Die Gebiete in Caldrien > Tiefensee und Umgebung

Trauer

<< < (21/30) > >>

Charisturcear:
Schweigend hatte Nicolas dem Frage-Antwort-Spiel von Svenja und Riane gelauscht, jetzt wiederholte er eine der Fragen, die direkt zu Anfang gestellt worden waren: "Können wir irgendwie sischer sein, dass er nischt mit Szivar im Bunde steht? Sein Einlfuss macht sisch in meinem Lager bemerkbar und wird noch lange chaotische Nachwirkungen zeigen..."

Mel:
Plötzlich schrak Lorainne aus ihrem tiefen, traumlosen Schlaf hoch.
Im Schlaf waren ihre Gedanken endich zur Ruhe gekommen und so fiel es ihr siedenheiss ein: In ihrem Kistchen, dass ihr Schreibzeug beherbergte, hob sie allerlei Tand auf, der ihr wichtig erschien. Auch ihre Ritterfiguren aus der Kindheit, die Simon in einem seiner Wutanfälle mit schwerem Stiefel zertreten hatte, Briefe von ihrer Familie, ein Band mit Gedichten, das Gedicht von Damian, ihr Testament, ihr Tagebuch.
Es war vollgekritzelt, sie war noch nicht dazu gekommen, ein neues zu beginnen. Wenn William ihr so nah gestanden hatte, wir ihr alle glauben machen wollten, dann musste sich darin doch etwas über ihn finden lassen, nur eine Kleinigkeit.

Leise stand sie auf und entzündete eine einzelne Kerze, um Simon nicht zu wecken, der mittlerweile ruhig atmend auf seinem Lager schlief. Die Flasche neldanischen Brandys stand noch so auf dem Tisch, wie Lorainne sie hingestellt hatte, also hatte er nicht erneut getrunken.
Erleichtert atmete sie auf "Tout devient bon un jour..."

Sie fischte ihr Tagebuch heraus und begann zu lesen und ihre Erinnerungen aufzufrischen. Sie erinnerte sich an Dinge, die sie längst vergessen glaubte, lächelte manches Mal verträumt vor sich hin, beweinte andere Male den Tod ihr nahestehender Menschen.

So fand sie endlich einige kleinere Einträge zu William, wie stattlich er war, wie er sie zum Lachen brachte, wie er mit ihr herumstritt und ihr sein Schild zum Schutze bot. Und doch löste das nichts in ihr aus, kein Erkennen, kein Erinnern.
Er war nach wie vor ein Fremder für sie, der Platz, der ihm in ihrem Denken und Fühlen gegolten haben musste, war leer und mit nichts zu füllen.

Riane:
Riane schaute zu dem Kommandanten hinüber. "Wirklich sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube nicht, dass er zu Szivar gehört. Eine Möglichkeit dies zu untersuchen hat sich mir aber noch nicht geboten. Mein Gefühl sagt mir, dass ich ihm vertrauen kann, aber da kann ich mich natürlich auch täuschen."

Charisturcear:
"Isch bin in den letzten Tagen zu oft von meinen Gefühlen getäuscht worden," antwortete Nicolas, während er Riane anblickte, "um ihnen vorbe'altlos zu vertrauen. Glaubt ihr, es ist möglisch, etwas darüber herauszufinden? Es mag sich 'erausstellen, dass es für uns von Wischtigkeit sein könnte, und wenn er wirklich von Szivar berührt ist, dann müssen wir das wissen!"

Jelena:

--- Zitat von: Wassilij am 09. Sep 10, 17:54 ---"Nein, es ist nur... Wir haben Freunde erschlagen und vielleicht wäre es nicht passiert, wenn ich sie in der Nacht hätte aufspüren können..."

--- Ende Zitat ---

Jelena seufzte. Wie oft hatte sie schon gegen solche Gedanken ankämpfen müssen. Es war ein Kampf mit Windmühlen. Die Erkenntnis, dass einen selber keine Schuld traf, die musste aus dem Inneren kommen, sie konnte nicht von außen angenommen werden.
Aber Ruhe, Ruhe konnte sie ihrem Schatten schenken...

Leise begann die Heilerin zu singen und erfüllte die Luft mit einer getragenen Melodie, in denen bittere Süße und ungeweinte Tränen lagen.

Oj divojko, bila i rumena... ljubio'b te, ali si malena... ljubi diko, bit cu i malena...

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln