Der Städtebund von Tangara > Fanada

Angekommen

(1/18) > >>

Vanion:
Vanion zitterte. Sein Pferd dampfte in der schneidenden Kälte - der Winter war hereingebrochen. Steif stieg er aus dem Sattel. Er sah sich kurz um, dann schritt er durch die fast leeren, abendlichen Straßen Fanadas. Sein Weg führte ihn zu einem kleinen Wirtshaus, dass sich in einer unauffälligen Seitengasse verbarg. Er band sein Pferd an, dann schob er die schwere Holztür auf. Heimeliges, warmes Licht aus einem hell brennenden Kamin emfing ihn. Die meisten Gäste unterhielten sich in ruhigem Tonfall, nur wenige schienen ernsthaft betrunken zu sein. Dies war keine Taverne, vielmehr war es ein Ort, um in Ruhe dazusitzen und so manche Geschichte im Feuerschein zu erzählen. Der junge Mann war früher hier gewesen, bevor er sich dem Pilgerzug angeschlossen hatte. Auch seine Eltern waren hier manches Mal eingekehrt.
Beim Schankwirt holte Vanion sich ein Glas verwässerten Wein. Dann setzte er sich in eine ruhige Ecke an einen freien Tisch. Er nippte kurz an seinem Getränk, dann ließ er seine Gedanken ein wenig schweifen.
Er war zuhause.

Mel:
Frida, die Schankmaid entdeckte Vanion und ein freudiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie hatte ihm so manche Stunde versüsst und mit der Zeit war zwischen ihnen eine Art Freundschaft entstanden. ABer das war gewesen, bevor er gegangen war. Nichteinmal von ihr hatte er sich verabschiedet.

Mit schwingenden Hüften ging sie auf ihn zu.
"Guten Abend der Herr."
Als Vanion überrascht hochschaute lächelte sie ihn an:"Vanion. Lange nicht gesehen!"

Vanion:
Vanion brauchte nicht lange, um diese überraschend fröhlich wirkenden Pausbäckchen wiederzuerkennen. "Frida!" Er stand auf und umarmte die junge Frau herzlich. "Wie geht es dir? Was gibt es neues hier in Fanada? Wie geht's dem alten Timur? Ist er immer noch so miesepetrig?" Es tat gut, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Obwohl Vanion eigentlich nur die Nacht in einem der kleinen, aber sauberen Zimmer hier verbringen wollte, beschloss er im Stillen, doch noch ein wenig im Schankraum zu bleiben. Er hoffte nur, dass nicht zuviele seiner Bekannten sich hier herumtrieben - einige wollte er nicht mehr sehen, und vor dem Wiedersehen mit anderen drückte er sich ein wenig. Er hatte viele von ihnen schließlich seine Freunde genannt, bevor er Hals über Kopf verschwunden war.

Mel:
"miesepetrig ist gar kein Ausdruck, je älter er wird.... naja, wir gehen alle davon aus, das er nur noch zwei drei Winter leben wird, darum sehen wir ihm seine Launen etwas nach. Neues hier in Fanada? Nunja, die Heilerin Jelena.. kennst Du sie noch? Sie hatte sich dem Pilgerzug angeschlossen, stell Dir vor, dem Pilgerzug, wo nur caldrische hohe Herren und Ritter mitzogen! Ich weiss ja nicht, was sie dort wollte, aber im Krieg... so sind Heiler nunmal. Apropos Jelena: Magst Du einen Kaffee? Und dann erzähl mir gefälligst, wo Du die ganzer Zeit gewesen bist und was Du getrieben hast, Du mieser Hund! Deine Eltern waren ganz krank vor Sorge. Wie konntest Du Ihnen das nur antun?! Deine arme Mutter!"

Vanion:
Unvermittelt musste Vanion schmunzeln. "Jelena? Ja, die kenne ich noch immer." Den Kaffee lehnte der junge Mann ab. Er versuchte, das Gespräch von seinen Eltern weg zu bewegen.
"Der Pilgerzug? Ich hab davon gehört. Sagt man nicht, dass diese.. Caldrier immerhin den falschen Kaiser gestürzt haben? Ich hab Geschichten gehört über einen Chevalier Simon, über einen Zwerg namens Robert - was ist denn davon an dein Ohr gedrungen, ma chère?"

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln