war, angesichts der Witterung, die begann ungemütlich zu werden und der eigenartigen Stimmung, die herrschte.
Irgendwie wollte sie ja die Beunruhigung, die ihre Begleiter ergriffen zu haben schien, entweder erkunden oder beseitigen. Da aber jede Unruhe ihren oftmals legitimen Grund hatte und sie auch keine großen Anstalten machten, es mit Esta zu teilen, beließ sie es soweit dabei.
Sie nickte Kydora zu, fügte aber noch hinzu: "Ich denke nicht an Deck...vielleicht in den Kajüten."
Gerade wollte sie einen Schritt von der Umrandung weg machen, da kam ihr etwas in den Sinn. Erneut wandte sie sich an den verunsichtert dastehenden Dryaden.
"Ach ja...Es kann sein, dass dir im Laufe der Reise schlecht wird. Das ist ein unangenehmes Gefühl im Bauch und im Hals."
Sie deutete sich an die jeweiligen Stellen.
"Dann hast du das Gefühl, dass, was auch immer du gegessen hast, wieder hoch kommt. Und meistens passiert das dann auch. Wenn das passiert, sag einem von uns Bescheid. Wenn es nicht stürmt, gehen wir dann an die Reling, ansonsten nimmst du dir einen Eimer."
Leise schmunzelnd blickte sie Mina an.
"Ich kenne keinen, der das nicht selber schon hinter sich hat."

Mit dem Blick kurz Kydora folgend und dann wieder die Umgebung beobachtend, verblieb sie dabei. Ohne Erlaubnis des Kapitäns oder von jemanden, der diesbezüglich das Sagen hat, sollten sie nicht weiter auf das Schiff gehen. Alles weitere könnte Ärger bedeuten.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Drakonia Noximera am 01. Jun 16, 15:27
Drakonia, die am Reling lenkte und das Meer beobachtete, wand sich um und sprach zum Dryaden:

''Wenn du glaubst, es wird dir schlecht, bleib besser hier oben, nicht in der Kajüte. Ist unlogisch, hilft aber.''

Sie schaute wieder zum Meer. Ein paar Tagen auf dem Schiff bedeuteten keine Möglichkeit für Meditation und das war was sie nach den komischen Abend brauchte. Sie sollte aber warten, bis sie in Travien waren. Ehrlich gesagt, konnte sie sich gar nicht vorstellen, dass sie dort anreisen würden - es gab Momente, in denen es für sie schien, dass einige Zeitpunkte nie kommen würden. Es waren keine Profezierungen, keine Gefahrgefühle, nur war sie so verirrt, dass ihr schwerfiel, sich vorzustellen, dass alles in Ordnung sein wird. Sie vermutete ihre Müdigkeit würde ein bischen vergehen, wenn sie wieder weg von dieser verdammten Stadt waren.

Das Wetter gefiel ihr auch nicht. Für eine Schiffreise war es nicht gerade ideal.

''Ich bleib hier oben'', sagte sie zu den anderen. ''Ein Magier, der Windzauber beherrscht, kann nur vom Vorteil sein, sollte etwas vorkommen.''
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Yorik am 01. Jun 16, 17:52
Nachdem Kydora die kleine Gruppe verlassen hatte, wirkte das Waldwesen ein bisschen unsicherer. Seine Augen wanderten nervös über das bearbeitete Holz, das ihn umgab, doch die Anwesenheit von Mina und Esta schien ihn zumindest einigermaßen zu beruhigen. Er bewegte sich, immer noch recht wackelig auf den Beinen, hinüber zur Reling, während die Frau mit den roten Haaren ihm erklärte, was es mit dem Schaukeln auf sich hatte - na gut, zumindest versuchte sie, es ihm zu erklären. 'Wellen' waren ein absolut neues Konzept für ihn, das er nicht im Geringsten verstand; das umgebende Wasser machte ihm Angst und die vielen Worte, die er nicht kannte, irritierten ihn. Er verstand jedoch, dass dieser Ort anscheinend dafür sorgen konnte, dass er sich komisch fühlte - irgendwie finge es bei ihm auch schon an... "Bescheid. Reling. Eimer." Die Bedeutungen dieser Worte waren ihm entweder komplett schleierhaft, oder er erahnte sie nur, dennoch wiederholte er sie - das schien den Menschen ein gutes Gefühl zu geben. Apropros Menschen... hier waren so viele... Der Grünäugige tapste vorsichtig die Reling entlang, in die Richtung von mehreren Männern die grade damit beschäftigt waren, verschiedene Dinge an Bord zu schaffen.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Kydora am 01. Jun 16, 19:25
Aufmerksam schaute sie sich um, während Kydora über das Deck spazierte. Doch hier schien keiner für Gäste verantwortlich zu sein. Sie ging zu einem der Seeleute herüber, der gerade überwachte, wie Ladung auf das Schiff gebracht wurde. Sie fragte ihn, an wen sie sich wenden konnte und er verwies sie weiter.

Also ging Kydora weiter und befand sich bald unter Deck. Die entsprechende Person, die ihr genannt wurde, war schnell ausfindig gemacht. Freundlich grüßte sie ihn und nannte kurz ihr Anliegen, worauf hin er sie in seinen Raum bat.

Dort besprachen die Beiden die weiteren Details, Kydora legte eine Hand voll Münzen auf den Tisch und bekam dafür einen Raum für die Gruppe zugewiesen und die Zusage, dass sie unbehelligt sein würden.

Zufrieden machte sie sich wieder auf den Weg zu den anderen.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Esta am 01. Jun 16, 21:25
Noch bevor er weit kommen konnte, fasste Esta ihm sanft am Arm und hielt ihn bei sich und Drakonia. Jemanden ungefragt anzufassen war ihr eigentlich sehr unangenehm, aber bei Daroir! Genau! So haben wir ihn genannt! musste aufpassen, wie bei einem kleinen Kind.  Ein falscher Blick und er wanderte wieder abseits herum. Er war neugierig, forschend und dabei unbedarft und wissend zugleich. Es war seltsam fremdartig und doch herzerwärmend. Sie wollte ihn auf jeden Fall weiter beobachten und vielleicht verstehen lernen. Aber gerade wollte sie hauptsächlich, dass er nicht in Probleme hineintapste.
"Nein, bitte. Wir müssen auf Kydora warten. Ich weiß nicht, ob wir hier herumlaufen dürfen. Das kann...Ärger geben."
Mit Blick auf die arbeitenden Männer ließ sie den Arm los.
"Leute, die auf Schiffen arbeiten...sind manchmal etwas...seltsam. Es ist oft...schwer zu verstehen, wie die denken. Und deswegen ist es gerade besser, vorsichtig zu sein."
Menschen sind für einander schon so schwer zu verstehen und zu händeln...wie muss das dann wohl für Nicht-Menschen sein?
In dem Gedanken verloren strich sie ihm über den Arm, an dem sie ihn eben noch fest gehalten hatte und blickte vor sich hin auf nichts genaues.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Drakonia Noximera am 02. Jun 16, 13:56
''Gut, dass sie sich mindestens nicht betrinken, wenn sie auf dem Schiff sind.''

Drakonias Worte sollten irgendwie aufmunternd klingen, jedoch war ihr Gesicht zu ernst dafür. Es war einer der wenigen Tagen, an denen sie absolut keine Lust hatte, impulsiv und dumm zu handeln.

Aber wenn sie nun daran dachte, sie war nicht immer so. Vor der Dämongeschichte und dem Exorzismus hatte sie niemals etwas impulsives getan. Vielleicht lag es an allen Sachen, die mit ihr passiert waren. Aber sie wusste es nicht mehr und es war auch nicht wichtig.

Während wir hier sind, bereitet sich Atos vor. Während ich in der Schattenwall war, hat er sich auch vorbereitet. Nur die Götter wissen wann er endlich fertig wird und wann wir dann als Opfer fallen werden. Aber wie viele werden in der Kampf gegen ihn fallen?

Es waren keine Fremde, seine Opfer. Es waren Leute, die sie schon kannte. Die ihr geholfen hatten, die sie aufgenommen hatten, trotz ihrer Vergangenheit. Die ihr vergeben und die Chance gegeben hatten, erneut anzufangen und alles in Ordnung zu bringen. Die ihr schon etwas bedeuteten. Sie sollte etwas tun. Aber sie in Gefahr bringen wollte sie nicht.

Ihr war schon eingefallen, nach Atos alleine zu gehen und ihn zu töten. Aber Lyra und Kadegar würden so was nie erlauben; wenn sie es trotzdem machte, dan würde sie Probleme haben. Wenn sie von der Akademie fliehen sollte - was ihr auch eingefallen war - dann hätten sie sie gefunden und Atos wäre ein relativ kleines Problem.

Das alleine zu schaffen war kein Thema. Aber andere um Hilfe zu bitten bedeutete, sie in Gefahr zu stellen.

Ich bin keine Dämonenjägerin. Noch nicht, dachte sie und Schloss ihre Augen für einige Momente. Aber eines Tages werde ich das schon sein.

Dann sah sie sich um. Atos war nicht das einzige Problem, das die Gruppe auf dem Schiff hatte. Sie hatten auch eine Dryade, mit dem jemand etwas getan hatte. Dem armen Lebewesen sollten sie auch etwas machen, obwohl sie keine Ahnung hatte was genau. Aber etwas schon. Sie wand sich zu Esta.

''Ich glaub es wäre am besten, wenn wir ihn zu Lyra bringen. Sie würde besser wissen, was mit ihm gemacht werden soll.''
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Yorik am 02. Jun 16, 17:09
Für einen kurzen Moment schaute der Mann, den man Daroir nannte, etwas verstimmt drein. Was zog ihn denn da am Arm? Er wandte den Kopf, um den Grund der Einschränkung zu finden, und sein Blick blieb an Esta hängen, die mit Nachdruck auf ihn einredete. Zwar erschloss sich ihm nicht sofort, was sie wollte, aber er blieb stehen und nickte, als er Kydoras Namen hörte. "Kydora. Warten..." Dann schien er nachzudenken und fragte: "Was heißt 'Ärger'?" Es schien der Grund zu sein, wieso er hier bei Esta bleiben sollte. "Ja, Menschen... seltsam", bestätigte er als nächstes. "Deshalb gehen. Sehen. Spüren. Seltsam ist nur, was noch nicht verstanden ist." Wenn man sich von etwas seltsamem fern hielt, konnte man doch gar nicht lernen...


Noch bevor seine Freundin ihm darauf eine Antwort geben konnte, gesellte Drakonia sich wieder zu ihnen und sagte etwas zu Esta. "Lyra?", fragte er daraufhin. Das klang nach einer Person. "Was... wer... ist Lyra?"
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Drakonia Noximera am 02. Jun 16, 18:54
Drakonia lächelte zum ersten Mal seit einigen Tagen und das Eis in ihren Augen schmolz ein bischen.

''Lyra? Lyra ist die netteste Person, die ich kenne. Du kannst ihr vertrauen, sie würde dich niemals verraten und nie etwas schlechtes mit dir machen. Sie ist eine ziemlich erfahrene Magierin, aber der Grund warum ich denke, dass sie dir helfen könnte, ist dass sie eine Oreade ist. Sie wäre in der Lage, dich viel besser zu verstehen als wir.''

Dann errinnerte sich die Elfe an die Geschehnisse in Tiefensee und ihr Lächeln verschwand genauso schnell, wie es aufgetaucht hatte, um mit einem etwa traurigen Blick ersetzt zu werden. Sie hatte damals Lyra enttäuscht. Aber bald sollte sie mit ihr wieder sprechen und sie hoffte, dass die Fee sie wieder als Schülerin nehmen würde. Die Lektion von damals war ja schon gelernt.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Kydora am 02. Jun 16, 21:41
Kydora kam zur Gruppe zurück, als Drakonia gerade von Lyra erzählte. Da sie nicht unterbrechen wollte, wandte sich Kydora leise an Esta, um sie schon mal auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen.

"Ich hab jemanden gefunden, der sich um potentielle Gäste kümmert. Wir haben ein Zimmer unter Deck für uns bekommen, dass auch dafür gedacht ist, hin und wieder Gäste mitzunehmen."

Sie ließ den Blick über das Deck schweifen.

"Die Überfahrt ist bezahlt und es ist dafür gesorgt, dass wir ungestört bleiben. Es sollte also soweit alles ruhig bleiben."

Ihr Blick ging wieder zurück zur Gruppe. "Wenn also sonst nichts mehr hier zu erledigen ist, würde ich vorschlagen, dass wir runter gehen und schon mal unsere Sachen abladen."
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Esta am 02. Jun 16, 22:46
"Ärger..."
Einen Moment lang blickte sie ihr Gegenüber an, an einer Erklärung für das Wort überlegend, da wurde sie auch schon von Drakonia abgelenkt.
Lyra...Esta kannte diese Frau kaum. Sie war ihr nur wenige Male begegnet und da war sie flatterhaft wie ein Schmetterling gewesen, sodass kaum ein echtes Gespräch hätte aufkommen können. Eine Steinfee, Magierin, verbunden mit einem kurzzeitigen Reisegefährten Estas...sie trägt eine Arbeit aus Estas Händen um den Hals, aber mehr verband sie nicht. Vielleicht war das eine gute Ansprechpartnerin...und vielleicht auch nicht. Ob man ihr vertrauen konnte...die Händlerin hatte keine Ahnung.
Dass ihr die Zweifel durchaus ins Gesicht geschrieben stehen konnten, war ihr nur zum Teil bewusst. Es konnten meistens nur Leute, die sie gut kannten durchschauen, und eigentlich hatte keiner hier bisher genug Zeit mit ihr verbracht.

Als Kydora schließlich wieder zurückkam und Esta auf den aktuellen Stand brachte, nickte diese bestätigend. Für einen Moment suchte sie nach den richtigen Worten, dann seufzte sie resigniert.
"Du hast auch viele Fragen...Viele Worte, die du nicht kennst. Ich werde mir gerne für alle eine...Erklärung überlegen...überlegen, wie man dir sagt, was sie heißen. Aber das können wir nicht hier machen. Diese Leute-"
Sie deutete auf die Arbeiter.
"-sind beschäftigt. Und viele Menschen mögen es nicht, gestört zu werden. Oder von fremden Leuten angefasst zu werden."
Nach einem kurzen, hilfesuchenden Blick zu Kydora, die doch bisher eher die Fürsorge übernommen hatte, sprach sie weiter.
"Wir können gerne noch mehr erklären. Und sprechen. Aber hier stören wir nur. Aber wir haben ein Zimmer bekommen, wo wir zusammen sein können. In Ruhe."
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Yorik am 02. Jun 16, 23:14
Der Mann ohne Namen war sich nicht sicher, was er von dieser 'Lyra' halten sollte. Zum einen sprach Drakonia in ihrer Beschreibung dieser Person von Magie... dieser seltsamen Sache, die er alle Nase lang spürte und die ihn manchmal mit Neugier, manchmal mit Misstrauen erfülllte. Andererseits erwähnte sie Vertrauen, ein Wort, das in den letzte Tagen sehr wertvoll für ihn geworden war. Dazu kam, dass der Begriff 'Oreade' ihm vage bekannt vorkam, auch wenn er nicht wusste, woher. "Lyra", murmelte er, "Magie... interessant."

Nach diesen Worte kehrte Kydora zu ihnen zurück, und wie von selbst wanderte dieses warme Gefühl auf sein Gesicht... das, was sie Lächeln nannten. Er trat einen Schritt auf sie zu, während er darüber nachdachte, was Esta ihm grade gesagt hatte. Etwas darüber, dass Erklären nicht einfach war, und er sich manchen Menschen nicht nähern sollte. Richtig verstanden hatte er es zwar nicht, aber er nahm es erstmal hin - es gab im Moment noch so viel, dass er nicht verstand, und er war schon froh, Stück für Stück etwas lernen zu können.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Kydora am 03. Jun 16, 09:21
Als das Waldwesen einen Schritt auf sie zumachte und dieses warme Lächeln wiederzufinden war, musste auch Kydora wieder Lächeln. Bis eben war sie noch konzentriert gewesen, hatte irgendwie ihre Reise organisiert. Doch nun war alles geklärt.

Automatisch hielt sie ihm wieder ihre Hand hin. Und an die ganze Gruppe gerichtet sagte sie: "Wir sollten uns jetzt auf den Weg ins Zimmer machen. Es gemütlich einrichten und irgendwie die Überfahrt bestehen, bevor das Wetter hier draußen noch ungemütlich wird."

Innerlich musste sie schmunzeln. Kydora war Merles Einladung gefolgt, um etwas Ablenkung von ihren Gedanken zu finden und nun stand da vor ihr dieses Wesen aus dem Wald, für das sie sich irgendwie verantwortlich fühlte. Manchmal hatte das Schicksal schon komische Wege.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Esta am 03. Jun 16, 09:42
Während Kydora und Daroir wieder zusammenfanden, legte Esta beide Hände hinter ihrem Rücken zusammen. Dass sie diese Haltung so oft einnahm, wenn sie sich wieder in den Hintergrund der Geschehnisse begeben wollte, wurde ihr erst bewusst, seitdem sie den Bogen auf den Schultern hatte, der ihr jedes Mal gegen den linken Arm stoß dabei und erst zurechgeschoben werden musste.
Sie trat etwas zurück, bereit der Gruppe den Vortritt zu lassen und als Letzte den Weg in die Zimmer an zu treten. So hatte sie den Überblick über alles und zog meistens keine Aufmerksamkeit auf sich.
Kydora wird sich gut um den Dryaden kümmern. Und was sie nicht beantworten kann, daran kann Esta sich versuchen. Aber vorerst wird er sich wieder auf die junge Syvanajerin konzentrieren, die wohl von Anfang an am meisten sein Vertrauen gewonnen hatte. Und da war er auch fürs Erste am Besten aufgehoben.

Auf der Strecke zum Zimmer angelte sich Esta noch vorsichtshalber einen leerstehenden Eimer, der offensichtlich noch von niemandem gebraucht wurde, checkte ihn auf seine Tauglichkeit und schmunzelte leise und zufrieden als sich dieser als vollkommen intakt herausstellte.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Drakonia Noximera am 03. Jun 16, 15:29
Drakonia blieb an ihrem Platz wie sie gesagt hatte, dann sah aber den Schiffsmagier am Deck und entschied sich, in die Kajüte mit den anderen zu gehen. Der Mann sah ja aus wie jemand, der von seiner Arbeit versteht und der die Winde besser beherrschte als sie. Er war sicherlich erfahrener als eine Schülerin. Außerdem war es seine Arbeit, das zu machen und ihre war zu lernen. Die Lektionen, die sie in der Akademie verpassen würde wegen der Reise sollten ja nachgeholt werden.

Wie ich jetzt die warme Bibliothek vermisse..., dachte sie. Nicht, dass sie keine kleine Bibliothek in ihrer Kiste und in der Tasche hatte. Ohne Bücher ging sie nie aus.

Dann fiel ihr noch was ein. Sie wusste nicht ob Daroir lesen und schreiben konnte. Sie konnte ihm ja die Bücher zeigen um das herauszufinden. Sie lief, um die anderen nachzuholen.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Yorik am 03. Jun 16, 16:33
Interessant... wenn er lächelte, tat Kydora das auch. Fast, als würde es von seinem Geist in ihren wandern... irgendwie mochte er das. Daroir griff also nach der Hand der Silvanajerin und ließ sich von ihr mitziehen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sie anscheinend ins Innere des toten Holzes hineingehen wollte, doch er war ja bereits mit ihr in diesem anderen Ding, dieser... "Taverne" gewesen. Das hier schien etwas ähnliches zu sein. Er atmete also noch einmal tief durch, bevor die Luft gleich wieder so komisch werden würde und näherte sich zusammen mit seinen Weggefährten der Öffnung, die hinunter in das Schiff führte.
Titel: Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
Beitrag von: Esta am 03. Jun 16, 20:23
In aller Ruhe folge Esta ihren Begleitern auf das Zimmer. Hinter ihr schloss Drakonia bald auf; auch ihr ließ sie den Vortritt, sodass sie zuletzt den kleinen Raum betrat.
Es war gerade groß genug für die Gruppe und definitiv für Gäste ausgelegt. Schlafstätten gab es zwar nicht genug für alle und auch die Decken müsste man sich zu zweit teilen damit sie ausreichten, aber das machte nichts. Esta war es zum Teil gewohnt auch im Sitzen zu schlafen und egal ob die Reise lang genug dafür wäre oder nicht, sie würde es wohl auch tun. Irgendwie waren die vergangenen Nächte nicht die erholsamsten gewesen.
Sie sichte sich einen Platz in der Nähe der Tür und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Da er noch nicht gebraucht wurde, stellte sie den Eimer kopfüber neben sich und beabsichtigte ihn als Ablage zu nutzen. Sie kramte in einer ihrer Taschen als ihr ein scharfer Schmerz stichartig durch die rechte Hand jagte.
"Vaffanculo!! Was zum-"
Genau unter dem Nagel ihres Mittelfingers steckte ihre Ledernadel, ein langes Stück Garn noch eingefädelt.
Ihr fiel ein, dass da doch noch Arbeit anstand.
"Ah! Da...uhm...Daoil! Quatsch, Daroir!"
Sie legte die Nadel mit dem Faden auf den Eimer, stand an ihrem Finger nuckelnd auf und ging auf den Mann zu, die Linke ausgestreckt.
"Wenn du mir deine Tasche gibst, kann ich sie dir reparieren."
Im Laufe des Abends in dieser eigenartigen Taverne war ihm der Riemen seiner Umhängetasche gerissen. In der Annahme, dass sie alles Werkzeug bei André gelassen hätte, hatte sie diesen nur notdürftig verknotet. Dass sie sich geirrt hatte, war ihr nun recht bewusst geworden und so konnte sie sich zumindest die nächsten Augenblicke beschäftigen.