Der Städtebund von Tangara > Fanada
Ein zweites Leben
Luthor Kaaen:
Luthor trat aus dem Gebäude und musste einen Moment die Augen schließen, selten hatte er das Gebäude verlassen solange die Sonne noch nicht die Dächer der Stadt berührte.
Seine Kiefer arbeiteten unentwegt als er schwer einen Fuß vor den anderen setzte, über den Hof schritt und dabei Personal und Pferde beiseite schob ohne sie wirklich wahrzunehmen.
Jelena:
"Ooooooh!" machte Jelena total entzückt und hob Mala hoch um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben.
"Was bist du groß geworden!"
Sie lachte mit der Kleinen zusammen und nahm auch die weinende Jenna in den Arm:
"Pschhhht, alles ist gut, ich bin doch wieder da..."
Sie blickte über die Schulter der jungen Frau hinweg und ihr Blick blieb bei Luthor haften. Ihre Kehle schnürte sich zusammen und sie drückte Jenna die Kleine auf den Arm und machte sich sanft los.
Jelena machte einige Schritte auf ihren Sohn zu und blieb dann etwas furchtsam stehen, als ob sie nicht recht wüsste, ob er sie willkommen heißen würde.
Luthor Kaaen:
Luthor begegnete ihren Blick und blieb stehen. Er verharrte in der Bewegung einen der Stallburschen wegzuschieben und wagte kaum zu atmen. Dann riss er sich zusammen und seine Kieferknochen traten deutlich hervor als er die Zähne zusammenbiss und ihr entgegen trat. Einen Moment verharrte er vor ihr und sein Blick schien sich durch ihren Blick in ihren Kopf und ihre Seele zu bohren. Dann entfuhr ihm eine erstickte Mischung aus Lachen und Aufheulen und er riss sie an sich.
Jelena:
Jelena fiel das gesamte Himmelsgebirge vom Herzen. Sie öffnete ihren Geist weit für ihn, erwiderte Luthors Umarmung und hielt ihn einfach nur fest.
Tränen rannen ihr unbemerkt über das Gesicht und sie murmelte immer wieder:
"Ist gut... ist gut... ich bin da... ich bin da... ist gut..."
Um sie herum brach eine Art überschwengliches Chaos aus, als die Leute sich lachend gegenseitig auf die Schultern klopften, das Gepäck wegräumen und die Pferde absatteln wollten.
Anicas etwas belegte Stimme durchbrach schließlich die fröhliche Kakophonie und die Leute stoben davon um die Pferde zu versorgen, Jelenas Zimmer zu lüften, ein Huhn zu schlachten und Besorgungen zu machen.
Frederik Stückmann besah sich das ganze mit hochgezogener Augenbraue aus angemessener Entfernung und blickte einen der Stalljungen strafend an, der sich vorwitzig an die Muskete des Söldners gewagt hatte. Der Junge zuckte unter dem dunklem Blick zusammen und griff statt dessen nach einem der Säckel, um sie vom Pferd abzuschnallen.
All das bekamen die beiden nur am Rande mit. Sie hatten sich ihren eigenen kleinen Raum erschaffen, in dem die Zeit still zu stehen schien. Als Luthor seinen Griff um Jelena lockerte, schob sie ihn ohne ihn loszulassen sanft auf Armeslänge von sich um ihm ins Gesicht blicken zu können. Sie versuchte in seinen Zügen zu lesen, was ihm durch den Kopf ging.
Lilac:
Bald waren die beiden relativ allein. Das Gesinde arbeitete euphorisch unter Anicas Führung an den Nachbereitungen der Reise und den Vorbereitungen für Jelenas Aufenthalt in ihrem Zuhause.
Die Pferde wurden abgeladen, in die Ställe gebracht, ihres Sattelzeuges entledigt, geputzt, getränkt und gefüttert.
Das Gepäck kam in die entsprechenden Räumlichkeiten, die Mägde und Knechte begannen sofort, Wäsche auszusortieren und Ausrüstung zu pflegen.
In der Küche legten die Leute einen Zahn zu, um alsbald ein dem Anlass angemessenes Mahl auftischen zu können.
...
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