Der Städtebund von Tangara > Fanada
Der Tempel Lavinias
Jeremias:
Der Tempel Lavinias ist umgeben von einem kleinen, wohlgepflegten Park. Die Wände des Tempels sind aus weissem Marmor, das von rosafarbenen Adern durchzogen ist, gebaut. Die Tür des Tempels steht zu fast jeder Zeit offen und einladene Gerüche nach Jasmin und Rosen entströmen ihm.
Vor dem Tempel stehen zwei Personen, der eine ist Flamen Solis Alamariani Damian, die andere eine junge Frau in einem schönen Kleid.
"Nun, Rania, da sind wir. Sollen wir hineingehen?"
Rania:
Rania betrachtet mit größter Interesse das Gebäude. Etwas so schönes hat die junge Frau noch nie zuvor gesehen, und in diesem Moment überkommt sie das Gefühl, fehl am Platz zu sein. Alles um sie herum erstrahlt, und es ist wunderschön.
Dennoch, die einladenen gerüche ziehen sie förmlich in das wunderschöne Gebäude.
"Ja Damian, lasst uns hineingehen, aber versprecht mir, bei mir zu bleiben, denn ich fürchte mich ein wenig..."
(eingeschüchtert schaut die junge Frau zu Boden)
Jeremias:
Ein freundliches Lächeln erhellt das Gesicht Damians. "Keine Sorge, ich bleibe bei dir." Mit diesen Worten nimmt er sie an der Hand, als ob sie eine edle Dame wäre und führt sie in den Tempel.
Sobald sie in den Tempel gelangen, werden die Gerüche noch stärker. Ein tiefes Gefühl des Friedens umhüllt beide und sie können den Tempel in aller Ruhe betrachten. Um sie herum hängen seidene Tücher, die leicht wehen und durch Öffnungen im Gemäuer weht ein angenehm kühler Luftzug. Die Sonnenstrahlen fallen durch die hohen Kristallfenster und tauchen den Tempel in ein angenehmes Licht.
In der Mitte des Tempels stehe eine Statue Lavinias, aus demselben Stein wie der Tempel, aber reich verziert mit Edelsteinen und Gold. Die Statue stellt eine wunderschöne Frau, die nur von einer leichten Seidentoga bekleidet wird. Vor der Statue kniet gerade eine Frau, die in fast derselben Tracht angekleidet ist, hinter ihr ein junges Pärchen. Während Rania und Damian noch den Tempel betrachten, steht sie auf und segnet das Pärchen, das daraufhin glücklich lächelnd den Tempel verlässt, nicht ohne ein paar Kupferstücke in das Schälchen am Eingang zu legen.
Die Priesterin geht auf Damian und Rania zu und Damian lässt ein Silberstück in besagtes Schälchen fallen. Sie spricht Damian an: "Flamen, es freut mich, euch hier begrüssen zu können. Kann ich irgendetwas für euch tun?" Sie schaut mit einem Zwinkern auf Rania. Bevor diese aufbegehren kann, sagt Damian: "Ja, aber nicht das Übliche. Diese junge Frau hier, ich würde euch darum bitten, euch mit ihr zu unterhalten. Sie hat ein Interesse an Lavinia bekundet und ich bin dafür kein besonders guter Ansprechpartner." Interesse hellt das Gesicht der Priesterin auf und sie dreht sich zu Rania: "Stimmt das? Möchtest du wirklich mehr über meine geliebte Göttin erfahren?"
Rania:
Bevor Rania antwortet, betrachtet sie die Priesterin mit voller Ehrfurcht und bemerkt in diesem Augenblick die Schönheit der Frau gegenüber und erwidert das Lächeln der Priesterin.
Dennoch fühlt Rania sich noch ein wenig eingeschüchtert, aber sie weiß, dass sie keine Angst zu haben braucht.
" Ja", antwortet Rania nun endlich, "bitte erzählt mir von eurer Göttin. ich war lange auf Reisen und einige zeit alleine, ich hatte nie eine Person, die ich einen Freund nennen konnte und habe Dinge getan, um zu leben. Doch dieses Leben wurde mir zuwider und ich begab mich auf eine Reise. Ich wuchs Gottlos auf und weiß nicht, wofür man die Götter braucht. Vollbringt der Mensch, oder der Magier oder Priester nicht seine Taten aus eigener Kraft? Handelt der Mensch nicht so, wie er es für Richtig hält? Lange zeit ließ ich mich nicht von dieser Meinung abbringen, sogar meine geliebte Elfe, die einzige Freundin, die ich jemals hatt, konnte mich nicht von ihrer göttin oder ihrem Glauben überzeugen. Dies Gespräch führte ich ebenfalls mit Damian.
Erst als er mir die Macht Alamars zeigte, begriff ich, dass es noch etwas höheres und mächtigeres gibt, als der Mensch selbst. Mir wurde bewusst, das der Mensch und ganz besonders die Priester, die überbringer der Götter sind.
geben die Götter auch Botschaften an die Menschen wieder?
Es fällt mir schwer, all dies zu begreifen, ich weiß doch nichts über Götter und ihre Macht... Doch weiß ich jeztz, dass es sie gibt. Aus meinen Gesprächen mit Damian erkannte ich, dass in jedem Mensch ein Gott oder Göttin innewohnt. Ich bin hier, um euch zu fragen, ob es Lavinia ist, die mich lenken kann und nach deren "Gesetze" ich leben kann.
Bitte sagt mir, wieso lohnt es sich, sein Leben einem Gott zu widmen? Damit der Mensch selber Macht erhält?
Damian riet mir, mich an euch zu wenden. Diesen Rat nahm ich dankend an, vielleicht finde ich auch bei euch die Antwort, weshalb es sich zu leben lohnt?
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als einen Platz, den ich auch mein zu Hause nennen kann, denn ein zu Hause hatte ich nie. Bisher waren die Straßen mein zu Hause..."
Alle Fragen, die seit Tagen in Ranias Kopf gehaust hatten, waren mit einem Male gestellt. Sie hatte so schnell geredet, dass sie bezweifelte, dass die schöne Priesterin ihr folgen konnte.
Einige Tränen funkelten in Ranias Augen und sie bemühte sich, diese unauffällig wegzuwischen, denn nie weinte sie in der öffentlichkeit. Rania hatte einst gelernt, dass weinen ein Zeichen von Schwäche ist. Sie wollte nicht schwächer sein, als sie sowieso schon war.
In diesem Moment muss sie an ihre Elfe, ihre Freundin denken, die sie immer beschützt hatte und für sie da war, wenn es ihr schlecht ging. Nur bei Lalaith konnte sie weinen und fühlte sich sicher und geliebt.
Doch auch die Gegenwart von Damian mag Rania sehr. Denn er hatte ihr Freundlichkeit gegenüber gebracht, obwohl er weiß, was sie war und behandelt sie dennoch mit Höflichkeit.
Rania stand da und sah der Priesterin in die Augen und wartete ungeduldig, bis diese endlich antwortet.
Wieso war sie so angespannt? Rania versteht sich in diesem Moment selber nicht, doch sie wünscht sich die Antworten auf all ihre Fragen...
Engonien NSC:
Beide Priester sind von dem plötzlichen Wortschwall überrascht, insbesondere die Laviniapriesterin.
Sie lässt Rania ausreden und lächelt dann leicht. In ihrem Gesicht findet Rania nichts als Liebe, eine Liebe, die frei von jeder Körperlichkeit ist.
"Beruhige dich, Kind. Ich werde versuchen, dir deine Fragen zu beantworten, aber viele davon lassen sich nicht hier und jetzt beantworten. Ich spüre, dass du viel Schlimmes erlebt hast und ich kann dich verstehen. Ohne Frage wirst du hier wohnen können, solange du willst. Und ich oder eine meiner Brüdern und Schwester werden dir auf all deine Fragen Antworten geben. Und mache dir keine Sorgen, wir werden uns nicht belästigt fühlen, wir freuen uns auf jede Frage!
Eine Frage beantworte ich dir direkt: Es geht uns, die wir Lavinia dienen, nicht um Macht. Lavinia liebt die Menschen und sie liebt ihre Diener. Und diese Liebe und Fürsorge zieht uns an und wir wollen sie weitergeben und die Menschen mit Lavinias Gaben und ihrer Liebe beschenken. Wir haben keine Machtgelüste, sondern unser Ziel ist es, den Menschen zu helfen. Und Lavinia gibt uns die Möglichkeiten und schenkt uns die Kraft, dies zu tun.
Ob dies der rechte Weg für dich ist, kann ich nicht sagen. Im Gegensatz zu den Flamines hat uns Lavinia nicht die Möglichkeiten gegeben, ins Herz der Menschen zu sehen. Aber wenn Flamen Damian sagt, dass es für dich vielleicht der rechte Weg ist, dann denke ich, dass du dich hier wohlfühlen wirst. Schau, was die Zukunft bringt.
Wenn du möchtest, kannst du direkt hier wohnen bleiben, ein Novizinnenquartier wäre sicherlich frei. Du kannst natürlich auch im Gasthaus wohnen, wie du möchtest."
Erwartungsvoll schaut die Priesterin sie an, aber Rania spürt keinen Druck, keinen Zwang zu einer Entscheidung.
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