Die Gebiete in Andarra > Die Ruinen der Stadt Caer Conway
Galoria Lydia im Lazarett
Jelena:
Es war bereits abend als Galoria wieder erwachte. Überall um sie herum lagen Verwundete, die meisten schliefen, manche stöhnten und wimmerten vor Schmerzen. Es war ein großes, langgestrecktes Zelt, das aus mehreren Bahnen zusammengestückelt worden war. Der festgestampfte Boden des Marktplatzes war mit Stroh ausgestreut worden und man hatte alte Säcke ausgelegt, damit die Krieger nicht direkt auf dem Boden liegen mussten. Helfer gingen durch die Reihen und verteilten Wasser und Tee, wuschen Fiebernde und gaben manchen ein wenig Suppe.
Das hintere Ende des Zeltes war direkt an die Hauswand des "silbernen Bären" angebaut worden, so dass es zumindest nicht unangenehm zog, aber auch so war Galoria dankbar für die warme Decke, mit der sie zugedeckt worden war.
In der Nähe hörte sie verhaltenes Weinen: einige Frauen hatten Familienangehörige entdeckt und wachten nun bei ihren Männern, Brüdern und Söhnen, die niemals wieder so sein würden wie früher.
Ein kleines Mädchen kam zu ihr und hielt ihr einen Becher mit Tee an die Lippen. Es war etwas mit Minze, das sie ein wenig erfrischte und klarer im Kopf zurück ließ. Das Mädchen lächelte ihr scheu zu und zog weiter zum nächsten.
Galoria Lydia:
Schweißgebadet vor Schmerzen lag Galoria nun da und schaute sich um.
All diese Menschen hatten tapfer gekämpft, dachte sie bei sich.
Ihr wurde es zu viel das mit anzusehen und zu hören wie einige leideten, nur weil sie für das gekämpft haben, an das sie glaubten.
Sie versuchte sich wieder in Gedanken und Gebeten zu flüchten um nicht ständig daran denken zu müssen.
Jelena:
Die Zeltklappe öffnete sich und Jelena trat ein, dicht hinter ihr ein Reichsgardist, offenbar ihre Wache. Sie hatte sich umgezogen, aber das änderte nichts daran, das sie unglaublich müde und geschafft aussah. Sie hatte dunkle Augenringe und war bleich, ihre Schürze bereits wieder voller Flecken. Sie sah sich suchend um, bis ihr Blick schließlich an Galoria hängen blieb.
Sie hob die Hand zum Gruße und kam zu ihr.
Seufzend ließ sie sich auf einen kleinen Hocker nieder und fragte: "Wie fühlst du dich? Sind die Schmerzen schlimm?"
Galoria Lydia:
"Vielleicht sollte man eher dich fragen, du siehst sehr geschafft aus. Du solltest dir mal eine Ruhepause gönnen, du hast doch genug Helfer um die mal n paar Minuten zu gönnen." Sie wusste das sie das Wort Ruhepause schon nicht in Jelenas Nähe erwähnen sollte, wie sollte das dann aussehen wenn sie Stunden anstatt Minuten gesagt hätte.
Doch sie antwortete trotzdem: " Die Schmerzen haben schon etwas nachgelassen, aber dennoch fühle ich mich an diesem Ort nicht so gut. Die ganzen leidenden Menschen und du weißt selber wie schwer es mir fällt lange sitzen geschweige denn liegen zu bleiben.
Außer wenn ich nicht muss, dann ist es natürlich was anderes."
Jelena:
"Viele Helfer ja, aber zu wenige ausgebildete Heiler... dabei ist dies hier nur der Anfang..." sie stützte den Kopf in die Hände und ließ den Blick schweifen, während sie weiter mit Galoria sprach: "Du kommst leider nicht daran vorbei, du wirst noch etliche Tage liegen müssen, bis sich die Wunde in der Schulter verschlossen hat. Ich muß mit meinen Tränken und Tinkturen haus halten, denn morgen wird die nächste Welle Verwundeter eintreffen und Milosti allein weiß wie es an der Beransader selbst aussieht... Erzähl mir, wie ist die Schlacht aus deiner Sicht verlaufen?"
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