Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Weg von Engonia nach Brega
Lilac:
Jenna seufzte stumm. Wann würde Jelena endlich das Signal zum Lager aufschlagen geben? Sie war müde und hungrig und ihre Füße taten weh vom Laufen und ihr Rücken vom stundenlangen Malla-Schleppen! Wenigstens fror sie nicht, denn trotz der Bewölkung war es heute einigermaßen warm gewesen. Sie hustete. Und das war das einzige Zeichen, dass sie müde wurde. Denn Jenna beklagte sich nicht. Nie. Sie verbot es sich. Das einzige, was sie von sich gab, war ein erleichtertes Aufstöhnen, als die Heilerin schließlich doch das Kommando gab. Einer der Reiter war vorgeritten und mit der frohen Botschaft, dass es eine geeignete Stelle gäbe, wieder zurück gekommen.
Jetzt hatte die Gruppe diesen Platz erreicht und das geschäftige Treiben ging los: In eingespielter Manier wurden die Pferde und der Planwagen abgeladen, die Tiere versorgt, mit Einbeziehung des Wagens eine kleine Koppel eingezäunt, das Schlafzelt der Männer errichtet, eine Feuerstätte gebastelt und die Schlafstätten vorbereitet, wobei die Männer im Zelt und die Frauen im Planwagen schliefen.
Noch ehe es richtig dunkel war, hing an dem Dreibein über dem Feuer ein Kessel mit Eintopf und die Leute versammelten sich darum, nahmen auf Fellen platz und warteten darauf, dass es Essen gab. Jedoch waren sie dabei keineswegs untätig. Es wurde erzählt, Sattelzeug geputzt und geflickt, gesungen und an Handarbeiten gewerkelt.
Endlich gab Jelena Jenna ein Nicken und diese begann, die Schalen mit dem Eintopf zu füllen und sie an die Leute zu reichen...
Jelena:
Jelena lehnte sich mit einem erleichterten Seufzen in ihren Steckstuhl zurück und streckte mit schmerzverzerrtem Gesicht das linke Bein aus. Sie hatte versucht auf Sudbina zu reiten aber die Belastung war einfach zu groß und sie war nach kurzer Zeit auf den Wagen gewechselt.
Das Feuer wurde als erstes entfacht und sie kümmerte sich um das Essen während der Rest das Lager aufschlug. Sie blickte in den sternenklaren Himmel und schauderte. Heute Nacht würde es wieder eisig kalt werden. Eigentlich durfte sie sich nicht beschweren, immerhin war es trocken, aber sie hasste die Kälte mit einer Inbrunst die sonst nur bei Orks zu Tage trat.
Sie bat Wydh den Teekessel über das Feuer zu hängen und legte die Kräuter für Jennas Medizin zurecht, während sie darauf wartete das der Eintopf genug abkühlte um sich nicht die Zunge zu verbrennen.
Sie nahm ihre eigene Medizin mit einem Schluck Wasser und wickelte sich fester in ihren Mantel.
Luthor Kaaen:
Hufgedonner wurde laut und näherte sich dem Lager. Ein schwer beladener Ratnik tänzelte den letzten Schwung aus und drehte sich, als Luthor am Zügel zog und sich in der selben Bewegung aus dem Sattel schwang, wobei er sich beinah im Steigbügel verhedderte. Mit einem derben Fluch in einer anderen Sprache fing er sich gerade noch und machte sich dann sofort daran, die drei voll beladenen Satteltaschen abzugurten. Er kraulte Ratnik hinter dem Ohr und tätschelte ihm anschließend mit einigen leisen Worten den Hals, wobei er dem Tier etwas aus seiner Gürteltasche zu fressen gab und ihn dann zur Koppel führte, indem er einfach nur voraus ging. Dann wuchtete er stöhnend seine Einkäufe der letzten Tage auf den Rücken und ging geradewegs zu dem Lager seiner Meisterin.
Jelena:
Jelena lächelte ihren Sohn müde an:
"Luthor! Ist alles gut gegangen?"
Luthor Kaaen:
"Ich hatte Schwierigkeiten, den Zug zu finden. Ich bin fast einen halben Tag in die falsche Richtung geritten." ächzte er gequält und streckte sich, nachdem er sie innig umarmt hatte. "Die Händler haben sich so verhalten, wie du vorhergesagt hast. Im Moment versuchen sie jeden möglichen Trick, an die letzte Münze in der Geldkatze zu kommen." Er breitete seinen Mantel neben ihr auf dem Boden auf, ließ sich darauf nieder und legte die wuchtigen Satteltaschen ab "Dafür habe ich alles bekommen was wir brauchen."
Luthor schloss kurz die Augen und genoss den ruhigen Boden unter sich. "Was macht dein Bein?" fragte er.
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