Der Städtebund von Tangara > Fanada
Die Lazarette
Jelena:
Als das Heer des Lupus Umbra Fanada erreichte, hatten die Tempel sich unter der Leitung von Jelena Jakovljeva zusammengeschlossen und die Stadt mit Plätzen überzogen, an denen Verwundete versorgt werden konnten.
Richard Brin von Fingara erhielt ein Papier mit einem detaillierten Stadtplan, wo der genaue Aufbau verzeichnet war, damit er seine Kommandanten davon unterrichten konnte.
Die wichtigsten Punkte waren folgende:
1. Priesterinnen Nadurias würden mit den Truppen vor die Stadtmauern ziehen. Sie würden dafür sorgen, dass Verwundete vom Schlachtfeld zu den Stadttoren geschafft würden. Sie würden nichts weiter tun, als ärgste Blutungen zu stoppen und die Verwundeten zu beschützen, während sie zurück in die Stadt geschafft wurden.
2. In unmittelbarer Nähe jedes Stadttores befand sich ein erstes Lazarett. Dieses unterstand immer einem erfahrenen Heiler, an dessen Seite ein Magus und ein Priester stand. Dieser Heiler würde die schwerste Aufgabe von allen haben, denn er würde binnen kurzer Zeit entscheiden müssen wie schwer die Verletzungen derjenigen waren, die zu ihm gebracht wurden und ob sie eine Chance auf eine Genesung hatten. Gesetz dem Falle die Verletzung kann versorgt werden, dann erfolgt vor Ort die Stabilisierung durch Blutstillung, Abbinden, Druckverbände oder andere Maßnahmen, die sofort unternommen werden können. Sobald wie möglich würden diese so versorgten Verwundeten durch die Hilfe der vielen Helfer, die sich gemeldet hatten über bestimmte, festgelegte Routen zu einem der Laviniatempel gebracht werden.
Jedes "Tor-Lazarett" brachte seine Verwundeten zu einem bestimmten "Tempel-Lazarett".
Waren die Wunden so schwer, dass keine Hilfe mehr gegeben werden konnte, so verblieben diese Krieger zunächst dort und erhielten Linderung soweit es möglich war. Eine Gruppe Lavinia-Pristerinnen hatte sich gefunden, die sich um die Sterbenden kümmern wollte. Sie hatten in jedem der Lager ein Zelt, in welchem sie die Sterbenden versorgen wollten.
3. Jedes der Tempel-Lazarette erhielt Hilfe durch einen bestimmten Naduria-Tempel, indem es von diesem mit Medizin in Form einiger weniger, aber wirkungsvoller Tinkturen, Tränke und Salben versorgt wurde. Die Naduria-Tempel unter Leitung von Eleonora Baumherz hatten sich bereit erklärt alle verfügbaren Ressourcen für die Herstellung der Medizin zu verwenden und produzierten bereits seit Tagen im großen Stil.
Erstaunlicherweise konnte die Hilfe der Liga Alchemia und der Glasbläser- sowie der Töpferinnung gewonnen werden.
Sie belieferten die Tempel mit allem Notwendigen (in einem vertretbarem Rahmen, natürlich) und stellten so die Grundversorgung sicher.
4. Jeder der Lavinia-Tempel war in ein Lazarett umgewandelt worden, in denen jeweils ein größerer Saal für große Eingriffe vorbereitet worden war. Jedes dieser Lazarette unterstand einer erfahrenen Geweihten, deren Aufgabe es war zu oragnisieren und zu delegieren, während jeder verfügbare Heiler, ob nun mundan, magisch oder geweiht, in einem der Lazarette seinen Dienst entsprechend seinen Fähigkeiten versah.
5. Die Namen der Verstorbenen werden von einem Schreiber, der den Leitungen der jeweiligen Lazarette, egal ob Tor oder Tempel, zur Seite stand, gesammelt und jeweils zur Vesperfeier des Laviniatempels am Haupttor des Haupttempels bekannt gegeben.
Jelena Jakovljeva würde mit ihren Lehrlingen und ausgewählten Heilern die großen Eingriffe im Haupttempel durchführen, wohin die am schwersten Verwundeten gebracht werden sollten. Sie war jederzeit durch Boten erreichbar und würde versuchen schnellstmöglich auf jede neue Entwicklung reagieren.
An jedem Stadttor standen Botenläufer bereit, die wussten wo sie erreichbar war.
Torock:
Der Lavinia-Tempel wird in mehrere Bereiche eingeteilt. Im Eingangsbereich werden die Verwundeten nach schwere der Verletzung sortiert. In den Haupthallen sind die verschiedenen Lazarette untergebracht. Im Nebentrakt werden sterbende und Hinterbliebene betreut. In den Küchen wird für die Versorgung der Helfer, Träger und Heiler gesorgt. Auch andere Lazarette werden beliefert.
Marius organisiert an der Front die Träger und Helfer, welche er in den vergangenen Tagen angeworben hat. Auch er kümmert sich um Scherstverletzte und Sterbende. Zur Unterstützung hat er mehrere Lavinianovizen dabei.
Torock:
Das Dröhnen der Hufe lag Marius noch in den Ohren. Langsam kamen seine Sinne wieder. Er blickte sich um und sah die Verwüstung und den Tod, den die Reiter am Haupttor hinterlassen hatten. Keine Sekunde zu früh... Das Gefühl von unendlicher Trauer ergriff ihn. So viele Tote. Doch es galt keine Zeit zu verlieren: Richard Brin war schon wieder mitten im Kampfgetümmel und schon waren Verwundete auszumachen. Er sammelte alle noch vorhandenen Heiler, Träger und Helfer in seiner Gruppe und begann mit ihnen die Verletzten und sterbenden zu betreuen...
Jelena:
In den Tagen nach der großen Schlacht im Fanada gab es eine kurze Zeit des Chaos, in denen die Sicherheit nicht wieder hergestellt war und sich marodierende Banden von Plünderern nahezu unbehelligt durch die Stadt bewegten. Die Reichsgarde machte dem bald schon ein Ende und kurz darauf baumelten Plünderer und Vergewaltiger von den Galgen auf dem Marktplatz. Jelena kam jeden morgen auf ihrem Weg zum Haupttempel der Lavinia daran vorbei und blickte dann mit großer Bestimmtheit in eine andere Richtung.
Wie sie es vorhergesehen hatte, hatte der eigentliche Kampf in den Lazaretten gerade erst begonnen.
Dank der Magier, die Gorix zusammengesucht hatte, konnten sie Seuchen eindämmen und das Wasser der Stadt sauber halten, aber trotz allem starben immer noch viele an ihren Verletzungen.
Im Süden der Stadt war ein Platz für die Verbrennungen der Leichen hergerichtet worden und die Feuer brannten ununterbrochen. Jeder der Tempel hatte Priester dorthin geschickt, die ihre Gebete mit den Seelen der Verstorbenen in den Himmel schickten.
Jelena vermied es darüber nachzudenken, während sie ihrer Arbeit nachging. Sie bestand nun wieder aus einem großen Teil an Verwaltung und Organisation, aber auch die Heiler begannen nun auszufallen, so dass sie immer öfter einen der großen Säale "nebenbei" betreute.
Engonien NSC:
Ein paar Helfer trugen einen Mann herein, die Wunden notdürftig verbunden.
"Den haben wir gerade aus den Trümmern eines Hauses nahe der Stadtmauer gezogen."
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